Testberichte - Fitness Tracker Test https://www.fitness-tracker-test.info/testberichte/ Ehrliche Meinung zu Fitness Trackern, Sportuhren und Sportelektronik Tue, 26 Nov 2024 13:19:48 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.6.2 Bob and Brad – Q2 Pro Mini im Test https://www.fitness-tracker-test.info/bob-and-brad-q2-pro-test/ Tue, 26 Nov 2024 13:15:22 +0000 https://www.fitness-tracker-test.info/?p=20809 Wer Sport treibt und seine Muskeln fordert, der kennt die Beschwerden an den folgenden Tagen: Gliedmaßen fühlen sich nach einem intensiven Training schwer an und verspannte Muskeln sind Zeugen eines harten Wettkampfs. Abbhilfe kann die neue Massagepistole Q2 Pro Mini von Bob and Brad helfen, die eine einzigartigen Wärme- und Kühlfunktion bietet. Ich durfte das

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Wer Sport treibt und seine Muskeln fordert, der kennt die Beschwerden an den folgenden Tagen: Gliedmaßen fühlen sich nach einem intensiven Training schwer an und verspannte Muskeln sind Zeugen eines harten Wettkampfs. Abbhilfe kann die neue Massagepistole Q2 Pro Mini von Bob and Brad helfen, die eine einzigartigen Wärme- und Kühlfunktion bietet. Ich durfte das Gerät ausprobieren.

Bob & Brad – Q2 Pro Mini

Bob & Brad – Q2 Pro Mini

Q2 Pro Mini im Überblick – Kleine Helferin für große Ziele

Kompakt, leicht, leistungsstark: Die Q2 Pro Mini bleibt ihren Wurzeln treu und setzt auf die bewährte Basis der Q2 Mini (Testbericht). Mit Abmessungen von 14,6 x 8,6 x 4,8 cm und einem Gewicht von 435 g passt sie problemlos in jede Sporttasche – perfekt für Sportler, die auch unterwegs auf Regeneration setzen. Gleichzeitig ist sie aber auch klein genug, um in einer Schreibstisch-Schublade zu verschwinden und für Entspannung in den Pausen zu sorgen.

Das Besondere am neuen Modell ist der Metallaufsatz, der das Gewebe aktiv kühlen oder wärmen kann. Wir schauen gleich genauer drauf…

Lieferumfang und Verarbeitung

Die Q2 Pro Mini wird ähnlich wie die Q2 Mini in einem robusten Aufbewahrungsetui geliefert, in dem Folgendes seinen Platz findet:

  • Massagepistole Q2 Pro
  • 5 Massageköpfe (inkl. Wärme-/Kühlkopf)
  • USB-C-Ladekabel
  • Bedienungsanleitung
Aufbewahrungsetui der Q2 Pro Inhalt - Vergleich mit Q2 Mini

Unterschiede im Lieferumfang zum Q2-Standardmodell finden sich nur in dem neuen Massagekopf mit Wärm- und Kühlfunktion. Die Massagepistolen an sich gleichen sich wie ein Ei dem anderen. Weil die Maße der Aufbewahrungsbox gleich geblieben sind, verzichtet der Hersteller bei der Q2 Pro auf den flachen, starren Massagekopf aus Plastik. Ich kann darauf persönlich sehr gut verzichten, weil er nicht wirklich zum Einsatz gekommen ist. Die anderen Aufsätze sollten für die allermeisten Ansprüche ausreichen.

Vergleich von Q2 Pro und Q2 Mini

Vergleich von Q2 Pro und Q2 Mini

Ärgerlich ist, dass dem Produkt recht viel Plastik beiliegt: Nicht nur die Massagepistole ist nochmals in einer Plastikfolie verpackt, auch die Anleitung ist in eine Folie gehüllt und auch die Notwendigkeit für die Aufbewahrung zweier kleiner Gummiringe in einem Plastibeutel erschließt sich vor dem aktuellen Zeitgeist nicht.

Die Verarbeitung der Q2 Pro ist wie gewohnt hochwertig. Die Massagepistole liegt dank ihres Formfaktors und des gummierten Griffs sicher in der Hand, und zwar auch wenn die Muskeln nach dem Training bereits beansprucht sind und die Hände ggf. noch feucht sind. Der Knopf zum An- und Ausschalten bzw. zum Wechseln der Stufen ist mit dem Daumen gut erreichbar.

Regeneration auf Knopfdruck – Wärme- und Kühlfunktion

Wer selbst häufiger an seine Grenzen geht, der kennt die Bedeutung von Wärme bzw. Kälte nach der Belastung. Beides kann einen Unterschied machen und eine schnellere Regeneration unterstützen. Die Q2 Pro bietet beide Funktionen mit dem neuen Massagekopf:

  • Kühlung: In zwei Stufen kann der Massagekopf bzw. dessen Metallplatte heruntergekühlt werden. Den Job erledigt im Wesentlichen ein kleiner, aber schnell drehender Lüfter im Inneren des Massagekopfes. Die Metallplatte wird jedenfalls spürbar kühler.
  • Wärme: Ebenfalls in zwei Stufen kann der Massagekopf erwärmt werden und so gezielt auf verspannte oder verhärtete Muskeln wirken. Wie beim Kühlen ist das Erwärmen der Metallplatte unmittelbar spürbar.
Neuer Massagekopf mit Wärm- und Kühlfunktion

Neuer Massagekopf mit Wärm- und Kühlfunktion

Egal ob Zufuhr von Wärme oder Kälte (mein Physiklehrer würde mich Kielholen), für beides zeichnet sich ein 900 mAh starker Akku verantwortlich, der im Massagekopf integriert ist. Damit dieser geladen werden kann, befindet sich am Massagekopf ein USB-C-Anschluss. Per Knopfdruck lassen sich beide Modi aktivieren und die Stufen durch wiederholten Drücken auswählen. Langes Drücken eines der beiden Knöpfe schaltet die Wärme- bzw. Kühlfunktion aus.

Metallfläche des neuen Massagekopfes

Metallfläche des neuen Massagekopfes

Nicht ganz schlau werde ich aus der Anleitung, was die Leistung des Massagekopfes angeht. Dort werden für die kühlende Funktionen Temperaturen von 10 °C bzw. 15 °C genannt. Keine Frage, die Metallplatte wird spürbar kühler, aber wie 10 °C bzw 15 °C fühlt es sich nicht an. Vielleicht sind keine absoluten Werte, sondern eine relative Abkühlung um 10 °C bzw. 15 °C gemeint. Weil aber die Raumtemperatur hier bei 21 Grad liegt, käme man so ziemlich beim gleichen Ergebnis raus. Zudem ist der Effekt weniger spürbar, wenn Muskelgruppen direkt nach dem Training bearbeitet werden. Mein Gefühl ist, dass der kleine Lüfter gar nicht so viel Wärme abtransportieren kann, wie der Metallplatte an Wärme über die Muskeln zugeführt wird.

Anders sieht es bei der wärmenden Funktion aus. Zwar stellt sich auch hier für mich die Frage nach den Angaben in der Anleitung (40 °C bzw. 45 °C), aber der Wärmeeffekt ist deutlich spürbarer.

Ebenso wie die Massagepistole selbst, schaltet sich die Heiz- bzw. Kühlfunktion des Massagekopfes nach max. 10 Minuten von alleine ab. Ist der Akku vollständig geladen, liefert er für 60 Minuten ausreichend Energie, um selbst mehrere Behandlungen nach Workouts zu ermöglichen. Für das Aufladen des Akkus sollte man jedoch 120 Minuten einplanen.

Noch ein Wort zur Metallausführung des Massagekopfes: Für das Einarbeiten von Massageölen o.ä. eignet sich der Massagekopf weiterhin nicht – selbst bei ausgeschalteter Wärme- / Kühlfunktion, denn zwischen Metallplatte und Plastikkorpus sind geringe Spaltmaße erkennbar.

Leistung, die bleibt wie gewohnt

Die Q2 Pro behält die bewährte Leistung der Q2 Mini bei, mit fünf Stufen, die sich sehr gut für verschiedene Muskelgruppen und Intensitäten eignen:

  • Stufe 1: 1.800 Stöße/Minute – ideal für sanfte Lockerung
  • Stufe 2: 2.100 Stöße/Minute – für moderate Muskelgruppen
  • Stufe 3: 2.400 Stöße/Minute – ein guter Allrounder
  • Stufe 4: 2.700 Stöße/Minute – tiefergehende Massage
  • Stufe 5: 3.000 Stöße/Minute – für hartnäckige Verspannungen

Die Frequenzen sind in meinen Augen toll abgestimmt, um von der sanften Entspannung bis hin zur intensiven Behandlung nach einem HIIT-Workout alles abzudecken. Dabei bleibt die Q2 Pro angenehm leise und vibrationsarm, was gerade bei längeren Anwendungen angenehm ist.

Akkulaufzeit und Ladevorgang – Immer bereit

Die Massagepistole selbst bietet dank ihres 2500-mAh-Akkus eine Betriebszeit von 2 bis 2,5 Stunden, abhängig von der Intensitätsstufe. Das Aufladen der Massagepistole dauert aufgrund ihres größeren Akkus 210 Minuten.

Ergebnis des Bob & Brad Q2 Pro Mini Massagepistole Tests

Wertung: 83%
Unsere Wertung: 83%
Vorteile
  • leichte Handhabung
  • geringes Gewicht
  • verschiedene Aufsätze / Massagekopf mit Kühl- und Wärm-Funktion
  • fünf Geschwindigkeiten
Nachteile
  • nur 7 mm Hubhöhe
  • keine Metallaufsätze

Die Q2 Pro hebt sich mit ihrer innovativen Wärme- / Kühlfunktion von der Konkurrenz ab. Für mich als Sportler ist sie eine sinnvolle Investition und Ergänzung. Ob zur Lockerung verspannter Muskeln, zur Beruhigung nach intensivem Training oder zur Vorbereitung auf die nächste Einheit – die vielseitigen Möglichkeiten machen sie zu einem tollen Begleiter.

Der Preis von 99,95 € liegt zwar 20 € über dem Standardmodell, ist aber durch die zusätzlichen Funktionen durchaus gerechtfertigt. Wer ernsthaft trainiert und gezielt regenerieren möchte, wird die Q2 Pro nicht mehr missen wollen. Gleichzeitig genießt die Q2 Pro die gleiche Kritik wie das Standard-Modell: Die Hubhöhe dürfte größer sein, um große Muskelgruppen noch tiefer zu bearbeiten. Bei weniger großen bzw. tiefen Muskelgruppen verrichtet die Q2 Pro aber tolle Arbeit.

Wer von vornherein weiß, dass die Q2 Pro zu klein ist: Auch die größere Massagepistole C2 ist in einer Pro-Version erschienen und bietet ebenfalls den neuen (dort aber größeren) Massagekopf mit Wärme- und Kühlfunktion.


Offenlegung / Werbung: Das Produkt wurde mir auf meine Anfrage hin für den Test der/des Q2 Pro Mini Massagepistole von Bob and Brad kostenlos zur Verfügung gestellt. An den Inhalt des Testberichts wurden keine Bedingungen geknüpft. Der Inhalt des Testberichts spiegelt somit vollständig meine eigene, unvoreingenommene Meinung und Erfahrung mit dem Produkt wider.

Warum der Beitrag dennoch als 'Werbung' gekennzeichnet ist, könnt ihr unter Kennzeichnungspflicht nachlesen.

Inhaltsverzeichnis

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Amazfit T-Rex 3: Meine Erfahrungen nach dem 6-Wochen-Test https://www.fitness-tracker-test.info/amazfit-t-rex-3-test/ https://www.fitness-tracker-test.info/amazfit-t-rex-3-test/#comments Fri, 25 Oct 2024 08:38:28 +0000 https://www.fitness-tracker-test.info/?p=20606 Mit der T-Rex 3 hat Amazfit im Rahmen der IFA eine neue Version seiner robusten Outdoor-Smartwatch vorgestellt. In diesem Review erfährst du alles über die neuen Funktionen, Licht- aber auch Schattenseiten der Uhr. Der chinesische Hersteller Amazfit hat sich in den letzten Jahren hierzulande einen Namen gemacht. Das mitunter an den vergleichsweise überragendem Preis-Leistungs-Verhältnis der

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Mit der T-Rex 3 hat Amazfit im Rahmen der IFA eine neue Version seiner robusten Outdoor-Smartwatch vorgestellt. In diesem Review erfährst du alles über die neuen Funktionen, Licht- aber auch Schattenseiten der Uhr.

Amazfit T-Rex 3 – Verpackung

Amazfit T-Rex 3 – Verpackung

Der chinesische Hersteller Amazfit hat sich in den letzten Jahren hierzulande einen Namen gemacht. Das mitunter an den vergleichsweise überragendem Preis-Leistungs-Verhältnis der Uhren, denn Unterschiede zum Platzhirsch Garmin muss man abgesehen vom Preis im Detail suchen.

Ein weiterer Umstand eint die beiden Hersteller und das ist die große Anzahl unterschiedlicher Modelle, die es nicht immer ganz leicht machen, das passende Modell zu finden. Auch dazu soll dieser Testbericht beitragen.

Amazfit T-Rex 3 im Überblick

Der Name verrät bereit, dass es sich bei der T-Rex 3 um die dritte Generation der Outdoor-Smartwatch handelt. Auch weil der Release der Vorgängers im Mai 2022 schon eine Weile zurückliegt, soll die folgende Tabelle die Eckdaten der T-Rex 3 in den Kontext des Wettbewerbs setzen:

T-Rex 3 Grit X2 Pro fenix 8 - 51 mm Race
Display OLED (farbig) OLED (farbig) OLED (farbig) OLED (farbig)
Displaygröße 1,50" 1,39" 1,40" 1,43"
Displayschutz Gorilla Glas Saphirglas Gorilla Glas Saphirglas
Auflösung | PPI 480 × 480 | 320 454 × 454 | 327 454 × 454 | 324 466 × 466 | 326
Abmessungen 48,5 × 48,5 × 13,7 mm 48,6 × 48,6 × 13,4 mm 51,0 × 51,0 × 14,7 mm 49,0 × 49,0 × 13,3 mm
Gewicht 68 g mit Armband 57 g ohne Armband 74 g ohne Armband 83 g mit Armband
Material (Lünette) Edelstahl Edelstahl Edelstahl Edelstahl
Material (Gehäuse) Kunststoff (ohne weitere Angaben) Edelstahl Faserverstärktes Polymer Faserverstärktes Polymer

Gemessen an den bloßen Eckdaten, ähneln sich die Produkte, die das Outdoor-Segment bespielen. Herausstechen tut die T-Rex 3 vor allem durch ihr 1,5″ großes AMOLED-Display, dass mit seiner 480 x 480 Pixel Auflösung eine zu den anderen Uhren vergleichbare Pixeldichte von 320 PPI bietet. Da Display stellt die Inhalte in Folge genauso gestochen scharf dar, wie die Uhren von Garmin, Suunto und Polar bietet aber ein klein bisschen mehr Fläche.

Neu und nennenswert

Bevor wir uns die T-Rex 3 im Detail anschauen, finden sich hier die wichtigsten Neuerungen der Uhr.

  • 1,5″ AMOLED-Display
  • max. 2.000 Nits Helligkeit
  • Lünette aus Edelstahl
  • längere Akkulaufzeiten
  • Readiness Score
  • Herzfrequenzvariabilität
  • 177+ Sportprofile
  • Offline-Maps (inkl. Kontur- und Ski-Karten)
  • Turn-by-Turn Navigation
  • GPS-Datenschutz-Einstellungen
  • AI Integration / Mikrofon + Voice Control
  • 26 GB Speicher
  • Kontaktloses Bezahlen / NFC
  • Eignung zum Freitauchen

Zur Erinnerung: Der Vorgänger T-Rex 2 ist im Mai 2022 gestartet, so dass alle hier genannten Aspekte neu für die T-Rex-Serie sind, aber nicht zwingend brandneue Funktionen sind. Ein guter Teil wurde bereits mit anderen Produkten eingeführt und wird nun auch der T-Rex 3 zuteil.

Unboxing und erster Eindruck

Noch immer gehört für mich das Auspacken der Uhren zu den spannendsten Momenten. Weil Amazfit jedoch an der Umverpackung und Aufmachung seiner Uhren meist keine Änderungen vornimmt, fällt das Öffnen des weißen Kartons der T-Rex 3 relativ gediegen aus.

Amazfit T-Rex 3 in der geöffneten Verpackung

Amazfit T-Rex 3 in der geöffneten Verpackung

In der Verpackung präsentiert sich zunächst die T-Rex 3, deren Display mit einer Schutzfolie vor Kratzern geschützt ist. Das bräuchte es in meinen Augen nicht, denn die Uhr sitzt recht fest in der Verpackung.

Amazfit T-Rex 3 mit Schutzfolie

Amazfit T-Rex 3 mit Schutzfolie

Die Schutzfolie ist übrigens das einzige Stück Plastik, das man in der Verpackung findet und das für die Rundablage gedacht ist. Auf Kabelbinder und Plastiktütchen verzichten mittlerweile fast alle Hersteller.

Neben der Uhr finden sich noch die kleine USB-Ladeschale, Adapter für Standard-Armbänder und das passende Werkzeug in der Box.

Zubehör und Kurzanleitung

Zubehör und Kurzanleitung

Apropos USB-Ladeschale: Es findet sich auch wirklich nur noch diese im Lieferumfang. Auf das Kabel der sonst baugleiche Ladeschale der Amazfit Balance verzichtet Amazfit.

Wie kommt der Strom nun vom Netzteil zur Uhr? Über ein USB-C-Kabel, das in den seitlichen Port der Ladeschale gesteckt wird, das man aber selber beisteuern muss. Wenn ich mir anschaue, wieviele USB-Kabel hier im Haushalt vorhanden sind, sollte das kein Problem sein.

Der kleine Magnet, der die Ladeschale beim Laden der Uhr an Ort und Stelle halten soll, hätte gerne etwas stärker ausfallen dürfen. Sie verrutscht häufiger als bei der Balance, was vor allem am starren Armband der T-Rex 3 liegen dürfte, das in einem Winkel von ca. 60 Grad vom Uhrenhäuse wegführt.

Wer das Fluorelastomer-Armband gegen ein anderes Armband tauschen möchte, der muss aufgrund des proprietären Anschlusses zunächst die beiden Adapter montieren, die Amazfit der Uhr beilegt. Anschließend lassen sich Standard-Armbänder mit Springsteg und 22 mm Breite nutzen.

Die Uhr selbst fällt durch ihr 1,5″ großes Display und die achteckig-runde Lünette auf. Achteckig-rund ergibt keine Sinn?! Doch, macht es. Die äußere Form der Lünette ist achteckig, die innere Form kreisrund, um das ebenfalls kreisrunde Display einzufassen.

Achteckig-runde Lünette der T-Rex 3

Achteckig-runde Lünette der T-Rex 3

Die Lünette aus Edelstahl sorgt ein hochwertigeres Auftreten als es noch bei der T-Rex 2 der Fall war.

Die Fertigungsqualität ist gewohnt hoch und gibt keinen Anlass zur Kritik.

Auffällig ist das etwas höhere Gewicht der T-Rex 3, die für die letzten Wochen den Platz der Polar Vantage V3 eingenommen hat. Keine Frage, die Zielgruppen sind unterschiedlich, die Aufmachung der Uhr und damit das Gewicht der T-Rex 3 präsenter. Nach einem kurzen Moment des Umgewöhnens ist das nicht störend.

Optisch präsentes Auftreten

Optisch präsentes Auftreten

Neben dem Gewicht tritt die T-Rex 3 auch optisch präsent auf. Ein möglichst schlankes Profil und schmale Ränder sind nachrangig und damit befindet sich die Uhr in bester Gesellschaft zu Polar Grit X2 Pro, Suunto Vertical oder Fenix 8.

Grundlegende Bedienung

Die T-Rex 3 wird im Wesentlichen über das Touch-Display und die vier Buttons bedient, die sich gleichmäßig auf beide Seiten des Gehäuses verteilen.

4-Button-Design

4-Button-Design

Dabei dienen die Buttons auf der linken Seite zum Wechsel zwischen Ansichten und Funktionen, die Buttons auf der rechten Seite zur Auswahl und Bestätigung bzw. dem Zurückspringen zum vorherigen Menüpunkt.

Standard-Watchface

Standard-Watchface

Ausgehend vom Watchface kann man sich über die Hoch- und Runter-Tasten durch die Widgets hangeln. Sie ähneln den Widget Glances von Garmin und zeigen für ausgewählte Funktionen die wichtigsten Metriken im Überblick. Durch Antippen oder Drücken des Select-Buttons können mehr Details aufgerufen werden.

Widgets auf der T-Rex 3 Detailansicht der Schritte des Tages

Das gleiche Ziel erreicht man ausgehend vom Watchface durch Drücken der rechten unteren Taste. Diese ruft das Funktionsmenü auf, über die sich alles Funktionen und Metriken der Uhr ansteuern lassen.

Funktionsmenü mit allen Funktionen der T-Rex 3

Funktionsmenü mit allen Funktionen der T-Rex 3

Das Drücken der Zurück-Taste sorgt in der Regel dafür, dass zur vorherigen Ansicht zurückgesprungen wird.

Weil die T-Rex 3 über ein schnell reagierendes Touch-Display verfügt, funktioniert die Bedienung mittels Berührung ebenfalls sehr gut. Wartezeiten beim Wechsel von Ansichten gibt es quasi nicht.

Hin und wieder finden sich jedoch Funktionen, die nur über das Display vollständig genutzt werden können, z.B. weil Elemente angetippt werden müssen, für die es keine Entsprechung bei den Buttons gibt.

Alles in Allem kein Problem und das Displayglas bleibt trotz Touch-Bedienung recht frei von Tapsen und Schlieren.

Funktionen der Amazfit T-Rex 3

Immer, wenn ich mir Sportuhren oder Smartwatches anschaue, dann lässt sich deren Funktionsumfang ganz gut in die Aspekte

  • Funktionen für den Alltag
  • Funktionen für die Gesundheit
  • Funktionen für den Sport

unterteilen. Entsprechend werde ich das auch in diesem Testbericht genauso handhaben. Anfangen möchte ich jedoch mit einem Blick in die fast vollständig überarbeitete App. Auf geht’s…

Zepp Health App in neuem Design

Zepp hat im September Besitzer der Amazfit Balance eingeladen, am Beta-Programm für die runderneuerte Version der Zepp Health App teilzunehmen. Mittlerweile ist die App in der finalen Version erschienen und auch über die Stores von Google und Apple beziehbar.

Dashboard der Zepp Health App Dashboard der Zepp Health App Dashboard der Zepp Health App

Den Einstieg bietet weiterhin das Dashboard, das neben den drei Kern-Aspekten Schlaf, Bereitschaft und Anstrengung, zahlreiche Metriken des aktuellen bzw. vergangenen Tages bereithält. Die Verwendung von Kacheln ist deutlich reduziert, was in meinen Augen für mehr Übersichtlichkeit sorgt. Natürlich lassen sich Werte ein- und ausblenden – so, wie es jeder braucht.

Schnell lässt sich die Ansicht wechseln, um die Details zum Schlaf, der Bereitschaft oder Anstrengung angezeigt zu bekommen.

Metriken zur Bereitschaft im Dashboard Metriken zur Bereitschaft im Dashboard Metriken zur Anstrengung im Dashboard Metriken zur Anstrengung im Dashboard Metriken zum Schlaf im Dashboard Metriken zum Schlaf im Dashboard Metriken zum Schlaf im Dashboard Metriken zum Schlaf im Dashboard

Die Einstellungen, die Ziffernblatt-Theke und den App Store für die gekoppelten Uhren hat Zepp in der App weitgehend beibehalten.
Dabei mangelt es dem App Store immer noch an wirklichen Zugpferden. Zwar wächst das Angebot an Apps, aber so richtig ist da für mich nichts dabei.

Die Ziffernblatt-Theke hingegen bietet zahlreiche kostenlose, mittlerweile aber auch kostenpflichtige Ziffernblätter an.

Funktionen für den Alltag

Jedes Modell aus dem Portfolio von Amazfit wendet sich an die ein oder andere Zielgruppe. Trotz der unterschiedlichen Zielgruppen handelt es sich doch im Großen und Ganzen um sehr ähnliche Smartwatches. Entsprechend viele Funktionen bieten sie für die Unterstützung im Alltag an. Das trifft für die T-Rex 3 im gleichen Maße zu, wie z.B. bei der Amazfit Balance.

Sprachsteuerung und Zepp Flow

Nicht brandneu, aber eben neu im Rahmen der T-Rex-Serie ist die Integration von Zepp Flow. Dabei handelt es sich um die Möglichkeit die Uhr mit Sprache zu steuern. Dank generativer KI funktioniert das ganze ohne vordefinierte Schlüsselwörter, sondern in ganz natürlicher Sprache.

Zepp Flow – Textuelle Antwort auf gesprochene Frage

Zepp Flow – Textuelle Antwort auf gesprochene Frage

Das funktioniert meiner Erfahrung nach ausgesprochen gut. Das coole dabei ist, dass damit nicht nur Funktionen der Uhr genutzt werden können, sondern auch allgemeine Fragen (z.B. die Frage nach der Anzahl Brückentage im April 2025) durch die Uhr beantwortet werden.

Dabei gibt es zwei kleine Kritikpunkte:

  • Für die Verarbeitung umfangreicher Sprachbefehle muss ein gekoppeltes Smartphone in der Nähe sein. Für eine überschaubare Anzahl von Kommados (z.B. Start + Workout Name, Open Music) funktioniert das ganze für Chinesisch, English, Deutsch und Spanisch auch ohne die Unterstützung durchs Smartphone.
  • Ohne gekoppelte Kopfhörer werden die Antworten nur in Textform präsentiert, da die T-Rex 3 einen Lautsprecher vermissen lässt.

Unterm Strich muss jeder für sich selbst herausfinden, in welchem Rahmen Zepp Flow eingesetzt wird. Ich täte mich z.B. schwer mit der Uhr zu sprechen, wenn ich im ÖPNV sitze. Und dennoch ist es ein Ansatz mit viel Potential, den es nach und nach zu erschließen gilt.

Kontaktloses Bezahlen

Ebenfalls neu in der T-Rex-Reihe ist das kontaktlose Bezahlen per NFC, das Amazfit Zepp Pay nennt. Dabei beschreitet Amazfit zwei Wege:

  • direkte Anbindung bestimmer Banken

    Bei der direkten Anbindung kämpft Amazfit mit den gleichen Problemen wie viele andere Hersteller: Die Anzahl der Banken ist überschaubar und bekannte Banken oder Sparkassen sucht man vergebens. Zudem unterstützt Zepp Pay aktuell nur Mastercards. VISA- oder Debitkarten werden nicht unterstützt.

  • Anbindung über Curve

    Einfacher, weil unabhängig von der Hausbank, funktioniert die Anbindung über die virtuelle Kreditkarte von Curve. Die wird nämlich anstandlos von Amazfit unterstützt. Abgerechnet werden die Transaktionen über die in der dazugehörigen App hinterlegten Karten und Konten.

Musik: Speicher und Wiedergabe

Musik in Form von MP3-Dateien auf der Uhr zu speichern und über diese abzuspielen, bietet Amazfit schon seit geraumer Zeit an. Für die T-Rex 3 ist auch das eine Neuerung.

Leider fristet das Feature weiterhin ein Schattendasein, das verschiedene Gründe hat:

  • Fehlende Unterstützung von Streaming-Diensten

    In Zeiten in denen Streaming-Dienste den wesentlichen Zugang zu Musik bieten, vermisse ich die Unterstützung von Anbietern wie Spotify, Amazon Prime Music oder Youtube Music schmerzlich.

  • Umständlicher Datentransfer

    Bleibt also nicht anderes übrig, als die Musik in Form von MP3-Dateien zunächst auf das Smartphone und dann über die Zepp App auf die Uhr zu übertragen. Das Aufspannen eines eignen WLAN zwischen Uhr und App ist frickelig, denn immer wieder entscheidet das Smartphone, das „bessere“ WLAN mit Internetzugang zu wählen und damit den Upload der MP3-Dateien zu beenden.

    Erst das Deaktivieren der automatischen Verbindung des Heim-Netzwerks führt zum gewünschten Ziel.

  • Fehlende Strukturierungsmöglichkeiten

    Ist die Musik erst einmal auf die Uhr gelangt, fehlen mir Möglichkeiten um die Inhalte zu strukturieren. Weder Verzeichnisse noch Playlisten lassen sich anlegen. Die beiden vordefinierten Playlisten „Favoriten“ und „Jogging-Musik“ zeigen, dass die Möglichkeiten prinzipiell gegeben sind, durch Uhr und App jedoch nur sehr begrenzt genutzt werden können.

    Musik auf der T-Rex 3: Im Grunde nur zwei Playlisten

    Musik auf der T-Rex 3: Im Grunde nur zwei Playlisten

Einen großen Schritt vorwärts würde das Feature machen, wenn bereits in der App sichtbar ist, welche Inhalte sich auf der Uhr befinden und dort auch Ordner und Playlisten angelegt werden können.

So richtig ist die Funktion als weder Fisch noch Fleisch. Hoffnungsvoll stimmt, dass wenigstens die sinnvolle Handhabung von MP3-Dateien „nur“ ein App-Update braucht.

Nachtmodus – Display in Rot, Orange oder Grün

Ein bisschen scheint sich Amazfit bei der Konkurrenz umgetan zu haben und hat der T-Rex 3 einen Nachtmodus spendiert, der das Display in Rot-, Orange- oder Grün-Töne einfärbt. Was ein bisschen nach Spielerei klingt, hat für mich einen großen Nutzen, denn nachts ist die Darstellung deutlich augen- und beziehungsfreundlicher als die helleren Varianten ohne Tönung.

Darstellung für die Nacht: Red-Shift-Modus

Darstellung für die Nacht: Red-Shift-Modus

Nachtansicht: Orange Nachtansicht: Grün

Sonstige Funktionen für den Alltag

Neben den vorab genannten Funktionen bietet die T-Rex 3 natürlich weitere Funktionen für den Alltag, die mittlerweile zum Standard-Repotoire von Smartwatches gehören und auf deren Vorstellung im Detail ich hier verzichte.

Wetter-App: Vorhersage Luftdruck Kompass
  • Kompass
  • Barometer
  • Wetter
  • Alarm
  • Kalender
  • Mitgliedskarten
  • Sonnenauf- / -untergang / Gezeiten
  • Zyklus-Tracking
  • Stoppuhr / Countdown
  • Aufgaben
  • Sprachnotizen
  • Weltzeituhr
  • Pomodoro-Timer

Funktionen für die Gesundheit

Die Amazfit T-Rex 3 ist aber nicht nur eine robuste Smartwatch, sondern bietet auch eine Reihe an Funktionen, die Einblicke in die Gesundheit und das Wohlbefinden ermöglichen sollen. Dazu gehören u.a. Metriken, wie der Readiness Score, die Herzfrequenzvariabilität und PAI (Personal Activity Intelligence). Diese Funktionen sind darauf ausgelegt, Aktivitäten besser zu planen, die persönliche Gesundheit zu überwachen und tägliche Entscheidungen zu unterstützen, die das langfristige Wohlbefinden fördern.

Readiness Score

Seit dem Sommer letzten Jahres bietet Amazfit auf unterschiedlichen Uhren die Bereitschaft-Metrik (oder den Readiness Score) an. Dieser bewertet verschiedene Aspekte der Erholung innerhalb der vorangegangen Nacht und fasst diese zu einem Wert zwischen 0 und 100 zusammen. Die Zahl soll somit ausdrücken, wie gut man für bevorstehende Aktivitäten gerüstet ist.

Readiness Score / Bereitschaft
Teil-Aspekte des Readiness Score Teil-Aspekte des Readiness Score Teil-Aspekte des Readiness Score

Der Readiness Score ist grundsätzlich eine nützliche Funktion, um einen schnellen Überblick über den aktuellen Erholungszustand zu erhalten. Hilfreich finde ich, dass Amazfit Einblick in die unterschiedlichen Aspekte gibt, die zum Gesamtwert führen.

Da gibt es in der App sogar noch ein paar detaillierte Informationen. Wen es interessiert, der findet hier zusätzliche Hintergrund-Informationen zu den einzelnen Aspekten.

Metriken zur Bereitschaft auf dem Dashboard Metriken zur Bereitschaft auf dem Dashboard Metriken zur körperlichen Erholung Ruhepuls

Kritisch stehe ich der oft sehr hohen Gesamtpunktzahl gegenüber, auch wenn mein Schlaf oder meine Erholung suboptimal waren. Werte über 80 sind keine Seltenheit, aber nicht immer fühlt sich ein Tag nach „80“ an. Da hoffe ich, dass Amazfit mit der Zeit lernt und die Werte deutlicher ausschlagen lässt.

