Fitness Tracker Archive https://www.fitness-tracker-test.info/testberichte/fitness-tracker/ Ehrliche Meinung zu Fitness Trackern, Sportuhren und Sportelektronik Thu, 16 May 2024 18:53:44 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.6.2 Fitbit Charge 6 Test – Alles was du wissen musst https://www.fitness-tracker-test.info/fitbit-charge-6-test/ https://www.fitness-tracker-test.info/fitbit-charge-6-test/#respond Fri, 03 Nov 2023 13:45:39 +0000 https://www.fitness-tracker-test.info/?p=18638 Google hat mit der Fitbit Charge 6 eine überarbeitete Version seines beliebtesten Fitness Trackers auf den Markt gebracht. Ich hab ihn mir genau angeschaut.

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Die Fitbit Charge 6 ist das neueste Modell der traditionsreichen Fitness-Tracker-Serie. Deutlicher als bei den Generationswechseln zuvor handelt es sich bei der Charge 6 vor allem um ein inkrementelles Update. Ich habe mir die Fitbit Charge 6 im Test für euch angeschaut.

Fitbit ist nun schon länger Teil der Google-Familie, gezeigt hat es sich bei der Charge 5 (Testbericht) jedoch noch nicht. Bei der Charge 6 sieht das ganz anders aus und die Neuerungen tragen deutlich die Handschrift von Google. Schauen wir uns die Fitbit Charge 6 einmal genauer an.

Wertung: 90%
Unsere Wertung: 90%
Vorteile
  • Umfangreiche Gesundheitsfunktionen
  • Hochwertige Materialwahl
  • Integration Google-Dienste
Nachteile
  • Vergleichsweise hoher Preis
  • mäßige GPS-Genauigkeit
  • kleines Display

Ergebnis des Tests zusammengefasst

Fitbit hat die Charge 6 mit Augenmaß überarbeitet und näher an Googles Ökosystem herangeführt. Die Anbindung von Google Wallet und Maps werten die Uhr auf, die von Youtube Music ist eher speziell. Die GPS-Schwäche der Charge 5 wurde leider nicht adressiert, so dass auch die Charge 6 mit Herausforderungen bei der GPS-Genauigkeit und vor allem Zuverlässigkeit zu kämpfen hat. Für viele interessanter sollte die verbesserte Herzfrequenz-Messung und die zahlreichen Funktionen im Bereich Gesundheit und Wohlbefinden sein.

Für einen Preis unterhalb von 120 € ist der kleine Gesundheitstracker mittlerweile auch eine Empfehlung wert.

Unboxing und erster Eindruck

Die Verpackung der Charge 6 gleicht im Wesentlichen der Charge 5. Sie hat das Format eines dicken Taschenbuches und zeigt auf der Vorderseite die Charge 6.

Ungeöffnete Verpackung der Fitbit Charge 6

Verpackung der Fitbit Charge 6

In der Verpackung finden sich

  • Fitbit Charge 6
  • USB-Ladekabel
  • zusätzliches Armbandteil
  • Sicherheit- / Garantieinformationen
  • Schnellstartanleitung

Wie zu erwarten war, gibt es hier keine Überraschungen.

Verpackung der Fitbit Charge 6
Verpackung der Fitbit Charge 6

Erfreulich ist zu sehen, dass Google vollständig auf Plastikanteile in der Verpackung verzichtet. Weder das Ladekabel ist in einer Plastiktüte versteckt, noch wird das Display durch ein Folie geschützt. Alles löst Fitbit mit Bandagen aus Karton oder Papier.

Selbst bei den Siegel wird auf Plastik verzichtet

Selbst bei den Siegel wird auf Plastik verzichtet

Der erste Eindruck ist von einem Déjà-vu geprägt, denn die Charge 6 gleicht dem Vorgängermodell nahezu wie ein Ei dem anderen.

Fitbit Charge 6 und Charge 5

Fitbit Charge 6 und Charge 5

Die Unterschiede zeigen sich erst beim genaueren Hinsehen:

  • physischer Buttons auf der linken Gehäuseseite
  • neue PPG-Sensoren auf der Rückseite

Wie bereits bei der Charge 5 gibt es bei der Verarbeitung nichts zu beanstanden. Die Charge 6 hinterlässt einen soliden Eindruck. Spaltmaße sucht man mit der Lupe und wenn man welche findet, dann sind sie gering und gleichmäßig.

Für das Wechseln der Armbänder nutzt Fitbit weiterhin seinen proprietären Ansatz, der besser mit kleinen als mit großen Fingern zu nutzen ist. Weil sich auch hier im Vergleich zum Vorgänger nicht geändert hat, passen alle Armbänder der Charge 5 auch an das neue Modell.

Erste Schritte mit der Charge 6

Um mit der Fitbit Charge 6 loslegen zu können, braucht es zwingend die Fitbit App, die es kostenlos für iOS und Android in den jeweiligen App Stores gibt.

Wie von Fitbit / Google bereits vor geraumer Zeit angekündigt, braucht es für neue Nutzer nun einen Account bei Google, der für die Anmeldung bzw. Registierung genutzt werden muss.

Das anschließende Koppeln von Charge 6 und Smartphone ist geradlinig und sollte auch ohne Anleitung keine Probleme bereiten. Die App leitet die entsprechenden Schritte an.

Unter Umständen kann beim Einrichten ein Firmware-Update aufgespielt werden. Dann heißt es geduldig sein, denn die Charge 6 unterstützt kein WLAN, muss also das Firmware-Update via Bluetooth erhalten.

Always-On vs. Sometimes-Off

Nach der Einrichtung zeigt das kleine AMOLED-Display nur dann Information an, wenn es aktiviert wurde. Das kann auf folgende Weisen geschehen:

  • 2x Antippen des Displays
  • 1x Drücken des Buttons
  • Heben des Handgelenks

Das Display schaltet sich nach einiger Zeit wieder von alleine dunkel, um den Stromverbrauch zu senken. Es geht aber auch schneller, indem man das Handgelenk senkt oder das Display mit der anderen Hand abdeckt.

Display im aktiven Modus
Display im stromsparenden Always-On-Modus

Schaltet man den Always-On-Modus an, erlischt das Display fortan nicht mehr, wechselt jedoch nach einem kurzen Augenblick in die Always-On-Darstellung. Diese zeigt die Uhrzeit in schwarz-weiß an und verzichtet auf die zusätzlichen Angaben (z.B. die Herzfrequenz) die auf in der farbigen Non-Always-On-Darstellung zu finden sind.

Sowohl der Verzicht auf Farben als auch das Weglassen zusätzlicher Informationen spart ein wenig Strom, auch wenn es ein Tropfen auf dem heißen Stein ist.

Bedienung per Touch und Knopf

Die Bedienung der Charge 6 erfolgt über das Touch-Display und den Knopf an der linken Gehäuseseite. Ähnlich wie bei der Sense 2 und Versa 4 ist auch der Knopf bei der Charge 6 wieder zurückgekehrt, nachdem er bei der Charge 5 nicht zu finden war.

Kleiner Knopf an der Gehäuseseite

Kleiner Knopf an der Gehäuseseite

Die Wirkung des Knopfes ist deutlich größer als seine Größe. Ganz ehrlich, es ist ein Zugewinn und ich frage mich manchmal, wie Charge 5, Versa 3 und Sense das Okay der UX-Abteilung erhalten haben, denn das Fehlen merkt man in der Benutzung deutlich.

Selbst mit feuchten Fingern funktioniert das Touch-Display gut. Wer Sorge hat, dass unbeabsichtigt Eingaben den Weg auf die Uhr finden, der aktiviert die Wassersperre.

Ansonsten kann ausgehend vom Watchface mittels Wischen nach links oder rechts zwischen den Apps gewechselt werden. Der Begriff „App“ ist ein wenig irreführend, weil die Charge 6 eben keine Apps unterstützt. Es handelt sich dabei um die Funktionen der Uhr, die Fitbit hinter dem Begriff „App“ versteckt.

Zurück zu den Apps bzw. Funktionen, die per Wischgesten erreicht werden können:

  • Benachrichtigungen
  • Training
  • Wecker
  • Timer
  • EDA-Scan
  • EKG
  • Google Maps
  • Youtube Music

Durch Wischen nach oben wird die App „Heute“ aufgerufen. Ich gehe gleich auf die einzelnen Funktionen ein, möchte aber vorher noch einmal kurz zum Watchfaces zurückkehren.

Das Watchface zeigt im Wesentlichen die Uhrzeit an. Darüber findet sich deutlich kleiner dargestellt die Herzfrequenz, unter der Uhrzeit folgende Angaben, die durch einfaches Antippen des Display durchwechselt werden:

  • Schritte
  • Kalorienverbrauch
  • Aktivzonenminuten
  • Datum
  • Akkustand

Die Anzahl der Watchfaces ist überschaubar und Watchfaces müssen über die Fitbit App auf die Uhr übertragen werden. Ein Vorhalten verschiedener Watchfaces auf der Charge 6, wie es z.B. bei Sense oder Versa 4 möglich ist, ist nicht vorgesehen.

Funktionen der Charge 6

Schauen wir einmal auf die Funktionen der Charge 6. Zur Erinnerung: Die Charge 6 ist ein Fitness Tracker, keine Smartwatch und keine dedizierte Sportuhr. Sich das in Erinnerung zu rufen hilft beim Einordnen.

Funktionen im Alltag

Bevor es an die Kernfunktionen der Charge 6 geht, werfen wir zunächst einen Blick auf die Funktionen, die im Alltag dienlich sein können.

Allen voran stehen dort die Mitteilungen, die ursprünglich von Apps des gekoppelten Smartphones stammen und auf der Charge 6 angezeigt werden.

Mitteilungen auf der Charge 6

Mitteilungen auf der Charge 6

Das klappt recht problemlos, allerdings reicht das Display nur aus, um einen Titel bzw. Betreff und ca. 40 Zeichen der Mitteilung anzuzeigen. Das reicht in den meisten Fällen aus, um zu entscheiden, die vollständige Mitteilung am Smartphone zu lesen oder es in der Tasche zu lassen.

Eingeschränkte Ansicht aufgrund der Displaygröße
Eingeschränkte Ansicht aufgrund der Displaygröße

Wer lange mit einer Smartwatch mit großem und hochauflösenden Display unterwegs war, der wird die Vorzüge gerade beim Anzeigen von Mitteilungen zu schätzen gelernt haben und bei der Charge 6 vermissen.

Bei der Charge 6 muss man sich einfach mit dem kleinen Display anfreunden.

Weiter geht es zu den Alarmen bzw. Weckzeiten. Davon lassen sich auf der Uhr bis zu acht Stück definieren. Wer besonders seicht geweckt werden möchte, der kann den intelligenten Alarm wählen, der bereits bis zu einer halben Stunde vor der eigentlichen Weckzeit losgehen kann, wenn man sich gerade in einer Phase leichten Schlafes befindet.

So richtig aus dem Schlaf reißen tut die Charge 6 einen jedoch nicht, denn die Vibrationen sind eher zurückhaltend.

Natürlich hat die Charge 6 auch die Möglichkeit Timer zu definieren oder als Stoppuhr zu werkeln. Ich verzichte an dieser Stelle auf die weitere Beschreibung.

Google Maps

Lasst uns lieber der Integration von Google Maps zuwenden. Das ist eines der Features, die die Ausrichtung am neuen Mutterkonzern deutlich machen.

Natürlich bietet die Charge 6 kein Kartenmaterial, keine Spiegelung dessen vom Smartphone und kein eigene Routenfinden. Bei der Integration von Google Maps handelt es sich um die Anzeige von Abbiege-Hinweisen (Turn-by-turn Notifications) auf dem Display der Charge 6.

Wie funktioniert das ganze?

  1. Google Maps auf der Charge 6 aufrufen

    Das öffnet gleichzeitig die Google Maps App auf dem gekoppelten Smartphone.

  2. Eingabe der Zieladresse und Starten der Navigation

    Gibt man nun eine Zieladresse ein und startet die Navigation, werden Abbiege-Hinweise auf die Charge 6 übertragen. Voraussetzung ist, dass Google Maps mit der Fitbit App kommunizieren darf und dass Wearable und Smartphone miteinander gekoppelt sind.

Auf der Uhr erscheint dann der Name der Straße, auf der man sich gerade bewegt, ein Richtungspfeil und die Distanz bis zum nächsten Richtungswechsel.

Anzeige der Richtung und des Straßennamens beim Navigieren

Anzeige der Richtung und des Straßennamens beim Navigieren

Die Funktion macht sich immer dann bezahlt, wenn man nicht auf das Smartphone gucken kann oder mag, z.B. wenn man mit dem Fahrrad unterwegs ist.

Youtube Music

Fitbit und Musik – das ist ein Wechselbad der Gefühle. Die Charge 6 bietet über die Youtube-Music-Funktion die Steuerung der Youtube Music App auf dem gekoppelten Smartphone an.

Steuerung von Youtube Music auf dem Smartphone

Steuerung von Youtube Music auf dem Smartphone

Die Schritte bis zum Funktionieren sind aber ein bisschen umständlicher, als man es bei der Steuerung von Musik Apps auf dem Smartphone normalerweise kennt:

  1. Zugriff auf Youtube Music App gewähren

    Damit die Youtube Music App überhaupt kontrolliert werden kann, muss der Zugriff erst einmal erteilt werden. Das geschieht über die Fitbit App und erfordert eigentlich nur das Abarbeiten der Schritte.