Herzfrequenzvariabilität

Die Herzfrequenzvariabilität (HRV) misst die Schwankungen in der Zeitspanne zwischen aufeinanderfolgenden Herzschlägen und ist ein wichtiger Indikator für den allgemeinen Gesundheitszustand sowie das Stressniveau. Eine hohe HRV deutet darauf hin, dass der Körper gut in der Lage ist, sich an unterschiedliche Belastungen anzupassen, während eine niedrige HRV auf Stress oder Erschöpfung hinweisen kann.

Mittlere Herzfrequenzvariabilität der letzten Nacht
Verlauf der Herzfrequenzvariabilität während der letzten Nacht Verlauf der Herzfrequenzvaribilität während der letzten Tage

In der Amazfit T-Rex 3 wird die HRV nachts kontinuierlich überwacht und liefert wertvolle Einblicke in das autonome Nervensystem. Die Auswertung der HRV hilft dabei, besser zu verstehen, wie gut sich der Körper von körperlicher Anstrengung oder psychischem Stress erholt. Besonders praktisch ist, dass die HRV-Daten in verschiedene Funktionen wie den Readiness Score einfließen, um ein umfassenderes Bild der Erholung und Leistungsbereitschaft zu liefern. Dadurch ist die Herzfrequenzvariabilität ein nützliches Tool, um die eigene Gesundheit langfristig zu optimieren und Training sowie Erholung besser zu steuern.

PAI – Personal Activity Intelligence

PAI (oder: Personal Activity Intelligence) ist ein Fitness-Metriksystem, das auf der Herzfrequenz basiert und darauf abzielt, die langfristige Gesundheit zu fördern. Anstatt sich nur auf Schritte oder Kalorien zu konzentrieren, berechnet PAI die Herzfrequenzbelastung bei verschiedenen Aktivitäten und ermittelt daraus eine Punktzahl aus. Dabei gilt: Je höher und länger die Anstrengung, desto mehr Punkte sammelt man. Ziel ist es dauerhaft eine PAI von 100 oder darüber zu erreichen, um langfristig das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verringern.

Die ersten Punkte lassen sich dabei recht einfach einheimsen. Je höher die Punktzahl, desto schwieriger wird es hohe Punktzahlen zu erreichen und damit die Motiviation hoch bleibt, verfallen die Punkte von Aktivitäten nach sieben Tagen.

PAI: Zugewinn am heutigen Tag
PAI: Verlauf der letzten Tage PAI: Pulsverlauf

Ich hab mich ein bisschen an PAI gewöhnen müssen, nachdem viele Hersteller andere Metriken als zentrales Instrument für einen aktiven Lebenstil nutzen. Positiv finde ich, dass Amazfit nicht nur intensive Sporteinheiten berücksichtigt, sondern auch moderaten Aktivitäten (z.B. zügiges Gehen, Wandern) und manchmal auch alltägliche Bewegungen anerkennt. Das macht die Ausgestaltung eines aktives Tages sehr flexibel und motivierender als wenn stets nur ein Schritte-Ziel am Horizont prangt.

PAI auf dem Dashboard der Zepp App PAI: Belohnung für das Erreichen eines Ziels PAI: Entwicklung der vergangenen Tage

Kritik gibt es dennoch, denn wenn bei einem 10-km-Spaziergang der Puls nicht ausreichend in die Höhe schnellt, dann trägt diese Aktivität nicht zur Steigerung des PAI bei – auch wenn die Bewegung an sich der Gesundheit förderlich gewesen sein sollte.

Funktionen für den Sport

Bei Uhren von Amazfit kann man sicher stets darüber streiten, ob es sich um sportliche Smartwatches oder smarten Sportuhren handelt. Ich glaube, die Wahrheit liegt in der Mitte. Auf jeden Fall ist das Angebot an sportlichen Funktionen groß.

Zu den neuen Funktionen der T-Rex 3 gehören:

  • Offline-Karten

    Wer in unbekanntem Terrain unterwegs ist, der wird die Offline-Karten der T-Rex 3 begrüßen. Um diese nutzen zu können, muss der entsprechende Kartenauschnitt in der App zunächst ausgewählt und auf die Uhr übertragen werden.

    Kartenmanagement in den Einstellungen min. Kartenausschnitt max. Kartenausschnitt

    Das funktioniert problemlos und je nach Größe des Ausschnitts auch rechts schnell. Die Uhr muss in diesem Moment mit einem WLAN verbunden sein.

    Zwei Einschränkungen gilt es zu berücksichtigen:

    • nur max. ein Kartenausschnitt
    • max. Ausmaßen 400 x 675 km

    Dass nur ein Kartenausschnitt auf die Uhr übertragen werden kann, ist für mich allenfalls eine Einschränkung auf dem Papier. Wer allerdings durch mehrere Länder reist und keine Möglichkeit hat, den einen Kartenausschnitt durch einen anderen zu ersetzen, der wird bei Garmin und Polar die passendere Lösung finden.

    Vorschau der Route Vorschau des Streckenprofils

    Während der Detailgrad in der Stadt recht gut ist, habe ich in den Bergen ein bisschen mehr topografische Informationen vermisst. Die Wanderwege waren alle vorhanden und auch die Konturkarten leisten ihren Dienst, ein bisschen mehr Hinweise auf die geografischen Gegebenheiten der Umgebung wären noch besser.

  • Navigation

    Offline-Karten alleine sind schon toll, gewinnen aber noch einmal an Nutzen, wenn sie mit den Routen- und Navigationsmöglichkeiten der T-Rex 3 kombiniert werden.

    Routen finden entweder als GPX-Daten oder über die Anbindung von Komoot den Weg auf die Uhr. Eine Anbindung von Strava zum Routen-Import funktioniert weiterhin nicht.

    Verknüpfung mit externen Diensten Verknüpfung mit Komoot Import von Routen aus Komoot

    Vor dem Starten einer Aktivität (z.B. Outdoor-Laufen, Wandern) kann eine Route zur Verwendung ausgewählt werden. Für die Route lässt sich:

    • ein Streckprofil anzeigen
    • ein Höhenprofil anzeigen
    • Informationen zu Ski-Pisten
    • die Ausrichtung der Karte festlegen (Karte zeigt immer nach Norden vs. Karte zeigt im in Bewegungsrichtung)
    • die Richtung der Route (von A nach B oder von B nach A) festlegen

    Wie genau die T-Rex 3 zu den Informationen zu Ski-Pisten kommt, bleibt mir ein Rätsel. Bei vielen Routen sind überhaupt keine Ski-Gebiete in unmittelbarer Umgebung und manchmal wirkt es auf mich, als ob Amazfit Abfahrtsstrecken aufgrund von längeren, abwärtsverlaufenden Teilstrecken ermittelt. Als Informationen zur Piste erhält man im Grunde nur ein Höhenprofil, nicht jedoch eine Darstellung auf der Karte.

    Darstellung der Karten mit weißem Hintergrund Darstellung der Karten mit dunklem Hintergrund

    Während der Aktivität wird die Karte in der hellen Variante mit weißem, oder der dunklen Variante mit schwarzem Hintergrund angezeigt. Die Farben der Route und der absolvierten Strecke lassen sich in den Einstellungen der Uhr anpassen (Standard: Magenta und Blau).

    Verfolgen einer Route auf der T-Rex 3

    Verfolgen einer Route auf der T-Rex 3

    Kommt man von der Route ab, warnt einen die Uhr. Weil die T-Rex 3 keine Form der Wegfindung anbietet, fehlt die Möglichkeit sich den Weg zurück zur geplanten Strecke berechnen zu lassen. Weil die Uhr aber bereits bei einer Abweichung von 50 Metern warnt, ist die Gefahr gering den Weg nicht alleine zu finden.

    Hinweis beim Verlassen der Route

    Hinweis beim Verlassen der Route

    Hinweis beim Zurückkehren auf die Route

    Hinweis beim Zurückkehren auf die Route

    Auch das Zurückkehren auf die ursprüngliche Strecke quittiert die Uhr.

    Der Abstand zur geplanten Route, ab der die T-Rex 3 warnt, lässt sich auf 20 Meter verringern, bei Bedarf auch deutlich vergrößern.

    Muss beim Verfolgen einer Strecke ein Richtungswechsel vorgenommen werden, zeigt die T-Rex 3 die Entfernung bis zum nächsten Wechsel an. Unmittelbar vor Wechsel (z.B. durch Wegkreuzung, Gabelung) erinnert die Uhr erneut.

    Anzeige des Abstands bis zum nächsten Richtungswechsel

    Anzeige des Abstands bis zum nächsten Richtungswechsel

    Das hat bislang sehr gut funktioniert, auch wenn man sich ein wenig daran gewöhnen muss, dass die eigene Position manchmal ein wenig neben der Straße angezeigt wird: Das Kartenmaterial kennt schlichtweg keine Breite von Straßen, so dass auch eine Straße mit Grünstreifen in der Mitte mit genau der gleichen Linie dargestellt wird, die eine einspurige Seitenstraße. Wenn dann noch einmal ein Grünstreifen zwischen Straße und Fußweg verläuft, dann kann die aktuelle Position auch mal ein Stück neben der dargestellten Straße liegen.

    An das Thema „Offline-Karten und Navigation“ kann Amazfit einen Haken dran machen, auch wenn für folgende Uhren-Generationen noch ein bisschen Luft nach oben ist: Zur Routenfindung nutzbares Kartenmaterial bietet aktuell nur Garmin, für Amazfit, Polar und Co. sind die Karten nicht mehr (aber auch nicht weniger) als Bilder, die unter den aktuellen Standort projiziert werden.

  • Tauchen

    Zum Thema Freitauchen kann ich leider keine eigenen Erfahrungen dem Testbericht beisteuern. Es sei aber erwähnt, dass die T-Rex 3 für Tauchgänge bis 45 Meter Tiefe zertifiziert ist.

    Sie misst dabei offenbar die aktuelle und die max. Tauchtiefe, die Tauchdauer und die Aufstiegsgeschwindigkeit. Zu einem richtigen Tauch-Computer fehlen aber essentielle Metriken, u.a. Angaben zur Nullgrenze (NDL), Dekompressionsstops und Oberflächen-Zeiten.

Vor der Aufzeichnung

Vor dem Start einer sportlichen Aktivität wählt man über das Sportmenü die entsprechende Sportart aus.

Auswahl der Sportart

Auswahl der Sportart

Anschließend begibt sich die T-Rex 3 bei Sportarten unter freiem Himmel auf die Suche nach einem GNSS-Signal. Die Uhr gehört wie die meisten Modelle von Amazfit zu den besonders schnellen Exemplaren. Ein Sat-Fix ist nach wenigen Sekunden gefunden.

Warten auf alle Signale

Warten auf alle Signale

An dieser Stelle lässt sich jedoch nicht nur auf die Signale von Satelliten und externen Sensoren (z.B. Bluetooth-Pulsgurten) warten, sondern auch Einstellungen zur bevorstehenden Aufzeichnung vornehmen, z.B. die Auswahl von Routen, Intervallen und Trainings. Zudem besteht hier die Möglichkeit die Datenseiten und -felder für die Anzeige während der Aufzeichnung zu konfigurieren: Die T-Rex 3 lässt Datenseite mit max. 6 Datenfeldern zu.

Nach der Aufzeichnung

Nach dem Beenden der Aufzeichnung fasst die Uhr die sportlichen Aspekte kurz zusammen.

Vergangene Aufzeichnungen Zusammenfassung

Es lässt sich durch eine ganze Reihe von Details und Charts blättern, die im Wesentlichen die Werte darstellen, die nach der Synchronisation mit der App auch in selbiger zu finden sind.

Training Effect Werte HF-Zonen

Die T-Rex 3 profitiert dabei erneut von ihrem hochauflösenden 1,5″ Display.

Chart: Herzfrequenz Chart: Leistung Chart: Tempo

In der App sehen die Daten natürlich noch einmal übersichtlicher aus:

Details der Aufzeichnung einer sportlichen Aktivität in der App Details der Aufzeichnung einer sportlichen Aktivität in der App Details der Aufzeichnung einer sportlichen Aktivität in der App Details der Aufzeichnung einer sportlichen Aktivität in der App Details der Aufzeichnung einer sportlichen Aktivität in der App Details der Aufzeichnung einer sportlichen Aktivität in der App

Die App hinterlässt hier einen aufgeräumten Eindruck und viele der Metriken, die hier zu finden sind, kennt man z.B. auch von Garmin. Gerade bei der Leistungsmessung und dem Trainingseffekt sind die Ergebnisse nicht identisch. Hier setzt jeder Hersteller auf seinen eigenen Algorithmen.

Genauigkeit der Standortaufzeichnung

Für viele steht und fällt die Qualität einer Sportuhr mit der Genauigkeit des GPS oder besser der GNSS, denn die T-Rex 3 unterstützt nicht nur Dual-Band-GPS, sondern auch GLONASS, Galileo, BeiDou und QZSS.

Der Anspruch ist auch gerechtfertigt, denn abseits bekannter Pfade kann die Standortermittlung nicht genau genug sein.

Wie immer fehlt es hier im Speckgürtel von Berlin an Bergen, Canyons und dergleichen, sprich herausfordernden Arbeitsbedingungen für die T-Rex 3. Ich hab sie dennoch über die bekannten Strecken mit und ohne Baumbestand, Reihenhäusern und enger Bebauung geschickt, um zu schauen, wie sie sich schlägt.

Auffällig ist, wie unaufgeregt die T-Rex 3 ans Werk geht. Eigentlich gibt es keinen Grund sich über die Leistung der Uhr zu beschweren. Selbst der kurze Abschnitt durch den Wald meistert die Uhr ohne Probleme.

Amazfit T-Rex 3 - Genauigkeit bei der Standortaufzeichnung

Aus großer Höhe zeigt sich, dass die GNSS-Chip und Antennen-Design der T-Rex 3 ihre Arbeit anstandslos verrichten.

Amazfit T-Rex 3 - Genauigkeit bei der Standortaufzeichnung Amazfit T-Rex 3 - Genauigkeit bei der Standortaufzeichnung

Erst beim genaueren Hinschauen zeigen sich hier und da ein paar Abweichungen, die sich die beiden Modelle von Amazfit teilen. Es ist aber nichts gravierendes und egal welche Produkte man nutzt, man wird hier und da immer wieder leichten Versatz zur eigentlichen Wegführung finden.

ProduktDistanzTempo
Amazfit T-Rex 35,06 km7'20"
Amazfit Cheetah Pro5,03 km7'23"
Coros Pace 35,10 km7'18"
Polar Vantage V35,09 km7'19"

Unterm Strich sind die Abweichungen in meinen Augen als vernachlässigbar zu sehen.

Amazfit T-Rex 3 - Genauigkeit bei der Standortaufzeichnung Amazfit T-Rex 3 - Genauigkeit bei der Standortaufzeichnung Amazfit T-Rex 3 - Genauigkeit bei der Standortaufzeichnung

Auch beim nächsten Versuch zeigt sich eine große Übereinstimmung zur Konkurrenz und auch hier findet man beim genauen Hinschauen Abweichungen. Nicht selten ist das kurz nach Beginn der Aufzeichnung der Fall, wenn zwar ausreichen Satelliten-Signale für eine erste Standortbestimmung empfangen werden, für eine noch zuverlässigere Bestimmung eine größere Anzahl an GNSS-Signalen vorteilhaft wäre.

Genauigkeit der Pulsmessung

Wie immer habe ich mir nicht nur die Genauigkeit bei der Standortaufzeichnung angeschaut, sondern auch geschaut, wie genau es die T-Rex 3 bei der Vermessung des Puls nimmt.

Als Referenz dient wie immer der H10-Brustgurt von Polar, mit dem ich bisher ausnahmslos gute Erfahrungen gemacht habe und an dem sich die allermeisten Produkte messen lassen müssen.

Ich weiß nicht, ob man es den Kurven ansieht, aber der COVID-Infekt von Anfang September strengt den Körper beim Sport immer noch an. Wichtig ist zu sehen, wie die T-Rex 3 dem Polar H10 folgt und wie sich die Uhr im Vergleich zur Konkurrenz schlägt.

Amazfit T-Rex 3 - Genauigkeit bei der Pulsmessung Amazfit T-Rex 3 - Genauigkeit bei der Pulsmessung

Bei einem Lauf mit ein paar Intervallen, ist es überraschendweise der HF-Brustgurt, der offenbar Probleme hat. Sollte ich heute die Gründe benennen sollen, ich würde auf zu trockene Haut bzw. Kontakte am Brustgurt tippen. Mit Sicherheit kann ich es jedoch nicht mehr sagen. Weil der Polar H10 weiterhin als stabiles Messinstrument gilt, habe ich den anfänglichen Unfug für die weitere Betrachtung einmal ausglendet.

Amazfit T-Rex 3 - Genauigkeit bei der Pulsmessung

Im Differenz-Chart zeigt sich dann die ordentliche Leistung der T-Rex 3, die bei den Intervallen jedoch zum einen hinterherhinkt, zum anderen die schnellen Pulsanstiege nicht immer sauber erfässt.

Amazfit T-Rex 3 - Genauigkeit bei der Pulsmessung Amazfit T-Rex 3 - Genauigkeit bei der Pulsmessung Amazfit T-Rex 3 - Genauigkeit bei der Pulsmessung

Das macht sich im Bestimmtheitsmaß r² bemerkbar, das angibt wie gut die Werte der einen oder anderen Sportuhr dem HF-Brustgurt folgt, der hier als Referenz genommen wird.

Ganz an die Spitze im Vergleich kann sich die T-Rex 3 nicht setzen und muss der Pace 3 von Coros den Vortritt lassen. Sie reiht sich aber noch vor der Amazfit Cheetah Pro ein, die den Pulsverlauf während der Intervalle noch weniger gut hat abbilden können.

Mit weniger Tempowechseln hat die T-Rex 3 für mich stets zuverlässige und vergleichbare Werte geliefert. Bei schnellen Wechseln der Herzfrequenz steht sie vor den gleichen Herausforderungen wie viele Wettbewerber und fällt entsprechend weder positiv noch negativ aus dem Rahmen.

Akkulaufzeit

Auf dem Papier ist die T-Rex 3 ein wahrer Überlebenskünstler, was die Akkulaufzeiten angeht. Diese im Rahmen eines Nutzertest zu be- oder widerlegen fällt mir selbst nach fast 10 Jahren Sportuhren-Tests immer noch schwierig.

Die Herstellerangaben sind meist in kontrollierten Umgebungen ermittelt. Für die Nutzung beim Kunden ist das allenfalls eine Indikation. Da braucht es nur ein paar mal mehr des Aktivierens des Displays und der eingestellten Helligkeit, schon gerade die Zahlen ins Schwanken.

Wie gesagt, auf dem Papier kann die T-Rex 3 problemlos überzeugen. Das tolle ist, dass sie das aber auch im Alltag kann: Die ersten drei Wochen bin ich ohne Aufladung, aber auch nur mit wenig Sport ausgekommen. Erst dann habe ich sie bei 8% Restladung wieder aufgeladen.

In den folgenden Wochen musste die T-Rex 3 dann häufiger Aktivitäten aufzeichnen. Das zieht nicht nur aufgrund des aktivieren GNSS deutlich mehr Strom, auch der PPG-Sensor werkelt nun im Sekunden-Takt.

Was heißt das unterm Strich? Die Werte des Herstellers scheinen plausibel, auch wenn sie beim Nutzer aufgrund unterschiedlicher Nutzung so nicht validiert werden können. Ist das wichtig? Nein, denn die T-Rex 3 bietet ungeachtet dessen eine grandiose Akkulaufzeit und ist innerhalb kurzer Zeit für den nächsten Einsatz wieder aufgeladen.

Ergebnis des Amazfit T-Rex 3 Tests

Wertung: 93%
Unsere Wertung: 93%
Vorteile
  • Hervorragendes 1,5" Display
  • zahlreiche Metriken
  • Offline-Karten / Navigation
  • Akkulaufzeit
  • Preis-Leistungs-Vehältnis
Nachteile
  • mangelnde Unterstützung von Zepp Pay
  • Musik-Upload / Playlisten

Die Amazfit T-Rex 3 ist eine gelungene Mischung aus robuster Outdoor-Smartwatch und smarter Gesundheitsbegleiterin. Ihr Preis-Leistungs-Verhältnis ist beeindruckend: Sie bietet zahlreiche Fitness-Metriken (u.a. Readiness Score, PAI und die Analyse der HFV) und unterstützt eines aktiven und gesundheitsorientierten Lebensstils. Besonders Outdoor-Fans profitieren von den Offline-Karten und der GNSS-Unterstützung, die eine verlässliche Navigation in verschiedenem Gelände ermöglicht.

Ein weiteres Highlight ist die Akkulaufzeit; selbst bei intensiver Nutzung hält der Akku außergewöhnlich lange, was das Gesamtpaket für Vielnutzer und Abenteurer attraktiv macht. Die soliden Bauweise, das hevorragende 1,5″ AMOLED-Display und die übersichtliche App runden das starke Gesamtpaket ab.

Die T-Rex 3 ist keine Fenix 8 – dafür fehlen ein breiteres App-Angebot, mehr Funktionen im Bereich der Karten und Navigation und eine sinnvollere Umsetzung des Musik-Features. Auch bei der Verarbeitung nutzt Garmin die hochwertigeren Materialien. Wer jedoch nicht bereits ist den drei- bis vierfachen Preis zu bezahlen, der findet in der T-Rex 3 eine tolle Alternative.


Offenlegung / Werbung: Das Produkt wurde mir auf meine Anfrage hin für den Test der/des Amazfit T-Rex 3 von Zepp kostenlos zur Verfügung gestellt. An den Inhalt des Testberichts wurden keine Bedingungen geknüpft. Der Inhalt des Testberichts spiegelt somit vollständig meine eigene, unvoreingenommene Meinung und Erfahrung mit dem Produkt wider.

Warum der Beitrag dennoch als 'Werbung' gekennzeichnet ist, könnt ihr unter Kennzeichnungspflicht nachlesen.

Inhaltsverzeichnis

Der Beitrag Amazfit T-Rex 3: Meine Erfahrungen nach dem 6-Wochen-Test erschien zuerst auf Fitness Tracker Test.

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https://www.fitness-tracker-test.info/amazfit-t-rex-3-test/feed/ 6
Garmin Forerunner 165 im Test: Viel Leistung für wenig Geld https://www.fitness-tracker-test.info/garmin-forerunner-165-test/ https://www.fitness-tracker-test.info/garmin-forerunner-165-test/#comments Sat, 20 Jul 2024 07:32:49 +0000 https://www.fitness-tracker-test.info/?p=20363 Kleine Uhr mit vielfältigen Funktionen für das Laufen - die Forerunner 165 bietet viel für wenig Geld. Ich habe mir sie im Test angeschaut.

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Wer auf der Suche nach einer Sportuhr ist, der kommt am Angebot von Garmin selten vorbei. Dabei sind es insbesondere die Uhren der Forerunner-Serie, die aufgrund ihres geringen Gewichts und großen Funktionsumfangs neugierig machen.

Mit der Forerunner 165 hat Garmin eine Uhr auf den Markt gebracht, die ausnahmsweise mal nicht eine bestehende Serie erweitert, sondern ein neue Kategorie innerhalb der Forerunner-Serie schafft. Sie positioniert sich zwischen dem absoluten Einsteiger-Modell Forerunner 55 und dem Mittelklasse-Modell Forerunner 265.

Garmin Forerunner 165 - Anzeige beim Start der Uhr

Garmin hat mir auf meine Anfrage hin die Forerunner 165 für den Zeitraum von 60 Tagen zum Testen bereitgestellt. Daran sind wie immer keine Bedingungen oder Leistungen geknüpft. Und weil es eine Leihgabe ist, tritt die Uhr nach dem Testzeitraum auch wieder den Weg zu Garmin an.

Wertung: 92%
Unsere Wertung: 92%
Vorteile
  • tolles Display
  • großer Funktionsumfang
  • Lauf-Metriken
  • Garmin Pay
Nachteile
  • kein Profil für Multisport / Triathlon
  • kein Training Load / Training Readiness
  • einfaches Material

Ergebnis des Tests zusammengefasst

Garmin bietet mit der Forerunner 165 eine Sportuhr, die sich zwar dem Laufsport verschreibt und dort die meisten Funktionen bietet, für viele andere Sportarten aber gleichermaßen geeignet ist. Überzeugt haben mich das tolle Display und der gesunde Mix an Funktionen, die Garmin den deutlich teureren Modellen entnommen hat. Vermissen lässt die Forerunner 165 wenig und dennoch ist die Entscheidung für die Uhr keine leichte.

Gute Alternativen gibt es bei Garmin und der Konkurrenz – eine wirkliche Nische hat Garmin mit der Forerunner 165 nicht besetzt. Und dennoch ist es das Gesamtpaket, das die Forerunner so attraktiv für einen Einstieg in Garmins Sport-Segment macht.

Forerunner 165 – Was ist neu und bemerkenswert?

In der Regel entwickeln sich in einer Produktlinie die Uhren von Generation zu Generation weiter: Aus einer Forerunner 245 wird eine Forerunner 255, wird eine Forerunner 265.

Entsprechend leicht fällt der Vergleich zwischen den einzelnenn Generation. Bei einer gänzlich neuen Produktlinie lohnt in Folge nur der Blick nach links und nach rechts, um das neuen Modell besser einzuordnen. Dort finden sich entsprechend die günstigere Forerunner 55 und die teurere Forerunner 265.

  • Abgrenzung zur Forerunner 55

    Die Forerunner 55 ist mittlerweile drei Jahre alt. In der Welt der Wearables liegen damit Lichtjahre zwischen den Produkten.

    Am auffälligsten ist der Unterschied bei den Displays der beiden Uhren. Die Forerunner 55 bietet ein 1,04″ großes, transflektives MIP-Display, die Forerunner 165 ein 1,2″ großes, touchfähiges AMOLED-Display mit deutlich höherer Auflösung.

    Den Funktionsumfang beider Uhren zu vergleichen, spare ich mir an dieser Stelle – es wäre ein Vergleich wie Tag und Nacht, auch weil die Forerunner 165 die Elevate-Sensorik der vierten Generation verbaut hat, die Forerunner 55 auf die dritte Generation zurückgreifen muss.

  • Abgrenzung zur Forerunner 265

    Leichter fällt da die Abgrenzung zur größeren Forerunner 265, die erst im März 2023 erschienen ist.

    Fangen wir wieder beim Display an: Hier verbaut Garmin im Wesentlichen das gleiche touchfähige AMOLED-Display. Die Forerunner 265 wird jedoch in zwei verschiedenen Größen mit 1,1″ und 1,3″ Display angeboten.

    Funktionell bietet die Forerunner 165 naturgemäß weniger als die höherwertige Forerunner 265. Als Käufer des neuen Modells muss man auf folgende Funktionen verzichten:

    • Multiband-GPS
    • Training Readiness
    • Training Status
    • Training Load
    • Support für Multisport / Triathlon
    • Größerer Umfang an Sportprofilen
    • Sat-IQ
    • An Neigung angepasste Pace
    • Anbindung von Power Metern / Smart Metern

    Die Liste ist bei weitem nicht vollständig, würde sich aber im Detail verlieren. Das sind jedenfalls die wesentlichen Funktionen, die die Forerunner 165 nicht bietet.

  • Features der Forerunner 165 im Überblick

    Schaut man sich die Unterschiede zur Forerunner 265 an, ist die Liste recht lang und täuscht darüber hinweg, dass für die allermeisten Sportler die Forerunner 165 eine außerordentlich vollständige Sportuhr ist. Ja, es fehlen ein paar ausgefallene Metriken und Funktionen, aber nichts, was man in den ersten Monaten, wenn nicht Jahren vermisst.

    Vor diesem Hintergrund liste ich euch hier kurz die wesentlichen Merkmale der Forerunner 165 auf, bevor wir uns an die Details machen:

    • 1,2″ AMOLED-Display (touchfähig, gehärtetes Glas)
    • 39 g leichtes Plastikgehäuse mit Silikonarmband
    • Elevate V4 Sensorik
    • Multi-GNSS (GPS, GLONASS, Galileo, etc.)
    • Garmin Pay
    • Wiedergabe von Musik (MP3, Spotify, Amazon Music, Youtube Music, Deezer)
    • Barometrischer Höhenmesser

Unboxing und erster Eindruck

Die Forerunner 165 wird von Garmin wie üblich in einem kleinen grauen Karton-Würfel vertrieben, dessen Äußeres der Name und das Produktbild der Sportuhr prägt. Die Uhr ist in den Farben Türkis, Beere, Weiß und Schwarz erhältlich.

Inhalt der Verpackung

In der Verpackung ist wenig Überraschendes zu finden, so dass ich mich hier kurz fasse:

  • Garmin Forerunner 165
  • Armband (Umfang: 126 – 203 mm)
  • USB-Ladekabel (USB-C auf propietär)
  • Garantie-/Sicherheitshinweise

Beim Ladeanschluss setzt Garmin seit Jahr und Tag auf den selben 4-poligen Anschluss. Neu ist allerdings der USB-C-Anschluss, der das andere Ende des Kabels bildet.

Forerunner 165 mit viel Kunststoff

Insgesamt ist die Verarbeitung der Forerunner 165 gut. Das viele Plastik ist der Forerunner-Serie eigen und sorgt für ein geringes Gewicht und gleichzeitig für ein nicht ganz so hochwertiges Erscheinungsbild.

Rückseite der Forerunner 165 Forerunner 165 in seitlicher Ansicht

Gehäuse, Rückseite und Knöpfe – alles ist aus Kunststoff und dennoch ordentlich verarbeitet. Spaltmaße finden sich selten und wenn, dann sind sie gleichmäßig und gering.

Grundlegende Bedienung der Forerunner 165

Die Forerunner 165 weist das typische 5-Button-Design der meisten von Garmins Sportuhren auf. Zwei der drei Knöpfe auf der linken Seite dienen vornehmlich der Navigation durch Menüs und Funktionen, der dritte Knopf dem manuellen Ein- und Ausschalten des Displays.

Klassische 5-Button-Design der Forerunner 165

Mit den Knöpfe an der rechten Gehäuseseite lassen sich

  • Funktionen auswählen
  • Menüpunkte anspringen
  • Funktionen beenden
  • Zurückspringen

Gleichzeitig kann die Forerunner 165 auch vollständig über das Touch-Display gesteuert werden. Die Wahl liegt bei euch.

Display der Forerunner 165

Weil es gerade passt, lasst mich kurz ein paar Eindrücke zum AMOLED-Display teilen:

Forerunner 165 mit aktiviertem Display

Das Display bietet mit 1,2″ das Mittelmaß zwischen der Forerunner 265S und der Forerunner 265. Eingangs hatte ich gedacht, ein 1,3″ großes Display wäre nicht schlecht, und doch macht das kleinere Display an meinem Handgelenk eine tolle Figur.

Überzeugend fallen der Kontrast, die Farben und die Helligkeit des Displays aus. Selbst im direkten Sonnenlicht lassen sich die Inhalte wunderbar ablesen.

Damit das Display in der Nacht nicht das Schlafzimmer erhellt, regelt die Uhr die Helligkeit auf eine niedrigere Stufe. Die „Nachtzeiten“ lassen sich pro Wochentag einzeln einstellen.

Einstellungen für Nachtzeiten Einstellung für die Helligkeit des Displays

Auch eine Taschenlampe bietet die Uhr. Zwar nicht so leistungsfähig wie bei Fenix 7 und Epix 2, aber für den einen oder anderen Zweck sicherlich zu gebrauchen.

Watchfaces (d.h. um Funktionen angereicherte Ziffernblätter) gibt es mittlerweile zahlreich – entweder vorinstalliert oder über Connect IQ nachträglich auf die Uhr gespielt.

Vorinstalliertes Watchface 1/2 Vorinstalliertes Watchface 2/2

Ausgehend vom Watchface gelangt man über die Hoch-/Runter-Tasten bzw. durch Wischen nach oben/unten zu den Übersichten. Das sind winzige, dreizeilige Ansichten zu jeweils einer ermittelten Metrik, z.B. dem HFV-Status oder der Anzahl der Schritte.

Widgets auf der Forerunner 165
Widgets auf der Forerunner 165 Widgets auf der Forerunner 165

Durch Antippen oder Auswahl per Knopf gelangt man zu den passenden Detailansichten. Das Display spielt seine Stärken dank der hohen Auslösung aus.