  2. Youtube Music Premium einrichten

    Interessanterweise braucht es zur Nutzung der Funktionen ein Premium-Account von Youtube Music (nicht zu verwechseln mit dem Premium-Account von Fitbit). Die Gründe muss ich noch herausfinden. Für mich ist das ein großes No-Go, denn fast jeder Fitness Tracker kann die Music Player App auf dem Smartphone steuern – ohne wesentliche Einschränkungen. Zwar bietet Youtube Music Premium einen kostenfreien Probemonat, im Anschluss kostet das Abo aber 10,99 pro Monat.

Wer an beides einen Haken machen kann, der kann die eigenen Playlisten durchforsten, Tracks abspielen / pausieren und die Lautstärke regulieren.

Google Wallet

Mit der Google Wallet zieht die dritte Funktion in die Charge 6 ein. Sie ermöglicht das kontaktlose Bezahlen per NFC-Chip. Dazu werden in der App Kreditkarten hinterlegt, die nach der Einrichtung über die App ausgewählt werden können.

Die Uhr braucht dann beim Bezahlen nur noch an das Terminal gehalten werden.

Mit dem Einzug der Google Wallet gehört Fitbit Pay auf der Charge-Serie der Vergangenheit an. Google Wallet ist jedoch die sinnvollere der beiden Features, weil sie mit deutlich mehr Banken funktioniert als Fitbit Pay.

Funktionen für die Gesundheit

Nun ist die Charge 6 nicht alleinig ein Fitness Tracker, sondern bietet zudem Funktionen an, die das Well-Being und die Gesundheit adressieren. Natürlich sind auch diese Funktionen Teil des Tests. Lasst uns aber erst einen Blick auf die grundlegenden Funktionen werfen.

Zusammenfassung in der Heute-App

Zusammenfassung in der Heute-App

Ausgehend vom Watchface kann durch Wischen nach oben die Heute-App aufgerufen werden. Hier finden sich so ziemlich alle Informationen, die die Charge 6 im Rahmen des Fitness Tracking so sammelt. Dazu gehören:

  • Schritte
  • zurückgelegte Distanz
  • Kalorienverbrauch
  • Aktivzonenminuten
  • Stündliche Aktivitäten
  • Herzfrequenz / Ruhepuls
  • Schlafdauer / -index
  • Blutsauerstoffsättigung (SpO2)
  • Anzahl Trainings in der aktuellen Woche

Details zu den einzelnen Werten kann man der Charge 6 nicht entlocken, sondern muss dazu die Fitbit App öffnen. Fairerweise ist das Display der Uhr auch zu klein, um Informationen sinnvoll darzustellen.

Runden-Einstellungen
Runden-Einstellungen
Runden-Einstellungen

Auch für den Blick in die Vergangenheit muss die App genutzt werden. Dort finden sich die Daten aber recht ansprechend aufbereitet.

Dashboard 1/4
Dashboard 2/4
Dashboard 3/4
Dashboard 4/4

Gerade bei der Überwachung des Schlafes tut sich Fitbit hervor und die Angaben zu Einschlaf- und Aufwachzeiten sind für mich schlüssig. Gelungen sind vor allem die Aufbereitung der Daten in der App. Der Schlaf-Index soll die unterschiedlichen Qualitätsaspekte des Schlafs auf einen Wert eindampfen und somit einen einfach Vergleich unterschiedlicher Nächte ermöglichen.

Auswertung des Schlafs 1/3
Auswertung des Schlafs 2/3
Auswertung des Schlafs 3/3

Das hier auf den Screenshots zu sehende Schlafprofil ist Teil von Fitbit Premium. Ich komme darauf noch einmal am Ende des Beitrags zurück, denn irgendwie herrscht der Glaube vor, ohne einen Premium-Account funktioniert die Charge 6 nur zu Hälfte. Dem ist nicht so – dazu aber später mehr.

Natürlich lässt die Auswertung nicht nur Vergleiche über unterschiedliche Zeiträume zu, sondern erlaubt auch einen detaillierte Einblick in einzelne Nächte.

Auswertung des Schlafs 1/3
Auswertung des Schlafs 2/3
Auswertung des Schlafs 3/3
Auswertung des Schlafs 3/3

In der App finden sich auch die weiteren Gesundheitsmetriken, deren Entwicklung über 7, 30 oder 90 Tage beobachtet werden kann.

Gesundheitsmetriken – Atemfrequenz
Gesundheitsmetriken – Herzfrequenzvariabilität
Gesundheitsmetriken – Hauttemperatur
Gesundheitsmetriken – Sauerstoffsättigung
EDA-Scan

Abseits der Grundfunktionen eines Fitness Trackers, bietet Google auf der Charge 6 ein paar ausgeklügeltere Funktionen an – eine davon ist der EDA-Scan.

Hinter dem Akronym „EDA“ steht der Begriff „elektrodermale Aktivität“. Er bezeichnet die Veränderung der Leitfähigkeit der Haut aufgrund der Veränderung der Schweißproduktion.

Das passiert mitunter dann, wenn der Körper und Geist Stress ausgesetzt sind.

Genau diese Veränderungen kann die Charge 6 messen. Sie tut dies aber nur auf Zuruf, also durch Aufrufen der entsprechenden Funktion.

Während des EDA-Scans

Während des EDA-Scans

Die Messung selbst dauert drei Minuten, während der man beide Seiten der Uhr mit Daumen und Zeigefinger berührt. Anschließend zeigt das Ergebnis die Veränderung des Herzschlags und die Anzahl gemessener EDA-Reaktionen an.

Ergebnisse des EDA-Scans

Ergebnisse des EDA-Scans

Da viele Konkurrenzprodukte das Ermitteln des Stressniveaus rein passiv – also ohne Zutun des Nutzers – erledigen, fühlen sich die drei Minuten Pause immer ein wenig sperrig an.

Der EDA-Wert ist aber nicht alleinig ausschlaggebend für das, was Fitbit „Stress-Management-Score“ nennt. Dieser bedient sich zusätzlich des Ruhepulses, der Herzfrequenzvariabilität, der Aktivitäten und den Ergebnissen der Schlafanalyse.

Der Stress-Management-Score berücksichtigt also Metriken, die direkt Stress indizieren (u.a. die Ergebnisse des EDA-Scans) und solche, die Stress entgegenwirken können (z.B. Erholung und Aktivitäten).

EKG

Viel Aufmerksamkeit ist bei Einführung den EKG-Fähigkeiten der Charge 5 zuteil geworden. Auch die Charge 6 verfügt über die Möglichkeit innerhalb einer 30-Sekunden-Messung ein EKG zu erstellen und auf Vorhofflimmern zu untersuchen.

Während der EKG-Messung müssen die Seiten berührt werden

Während der EKG-Messung müssen die Seiten berührt werden

Ich bin dankbar dafür, dass die Uhr bisher nur einen normalen Sinus-Rhytmus erkannt hat und für mich keine Notwendigkeit bestand die Daten mit einem Arzt zu teilen.

Ergebnis der EKG-Messung

Ergebnis der EKG-Messung

Letzteres ist über die App möglich, auch wenn das Erstellen mitunter ein bisschen dauert.

Abruf der EKG-Ergebnisse in der App 1/4
Abruf der EKG-Ergebnisse in der App 2/4
Abruf der EKG-Ergebnisse in der App 3/4
Abruf der EKG-Ergebnisse in der App 4/4

Funktionen beim Sport

Neben den Google Apps hat der sportliche Bereich der Charge 6 die größten Änderungen erfahren:

  • Knapp 40 Sportarten auf der Charge 6

    Die Charge 6 listet alle 40 Sportarten auf, die man zur Aufzeichnung einer Aktivität auswählen kann. Das klingt nicht wirklich innovativ, aber nachdem auf der Charge 5 nur max. sechs Sportarten zu finden waren, ist das als großer Schritt zu bewerten.

    Knapp 40 Sportprofile auf der Charge 6

    Knapp 40 Sportprofile auf der Charge 6

  • Broadcast der Herzfrequenz

    Bis dato haben alle Produkte von Fitbit die ermittelte Herzfrequenz stets für sich behalten. Kein Modell konnte den ermittelten Puls an ein anderes Gerät übertragen.

    Das ist aber durchaus sinnvoll, wenn man z.B. im Sportstudio die Werte auf dem Display des genutzten Gerätes angezeigt haben möchte. Gleiches gilt, wenn die Herzfrequenz in einer anderen als der Fitbit App genutzt werden soll.

    Leider scheint das Zusammenspiel zwischen Charge 6 und externem Abnehmer am Ende aber nicht so gut zu funktionieren, wie es gewünscht ist. Zahlreiche Apps können zwar die Verbindung zur Charge 6 herstellen, es kommen aber keine Pulsdaten an. Die Gründe hierfür liegen offenbar in einer besonders sicheren Übertragung der Daten, mit der nicht jede App bzw. jedes Gerät umgehen kann.

Ansonsten ist fast alles beim Alten geblieben: Vor der Aktivität sucht man sich die entsprechende Sportart aus. Zuletzt genutzte Sportarten werden in der Liste weiter oben angezeigt, so dass nicht immer aufs Neue gesucht werden muss.

Runden-Einstellungen
Runden-Einstellungen

Vor der Aufzeichnung können die Runden angepasst werden, d.h. die Rückmeldung nach absolvierter

  • Distanz
  • Zeit
  • Kalorienverbrauch

Für die gleichen Größen und die Aktivzonenminuten kann vorab ein Ziel definiert werden. Beim Erreichen signalisiert die Uhr den Fortschritt mittels Vibration.

Ziel-Einstellungen
Ziel-Einstellungen

Für Outdoor-Sportarten kann das GPS der Uhr genutzt werden, auf das es vor dem Beginn der Aufzeichnung aber zu warten gilt.

Das GPS bietet nach wie vor den größten Anlass zur Kritik. Die Zeit, welche die Charge 6 benötigt, um ausreichend viele GPS-Signale zu empfangen, ist erschreckend hoch. Verglichen mit der Charge 5 scheint es hier keine Verbesserung zu geben.

Mitunter wartet man fünf Minuten bis endlich eine ausreichend stabile Situation erreicht ist. Nicht selten springt die Charge 6 auch zum Watchface zurück weil sie meint, man würde keine Eingabe mehr tätigen.

Wenn sie dann einmal ein GPS-Signal hat, verliert sie es auch gerne wieder.

Vielleicht hat Fitbit auch aus diesem Grund den dynamischen Modus eingebaut, der bei einem schlechten Signal auf die GPS-Daten des Smartphones zurückgreifen kann. Das bewirkt zwar Besserung, heißt aber auch, dass die Ursache nicht beim schlechten Signal an sich, sondern beim Antennen-Design der Charge 6 zu suchen ist.

Dreiteilung des Displays während der Aufzeichnung

Dreiteilung des Displays während der Aufzeichnung

Während der Aufzeichnung ist das Display dreigeteilt. In der Mitte und sehr präsent werden verschiedene Metriken angezeigt, die durch Antippen des Displays durchgewechselt werden können. Dazu gehören:

  • Herzfrequenz
  • Tempo (aktuell)
  • Tempo (durchschnittlich)
  • Dauer
  • Uhrzeit
  • Distanz
  • Aktivzonenminuten
  • Kalorienverbrauch
  • Schritte

Am oberen Rand des Displays findet sich der GPS-Status und die zurückgelegte Distanz, am unteren Rand die verstrichene Zeit.

Zusammenfassung am Ende der Aufzeichnung

Zusammenfassung am Ende der Aufzeichnung

Nach der Aktivität zeigt der Fitness Tracker die wichtigsten Daten an. Nach der Synchronisation finden sich alle Daten hübsch aufbereitet in der App wieder.

Auswertung nach der Aufzeichnung – Streckenverlauf
Auswertung nach der Aufzeichnung –
Ziel-Einstellungen
Ziel-Einstellungen

Beim Streckenverlauf im ersten Screenshot zeigen sich die Schwierigkeiten, mit denen die Charge 6 manchmal zu kämpfen hat. Ich denke, es wird aber deutlich, mit welchem Detailgrad bei der Auswertung einer sportlichen Aktivität zu rechnen ist.

Genauigkeit bei Nutzung von GPS

Die GPS-Leistung der Charge 5 war einer der größten Kritikpunkte. Zum einen hat es lange gedauert, bis ein ausreichend stabiles Signal gefunden wurde, zum anderen hat die Uhr das Signal auch wieder schnell verloren.

Ich hatte schon recht viel Hoffnung in die Charge 6 und Google gelegt, dass sie das Problem angehen. Um es kurz zu machen: haben sie leider nicht.

Die Charge 6 kämpft mit den gleichen Schwächen wie ihr Vorgänger. Das lange Warten auf ein GPS-Signal hatte ich eingangs schon beschrieben und es ist eher die Ausnahme, dass ein GPS-Signal innerhalb der ersten 30 Sekunden gefunden wird. Meist dauert es länger.

Was mich im Rahmen dieses Test ärgert ist, dass ich es selten geschafft habe, ordentliche Aufzeichnungen mit der Charge 6 hinzubekommen. Der folgende Streckenverlauf ist exemplarisch.

Mangelhafte GPS-Leistung

Mangelhafte GPS-Leistung

Um die Aufzeichnung zu beginnen, hat es sehr lange gedauert und wäre es nicht für den Test wichtig gewesen, ich wäre einfach schon losgelaufen.