Detailansicht der ermittelten Schritte des Tages Detailansicht der ermittelten Schritte des Woche Detailansicht der ermittelten Schritte des Woche

Die gleichen Informationen finden sich natürlich auch in der Connect App, die Garmin für iOS und Android kostenlos anbietet.

Funktionen im Alltag

Viele Funktionen erhält die Forerunner 165 von den größeren Modellen. Zu den Neueren gehören auch der HFV-Status, den die Uhr während des Schlafs ermittelt. Um vergleichbare Werte zu erhalten, ist erst einmal Geduld gefordert, denn die erste 19 Nächte benötigt die Uhr, um eine Baseline zu ermitteln.

HFV-Status - Durchschnitt der letzten 7 Tage

Anschließend wird der HFV-Status entweder in den Übersichten oder als Teil des Morning Reports angezeigt.

Zur Erinnerung: Die Herzfrequenzvaribilität (HFV) gibt Auskunft darüber, welchen zeitlichen Unterschied es zwischen zwei aufeinanderfolgenden Herzzschlägen gibt. Dabei deuten höhere Werte auf eine bessere Anpassbarkeit hin – alles aber im Kontext der eignen Baseline. Ein Mensch mit einer HFV von 65 ms ist nicht zwingend gesünder oder belastbarer als ein Mensch mit einer HFV von 30 ms.

Die Uhr stellt den Mittelwert der letzten Nacht und den Vergleich mit dem Mittelwert der letzten vier Wochen dar.

HFV-Verlauf der letzten Nacht HFV-Ausgangszustand

Auch hierfür finden sich in der App die Informationen. Vorteilhaft zeigt sich die App, wenn man die Daten längerer Zeiträume auswerten möchte.

Das bringt mich zum Morning Report, der neben dem HFV-Status in einfacher Form und Weise die wichtigsten Werte (des gestrigen Tages, der Nacht und des anstehenden Tages) zusammenfasst.

Morning Report

Dazu gehört auch die Auswertung des Schlafes unterteilt in Schlafphasen und Schlafdauer. Beides ist in meinen Augen nachvollziehbar, aber eben auch nur eine Indikation. Ein richtiges Schlaflabor liefert natürlich die deutlich genaueren Werte.

Anzeige mit Auswertung des Schlafs
Anzeige mit Auswertung der zeitlichen Verteilung der Schlafphasen Anzeige der zeitlichen Abfolge der Schlafphasen Anzeige der Schlafstadien der letzten Tage

Erneut erlaubt die Uhr den Blick in die jüngste Vergangenheit – die App hingegen Zusammenfassung auf Wochen-, Monats- oder Jahresebene.

Apropos Schlaf: Dieser sorgt dafür, dass eure Energiereserven wieder aufgefüllt werden. Diese stellt Garmin in Form der Body Battery da, die sich über den Tag – insbesondere bei hohem Stress und Aktivitäten – wieder entlädt.

Anzeige der Body Battery Nap Detection: Erkanntes Nickerchen

Aber nicht nur der Schlaf während der Nacht sorgt für neue Energie, auch Schläfchen am Tag erkennt Garmin mit der Nap Detection recht zuverlässig.

In der Music-Variante erlaubt die Forerunner 165 das Abspeichern und vor allem das Abspielen von Musik über per Bluetooth gekoppelte Kopfhörer oder Lautsprecher. Das Koppeln mit Kopfhörern von Shokz, Jabra und Soundcore hat jedenfalls ohne Probleme funktioniert.

Anzeige der Musikwiedergabe auf der Forerunner 165 Music

Nicht nachvollziehen kann ich die kritischen Stimmen zur Wiedergabequalität, die man hier und da lesen kann. Ganz ehrlich: Es ist ein tolles Goodie, um beim Sport für Unterhaltung und Ablenkung der eigenen Schnappatmung zu sorgen. Da mache ich mir persönlich keine Gedanken, ob der Sony Walkman NW-A306 nicht um Längen besser klingt. Zuhause im Sessel mag der Anspruch ein anderer sein, auf der Laufstrecke zählen andere Aspekte und da bin ich froh, mein Smartphone zuhause zu lassen, wenn es nur der Musik diente.

Forerunner 165 beim Sport

Wer sich ein Forerunner-Modell zulegt, der hat zu einem gewissen Grad immer den Sport im Fokus und gemessen am Preis kann die Forerunner 165 hier problemlos überzeugen.

Gestartet wird der Sport-Modus durch Drücken der rechten oberen Taste. Hier finden sich zahlreiche Sport-Profile, auch wenn die Liste überschaubarer ist als bei Garmins höherpreisigen Modellen oder der Konkurrenz.

Sportmodus mit Auswahl der Sportprofile

Neben den wesentlichen Sportarten bietet die Forerunner 165 auch Exoten wie z.B. Pickleball und Padel.

Neben der reinen Dokumentation dient ein Sportprofil gleichzeitig als logische Klammer für die Einstellungen, die bei Auswahl des Profils Anwendung finden sollen.

Datenseite mit einem Datenfeld Datenseite mit 2 Datenfeldern Datenseite mit 3 Datenfeldern Datenseite mit 4 Datenfeldern

Dazu zählen u.a. die Datenfelder, von denen sich zwischen 1-4 auf eine Datenseiten packen lassen. Zur Auswahl stehen zahlreiche aktuelle und gemittelte Werte, aber auch kleine Charts, die sich einblenden lassen.

Auswahl von Datenfeldern

Eine Besonderheit stellen die Laufmetriken und die Laufleistung dar, weil sie für eine Einsteiger-Uhr durchaus Seltenheitswert haben.

Wie üblich lassen sich auch Alarme einrichten, die ein zielgerichtetes Training (z.B. nach Herzfrequenz, Pace oder Laufleistung) erlauben.

Apropos zielgerichtetes Training: Neben den freien Trainingsmodi schlägt die Forerunner 165 auch Trainingseinheiten vor, die sich an euer Leistung und der Belastung der vergangenen Tage orientiert.

Tägliche Trainingsempfehlung

Ich kann für das Laufen sagen, dass die Empfehlungen hier und da wertvoll sind, manchmal aber auch ein Stirnrunzeln hervorrufen: Acht Minuten pro Kilometer ist mir deutlich zu langsam und ein Tempo von 5:30 Minuten selbst bei nur 25 Minuten Gesamtdauer für mich schon sehr sportlich.

Weil ich ein paar Testdaten für diesen Bericht brauchte, wurde die Empfehlung von mir freundlich aber bestimmt missachtet.

Neben den Trainingsvorschlägen von Garmin lassen sich in Garmin Connect eigenen Training ablegen und vor dem Beginn der Aufzeichnung aufrufen. Intervalle oder das Verfolgen einer Route sind so problemlos möglich.

Intervall-Training Verfolgung einer Route

Kurz zur Einordnung: Die Forerunner 165 erlaubt das Nachlaufen von Breadcrumb-Trails, d.h. reine Streckenangaben, ohne dabei Bezug auf Kartenmaterial zu nehmen oder dies darzustellen. Im Grunde folgt man einer virtuellen Linie auf dem Boden.

Routen lassen sich in Garmin Connect, aber auch Drittplattformen, wie z.B. Komoot definieren und auf die Uhr übertragen. Absolvierte, aber nicht vorab explizit definierte Routen lassen sich zu einem späteren Zeitpunkt als Streckenvorgabe verfolgen.

Anzeige während der Aufzeichnung

Während der Aufzeichnung kann man per Buttons durch die Datenseiten blättern. Das ganze funktioniert auch per Touchgesten, die ich aber gerne deaktiviert lasse.

Nach dem Ende der Aufzeichnung synchronisiert Garmin die Forerunner 165 automatisch mit der App bzw. der Cloud, so dass sich die Auswertung eines Trainings (aber auch der Tages-Metriken) am Handgelenk, dem Smartphone oder dem Tablet betrachten lässt.

Auswertung einer Aufzeichnung auf der Uhr
Anzeige der Auswertung der Pace auf der Uhr Anzeige der Auswertung des Puls auf der Uhr Anzeige der Auswertung der Pulsbereiche auf der Uhr Anzeige der Auswertung der Laufleistung auf der Uhr Anzeige der Auswertung der Leistungsbereiche auf der Uhr Anzeige des Training Effecs auf der Uhr

Im Grunde gibt es die allermeisten Daten bereits auf der Uhr zu sichten. Kommen Daten weiterer gekoppelter Sensoren dazu, dann lohnt der Blick in die übersichtlichere App. Garmin gönnt sich zudem den Luxus die Daten auch über das Web-Portal von Garmin Connect sichtbar zu machen.

Neben der eingangs sehr textlastigen Auswertung in der App, gibt es die Daten ansehlicher auch in Diagrammen dargestellt:

Um Zusammenhänge besser sichtbar machen zu können, lassen sich verschiedene Kurven übereinander legen.

Damit kann man hübsche Ansichten zaubern, die zum Angeben im Freundes- und Familienkreis einladen :)

Ein Schritt zurück zu Sensoren: Die Forerunner 165 unterstützt sowohl die Kopplung von externen Sensoren via Bluetooth bzw. ANT+. Gleichzeitig kann auch die Forerunner 165 als externe Sensor fungieren und die Herzfrequenz über BLE oder ANT+ an weitere Konsumenten übertragen.

Genauigkeit bei der Ermittlung der Standortdaten

Mit GPS, GLONASS und Galileo unterstützt die Forerunner 165 die wichtigsten Satellitensysteme. Im Vergleich zu den teureren Modellen muss man jedoch auf Multiband, d.h. die gleichzeitige Nutzung des L1- und L5-Frequenzbandes verzichten.

Einstellungen der Positionierungssysteme / GNSS

In herausfordernden Umgebungen (z.B. Berge, Gebiete mit enger und hoher Bebauung oder dicht belaubte Wälder) muss man auf ein bisschen Genauigkeit verzichten, denn das zweite Signal kann nicht zum Korrigieren von Laufzeitfehlern genutzt werden. In den allermeisten Situationen braucht es Multiband-GPS für den Laufeinsteiger nicht.

Weil viele Nachfragen mich erreichen: Multiband-GPS erhöht nicht die Genauigkeit von GPS, sondern verringert die Fehler, die im Wesentlichen durch Reflexion der Signale entstehen können.

Natürlich war ich auch mit der Forerunner 165 unterwegs und habe die dabei gegen folgende Sportuhren antreten lassen:

Dichte Bebauung sucht man hier vergeblich und mit Bergen kann das Berliner Umland auch nicht dienen, dafür aber mit Abschnitten durch den Wald, durch Wohngebiete und übers offene Feld.

Streckenaufzeichnung mit der Forerunner 165

Schaut man sich die Aufzeichnung von oben an, liegen alle Teilnehmer recht nah beieinander. Nur die Ignite 3 von Polar beschreitet eigene Wege und manchmal lässt sich die Forerunner 245 davon anstecken.

Streckenaufzeichnung mit der Forerunner 165

Und eigentlich ist es egal, wo man mit der Forerunner 165 laufen geht, die Ergebnisse hinterlassen stets einen guten Eindruck, auch wenn man den Eindruck nicht los wird, dass Garmin die Werte mehr glättet als die Konkurrenz.

Aber lasst uns mal einen detaillierteren Blick auf den folgenden Lauf werfen.

Streckenaufzeichnung mit der Forerunner 165

Schaut man genauer hin, stellt man fest, dass auch die Forerunner 165 nur mit Wasser kocht. Will heißen, das die Uhr sich hier und da ein paar Meter neben der Straße wähnt. Und damit meine ich nicht den Fußweg, sondern die Vorgärten der Reihenhäuser. Das ist kein spezielles Problem der Sportuhren, sondern ein Problem der Genauigkeit von GPS im Allgemeinen.

Streckenaufzeichnung mit der Forerunner 165

Insgesamt sind die Ergebnisse aber gut bis sehr gut, denn das neue Modell von Garmin leistet sich wenige Ausreißer und bietet eine konstante Leistung.

Streckenaufzeichnung mit der Forerunner 165

Selbst den Abschnitt durch den mittlerweile stark belaubte Wald absolviert die Uhr ohne Probleme.

Streckenaufzeichnung mit der Forerunner 165

In allen Disziplinen zeigt sich die Forerunner 165 in meinen Augen stark. Wirkliche und vor allem beständige Ausreißer finden sich bei den Aufzeichnungen nicht. Wenn sie mal daneben liegt, dann nur für kurze Zeit und selbst dann befindet sie sich in bester Gesellschaft auch zu deutlich teureren Modellen.

Genauigkeit bei der Aufzeichnung der Herzfrequenz

Neben der Genauigkeit beim Streckenverlauf triggert kein Thema die Menschen mehr, als die Genauigkeit bei der Aufzeichnung der Herzfrequenz. Auch hier musste sich die Forerunner 165 gegen Modelle von Polar, Coros und die Forerunner 245 messen. Die Cheetah Pro von Amazfit hingegen hat die Daten des Polar H10 Brustgurts aufgefangen, der trotz seines Alters einen der genausten und zuverlässigsten Sensoren bietet. Auch deshalb nehme ich ihn gerne als Referenz für die Bestimmung von r².

Lasst uns auf eine paar Läufe mit Warm-Up, Intervallen und Cool-Down schauen.

Vergleich der Aufzeichnung der Herzfrequenz

Und als ob mich der H10-Brustgurt lügen strafen möchte, leistet er sich zum Beginn der Aufzeichnung gleich einen Aussetzer. Gurt verrutscht oder Kontakte noch nicht feucht genug – das lässt sich heute nicht mehr sagen. Nach ein paar Minuten hat der Brustgurt sich wieder gefangen.

Die Sportuhren hingegen liegen alle recht nah beieinander. Schaut man sich die Differenz zum Brustgurt an und blendet den Ausreißer zu Beginn einmal aus, sieht man eine typische Verschiebung entlang der Zeitachse, d.h. der PPG-Sensor der Uhr ist ein bisschen träger bei der Ermittlung der Herzfrequenz.

Vergleich der Aufzeichnung des Puls Vergleich der Aufzeichnung des Puls

Interessant ist, dass die Forerunner 245 mit dem älteren Elevate-Sensor der dritten Generation nahezu identische Werte im Vergleich zum Elevate-Sensor der vierten Generation liefert.

Vergleich der Aufzeichnung des Puls

Wie nah die Werte des Brustgurts und die der Sportuhren beieinander liegen, zeigt das Bestimmtheitsmaß r². Je näher der Wert an der 1 liegt, desto besser „folgen“ die Sportuhren dem Brustgurt.

Vergleich der Aufzeichnung des Puls Vergleich der Aufzeichnung des Puls Vergleich der Aufzeichnung des Puls Vergleich der Aufzeichnung des Puls

Aufgrund des trägeren Verhaltens liegt die Forerunner 165 mit einem Wert von 0,905 im Vergleich zu den anderen Sportuhren hinten. Am besten trifft noch die Coros Pace 3 die Vorgaben des Brustgurts. Es sind aber nur graduelle Unterschiede.

Vergleich der Aufzeichnung des Puls

Neuer Lauf, neues Glück – und die ersten Hinweise, dass bei den Intervallen das trägere Verhalten der Forerunner 165 wieder zum Vorschein kommt.

Vergleich der Aufzeichnung des Puls

Auch hier zeigt sich, wie nah die beiden Generationen der Elevate-Technologie beieinander liegen. Die schnellen Pulswechsel bei den Intervallen nimmt die Forerunner 165 weniger schnell wahr.

Vergleich der Aufzeichnung des Puls

Die ältere Technik der Forerunner 245 ist oftmals näher an den Werten des HF-Brustgurts dran.

Vergleich der Aufzeichnung des Puls
Vergleich der Aufzeichnung des Puls Vergleich der Aufzeichnung des Puls Vergleich der Aufzeichnung des Puls Vergleich der Aufzeichnung des Puls

Wie beim vorherigen Lauf nimmt die Forerunner 165 mit 0,941 den letzten Platz im Vergleich der Bestimmtheitsmaße ein. Die Pace 3 von Coros ist wieder der Leistungsgewinner mit 0,984. Wieder sind es nur graduelle Unterschiede und alle Uhren liefern solide Ergebnisse.

Fehlen die raschen Pulswechsel (z.B. bei einem normalen Dauerlauf), bewegen sich alle Modelle auf Augenhöhe. Ausreißer leisten sich weder die Forerunner 165 noch die anderen Modelle.

Unterm Strich ist die Leistung der Forerunner 165 gut bis sehr gut.

Tragekomfort

Nach 60 Tages des Testens kann ich auch etwas zum Tragekomfort beitragen. An sich ist der nicht schlecht: Die Uhr ist leicht, klein und fällt im Alltag nicht auf.

Probleme hat mir das Armband bereitet, und ich kann nicht einmal genau sagen warum: Deutlich öfter als z.B. das breite Armband einer Polar Vantage V3 (Testbericht) hat das schmale 18-mm-Silikonarmband für Hautirritationen gesorgt.

Forerunner 165 am Handgelenk Forerunner 165 am Handgelenk

Die Haut unter dem Armband war viel häufiger feucht und das Armband hat trotz normalen Sitzes gerieben. Schon nach 3 Wochen habe ich die Forerunner 165 immer wieder zwischen linken und rechtem Handgelenk wechseln müssen, um dem einen oder anderen Handgelenk Zeit zur Erholung zu bieten.

Am Ende waren beide Handgelenke deutlich gekennzeichnet.

Die Erfahrungen anderer Nutzer zeigen, dass es jedoch keine generelles Problem der Forerunner-Uhr oder von Garmin ist. Es ist mein persönliches Problem mit schmalen Armbändern aus Silikon zu sein. Wem es da ähnlich geht, dem rate ich dringend zu Nylonarmbändern, die es auch in den passenden Größen für die Forerunner 165 gibt. Damit gehören die Probleme der Vergangenheit an.

Akkuleistung

Ich scheue mich immer ein bisschen die Akkuleistung im Details zu bewerten. Die hängt von so vielen Faktoren ab (u.a. Always-On, Anzahl Aktivierungen, Displayhelligkeit, Ausschaltzeit, GNSS-Systeme, Musikwiedergabe etc.), dass sich wahrscheinlich keine zwei gleichen Szenarien sinnvoll finden lassen.

Als Smartwatch betrieben und mit gestenbasierter Display-Aktivierung kommt man problemlos durch eine volle Woche. Garmin gibt die Laufzeit mit bis zu 11 Tage an. Weil ein Wochenende aber immer ein regelmäßiger Anlass ist die Uhr zu laden, mache ich das in der Regel im Abstand von sieben Tagen.

Eine komplett leerer Akku braucht etwa 100 Minuten bis er wieder vollständig geladen ist. Dann bietet er auch ausreichend Strom für viele Stunden der Aufzeichnung, auch unter Verwendung mehrerer GNSS.

Wer es ganz genau wissen will, der kann sich versuchen bei Garmins Aufstellung einen Eindruck zu verschaffen.

Ergebnis des Garmin Forerunner 165 Tests

Wertung: 92%
Unsere Wertung: 92%
Vorteile
  • tolles Display
  • großer Funktionsumfang
  • Lauf-Metriken
  • Garmin Pay
Nachteile
  • kein Profil für Multisport / Triathlon
  • kein Training Load / Training Readiness
  • einfaches Material

Nach 60 Tagen des Testens präsentiert sich die Forerunner 165 nicht nur auf dem Papier als außergewöhnlich gut ausgestattete Sportuhr. Gerade Laufeinsteiger und selbst ambitionierte Freizeitläufer werden keine Funktionen vermissen, wenn das Laufen an sich im Vordergrund steht. Selbst wer seine Ansprüche mit der Zeit steigert, findet in der Forerunner 165 einen guten Trainingspartner. Die Möglichkeiten der strukturierten Trainingsplanung unter Berücksichtigung von Trainingslast und Erholung, bleibt jedoch den größeren Modellen vorbehalten.

Auch wenn Garmin die Uhr im Fokus des Laufsports platziert, sie ist ein ebenso guter Begleiter für viele, viele andere Sportarten. Allein sie bietet beim Laufsport den größeren Funktionsumfang.

Mit dem AMOLED-Display, der Bedienung per Touch, aber eben auch per Tasten vereint Garmin in meine Augen die besten Ansätze zur Nutzung der Uhr. Da fühlen sich die zwei Knöpfe der ansonsten recht ähnlichen vivoactive 5 schon fast ein wenig einschränkend an.

Am meisten dürfte der Uhr dennoch die Konkurrenz zu schaffen machen. Für den Preis und gemessen an den Funktionen für den Alltag, finden sich zawr wenige Alternativen, wer jedoch weniger die eierlegende Wollmilchsau benötigt, findet zahlreiche und teilweise günstigere Alternativen. So sind auch die Modelle Pace 3 von Coros, Ignite 3 bzw. Pacer Pro von Polar und die Cheetah Pro von Amazfit durchaus empfehlenswert und teilweise noch einmal deutlich günstiger.

Garmin Forerunner 165 Music - Fakten

1,20 Zoll
OLED (farbig)
390 × 390 Pixel
325 PPI
20Tage (Energiesparmodus)
11Tage (Smartwatch)
19Stunden (GPS)
17Stunden (GNSS alle)
43,0 × 43,0 × 11,6 mm
39 g (mit Armband)
Funktionen
Display / Bedienung
Akkulaufzeit
Gesamt

Bewertung

Funktionsumfang

Aktivität Gesundheit Sport Smarte Funktionen Konnektivität Standort Musik 100 75 86 67 67 75 100
  • Funktionen

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  • Sportprogramme / -funktionen

    Klicke für mehr Informationen
  • Sensoren

    Klicke für mehr Informationen
  • Ortungsdienste

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  • Konnektivität

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  • Sonstiges

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Offenlegung / Werbung: Das Produkt wurde mir auf meine Anfrage hin für den Test der/des Forerunner 165 von Garmin kostenlos zur Verfügung gestellt. An den Inhalt des Testberichts wurden keine Bedingungen geknüpft. Der Inhalt des Testberichts spiegelt somit vollständig meine eigene, unvoreingenommene Meinung und Erfahrung mit dem Produkt wider.

Warum der Beitrag dennoch als 'Werbung' gekennzeichnet ist, könnt ihr unter Kennzeichnungspflicht nachlesen.

Inhaltsverzeichnis

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Suunto Race Test – Sportuhr für gesteigerte Ansprüche https://www.fitness-tracker-test.info/suunto-race-test/ https://www.fitness-tracker-test.info/suunto-race-test/#respond Fri, 12 Apr 2024 18:19:27 +0000 https://www.fitness-tracker-test.info/?p=20042 Suunto hat mit der Race eine Sportuhr auf den Markt gebracht, die in vielerlei Hinsicht an die Suunto Vertical erinnert und dennoch etwas ganz Eigenes ist. Um es vorwegzunehmen, die Race ist die vielleicht beste Sportuhr, die Suunto bisher auf den Markt gebracht hat. Ich will ehrlich sein: Lange Zeit habe ich um Suunto einen

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Suunto hat mit der Race eine Sportuhr auf den Markt gebracht, die in vielerlei Hinsicht an die Suunto Vertical erinnert und dennoch etwas ganz Eigenes ist. Um es vorwegzunehmen, die Race ist die vielleicht beste Sportuhr, die Suunto bisher auf den Markt gebracht hat.

Suunto Race

Suunto Race

Ich will ehrlich sein: Lange Zeit habe ich um Suunto einen Bogen gemacht. Das Angebot an Sportuhren erschien mir sehr speziell und der Kontakt zum Hersteller bzw. den Agenturen im Grunde nicht aufzubauen. Das hat sich mittlerweile gewandelt und ich hatte die Chance das neue Modell Race zwei Wochen lang zu testen.

Hinweis: Wer hier häufiger vorbeischaut, der weiß, dass ich bei den Testberichten viel Wert aufs Detail lege. Das scheint der Suchmaschine mit dem „G“ mittlerweile aber nicht mehr zu gefallen. Ich fasse den Testbericht daher ein bisschen kürzer, denn was nützt es wenn er lang ist und dennoch nicht gefunden wird. Lasst euch nicht davon abhalten in den Kommentaren Fragen zu stellen, wenn etwas nicht ausreichend adressiert ist. In diesem Sinne – auf geht’s!

Suunto Race – Specs im Überblick

Race Race Titan Vertical
Display OLED (farbig) OLED (farbig) LCD (farbig)
Displaygröße 1,43" 1,43" 1,40"
Displayschutz Saphirglas Saphirglas Saphirglas
Auflösung | PPI 466 × 466 | 326 466 × 466 | 326 280 × 280 | 200
Abmessungen 49,0 × 49,0 × 13,3 mm 49,0 × 49,0 × 13,3 mm 49,0 × 49,0 × 13,6 mm
Gewicht 83 g mit Armband 69 g mit Armband 74 g mit Armband
Wasserdichtigkeit 10 ATM 10 ATM 10 ATM
Material (Lünette) Edelstahl Titan Titan
Material (Gehäuse) Faserverstärktes Polymer Faserverstärktes Polymer Faserverstärktes Polymer

Unboxing und Verpackungsinhalt

Suunto vertreibt die Race in einer Verpackung, die verglichen mit anderen Produkten der letzten Jahre ihresgleichen sucht. Das liegt vor allem an dem hohen Format, das gar nicht so ausladend hätte sein müssen, da rund die Hälfte davon leer, also ungenutzt ist.

Verpackung der Suunto Race

Verpackung der Suunto Race

In Zeiten von Nachhaltigkeit und Umweltschutz hätte ich bei einem Hersteller aus dem Land der Bäume, Flüsse und Seen ein bisschen mehr (oder weniger, wie man es nimmt) erwartet.

Suunto Race in der Verpackung

Trotzdem ist die Aufmachung schick gemacht: Oben auf sitzt die Suunto Race. Interessanterweise ohne vormontiertes Armband, denn diese befindet sich in den diagonal angeordneten Schubfächern.

Diagonal angeordnete Fächer in der Verpackung Armband in 22 mm Breite

Dort findet sich auch ein bisschen Papierkram, ein paar Aufkleber und die kleine, magnetische Ladeschale, die noch mit einem USB-A-Stecker daherkommt.

Magnetische Ladeschale mit USB-A-Anschluss

Magnetische Ladeschale mit USB-A-Anschluss

Dank der Standard-Federstege ist das 22-mm-Armband schnell an den Uhr montiert. Werkzeug braucht es dazu nicht.

Erster Eindruck

Die Race gibt es in unterschiedlichen Farben in einer Edelstahl-und einer Titan-Variante.

Digitale Krone und Knöpfe der Suunto Race

Digitale Krone und Knöpfe der Suunto Race

Mir hat Suunto für den Test das Titan-Modell im Farbton „Charcoal“ zur Verfügung gestellt, entsprechend ist das Gehäuse kohlenschwarz, die Lünette und die Rückseite der Uhr silberfarben.

Markant fällt die Riffelung der Lünette und der Krone ist Auge. Ja, die Race hat eine digitale Krone, die die beiden ober- und unterhalb angebrachten Knöpfe ergänzt.

Geriffelte Lünette

Geriffelte Lünette

Das Display ist nahezu plan und wölbt sich nur am Rand ein kleines bisschen.

Planes Display

Planes Display

Einen besonders gelungenen Eindruck hinterlässt die Verarbeitung. Da gibt es nichts auszusetzen, weil sich Spaltmaße eigentlich nicht finden lassen und wenn man mal welche ausmacht, dann sind sie gering und gleichmäßig.

PPG-Sensor Armband und Verschluss der Suunto Race

Anders als manch andere Sportuhr fällt die Suunto Race mit einer angenehmen Schwere von 69 Gramm auf. Die Edelstahl-Variante bringt sogar 84 Gramm auf die Waage.

Suunto Race am Handgelenk

Suunto Race am Handgelenk

Ja, es gibt leichtere Sportuhren, aber mich hat das Gewicht in keinem Moment gestört.

Funktionen der Suunto Race

Wie immer lassen sich die Funktionen von Wearables recht gut den Funktionsfeldern

  • Alltag
  • Gesundheit
  • Sport

zuordnen. Je nach Hersteller und Modell liegt der Fokus mal auf dem einen, mal auf dem anderen Bereich. Und neben diesen drei gesetzten Funktionsfeldern kommt – wie hier bei der Suunto Race – auch gerne einmal das Funktionsfeld „Navigation“ dazu.

Lasst uns aber erst einmal einen Blick auf die Bedienung werfen.

Grundlegende Bedienung

Neben der eingangs genannten digitalen Krone und den flankierenden Knöpfen, bietet die Race ein touchfähiges Display, das im Test recht präzise auf die Eingabe reagiert hat. Getrübt hat meine Freude das teilweise recht träge Verhalten des Benutzeroberfläche. Da ist definitiv Luft nach oben und mitunter auch wirklich ein Punkt der in dieser Preisklasse nicht sein muss, vielleicht nicht sein darf.

Wann immer es geht und nicht völlig sinnfrei umgesetzt bin, bin ich ein Fan von Kronen und Knöpfen. Das Display bleibt auf Dauer einfach sauberer und wenig nervt mich mehr als Fingerabdrücke und Schlieren auf dem Glas.

Widgets mit zusammengefassten Werten

Widgets mit zusammengefassten Werten

Durch die Menüs oder Widgets navigiert man also wahlweise per Touchscreen, Buttons oder digitaler Krone. Da bleiben wenig Wünsche offen, auch wenn die Menüführung an sich immer noch ein bisschen Verwirrung stiftet.

Damit nicht mehr Informationen als nötig angezeigt werden, lässt sich die Auswahl der Widgets einschränken.

Auswahl anzuzeigender Widgets

Auswahl anzuzeigender Widgets

Zur vorherigen Ansicht gelangt man durch Wischen nach rechts zurück.

Navigation / Offline-Karten

Trotz der vielen Neuerungen sieht man dennoch immer wieder, an welchem Modell sich die Suunto Race orientiert und so bietet auch das neue Modell die integrierten Offline-Karten und Navigationsfähigkeiten der Suunto Vertical (Testbericht).

Auf die Uhr gelangt das Kartenmaterial über die Suunto App, die es für Android und iOS in den jeweiligen Stores kostenlos zum Herunterladen gibt.

Download von Kartenmaterial

Die Umsetzung gehört zu den besten am Markt, denn das Kartenmaterial lässt sich – wenn gewünscht – sehr differenziert herunterladen. Wer nur einen kleinen Kartenausschnitt braucht, der braucht nicht die ganzen Kartendaten eines Landes herunterladen. Bei Garmin und Polar sieht die Welt ganz anders aus.

Offline-Karten | Übersicht heruntergeladener Karten
Offline-Karten | Neue Karte zum Herunterladen auswählen
Offline-Karten | Auswahl des Landes
Offline-Karten | Auswahl der Region

Von der App gelangen die heruntergeladenen Karten dann per WLAN auf die Uhr. Aber nur, wenn diese über die Ladeschale extern mit Strom versorgt wird.

Im Gegensatz zur Cheetah Pro von Amazit (Testbericht) können mehrere Regionen auf der Uhr gespeichert werden.

Mit 16 GByte steht ausreichend Speicherplatz auf der Uhr zur Verfügung. Das Titan-Modell bietet sogar 32 GByte.

Nutzung des Kartenmaterials

Das Kartenmaterial kann während der Aufzeichnung einer sportlichen Aktivität oder über die Kompass-Funktion genutzt werden.

Auswahl anzuzeigender Widgets

Auswahl anzuzeigender Widgets

Wichtig an dieser Stelle ist noch mal darauf hinzuweisen, dass der Suunto Race zwar detailiertes Kartenmaterial zur Verfügung steht, dieses sich aus Sicht der Uhr nur um „bunte Bilder“ handelt.

Zwar kann sie dank der Standortermittlung den richtigen Kartenausschnitt auswählen und anzeigen, dass darauf Straßen, Wege und Hindernisse eingezeichnet sind, versteht sie nicht. In Folge kann sie selbständig keine Routenplanung vornehmen, sie kann aber die vorab auf die Uhr überspielte Routen über die Karten legen und auch auf bevorstehende Richtungsänderungen hinweisen.

StufeRouteRichtungswechselKarteBerechnung
Stufe 1+---
Stufe 2++--
Stufe 3+++-
Stufe 4++++

Gemessen an obiger Tabelle ist die Suunto Race eine Uhr mit Stufe-3-Fähigkeiten.

Kartendarstellung 25 Meter Kartendarstellung 100 Meter Kartendarstellung 200 Meter Kartendarstellung 500 Meter

Fünf Zoomstufen mit Maßstäben zwischen 25 und 500 Metern lassen viel Spielraum zu.

Die geplante Route wird als blaue Linie angezeigt, die tatsächlich absolvierte Route als rote Linie.

Hinweis beim Verlassen der geplanten Route Hinweis bei Rückkehr auf die geplante Route

Weicht man zu stark von der geplanten Route ab, informiert darüber die Uhr. Gleiches geschieht, wenn man den Weg auf die geplante Route wieder zurückgefunden hat.

Zurück zum Ausgangspunkt per Luftlinie

Findet man sich gar nicht mehr zurecht und möchte auf dem schnellsten Weg zum Ausgangspunkt zurück, unterstützt auch hier die Uhr.

Funktionen für den Alltag

Nach dem Ausflug zur Bedienung nun fix zurück zu den Funktionen für den Alltag. Das sind nicht allzu viele, denn in erster Linie ist die Race eine Sportuhr.

Weil Vertical und Race offenbar auf dem gleichen Betriebssystem aufsetzen, gleichen sie sich auch im Angebot der Funktionen für den Alltag:

  • Benachrichtigungen
  • Wetter
  • Stoppuhr / Timer
  • Alarme
  • Anrufe
  • Display-Taschenlampe

Die Benachrichtigungen vom Smartphone spiegelt die Suunto grundsolide auf die Race. Nicht adressiert hat der Hersteller jedoch die fehlende Unterstützung von Emojis. In Zeiten von Messengern und Co. ist das in meinen Augen ein Versäumnis. Wer in den Nachrichten eckige Kästen sieht, der darf im Original an dieser Stelle ein Emoji vermuten.

Benachrichtigungen in der Übersicht

Benachrichtigungen in der Übersicht

Die Alarme hat Suunto verbessert und erlaubt nun mehr als einen Alarm zu definieren. Weniger schön ist das Gepiepse der Uhr, das sich nach 80er Jahre Telespiele anhört.

Weil es bei den Funktionen wenig zu beschreiben gibt, lasse ich hier einmal die Bilder sprechen.

Aktuelles Wetter Wettervorhersage für die kommenden Stunden und Tage Anzeige der Luftqualität
Taschenlampen-Funktion

Taschenlampen-Funktion

Eingehende Anrufe auf dem Smartphone signalisiert die Uhr mit einer entsprechenden Anzeige und Vibration.

Funktionen für die Gesundheit

Bei den Funktionen für die Gesundheit sieht es ähnlich übersichtlich aus, wie bei den Funktionen für den Alltag. Wie es sich für eine gute Sportuhr gehört ist sie gleichermaßen Fitness Tracker, so dass auch die Pace folgende Werte ermittelt:

  • Schritte
  • Kalorienverbrauch
  • Herzfrequenz
  • Schlafphasen / -dauer
  • Ressourcen
  • Blutsauerstoffsättiung SpO2

Neu ist die detaillierte Darstellung der Schlafphasen auf der Uhr selbst.

Eine besondere Bedeutung kommt der Ermittlung der Herzfrequenzvariabilität (HFV) zu, die auch Hinweise auf körperlichen Stress, z.B. bei Krankheit, geben kann.

Widget: HRV
Textuelle Beschreibung des aktuellen HFV-Wertes Verlauf der Herzfrequenzvariabilität in den letzten sieben Tagen

Weil die HFV sehr individuell ist, muss für möglichst sinnvolle Vergleiche zunächst ein Mittelwert über 14 Nächte gebildet werden. Anschließend lassen sich Abweichungen vom Mittel erst deuten.

Widget: Schlafen Widget: Schlafen mit Darstellung der Schlafphasen

Alle hier genannten Punkte erledigt die Pace in ordentlichem Maße. Wer sich für die Uhr interessiert, der dürfte jedoch vor allem die sportlichen Aspekte der Sportuhr im Auge haben.

Funktionen für den Sport

Deutlich stärker tritt die Suunto Pace beim sportlichen Funktionsangebot auf.

Fangen wir mal bei den unterstützen Sportarten bzw. den Sportprofilen an. Davon bietet Suunto eine ganze Reihe an, wobei sich neben den üblichen Verdächtigen auch Randsportarten finden.

Wichtig zu wissen ist, dass die Sportprofile in erster Linie der Dokumentation von Aktivitäten und gleichzeitig eine Klammer für die Einstellungen der Uhr während einer Aufzeichnung sind. Wirklich Sportart spezifische Funktionen bietet die Uhr nur für die wenigsten Sportarten an.

Zum Sport-Menü gelangt man über den oberen Knopf oder durch Scrollen über die verschiedenen Anzeigen und Widgets hinweg.

Anzeige des Sport-Menüs

Das Sport-Menü zeigt die Liste der verfügbaren Sportarten und sortiert sie nach dem Datum der letzten Verwendung.

Anzeige des Sport-Menüs

Einmal angetippt gelangt man zu einer Ansicht auf der zum einen der Status des Akkus, des GNSS-Signals und des HR-Signals angezeigt wird, zum anderen sich die Aufzeichnung starten lässt.

Sport: Auswahl der Route Sport: Einstellungen für Intervalle Sport: Aktivieren der GhostRunner App

Zudem finden sich hier auch Möglichkeiten noch schnell eine Strecke zu laden, SuuntoPlus Apps zu nutzen und Einstellungen zur Kartendarstellung vorzunehmen.

Datenseiten und Datenfelder

Datenseiten und die darauf befindlichen Datenfelder lassen sich über die App pro Sportart konfigurieren. Leider besteht keine Möglichkeit die vorinstallierten Sportarten direkt zu ändern. Im Grunde muss man immer eine Kopie einer bestehenden Sportart anlegen und dann die gewünschten Änderungen einpflegen. In Folge gibt es dann die Sportart „Laufen“ auch zweimal auf der Uhr – wenn auch beim 2. Mal mit einem selbst gewählten, anderen Namen.

Erstellen eines neuen Sportprofils | Auswahl des Basisprofils
Erstellen eines neuen Sportprofils | Datenseite 1
Erstellen eines neuen Sportprofils | Datenseite 2
Erstellen eines neuen Sportprofils | Navigation

Das Angebot die Datenseiten zu definieren gestaltet Suunto großzügig. Von drei bis zu sieben Datenfeldern auf einer Datenseite ist alles drin. Zusätzlich lassen sich Datenseiten hinfügen, die Charts anzeigen.

Datenseite | Anzahl der Datenfelder
Datenseite | Grafik, Spalten und Intensitätszonen
Datenseite | Intervall 1/2
Datenseite | Intervall 2/2

Die Auswahl an Datenfeldern, also Metriken, die die Uhr erfässt ist verschwenderisch groß.

Nutzung von externen Sensoren

Noch ein Wort zur Nutzung von externen Sensoren, bevor wir uns die Ergebnisse von GPS- und HF-Verlaufswerten anschauen.

Die Suunto Race unterstützt zur Kopplung externer Sensoren ausschließlich Bluetooth. Auch wenn das ANT+ Geräte ausschließt, sollte das heute kein Problem mehr darstellen, weil die meisten ANT+ Sensoren auch Bluetooth unterstützen.

Der Kopplungswillen der Uhr sieht gut aus und die Pace verbindet sich problemlos mit externen HF-Sensoren, Sensoren für Laufmetriken und Sensoren aus dem Radsportbereich (u.a. Power Meter, Kadenz- und Geschwindigkeit).

Wie bei der Vertical schafft es die Uhr sich aber immer nur mit einem externen Sensor zu verbinden. Mehr sieht das Betriebssystem der Uhr aktuell nicht vor uns zu allem Überfluss werden weitere Sensoren nicht einmal gespeichert und die Namen der zur Verfügung stehenden Sensoren nicht sinnvoll angezezeigt.

Verbinden mit externem Sensor Verbinden mit externem Sensor Verbinden mit externem Sensor Verbinden mit externem Sensor Verbinden mit externem Sensor Verbinden mit externem Sensor

Abgesehen davon funktioniert die Nutzung von weiteren Sensoren aber wirklich gut. Es gab jedenfalls kein Gerät, dass sich nicht koppeln ließ und die Verbindung war stets stabil.

Batteriemodus

Die Sportuhr lässt für die Aufzeichnung sportlicher Aktivitäten die Auswahl unterschiedlicher Batterie-Modus zu. Damit lässt sich die Akkulaufzeit verlängern, gleichzeitig reduziert es die Nutzung bestimmter Features, die Frequenz der Positionsbestimmung und der Display-Helligkeit.

Es stehen folgende Modus zur Auswahl:

  • Leistung
  • Ausdauer
  • Ultra
  • Tour

Genauigkeit bei der Ermittlung des Standorts per GPS

Lasst uns mal auf die Genauigkeit bei der Ermittlung des Standorts und der Aufzeichnung von Strecken schauen. Auch wenn im Volksmund dafür immer GPS benötigt wird, fliegen mittlerweile deutlich mehr GNSS (Global Navigation Satellite Systems) um die Erde. Die Race unterstützt neben GPS auch GLONASS, Galileo, BeiDou und QZSS.

Die Race ist multiband-fähig und kann in herausfordernden Umgebungen durch Nutzung der Frequenzbänder L1 und L5 sogenannte Laufzeitfehler durch Reflexion von Satellitensignalen herausrechnen.

Entgegen der weitverbreiteten Meinung, nimmt mit der Multiband-Nutzung die Genauigkeit nicht zu, sondern der Fehler ab.

Genug der Einleitung, wir schauen mal auf die Leistung der Suunto Race, die sich mit ein paar anderen Sportuhren hat messen müssen.

Verbinden mit externem Sensor

Wie immer sieht aus großer Höhe alles recht gut aus. Ein paar Farbsäume deuten aber darauf hin, dass der ein oder andere Kandidat doch ein wenig vom Weg abweicht.

Verbinden mit externem Sensor

Schon zu Beginn kommen die Kandidaten ein wenig ins Straucheln. Die Pace 2 von Coros wähnt sich einmal in den Vorgärten, die Vantage V3 tut es ihr an anderer Stelle gleich. Insgesamt ist das Bild dennoch homogen und richtig fiese Ausreißer, die große Relevanz für die Gesamtstrecke bzw. die Pace haben, gibt es nicht. Was aber schon kurz nach Beginn des Laufes hervorzuheben ist, ist die stoische Konstanz mit der die Suunto Race auf dem Weg bleibt.

Verbinden mit externem Sensor

Der erste Eindruck kann sich im weiteren Verlauf festigen. Während mich Pace 2 und Vantage V3 links und rechts des Weges verorten, wählt die Race Mitte und zeigt auch hier den saubersten Streckenverlauf, ohne das übermäßige Glättung durch die Software zu erkennen ist.

Verbinden mit externem Sensor

Im Wald baut auch die Amazfit Balance (Testbericht) ab. So richtig ist in diesem Moment keiner Uhr, aber auch nicht den Kartendaten von OpenStreetMaps zu trauen.

Verbinden mit externem Sensor

Welchen Einfluss Bäume und Häuser auf das GPS-Signal haben zeigt der Schlussabschnitt des Laufes, bei dem es mich übers offene Feld geführt hat. Wo keine Hindernisse den Blick in den Himmel versperren performen alle Uhren gleichermaßen gut, unabhängig von der Anzahl unterstützter Satellitensysteme und Multiband-Fähigkeit.

Verbinden mit externem Sensor

Abschließend noch ein Blick auf die Daten eines Spazierganz durch enge Straßen mit meist fünfstöckigen Wohnhäusern. Bei dem Wirrwarr an bunten Linien fällt es ein wenig schwer den Überblick zu behalten und dennoch ist es die Suunto Race, die durchweg für die genausten Positionsdaten sorgt.

In den zwei Wochen des Tests hat in allen Situationen die Race eine ausgezeichnete Leistung gezeigt. Beim der Genauigkeit der Standortermittlung ist sie mit der Vertical gleichzusetzen und liefert die genausten und zuverlässigsten Ergebnisse, die mir bisher untergekommen sind.

Genauigkeit bei der Ermittlung der Herzfrequenz

Neben der Genauigkeit bei der Standortermittlung zählt auch die Genauigkeit bei der Aufzeichnung der Herzfrequenz zu den wesentlichen Qualitätsmerkmalen einer Sportuhr – jedenfalls, wenn man die Diskussion im Internet verfolgt.

Auch hier hat sich die Race mit eine paar anderen Sportuhren, aber auch mit dem HF-Brustgurt H10 von Polar messen müssen, der immer noch zu den genausten und zuverlässigsten Modellen zählt.

Vergleich der aufgezeichneten Herzfrequenz durch die Suunto Race

Dass die PPG-Sensoren in den ersten Minuten einer Aktivität nicht immer auf Augenhöhe mit dem tatsächlichen Puls sind, ist herstellerübergreifend ein bekanntes Phänomen. Es braucht daher immer einen Moment, bis sie sich einschwingen. Umso erstaunlicher, dass die Vantage V3 von Anfang an bei der Sache ist. Die Race gönnt sich ein bisschen mehr Zeit, erfässt dann nahezu identische Werte zum HF-Brustgurt H10 von Polar und kommt nur beim zweiten Intervall ein bisschen ins Straucheln.

Vergleich der aufgezeichneten Herzfrequenz durch die Suunto Race

Entsprechend sieht auch der Differenz-Chart aus. Zur Erinnerung: Je mehr blau man sieht, desto mehr weichen die Werte der beiden gezeigten Geräte voneinander ab. Schlecht ist das nicht, aber auch nicht richtig gut.

Vergleich der aufgezeichneten Herzfrequenz durch die Suunto Race

Wie es besser geht, zeigt die Polar Vantage V3, die von Beginn an die gleichen Werte verzeichnet wie der Brustgurt.

Wenn man die Daten des Brustgurtes als Referenz ansieht, dann lassen sich Abweichungen schön in den oben gezeigten Charts abbilden.

Vergleich der aufgezeichneten Herzfrequenz durch die Suunto Race Vergleich der aufgezeichneten Herzfrequenz durch die Suunto Race

Wie ist das zu lesen? Für jeden durch den Brustgurt ermittelten Wert, wird der durch die Sportuhr ermittelte Wert gegenübergestellt. Idealerweise sind sie stets gleich und alle Punkte würden sich auf den Diagonalen wiederfinden. Meist liegt der Wert aber über- oder unterhalb des Referenzwertes und wird dann ober- bzw. unterhalb der Diagonalen eingetragen.

Wie gut die Daten der Race den Daten des Brustgurtes „folgen“ lässt sich durch das Bestimmtheitsmaß r² ausdrücken. Mit 0,93 ist die Race zwar schlechter als die Vantage V3, aber dennoch bietet die Race einen guten Wert.

Akkulaufzeit

Neben all den anderen Vorzügen, hat mich die Race vor allem bei der Akkulaufzeit überzeugt.

Wird die Race nur als Uhr genutzt, dann gibt Suunto eine Akkulaufzeit von bis zu 26 Tagen an. Dann muss man jedoch auf die Nutzung jedweder Sensoren verzichten.

Realitätsnäher ist die Verwendung der Uhr mit aktiviertem PPG-Sensors. Selbst dann soll die Race bis zu 12 Tage lang durchhalten.

Gemessen am Leistungsverlust an einem Tag ohne Training und wenig Rumspielen mit der Uhr, kann das sehr gut hinkommen. Am Ende hängt aber alles davon ab, wie häufig das Display aktiviert wird und wie viele Aktivitäten man in welchem Batterie-Modus man aufzeichnet.

Unterm Strich ist die Akkuleistung der Suunto Race in meinen dennoch großartig.

Abgrenzung zur Suunto Vertical

Auf den ersten Blick sieht die Race wie eine Vertical mit AMOLED-Display aus. Die Herkunft kann man nicht verleumden, sie zeigt sich auch an vielen Stellen und dennoch ist die Race eine Sportuhr die für sich ganze alleine steht.

Unterschiede gibt es ganz offensichtlich beim Display. Die Race nutzt ein hochauflösendes AMOLED-Display, während die Vertical auf ein deutlich niedriger auflösendes MIP-Display zurückgreifen muss.

Bei Farben und Kontrasten hat das AMOLED-Display meist die Nase vorne und muss nur zurückstecken, wenn MIP- und AMOLED-Display im hellen Sonnenlicht gegeneinander antreten.

Die digitale Krone der Race löst den dritten Knopf der Vertical ab und erkauft sich dadurch Vorteile beim Scrollen durch Menüs, Widgets und beim Zoomen in der Kartenansicht. Keine Frage, dass geht auch alles mit der Vertical, aber eben ein wenig komfortabler.

Bei der Akkulaufzeit muss die Race der Vertical den Vortritt lassen, denn diese schafft bei maximaler Genauigkeit laut Herstellerangaben bis zu 60 Stunden. Die Race muss bei vergleichbaren Einstellungen bereits nach 40 Stunden neu geladen werden.

Updates 05/2024

Mittlerweile hat Suunto mit vier Firmware-Updates für Verbesserungen und Fehlerbehebungen gesorgt. Insbesondere das Update auf die Firmware Version 2.30.32 soll die Geschwindigkeit der Benutzeroberfläche verbessert haben. Gleichzeitig ist eine neue Zoomstufe in der Kartenansicht vorhanden. In der größten Stufe zeigt die Uhr nun einen Ausschnitt von 2 km Breite an.

Im März 2024 ist mit das Update mit der Versionsnummer 2.33.12 erschienen. Das Update bringt neben vier neuen Ziffernblättern auch eine erste Unterstützung von Emojis, die bisher in den Benachrichtigungen fehlten.

Ergebnis des Suunto Race Tests

Wertung: 90%
Unsere Wertung: 90%
Vorteile
  • genaue Standortermittlung
  • zahlreiche Sport-Funkionen
  • tolles Preis-Leistungs-Verhältnis
Nachteile
  • nur 1x externer Sensor koppelbar
  • ruckeliges User Interface

Suunto hat in meinen Augen mit der Race eine fantastische Sportuhr auf den Markt gebracht. Dass dabei kein einzelnes Feature übermäßig hervorsticht, untermauert die Stärke des Gesamtpakets.

Natürlich schließt Suunto mit dem AMOLED-Display, den Offline-Karten und den HRV-Metriken „nur“ zum Wettbewerb auf und schafft es dennoch über den Preis von 449 € (Titan: 549 €) ein konkurrenzfähiges Produkt zu platzieren.

Bei den Funktionen konzentriert sich Suunto vor allem auf die sportliche Aspekte und geht dem unmittelbaren Vergleich mit Produkten von Garmin aus dem Weg, die in der Breite der Funktionen einfach mehr zu bieten haben (aber auch mehr kosten).

Bleibt eigentlich nur Polar als Konkurrent auf Augenhöhe und hier kann die Race die Vantage V3 aufgrund des attraktiveren Preises ausstechen. Verzichten muss man dann allerdings auf das wirkliche gute Polar Flow im Web, erhält von Suunto aber die deutliche bessere App für Smartphone und Tablet.

Natürlich bleibt auch bei so einem guten Produkt Raum für Entwicklung: Das User Interface schöpft die Möglichkeiten des tollen AMOLED-Display noch nicht aus und reagiert zudem zu träge. Die Einschränkungen bei der Nutzung externer Sensoren betreffen sicherlich nicht alle, machen den Zugang zum Produkt jedoch schwer, wenn wirklich einmal mehrere Sensoren genutzt werden wollen.

Abgesehen davon bleibt unterm Strich einen GPS-Sportuhr, die den Ansprüchen vieler, vieler ambitionierter Sportler gerecht werden sollte.

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Jabra Elite 10 im Test – Taugen die Premium-Kopfhörer beim Sport? https://www.fitness-tracker-test.info/jabra-elite-10-test/ https://www.fitness-tracker-test.info/jabra-elite-10-test/#respond Sat, 30 Mar 2024 22:14:52 +0000 https://www.fitness-tracker-test.info/?p=19807 Der dänischer Hersteller Jabra hat zur letztjährigen IFA neben den Elite 8 Active (Testbericht) das neue Premium-Modell Elite 10 vorgestellt. Während die Elite 8 Active bewusst für den Einsatz beim Sport beworben werden, fehlt den Elite 10 dieses Prädikat. In diesem Test erfährst du, ob sich die Elite 10 dennoch für den Sport eignen? Lieferumfang

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Der dänischer Hersteller Jabra hat zur letztjährigen IFA neben den Elite 8 Active (Testbericht) das neue Premium-Modell Elite 10 vorgestellt. Während die Elite 8 Active bewusst für den Einsatz beim Sport beworben werden, fehlt den Elite 10 dieses Prädikat. In diesem Test erfährst du, ob sich die Elite 10 dennoch für den Sport eignen?

Lieferumfang

Jabra liefert die Elite 10 in einer recht kleinen Verpackung aus. Die Zeiten, in denen die Verpackung Teil des Produkterlebnisses war, sind weitestgehend vorbei. Dennoch präsentiert Jabra die Elite 10 ansprechend und neben den In-Ears befinden sich das Case zum Laden und Aufbewahren, ein Ladekabel (USB-A auf USB-C) sowie vier Paar Passtücke unterschiedlicher Größe im Lieferumfang.

Der Vollständigkeit halber seien auch die obligatorischen Sicherheits- und Garantie-Informationen hier genannt, die die allerwenigsten Menschen wirklich einmal gelesen haben.

Erster Eindruck und Verarbeitung

Nähern wir uns mal den Elite 10 von außen, denn geliefert werden sie im Case. Schauen wir uns also erstmal das Case an. Das erinnert und Form und Gewicht den Elite 8 Active.

Auf der Unterseite befindet sich der USB-C-Anschluss, um das Case, das gleichzeitig einen kleinen Akku beherbergt, aufzuladen. Eine winzige LED an der Vorderseite gibt Auskunft über den Ladezustand des Case.

Der magnetisch gehaltene Deckel öffnet sich leicht, wenn man an die Kopfhörer ran möchte, bleibt aber ansonsten auch beim Rütteln und Schwenken geschlossen.

Hinsichtlich der Größe erinnern die Elite 10 stark an die Elite 8 Active. Die Grundform ist ein kleines bisschen anders. Deutlicher tritt der Unterschied bei den Passstücken der Kopfhörer zutage.

Sowohl die Verarbeitung vom Case als auch von den In-Ears ist tadellos. Da gibt es nichts auszusetzen. Alleinig im Zusammenspiel von Kopfhörer und Case wünsche ich mir für die Zukunft, dass die Kopfhörer dem Case noch leichter zu entnehmen sind.

Einrichten der Elite 10

Bevor es an die Nutzung geht, gilt es die Kopfhörer einzurichten, d.h. mit dem Zuspieler bekanntzumachen.

Dank Unterstützung von Bluetooth 5.3 sind die Elite 10 bestens ausgestattet, um nahezu jedes Smartphone oder Tablet zu koppeln. FastPair sorgt bei meinem Android-Smartphone, dass die Kopfhörer unmittelbar nach dem Entnehmen aus dem Etui auf dem Smartphone angezeigt werden. Die Kopplung ist dann nur noch ein Tippen entfernt.

Ist das erstmal geschehen, lohnt ein Blick in die kostenlose Sound+ App von Jabra, denn Firmware-Updates gibt es immer mal wieder und gleichzeitig lassen sich hier die Funktionen der In-Ears vielleicht am bestehen kennenlernen.

Soundqualität und -einstellungen

Für den Sound der Elite 10 sorgen jeweils 10-mm-Treiber (vgl. 6 mm der Elite 8 Active). Der Unterschied ist auf dem Papier allerdings größer als im direkten Vergleich der beiden Modelle.

Ja, man hört einen Unterschied, der aber auch vom ComfortFit der Elite 10 kommen kann. ComfortFit bezeichnet nämlich die neue Passform der Kopfhörer und vor allem der EarGels, die nicht wie herkömmlich rund, sondern oval sind. Dadurch lassen sich die Kopfhörer weniger weit ins Ohr drücken, was den Druck vom Gehörgang nimmt. Gleichzeitig sitzt der Treiber dann auch weniger nah am Trommelfell – auch wenn sich das nur im Millimeter-Bereich abspielt.

Vielleicht hat auch das Jabra motiviert insgesamt fünf unterschiedliche große Passstück-Paare beizulegen, so dass die Passgenauigkeit vornehmlich über die EarGels und nicht das Reindrücken in den Gehörgang erreicht wird.

Den Klang der Elite 10 kann man im Wesentlichen durch folgende Einstellungen ändern:

  • Active Noise Cancelation
  • Hear Through
  • Dolby 3D-Sound
  • Equalizer

Gegenüber den Elite 8 Active legt die Geräuschunterdrückung (ANC – Active Noise Cancelation) noch einmal ein Stück zu. Monotone Hintergrundgeräusche werden hervorragend ausgeblendet. Es steht leider keine Flugreise an, um die Kopfhörer im Flugzeug zu testen, aber vom laut pustenden Notebook, das auf meinen Beinen liegt, ist selbst ohne Musik nichts mehr zu hören.

Wenn der 3D-Sound-Modus aktiviert ist, klingen die Elite 10 recht dünn und leise. Das Zuschalten des ANC-Modus sorgt ergänzend für ein deutlich volleren Klang in allen Frequenzbereichen. Ich muss mich hier mal auf die Suche nach Audio-Material machen, das den 3D-Modus entfaltet.

Apropos Frequenzen: Deren Pegel lässt sich in fünf Bereichen über den Equalizer anheben oder senken. Wer da ein weniger geübtes Händchen hat, der kann auf die vordefinierten Profile zurückgreifen.

Insgesamt spielen die Elite 10 sehr gefällig auf. Selbst bei großer Lautstärke bleibt das Klangbild differenziert oder kurzum: Die Jabra Elite 10 hören sich in den allermeisten Situationen großartig an. Die Bässe ein wenig anzuheben kommt sicherlich meinen Vorlieben entgegen, weil sie aber recht neutral eingestellt sind, dürfte es nicht schaden.

Bei „Bubbles“ von Yosi Horikawa scheint man mitten im Geschehen zu sein und die tonalen Nuancen der Streicher bei Pachelbels Kanon in D zeichnen die Elite 10 ohne Fehl und Tadel. Dass die Kopfhörer auch in Tiefen abtauchen können, ohne unterzugehen, beweisen sie eindrucksvoll bei „Yeah!“ von Usher.

Mit den Bluetooth-Codec AAC und SBC unterstützen sie momentan nur die Standard-Codecs. Ende 2024 soll der höherwertige Codec LC3 per Firmware nachgereicht werden.

Ein interessantes Feature ist das Head-Tracking, das sich über die Sound+ App de/-aktivieren lässt. Dabei erfassen die Kopfhörer die Kopfbewegung und belassen den Sound an Ort und Stelle: Dreht man z.B. den Kopf nach links wandert die Wiedergabe verstärkt aufs rechte Ohr. Dreht man den Kopf zurück, wandert auch der Sound wieder vom rechten auf beide Ohren.

Erfahrungen im Alltag

Im Alltag können die Elite 10 durch die Bluetooth-Multipoint-Verbindung überzeugen. Dabei ist der Kopfhörer mit zwei Geräten gleichzeitig verbunden, z.B. mit dem privaten Smartphone und dem PC für die Video-Calls. Hört man gerade über das Smartphone Musik, schalten die Kopfhörer auf die PC-Verbindung, wenn dort ein Anruf eingeht.

Wenn wir schon bei der Nutzung als Headset sind: Mit den Elite 10 lässt sich auch wunderbar telefonieren. Sie profitieren dabei vom sehr guten ANC, das beim Telefonieren stets aktiviert ist. Weder ich noch die Teilnehmer am anderen Ende der Leitung hatten Dinge zu bemängeln. Wind- und Hintergrundgeräusche wurden wirksam herausgerechnet.

Wer die Kopfhörer mit vielen Zuspielern bedienen möchte, wird sich freuen, dass die Elite 10 bis zu zehn Verbindungen speichern können.

Jeder der In-Ear-Kopfhörer verfügt über eine kleine Taste, die auf ein- bis dreimaliges Drücken reagiert. Welche Aktionen sich dann anschließen, lässt sich in der App konfigurieren.

Zum Pausieren der Musik braucht es nicht einmal die Tasten, denn wird einer der Kopfhörer aus dem Ohr genommen, pausiert die Wiedergabe. Ein Feature, das ich an jeder Supermarkt-Kasse willkommen heiße. Wandert der Kopfhörer wieder ins Ohr, geht es auch mit der Musik weiter.

Erfahrungen beim Sport

Interessant zu sehen ist, wie sich die Elite 10 beim Sport im Vergleich zu den Elite 8 Active (Testbericht) schlagen. Um das Ergebnis vorwegzunehmen: Die Elite 10 sind auch beim Sport tolle Begleiter und doch gibt es Situationen, in denen die Elite 8 Active noch ein bisschen stärker sind.

  • IP-Klassierung

    Wie komme ich zu dem Ergebnis? Nun, zunächst sind die Elite 8 Active die robuster gestalteten Kopfhörer. IP68 ist schon eine Ansage für die Kopfhörer. Da können die Elite 10 mit der IP57 Klassierung nicht mithalten. Dennoch können die Elite 10 problemlos beim Sport eingesetzt werden. Die IP57 Klasse verspricht, dass die Kopfhörer

    • staubdicht
    • wasserdicht gegen zeitweiliges Eintauchen

    sind.

    Schweiß macht ihnen nichts aus und wer mit ihnen pfleglich umgeht und nicht durch den Wüstensand rollert, der wird keine Unterschiede zu den Elite 8 Active merken. Beim Ladeetui wäre ich vorsichtiger, denn hier findet sich keine IP-Klassierung. Anders als bei den Elite 8 Active, deren Case mit immer noch IP54 klassiert ist.

  • Glattere Oberfläche und ComfortFit

    Neben der robusten Bauweise, die vor allem ein emotionaler Pluspunkt ist, unterscheiden sich Elite 8 Active und Elite 10 in der Praxis aufgrund unterschiedlicher Passformen und Oberflächen doch ein bisschen mehr.

    Mit der dünnen Silikonschicht fühlen sich die Elite 8 Active einfach noch einmal griffiger an. Das Gehäuse des 10er-Modells ist hingegen ein bisschen glatter. Wer nicht mit schweißnassen Händen agiert, der wird auch hier den Unterschied nur bedingt merken.

    Gravierender ist der ComfortFit, der wie eingangs beschrieben dafür sorgt, dass die Kopfhörer nicht so stark in den Gehörgang gedrückt werden müssen, ja sogar können. Sie sitzen in Folge weniger streng im Ohr und wer dann seinen Kopf zu stark bewegt, sieht sich der Elite 10 unter Umständen entledigt.

    Ich war mit den Elite 10 joggen und das ist problemlos möglich. Auch wer auf dem Ergometer oder dem Rudergerät Kalorien verbrennt, wird die Passform nicht stören. Beim Spinning z.B. dürfte es hingegen schon ins Gewicht fallen.

Ich will damit sagen, dass die Elite 10 für viele sportlichen Situationen problemlos genutzt werden können. Noch besser fährt man aufgrund des uneingeschränkten Einsatzes aber mit den Elite 8 Active.

Hinsichtlich der Soundqualität braucht man sich beim Sport keinen Kopf zu machen. Da spielen die Unterschiede keine Rolle, weil man meist gar nicht die Muße hat, auf die feinen Unterschiede zu achten.

Akkulaufzeit

Jabra gibt die Akkulaufzeit mit aktivierter Geräuschunterdrückung (ANC) mit bis zu 6 Stunden an. Das kommt gut hin, wenn man die Kopfhörer mit mittlerer Lautstärke bespielt. Nach 6 Stunden spielte die Musik immer noch. Bei der nächsten Prüfung nach 6,5 Stunden war der Akku leer. Die Wahrheit liegt also irgendwo dazwischen.

Ziemlich cool ist, dass man die Kopfhörer für nur 5 Minuten laden muss, um für rund eine Stunde wieder mit Musik versorgt zu sein.

Wenn man bedenkt, dass das Ladeetui zusätzlich für Strom unterwegs sorgen kann, kommen fantastische Laufzeiten von mehr als einem Tag zustande. Hut ab vor der Leistung.

Noch ein Hinweis: Der tatsächliche Verbrauch hängt von der Lautstärke und dem Eingreifen der Geräuschunterdrückung ab. Wer ich im Flieger auf einen langen Flug begibt, der mag aufgrund höherer Lautstärke und einem schwer arbeitenden ANC den Akku etwas schneller zur Neige gehen sehen.

Ergebnis des Jabra Elite 10 Tests

Wertung: 92%
Unsere Wertung: 92%
Vorteile
  • hervorragendes ANC
  • hoher Tragekomfort / ComfortFit
  • lange Akkulaufzeit
  • mehrere Verbindungen dank Bluetooth-Multipoint
Nachteile
  • nicht für alle Sportarten gleichermaßen geeignet
  • aktuell noch keine Hi-Res-Codecs

Jabra hat mit dem Elite 10 einen In-Ear-Kopfhörer geschaffen, der zurecht das Premium-Segment bespielt. Echte Schwächen offenbar der Kopfhörer keine – weder in der Bedienung noch bei der Wiedergabe. Dolby Atmos, 3D-Sound und Head Tracking unterstreichen den hohen Anspruch. Weil den Elite 10 aktuell nur AAC und SBC unterstützen, bleibt ein kleiner Wehrmutstropfen.