Dass die Uhr bei dem kühlen Wetter im Ärmel verschwindet, darf der Leistung eigentlich keinen Abbruch tun. Verglichen mit der Amazfit Balance, Polar Grit X Pro und Coros Pace 2 liegen Welten zwischen Charge 6 und der Konkurrenz. Es liegt aber eben auch am rabenschwarzen Tag der Charge 6, die erst das GNSS-Signal nicht findet, dann schnell wieder verliert und für den Rest des Laufes nicht wieder erlangen kann.

Bei einem Spaziergang (!) ist es mir passiert, dass die Charge 6 selbständig entschieden hat, dieser sei zu Ende. Die Aufzeichnung hat einfach mittendrin gestoppt. Das darf natürlich nicht passieren und ich werde aus der Leistung nicht schlau. Es ist bisher jedoch nur einmal aufgetreten.

Wenn die Aufzeichnung funktioniert, ist sie nicht schlecht

Wenn die Aufzeichnung funktioniert, ist sie nicht schlecht

Wenn die Standortbestimmung dann doch mal funktioniert, dann ist die Leistung durchaus vorzeigbar. Schwächen zeigen sich vor allem beim Eintauchen in den Schatten von höheren Gebäuden, die den Blick in den Himmel plötzlich versperren.

Ungenauigkeiten zu Beginn der Aufzeichnung

Ungenauigkeiten zu Beginn der Aufzeichnung

Selbst wenn die Charge 6 den Empfang eines GPS-Signals indiziert, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass es ausreichend stabil ist. Das merkt man zu Beginn der o.g. Aufzeichnung, denn die Charge 6 wähnt mich durch Vorgärten und Häuser streifend.

Vielleicht empfiehlt Google genau deshalb, nach dem ersten Empfang eines GPS-Signals noch 30 Sekunden zu warten, um den Empfang ein stabiles Signal sicherzustellen.

Ungenauigkeit beim Eintauchen in Häuserschatten

Ungenauigkeit beim Eintauchen in Häuserschatten

Hier zeigt sich unschön, wie die Standortbestimmung in der Nähe von Gebäuden leidet. Das gleiche Bild zeigt sich am Ende der Runde, wo der Weg erneut an einem mehrgeschossigem Wohnhaus vorbeiführt und die Charge 6 narrt.

Ungenauigkeit beim Eintauchen in Häuserschatten

Ungenauigkeit beim Eintauchen in Häuserschatten

Genauigkeit bei der Herzfrequenz

Besser sieht es hingegen bei der Aufzeichnung der Herzfrequenz aus. Bricht die Charge 6 die Aufzeichnung nicht aus unbekannten Gründen ab, dann ist der Versatz zur Konkurrenz recht klein.

Genauigkeit bei der HF-Messung

Der neue PPG-Sensor und die auf AI beruhenden Algorithmen scheinen der Leistung der Charge 6 gut getan zu haben.

Abweichung zwischen Charge 6 und Polar H10

Das zeigt sich auch im direkten Vergleich mit dem HF-Brustgurt H10 von Polar. Dass auch die Charge 6 sich anfangs ein wenig „einschwingen“ muss, ist bei PPG-Sensoren nichts Ungewöhnliches, auch wenn man es mittlerweile immer weniger sieht.

Wie war das noch mal mit Fitbit Premium?

Mit dem Kauf der Charge 6 spendiert Google dem Nutzer eine 6-monatige Fitbit-Premium-Mitgliedschaft. Jetzt lohnt es noch einmal zu schauen, was das Premium-Konto für Vorteile bringt und vor allem deutlich zu machen, dass die Charge 6 auch ohne den Premium-Account vollumfänglich genutzt werden kann.

Wenn man sich für Fitbit Premium entscheidet, dann bieten sich folgende zusätzliche Inhalte und Metriken:

Featureauf dem Gerätin der App
Tagesform-Index++
Schlafprofil-+
Schlafanalyse (erweitert)-+
Gesundheits-Report-+
Stressmanagement-Index (erweitert)-+
Workout-Videos-+
Rezepte-+
Meditationsübungen-+

Es wird schnell deutlich, dass es sich nicht um eine Funktionserweiterung der Uhr handelt. Alleinig der Tagesform-Index wird in der Heute-App angezeigt. Ansonsten merkt man von der Premium-Mitgliedschaft auf der Uhr wenig.

Deutlicher schlägt sich der Mehr an Inhalten und Metriken in der App nieder. Da finden sich zum einen ein paar mehr Auswertungen, die Werte, die auch im kostenfreien Zugang enthalten sind, besser aufschlüsseln. Zum anderen aggregiert Google mehrere Metriken und leitet darauf einmal im Monat das Schlafprofil ab – mehr oder weniger ein Maskottchen, das stellvertretend für das eigene Schlafverhalten steht. Der Mehrwert ist überschaubar.

Kostentreibend sind in meinen Augen die zusätzlichen Workout-Videos, Audio-Meditation-Sessions und Rezepte. Sie müssen redaktionell bearbeitet und ggf. aktualisiert oder ausgetauscht werden, um dem Nutzer stets Neues zu präsentieren.

Unterm Strich zeigt sich, dass eine fehlende Premium-Mitgliedschaft die Funktionen der Charge 6 in keiner Weise einschränken. Wer die Aufschlüsselung einzelner Metriken für sich in Anspruch nehmen möchte, der kann dies erstmal 6 Monate ohne zusätzliche Kosten tun. Wer daran immer noch Gefallen findet, der wird die Premium-Mitgliedschaft für 8,99 € pro Monat fortführen müssen.

Fitbit Charge 6 - Fakten

1,04 Zoll
OLED (farbig)
120 × 240 Pixel
258 PPI
7Tage (Smartwatch)
3Tage (Always-On)
5Stunden (GPS)
22,7 × 36,7 × 11,2 mm
Funktionen
Display / Bedienung
Akkulaufzeit
Gesamt

Bewertung

Funktionsumfang

Aktivität Gesundheit Sport Smarte Funktionen Konnektivität Standort Musik 100 75 57 25 33 75 0
  • Funktionen

    Klicke für mehr Informationen
  • Sportprogramme / -funktionen

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  • Sensoren

    Klicke für mehr Informationen
  • Ortungsdienste

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  • Konnektivität

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  • Sonstiges

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Ergebnis des Fitbit Charge 6 Tests

Wertung: 90%
Unsere Wertung: 90%
Vorteile
  • Umfangreiche Gesundheitsfunktionen
  • Hochwertige Materialwahl
  • Integration Google-Dienste
Nachteile
  • Vergleichsweise hoher Preis
  • mäßige GPS-Genauigkeit
  • kleines Display

Sollte es eines Tages eine Charge 7 geben, dann bin ich ziemlich sicher, dass man die Charge 6 als Übergangsmodell von der Fitbit- in die Google-Welt verstanden wissen darf.

Google hat die Uhr zwar an eine paar Stellen verbessert, aber nicht wie bisher gewohnt die Innovation der Charge-Serie vorangetrieben. Ihre Abstammung von der Charge 5 sieht man ihr nicht nur an, sie erbt leider auch die Schwächen, die durch die Neuerungen nicht kompensiert werden konnten.

Blendet man einmal den sportlichen Teil mit GPS und HF-Broadcast aus, dann ist die Charge 6 ein sinnvoll weiterentwickelter Fitness- und Gesundheits-Tracker. Vielleicht sogar einer der vielseitigsten und vollständigsten am Markt.

Es sind einfach viele Metriken dabei, die für mich stimmige Werte liefern und Einblicke in einen gesunden Alltag bieten. Für die allermeisten davon braucht es auch keinen Fitbit Premium Account – die Uhr funktioniert in allem hier gezeigten auch ohne den Premium-Account.

Wer die Charge 6 als sportlichen Begleiter wählt, der muss Abstriche machen. Die Pulsmessung am Handgelenk funktioniert gut, aber wehe man möchte die Daten mit Jemandem via Broadcast teilen. Gleiches gilt für die Aufzeichnung von GPS-Daten, denn da fehlt es der Charge 6 an Zuverlässigkeit. Wer sein Smartphone mitführt, der kann immerhin die GPS-Daten vom Smartphone in die Aufzeichnung der Uhr einfließen lassen.

Für den Einführungspreis von 159 € war die Charge 6 für einen Fitness Tracker vergleichsweise teuer. Mittlerweile liegt der Straßenpreis bei ca. 115 € und damit wird das Charge 6 schon wieder sehr attraktiv. Sie verfügt nämlich über Funktionen, die günstigere Modelle eben nicht bieten. Dazu kommt ein gutes Ökosystem, in das Google nach der Überarbeitung aktuell noch einmal Feedback auf der Community einfließen lässt.

Besitzer der Charge 5 müssen nicht zwingend mit einem Kauf liebäugeln, denn die Änderungen fallen zu gering aus. Allenfalls wer seine Uhr zum Bezahlen nutzen will, der findet in Google Wallet das, im Vergleich zu Fitbit Pay, umfassendere System. Wer allerdings noch eine Charge 4 oder ein anderes, älteres Modell besitzt, der erhält beim Kauf der Charge 6 einen guten Nachfolger.


Offenlegung / Werbung: Das Produkt wurde mir auf meine Anfrage hin für den Test der/des Fitbit Charge 6 von Fitbit kostenlos zur Verfügung gestellt. An den Inhalt des Testberichts wurden keine Bedingungen geknüpft. Der Inhalt des Testberichts spiegelt somit vollständig meine eigene, unvoreingenommene Meinung und Erfahrung mit dem Produkt wider.

Warum der Beitrag dennoch als 'Werbung' gekennzeichnet ist, könnt ihr unter Kennzeichnungspflicht nachlesen.

Inhaltsverzeichnis

Der Beitrag Fitbit Charge 6 Test – Alles was du wissen musst erschien zuerst auf Fitness Tracker Test.

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https://www.fitness-tracker-test.info/fitbit-charge-6-test/feed/ 0
Huawei Watch Fit SE – Kleiner Fitness Tracker mit GPS https://www.fitness-tracker-test.info/huawei-watch-fit-se-test/ https://www.fitness-tracker-test.info/huawei-watch-fit-se-test/#respond Thu, 28 Sep 2023 16:12:53 +0000 https://www.fitness-tracker-test.info/?p=19258 Huawei präsentiert mit der Watch Fit SE einen Wearable, das sich dem Namen nach in der Nähe von Smartwatches sieht. Dass es sich nicht ganz so verhält soll dieser Testbericht zeigen. Nicht nur bei Smartphone und Tablets bietet der chinesische Konzern Huawei eine große Auswahl. Auch bei den Wearables ist das Angebot zahlreich und reicht

Der Beitrag Huawei Watch Fit SE – Kleiner Fitness Tracker mit GPS erschien zuerst auf Fitness Tracker Test.

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Huawei präsentiert mit der Watch Fit SE einen Wearable, das sich dem Namen nach in der Nähe von Smartwatches sieht. Dass es sich nicht ganz so verhält soll dieser Testbericht zeigen.

Huawei Watch Fit SE

Huawei Watch Fit SE

Nicht nur bei Smartphone und Tablets bietet der chinesische Konzern Huawei eine große Auswahl. Auch bei den Wearables ist das Angebot zahlreich und reicht vom kleinen Fitness Tracker bis zur potenten Smartwatch.

Nachdem die erste Generation der Watch Fit bereits 2020 das Licht der Welt erblickt hat, folgt drei Jahre später eine überarbeite Special Edition. Sie soll die recht große Lücke zwischen dem kleinen Fitness Tracker Band 8 und der Smartwatch Huawei Watch Fit 2 schließen.

Auch preislich reiht sich die Watch Fit SE zwischen Band 8 und Watch Fit 2 ein, die im Handel aktuell bei ca. 45 bzw. 105 Euro liegen. Mit Preisen zwischen 70 und 80 Euro trifft die Watch Fit SE fast genau die Mitte.

Unboxing und erster Eindruck

Huawei vertreibt die Watch Fit SE in einer kleinen weißen Pappschachtel, die nach dem Öffnen unmittelbar den Blick auf das Wearable freigibt. Verglichen mit teuereren Geräten wirkt die Watch Fit SE ein wenig verloren, wie sie da so auf der Seite liegt.

Verpackung der Huawei Watch Fit SE

Verpackung der Huawei Watch Fit SE

Aus der Schachtel befreit, präsentiert sich die Watch Fit SE als recht ansprechendes Modell, das entsprechend seiner Preisklasse jedoch viel Kunststoff verbaut hat.

Huawei Watch Fit SE im Profil

Huawei Watch Fit SE im Profil

Vor allem die Rückseite der Watch Fit mutet recht einfach an und das Plastik hinterlässt optisch keinen hochwertigen Eindruck.

Rückseite der Watch Fit SE mit PPG-Sensor

Rückseite der Watch Fit SE mit PPG-Sensor

Material und Qualität

Stabil und gut verarbeitet ist die Watch Fit SE dennoch. Die Spaltmaße sind gering und gleichmäßig. Da gibt es selbst bei dem günstigen Preis nichts auszusetzen.

Dank des schmalen 1,64″ Displays, das leicht geschwungen der Form des Handgelenks folgt, wirkt die Watch Fit SE recht klein, auch wenn das Display eher zu den größeren Vertretern bei Fitnessarmbändern gehört.