Für den Sport – und darum geht es hier ja auf der Seite – eignet sich der Elite 10 Kopfhörer nicht in allen Situationen. Geht es sehr bewegungsintensiv zu, ist der Elite 8 Active die bessere Wahl. Weniger aufgrund der Features bzw. der Soundqualität, sondern aufgrund des etwas sicheren Sitzes und der (zugegeben emotionalen) Sicherheit, die eine IP68 Klassierung mit sich bringt.

Im Handel sind die Kopfhörer bereits für knapp 200 € erhältlich. Zur Auswahl stehen Varianten in den Farben Cocoa, Beige, Schwarz glänzend, Schwarz matt und Titanschwarz.


Offenlegung / Werbung: Das Produkt wurde mir auf meine Anfrage hin für den Test der/des Jabra Elite 10 von Jabra kostenlos zur Verfügung gestellt. An den Inhalt des Testberichts wurden keine Bedingungen geknüpft. Der Inhalt des Testberichts spiegelt somit vollständig meine eigene, unvoreingenommene Meinung und Erfahrung mit dem Produkt wider.

Warum der Beitrag dennoch als 'Werbung' gekennzeichnet ist, könnt ihr unter Kennzeichnungspflicht nachlesen.

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Coros Pace 3 Test – Die vielleicht beste Sportuhr für wenig Geld https://www.fitness-tracker-test.info/coros-pace-3-test/ https://www.fitness-tracker-test.info/coros-pace-3-test/#comments Sun, 10 Mar 2024 13:29:51 +0000 https://www.fitness-tracker-test.info/?p=19606 Die Coros Pace 3 ist vielleicht die beste Sportuhr, die es für kleines Geld zu kaufen gibt. Ich habe sie getestet.

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Viele sinnvolle, sportliche Funktionen zu einem attraktiven Preis – kein Produkt kann das besser als die Coros Pace 3. Ich habe die Sportuhr über Wochen testen dürfen und kann meine Erfahrungen hier mit euch teilen.

Coros Pace 3 in der Hand gehalten

Coros Pace 3 im Profil

Wertung: 88%
Unsere Wertung: 88%
Vorteile
  • zahlreiche Sport-Funktionen
  • schnelles Multiband-GPS
  • tolles Preis-Leistungs-Verhältnis
Nachteile
  • langsamer USB-Datentransfer
  • viel Plastik

Ergebnis des Tests zusammengefasst

Coros bietet mit der Pace 3 die GPS-Sportuhr mit dem in meinen Augen vielleicht besten Preis-Leistungs-Verhältnis. Im Test haben mich vor allem die lange Akkulaufzeit, die einfache Bedienung und der große Funktionsumfang überzeugt. Das geringe Gewicht lässt die Uhr im Alltag weitestgehend vergessen – auch weil sie sich bei den smarten Funktionen dezent zurückhält.

Die kleinen Nachteile bei der einfachen Materialwahl und der langsamen Übertragung von MP3-Dateien auf die Uhr, schmälern das tolle Produkt nicht.

Coros gehört zu den weniger bekannten Marken am deutschen Markt. In meinen Augen zu Unrecht, denn das Unternehmen bietet eine Reihe von Sportuhren an, die es durchaus mit der Konkurrenz von Garmin und Polar aufnehmen können.

Den Einstieg ermöglicht Coros mit Modellen der Pace-Serie, wohingegen die aktuellen Vertix-Modelle das Angebot am anderen Ende des Leistungsspektrums abdecken. Und genau im Einstiegssegment ist mit der Coros Pace 3 ein neues Modell erschienen, das in vielerlei Hinsicht an den Vorgänger Pace 2 erinnert und dennoch eine Reihe von neuen Features mit sich bringt.

Coros Pace 3 vs. Pace 2 – Was ist neu?

Im August 2020 hat Coros die Pace 2 (Testbericht) auf den Markt gebracht. Es verwundert somit wenig, dass sich innerhalb von 3 Jahren eine ganze Menge beim Leistungsangebot der Pace 3 getan hat:

  • Multiband-GPS

    Coros war einer der ersten Hersteller, der Multiband-GPS in seinen Uhren verbaut hat. Mittlerweile findet sich die robustere Art der Positionsbestimmung jedoch nicht nur in den Premium-Modellen, sondern wird auch von der Pace 3 angeboten.

  • PPG-Sensor mit SpO2-Messung

    Neu ist der rückseitig verbaute PPG-Sensor, der über 5 LED und vier Fotodioden verfügt. Verglichen mit der Pace 2 wird der Pace 3 damit auch die Messung der Blutsauerstoffsättigung SpO2 zuteil.

  • HRV-Tracking

    Ebenfalls dem PPG-Sensor ist die Messung der Herzfrequenzvariabilität (HRV) zuzuschreiben. Die erfolgt im Schlaf und indiziert bei Abweichungen von den Mittelwerten körperliche Belastungen (z.B. durch Sport oder Krankheit).

  • Touchscreen

    Das 1,2″ große Display hat im Vergleich zur Pace 2 weder an Größe, noch an einer höheren Auflösung gewonnen, reagiert bei der Pace 3 aber auf Tipp- und Wischgesten.

  • Musikspeicherung und -wiedergabe

    Aufwertung erhält die Pace 3 durch die Möglichkeit MP3-Dateien auf der Uhr abzulegen und via Bluetooth auf Kopfhörern oder Lautsprechern abzuspielen. Dafür stehen 4 GByte Speicherplatz zur Verfügung.

  • WLAN

    Die neuen WLAN-Möglichkeiten der Pace 3 kommen aktuell nicht dem Transfer von MP3-Dateien zugut, denn sie dienen alleinig dem schnelleren Aufspielen von Firmware-Updates.

    Die kleinere und modernere Technik sorgt auch bei den Akkulaufzeiten für Verbesserung. Dazu aber später mehr…

Spezifikation

Pace 3 Pace 2 Apex 2
Display LCD (farbig) LCD (farbig) LCD (farbig)
Displaygröße 1,20" 1,20" 1,20"
Displayschutz gehärtetes Glas gehärtetes Glas Saphirglas
Touchscreen + - +
Auflösung | PPI 240 × 240 | 200 240 × 240 | 200 240 × 240 | 200
Abmessungen 41,9 × 41,9 × 11,7 mm 42,0 × 42,0 × 11,7 mm 43,0 × 42,8 × 12,8 mm
Gewicht 30 g mit Armband 29 g mit Armband 42 g mit Armband
Armband 22 mm 20 mm 20 mm

Lieferumfang

Wer hier ein bisschen mitliest oder selbst das ein oder andere Wearable besitzt, der wird wissen, dass sich beim Lieferumfang der allermeisten Produkte wenig Überraschendes ergibt.

Geöffnete Verpackung der Coros Pace 3 in Rot

Coros Pace 3 – Lieferumfang

Die Coros Pace 3 ist da keine Ausnahme und so finden sich in der Verpackung:

  • Coros Pace 3 Sportuhr
  • 2x Ersatz-Federstege
  • USB-Ladekabel
  • Sicherheits- / Garantieinformationen
Ersatzteile für die Coros Pace 3

Coros Pace 3 – Ersatz-Federstege

Auch bei Coros verzichtet man weitestgehend auf Plastik und nur die Schutzfolie auf dem Display der Uhr besteht noch aus Kunststoff.

Erster Eindruck

Beim Auspacken der Pace 3 hat mich ein Deja-Vue-Erlebnis ereilt, denn die Coros Pace 2 und das neuen 3er-Modell gleichen sich wie ein Ei dem anderen.

Coros Pace 2 in Schwarz und Coros Pace 3 in Rot nebeneinander

Coros Pace 3 vs. Coros Pace 2

Zugegeben, dass Armband der Pace 3 ist zwei Millimeter breiter, die Aufdrucke auf der Lünette sind verschieden und die Form des einen Knopfes auf der rechten Gehäuseseite ein wenig anders, aber alles in so geringen Maßen, dass man die Unterschiede schon suchen muss.

Ansonsten fällt wie auch bei der Pace 2 das einfache Design und die einfache, aber keineswegs schlechte Verarbeitung der Pace 3 ins Auge.

Das Gehäuse besteht weiterhin komplett aus faserverstärktem Polymer, das Display ist durch chemisch-gehärtetes Glas geschützt.

Sensoren der Coros Pace 3 auf der Rückseite der Uhr

Coros Pace 3 – PPG-Sensoren auf der Rückseite

Das Ganze hat einen entscheidenden Vorteil, und das ist das geringere Gewicht. Mit nur 30 Gramm ist die Pace 3 gerade mal ein Gramm schwerer als die Pace 2 aber immer noch ein absolutes Leichtgewicht.

Nylonarmband mit Klettverschlüssen

Coros Pace 3 – Nylonarmband mit Klettverschluss

Das Nylonarmband trägt positiv dazu bei, dürfte gerne aber 1-2 cm länger sein, um die Uhr bequemer über große Hände streifen zu können. Kürzer dürfte es für mich definitiv nicht sein.

Apropos Armband: Die Coros Pace 3 gibt es mit Silikon- und textilem Nylonarmband. Wer seiner Haut etwas Gutes tun möchte, dem lege ich wirklich das Textilarmband ans Herz, denn es kommt zu deutlich weniger Hautirritationen beim dauerhaften Tragen der Uhr.

Display

Ausgestattet ist die Pace 3 weiterhin mit einem 1,2″ großen, transflektiven MIP-Display. Das löst mit 240 x 240 Pixeln nicht sonderlich hoch auf und kann auch nur 64 Farben darstellen, ist jedoch extrem energieeffizient.

Weil das Display in den meisten Situationen auf eine Hintergrundbeleuchtung verzichten kann, hält der Akku der Uhr bis zu 17 Tage durch, wobei das Display stets an ist.

Die verwendete Display-Technologie hat Vor- und Nachteile:

Vorteile

  • stets Always-On
  • energieeffizient
  • hohe Kontraste bei viel Umgebungslicht (z.B. direkter Sonne)

Nachteile

  • geringere Auflösung
  • geringere Farbdarstellung
  • kontrastarm bei wenig Umgebungslicht (z.B. in der Dämmerung)

Auch wenn die AMOLED-Displays mittlerweile in vielen Sportuhren – auch des Premium-Segments – zu finden sind, empfinde ich die Vorteile von MIP-Displays beim Sport unter freiem Himmel immer noch größer als die der AMOLED-Displays, die ansonsten in allen anderen Situationen ihre Vorteile deutlicher ausspielen können.

Funktionen

Lasst uns mal auf die Funktionen der Pace 3 schauen, die ich wie immer in Funktionen für den Alltag und Funktionen für den Sport unterteile. Aber beginnen tun wir mit den Grundlagen der Pace 3.

Watchface der Coros Pace 3 mit schwarzem Hintergrund und roter Akzentfarbe

Coros Pace 3 – Watchface

Im Normalfall zeigt die Uhr das Ziffernblatt an. Ihr wisst „Ziffernblatt“ klingt nicht „fancy“ genug und deshalb redet man bei Wearables vom „Watchface“. Fairerweise kann so ein Watchface auch ein bisschen mehr als ein Ziffernblatt und zeigt nur in wenigen Fällen alleinig die Uhrzeit an, sondern stellt auch eine Reihe von Metriken dar.

Auswahlmöglichkeit von alternativen Watchfaces direkt auf der Uhr

Coros Pace 3 – Austausch und Farbgestaltung der Watchfaces

Watchfaces gibt es mittlerweile übrigens auch bei Coros wie Sand am Meer. Naja, vielleicht nicht ganz soo viele, aber immer noch mehr als genug, so dass für jeden das passende dabei sein sollte.

Darstellung verschiedener Watchfaces in der Coros App Darstellung verschiedener Watchfaces in der Coros App Darstellung verschiedener Watchfaces in der Coros App Darstellung verschiedener Watchfaces in der Coros App Darstellung verschiedener Watchfaces in der Coros App Darstellung verschiedener Watchfaces in der Coros App

Wer mit dem Angebot gar nichts anfangen kann, kann sich über die App ein eigenes Watchface zusammenbauen.

Ausgehend vom Watchface kann über die digitale Krone oder per Wischgesten zu den Widgets gewechselt werden. Sie erinnern ein bisschen an die Widget Glances von Garmin und zeigen Metriken des Tages in kurzer und knapper Form an.

Darstellung des Widgets Darstellung des Widgets Darstellung des Widgets Darstellung des Widgets

Tippt man auf ein Widget, öffnet sich die Detailansicht und stellt die Metriken ein bisschen detaillierter dar. So richtig viel lässt sich der Darstellung nicht entnehmen, denn in den meisten Fällen handelt es sich um eine Einordnung des aktuellen Tageswertes im Vergleich zu den vergangenen Tagen.

Darstellung des HRV-Status auf der Coros Pace 3

Coros Pace 3 – Widget mit HRV-Status

Aktueller HRV-Wert auf der Coros Pace 3 Textuelle Beschreibung des HRV-Werts auf der Coros Pace 3 Verlauf des HRV-Werts der letzten Tage auf der Coros Pace 3

Ich habe das mal anhand der Metrik „HRV-Status“ aufgezeigt.

Durch Wischen nach rechts oder durch Drücken des Knopfes unterhalb der digitalen Krone geht es zurück zu den Widgets.

Alles in allem funktioniert die Benutzung über den Touchscreen flüssig und präzise. Weil das Display aber sauberer bleibt, benutze ich bei der Pace 3 fast ausschließlich die Krone und den Knopf darunter.

Funktionen im Alltag

Da Coros über das gesamte Produkt-Portfolio hinweg GPS-Sportuhren und keine Smartwatches anbietet, fällt das Angebot an Funktionen für den Alltag zurückhaltender aus. Der Fokus liegt auf dem Sport.

Darstellung der täglichen Aktivitäten auf der Pace 3

Coros Pace 3 – Anzahl der Schritte

Die Pace 3 ermittelt natürlich die Schritte, die man am Tag absolviert. Das macht sie auf einem ordentlichen Niveau, aber natürlich nicht vergleichbar mit anderen Anbietern. Jeder Hersteller nutzt da seine eignen Algorithmen.

Verlauf der Anzahl der Schritte der letzten Tage auf dem Display der Pace 3

Coros Pace 3 – Schritte in den letzten Tagen

Und ganz ehrlich, es müssen am Ende des Tages auch nicht exakt 10.000 Schritte bei mir rauskommen. Wenn ich meine Aktivitäten steigern möchte, dann geht das über die Änderung über einen längeren Zeitraum. Wenn die eine oder andere Uhr dabei von der Realität abweichende Werte liefert, ist mir das egal. Hauptsache sie liefert diese abweichenden Werte konsistent.

Darstellung des Herzfrequenz-Verlaufs der letzten Stunden Darstellung der Schlafphasen der letzten Nacht auf dem Display der Uhr

Des Weiteren zeichnet sie im Hintergrund den Kalorienverbrauch, die Anzahl gestiegener Etagen und die Herzfrequenz/-variabilität auf. Den Schlaf vermisst sie mit Schlafdauer und Schlafphasen.

Die Schlafdauer kann sie recht genau berechnen, bei den Schlafphasen traue ich ihr genauso wenig über den Weg, wie jeder anderen Uhr auch. Dafür braucht es einfach Schlaflabore…

Ist das gekoppelte Smartphone in der Nähe, spiegelt die Pace 3 Benachrichtigungen, so dass man eine Idee vermittelt bekommt, ob der Griff zum Smartphone lohnt.

Anzeige einer Benachrichtigung auf der Pace 3

Coros Pace 3 – Anzeige von Benachrichtigungen des gekoppelten Smartphones

Wie bei allen Uhren von Coros lassen sich manche Metriken nur auf der Uhr, nicht aber in der App auswerten. Das braucht es zwar auch nicht immer, aber die Anzahl gestiegener Etage würde ich doch schon mal ganz gerne über die Zeit verteilt sehen.

Darstellung des Musikplayers auf der Coros Pace 3

Coros Pace 3 – Wiedergaben von MP3-Dateien

Die musikalischen Fähigkeiten der Pace 3 können mich nur auf dem Papier begeistern. Ja, die Uhr kann bis zu 4 GByte an MP3-Dateien speichern und via Bluetooth abspielen. Weil die Geschwindigkeit zum Kopieren von Dateien auf das Gerät aber unterirdisch ist, kommt da keine Freude auf.

Abschließend kann die Pace 3 im Vergleich zur Pace 2 noch mit einem kleinen, neuen Feature glänzen: der Wetterbericht.

Darstellung des aktuellen Wetters auf dem Display der Pace 3

Coros Pace 3 – Wettervorhersage auf der Uhr

Wettervorhersage für die kommenden Stunden auf dem Display der Pace 3 Wettervorhersage für die kommenden Tage auf dem Display der Pace 3

Dieser orientiert sich am aktuellen Standort, zeigt die

  • Temperatur (aktuell)
  • Temperatur (Höchst- und Tiefstwerte)
  • Temperatur (Windchill)
  • Niederschlagswahrscheinlichkeit
  • Luftfeuchtigkeit
  • UV-Index
  • Windstärke / -richtung

Es finden sich zudem die Vorhersagen der nächsten 6 Stunden, sowie der nächsten 7 Tage.

Funktionen beim Sport

Beim Thema „Sport“ hat die Pace 3 naturgemäß mehr zu bieten. Ich versuche euch das Funktionsangebot Schritt für Schritt näher zu bringen.

Durch Drücken der Krone öffnet sich (ausgehend vom Watchface) das Sportmenü. Hier lässt sich nicht nur das Sportprofil aussuchen, für welche man eine Aufzeichnung starten möchte, hier finden sich auch Trainingspläne, Workouts, Fitness Tests und der Blick in vergangene Aufzeichnungen.

Anzeige des Sportmenüs der Pace 3

Coros Pace 3 – Sportmenü

Standardmäßig bietet Coros Sportprofile für 23 Sportarten. Weil das nicht für jeden ausreichend ist, lassen sich eigene Sportprofile nachpflegen. Lasst uns da mal kurz am Beispiel meiner neuen Sportart „Gassigehen“ aufzeigen, dann lassen sich auch gleich die Sportprofile im Allgemeinen erklären.

Eine Sportprofil ist eine logische Klammer um eine Reihe von Einstellungen und umfasst:

  • Name des Profils
  • Symboldarstellung
  • Kategorie
  • Datenseiten (Anzahl und Aufteilung)
  • Datenfelder (Anzahl)
  • Datenfelder (Zuordnung von Metriken)
  • Sport-Alarm

Das wiederholt sich im Grunde für jedes Sportprofil.

Definition eines eigenen Sportprofils in der Coros App Definition eines eigenen Sportprofils in der Coros App Definition eines eigenen Sportprofils in der Coros App

Auch für die vorhandenen Sportprofile lässt sich ein Teil der Angaben ändern. Der Name und das Symbol gehören ebensowenig dazu, wie die Kategorie. Dafür lassen sich aber bei den vordefinierten Sportprofilen mehr als eine Datenseite definieren, auf der dann bis zu 8 Datenfelder Platz finden.

Auswahl von Datenseiten und Datenfeldern für ein Sportprofil in der Coros App Auswahl von Datenseiten und Datenfeldern für ein Sportprofil in der Coros App Auswahl von Datenseiten und Datenfeldern für ein Sportprofil in der Coros App

Bei den Alarmen lassen sich Grenzwerte bzw. Zeitdauern hinterlegen, bei deren Erreichen die Uhr per Vibration und Piepslauten informiert. Zu den Werten gehören:

  • Distanz
  • Tempo
  • Schrittfrequenz
  • Herzfrequenz
  • Leistung
  • Nahrungsaufnahme

Zu den Standardeinstellungen gehört die Benachrichtigung nach jedem zurückgelegten Kilometer. Weil nicht alle Angaben bei allen Sportarten sinnvoll sind, unterscheiden sie sich von Profil zu Profil.

Auswahl des Distanzalarms für ein Sportprofil in der Coros App Auswahl der Tempowarnung für ein Sportprofil in der Coros App Auswahl der Kraftwarnung für ein Sportprofil in der Coros App

Soviel zu den theoretischen Grundlagen – lasst uns Sport machen.

Coros Pace 3 am Handgelenk mit geöffneten Sportmenü kurz vor Beginn der Aufzeichnung

Coros Pace 3 – Ausgewähltes Sportprofil kurz vor Aufzeichnungsbeginn

Bevor es richtig losgeht, wird über das Sportmenü das passende Sportprofil ausgesucht. Während die Pace 3 nach einem GNSS-Signal und nach gekoppelten Sensoren sucht, lassen sich noch fix ein paar Einstellungen, u.a. Intervalle direkt an der Uhr, vornehmen.

Einstellungen für ein Intervall-Training direkt auf der Pace 3

Coros Pace 3 – Ad-hoc Intervall-Training

Beim Finden von Satelliten-Signalen für die Standortbestimmung gehört die Pace 3 zu den sehr flinken Vertretern. In der Regel steht nach wenigen Sekunden ein ausreichend stabiles GNSS-Signal zur Verfügung.

Coros Pace 3 während der Aufzeichnung mit Anzeige von sechs Datenfeldern

Coros Pace 3 – Datenseite mit 6 Datenfeldern

Während des Sports zeigt die Uhr die im Profil hinterlegten Datenseiten an. Wechseln lassen sie sich per Wischgeste und über die digitale Krone.

Datenseite mit Darstellung der Herzfrequenz und Herzfrequenzzone

Coros Pace 3 – Herzfrequenz mit Herzfrequenz-Zonen

Nach dem Ende der Aufzeichnung zeigt die Sportuhr eine ganze Reihe von Werten an, die sie während des Sports gesammelt hat. Wer direkt nach dem Sport nicht die Ruhe findet, sich die Werte auf dem Display anzuschauen, kann sich die Aufzeichnung auch noch zu einem späteren Zeitpunkt aufrufen.

Kurze Zusammenfassung der aufgezeichneten Aktivität direkt auf der Pace 3

Coros Pace 3 – Einblick in die aufgezeichneten Daten

Auswahl eines ausgezeichneten Trainings auf der Pace 3 Anzeige von Metriken auf der Pace 3 Anzeige von Metriken auf der Pace 3 Anzeige vom Tempo auf der Pace 3 Anzeige von Tempozonen auf der Pace 3 Anzeige des Herzfrequenzverlaufs auf der Pace 3 Anzeige der Herzfrequenz-Zonen auf der Pace 3 Anzeige des Leistungsmessung auf der Pace 3 Anzeige des Höhenverlaufs auf der Pace 3 Anzeige der Dauer der Aktivität und der empfohlenen Erholungsdauer auf der Pace 3 Anzeige von Runden- bzw. Intervall-Zeiten auf der Pace 3

Nach dem Synchronisieren finden sich die Daten im gleichen Umfang in der App wieder.

Auswertung einer Aktivität in der Coros App - Streckenverlauf Auswertung einer Aktivität in der Coros App - Metriken Auswertung einer Aktivität in der Coros App - Kurven Auswertung einer Aktivität in der Coros App - Kurven

Verbindung mit weiteren Sensoren

Sollten die verbauten Sensoren einmal nicht ausreichen, geht die Pace 3 problemlos via Bluetooth mit so ziemlich jedem Sensor eine Verbindung ein.

Dabei ist es der Uhr ziemlich egal, ob es sich um HF-Brustgurte, optische HF-Armbänder, Stryd-Sensoren oder dergleichen handelt. Besitzer zahlreichen Zubehörs werden sich darüber freuen, dass auch mehr als ein Sensor eines Typs in Uhr gespeichert werden kann.

ANT+ wird von der Pace 3 übrigens nicht unterstützt – es ist mittlerweile aber verschmerzbar.

Genauigkeit bei der Standortaufzeichnung

Bei vielen Produkten entscheidet die Genauigkeit bei der Standortaufzeichnung und der Messung der Herzfrequenz über Wohl und Wehe. Ich fange hier mal mit der Standortaufzeichnung an. Manch einer wird sagen GPS-Genauigkeit, aber das stimmt nur bedingt.

Die Pace 3 unterstützt neben GPS noch GLONASS, Galileo, Beidou und QZSS. Einstellen lässt sich jedoch nur die Verwendung

  • alleinig von GPS
  • aller Satelliten-Systeme
  • aller Satelliten-Systeme + Multiband

Für meine Läufe durfte die Pace 3 immer auf alle GNSS zurückgreifen und musste auf Multiband verzichten, weil der Einsatz hier in der Peripherie von Berlin keinen großen Mehrwert bringt. Gleichzeitig sind auch die Laubwälder in der Gegend kahl und fordern die Uhr nicht.

Aus großer Distanz betrachtet scheinen sich Pace 3 und die Konkurrenz nicht viel zu nehmen. Es ist am ehesten noch die Forerunner 245 von Garmin, die ein bisschen ausschert. Sie ist im Testerfeld zugegebenermaßen aber auch das älteste Modell.

Streckverlauf aufgezeichnet mit der Coros Pace 3 im Vergleich zu anderen Sportuhren

Geht man ein bisschen näher dran, werden die Unterschiede zur Forerunner 245 deutlich, während die Pace 3 ein sehr gleichmäßiges Bild zeichnet. So gerade wie die Linien teilweise verlaufen drängt sich der Verdacht auf, dass Coros die Werte ein wenig glättet. Von mir aus, dürfen das Uhren gerne machen, um die Ungenauigkeit der Standortbestimmung auszugleichen.

Detaillierte Ansicht von Abweichungen beim Streckenverlauf aufgezeichnet mit der Coros Pace 3 im Vergleich zu anderen Sportuhren

Eigentlich zeigt sich in allen Bereichen des Laufs, wie sauber die Abschnitte von der Pace 3 aufgezeichnet werden.

Detaillierte Ansicht von Abweichungen beim Streckenverlauf aufgezeichnet mit der Coros Pace 3 im Vergleich zu anderen Sportuhren

Neuer Versuch und diesmal im direkten Vergleich mit der Pace 2. Sieht aus der Vogelperspektive alles noch recht einheitlich aus…

Streckverlauf aufgezeichnet mit der Coros Pace 3 im Vergleich zu anderen Sportuhren

…offenbaren sich die Unterschiede, wenn man wieder ein bisschen genau hinschaut. Erneut ist es die Forerunner 245, die Sonderwege beschreitet. Aber auch die Pace 2 muss sich mit einem deutlich älteren GPS-Chip zufrieden geben und das merkt man den aufgezeichneten Daten an.

Detaillierte Ansicht von Abweichungen beim Streckenverlauf aufgezeichnet mit der Coros Pace 3 im Vergleich zu anderen Sportuhren

Auch hier zeigt sich, wie grundsolide die Standortbestimmung der Pace 3 ist. Das macht selbst die deutlich teurere Vantage V3 von Polar (Testbericht) nicht besser. Coros scheint sich mit Erfolg dem Antennen-Design der Pace 3 gewidmet zu haben. Da trägt sicherlich auch das Gehäuse aus Kunststoff seine positiven Teil zu bei.

Detaillierte Ansicht von Abweichungen beim Streckenverlauf aufgezeichnet mit der Coros Pace 3 im Vergleich zu anderen Sportuhren

Eigentlich ist es egal, an welche Ecken und Ende man der Läufe schaut, die Coros Pace 3 zeigt eine tolle Leistung. Ja, das wird sicherlich anders aussehen, wenn man in der Innenstadt in engen Straßen und zwischen hohen Häusern läuft. Für den gesunden Mix aus freien Flächen, Reihenhäusern mit einer überschaubaren Anzahl an Stockwerken und Abschnitten im Wald, braucht sich die Pace 3 mit ihrer Leistung nicht zu verstecken.

Genauigkeit bei der Herzfrequenz-Messung

Um einen Eindruck von der Genauigkeit des PPG-Sensors zu gewinnen, hat mich die Pace 3 beim Joggen, Wandern und auf dem Ergometer begleitet. Fangen wir mal mit einem gleichmäßigen 5-km-Lauf an.

Verlauf der Herzfrequenz während einer sportlichen Aktivität gemessen mit der Coros Pace 3 im Vergleich zu anderen Sportuhren und Brustgurten

Den meisten Produkten geht zu Beginn eines Laufes wir mir, denn sie müssen ihren Takt finden. Das ist auf den ersten paar Metern nicht immer von Präzsion geprägt und selbst der Brustgurt H10 von Polar ist nicht auf der Höhe. Das gibt sich bei allen Modellen aber nach kurzer Zeit.

Verlauf der Herzfrequenz während einer sportlichen Aktivität gemessen mit der Coros Pace 3 im Vergleich zu anderen Sportuhren und Brustgurten

Ansonsten kommen alle Sensoren mit dem gleichmäßigen Verlauf gut zurecht und scheinen im Rahmen des Messgenauigkeit identische Werte zu liefern. Gerade die Abweichungen zum Polar H10 sind sehr gering. Zur Erinnerung: Je mehr blaue Fläche es im Differenz-Chart zu sehen gibt, desto weiter liegen die beiden Geräte auseinander.

Verlauf der Herzfrequenz während einer sportlichen Aktivität gemessen mit der Coros Pace 3 im Vergleich zu anderen Sportuhren und Brustgurten

Auch beim nächsten Versuch fällt die Coros Pace 2 unangenehm auf. Eigentlich etwas, was ich von ihr die letzten Jahre nicht kenne. Verglichen mit dem Polar H10 HF-Brustgurt und der Polar Ignite 3 sind die Abstände schon geringer. Ein paar kleiner Ausreißer lassen sich im Vergleich zum Brustgurt dennoch ausmachen.

Verlauf der Herzfrequenz während einer sportlichen Aktivität gemessen mit der Coros Pace 3 im Vergleich zu anderen Sportuhren und Brustgurten

Wilder gestalten sich die Abweichungen zwischen der Pace 3 und dem Vorgängermodell. Es sind zwar nur kurze Phasen, dafür aber mit großen Schwankungen.

Abweichung zwischen Coros Pace 3 und Coros Pace 2

Dass die Pace 3 immer mal wieder stolpert, zeigen die ersten drei Intervalle ganz schön. Immerhin befindet sie sich in bester Gesellschaft, denn die deutlich teurere Polar Vantage V3 zeigt die gleichen Probleme in den vier folgenden Intervallen.

Verlauf der Herzfrequenz während einer sportlichen Aktivität gemessen mit der Coros Pace 3 im Vergleich zu anderen Sportuhren und Brustgurten

Pickt man sich nur die Pace 3 und den HF-Brustgurt als Referenz raus, sieht man die Ausreißer vor einem ansonsten ordentlichen Verlauf ein wenig deutlicher.

Verlauf der Herzfrequenz während einer sportlichen Aktivität gemessen mit der Coros Pace 3 im Vergleich zu anderen Sportuhren und Brustgurten

In Folge nimmt auch die blaue Fläche in Differenz-Chart zu.

Verlauf der Herzfrequenz während einer sportlichen Aktivität gemessen mit der Coros Pace 3 im Vergleich zu anderen Sportuhren und Brustgurten

Die Nähe zum HF-Brustgurt schlägt sich auch in vergleichsweise hohen r²-Werten nieder. Besser als die Pace 3 mit einem r²-Wert von 0,953 macht es nur der Coros Heart Rate Monitor, der auf 0,986 kommt.

Chart mit Darstellung der Herzfrequenzmessung durch die Coros Pace 3 im Vergleich mit dem Polar H10 Chart mit Darstellung der Herzfrequenzmessung durch die Vantage V3 im Vergleich mit dem Polar H10 Chart mit Darstellung der Herzfrequenzmessung durch den Coros Heart Rate Monitor im Vergleich mit dem Polar H10 Chart mit Darstellung der Herzfrequenzmessung durch den Polar Verity Sense im Vergleich mit dem Polar H10

Derlei Auswertungen könnte ich hier noch zahlreich anführen, das Bild ist immer das gleiche: Die Pace 3 zeigt eine ordentliche Leistung, auch wenn die Messungen hier und dort nicht „spot-on“ sind. Verglichen mit der Pace 2 scheint sie mir die solideren Werte zu liefern.

Software

Coros bietet seine App für iOS und Android kostenlos in den jeweiligen Stores an. Optisch gibt es sicherlich ansprechendere Apps, bei den Aspekten Übersichtlichkeit und Strukturierung sticht sie aber positiv hervor.

Dashboard der Coros App Anzeige der Metrik Anzeige der Metrik Anzeige der Metrik

Hier und da fühlen sich die Übersetzungen ins Deutsche ein wenig holprig an, aber nichts, was man nicht mit einem Schmunzeln akzeptieren kann.