Ich komme auf das Display gleich noch einmal zurück.

Neben den vielen lichten ersten Eindrücken, wirft das Armband und die Befestigung am Uhrengehäuse ein paar Schatten: Das Armbandmaterial könnte besser sein und die Schließe ist nur aus Kunststoff.

Einfache Dornschließe aus Plastik

Einfache Dornschließe aus Plastik

Das wäre beides besser zu verkraften, wenn Huawei der Watch Fit SE nicht einen proprietären Armbandanschluss verpasst hätte. Um das Armband zu wechseln muss ein kleiner, eher fragil anmutender Stift aus der Uhr gezogen werden, der wie ein Splint fungiert und das Armband normalerweise an Ort und Stelle hält.

Proprietärer Anschluss des Armbands

Proprietärer Anschluss des Armbands

In Folge müssen Wechselarmbänder auch genau diesen Anschluss aufweisen und das sind nunmal deutlich weniger, als wenn Huawei zu einem Armband mit Quick-Release-Technik gegriffen hätte.

Genug Schatten gesichtet – wenden wir uns wieder den sonnigen Seiten der Watch Fit SE zu.

Display der Watch Fit SE

Dem Display der Huawei Watch SE gehört ein eigenes Kapitel gewidmet, eben weil es für einen so kleinen und vergleichsweise günstigen Fitness Tracker eine herausragende Leistung abliefert. Mit 1,64 Zoll ist es nicht nur recht groß, sondern löst auch mit 456 × 280 Pixeln auf. Die Pixeldichte liegt damit bei 326 PPI und ist nicht weit weg von Apples Smartwatch.

Aktives Display
Display im Always-On-Modus

Die hohe Leuchtkraft, hohen Kontraste und leuchtenden Farben verdankt die Watch Fit SE der zugrundeliegenden AMOLED-Technik. Die Uhr unterstützt auch einen Always-On-Modus, der das Display zwar nach einiger Zeit dunkel schaltet, es jedoch aktiv belässt. Die Uhrzeit lässt sich meist gut, in sehr hellen Umgebungen jedoch weniger gut ablesen. Zudem saugt der Always-On-Modus den Akku dreimal schneller leer als wenn ihr auf ständig aktivierte Display verzichtet.

Vermissen lässt die Watch Fit SE einen Sensor, der die Helligkeit des Display der Umgebung anpasst. Das bieten mitunter deutlich günstigere Modelle und auch das kleinere Band 8. Immerhin lässt dich die Helligkeit stufenlos manuell regeln und abends schaltet das Display automatisch die Helligkeit herunter.

Zum Glänzen bringen das Display natürlich die Watchfaces, von denen zehn bereits auf der Uhr vorinstalliert sind. Über die App kann aus einer unüberschaubar großen Anzahl gewählt werden.

Auswahl an Watchfaces (Auszug)
Auswahl an Watchfaces (Auszug)
Auswahl an Watchfaces (Auszug)
Auswahl an Watchfaces (Auszug)

Das Display gehört jedenfalls zu den Highlights der Watch Fit SE.

Erste Schritte mit der Watch Fit SE

Um die Watch Fit SE nutzen zu können braucht es zwingend die Huawei Health App und ein kostenloses Nutzerkonto.

Da Huawei ja bereits seit ein paar Jahren von US-Sanktionen betroffen ist, findet sich die Health App nicht wie gewohnt in den App-Stores von Google oder Apple, sondern muss über die Huawei App Gallery oder direkt über die Webseite des Herstellers installiert werden.

Eigentlich ist das keine große Sache, man muss es einfach nur wissen. Das Anlegen eines Nutzerkontos ist dann nur noch eine Fingerübung.

Genauso leicht wie die Installation der App gestaltet sich das Einrichten der Watch Fit SE. Nach dem Einschalten lässt sich die Sprache der Uhr über das Touch-Display auswählen, dass erfreulich schnell und präzise reagiert.

Finden sich App und Watch Fit SE nicht automatisch, lässt sich von der Uhr ein QR-Code durch die Health App einscannen. Wenige Einstellungen weiter ist die Einrichtung im Wesentlichen abgeschlossen. Mehr als 5 Minuten sollten man nur dann brauchen, wenn abschließend ein Firmware-Update auf die Uhr gespielt werden muss.

Funktionen der Watch Fit SE

Wenn man auf die Funktionen der Watch Fit SE schaut, dann lassen sich diese in Funktionen des Alltags, der Gesundheit und des Wohlbefindens und in Funktionen für den Sport unterteilen. Je nach Gestaltung der Hersteller bieten die Produkte in der einen Kategorie mal mehr, in der anderen Kategorie mal weniger – immer im Abhängigkeit dessen, wo das Produkt platziert werden soll. Ich nehme nicht zu viel vorweg, wenn ich verrate, dass die Watch Fit SE in allen Bereichen ein bisschen was bietet, aber den Schwerpunkt auf den Sport legt.

Grundlegende Bedienung

Wer schon einmal einen Fitness Tracker, Sportuhr oder Smartwatch mit Touch-Display in den Händen gehabt hat, der wird im Umgang mit der Watch Fit SE keine Überraschungen erleben.

Um das Display der Uhr zu aktivieren, genügt ein Druck auf den kleinen Button am Gehäuse oder das Heben und Drehen des Handgelenks.

Einmal aktiviert zeigt die Uhr in der Regel das Watchface an. Weil es immer mal wieder Einsteiger gibt, will ich den Begriff „Watchface“ noch einmal kurz erläutern: Beim Watchface handelt es sich im Großen und ganzes um das Ziffernblatt der Uhr. Weil diese mit den klassischen Ziffernblättern analoger Uhren meist wenig gemeinsam haben, brauchte es offenbar einen anderen Namen.

Eigentlich muss man sich nur merken: Watchface = Ansicht auf der die Uhrzeit angezeigt wird

Ansicht mit den Aktivitäten des Tages

Ansicht mit den Aktivitäten des Tages

Mit Wischgesten nach links und rechts kann zwischen einzelnen Ansichten für Daten und Metriken gewechselt werden. Das Wischen von oben nach unten öffnet die Schnell-Einstellungen, das Wischen von unten nach oben die Benachrichtigungen.

Funktionsmenü

Funktionsmenü

Durch Drücken der kleinen Funktionstaste gelangt man ins Funktionsmenü.

Funktionen für den Alltag

Wir steigern uns in die Funktionen der Watch Fit SE hinein und fangen mit denen an, die am ehesten im Alltag nützlich sind und wenden uns danach den sportlichen Aspekten der Uhr zu.

Es waren vor allem zwei Funktionen die ich während des Tests als hilfreich empfunden habe. Das waren zum einen die Benachrichtigungen, die vom Smartphone auf das Display der Watch Fit SE gespiegelt werden, zum anderen die Daten rund ums Wetter und die Wettervorhersage.

Ansicht mit den Aktivitäten des Tages

Ansicht mit den Aktivitäten des Tages

Benachrichtigungen zeigt der kleine Fitness Tracker aufgrund des recht großen Displays und der hohen Auflösung so an, dass man einen guten Eindruck davon gewinnt, ob es lohnt die ganze Nachricht auf dem Smartphone zu lesen. Für das Lesen langer Nachrichten ist das Display der Watch Fit SE jedoch ungeeignet.

Ist die Uhr mit einem Android-Smartphone gekoppelt, können Nachrichten von Messengern mit vordefinierte Texte beantwortet werden. iOS bleibt da aufgrund seiner etwas restriktiveren Politik außen vor – übrigens nicht nur im Zusammenspiel mit Huawei.

Die Funktionen rund ums Wetter gehören bei Huawei seither zu den detailliertesten und vor allem optisch gut aufbereiteten Inhalten. Sie bieten die Vorhersage des Wetter für die kommenden 24 Stunden auf Stundenbasis und die kommenden sieben Tage auf Tagesbasis. Zusätzlich zeigt sie auch die Zeit für den Auf- und Untergang von Mond und Sonne, die Mondphasen und Gezeiten (so dass wir den aktuellen Standort von Relevanz ist) an.

Aktuelles Wetter
Vorhersage für die kommenden Tage

Die Steuerung einer laufenden Musik-App auf dem Smartphone funktioniert ebenfalls. Das ganze ist zweckdienlich umgesetzt, aber wurde von mir im Testzeitraum im Alltag einfach nicht genutzt.

Musiksteuerung über die Watch Fit SE

Musiksteuerung über die Watch Fit SE

In dunkler Umgebung kann die Taschenlampen-Funktion für erhellende Momenten sorgen, die das Display in hellster Stufe in Weiß leuchten lässt.

Funktionen für Gesundheit und Well-Being

Betrachtet man die Aspekte Gesundheit und Wohlergehen mal unabhängig vom Sport, dann hält die Watch Fit SE auch hier ein paar Funktionen bereit.

Überwachung des Schlafs mit Schlafdauer und -wert

Überwachung des Schlafs mit Schlafdauer und -wert

Zunächst überwacht sie ohne Zutun des Nutzers den Schlaf und bestimmt dabei nicht nur die Einschlaf- und Aufstehzeiten, sondern unterteilt den Schlaf auch in die Schlafphasen.

Auswertung der Schlafphasen

Auswertung der Schlafphasen

Die aufgezeichneten Werte sind für mich immer nachvollziehbar gewesen.

Auswertung des Schlafs – Strecke
Auswertung des Schlafs – Tempo
Auswertung des Schlafs – Segmente
Auswertung des Schlafs – Diagramme

Anders sieht es bei den Schlafphasen aus. Das liegt aber nicht an der Watch Fit SE an sich, sondern ist allen Wearables gleich: Die Schlafphasen dienen eher als Indikation, denn für gesicherte Auswertungen braucht es den Aufenthalt in einem Schlaflabor.

Ruhepuls der vergangenen Tage

Ruhepuls der vergangenen Tage

Nebem der Vermessung des Schlafs zeichnet die Uhr non-stop die Herzfrequenz auf. Daraus lässt sich dann nicht nur eine Ruheherzfrequenz ableiten, sondern auch der Stress ermitteln, der Körper und Geist im Alltag zusetzt. Dem Stress entgegenwirken sollen die Atemübungen, die die Uhr anleiten kann.

Vermessung des Stress

Vermessung des Stress

Bevor ich es vergesse: Als Fitness Tracker erkennt das kleine Gerät natürlich die Anzahl der zurückgelegten Schritte, berechnet darauf basierend den Kalorienverbrauch und die zurückgelegte Distanz. Des Weiteren erkennt die Uhr, an wie vielen Stunden des Tages mindestens einmal gestanden wurde.

Funktionen für den Sport

Das größte Angebot an Funktionen bietet die Watch Fit SE im sportlichen Bereich. Nähern wir uns dem ganzen mal Schritt für Schritt.

Menü mit den Funktion der Watch Fit SE

Menü mit den Funktion der Watch Fit SE

Über das Menü kann die Trainingsfunktion aufgerufen werden. Dort hat man die Möglichkeit einen der vorinstallierten Laufkurse aufzurufen oder eine aus 100+ Sportarten zu wählen.

Auswahl der Sportart

Auswahl der Sportart

Auf die Laufkurse komme ich gleich noch einmal zurück.

Sportprogramme

Die große Anzahl an Sportarten dient vornehmlich der Dokumentation des eigene Tuns, denn nur so lässt sich auch nach langer Zeit erkennen und vor allem auswerten, welchen Sport man getrieben hat.

Natürlich verstecken sich hinter den Sportarten auch unterschiedliche Einstellungen, aber nicht in dem hohen Maße, wie es die Anzahl der Sportarten vermuten lässt. So ist z.B. bei allen Indoor-Sportarten die Aufzeichnung des GPS-Signals deaktiviert, beim Bahnschwimmen kann man die Bahnlänge erfassen, was beim Radfahren einfach keinen Sinn ergibt.

Einstellungen für die Sportart „Laufen“

Einstellungen für die Sportart „Laufen“

Pro Sportart lassen sich für die Aufzeichnung jedoch Einstellungen vornehmen. Dazu gehören u.a. Zielvorgaben (Distanz, Dauer, Kalorienverbrauch) und Erinnerungen (absolvierte Distanz, Herzfrequenz-Zone, Trainingsbelastung und Konditionsdaten) die während des Sports auf der Uhr angezeigt werden.

Wer die Unterstützung von Intervall-Trainings sucht, der wird bei der Watch Fit SE fündig, denn auf der Uhr lassen sich neben der Warm-Up- und der Cool-Down-Phase Wiederholungen von Belastungs- und Erholungsphasen definieren.

Hinter der Funktion „Intelligenter Begleiter“ steckt die Tempo-Vorgabe und der Abgleich während der Aufzeichnung, wie weit man vor oder hinter dem virtuellen Laufpartner ist, der die Strecke mit einem konstanten Tempo absolviert.

Intelligenter Begleiter (während der Aufzeichnung)

Intelligenter Begleiter (während der Aufzeichnung)

Für das Stoppen der Aufzeichnung an der roten Ampel sorgt die Auto-Pause-Funktion.