Akkulaufzeit

Coros gibt die Akkulaufzeit im Smartwatch-Modus mit bis zu 17 Tagen an. Das kann gemessen am täglichen Verlust von ca. 6 Prozent gut hinkommen.

So lange hab ich natürlich keine Uhr am Handgelenk, ohne Sport mit ihr zu treiben, so dass der Akku schneller zu Neige geht. Richtig flink zieht es den Strom aus dem Akku, wenn während des Sports auf alle GNSS zurückgegriffen wird, GPS sowohl das L1- als auch das L5-Frequenzband nutzt und zusätzlich Musik über Bluetooth wiedergegeben wird.

Alles in allem sind die Akkulaufzeiten in meinen Augen sehr ansprechend. Während des Tests hatte ich eine andere, wenn auch ältere Sportuhr am anderen Handgelenk. Diese hat deutlich häufiger nach Strom verlangt.

Ergebnis des Coros Pace 3 Tests

Wertung: 88%
Unsere Wertung: 88%
Vorteile
  • zahlreiche Sport-Funktionen
  • schnelles Multiband-GPS
  • tolles Preis-Leistungs-Verhältnis
Nachteile
  • langsamer USB-Datentransfer
  • viel Plastik

Mit kleinen aber feinen Verbesserungen hat es Coros geschafft, der Pace 2 einen würdigen Nachfolger zu verpassen. Zugegeben, das äußere Erscheinungsbild bietet Potential nach oben und spiegelt die inneren Werte der Pace 3 nicht wider.

Gleichzeitig ist es schwer am Markt eine Sportuhr zu finden, die so viele sinnvolle, sportliche Metriken und Einstellungsmöglichkeiten, gepaart mit einem großen Kopplungswillen zeigt.

Die Genauigkeit bei der Standortaufzeichnung ist hoch, meist höher sogar als bei deutlich teureren Produkten. Auch bei der Messung der Herzfrequenz zeigt die Pace 3 wenig Auffälligkeiten und orientiert sich erfreulich stark am HF-Brustgurt.

Die Pace 3 ist mir definitiv eine Empfehlung wert, auch weil der Preis von 249 € eine Kampfansage ist. Die vergleichbaren Pacer Pro von Polar und Forerunner 255 von Garmin liegen bei 329 € bzw. 349 € UVP. Im Handel liegen die Preise aber bereits deutlich darunter und setzen die Pace 3 gehörig unter Druck.

Weil Coros selbst älteren Modellen immer wieder mal neue Features spendiert, ist die Pace 3 die vielleicht attraktivere Wahl. Polar und Garmin bleiben bei den mittelpreisigen Produkten eher konstant, was die Features angeht.


Offenlegung / Werbung: Das Produkt wurde mir auf meine Anfrage hin für den Test der/des Coros Pace 3 von Coros kostenlos zur Verfügung gestellt. An den Inhalt des Testberichts wurden keine Bedingungen geknüpft. Der Inhalt des Testberichts spiegelt somit vollständig meine eigene, unvoreingenommene Meinung und Erfahrung mit dem Produkt wider.

Warum der Beitrag dennoch als 'Werbung' gekennzeichnet ist, könnt ihr unter Kennzeichnungspflicht nachlesen.

Inhaltsverzeichnis

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Coros Pod 2 im Test – Detailliertere und aktuellere Laufmetriken https://www.fitness-tracker-test.info/coros-pod-2-test/ https://www.fitness-tracker-test.info/coros-pod-2-test/#respond Mon, 26 Feb 2024 18:54:50 +0000 https://www.fitness-tracker-test.info/?p=20752 Coros bietet mit dem Pod 2 einen Sensor für noch detailliertere Laufmetriken - ich durfte ihn ausprobieren.

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Coros bietet neben seinen Sportuhren auch den kleinen Sensor Coros Pod 2 an, der als Ergänzung zur Sportuhr genutzt werden kann. Ihr kennt meine Neugier für technische Sport-Gadgets und das Prinzip Selbstvermessung und deshalb habe ich Coros gebeten mir den Pod 2 zukommen zu lassen, um ihn ausführlich zu testen und meine Erfahrungen damit zu teilen.

Coros Pod 2

Coros Pod 2

Die meisten passionierten Läufer suchen nach Möglichkeiten, die eigenen Leistungen zu verbessern. Dabei sind gesteigerte Kraft und Ausdauer nur eine Möglichkeit das Ziel zu erreichen. Ein effizienterer und verletzungsärmerer Laufstil die andere. Der Coros Pod 2 verspricht eine detaillierte Analyse der Lauftechnik und kann so dabei helfen den eigenen Laufstil zu verbessern und zu überwachen.

Coros Pod 2 – Wozu braucht es den Sensor?

Sportuhren und Smartwatches bieten heute eine Vielzahl an Sensoren, die eine breite Palette an Metriken erfassen. Die berechtigte Frage ist daher, warum ein zusätzlicher Sensor nötig sein sollte. Der Coros Pod 2 hebt sich jedoch in drei zentralen Bereichen ab, die von bestehenden Produkten entweder nicht oder nicht ausreichend abgedeckt werden:

  • Erweiterte Laufmetriken
  • Genauere und schnellere Pace-Messung
  • Genauere GPS- und Distanzdaten

Ich gehe nachher noch einmal auf die einzelnen Punkte ein. Der Nutzen des Pod 2 lässt sich jedoch schnell umschreiben: neue, detailliertere Daten kommen ergänzend zu den Metriken der Sportuhren hinzu und bestehende Metriken werden durch die Verwendung eines weiteren Sensors genauer.

Unboxing und erster Eindruck

Coros vertreibt den Pod 2 in einer kleinen weißen Box, die folgende Inhalt bereithält:

  • Pod 2 Sensor
  • Ladeschale
  • USB-Kabel
  • Befestigungsmaterial
  • Aufbewahrungscase
  • Sicherheits- / Garantie-Informationen
Verpackung des Coros Pod 2

Verpackung des Coros Pod 2

Der Coros Pod 2 wird entweder am Schuh oder am Hosenbund getragen. Für die Befestigung am Hosenbund dient eine Silikonfassung mit Klammer, während für die Befestigung am Schuh oder an den Schnürsenkeln ein Plastiksteg zum Einsatz kommt. Mit einer Größe von nur ca. 27 x 34 x 9 mm findet der Sensor an beiden Positionen problemlos Platz und ist dank seines geringen Gewichts von knapp 6 Gramm zudem völlig unauffällig.

Coros Pod 2 am Schuh befestigt Coros Pod 2 am Hosenbund befestigt

Unabhängig davon, für welche Trageoption man sich entscheidet, ist der Pod 2 in wenigen Sekunden einsatzbereit. Besonders praktisch: Der Sensor muss nicht manuell eingeschaltet werden, sondern aktiviert sich bei Bewegung automatisch.

Was noch fehlt, ist eine passende Sportuhr von Coros – denn nur diese (Ausnahme: Coros Pace 1) kann die Daten des Pod 2 erfassen und speichern. Ohne ein kompatibles Gerät gehen die erfassten Daten leider verloren, da der Pod 2 über keinen eigenen Speicher verfügt.

Daten und Analysen

Ich hatte eingangs berichtet, dass der Sensor in verschiedenen Bereichen Vorteile bietet. Welche Features er aus welchen Bereichen anbietet entscheidet sich an der Trageposition des Sensors, denn manche Daten stehen nur bei Befestigung am Schuh, andere bei Befestigung am Hosenbund zur Verfügung:

  • Befestigung am Schuh

    Wird der Sensor am Schuh befestigt stehen vor allem Daten zur Verfügung, die sich auf den Schritt bzw. die Vorwärtsbewegung beziehen, u.a. Distanz, Tempo, Schrittfrequenz und Schrittlänge. Dabei werden die Metriken Distanz, Tempo und Schrittlänge mit den Werte der Uhr kombiniert. Der Pod 2 Sensor sorgt dabei für eine genauere Werte, weil er anders als die GPS-basierte Ermittlung schneller auf Veränderungen reagiert. Bis ein Tempowechsel durch GPS-Nutzung richtig registriert wird, kann es schon mal ein bisschen dauern. Wenn dann z.B. im Rahmen von Intervall-Trainings das Tempo schnell hintereinander wechselt, mag der standortbezogene Ansatz schnell hinten dran sein.

    Neben der schnelleren Rückmeldung soll der Sensor auch die Ermittlung der Strecke unterstützen, wenn dem GPS mal schwache Signale zur Verfügung stehen.

  • Befestigung am Hosenbund

    Wird der Sensor am Hosenbund befestigt, werden die zuvor genannten Daten nicht mehr ermittelt. Dafür bietet der Sensor nun jedoch Daten, die sich auf die Bewegung des gesamten Körpers beziehen, u.a. L/R Balance, Bodenkontaktzeit, vertikale Bewegung und das Schrittweitenverhältnis.

    Auswertung nach Laufanalyse Auswertung nach Laufanalyse Auswertung nach Laufanalyse

    Wer möchte kann über die Coros Sportuhr auch eine Laufanalyse starten, die aus einem 5-minütigem Warm-Up und einem 3-minütigem Belastungslauf kurz unterhalb der anaeroben Schwelle absolviert werden soll. Anschließend erhält man detaillierte Auswertung entlang der o.g. Metriken.

    Auswertung nach Laufanalyse Auswertung nach Laufanalyse Auswertung nach Laufanalyse

Unabhängig von der Positionierung ermittelt der Pod 2 anhand der barometrischen Daten die Metriken Höhe, Höhengewinn / -verlust und die Steigung. Auch hier unterstützt der kleine Sensor die Sportuhr, die diese Daten ebenfalls erhebt. Durch die Verwendung von zwei unabhängigen Sensoren soll die Genauigkeit steigen.

Am meisten hat mich natürlich die Aussage und die Vergleichbarkeit mit dem Running Dynamics Pod von Garmin interessiert. Die erste Erkenntnis ist, dass die Werte sehr ähnlich sind. Abweichungen würde ich zum einen auf die sicherlich leicht unterschiedliche Technik und Algorithmen, aber auch auf die unterschiedliche Positionierung am Hosenbund schieben. Wenn ich beide Sensoren dabei habe, dann sind sie halt nebeneinander befestigt. Idealerweise sitzt der Sensor jeweils genau in der Körpermitte. Was an sich schon eine Herausforderung ist, wird mit zwei Sensoren natürlich nicht besser.

Coros Pod 2Garmin Running Dynamics
Schrittweite91 cm89 cm
Vertikales Verhältnis10,8 %11,8 %
Vertikale Bewegung9,8 cm10,2 cm
Bodenkontaktzeit287 ms291 ms
L/R Balance50 % / 50 %48,8 % / 51,2 %

Ich habe stellvertretend mal eine 5-km-Lauf genommen, der zwischen Warm-Up und Cool-Down ein paar Intervalle bot.

Auswertung nach Laufanalyse Auswertung nach Laufanalyse Auswertung nach Laufanalyse

Leider macht auch der Pod 2 deutlich, dass neben musikalischem Taktgefühl auch Laufökonomie zu den Dingen gehört, die bei mir nicht ausgeprägt sind. Es sind aber diese Rückmeldungen, die mir schon während des Laufens ermöglichen am Laufstil zu arbeiten, z.B. die Schrittfrequenz zu erhöhen, um die vertikale Bewegung zu senken und damit die Belastung für Muskeln und Gelenke zu senken. Es wird spannend sein, die Entwicklung über Wochen und Monate zu sehen.

Genauigkeit und Zuverlässigkeit

Ich fange mal mit der Zuverlässigkeit des Pod 2 an, einfach weil das Thema kurz gehalten werden kann: Der Pod 2 hat über Wochen seine Arbeit anstandslos verrichtet. Ganz ehrlich, da gibt es auch nicht viel, was man falsch machen kann. Der Pod 2 ist für Menschen, die viel rumdrücken und sehen wollen, ein recht langweiliges Gerät. Ein- und Ausschalter fehlen, interagieren kann man mit dem Sensor auch nicht und selbst die Trageposition ermittelt das Gerät alleine.

Spannender sieht es da schon bei der Genauigkeit aus und das Thema ist schon deutlich schwieriger zu quantifizieren: Die Genauigkeit der Messwerte stelle ich hier nicht in Frage. Die scheinen mir vergleichbar mit dem Garmin Running Dynamics und auch mit Sportuhren und Smartwatches die ähnliche Metriken am Handgelenk ermitteln.

Ich war gespannt, ob Coros das Versprechen der schnelleren Abbildung des Tempos halten kann. Dazu bin ich auf den benachbarten Sportplatz gegangen habe mal aus dem Stand, mal aus dem Lauf das Tempo verändert und auch mal plötzlich stehen geblieben – am Handgelenk die Coros Pace 3, die sich die Daten des Pod 2 zugeführt hat und die Coros Pace 2 am anderen Handgelenk. Die Pace 2 habe ich dann durch die Forerunner 245 mit und ohne Running Dynamics getauscht und auch die Polar Vantage V3 durfte ran.

Unterm Strich kann ich berichten, dass Tempoänderungen deutlich schneller berücksichtigt werden, wenn die Pace 3 den Pod 2 nutzen kann. Geht das ‚instant‘? Nein, auch mit Coros Pod 2 braucht es ca. 5 Sekunden, bis der Tempowechsel registriert und sich stabilisiert hat. Pace 2 und Forerunner 245 brauchen länger, teils das 2,5-fache der Zeit. Es sind aber beides halt auch nicht mehr die neuesten Modelle. Mag sein, dass eine Forerunner 265 da zügiger ist. Auch die Vantage V3 braucht etwas mehr Zeit, ist mit 1-3 Sekunden aber noch vor der Konkurrenz.

Und wie sieht es bei der Unterstützung schwacher GPS-Signale aus? Tja, kann ich nicht so richtig viel zu sagen, weil es die Daten einfach nicht hergeben bzw. es mir nicht auffällt. Ob mit Pod oder ohne, die ermittelten Standorte schwanken nun einmal um den tatsächlichen Aufenhaltsort ein wenig herum. Entweder bin ich die falschen Strecken gelaufen oder die korrigierende Unterstützung fällt schwächer aus als erwartet.

Akkulaufzeit

Coros verspricht mit einer Akkuladung bis zu 25 Stunden Trainingsdaten liefern zu können. Im Standby soll der Akku bis zu 50 Tage halten. An sich sind das gute Werte und wenn jeden Monat das kleine Gerät einmal in seine Ladeschale gelegt werden muss, dann ist das kein Aufwand. Apropos Ladeschale: Ich hab es ihr gar nicht angesehen, aber die Ladeschale selbst enthält einen kleine Akku und kann den Sensor bis zu 5x laden.

Ein klein bisschen Kritik muss sich der Coros Pod 2 dennoch erwehren, denn die Batterie des Running Dynamics Pod hält bis zu einem Jahr und ein Gerät über dessen Akkustand ich nicht nachdenken muss, wäre mir natürlich noch lieber.

Fazit

In Summe ist der Pod 2 eine sinnvolle Ergänzung für diejenigen, die noch ein bisschen mehr Daten zu einem noch früheren Zeitpunkt benötigen. Ich kann die Motivation hinter dem Coros Pod 2 nachvollziehen und gleichzeitig ist der Ansatz nicht frei von jeder Kritik:

  • Konnektivität

    Zunächst ist es schade, dass Coros einen ähnlichen Weg beschreitet wie Garmin mit dem Running Dynamics Pod und die Daten im Grunde nur den eigenen Sportuhren zur Verfügung stellt. Warum man nicht offene und standartisierte Protokolle nutzt, muss sich mir noch erschließen. Es hätte die Marke Coros über das eigene Ökosystem hinaus bekannter gemacht.

  • Notwendigkeit

    Ein bisschen wirkt es, als sei der Pod 2 vor allem ein Pflaster für die hier und das trägen Sensoren der Coros Sportuhren. Ja, träge Sensoren bzw. die systemischen Unzulänglichkeiten beim GPS-basierten Ansatz bieten auch Produkte anderer Hersteller. Der Pod 2 ist jedoch ein Accessoire für die Sportuhren von Coros und damit eben auch ein Pflaster für jene.

  • Zeitpunkt

    Ich hätte nie damit gerechnet, dass Coros noch einen Sensor abseits des Handgelenks herausbringt. Mit der Verlagerung von vieler der Metriken in die Uhren dachte ich, die Zeit der Footpods sei vorbei. Offenbar weit getäuscht, denn neben Stryd bietet auch Huawei Sensoren, die sich an der Schnürung der Schuhe befestigen lassen und dort noch einmal andere Daten sammeln als am Handgelenk.

Vor diesem Hintergrund bin ich ein bisschen hin- und hergerissen. Auf der einen Seite freue ich mich über einen Zuwachs an aktuellen und detaillierten Daten, auf der anderen Seite wäre das Potential des Pod noch ein bisschen größer verschlösse er sich nicht anderen Sportuhren. Für den Preis von ca. 120 € ist es jedenfalls keine günstige Ergänzung, eher ein Geschenk an sich selbst oder jemand anderen – eines, das man nicht zwingend braucht, aber über das man sich dennoch freut.

Coros Pod 2
88
Bewertungen
119,00 €
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Offenlegung / Werbung: Das Produkt wurde mir auf meine Anfrage hin für den Test der/des Pod 2 von Coros kostenlos zur Verfügung gestellt. An den Inhalt des Testberichts wurden keine Bedingungen geknüpft. Der Inhalt des Testberichts spiegelt somit vollständig meine eigene, unvoreingenommene Meinung und Erfahrung mit dem Produkt wider.

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Coros Heart Rate Monitor im Test – Pulsmessung am Oberarm https://www.fitness-tracker-test.info/coros-heart-rate-monitor-test/ https://www.fitness-tracker-test.info/coros-heart-rate-monitor-test/#respond Sun, 18 Feb 2024 15:42:07 +0000 https://www.fitness-tracker-test.info/?p=19489 Die Herzfrequenz muss man nicht am Handgelenk oder mit einem Brustgurt messen. Coros zeigt mit dem Heart Rate Monitor eindrucksvoll, dass das auch am Oberarm funktioniert.

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Im Sommer 2023 hat Coros den Heart Rate Monitor vorgestellt. Ich durfte mir das Gerät für den Oberarm anschauen und für euch testen.

Mittlerweile dürfte der Hersteller Coros auch hierzulande nicht ganz unbekannt sein. Immerhin bietet er eine Reihe von Sportuhren mit großem Funktionsumfang zu mitunter attraktiven Preisen. Die Coros Pace 2 (Testbericht) und mittlerweile die Pace 3 dürften die vielleicht bekanntesten Produkte sein.

Coros Heart Rate Monitor

Coros Heart Rate Monitor

Mit der Heart Rate Monitor hat Coros im Juli ’23 ein neues Wearable vorgestellt, das die Herzfrequenz präsize ermittelt können soll. Seit dem 4. Quartal ist der Coros HRM auch in Deutschland erhältlich. Grund genug, sich einmal das Produkt näher anzuschauen.

Unboxing und erster Eindruck

Coros vertreibt den Heart Rate Monitor einer recht unscheinbaren Verpackung, die in etwa die Größe einer Ritter-Sport-Schokolade hat, natürlich aber ein bisschen mehr Tiefe bietet.

In der Verpackung befindet sich wenig überraschend der Heart Rate Monitor, ein USB-Ladekabel und ein bisschen Papierkram.

Das Ladekabel ist mit 25 cm recht kurz, besitzt an einem Ende einen USB-A-Stecker, am anderen Ende einen proprietären Anschluss mit zwei Pins. Die im Stecker integrierten Magnete sorgen dafür, dass das Ladekabel währends des Ladens am Sensor haftet.

Mehr Fragen als das Ladekabel hat der Heart Rate Monitor selbst beim ersten Kennenlernen hinterlassen. Das lag vor allem daran, dass das Armband nicht wie erwartet am Sensor befestigt war. Aber der Reihe nach…

Der Coros Heart Rate Monitor besteht aus einer Sensor-Enheit und einem flexiblen Textilarmband. Letzteres kann über eine Schlaufe in der Weite reguliert und mittels eines Klettverschlusses geöffnet und geschlossen werden.

Dank der Art der Befestigung, kann die Sensor-Einheit am Armband entlang verschoben werden. Aber nur, wenn der Coros Heart Rate Monitor auch wie beabsichtigt beim Kunden erscheint: Schon beim Herausnehmen aus der Verpackung war klar, dass hier irgendwas falsch zusammengebaut war. Der Schriftzug „Explore Perfection“ war nicht nach außen, sondern nach innen gerichtet. Eine Chance zum sinnvollen Schließen und Verstellen des Armbands gab es nicht.

Alles halb so schlimm, hat mich halt ein Montagsmodell erreicht. Mit ein bisschen Geduld und den Pressebildern als Vorlage lässt sich auch die „richtige“ Führung des Armbands herstellen.

Unterm Strich hat das keinen Einfluss auf die Leistung des Produkts.

Erfahrungen mit dem Coros Heart Rate Monitor

Um mit dem Gerät loszulegen, hätte Coros die Hürde nicht niedriger gestalten können: Der Heart Rate Monitor schaltet sich ein sobald er Hautkontakt hat. In Folge kann Coros auf Knöpfe zum Ein- und Ausschalten verzichten. Dass das auch Nachteile mit sich bringt, darauf komme ich gleich zurück.

Einmal aktiviert leuchten nicht nur die vier grünen LED auf der Unterseite der Sensor-Einheit, sondern auch die kleine, seitlich angebrachte LED zur Anzeige des Akkustandes.

Hat der Sensor keinen Kontakt mehr zur Haut, wird der Heart Rate Monitor in den Ruhezustand versetzt.

Tragekomfort

Schwieriger gestaltet sich das Anlegen und Positionieren des Heart Rate Monitors, denn nicht selten verstellt sich dabei die Weite des Gurtes. Das mag anders sein, wenn man den Klettverschluss zum Öffnen und Schließen verwendet. Gerade weil der HRM noch neu ist, gestaltet sich das ein bisschen fummelig und der Einfachheit halber streife ich Geräte für den Oberarm einfach über.

Sitzt das Armband ersteinmal an Ort und Stelle, bleibt es dort auch. Selbst bei bewegungsintensivem Sport verrutscht oder verdreht sich das Textilband nicht.

Der Tragekomfort ist ausgesprochen hoch. Mit nur 19 Gramm ist der Heart Rate Monitor sehr leicht, die Sensor-Einheit flach und schmal aufgebaut. Man merkt beim Sport also kaum, dass der Coros HRM ständiger Begleiter ist.

Zur besseren Einordnung der Größe habe ich einmal die alternativen Produkte von Wahoo, Polar und Scosche danebengelegt:

Vergleich mit anderen HF-Sensoren für den Oberarm | Vorderseiten

Vergleich mit anderen HF-Sensoren für den Oberarm | Vorderseiten

Vergleich mit anderen HF-Sensoren für den Oberarm | Rückseiten

Vergleich mit anderen HF-Sensoren für den Oberarm | Rückseiten

Verbindung via Bluetooth LE

Der Coros HRM kann unterstützt ausschließlich Bluetooth und benötigt dies auch, um seine Daten mit Smartphones, Tablets oder Computern zu teilen. Weil ihm ein intergrierter Speicher fehlt, kann das Gerät die Daten nicht selbständig speichern.

Immerhin unterstützt der Heart Rate Monitor bis zu drei simultane Bluetooth-Verbindungen, was z.B. dann sinnvoll ist wenn die Herzfrequenzdaten in der Swift App und gleichzeitig auf der Sportuhr genutzt werden sollen.

Positiv fällt auf, dass der Coros HRM völlig problemlos mit anderen Geräten und Apps gekoppelt werden kann. Egal ob Vantage V2/V3, Grit X Pro oder Ignite 3 von Polar, Forerunner 245 und vivoactive 4 von Garmin oder viele der Uhren von Amazfit, bei keiner Uhr gab es Probleme.

Problemloses Koppeln via Bluetooth LE

Problemloses Koppeln via Bluetooth LE

Wer eine Sportuhr von Coros sein eigen nennt, der wird feststellen, dass nach dem Einrichten des Heart Rate Monitors über die App, der Sensor bereits in der Uhr hinterlegt ist und bei Bedarf nur noch ausgewählt werden muss.

Was für die Uhren gilt, gilt gleichermaßen für die diverse Apps unter iOS oder Android: Der Coros HRM wird anstandslos erkannt.

Akkulaufzeit des Coros HRM

Coros gibt die Akkulaufzeit mit bis zu 38 Stunden an, wenn der Sensor eingeschaltet ist und Daten produziert. Im Standby-Modus hingegen hält der HRM mit einer einzigen Ladung 80 Tage durch.

Das sind realistische Werte, auch wenn ich während des Testens nicht die Verlegenheit des Nachladens gekommen bin. Man halte sich vor Augen, dass die Akkuladung für mehr als einen Monat bei Nutzung von einer Stunde täglich ausreicht.

Ein kleines „Aber“ gibt es dennoch: Dadurch, dass man den Heart Rate Monitor nicht ausschalten kann, ist er meist deutlich länger aktiv als die eigentliche sportliche Aktivität dauert.

Wenn ich mich zum Laufen aufmache, dann brauche ich eine ganze Weile bis ich alles zusammen habe, bis die letzte Wünsche des Kindes erfüllt sind und ich abschließend das Haus verlasse. Und auch nach dem Sport sitze ich einfach mal gerne 10-15 Minuten im Garten, um herunterzukommen. Auch in dieser Zeit ist der Sensor (noch) aktiv, auch wenn die Aufzeichnung auf der Uhr vielleicht schon gestoppt wurde.

Bei den Akkulaufzeiten soll das kein großer Nachteil sein, aber man sollte es wissen.

Genauigkeit bei der Herzfrequenz

Der Blick auf die Genauigkeit bei der Ermittlung der Herzfrequenz ist vielleicht der interessanteste Part dieses Tests. Um ein möglichst vollständiges Bild zu gewinnen, musste der Coros HRM sich mit folgender Konkurrenz messen:

Als Referenz für alle optischen Herzfrequenz-Sensoren habe ich mich des Polar H10 Brustgurtes (Testbericht) bedient. Er gehört nach wie vor zu den besten Produkten am Markt.

Schauen wir uns mal ein paar Aufzeichnungen an, die stellvertretend für so ziemlich alle Erfahrungen sind, die ich mit dem Coros HRM gemacht habe.

Deutlich kann man sehen, dass keiner der HR-Sensoren sich die Blöße gibt, auch wenn es so aussieht, als ob sich das ein oder andere Gerät noch einschwingt. Spätestens mit dem Beginn der Intervalle liegen alle Produkte gleichauf.

Pickt man sich einmal den Vergleich zwischen dem Coros HRM und dem Polar H10 als Referenz heraus, dann gewinnt man den Eindruck, der HR-Brustgurt hängt der Aufzeichnung ein wenig hinterher. Die Erfahrung zeigt, dass es eigentlich genau andersherum der Fall sein müsste. Vielleicht waren die Zeiten der Amazfit Cheetah Pro (Testbericht) und der Garmin Forerunner 245 nicht ganz synchron, denn beide Geräte dienten der Aufzeichnung der Herzfrequenzdaten.

Schaut man alleinig auf die Differenz von Polar H10 und Coros HRM fällt natürlich der zeitlich Versatz, aber keine wesentlichen, abweichende Werte auf.

Die starke Korrelation zwischen dem Polar H10 und dem Coros HRM zeigt sich auch im Bestimmtheitsmaß von 0,968.

Ein klein wenig besser erledigen der Polar Verity Sense und der Scosche Rhythm 24 ihre Arbeit.

Nicht deutlich anders zeigt sich die Genauigkeit beim Sport auf dem Ergometer. Auch hier liegen alle Produkte nah beieinander, wenn man in dem „Kurvenmatsch“ überhaupt etwas ausmachen kann. Ich hab deshalb mal die Abweichungen zwischen den einzelnen HR-Sensoren abgebildet.

Zwischen dem Referenzgerät Polar H10 und dem Coros HRM gibt es praktisch keine Unterschiede. Die Kurven liegen fast aufeinander und wenn sich kleine Abweichungen ausmachen lassen, dann zeigen sie sich hier in der richtigen Reihenfolge: Der optische Sensor des Coros HRM ist minimal träger als der HR-Brustgurt.

Das macht auch die Differenzgrafik aus in der wenig blaue Fläche erkennbar sind. Zur Erinnerung: Je größer die blauen Flächen zwischen den beiden Kurven ist, desto größer sind die Unterschiede zwischen den beiden Aufzeichnungen.

Im direkten Vergleich zwischem dem Wearable von Coros und dem optischen HR-Sensor von Polar gibt es wenig zu beanstanden. Die geringen Abweichungen sind zeitlich begrenzt und fallen weder in der Ad-hoc-Betrachtung noch der Gesamtbetrachtung ins Gewicht.

Der Heart Rate Monitor von Coros ist mit dem Scosche Rhythm 24 derart auf Augenhöhe, dass ich mich kurz gefragt habe bei der Aufzeichnung bzw. Zuordnung Fehler gemacht zu haben. Aber nein, hat alles seine Richtigkeit.

Deutlicher fällt die Differenz zum TICKR Fit von Wahoo aus.

Die sehr guten Leistungen zeigen sich erneut in den hohen Werten von r². Mit 0,991 schleicht sich der Coros HRM am Polar Verity Sense vorbei. Mit 0,998 liegt der Rhythm 24 von Scosche nur ein µ darüber.

Neuer Versuch, neues Glück – alte Erkenntnis: Beim Laufen mit Warm-Up und ein paar Intervallen kleben die Kurven weitestgehend aufeinander. Nur in der Warm-Up-Phase scheinen sich auch die HR-Sensoren ein bisschen aufzuwärmen und es gibt Momente des Grundrauschens. Während der Intervallen leisten sich überraschen der Polar Verity Sense und der Scosche Rhythm 24 zwei Ausreißer.

Im direkten Vergleich zwischen HR-Brustgurt und HRM von Coros gibt es nichts zu beanstanden. Die Kurven sind fast identisch und die minimalen Unterschiede herauszuarbeiten würde zu viel Aufmerksamkeit auf Abweichungen lenken, die es zu würdigen nicht gilt.

Erstmals schnappt sich der Coros HRM auch den Bestwert beim Bestimmtheitsmaß, „folgt“ also am Besten den Werten des Polar H10. Abgesehen vom TICKR Fit liegen die anderen Produkte aber nicht weit entfernt und jedes der Armbänder hat bisher eine sehr gute Leistung abgeliefert.

Hab ich den Coros HRM im Test irgendwann mal zum Straucheln bekommen? Ganz ehrlich, nein! Wenn man mal nach „schlechteren“ Ergebnissen gesucht hat, dann haben die Konkurrenzprodukte gleichermaßen Federn gelassen und die meisten Abweichungen gab es in den ersten Minuten der Aufzeichnung.

Da kann man auch schon einmal einen r²-Wert von 0,947 beobachten, der aber weiterhin top ist.

Unterm Strich zeigt der Coros HRM ein sehr gute Leistung, begegnet dem Polar Verity Sense und dem Scosche Ryhthm 24 auf Augenhöhe und kann sich vom Wahoo TICKR Fit ein wenig absetzen.

Ergebnis des Coros Heart Rate Monitor Tests

Wertung: 88%
Unsere Wertung: 88%
Vorteile
  • präzise Messung
  • geringes Gewicht
Nachteile
  • fehlender Speicher
  • nicht das beste P/L-Verhältnis
  • kein Ein-/Aus-Schalter

In erster Linie zählt bei einem Sensor zur Messung der Herzfrequenz die Genauigkeit. Das erledigt der Coros HRM mit Bravour. Bislang gab es in keinem Test Auffälligkeiten – im Gegenteil: Der Heart Rate Monitor begegnet den bisherigen Platzhirschen Polar Verity Sense und Scosche Rhythm 24 auf Augenhöhe und liefert im Wesentlichen die gleichen Werte wie ein HR-Brustgurt.

Positiv sind seine geringe Größe und die einfache Handhabung, wenn man mal vom Anlegen absieht. Die Akkulaufzeit ist großzügig und selbst ein leerer Akku innerhalb von 2 Stunden wieder vollständig aufgeladen.

Dennoch hat der Coros HRM keinen leichten Stand. Das liegt in meinen Augen an zwei Punkten:

  • Fehlender Speicher

    Auch wenn es bestimmt meckern auf hohem Niveau ist, aber Verity Sense und Rhythm 24 verfügen jeweils über einen integrierten Speicher, können also die Pulsdaten direkt und ohne Sportuhr oder Smartphone speichern. Das ermöglicht einfach noch mehr Flexibilität und den Einsatz im Wasser.