Laufkurse

Zu den Besonderheiten der Watch Fit SE gehören sicherlich die 13 vorinstallierten Laufkurse, die sich ebenfalls hinter dem Menüpunkt „Training“ verstecken, nach Schwierigkeit sortiert sind und zwischen 20 und 45 Minuten dauern. Sie unterteilen sich in folgende Kategorien:

  • Laufen/Gehen Anfänger
  • Fettverbrennendes Laufen
  • Langsames Langstreckenlaufen
  • Intervalllaufen
Laufkurs – Einordnung
Laufkurs – Aufbau

Die einfachen Laufkurse führen Lauf-Anfänger durch den Wechsel zwischen Joggen und Gehen an ausdauerndere Formate heran. Fortgeschrittenere Laufkurse erhöhen die Dauer der Intervalle und berücksichtigen ab einem bestimmten Punkt die Herzfrequenz.

Laufkurse – Übersicht
Laufkurs – Übersicht
Laufkurs – Übersicht

Wer langsam in den Laufsport finden möchte, dem gibt Huawei ein nettes Gimmick an die Hand, mit der die Herausforderungen Schritt für Schritt angepasst werden können.

Aufzeichnung während des Sports

Nach dem ganzen Auswählen und Einstellen kann es eigentlich losgehen – meistens, denn wer den Streckenverlauf und das Tempo aufgezeichnet bekommen möchte, der muss auf den Empfang eines GPS-Signals warten. Die Watch Fit SE gehört nicht zu den schnellsten Vertretern und lässt sich manchmal ein bisschen Zeit. Wenn die das GPS-Signal aber erst einmal gefunden hat, lässt sie es nicht mehr so schnell los.

Datenfelder während der Aufzeichnung 1/2
Datenfelder während der Aufzeichnung 2/2

Die Daten, die während der Aufzeichnung angezeigt werden, lassen sich nicht konfigurieren. Wer das braucht, der muss sich bei vollständigeren Sportuhren umschauen. Für mich ist die Darstellung in einigen Bereichen zu klein, gerade wenn es etwas hektischer und bewegungsreicher beim Sport zugeht.

Nach der Aufzeichnung

Nach dem Beenden der Aufzeichnung lassen sich die wichtigsten Daten und Metriken auf dem Display der Watch Fit SE ablesen. Auch wenn Huawei versucht den Platz möglichst sinnvoll auszunutzen, das kleine Display hat nuneinmal seine Grenzen, so dass viel zwischen den unterschiedlichen Ansichten gewechselt werden muss.

Details der Aufzeichnung
Details der Aufzeichnung
Details der Aufzeichnung

Dabei zeigt die Watch Fit SE nicht nur Werte, sondern auch Kurven an.

Details der Aufzeichnung
Details der Aufzeichnung
Details der Aufzeichnung
Details der Aufzeichnung
Details der Aufzeichnung
Details der Aufzeichnung

Ganz im Stil größerer Sportuhren bestimmt Huawei auch bei der kleinen Watch Fit SE den Trainingsstatus, der sich in den folgenden Aspekten widerspiegelt:

  • Running Ability Index
  • Trainingsbelastung
  • Erholung
  • VO2max
Details der Aufzeichnung
Details der Aufzeichnung
Details der Aufzeichnung

Leichter und übersichtlicher geht es allemal in der App zu.

Im Konzept ähnlich wie auf der Uhr, lassen sich hier auch die aufgezeichneten, sportlichen Aktivitäten sichten – komfortabler und übersichtlicher.

Auswertung einer Aktivität – Strecke
Auswertung einer Aktivität – Tempo
Auswertung einer Aktivität – Segmente
Auswertung einer Aktivität – Diagramme
Auswertung einer Aktivität – Strecke
Auswertung einer Aktivität – Tempo
Auswertung einer Aktivität – Segmente
Auswertung einer Aktivität – Diagramme

Für die Größe und den Preis liefert die Huawei Watch Fit im Test erstaunlich viele Daten.

App

Die Huawei Health App hinterlässt einen sehr aufgeräumten, in manchen Bereichen jedoch auch überladenen Eindruck auf mich. Wer sich ein bisschen mit dem Aufbau angefreundet hat, der findet ausgehend vom Dashboard schnell in die detaillierten Auswertungen.

Huawei Health – Dashboard – Kreise
Huawei Health – Dashboard – Kleeblatt
Huawei Health – Dashboard – Kacheln
Huawei Health – Kleeblätter
Huawei Health – Aktivitätsdatensätze

Dort erhält man nicht nur Einblick in die tagesaktuellen Daten, sondern auch die Daten der vergangenen Tage, Wochen und Monate.

Auswertung Schritte auf Tagesbasis
Auswertung Schritte auf Wochenbasis
Auswertung Schritte auf Monatsbasis
Auswertung SpO2 auf Monatsbasis
Auswertung SpO2 auf Monatsbasis

Sehr gut gefallen mir die Monatsberichte, die am Ende eines jeden Monats generiert werden und die wichtigsten Daten und Ereignisse noch einmal zusammenfassen und dem Vormonat gegenüberstellen. Das erleichtert die Vergleiche, weil nicht ständig die Ansichten gewechselt werden müssen.

Monatsbericht (Auszug)
Monatsbericht (Auszug)
Monatsbericht (Auszug)
Monatsbericht (Auszug)

Insgesamt ist das Informationsangebot sehr groß, hier und da jedoch mit Werbung für die eigenen Produkte bzw. das kostenpflichtige Abo Health+ durchzogen. Persönlich würde ich mir das eine striktere Trennung wünschen.

Akkulaufzeit

Huawei gibt die Akkulaufzeit mit maximal neun Tagen an. Der Bestwert wird aber nur erreicht, wenn auf die Nutzung einiger Funktionen verzichtet wird. Bei typischer Nutzung soll die Uhr bis zu sechs Tage durchhalten und da bewegen wir uns durchaus im realistischen Rahmen. Je nach Grad der Nutzung mag es mal mehr mal weniger sein.

Für ein so kleines Gerät mit einem großen Display sind das gute, wenn auch keine überragenden Werte.

Neigt sich der Akkustand dem Ende, tankt die Watch Fit SE über das magnetisch haltende Ladekabel wieder Strom.

Ergebnis des Huawei Watch Fit Tests

Wertung: 90%
Unsere Wertung: 90%
Vorteile
  • Hervorragendes P/L-Verhältnis
  • Helles 1,64" AMOLED-Display
  • GPS + zahlreiche Sportfunktionen
  • bis zu 9 Tage Akkulaufzeit
Nachteile
  • Proprietäre Befestigung des Armbands
  • wenig Neuerung im Vergleich zum Vorgänger

Huawei bietet mit der Watch Fit SE einen kleinen Fitness Tracker, der aufgrund seines Preis-Leistungsverhältnis und der ansprechenden Optik viele Interessenten finden dürfte – vielleicht ist es auch das aktuell beste Armband für die Meisten. Für knapp 70 € erhält man ein sehr ordentlichen Stück Technik, das viel Freude bereitet. Für den Preis muss allerdings auch bewusst sein, dass den Funktionen, der Erweiterbarkeit und Qualität der Materialien Grenzen gesetzt sind.

Warum es zwingend die Neuauflage in der Special Edition gebraucht hat, erschließt sich mir nicht ganz. Sei es drum…

Die größte Konkurrenz kommt am ehesten aus dem eigenen Hause, denn mit ca. 100 € ist die Watch Fit 2 nicht deutlich teurer, bietet jedoch das nochmals größere Display, hochwertigere Materialien und mehr smarte Funktionen.


Offenlegung / Werbung: Das Produkt wurde mir auf meine Anfrage hin für den Test der/des Watch Fit SE von Huawei kostenlos zur Verfügung gestellt. An den Inhalt des Testberichts wurden keine Bedingungen geknüpft. Der Inhalt des Testberichts spiegelt somit vollständig meine eigene, unvoreingenommene Meinung und Erfahrung mit dem Produkt wider.

Warum der Beitrag dennoch als 'Werbung' gekennzeichnet ist, könnt ihr unter Kennzeichnungspflicht nachlesen.

Inhaltsverzeichnis

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Huawei Band 8 Test – Wenig Neues und dennoch gut https://www.fitness-tracker-test.info/huawei-band-8-test/ https://www.fitness-tracker-test.info/huawei-band-8-test/#respond Sat, 23 Sep 2023 17:53:03 +0000 https://www.fitness-tracker-test.info/?p=18314 Fitness Tracker gibt es wie Sand am Meer. Umso mehr überrascht es, dass Huawei in regelmäßigen Abständen neue Modelle des Huawei Band auf den Markt bringt. Mit dem Huawei Band 8 habe ich mir die aktuelle Version im Test angeschaut. Wer sich auf die Suche nach einem Fitness Tracker begibt, der steht einem unfassbar großen

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Fitness Tracker gibt es wie Sand am Meer. Umso mehr überrascht es, dass Huawei in regelmäßigen Abständen neue Modelle des Huawei Band auf den Markt bringt. Mit dem Huawei Band 8 habe ich mir die aktuelle Version im Test angeschaut.

Wer sich auf die Suche nach einem Fitness Tracker begibt, der steht einem unfassbar großen Angebot gegenüber. Den überwiegenden Teil stellen Whitelabel-Produkte dar, die sich meist nur im Aussehen unterscheiden. Die Sensoren und die damit verbundene Genauigkeit teilen sie sich meist genauso wie die mittelmäßige VeryFit App.

Huawei Band 8

Huawei Band 8

Die Modelle der Band-Serie stellen nicht nur ein erfrischende Ausnahme dar, sondern profitieren zudem von Huaweis Innovations- und Investitionsbereitschaft im Smartwatch-Bereich. Entsprechend groß ist der Funktionsumfang der kleinen Fitness Tracker. Aber ein nach dem anderen…

Huawei Band 8 im Überblick

Das Huawei Band 8 ist ein 43 x 24 mm kleines Fitnessarmband, das ein 1,47″ großes, rechteckiges AMOLED-Display beherbergt. Die Pixeldichte von 282 PPI verdankt es der Auflösung von 194 x 368 Pixeln. Informationen werden damit auf dem kleinen Display scharf dargestellt, auch wenn hochpreisigere Geräte meist noch höhere Werte erreichen.

Band 8 Band 7 Band 6
Display OLED (farbig) OLED (farbig) OLED (farbig)
Displaygröße 1,47" 1,47" 1,47"
Auflösung | PPI 194 × 368 | 283 194 × 368 | 283 194 × 368 | 283
Abmessungen 43,5 × 24,5 × 9,0 mm 44,4 × 26,0 × 10,0 mm 43,0 × 25,4 × 11,0 mm
Gewicht 14 g ohne Armband 16 g ohne Armband 18 g ohne Armband

Legt man die Modelle Band 6, Band 7 (Testbericht) und Band 8 nebeneinander, zeigt sich, dass der Hersteller wenig Energie in die Anpassung oder Neugestaltung des Fitness Trackers gesteckt hat. Bedarf gibt es nicht, denn die Form ist gefällig und mit nur 9 mm fällt das Band 8 zudem extrem schlank aus.

Auch wenn optisch vieles beim Alten geblieben ist, das Gewicht konnte Huawei um 2 Gramm reduzieren. Das klingt vielleicht nicht viel, so kommt das Band 8 aber auf nur noch 14 Gramm.

Konstant ist auch die Wahl des Materials, denn das Band 8 besteht nach wie vor aus Plastik. Das Material des Armbands richtet sich nach der Farbe des Modells: Das Band 8 in Midnight Black besteht auf TPU, die Varianten in Emerald Green und Sakura Pink verfügen über ein Silikonarmband und in Vibrant Orange bietet das Huawei Band 8 ein Nylonarmband.

Dafür kostet das kleine Gerät in allen Varianten auch nur 59 € (UVP). Im Handel ist es meist schon 10 € günstiger zu bekommen.

Unboxing und erster Eindruck

Es dürfte wenig überraschen, dass in der Verpackung eines Fitness Trackers dieser Preisklasse wenig Überraschungen warten. Entsprechend finden sich nach dem Öffnen

  • Huawei Band 8 Fitnessarmband
  • Magnetisches USB-Ladekabel
  • Garantie- und Sicherheitsinformationen
Huawei Band 8 – Verpackung

Huawei Band 8 – Verpackung

Hochwertig mutet das Band 8 jedoch nicht an. Das liegt natürlich an der Materialwahl und dem leichten Gewicht, aber hey, es kostet ja auch nur ein Bruchteil dessen, was man für Sportuhren oder Smartwatches hinlegt.

Schmales Profil des Huawei Band 8

Schmales Profil des Huawei Band 8

An der Verarbeitung kann man dennoch nichts aussetzen. Die Spaltmaße sind gering und Makel sucht man vergebens.

Neu gestaltet hat Huawei den Mechanismus zum Wechseln der Armbänder. Allein durch Drücken einer kleinen Fläche lassen sich die Armbandteile lösen und rasten beim Einstecken wieder ein.

So gut das ganze bei kleinen Fingern funktioniert, so fummelig wird es bei größeren Händen. Gleichzeitig reduziert sich die Anzahl der Ersatzarmbänder, weil es sich für viele Hersteller nicht lohnt für einen propriäteren Anschluss gesonderte Armbänder zu produzieren.

Display – Klein und hell

Prägendes Merkmal des Band 8 ist das 1,47″ große AMOLED-Display. Das ist zwar in Größe und Auflösung identisch zu den beiden Vorgängern, kann aber mit bis zu 500 Nits hell leuchten. Gegenüber den 450 Nits ist das eine Steigerung um 11 Prozent.

Helles Display mit satten Farben

Helles Display mit satten Farben

Hinweis: Der Moiré-Effekt auf den Fotos mit Display ist der DSLR geschuldet, mit der ich die Fotos mache. Im täglichen Gebrauch sieht man davon, auch bei genauem Hinsehen, gar nichts.