  • Preis-Leistung

    Mit einer UVP von 79 € ist der Preis des Coros HRM moderat, kann aber den fehlenden Speicher bzw. das fehlende Öko-System von Polar nicht wettmachen. Der Polar Verity Sense liegt bei der UVP zwar bei 99 € ist im Handel aber bereits für ca. 70 € erhältlich. Den Scosche Rhythm 24 gibt es direkt beim Hersteller aktuell sogar für 49 €. Es sieht mir jedoch nach einem Abverkaufpreis aus und die herstellereigene App ist zum Gruseln. Beide bieten zum jetzigen Zeitpunkt aber das attraktivere Preis-Leistungs-Verhältnis.

Unterm Strich ist der Coros Heart Rate Monitor dennoch ein interessantes Produkt, mit dem man nichts falsch machen kann. Wenn die Preise im Einzelhandel noch ein bisschen fallen, dann gewinnt der HRM zusätzlich an Attraktivität.


Offenlegung / Werbung: Das Produkt wurde mir auf meine Anfrage hin für den Test der/des Heart Rate Monitor von Coros kostenlos zur Verfügung gestellt. An den Inhalt des Testberichts wurden keine Bedingungen geknüpft. Der Inhalt des Testberichts spiegelt somit vollständig meine eigene, unvoreingenommene Meinung und Erfahrung mit dem Produkt wider.

Warum der Beitrag dennoch als 'Werbung' gekennzeichnet ist, könnt ihr unter Kennzeichnungspflicht nachlesen.

Inhaltsverzeichnis

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Suunto Wing im Test – Per Knochenschall ab ins Ohr https://www.fitness-tracker-test.info/suunto-wing-test/ https://www.fitness-tracker-test.info/suunto-wing-test/#respond Fri, 12 Jan 2024 16:42:50 +0000 https://www.fitness-tracker-test.info/?p=19335 Mit den Suunto Wing präsentiert der finnische Hersteller Kopfhörer mit Knochenschall-Technologie, innovativer Steuerung und LED-Licht für mehr Sicherheit. Ich durfte das Produkt für euch testen.

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Suunto bringt einen Kopfhörer auf den Markt – das alleine wäre eine Meldung, die ich am ehesten für eine Aprilscherz gehalten hätte. Der Suunto Wing ist aber Realität und dazu noch ein Kopfhörer der Knochenschall-Technologie nutzt. Ich durfte ihn ausprobieren und testen.

Suunto Wing

Suunto Wing

Das finnische Unternehmen Suunto hat sich im Bereich des Sporttauchens, aber auch im Bereich robuster Outdoor-Sportuhren einen Namen gemacht. Aus diesem Grund kam die Vorstellung eines Kopfhörer durchaus überraschend.

Knochenschall – was ist das?

Das Besondere am Suunto Wing ist sicherlich die verwendete Knochenschall-Technologie, bei der der Schall nicht über die Luft und das Trommelfell ins Innenohr gelangt, sondern über die Wangenknochen die Musik in die Ohren zaubern.

Dazu liegen sogenannte Transduktoren vor den Ohren und übertragen die Töne durch Vibration auf die Knochen.

Der große Vorteil dabei ist, dass die Kopfhörer den Schall nicht ausschließen, wie es bei In- oder Over-Ear-Kopfhörern der Fall ist. So kann die Umgebung weiterhin wahrgenommen werden, ja selbst Gespräche sind problemlos möglich.

Unboxing und erster Eindruck

Suunto vertreibt die Wing in einer hübschen, weißen Verpackung, die vom Format an ein dickes Taschenbuch erinnert.

Verpackung der Suunto Wing

Verpackung der Suunto Wing

Bilder sagen mehr als 1000 Worte und so macht euch am besten selbst einen Eindruck davon.

Inhalt der Verpackung

Inhalt der Verpackung

Einmal aufgeklappt finden sich auf der linken Seite die Kopfhörer, die bereits in der kleinen Powerbank liegen, die ebenfalls Teil des Gesamtpaketes ist.

Beutel zur Aufbewahrung
Ohrstöpsel für mehr Bass

In der anderen Verpackungshälfte sind ein Aufbewahrungsbeutel, ein USB-Ladekabel, ein paar Ohrstöpsel und die obligatorischen Druckerzeugnisse (Garantie- und Sicherheitshinweise, Kurzanleitung) versteckt.

Erster Eindruck

Optisch bewegen sich die Suunto Wing nahe an den OpenRun Pro von Shokz. Shokz ist nunmal der Vorreiter und nahezu alle Knochenschall-Kopfhörer zeigen aktuell das Design des Ur-Vaters dieser Kopfhörer-Technologie.

Suunto Wing

Suunto Wing

Eine eigene Sprache sprechen die Suunto Wing dann aber doch, denn die Transduktoren kommen in schicker, sportlich roter Farbe daher.

Transduktoren mit Schriftzug

Transduktoren mit Schriftzug

Dass da auch noch der Firmenname draufsteht, spricht mich an, aber ich bin da eh leicht zu begeistern für.

Mit 33 Gramm fällt der Kopfhörer natürlich kaum ins Gewicht.

Knöpfe, u.a. zur Lautstärkeregelung

Knöpfe, u.a. zur Lautstärkeregelung

Die Verarbeitung hinterlässt einen sehr hochwertigen Eindruck. Es gibt einfach nichts zu meckern. Spaltmaße sind so gering, dass man hier gar nicht drüber schreiben muss.

Verglichen mit den OpenRun Pro von Shokz fallen sowohl die Transduktoren als auch die Elektronik-Einheit, die hinter dem Ohr Platz findet ein wenig größer aus. Im Alltag fällt das aber nicht auf.

Suunto Wing vs. Shokz OpenRun Pro
Suunto Wing vs. Shokz OpenRun Pro

Dank des soliden Aufbaus ist der Suunto Wing nach IP67 wasser- und staubgeschützt und widersteht damit auch Schweiß.

Tragekomfort

Und der Tragekomfort? Ist hoch und erinnert auch hier stark an die Modelle von Shokz, d.h. die Kopfhörer sitzen kaum spürbar auf den Ohren. Selbst mit Sonnenbrille und Fahrradhelm passt der Suunto Wing problemlos auf den Kopf. Ein bisschen Übung für den „richtigen“ Sitz und vor allem die Reihenfolge, wann was aufgesetzt wird, muss jeder mit sich selbst ausmachen.

Ein klein bisschen kniffliger wird es im Winter, wenn Mützen den Kopf und die Ohren warmhalten sollen. Auch das ist machbar, aber mit kleinen Abstrichen – entweder beim Komfort oder der Temperatur der Ohren.

Wenn etwas zu bemerken ist, dann der recht großzügig dimensionierte Bügel, der die Transduktoren und die Technik hinter dem Kopf verbindet. So passt er jedoch definitiv auf jeden Kopf.

Erste Schritte und Funktionen

Nun gibt es bei einem Kopfhörer nicht so wahnsinnig viel über die Einrichtung zu berichten und so ist das auch beim Suunto Wing: Per Knopfdruck wird der Pairing-Modus gestartet, so dass Zuspieler und Kopfhörer schnell zueinander finden.

Noch schneller geht es per NFC, denn dann brauchen die Suunto Wing nur in die Nähe des NFC-fähigen Zuspielers (z.B. Smartphone oder Tablet) gehalten werden. Die Geräte erkennen die Kopfhörer und fragen automatisch nach, ob diese gekoppelt werden sollen.

Ansonsten gilt es sich kurz mit der Bedienung der Suunto Wing vertraut zu machen. Viel gibt es da nicht zu lernen:

AktionbeiwoFolge
1x DrückenAudiowiedergabeMulti-TastePlay / Pause
2x DrückenAudiowiedergabeMulti-Tastenächster Track
3x DrückenAudiowiedergabeMulti-Tastevorheriger Track
1x Drücken (lang)egalMinus-TasteLED ein / aus
1x DrückenAnrufMulti-TasteAnruf annehmen / auflegen

Steuerung mit dem Kopf

Noch einfacher und für den Sport besonders geeignet, funktioniert die Steuerung per Kopfbewegung. Die muss zwar aktiviert werden und saugt dann den Akku ein bisschen schneller leer, aber per Kopfnicken lässt sich zum nächsten Track springen bzw. ein Telefon annehmen.

Hat man keine Lust oder Puste für ein Telefonat, muss der Kopf nur geschüttelt werden.

Es ist eine coole Funktion, die ich bei den Shokz-Modellen schon vermisst habe. Man muss sich aber auch ein wenig dran gewöhnen, die Bewegung richtig auszuführen. Es muss schon sehr deutlich und sauber ausgeführt sein – ein bisschen so, wie der Blick in die Spiegel bei der Fahrprüfung.

Nach ein bisschen Übung funktioniert das weitestgehend problemfrei und ist wirkliche ein Zugewinn, wenn man die Hände nicht frei hat oder beim Sport nicht am Smartphone oder der Uhr rumfummeln möchte.

Lichtstreifen für mehr Sichtbarkeit

Ein zweites Alleinstellungsmerkmal sind die drei roten LED, die Suunto an beiden Seiten des Kopfhörer angebracht hat und die sich per Knopfdruck ein- und ausschalten lassen.

LED-Leuchtenstreifen an beiden Seiten

LED-Leuchtenstreifen an beiden Seiten

Für noch mehr Sichtbarkeit sorgt der Wechsel vom Dauerleuchten zum Blinken, das mit verschiedenen Intervallen angeboten wird.

LED-Leuchtstreifen im Dunkeln

LED-Leuchtstreifen im Dunkeln

Auch wenn die Lösung an sich eine gute ist, die LED hätten noch ein bisschen heller sein dürfen. Für mein Gefühl der Sicherheit hefte ich mir zusätzlich noch ein Licht an die Mütze oder leuchtendes Band an den Arm.

Telefonieren mit den Suunto Wing

Für mich nicht die primäre Funktionen eines Knochenschall-Kopfhörers aber danke des eingebauten Mikrofons funktioniert sogar das Telefonieren über die Suunto Wing, wenn sie mit einem Telefon gekoppelt sind.

Damit man auch keinen Anruf verpasst, bieten die Kopfhörer zwei verschiedene Klingelmodus – einen normalen für ruhigere Umgebungen und einen lauteren, wenn der Anruf an einem nicht vorbeigehen soll.

Bis 30 km/h sollen die Suunto Wing auch Windgeräusche beim Radfahren unterdrücken können, davon bekommt man selbst natürlich recht wenig mit.

Einsatzgebiete und Tonqualität

Im Normalfall entscheidet die Tonqualität im Wesentlichen über die Güte eine Kopfhörers. Bei Knochenschall-Kopfhörern wollte ich da eine Ausnahme machen, denn hier wird Tonqualität bewusst für mehr Sicherheit geopfert. Weil das mit dem Einsatzgebiet einhergeht, teile ich meine Einschätzung zu beiden Punkten hier gemeinsam.

  • Soundqualität

    Fangen wir mit der Tonqualität an: Wer einen Knochenschall-Kophhörer aufsetzt und eine ähnliche Leistung wie von In-Ear- oder Over-Ear-Kopfhörern erwartet, der wird enttäuscht.

    Nüchtern betrachtet schaffen die Suunto Wing (und alle anderen Knochenschall-Kopfhörer) es nicht den Tiefgang ins Ohr zu transportieren, die In- und Over-Ear-Kopfhörer bieten. Die Gründe sind vielfältig, der wesentlichste aber die fehlende Abschirmung von den Umgebungsgeräuschen.

    Für diesen Zweck legt Suunto übrigens auch die beiden Ohrstöpsel bei. Einmal ins Ohr gesteckt (alternativ tun es auch die Finger) werden auch Töne ein paar Oktaven tiefer wahrgenommen.

    Dass die Suunto Wing bei den Mitten und Höhen schwächeln, ist mir nicht aufgefallen. Der abfallende Tieftonbereich lässt das Klangbild unterm Strich eher flach wirken.

  • Einsatzgebiete

    Aber, und das ist ein großes Aber: Man tauscht hier bewusst musikalische Qualität gegen Sicherheit. Selbst wer nur Joggen im Wald war und Musik über In-Ear- oder Over-Ear-Kopfhörer auf den Ohren hatte, der weiß welchen Schrecken ein überholender Radfahrer verursachen kann.

    Ich glaube, ich brauche Situationen im Straßenverkehr hier gar nicht zu beschreiben. Jeder weiß, dass die Ohren frei bleiben müssen, wenn man die eigene Gesundheit schätzt.

    Und genau hier setzen eben die Suunto Wing mit der Knochenschall-Technologie an: Das Gehör bleibt für Umgebungsgeräusche offen. Ein herannahendes Auto bekommt man genauso mit, wie eine Fahrradklingel.

    Und ganz ehrlich: Wenn ich sportlich unterwegs bin, dann brauche ich Musik für die Kurzweil und nicht für den audiophilen Genuss. Für Podcasts, Hörspiele und Beats für die Motivation sind die Suunto Wing Bombe.

Für den puren Musikgenuss mit feiner Detaillierung und Bühnenbildung gibt es bessere – Produkte und Orte.

Akkulaufzeit

Suunto gibt die Akkulaufzeit mit bis zu 10 Stunden mit einer vollen Ladung an. Dafür hat der Testzeitraum nicht ausgereicht, um den Akku leerzuspielen.

Powerbank mit bis zu 2 weiteren Aufladungen

Powerbank mit bis zu 2 weiteren Aufladungen

Neigt sich der Akku doch einmal dem Ende zu, versorgt die kleine und recht leichte Powerbank den Kopfhörer mit bis zu zwei weiteren, vollständigen Ladungen.

Aufladung direkt am Kopfhörer

Aufladung direkt am Kopfhörer

Und offenbar für mich und viele andere, die gerne vergessen die leeren Geräte rechtzeitig zu laden, versorgt der Schnelllade-Mechanismus den Akku nach 10 Minuten Laden schon mit ausreichend Energie für bis zu drei Stunden Laufzeit. Notfalls gelangt der Stromg auch über das USB-Kabel direkt in die Kopfhörer.

Ich denke, dass sind Dimensionen, die für die allermeisten hier ausreichen sollten.

Ergebnis des Suunto Wing Tests

Wertung: 95%
Unsere Wertung: 95%
Vorteile
  • sehr guter Klang
  • LED-Streifen für mehr Sicherheit
  • Steuerung per Kopfbewegung

Der Test des Suunto Wing hat Spaß gemacht. Insbesondere in einem Marktsegment wie dem der Kopfhörer, in dem Innovationen für den Sport oft als begrenzt angesehen werden, hat Suunto mit dem Wing bewiesen, dass auch nicht steter ist als der Wandel.

Die Möglichkeit die Kopfhörer durch Kopfbewegungen zu steuern mag nicht täglich genutzt werden, aber sie ist zweifellos denen von Nutzen, die keine freien Hände haben oder nutzen möchten. Die LED-Lichter an den Seiten tragen insbesondere in den Herbst- und Wintermonaten zu einer gesteigerten Sicherheit bei.

Und was den Klang betrifft? Er ist für einen Kopfhörer, der solch ein hohes Maß an Sicherheit bietet ein wenig nachrangig und dennoch sehr gut. Vielleicht nicht auf dem Niveau von Dolby, aber mehr als ausreichend für den Einsatz beim Sport.

Mit einem Preis von 199 € liegen die Suunto Wing etwas über den Shokz OpenRun Pro. Doch angesichts der zusätzlichen Features ist dieser Preis durchaus gerechtfertigt. Letztendlich liegt es im Ermessen eines jeden Einzelnen, ob die zusätzlichen Funktionen den Aufpreis von 20 € wert sind.

Ich kann sowohl die Suunto Wing als auch die Shokz OpenRun Pro uneingeschränkt empfehlen.


Offenlegung / Werbung: Das Produkt wurde mir auf meine Anfrage hin für den Test der/des Suunto Wing von Suunto kostenlos zur Verfügung gestellt. An den Inhalt des Testberichts wurden keine Bedingungen geknüpft. Der Inhalt des Testberichts spiegelt somit vollständig meine eigene, unvoreingenommene Meinung und Erfahrung mit dem Produkt wider.

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Polar Vantage V3 Test – Sportuhr für ambitionierte Sportler https://www.fitness-tracker-test.info/polar-vantage-v3-test/ https://www.fitness-tracker-test.info/polar-vantage-v3-test/#comments Sat, 09 Dec 2023 17:09:54 +0000 https://www.fitness-tracker-test.info/?p=18906 Polar hat mit der Vantage V3 eine Sportuhr vorgestellt, die nicht nur an alte Stärken anknüpfen, sondern den Abstand zur Konkurrenz verringern soll. Ob und in welchem Maße das klappt, habe ich mir im Test ausführlich angeschaut und möchte das Ergebnis mit euch teilen. Das finnische Unternehmen Polar gehört seit 1977 zu den Pionieren der

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Polar hat mit der Vantage V3 eine Sportuhr vorgestellt, die nicht nur an alte Stärken anknüpfen, sondern den Abstand zur Konkurrenz verringern soll. Ob und in welchem Maße das klappt, habe ich mir im Test ausführlich angeschaut und möchte das Ergebnis mit euch teilen.

Wertung: 91%
Unsere Wertung: 91%
Vorteile
  • hochauflösendes AMOLED-Display
  • zahlreiche Sport-Funktionen
  • Offline-Karten
  • hochwertiges Material
  • EGK-Messung
Nachteile
  • präsentes Erscheinungsbild
  • smarte Funktionen überschaubar

Ergebnis des Tests zusammengefasst

Polar macht mit der Vantage V3 ordentlich Boden gut. Verantwortlich für den Erfolg sind das hochauflösenden AMOLED-Display und die Offline-Karten, deren Nutzung erst durch das neue Display sinnvoll ist. Hinsichtlich der Funktionen konzentriert sich das finnische Unternehmen auf das, was der Hersteller am besten kann: sportliche Aktivitäten mit sinnvollen Funktionen zu unterstützen, die sowohl Leistungs- als auch Freizeitsportler nützen. Die Anzahl smarter Funktionen, die sonst eher den Smartwatches zuzuschreiben sind, fällt bei der Vantage V3 überschaubar aus.

Mit ca. 500 € ist die Vantage V3 kein Schnäppchen, in meinen Augen aber eine sehr gute Wahl für alle Sportler, die an den eigenen Leistungen wachsen wollen.

Das finnische Unternehmen Polar gehört seit 1977 zu den Pionieren der Sport-Elektronik und kann stolz auf zahlreiche Innovationen zurückblicken.

Innovations- und Marktführer ist Polar schon seit einiger Zeit nicht mehr. Die wachsende Konkurrenz, vor allem Garmin, konnte Polar nicht nur auf Abstand halten, in meinen Augen sogar den Abstand vergrößern.

Polar Vantage V3: Verpackung

Polar Vantage V3: Verpackung

Die Polar Vantage V3 ist der manifestierte Versuch zur Konkurrenz aufzuschließen. Das Premium-Modell bietet dafür nicht nur grundlegend überarbeitete Technik, sondern erweitert das Funktionsangebot zudem um Offline-Karten, EKG- und SpO2-Messung – die Funktionen, die am Markt aktuell am meisten gefragt sind.

Polar hat mir die Vantage V3 für diesen Test zur Verfügung gestellt, so dass ich euch die Uhr vorstellen und meine Erfahrungen an dieser Stelle teilen kann.

Spezifikation

Vantage V3 Vantage V2 Pacer Pro
Display OLED (farbig) LCD (farbig) LCD (farbig)
Displaygröße 1,39" 1,20" 1,20"
Displayschutz Gorilla Glas Gorilla Glas Gorilla Glas
Auflösung | PPI 454 × 454 | 327 240 × 240 | 200 240 × 240 | 200
Abmessungen 47,0 × 50,8 × 14,5 mm 47,0 × 47,0 × 13,0 mm 45,0 × 45,0 × 11,5 mm
Gewicht 39 g ohne Armband 34 g ohne Armband 23 g ohne Armband
Wasserdichtigkeit 5 ATM 10 ATM 5 ATM

Neu und erwähnenswert

Schaut man auf die Neuerungen der Vantage V3, findet man eigentlich keine Ecke, an der Polar nicht gearbeitet hat, um das Produkt zu verbessern.

Neuerungen gibt es sowohl bei der Hardware, als auch bei den Funktionen:

  • AMOLED-Display

    Lange Zeit hat Polar an transflektiven MIP-Displays festgehalten. Diese gehen zwar sehr effizient mit Energie um, können der Auflösung, dem Farbumfang und dem Kontrast von AMOLED-Displays aber nicht das Wasser reichen.

    Das neue 1,39″ große AMOLED-Display der Vantage V3 löst mit 454 x 454 Pixeln auf und bietet satte Farben und hohe Kontraste – zerrt aber auch am Akku.

  • Elixir-Technologie

    Mit der Vantage V3 führt Polar erstmal die Elixir-Plattform ein. Sie umfasst alle Sensor-Technologien und verarbeitenden Algorithmen, die u.a. die Messung der Herzfrequenz, der Blutsauerstoffsättigung, der Hauttemperatur und die Erstellung eines EKG ermöglichen.

    Sie löst damit die „Precision Prime“ getaufte Technologie ab, die Polar viele Generation lang begleitet hat. Fortan lauten die Bezeichnungen für die einzelnen Sensoren etwas schlichter, z.B. „OHR GEN4“ für den Sensor zur Pulsmessung und „EKG GEN1“ für die Sensorik zur Erstellung eines EKG.

  • Dual-Band GNSS

    Die Sportuhren von Polar unterstützt seit langem zahlreiche GNSS (u.a. GPS, GLONASS, Galileo, Beidou und QZSS). Neu hinzugekommen ist die Nutzung des zweiten GPS-Frequenzbandes L5, das in herausfordernden Situationen (z.B. in Berge, Häuserschluchten oder Wäldern) die Korrektur von Laufzeitfehler durch Reflexion der GPS-Signale ermöglichen soll.

  • Schnellere CPU

    Um der Menge der Daten und Funktionen Herr zur werden, hat Polar der Vantage V3 eine neue CPU spendiert. Im Vergleich zum Vorgängermodell Vantage V2 (Testbericht) ist die CPU mehr als doppelt so schnell. Wieviel man als Nutzer davon merkt, dazu später mehr.

In meinen Augen sind das schon eine ganze Menge an Neuerungen, denn bei den Generationswechseln geht es bei Polar meist überschaubarer her.

Nicht nur bei der Hardware gab es Änderungen, denn auch am Funktionsumfang hat Polar geschraubt. Oftmals sind es die Verbesserungen an der Hardware, die die Basis für die neuen Funktionen bieten:

  • Offline-Karten

    Erstmals lässt sich auf einer Sportuhr von Polar Kartenmaterial hinterlegen, das bei der Navigation in unbekanntem Terrain von großem Vorteil ist. Das Kartenmaterial stellt Polar kostenlos für alle Regionen der Erde zur Verfügung.

  • EKG-Messung

    Mit der Elixir-Plattform geht auch die Möglichkeit einher, Elektrokardiogramme (oder kurz: EKGs) zu erstellen. Für medizinische Zwecke ist die Funktion jedoch nicht zugelassen. Sie hat aber einen wichtigen Anteil am orthostatischen Test, der mit der Vantage V3 erstmals ohne Brustgurt durchgeführt werden kann.

    Polar Vantage V3 während der EKG-Messung Ergebnisse der EKG-Messung
  • SpO2-Messung

    Die Messung der Blutsauerstoffsättigung SpO2 ist im Wearables-Bereich bereits ein paar Jahre alt, zieht mit der Elixir-Plattform aber erstmals in Wearables von Polar ein.

    Polar Vantage V3 während der SpO2-Messung Ergebnisse der SpO2-Messung

Das sind die wichtigsten Updates gegenüber der Vantage V3 im Schnelldurchlauf.

Keine Sorge, ich gehe gleich im Detail auf die einzelnen Punkte ein. Einfach weil es zum Testbericht dazu gehört, fange ich mit dem Unboxing der Vantage V3 an.

Update 9. April 2024: Polar hat heute ein Firmware-Update mit der Versionsnummer 2.0.19 veröffentlicht und stellt damit neue Funktionen zur Verfügung, die Polar im Rahmen der Vorstellung der Grit X2 Pro angekündigt hatte:

  • Metriken Vertical Speed und VAM
  • Schnellere Offline-Karten
  • Nutzung des Kartenmaterials ohne Aufzeichnung
  • Korrektur von Anomalien bei der HF-Messung
  • Neue Watchfaces

Unboxing

Polar vertreibt die Vantage V3 in einer ca. 10,5 x 10,5 x 8,0 cm großen, schwarzen Verpackung. Sie gleicht im Wesentlichen der Verpackung der anderen Premium-Modelle Grit X Pro (Testbericht) und Vantage V2 (Testbericht). Wer diese bereits kennt, wird vom Inhalt der Box nicht überrascht sein.

Unter einen kleinen Stapel von Papieren zeigt sich zunächst die Vantage V3.

Das Display ist durch eine Folie geschützt, die ein wenig an eines der Watchfaces erinnert. Davon gibt es aber ein paar mehr und ich werde gleich im Detail darauf zurückkommen.

Verpackung der Polar Vantage V3

Verpackung der Polar Vantage V3

Hinter dem Schauraum mit der Vantage V3 verbirgt sich quasi der Stauraum, denn hier findet sich ein zweites, kleineres Armbandteil und das Ladekabel „Polar Charge 2.0“.

Verpackungsinhalt ausgebereitet

Verpackungsinhalt ausgebereitet

Das Ladekabel „Polar Charge 2.0“ wurde erstmalig mit der Ignite 3 (Testbericht) eingeführt, besitzt mittlerweile aber einen USB-C-Stecker.

Am anderen Ende befinden sich die vier Pins, die neben der Ladetätigkeit auch zur Datenübertragung genutzt werden. Die Belegung der Pins ist gleich geblieben, so dass auch das USB-A-Ladekabel genutzt werden kann.

Polar Charge 2.0 mit USB-C-Stecker

Polar Charge 2.0 mit USB-C-Stecker

Zwei kleine, aber recht kräftige Magnete halten das Ladekabel an der Rückseite der Uhr.

Ich hänge tatsächlich immer noch an dem kreisrunden Anschluss der älteren Geräte. Ich bin einfach ein bisschen besser damit zurecht gekommen, auch wenn ich mich an den Umgang mit Charge 2.0 mittlerweile gewöhnt habe.

Design & Verarbeitung

Dem Design der Vantage V3 das Bauhaus-Prinzip „Form folgt Funktion“ zugrunde zu legen, würde der Sportuhr nicht gerecht werden. Bei so viel Veränderung bei den inneren Werten, könnte man meinen, Polar hätte beim Äußeren für mehr Konstanz sorgen wollen.

Polar Vantage V3

Polar Vantage V3

Das Gehäuse der Uhr besteht aus gebürstetem Aluminium, die Unterseite der Uhr aus weißem Kunststoff. Nicht selten verfärben sich weiße Kunststoffe, die Vantage V3 sieht bei mir noch aus, wie am ersten Tag.

Rückseite aus weißem Kunststoff

Rückseite aus weißem Kunststoff

Auffällig sind die Linsen, die Polar vor die PPG-Sensoren gesetzt hat und die das reflektierte Licht besser einfangen und auf den Sensor leiten soll.

Gegenüber der Vantage V2 hat Polar dem neuen Modell ein Displayglas spendiert, das an den Rändern leicht gebogen ist. Die Vantage V3 sieht damit ein bisschen moderner und ansprechender aus.

Ein gutes Stück schmaler fällt die Einfassung des Displays aus. Der breite Rand der Vantage- und auch der Grit-Modelle war seither Anlass zur Kritik. Entsprechend positiv fällt die Entwicklung hier ins Auge.

Display mit leicht gebogenen Rändern

Display mit leicht gebogenen Rändern

Neu im Vergleich zur Vantage V2 ist auch die Befestigung des Armbands am Uhrenkörper. Während die Armbandhälften der V2 noch mittels proprietärer Stifte wenig flexibel am Uhrenkörper befestigt waren, erledigen das bei der Vantage V3 jetzt zwei Standard-Springstege.

Dank des Quick-Release-Mechansimus lässt sich das Armband ohne Werkzeug wechseln.

Armband mit Quick-Release-Mechanismus

Armband mit Quick-Release-Mechanismus

Der Schwenk zum Quick-Release-Anschluss bringt aber noch einen ganz anderen Vorteil mit sich: Armbänder von Drittanbietern, die es im freien Handel in jeder erdenklichen Form und Farbe gibt, lassen sich problemlos anbringen. Allein an die Standardbreite von 22 mm muss man sich halten.

Wenig Veränderungen gibt es beim etwas klobigen Design. Die Vantage V3 befindet sich aber in bester Gesellschaft, denn auch Suunto Vertical (Testbericht), Suunto Race und Forerunner 965 fallen am Handgelenk auf.

Wer die V3 in „Sky Blue“ oder „Sunrise Apricot“ am Handgelenk trägt, der kann sich immerhin über das schicke Silber des Aluminium-Gehäuses freuen. Die Variante in „Midnight Black“ geht ein bisschen im Einheitsschwarz der Sportuhren unter.

Klassisches 5-Button-Design

Klassisches 5-Button-Design

Ohne Notwendigkeit zur Anpassung behält Polar das bewährte 5-Button-Design der großen Polar-Sportuhren bei. Dank der Strukturierung können die Knöpfe auch mit schweißnassen Fingern sicher bedient werden. Der Druckpunkt der Tasten gefällt mir besser als bei der Vantage V2, wo sich das Drücken ein wenig schwammiger anfühlt.

Unterm Strich gibt es bei der Verarbeitung der Vantage V3 nichts auszusetzen. Die Uhr ist entsprechend ihrer Preisklasse und des eigenen Anspruches von Polar sehr gut verarbeitet.

Beim Design möge jeder selbst seine Maßstäbe für „hüsch“, „sportlich“ oder „zeitlos“ anlegen.

Display

Bevor ich die Funktionen der Vantage V3 im Detail vorstelle, lohnt es einen Blick auf das neue AMOLED-Display zu werfen. Auch wenn es die Ignite 3 ist, die den Anspruch auf die Auszeichnung „Erste Polar-Sportuhr mit AMOLED-Display“ erheben darf, so stellt der Wechsel der Display-Technologie bei Polars Uhren im Premium-Segment ein Novum dar.

Polar hat sich bestimmt nicht leicht damit getan, das mit vielen Vorteilen gesegnete MIP-Display durch ein AMOLED-Display zu ersetzen.

Allen Vorteilen zum Trotz, den Ruf des Marktes nach einer Sportuhr mit AMOLED-Display konnte Polar nicht ignorieren. Und natürlich bringt auch ein AMOLED-Display viele Vorteile mit sich, angefangen bei der höheren Auflösung.

Das 1,39″ Display ist gegenüber dem 1,2″ Display um ein ganzes Stück gewachsen. Gleichzeitig konnte die Lünette schmaler gestaltet werden, so dass sich die Außenmaße von Vantage V2 und V3 nicht wesentlich unterscheiden.

Die Auflösung von 454 x 454 Pixeln sorgt bei dieser Displaygröße für eine Pixeldichte von 326 PPI. Die Sportuhr steht von den Leistungsdaten des Displays auf einer Stufe mit den AMOLED-Modellen von Garmin und der Suunto Race.

Die hohe Auflösung sorgt dafür, dass die Inhalte gestochen scharf gezeichnet werden. Einzelne Pixel lassen sich nicht mehr ausmachen und selbst Texte mit kleiner Schrift lassen sich problemlos erkennen.

Die Helligkeit des Displays lässt sich bei der Vantage V3 nur in den Stufen

  • hoch
  • mittel
  • gering

regeln. Die Uhr passt die Helligkeit jedoch an das Umgebungslicht an, so dass selbst im Sonnenlicht die Anzeige noch gut ablesbar ist. Dazu trägt eine Stufe noch über „hoch“ bei, die jedoch nur von der Uhr selbst eingestellt werden kann. Im Novembergrau der letzten vier Wochen gab es aber wenig Möglichkeiten das ausgiebig zu testen.

Bleibt noch etwas zu den Touch-Fähigkeiten der Vantage V3 zu sagen: Wie bei der Vantage V2 ist auch das Display der V3 touchfähig. Bei der V2 war der tippende und wischende Umgang mit dem Display eher zweckerfüllend, bei der V3 macht er Spaß. Das Display reagiert – auch dank der neuen CPU – sehr schnell und präzise auf Wisch- und Tippgesten. Ich finde, sowohl Display- als auch CPU-Upgrade haben der Vantage V3 richtig gut getan.

Funktionen

Wie bei den allermeisten Produkte die mir hier durch die Hände gehen, adressiert ein Teil der Funktionen den Alltag, ein anderer die Begleitung beim Sport. Bevor wir den Blick auf die Details richten, lasst mich kurz die Bedienung für diejenigen beschreiben, die sich mit Sportuhren von Polar nicht auskennen:

Grundlegende Bedienung

Die Uhr wird wahlweise über die fünf Knöpfe und/oder das Touch-Display bedient. In den allermeisten Situation gibt es für die Steuerung übers Display eine alternative Bedienung mittels der Tasten.

Weil ich verschmierte Displays nicht soo sexy finde, nutze ich meistens die Tasten und nur dort wo es wirklich Vorteile bringt, greife ich auch auf das Touch-Display zurück.

Klassisches 5-Button-Design

Klassisches 5-Button-Design

Ausgangspunkt ist meist das Watchface (neudeutsch für Ziffernblatt), das sich immer dann zeigt, wenn die Uhr durch Heben des Handgelenks oder durch Drücken einer Taste aktiviert wird. Das gilt auch für den Always-On-Modus, in dem das Display zwar stets angeschaltet bleibt, aber eine stromsparendere Sparversion des Watchfaces zeigt.

Dorthin kehrt sie auch wieder zurück, wenn man mit der Uhr nicht interagiert. Im Falle, dass der Always-On-Modus deaktiviert ist (quasi der Most-Of-The-Time-Off-Modus aktiviert) schaltet sich das Display nach kurzer Zeit komplett ab.

Zurück zum Watchface: Wischt man von oben nach unten, erhält man Zugriff auf die Schnell-Einstellungen (z.B. Alarm, DND, Flugmodus, Taschenlampe). Zieht man den Finger nach oben, werden die Benachrichtigungen geöffnet, die vom Smartphone auf Handgelenk gespiegelt werden.

Schnell-Einstellungen durch Wischen von oben nach unten

Schnell-Einstellungen durch Wischen von oben nach unten

Beim Wischen nach links oder rechts kann durch die einzelnen Ansichten navigiert werden, z.B.

  • Tägliche Aktivität
  • Wöchentliche Zusammenfassung
  • Nightly Recharge
  • Energieschub durch Schlaf
  • Nächtliche Hauttemperatur
  • Cardio Load Status
  • FitSpark Trainingsanleitung
  • Navigation
  • Sonnenauf- und -untergang

Es handelt sich meist um Sichten auf die von der Vantage V3 erhobenen Daten.

Ansicht 'Tägliche Aktivität' Ansicht 'Wöchentliche Zusammenfassung' Ansicht 'Nightly Recharge' Ansicht 'Energieschub durch Schlaf' Ansicht 'Nächtliche Hauttemperatur' Ansicht 'FitSpark Trainingsempfehlung' Ansicht 'Sonnenauf- und -untergang' Ansicht 'Kompass' Ansicht 'Navigation'

Tippt man eine der Ansichten an, werden zusätzliche Detaildaten angezeigt. Ich habe das hier mal exemplarisch für die Daten von Nightly Recharge aufgeführt.

Detaillierte Ansicht: Nightly Recharge 1/6 Detaillierte Ansicht: Nightly Recharge 2/6 Detaillierte Ansicht: Nightly Recharge 3/6 Detaillierte Ansicht: Nightly Recharge 4/6 Detaillierte Ansicht: Nightly Recharge 5/6 Detaillierte Ansicht: Nightly Recharge 6/6

Ein Wischen von links nach rechts oder das Drücken der linken, unteren Taste führt in der Navigation einen Schritt zurück.

Wird ein Teil der Ansichten nicht benötigt, lassen sie sich in den Einstellungen der Uhr deaktivieren.

Verglichen mit der Ingite 3 fühlt sich die Bedienung noch einmal flüssiger an und es macht Spaß zu sehen, wie zügig die Uhr im Test zwischen den Ansichten wechselt.

Über den linken, unteren Knopf gelangt man nicht nur einen Schritt zurück, sondern ausgehend vom Watchface, auch zum Hauptmenü. Hier lassen sich u.a. Trainings starten, Atemübungen aufrufen, Tests durchführen und man gelangt von hier in die Einstellungen.

Wer sich mit Uhren von Polar auskennt, der wird das System umgehend wiedererkennen. Das ist Fluch und Segen zugleich, denn das bereits Antrainierte lässt sich schnell wieder abrufen. Gleichzeitig hat Polar die Chance verstreichen lassen, das User Interface und die Menüführung den neuen Möglichkeiten von Display und CPU-Power anzupassen. Ich schwanke zwischen „nostalgisch“ und „betagt“.

Funktionen im Alltag

Wie bei allen Produkten liegt auch bei der Vantage V3 der Fokus auf dem Sport. Entsprechend überschaubar fallen die Funktionen für den Alltag aus.

Natürlich erkennt auch eine 500 € teure Sportuhr die Aktivitäten des Alltags und zeichnet die Schritte und den Pulsverlauf über den Tag auf.

Nachts zeichnet sie ebenfalls den Herzschlag und die Bewegungsdaten auf, dann aber, um auf Schlafdauer und -schlafphasen schließen zu können. Meiner Erfahrung nach, macht die Vantage V3 das sehr ordentlich. Wie bei allen anderen Uhren auch, dienen die ermittelten Werte als Indikation und ersetzt keine medizinische Abklärung, wenn es zu länger anhaltenden Auffälligkeiten kommt.

Energieschub durch Schlaf: Verteilung über den Tag
Energieschub durch Schlaf: Bewertung Energieschub durch Schlaf: Optimales Einschlaf-Fenster

Ganz interessant finde ich die Funktion „Energieschub durch Schlaf“, die eine ganze Reihe von Schlaf- und Trainingsdaten der letzten Tage zusammenrafft und über den Biorhythmus voraussagt, in welchen Phasen des Tages Körper und Geist besonders gut performen und wann man besser einen Gang zurückschaltet.

In der Polar Flow App lassen sich die aufgezeichneten Daten detailliert aufbereitet ansehen. Was für die Überarbeitung des UI auf der Uhr gilt, gilt in gleichem Maße für die Polar Flow App: das UI liegt im Dornröschen-Schlaf. Man kann die App gut benutzten, ganz so selbsterklärend sind jedoch nicht alle Bereiche.

Wettervorhersage der kommenden 12 Stunden
Wettervorhersage: Aktueller Niederschlag und Windgeschwindigkeit Wettervorhersage: Temperaturverlauf

Mehrmals die Woche nutze ich die Wettervorhersage auf der Uhr, verzichte aber auf den Wecker, den Kompass und die Atemübungen. Auch Timer und Countdown kommen in meinem Alltag nicht derart vor, als dass ich die Uhr dafür nutzen wollte.

Benachrichtigungen des Smartphones spiegelt die Uhr ohne Probleme. Dank eines kleinen Icons lässt sich auch grob einordnen, welche App für die Benachrichtigung verantwortlich ist. Toll wäre es, wenn man die Schriftgröße den eigenen Bedürfnissen anpassen könnte. Hier und da würde eine kleine Schrift mehr Inhalte auf dem Display ermöglichen.

Ansonsten hält sich die Vantage V3 mit Funktionen für den Alltag zurück, denn sie ist und bleibt eine Sportuhr, deren Stärken im sportlichen Bereich liegen.

Funktionen beim Sport

Deutlich größer ist folglich das Angebot an Sportfunktionen. Es ist für viele einer der Hauptgründe sich für Produkte von Polar zu entscheiden.

Menüpunkt zum Starten des Trainings

Möchte man eine sportliche Aktivität aufzeichnen, startet man den Trainingsmodus über das Hauptmenü bzw. durch langes Drücken des mittleren Knopfes auf der rechten Seite. Im Trainingsmodus muss zunächst das passende Sportprofil gewählt werden.

Sportprofile

Das Angebot an dokumentierbaren Sportarten ist derart groß, dass Polar die Vorauswahl in die App verschoben hat. Auf der Vantage V3 finden sich nur solche Sportprofile, die über die App auf die Uhr überspielt wurden. Die Profile sind sortierbar, so dass ich mir die Sportarten nach oben gezogen habe, denen ich am meisten nachgehe.

Auswahl des Sportprofils 'Laufen'

So ein Sportprofil dient dann nicht nur der Dokumentation, welchem Sport man nachgegangen ist, sondern fässt auch alle Einstellungen für die Aufzeichnung zusammen, u.a.

  • Trainingsansichten
  • Datenfelder
  • GPS-Einstellungen
  • HF-Broadcast
  • Race Pace
  • Intervalle
  • Navigation
  • Favoriten
Einstellungen für die Aufzeichnung: Race Pace Einstellungen für die Aufzeichnung: Race Pace - Distanz Einstellungen für die Aufzeichnung: Race Pace - Zielzeit

Unter dem Begriff „Favoriten“ subsummiert Polar die Trainingsziele, die sich konkret in Form von Dauer, Distanz, Kalorienverbrauch, Race Pace oder Intervallen manifestieren. Am einfachsten lassen sich die Trainingsziele über die Web-Oberfläche „Polar Flow“ definieren. Auch App stellt den Funktionsumfang zur Verfügung.

Wie es sich für eine gute Sportuhr gehört, lassen sich Datenfelder auf Trainingsansichten (aka: Datenseiten) zusammenfassen. Mit mehr als 50 Datenfeldern ist die Auswahl sehr groß. Entsprechend lassen sich auch bis zu 10 Trainingsansichten anlegen, die max. 4 Datenfelder unterbringen. Weil zu den Trainingsansichten aber auch vordefinierte Ansichten (u.a. Kartenansicht, Hill Splitter, Leistungsgrafik, Höhengrafik und Herzfrequenzgrafik) stehen in der Regel ein paar weniger „freie“ Trainingsansichten zur Verfügung.

Aber ganz ehrlich, ich komme mit deutlich weniger aus, weil ich gar nicht die Ruhe beim Sport finde, um mich durch mehr als 2-3 Trainingsansichten zu wühlen. In meinen Augen handelt es sich eher um eine theoretische Limitierung. Wer wirklich an die Grenzen stößt, der kann seine Erfahrung gerne in den Kommentaren teilen.

Offline-Karten / Navigation

In den Einstellungen der Aufzeichnung findet sich auch die Möglichkeit eine Route für die Navigation auszuwählen. Die Daten lassen sich am besten automatisch von Komoot nach Polar Flow übertragen und finden von dort den Weg auf die Vantage V3.

Anzeige des Streckenprofils bei Auswahl einer Route Anzeige des Höhenprofils bei Auswahl einer Route

Die Vantage V3 zeigt anschließend nicht nur den Streckenverlauf an, sondern untermalt ihn mit dem Kartenmaterial. Das Höhenprofil ist bereits von den Vorgängermodellen bekannt und auch das Anzeigen und Verfolgen von Routen konnten bereits die Vantage V2 und die funktionsgleiche Grit X Pro. Das funktionierte jedoch nur in Form von Breadcrumb-Trails, d.h. die Route wurde ohne Bezug zur Umgebung angezeigt. Ob man sich auf dem richtigen Pfad befunden hat, zeigt allein die Nähe des kleinen Navigationspfeils zur eigentlichen Route.

Das bringt mich zu den Offline-Karten und der – neben dem AMOLED-Display – vielleicht wichtigsten Neuerung der Vantage V3, durch die die Navigation und Routenführung eine neue Dimension erlangt. Ich fange mal mit den Basics an: Polar bestückt die Vantage V3 von Werk auf mit dem Basis-Karten-Material für Europa und Nordamerika. Darüber hinaus stellt Polar die ergänzenden Karten mit mehr Details (u.a. Höhenlinien und umfangreicheren Beschriftungen von Straßen, Trails und Flüssen) für alle Regionen der Welt zur Verfügung.

Download von Kartenmaterial über die Webseite von Polar

Download von Kartenmaterial über die Webseite von Polar

Zum Übertragen von Kartenmaterial auf die Vantage V3, wird zwingend eine USB-Verbindung zwischen Sportuhr und Computer benötigt, denn die Vantage V3 unterstützt kein WLAN. Die großen Datenmengen müssen somit über das USB-Kabel auf die Uhr übertragen werden. Erhältlich sind die Karten über die Internetseite flow.polar.com/maps, von wo aus die entsprechenden Regionen heruntergeladenen werden können.

Wird die Vantage V3 per USB-Kabel an den Computer angeschlossen, erscheint sie als ein Laufwerk in das die heruntergeladenen Dateien geschoben werden können.

Die Lösung ist für mich stimmig, auch wenn die Konkurrenz mit dem Download über die Uhr bzw. die App den Download noch ein bisschen komfortabler gestaltet. Aktuell noch am besten gefällt mir die Lösung von Suunto, weil sie auch den Download deutlich kleinteiligerer Regionen zulässt.

Mit 32 GB stellt die Vantage V3 jedoch ausreichend Platz zur Verfügung, um Karten mehrerer Länder unterzubringen. Knapp die Hälfte des Speichers ist jedoch bereits durch das Kartenmaterial von Europa und Nordamerika belegt.

StufeRouteRichtungswechselKarteBerechnung
Stufe 1+---
Stufe 2++--
Stufe 3+++-
Stufe 4++++

Schaut man einmal auf die Staffelung, in welchem Maße Karten- und Navigationsfunktionen umgesetzt sein können, dann befindet sich die Vantage V3 auf der dritten Stufe, denn es fehlt die Möglichkeit das Kartenmaterial zur Berechnung von Routen heranzuziehen. Ohne es abwerten zu wollen, handelt es sich bei den Karten der Vantage V3 um Bildausschnitte, die entsprechend der GPS-Position ausgewählt und angezeigt werden. Was auf dem Bildausschnitt zu sehen ist, davon hat die Uhr keine Kenntnis.

Stufe 4 braucht es nur dann, wenn direkt auf der Uhr neue Route berechnet werden sollen, z.B. weil ein Abschnitt gesperrt ist und eine alternative Route gefunden werden muss oder weil man sich spontan für ein neues Ziel entscheidet. Man hört schon heraus, dass es sich dann arg nach Navigationsgerät statt nach einer Sportuhr anhört.

Polar befindet sich da übrigens in bester Gesellschaft, denn die allermeisten Anbieter von Uhren mit Offline-Karten, kommen über Stufe 3 aktuell nicht hinaus.

In der kleinsten Zoom-Stufe, in der ca. 20 km Landschaft auf dem 1,39″ Display platzfinden, zeigt nur noch Autobahnen, Bundesstraßen, Gewässer und Landschaftsflächen. Sinnvoll gestaffelt kann man in der größten Zoom-Stufe auf ca. 75 Meter heranfahren. Beide Extreme sind nicht zwingend sinnvoll. Für den Laufsport reicht mir der Maßstab bei dem die Vantage V3 100 Meter anzeigt – auf das ganze Display passt dann etwa das Dreifache.

Kartendarstellung: Niedrigste Zoom-Stufe Kartendarstellung: Mittlere Zoom-Stufe Kartendarstellung: Höchste Zoom-Stufe

Während der Aufzeichnung kann auf die Karten über eine Trainingsseite zugegriffen werden. Ihr könnt hier schön sehen, wie Polar die bevorstehende Strecke blau zeichnet, die bereits absolvierte Strecke rot.

Darstellung der Karten, Richtung und Route während der Aufzeichnung

Darstellung der Karten, Richtung und Route während der Aufzeichnung

Hinweise auf den nächsten Richtungswechsel blendet die Uhr ca. 100 Meter vor dem Ort des Geschehens ein. Da macht sie bei aktivierter Routenführung nicht nur in der Kartenansicht, sondern auch in jeder anderen Trainingsansicht, auch wenn der Hinweis dann nur als Einblendung erfolgt.

Mit der Leistung der Karten- und Navigationsfähigkeiten bin ich bisher sehr zufrieden. Vor allem die Anzeige von bevorstehenden Richtungswechseln stiftet weniger Verwirrung als bei den Modellen Race und Vertical von Suunto. Entgegen vereinzelter Stimmen im Netz, ist die Nutzung der Karten und des Routings bisher völlig problemlos verlaufen. Fairerweise habe ich aber auch keine tagesfüllenden Wanderungen unternommen, bei denen die genutzten Routen durchaus umfangreicher sein können. Ich hab da mal ein Auge drauf und wenn sich die Chance bietet, dann liefere ich hier die Ergebnisse nach.

Ansichten während der Aufzeichnung

Nach dem Start der Aufzeichnung zeigt die Vantage V3 die von euch definierten Trainingsansichten mit ihren Datenfeldern an. Während der Aufzeichnung ist die Touch-Fähigkeit des Displays deaktiviert und zwischen den einzelnen Trainingsansichten wechselt man mittels der rechten Knöpfe. Bleibt wenigestens das Display sauber…

Aufzeichnung der Strecke

Genauigkeit bei GPS

Wenn Wearables mit GPS (bzw. anderen GNSS) ausgestattet sind, dann habe ich automatisch den Anspruch, dass das halbwegs ordentlich umgesetzt ist. Dabei sind es gar keine überzogenen Ansprüche, denn „ordentlich“ heißt für mich:

  • der Satfix erfolgt innerhalb kurzer Zeit
  • das Signal bleibt stabil, auch im Jackenärmel
  • die Bestimmung des Standorts ist nicht völlig abwegig

Dass Uhren auch mal „schlechte Tage“ haben, zeigen die Tests und vor allem die Erfahrung der letzten 10 Jahre. Solange es sich aber um Ausreißer (in jedem der Aspekte) handelt, sei das den Geräten zugestanden. Mir ist noch keines begegnet, das nicht mal (ordentlich) danebenlag oder einfach mit einem stabilen Signal zu kämpfen hatte.

Lasst uns einen Blick auf die Leistung der Vantage V3 werfen.

Details des Streckenverlaufs

Bis auf tiefe Häuserschluchten, Berge und Canyons hat meine kleine Hausrunde eigentlich von allem etwas zu bieten. Anfang geht es durchs Wohngebiet mit spärlichen Doppelhaushälften links und rechts, aber auch 5-stöckigen Reihenhäusern, bevor es dann durch den Wald, übers offene Feld und Alleen entlang wieder zum Start zurück geht. Es dürfte sich viel von dem wiederfinden, was den meisten Läufern begegnet.

Aus großer Höhe liegen die Polar Vantage V3, Vantage V2, Suunto Race und Coros Pace 2 recht nah beieinander. Mein Wahl der Uhren ist nicht unbeabsichtigt, denn die V2 lässt einen unmittelbaren Vergleich mit dem Vorgänger zu, die Suunto Race darf durchaus als direkter Konkurrenz zur Vantage V2 verstanden wissen und die Coros Pace 2 hat bisher konstant gute Leistungen bei der Standortbestimmung geliefert.

Details des Streckenverlaufs

Schaut man genauer hin, sieht man die Polar Vantage V3, die Vantage V2 und die Coros Pace 2 ein paar Fehler machen. Nichts Ungewöhnliches und jede an einer anderen Stelle, während die Konkurrenz im Rudel zusammenbleibt.

Details des Streckenverlaufs

Bis auf die Pace 2, die sich abermals ein paar Schlenker erlaubt, hinterlassen die anderen Uhren eine guten Eindruck. Richtungswechsel erkennen sie zügig und keine der Uhren versucht „abzukürzen“.

Details des Streckenverlaufs

Im Wald zeigt sich die Hässlichkeit von verdeckter Sicht und Laufzeitfehlern, auch wenn das Blätterdach bei Weitem nicht mehr so dicht ist, wie im Sommer. Dennoch stehen alle Uhren mehr oder weniger vor einer Herausforderung. Die Dual-Band fähigen Uhren Vantage V3 und Suunto Race schneiden besser, während sich die älteren Modelle ein paar Ausflüge ins Dickicht erlauben.

Details des Streckenverlaufs

Zweiter Versuch mit mehr urbanem Feeling: Zum Testfeld ist die Amazfit Balance (Testbericht) hinzugestoßen, die ebenfalls beide GPS-Frequenzbänder nutzen kann.

Details des Streckenverlaufs

Ja, die Häuser sind teilweise höher und stehen enger. Gleichzeitig bin ich ziemlich nah an der Häuserfront dran, der Himmel ist von Regenwolken bedeckt und die Uhren verschwinden aufgrund der Temperaturen im Ärmel der Sportjacke.

Details des Streckenverlaufs

Mit Ausnahme der Suunto Race haben alle Uhren mit den Widrigkeiten zu kämpfen. Die Coros Pace 2 hat einen so schlechten Tag, von dem ich anfangs sprach. Die Werte sind schlecht, aber auch die Vantage V3 leistet sich immer wieder Schwächen. Mal ist es die falsche Straßenseite, mal der Weg durch die Häuser durch.

Details des Streckenverlaufs

Im direkten Vergleich mit der Vantage V2 hinterlässt diese abschnittsweise das bessere Bild, obwohl es ihr an den Dual-Band-Fähigkeiten fehlt. Das Ergebnis überrascht vor allem deshalb, weil die Vantage V3 ansonsten eine gute, oftmals sogar sehr gute Leistung bietet. Ich werde sie die Tage noch einmal zusammen mit der Ignite 3 vergleichen und schauen, wie sich die beiden Dual-Band-Generation untereinander verhalten.

Genauigkeit bei HR-Messungen

Nach der Genauigkeit bei der Standortbestimmung per GNSS steht die Genauigkeit der Pulsmessung auf dem Plan. Als Referenz dient mir weiterhin der Brustgurt H10 von Polar. Ich gehe davon aus, dass auch HRM-Pro und HRM-Pro Plus von Garmin die gleichen Ergebnisse liefern würden, ich habe bisher mit dem Polar H10 aber ausschließlich gute Erfahrungen gemacht.

Herzfrequenzverlauf bei der Aufzeichnung durch die Vantage V3

Eine sehr gute Leistung zeigen fast alle Produkte vom Start weg. Nur die Suunto Race braucht ein wenig Zeit um das Geschehen aufmerksam zu verfolgen. Auch die kleinen Ausreißer im ersten Viertel fallen optisch auf. Anders sieht es bei der Vantage V3 aus, die durchweg Werte ermittelt, die denen des Brustgurtes entsprechen oder nur weniger Schläge davon entfernt sind.

Abweichungen im Herzfrequenzverlauf zwischen Polar H10 und Vantage V3

Das zeigen auch die Abweichungen der Kurven von Vantage V3 und Polar H10 recht eindrucksvoll. Die größeren Abweichungen habe ich einmal gelb markiert.

Erstmals versuche ich mit dem Bestimmtheitsmaß (oder r²) zu vergleichen, wie gut die verschiedenen Sportuhren und den Werten des HR-Brustgurts „folgen“. Dabei wird die Herzfrequenz verglichen, die Uhr und Brustgurt zum selben Zeitpunkt ermittelt haben. Idealerweise liefern beide Geräte stets den gleichen Wert. Alle Punkte wären dann auf der Hauptdiagonalen zu finden. Bei Datenpunkten oberhalb der Hauptdiagonalen hat der Pulsgurt eine höheren Wert als die Sportuhr geliefert. Bei Datenpunkten unterhalb der Diagonalen waren die Werte des Brustgurts vergleichsweise niedriger als die der Sportuhr.

r² kann Werte zwischen 0 und 1 annehmen und beschreibt, wie ähnlich die Werte zueinander sind. Zur besseren Einordnung: Ein Wert von 1 bedeutet nicht zwingend, dass Brustgurt und Uhr stets die gleichen Werte geliefert haben, er beschreibt aber eine unmittelbare Abhängigkeit zwischen den Werten des Brustgurts und der Uhr. Je näher die Werte an 1 dran sind, desto besser korrelieren die Messungen von Uhr und Brustgurt.

Herzfrequenzverlauf bei der Aufzeichnung durch die Vantage V3

Beim Indoor-Cycling verschläft die Vantage V3 die ersten drei Minuten der Aufzeichnung. Auch die Suunto Race ist noch nicht bei der Sache. Anders ergeht es der Amazfit Balance, die vom Start weg eine tolle Performance hinlegt.

Abweichungen im Herzfrequenzverlauf zwischen Polar H10 und Vantage V3

Die Grafik mit den Abweichungen zwischen H10-Brustgurt und der Vantage V3 machen es noch einmal ein bisschen deutlicher. Die ersten Minuten des Warm Up sehen nicht gut aus, die letzten Minuten des Cool Down auch nicht. Immerhin sind die Werte während der Belastung stimmig – warum zeige ich gleich noch einmal eindrücklicher.

Insbesondere der Ausreißer zum Beginn der Aufzeichnung drückt den r²-Wert nach unten. Bei der Suunto Race und der Amazfit Balance sehen die Charts, wie auch der resultierende r²-Wert überzeugender aus.

Abweichungen im Herzfrequenzverlauf zwischen Polar H10 und Vantage V3 (nach Korrektur)

Aus Neugier habe ich einmal den groben Schnitzer zu Beginn außer acht gelassen und mir die Kurven von der Vantage V3 und dem HF-Brustgurt einmal genauer angeschaut, denn so weit liegen sie gar nicht auseinander. Wenn man die Werte um 8 Sekunden verschiebt, sind die Kurven nahezu deckungsgleich. Der r²-Wert schnellt auf 0,986 nach oben.

Es geht mir hier nicht um schönfärben, denn die Diskrepanzen zu Beginn der Aufzeichnung sind deutlich. Es ist vielmehr mein Versuch zu verstehen, was hier passiert. Ob die V3 stets 8 Sekunden hinten dran ist mit den Werten oder die Zeit der aufzeichnenden Geräte um 8 Sekunden voneinander abwicht, lässt sich heute leider nicht mehr feststellen. Da ich die Geräte vor der Aufzeichnung aber alle noch einmal mit meinem Smartphone synchronisiere, ist der letzte Punkt eher unwahrscheinlich.

Herzfrequenzverlauf bei der Aufzeichnung durch die Vantage V3

Dass die Vantage V3 es auch anders kann, zeigt sie am Rudergerät. Die Suunto Race lässt sie aufgrund der kleinen Schlenker hinter sich, die im gesamten Pulsverlauf zu finden sind. Die Vantage V2 hingegen scheint etwas spät dran zu sein und korreliert mit den Werten des Brustgurts am wenigsten stark.

Die letzten Charts zeigen ein komplettes Workout. Angefangen beim Reinigen der Geräte, beim Indoor-Cycling, beim Rückentraining am Gerät und beim Abschließenden Workout an der Rudermaschine.

Herzfrequenzverlauf bei der Aufzeichnung durch die Vantage V3

Erneut zeigen sich während des Warm-Ups Schwächen, denn die Werte der Vantage V3 sind die ersten Minuten völliger murks. Ob die Uhr nicht richtig gesessen hat? Ich kann es mir nicht erklären, denn mit der ersten Belastungsphase der Intervalle ist die V3 wieder präsent – besser noch, denn sie nahezu spot-on.

Beim Rückentraining verliert die Suunto Race den Faden und strauchelt fortan, während die V3 recht stoisch dem Polar H10 folgt. Nicht immer 100% zuverlässig, aber besser als ihr Vorgänger V2.

Der verschlafenen Start rächt sich beim r²-Wert, der mit 0,469 allenfalls mittelmäßig ausfällt.

Auch hier hat es mich interessiert, wie sich die Vantage V3 schlägt, wenn man den Patzer einmal außen vor lässt. Natürlich bessern sich die Werte und wenn man dann erneut die Werte um 8 Sekunden verschiebt, erhält man wieder eine durchweg passable Kurve, die zwischen den Cardio-Sportarten (gelb markiert) ein bisschen schwächelt, während des Radfahrens und Ruderns aber weitestgehend mit dem HF-Brustgurt übereinstimmt. Der r²-Wert schiebt sich auf 0,869 nach oben.

Auch hier geht es mir nicht darum, die Beobachtungen wegzudiskutieren, sondern die Leistung der Vantage V3 differenzierter zu betrachten. Und das fällt gar nicht so leicht…

Auffällig ist, dass die Vantage V3 in den Phasen, wo es für mich am meisten drauf ankommt eine „gute“ Leistung abliefert. Sie wäre „sehr gut“, wenn ich die Verschiebung von acht Sekunden besser einordnen könnte. Das nehme ich mir die kommenden Wochen vor. Fragezeichen hinterlassen die Aussetzer, die die Vantage V3 ab und zu zum Beginn einer Aufzeichnung gezeigt hat. Es möge hier nicht der falsche Eindruck entstehen, denn das sind Ausnahmen. Wenn die Vantage V3 aber daneben liegt, dann so richtig und auch gerne mal für 5 Minuten und stets zu Beginn einer Aufzeichnung. Vielleicht sollte man ihr einfach die Zeit gönnen, sich mit der Situation zu arrangieren.

Nein, Spaß beiseite. Das werde ich ein Auge drauf haben und die Inhalte hier noch einmal ergänzen, wenn sich ein anderes Bild abzeichnet.

Ergebnis des Polar Vantage V3 Tests

Wertung: 91%
Unsere Wertung: 91%
Vorteile
  • hochauflösendes AMOLED-Display
  • zahlreiche Sport-Funktionen
  • Offline-Karten
  • hochwertiges Material
  • EGK-Messung
Nachteile
  • präsentes Erscheinungsbild
  • smarte Funktionen überschaubar

Polar hat mit der Vantage V3 einen großen Satz nach vorne gemacht, denn dank AMOLED-Display und Offline-Karten ist die Sportuhr deutlich konkurrenzfähiger geworden. Der kraftvollere Prozessor sorgt dafür, dass die Uhr in allen Bereichen flüssig auf die Interaktion mit dem Nutzer reagiert. Auch wenn es sich nur um ein kleines Detail handelt, es bereitet zumindest mir Freude mit einem reaktiven Gerät zu arbeiten.

Die neue Technologie-Plattform „Elixir“ sticht punktuell hervor, hat in meinen Augen aber noch nicht ihr ganzes Potential erschlossen. So dienen dient EKG-Funktion aktuell „nur“ dem orthostatischen Test und darf aufgrund der fehlenden Zertifizierung nicht für medizinische Zwecke (z.B. AFib-Erkennung) eingesetzt werden. Die Blutsauerstoffsättigung (SpO2) kann die Vantage V3 präzise ermitteln, aber nur manuell und nicht während des Tags bzw. der Nacht.

Wenig einheitlich präsentieren sich die Ergebnisse bei der Messung der Herzfrequenz während des Sports. Die meiste Zeit sind die Ergebnisse gut bis sehr gut, weil sie auf Augenhöhe mit dem Polar H10 sind. Es gibt aber auch die Momente, die Falten auf die Stirn treiben, weil zum Beginn einer Aufzeichnung krude Werte gemessen werden. Mal schauen, ob ich ein paar Stimmen bei Polar dazu einfangen kann.

Für das Erstlingswerk sind die Offline-Karten sehr gut umgesetzt. Zwar braucht es einen Computer, um detaillierteres Kartenmaterial auf die Uhr zu laden, die Hürde dafür ist aber gering. Die Darstellung ist vergleichbar mit der Konkurrenz von Garmin und Suunto. Dass die Karten nicht für Neuberechnung von Routen genutzt werden können, spielt für mich keine Rolle.

Mit 600 € ist der Anschaffungspreis wahrlich nicht gering und das zeitgleiche Erscheinen der Suunto Race für 450 € setzt die Vantage V3 doch ordentlich unter Druck. Die Vantage V3 positioniert sich beim Thema „Herzfrequenz“ klar vor der Suunto Race, die dafür die bessere Leistung bei der Standortbestimmung per GNSS bietet. Die App von Suunto ist zeitgemäßer, Polar bietet neben der App zusätzlich noch die sehr gute Plattform „Polar Flow Web“.

Wenn Polar ein bisschen Einblick gewähren würde, wo die Reise im kommenden halben Jahr hingeht, würde das die Investitionsbereitschaft viele erhöhen, denn für 600 € wollen nicht nur die Kinderkrankheiten ausgeräumt, sondern auch die Partizipation in der Weiterentwicklung gesichert sein.


Offenlegung / Werbung: Das Produkt wurde mir auf meine Anfrage hin für den Test der/des Vantage V3 von Polar kostenlos zur Verfügung gestellt. An den Inhalt des Testberichts wurden keine Bedingungen geknüpft. Der Inhalt des Testberichts spiegelt somit vollständig meine eigene, unvoreingenommene Meinung und Erfahrung mit dem Produkt wider.

Warum der Beitrag dennoch als 'Werbung' gekennzeichnet ist, könnt ihr unter Kennzeichnungspflicht nachlesen.

Inhaltsverzeichnis

Der Beitrag Polar Vantage V3 Test – Sportuhr für ambitionierte Sportler erschien zuerst auf Fitness Tracker Test.

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