Vorteilhaft gestaltet sich die stufenlose Regelung der Helligkeit. Auf einen Umgebungslichtsensor muss das Huawei Band 8 weiterhin verzichten. Infolge bleibt das Display im direkten Sonnenlicht manchmal ein bisschen dunkel.

Funktionen im Alltag

Das Huawei Band 8 bietet gemessen am Preis einen vergleichsweise großen Funktionsumfang. Am ehesten erinnert das Band 8 natürlich an einen klassischen Fitness Tracker, zählt also die Schritte und berechnet daraus den Kalorienverbrauch und die zurückgelegte Distanz.

Erfassung der Anzahl der Schritte

Erfassung der Anzahl der Schritte

Das kleine Fitnessarmband kann aber mehr und so finden sich neben den Basics unterm Strich noch weitere sinnvolle Metriken:

  • Schritten, Kalorienverbrauch und Distanz
  • Schlafdauer, -phasen und -qualität
  • Herzfrequenz
  • Ruheherzfrequenz
  • SpO2 (Blutsauerstoffsättigung)
  • VO2max
  • Stress

Die Werte des aktuellen Tages lassen sich direkt auf dem Display des Band 8 ablesen.

AOD-Watchface
AOD-Watchface
AOD-Watchface
AOD-Watchface

Die gleichen Ergebnisse, jedoch mit dem Blick in die Vergangenheit, bietet die Huawei Health App an.

Dashboad in der Health App 1/2
Dashboad in der Health App 2/2

Über die Kacheln gelangt man schnell zu den detaillierten Auswertungen auf Tages-, Wochen- oder Monatsebene.

Auswertungen im Detail
Auswertungen im Detail
Auswertungen im Detail
Auswertungen im Detail

Besonders viele Arbeit hat Huawei in die Auswertung des Schlafs gesteckt. Für mich sind die Werte plausibel. Natürlich bin ich kein Schlaflabor, finde mich in den Einschlaf- und Aufwachzeiten wieder und kann mittlerweile recht gut abgleichen, ob ich tief und fest geschlafen habe oder es eine Nacht mit viel leichtem Schlaf war.

Schlafwert und -dauer
Unterteilung des Schlafs in Phasen
Nickerchen am Tag

Die Auswertungen bereitet Huawei in der kostenlosen Health App ansprechend auf. Auch wenn ich bei Huawei eher selten zu Gast bin, finde ich mich in der App immer wieder schnell zurecht.

Kleine Helfer für den Alltag bietet das Band 8 dank folgender Funktionen an:

  • Sonnenauf- und Sonnenuntergang
  • Mondauf- und Monduntergang / Mondphasen
  • Alarm
  • Timer / Stoppuhr
  • Taschenlampe
  • Musiksteuerung
  • Fernauslöser
  • Smartphone / Armband finden
Wetter
Sonnenauf- und Sonnenuntergangszeiten
Mondphasen

Was davon tatsächlich gebraucht wird, muss jeder mit sich selbst ausmachen. Die Zeiten für Auf- und Untergang von Mond und Sonne nutze ich tatsächlich immer mal wieder. Einen Alarm habe ich auf noch keinem Wearable genutzt – niemals. Auch die Taschenlampe und der Fernauslöser sind nicht unendlich sexy, aber das gilt eben alles nur für mich.

Benachrichtigungen spiegelt das gekoppelte Smartphone auf dem Armband. Trotz des kleinen Displays sind die Texte gut lesbar.

Funktionen beim Sport

Auch als sportlicher Begleiter ist das Band 8 gut aufgehoben, allerdings fehlt es dem kleinen Fitness Tracker an einem GPS-Chip. Ohne ein mitgeführtes Smartphone muss auf die Aufzeichnung von Tempo und Streckenverlauf verzichtet werden. Auch die Laufprogramme spart Huawei im Vergleich zur Watch Fit ein.

Darstellung von Herzfrequenz, Distanz und Dauer

Darstellung von Herzfrequenz, Distanz und Dauer

Wetter
Mondphasen

Die angezeigten Werte und die Aufteilung auf die drei Datenseiten lassen sich nicht ändern. Das bieten in der Regel erst Produkte aus dem mittleren Preissegment. Beim Band 8 muss man per Touch durch die einzelnen Datenseiten wechseln.

Das ansonsten wirklich gute Display, zeigt beim Sport ein paar Nachteile: Bei schnellen Bewegungen ist es mitunter schwer die Informationen auf dem kleinen Display zu erfassen. Wer häufiger mal beim Sport auf das Fitnessarmband schaut, der wird vielleicht weniger Freude haben als jene Sportler, die das Band alleinig zum Erfassen der Daten bei sich führen und es während des Sports keines Blickes würdigen.

Zusammenfassung der Aufzeichnung
Herzfrequenz - Verlauf während der Aufzeichnung
Herzfrequenz - Verteilung in Zonen

Die Aktivitäten lassen sich direkt auf dem Gerät auswerten. Deutlich komfortabler läuft es allerdings über die Health App auf dem Smartphone oder dem Tablet.

Auswertung Laufen 1/4
Auswertung Laufen 2/4
Auswertung Laufen 3/4
Auswertung Laufen 4/4

Über das bei einem Fitness Tracker zu Erwartende hinaus bietet das Band 8:

  • Running Ability Index
  • Trainingsbelastung
  • VO2max

Ich finde es recht cool, dass sich auf einem so kleinen und günstigen Gerät diese Metriken finden. Gleichzeitig empfinde ich sie als wenig passend zur Zielgruppe. Wer sich mit den drei o.g. Werten ernsthaft befasst, der hat höhere sportliche Ansprüche, die dann meist auch durch eine leistungsfähigere Sportuhr befriedigt wird.

Running Ability Index
Trainingsbelastung
VO2max

Wer sich am Ende einer Woche oder eines Monats für die eigenen Leistungen interessiert, der wird Gefallen am hübsch aufbereiteten Wochen- bzw. Monatsbericht finden.

Monatsbericht 1/4
Monatsbericht 2/4
Monatsbericht 3/4
Monatsbericht 4/4

Akkuleistung

Laut Hersteller hält das Huawei Band 8 im Normalgebrauch bis zu 14 Tagen. Weil das quasi unter Laborbedingungen ermittelt ist, weichen die Werte bei jedem Nutzer ein wenig davon ab.

Bis zum ersten Laden hat es bei mir 12 Tage durchgehalten. Dazu muss gesagt werden, dass ich anfangs natürlich die Produkte recht ausgiebig nutze, ausprobiere und meine Erfahrungen für den Testbericht sammel. Das mag schon einmal mehr sein, als sich nach 2 Wochen des Kennenlernens einpendeln.

Mit 12 Tagen darf man aber sehr zufrieden sein und die 14 Tage sind durchaus im Bereich des Machbaren. Und sollte sich der 180 mAh kleine Akku des Band 8 doch einmal dem Ende neigen, lädt der Fitness Tracker innerhalb von 45 Minuten wieder vollständig auf. Das sagt übrigens nicht nur Huawei, sondern auch meine Stoppuhr.

Huawei Band 8 - Fakten

1,47 Zoll
OLED (farbig)
194 × 368 Pixel
283 PPI
14Tage (Energiesparmodus)
9Tage (typisch)
43,5 × 24,5 × 9,0 mm
14 g (ohne Armband)
Funktionen
Display / Bedienung
Akkulaufzeit
Gesamt

Bewertung

Funktionsumfang

Aktivität Gesundheit Sport Smarte Funktionen Konnektivität Standort Musik 80 75 46 33 17 0 20
  • Funktionen

    Klicke für mehr Informationen
  • Sportprogramme / -funktionen

    Klicke für mehr Informationen
  • Sensoren

    Klicke für mehr Informationen
  • Ortungsdienste

    Klicke für mehr Informationen
  • Konnektivität

    Klicke für mehr Informationen
  • Sonstiges

    Klicke für mehr Informationen

Ergebnis des Huawei Band 8 Tests

Wertung: 79%
Unsere Wertung: 79%
Vorteile
  • Helles, hochauflösendes Display
  • Großer Funktionsumfang
  • Günstiger Preis
Nachteile
  • Fehlen von GPS
  • Einfaches Material

Unterm Strich muss man festhalten, dass man ziemlich viel Fitness Tracker für vergleichsweise wenig Geld bekommt. Der Funktionsumfang muss sich keinen Deut hinter den Angeboten von Fitbit verstecken. Wer die ausgeklügelten Funktionen, wie z.B. EDA- und cEDA-Scan, EKG-Messung, GPS und den Daily Readiness Score nicht vermisst, der findet im Band 8 einen adäquaten Ersatz.

Keine Frage, die Materialwahl fällt bei Huawei Band 8 einfacher und damit günstiger aus, billig wirkt das Band 8 aber nicht. Verglichen mit der Fitbit App hinterlässt die Huawei Health App bei mir den besseren Eindruck.

Weil sich Band 6, Band 7 (Testbericht) und Band 8 nur in Details unterscheiden, lohnt ein Upgrade beim Besitz der Vorgänger nicht. Wer ein noch älteres Modell sein eigen nennt, der wird die Vorzüge schon während des Lesens erkannt haben.


Offenlegung / Werbung: Das Produkt wurde mir auf meine Anfrage hin für den Test der/des Band 8 von Huawei kostenlos zur Verfügung gestellt. An den Inhalt des Testberichts wurden keine Bedingungen geknüpft. Der Inhalt des Testberichts spiegelt somit vollständig meine eigene, unvoreingenommene Meinung und Erfahrung mit dem Produkt wider.

Warum der Beitrag dennoch als 'Werbung' gekennzeichnet ist, könnt ihr unter Kennzeichnungspflicht nachlesen.

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Der Beitrag Huawei Band 8 Test – Wenig Neues und dennoch gut erschien zuerst auf Fitness Tracker Test.

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https://www.fitness-tracker-test.info/huawei-band-8-test/feed/ 0
Huawei Band 7 im Test – Solider Fitness Tracker mit 14 Tagen Akkulaufzeit https://www.fitness-tracker-test.info/huawei-band-7-test/ https://www.fitness-tracker-test.info/huawei-band-7-test/#comments Sun, 10 Jul 2022 19:08:20 +0000 https://www.fitness-tracker-test.info/?p=16678 Das Huawei Band 7 ist klein, leicht und günstig und hat dennoch eine Menge zu bieten. Ich habe mir das Produkt im Test für euch angeschaut.

Der Beitrag Huawei Band 7 im Test – Solider Fitness Tracker mit 14 Tagen Akkulaufzeit erschien zuerst auf Fitness Tracker Test.

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Obwohl die Verbreitung von Smartwatches stark zugenommen hat, haben Fitness Tracker dennoch ihre Daseinsberechtigung. Besonders vorteilhaft sind der vergleichsweise günstige Preis und die geringen Maße. Mit dem Band 7 hat Huawei einen Fitness Tracker vorgestellt, der neben diesen Aspekten auch noch beim Funktionsumfang punkten kann. Ich habe mir das Huawei Band 7 im Test angeschaut.

Huawei Band 7

Huawei Band 7

Das Huawei Band 7 ist ein nur 16g (ohne Armband) schwerer und mit 9,99 mm sehr dünner Fitness Tracker. Trotz der geringen Maße bietet er ein 1,47 Zoll großes, rechteckiges AMOLED-Display mit einer Auflösung von 194 x 368 Pixeln (283 PPI).

Im Vergleich zum Vorgänger Band 7 ist der Fitness Tracker damit noch ein bisschen leichter und dünner – Huawei spricht vom schlankesten Produkt in seinem Produktportfolio.

Unboxing und erster Eindruck

Im Handel wird das Huawei Band 7 in einer kleinen Pappschachtel vertrieben, in der sich neben dem Fitnessarmband ein USB-Kabel mit propriäterem Anschluss und ein paar Faltblättchen mit Garantie- und Sicherheitshinweisen findet.

Huawei Band 7 in der Verpackung

Huawei Band 7 in der Verpackung

Das USB-Kabel ist nicht sonderlich lang und bietet einen kleinen Magneten, der das Kabel an der Uhr in Position halten soll. In den meisten Situationen reicht die Kraft des Magneten dafür auch aus.

USB-Ladekabel und Garantie-/Sicherheitshinweise

USB-Ladekabel und Garantie-/Sicherheitshinweise

Unterm Strich findet sich in der Verpackung nichts Besonderes und für alle, die sich neu mit dem Thema „Fitness Tracker“ beschäftigen: Es ist im Lieferumfang alles dabei, was benötigt wird.

Die Verarbeitung ist solide und es gibt wenig Anlass zur Kritik. Das Material ist weniger hochwertig, als bei teureren Produkten, hinterlässt aber keinen schlechten Eindruck.

Ordentliche Verarbeitung

Ordentliche Verarbeitung

Die Spaltmaße sind gering und gleichmäßig. Am ehesten kann man von der Rückseite des Band 7 auf die Preisklasse schließen, denn diese fällt recht einfach aus.

Rückseite mit Sensoren und Ladekontakten

Rückseite mit Sensoren und Ladekontakten

Neben der hier im Test genutzten Variante in Schwarz gibt es das Band 7 auch in den Farben Grün, Rot und Pink. Das Gehäuse des Fitness Trackers ist jeweils im Farbton des Armband gehalten, glänzt aber verhalten metallisch.

Der einzelne Button auf der rechten Seite schaut nur wenig auf dem Gehäuse heraus, lässt sich aber gut ertasten und hat einen spürbaren Druckpunkt.

Weil das Charge 5 (Testbericht) von Fitbit und das Band 7 von Huawei ähnliche Kundengruppen adressieren dürften, habe ich beide einmal nebeneinander abgelichtet. Abgesehen vom größeren Display des Band 7 fallen die äußeren Unterschiede eher gering aus.

Fitbit Charge 5 vs. Huawei Band 7
Fitbit Charge 5 vs. Huawei Band 7

Dank der überschaubaren Maße von 44,35 x 26 x 9,99 mm trägt sich das Huawei Band 7 sehr komfortabel und stört weder im Alltag noch beim Sport. Das Armband aus Silikon ist schmal genug, als dass es am Handgelenk von Männern und Frauen gleichermaßen eine gute Figur macht. Vielleicht ist es auch dem schmalen Profil zuzuschreiben, dass es unter dem Armband zu keinerlei Hautirritationen gekommen ist.

Display / Watchfaces

Das AMOLED-Display gehört zu den kleinen Highlights des Band 7. Mit 283 PPI löst es recht hoch auf, so dass Texte, Charts und Icons knackig scharf wiedergegeben werden können. Ingesamt fällt die Darstellung recht kontrastreich und farbenfroh aus – zum Vorteil des Nutzers.

Für das Watchface bietet Huawei über die Health App unzählige Varianten an, die ein gewisses Maß an Individualisierung zulassen. Die Auswahl an wirklich hochwertigen Watchfaces ist geringer, als bei den Smartwatches von Huawei, aber um Längen besser als z.B. bei Fitbit. Wer ein bisschen Zeit zum Durchstöbern des Angebots mitbringt, der findet auch für sich eine ansprechende Darstellung.

Watchface (Standard)
Watchface (Always-On)

Die Auswahl der Watchfaces für das Always-On-Display ist hingegen eingeschränkt, wenn man Glück hat findet man ein AOD-Watchface, das zur aktivierten Variante passt.

Helligkeitseinstellungen des Displays

Helligkeitseinstellungen des Displays

Die Helligkeit des Displays lässt sich in 5 Stufen regeln. Die maximale Stufe belastet zwar den Akku ein wenig stärker, sorgt aber gerade in den Sommermonaten für bessere Ablesbarkeit unter freiem Himmel. Eine automatische Verringerung der Helligkeit in der Nacht lässt sich aktivieren.

Funktionsumfang

Auch wenn es sich beim Huawei Band 7 um einen klassischen Fitness Tracker handelt, so kann er doch mehr, als nur Schritte zählen und darauf basierend den Kalorienverbrauch und die zurückgelegte Distanz berechnen.

Activity Tracking

Activity Tracking

Aber fangen wir ruhig mit den Funktionen an, die Aktitivitäts- und Gesundheitsdaten im Alltag vermessen.

Funktionen des Actitity Trackings

Das Band 7 erfasst neben Schritten, zurückgelegter Distanz und Kalorienverbrauch die Herzfrequenz und das 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche. Die gleichen optischen Sensoren an der Unterseite des Wearables werden genutzt, um die Blutsauerstoffsättigung SpO2 und das Stress-Niveau zu ermitteln.

Messung der Blutsauerstoffsättigung SpO2

Messung der Blutsauerstoffsättigung SpO2

Beides funktioniert nur, wenn das Handgelenk nicht bewegt wird. Das heißt, dass die Messungen vor allem in der Nacht regelmäßig zu Ergebnissen führen, tagsüber durchaus sich größere Lücken auftun.

Für Trainingszwecke sind die Angaben zu unregelmäßig und für die medizinische Nutzung fehlt die Zulassung. Um eine Idee davon zu bekommen, ob mit der Sauerstoffsättigung etwas nicht stimmt und eine weitere Abklärung durch einen Arzt sinnvoll ist, kann es vielleicht reichen.

Die Technologie zur Überwachung des Schlafes nennt Huawei TruSleep 2.0. Diese erkennt nicht nur die Einschlaf- und Aufwachzeiten, sondern auch Schlafphasen (REM-, Leichtschlaf- und Tiefschlafphasen).

Schlafbericht – Zusammenfassung auf der Uhr

Schlafbericht – Zusammenfassung auf der Uhr

Auf der Uhr findet sich leider nur eine sehr knappe Zusammenfassung. Das ist übrigens kein Problem des Band 7, sondern der Umsetzung der entsprechenden App auf dem Wearable. Die Darstellung weicht selbst bei der 10x so teuren Watch GT 3 Pro nicht von dem ab, was das Band 7 zu bieten hat. Für eine detaillierte Aufbereitung muss zur Health App gegriffen werden.

Schlafbericht - Zusammenfassung auf der Uhr 2/3
Schlafbericht - Zusammenfassung auf der Uhr 3/3

In den drei Wochen des Tests sind die Werte des Schlafmonitorings durchaus nachvollziehbar, die genaue Anzahl und Länge der Schlafphasen hingegen nur im Schlaflabor überprüfbar. Zusammenhänge zwischen Nächten mit wenig Tiefschlafphasen und gerädertem Aufwachen am nächsten Morgen lassen sich dennoch leicht erkennen.

Die App informiert regelmäßig über die Zusammenhänge und Auswirkungen von wenig bzw. unregelmäßigem Schlaf und Leistungsvermögen. Insgesamt finden sich in der App viele Verweise zu den wissenschaftlichen Grundlagen der Daten, die in der Health App von Huawei grafisch ansprechend aufbereitet werden.

Funktionen im Alltag

Neben den gesundheitsbezogenen Funktionen bietet das Band 7 eine kleine Auswahl an Features, die das Leben ein bisschen einfacher gestalten sollen. So lassen sich auf dem Armband Benachrichtigungen anzeigen, die sonst auf dem Smartphone zu finden sind.

Benachrichtigungen - Übersicht
Benachrichtigungen - Einzelne Ansicht

Voraussetzung ist, dass das Smartphone sich in Reichweite befindet und die Apps, die Benachrichtigungen erzeugen in der Huawei Health App freigeschaltet sind.

Das Display ist dabei ausreichend groß und hochauflösend, um die Inhalte derart zu präsentieren, dass man eine Idee davon bekommt, ob ein Griff zum Smartphone lohnt.

Auf Benachrichtigungen von WhatsApp und Co. kann direkt über das Fitnessarmband geantwortet werden. Für die direkte Eingabe von Antworten auf dem Armband reicht es nicht aus, das Absenden von vordefinierten Kurznachrichten bzw. Emojis funktioniert auf Android-Smartphones problemlos. Auf iPhones steht das Antworten nicht zur Verfügung.

Ansonsten finden sich auch auf dem Huawei Band 7 eine umfangreiche Wettervorhersage (mit Mondphasen und Gezeitentabellen), sowie die obligatorische Stoppuhr und der Timer.

Funktionen beim Sport

Eine Sportuhr ersetzt das Huawei Band 7 bei Weitem nicht, bietet aber dennoch 96 Sportprofile, die vornehmlich der Dokumentation der sportlichen Aktivitäten dienen.

Sport-App
Auswahl des Sportprofils
Auswahl des Sportprofils

Wichtig zu wissen: Das Huawei Band 7 bietet keinen eigenen GPS-Empfänger und kann somit den Streckenverlauf nicht alleine aufzeichnen. Auch bei Pace und Distanz muss das kleine Armband auf andere Ansätze zurückgreifen, die weniger genau als die satellitengestützen Verfahren sind.

Unter dem Namen TruSport bietet Huawei selbst mit dem Band 7 dennoch eine Reihe an Metriken und Kennzahlen, die man sonst von teureren Sportuhren gewohnt ist. Dazu gehören u.a.

  • Running Ability Index
  • VO2max
  • Training Load
  • Erholungszeit
  • Training Effect

Mit einer Wasserbeständigkeit von bis zu 5 ATM ist das Fitnessarmband vor den Widrigkeiten des Regens geschützt und kann auch unter der Dusche und beim Schwimmen getragen werden. Druckspitzen von 5 ATM können aber im auch im Schwimm- ode Spaßbad erreicht werden, so dass ein wenig Vorsicht angebracht ist.

Anzeige während der Aufzeichnung 1/2
Anzeige während der Aufzeichnung 2/2

Während der Aufzeichnung sportlicher Aktivitäten hat man auf alle wesentlichen Daten Zugriff, muss sich aber damit abfinden, dass die Anpassbarkeit der einzelnen Datenseiten deutlich teureren Produkten vorbehalten ist. Für den Laien- und Freizeitsportler, der nicht ständig auf das Handgelenk schaut, hat das Band 7 durchaus eine Menge zu bieten.

Auswertung Aufzeichnung 1/3
Auswertung Aufzeichnung 2/3
Auswertung Aufzeichnung 3/3

Selbst bei der Zusammenfassung nach Aufzeichnungsende erinnert der Umfang und die Aufbereitung der Daten an deutlich teurere Produkte. Man kann Huawei nicht abreden, dass sie versuchen das Produkt auch vielen Sportlern schmackhaft zu machen.

Empfohlene Erholung
VO2max
Running Ability Index

Akkulaufzeit

Huawei beschreibt recht detailliert unter welchen Umständen die Akkulaufzeit von bis zu 14 Tagen erreicht wird. Ich bin sicher, dass ich während des Tests mich nicht an die Anzahl an Display-Aktivierungen, eingehenden Nachrichten und aufgezeichneten Training-Session gehalten habe und dennoch ist die Akkulaufzeit von bis 14 Tagen realistisch.

Während des Tests habe ich das Armband das erste Mal nach 12 Tagen laden müssen, habe mich aber natürlich anfangs ein bisschen mehr damit beschäftigt, als in Woche 2 und 3. Am Ende der dritten Woche hatte das Armband noch 8% Akkuleistung, so dass ich mit dem Durchhaltevermögen des kleinen Fitness Trackers auf jeden Fall zufrieden bin.

Ergebnis des Huawei Band 7 Tests

Wertung: 89%
Unsere Wertung: 89%
Vorteile
  • sehr gutes P/L-Verhältnis
  • scharfes und helles Display
  • viele Sportmetriken
Nachteile
  • viel Plastik
  • kein GPS
  • kein NFC

Mit dem Band 7 hat Huawei einen kleinen, aber feinen Fitness Tracker auf den Markt gebracht. Im Vergleich zum Vorgänger sind die Änderungen marginal – ich würde eher von einem Refresh des Produktes sprechen. Herausgekommen ist dennoch ein Fitnessarmband, das für die geringen Anschaffungskosten 59 € (UVP) eine Menge zu bieten hat. Auf GPS und NFC muss man verzichten, erhält dafür aber grundsolide Funktionalität gepaart mit einem hübschen AMOLED-Display und einer Akkulaufzeit von bis zu 14 Tagen.

Die mit 96 Profilen beworbene Sportlichkeit kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich beim Band 7 „nur“ um einen Fitness Tracker und eben keine Sportuhr handelt. Die Anzahl der sportbezogenen Metriken sucht man bei ähnlichen Produkten der Konkurrenz aber vergeblich.


Offenlegung / Werbung: Das Produkt wurde mir auf meine Anfrage hin für den Test der/des Band 7 von Huawei kostenlos zur Verfügung gestellt. An den Inhalt des Testberichts wurden keine Bedingungen geknüpft. Der Inhalt des Testberichts spiegelt somit vollständig meine eigene, unvoreingenommene Meinung und Erfahrung mit dem Produkt wider.

Warum der Beitrag dennoch als 'Werbung' gekennzeichnet ist, könnt ihr unter Kennzeichnungspflicht nachlesen.

Inhaltsverzeichnis

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Fitbit Charge 5 im Test https://www.fitness-tracker-test.info/fitbit-charge-5-test/ https://www.fitness-tracker-test.info/fitbit-charge-5-test/#respond Sun, 31 Oct 2021 12:18:39 +0000 https://www.fitness-tracker-test.info/?p=15312 Mit der Charge 5 hat Fitbit die aktuellste Generation seiner Fitness Tracker vorgestellt. Nebst dem neuen AMOLED-Display finden sich eine ganze Reihe von Funktionen von Versa 3 und Sense. Ein paar andere Funktionen sind hingegen weggefallen, wieder andere sind bislang nur angekündigt. Wenn das mal kein Grund ist, sich die Fitbit Charge 5 im Test

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Mit der Charge 5 hat Fitbit die aktuellste Generation seiner Fitness Tracker vorgestellt. Nebst dem neuen AMOLED-Display finden sich eine ganze Reihe von Funktionen von Versa 3 und Sense. Ein paar andere Funktionen sind hingegen weggefallen, wieder andere sind bislang nur angekündigt. Wenn das mal kein Grund ist, sich die Fitbit Charge 5 im Test genauer anzuschauen.

Neues und Nennenswertes

Wer wenig Zeit zum Lesen des ganzen Testberichts hat, findet hier in Kürze die wichtigsten Neuerungen bzw. Veränderungen der Fitbit Charge 5 im Vergleich zum Vorgänger. Fangen wir mit den Verbesserungen an, die die Charge 5 zu bieten hat:

  • Farbiges AMOLED-Display mit 2x Helligkeit (im Vgl. zur Charge 4)
  • Always-On-Modus
  • EDA-Stressmessung
  • HF-Alarm im Alltag
  • Daily Readiness Score
  • EKG-Messung
  • Akkulaufzeit bis zu 7 Tage
  • 10% schlanker (im Vgl. zur Charge 4)

Es passiert nicht oft, dass Funktionen beim Wechsel von einer Generation zur nächsten eingespart werden. Bei der Charge 5 ist das passiert und wer Charge 4 (Testbericht), Versa 3 (Testbericht) oder Sense kennt, der wird folgende Funktionen vermissen:

  • Barometer
  • Spotify-Steuerung
  • Wetter-App
  • Atem-Übungen

Das Fehlen des Barometer und damit des Erkennens von gestiegenen Etagen lässt sich nicht wegdiskutieren. Die fehlende Unterstützung der Spotify-App auf dem Smartphone, die Wettervorhersage und die geführten Atemübungen auf dem Gerät sind Stand heute nicht vorhanden, ich will nicht ausschließen, dass diese mit einem Firmware-Update nachgereicht werden.

Spezifikation / Vergleich mit Fitbit Sense und Charge 4

Fitbit Charge 4Fitbit Charge 5Fitbit Sense
Display1,04" / AMOLED (monochrom)1,04" / AMOLED (farbig)1,58" / AMOLED (farbig)
Akkulaufzeit7 Tage7 Tage6 Tage
GPS+++
Höhenmesser+-+
Spotify-Steuerung+-+
EDA-Messung-++
EKG-Messung-später+
Daily Readiness Score-späterspäter
Mikrofon / Lautsprecher / / /
Hauttemperatur-Sensor+++
NFCnur Special Edition++

Der Unterschied zwischen Charge 4 und Charge 5 ist momentan noch nicht immens. Natürlich sticht das Farb-Display heraus, beim Funktionsumfang ist eine Differenzierung schwieriger, denn ein paar wenige Funktionen sind bei der Charge 5 verschwunden, neue Funktionen durch Fitbit noch nicht freigeschaltet. Schauen wir uns die Charge 5 im Detail an.

Unboxing

Das Produkt entwickelt sich weiter, die Verpackung bleibt. So oder so ähnlich könnte man die Verpackung der Charge 5 beschreiben, die große Ähnlichkeit zu allen Verpackungen Fitbits in jüngerer Zeit aufweist: Vorne das Produktfoto und der Hinweis auf die kostenlose Fitbit-Premium-Mitgliedschaft für 6 Monate.

Fitbit Charge 5 – Verpackung (Vorderseite)

Fitbit Charge 5 – Verpackung (Vorderseite)

Auf der Rückseite hingegen finden sich die wichtigsten Leistungsmerkmale der Charge 5 in unterschiedlicher Sprache.

Fitbit Charge 5 – Verpackung (Rückseite)

Fitbit Charge 5 – Verpackung (Rückseite)

In der Verpackung befindet sich mittig der Fitness Tracker, der vom Ladekabel und der Armbandhälfte in größerer Größe flankiert wird.

Fitbit Charge 5 geschützt durch Display-Folie

Fitbit Charge 5 geschützt durch Display-Folie

Ganz unten in der Verpackung findet sich die Kurzanleitung und ein Heftchen mit Produktinformationen. Beides sind Dinge, auf die die meisten Menschen getrost verzichten können.

Schnellstart-Anleitung

Schnellstart-Anleitung

Auch hier sei lobend erwähnt, dass bis auf das Klebesiegel und die Schutzfolie auf dem Display der Charge 5 kein Plastik verwenden wird. Selbst das Ladekabel wird mit einer kleinen Pappmanschette gehalten. Vorbei scheinen die Zeiten von Plastikbeutelchen und Co.

Design & Verarbeitung

Beim Design bietet der Charge 5 eine gelungene Mischung aus kantigem Charge 4 und runder Versa 3. Will heißen, dass die Charge 5 die Kanten des Vorgängers nicht übernommen hat und nicht ganz so rund erscheint, wie Sense und Versa 3.

Charge 5 erhält die Maße der Charge und die Kurven der Versa 3

Charge 5 erhält die Maße der Charge und die Kurven der Versa 3

In Breite und Höhe gleichen sich Charge 4 und 5 nahezu. In der Tiefe spart das neue Modell dahingegen 10% ein. Das klingt zunächst nicht viel und doch sieht man der Charge 5 das schmalere Profil an.

Sensorik und Kontakte auf der Rückseite

Sensorik und Kontakte auf der Rückseite

Auf der Rückseite befindet sich ein guter Teil der Sensorik und die Kontaktflächen für das Ladekabel.

Wo wir schon beim Ladekabel sind: Fitbit gehört zu den Unternehmen, die bislang für jedes Produkt ein neues, anders gestaltetes Ladekabel kreiert hat. Nachvollziehbare Gründe gibt es dafür wenige und so warte ich mit jedem neuen Produkt darauf, welch Schaffenswerk in Sachen Ladekabel am Ende vorgestellt wird.

Magnetisches Ladekabel

Magnetisches Ladekabel

Und gerade wo ich mich auf ein weiteres Ladekabel freue, bricht Fitbit mit der Tradition und legt der Charge 5 eines bei, dass ich so schon einmal gesehen habe. Und tätsächlich, das Ladekabel der Fitbit Luxe (Testbericht) und des Charge 5 sind weitestgehend identisch. Ein bisschen größer ist es ausgefallen, in der Grundfläche und der Positionierung der Ladekontakte aber identisch.

Ob es eine Umkehr in der Ladekabel-Forschung ist oder nur eine Momentaufnahme, werden nachfolgende Generationen von Fitbit Produkten zeigen.

Zurück zum eigentlichen Produkt. Fitbit spendiert der Charge 5 Armbänder in zwei Größen. Das macht es logistisch nicht nur einfacher, sondern erleichtert den Kauf auch für Personen, die sich nicht sicher sind, ob das große oder das kleine Armband das passendere ist.

Beim Material des Armbands hat Fitbit nachgebessert, denn bei der Charge 4 war durchaus Kritik zu vernehmen. Das Silikon der Charge 5 ist wieder ein wenig flexibler, matter und hinterlässt optisch einen besseren Eindruck. Die Oberfläche ist dabei ausreichend glatt, so dass Staub und Fusseln nur selten haften bleiben bzw. leicht abgewischt werden können.

Infinity-Band

Infinity-Band

Wie Sense und Versa 3 kommt bei der Charge 5 ein Infinity-Armband zum Einsatz. Dabei wird das Armband zwar durch einen Dorn gehalten, das lose Ende des Armbands aber unter das andere Armbandende geführt.

Was für einen optisch gelungenen Auftritt sorgt, erfordert hier und da ein bisschen Übung und Fingerfertigkeiten. Entgegen der Gewohnheiten wird das Armband 1-2 Löcher großzügiger geschlossen. Es liegt dann zunächst zwar nicht wie gewünscht fest an, aber es braucht ja auch noch ein wenig Platz unter dem Armband damit das Armbandende eingefädelt werden kann.

Das funktioniert ganz gut, so lange nicht zu viele Haare oder feuchte Haut dem ganzen entgegenwirken. Bei langen Haaren gerate immer ein paar davon zwischen die Armbandteile, was sich durchaus durch sanftes Rupfen bemerkbar macht. Feuchte Haut hingegen verhindert das einfache Schieben des Armbands. Je enger die Charge 5 getragen werden will, desto größer wird die Herausforderung.

Armband in zwei Größen

Armband in zwei Größen

Wer sich in der Verpackung auf die Suche nach einem kompletten, zweiten Armband macht, der wird nicht fündig werden. Fitbit liefert die beiden Armbänder in drei Teilen: Ein kurzer und ein langer Abschnitt für die untere Hälfte und ein weiterer Abschnitt für die obere Häfte des Armbands.

Das Wechseln funktioniert dank des Schnell-Wechsel-Mechanimus gut und werkzeugfrei. Auch wenn dieser Ähnlichkeiten zu Charge 3 und 4 aufweist, die Anschlüsse sind untereinander nicht kompatibel.

Korrigiert hat Fitbit das Spaltmaß zwischen Armband und Uhr, das bei der Charge 4 erstaunlich groß ausfiel. Bei der Charge 5 sitzt beides wieder eng beieinander. Insgesamt fallen die Spaltmaße gering und gleichmäßig aus.

Schnell-Wechsel-Mechanismus

Schnell-Wechsel-Mechanismus

Insgesamt bietet die Charge 5 eine gewohnt gute Verarbeitung.

Display

Highlight der Charge 5 ist das farbige AMOLED-Touch-Display, das deutlich heller als das des Vorgängers ist. Das Display ist dabei so hell, dass es nicht nur problemlos unter freiem Himmel abgelesen werden kann, sondern Fitbit der Charge 5 eine weitere Helligkeitsstufe „Maximal“ hat spendieren müssen.

Im Always-On-Modus bleibt das Display die ganze Zeit aktiv und sorgt dafür, dass der Akku deutlich schneller zu Neige geht. Damit das nicht bereits nach einem Tag passiert, dimmt die Charge 5 das Display nach einem Moment wieder herunter. Das passiert immer dann, wenn die Uhr im Nicht-Always-On-Modus das Display abschalten würde.

Zusätzlich lässt sich ein Zeitraum definineren, in dem der Always-On-Modus deaktiviert wird. Sinnvoll und Energie sparend ist das vorallem in den Nachtstunden.

Neben dem Dimmen wird zudem der Umfang der Informationen auf dem Watchface reduziert. Auch das spart Strom ein, weil weniger Pixel mit Energie versorgt werden müssen. Wird das Handgelenk gedreht bzw. das Display doppelt angetippt, leuchtet es wieder mit voller Kraft auf. Leider blendet das Display nicht übergangslos auf, sondern schaltet zunächst komplett ab. Erst danach schaltet es wieder in voller Helligkeit an.

Wenig sinnvoll ist der Always-On-Modus im hellen Tageslicht, denn bei sonnigem Wetter reicht die Helligkeit des Displays im Always-On-Modus nicht aus.

Display im Sonnenlicht (aktiv)
Display im Sonnenlicht (Always-On)

Abgesehen von den kleinen Kritikpunkten kann die Darstellung durchweg überzeugen. Den Umfang der Informationen pro Ansicht hält Fitbit gering, so dass die Anzeigen nicht überfrachtet wirken. Dennoch merkt man an vielen Stellen, dass die Darstellung für englische Begriffe optimiert ist. Für die deutschen Übersetzungen ist meist nicht genug Platz vorhanden und so werden Texte abgeschnitten bzw. als Laufschriften dargestellt.

Funktionen

Auf dem Papier hat sich bei der Charge 5 einiges getan. Werfen wir mal einen Blick darauf, wie viel davon im Alltag und beim Sport ankommt. Los geht es aber mit der grundlegenden Bedienung, denn hier gibt es im Vergleich zum Vorgänger Veränderungen.

Grundlegende Bedienung

Die Bedienung der Charge 5 erfolgt alleinig über das Touch-Display, denn wo die Charge 4 noch einen Soft-Button bot, finden sich beim Nachfolger die Elektroden für EDA- und EKG-Messung. Ohne Frage war der Soft-Button keine gute Lösung und hat für entsprechend viel Kritik bei den Nutzern gesorgt. Anstatt ihn zu verbessern hat Fitbit ihn gleich ganz einkassiert.

Wie üblich aktiviert sich das Display beim zugewandten Drehen des Handgelenks. Auch ein doppeltes Antippen erweckt das Display zum Leben. Dreht man das Handgelenk hingegen weg bzw. verdeckt es mit der Hand, schaltet sich das Display ab. Selbst ohne das Zutun des Nutzers erlischt das Display nach kurzer Zeit von alleine, um Energie zu sparen.

Ausgehend vom Watchface – quasi dem Ziffernblatt – gelangt man durch Wischen nach links oder rechts zu folgenden Ansichten:

  • Mitteilungen
  • Training
  • Wecker
  • Countdown / Stoppuhr
  • EDA-Scan

Fitbit nennt die dahinter stehenden Funktionen „Apps“. Klingt ein wenig hipper und man teilt sich die Begriffe, die auch bei Versa 3 und Sense verwendet werden.

App
App
App
App

Tippt man eine App an, wird sie geöffnet. Meist verbergen sich dahinter noch 1-2 Ansichten, die der Übersicht bzw. den Einstellungen der einzelnen Funktionen dienen (z.B. beim Countdown die Angabe der Zeit, beim EDA-Scan die Auswahl der Dauer).

Einstellungen für EDA-Scan
Dauer des EDA-Scans

Bewegt man sich so tiefer in die einzelnen Menüs oder Apps, kann man durch Wischen nach rechts wieder eine Schritt zurückgehen. Die gleiche Funktion hat bei der Charge 4 der Soft-Button übernommen. Und ehrlich gesagt vermisse ich den Knopf. Das Wischen nach rechts funktioniert in vielen Fällen recht zuverlässig, manchmal aber eben auch nicht.

Zurück zum Watchface: Wischt man nach unten gelangt man zu den Schnell-Einstellungen und zum kontaktlosen Bezahlen. Wischt man nach oben hat man Zugriff auf die Statistiken des Tages. Hier finden sich zunächst die Schritte, zurückgelegte Distanz und Aktivminuten.

Tagesstatistiken
Stündliche Aktivitäten
Herzfrequenz
Schlafdauer und -index
Blutsauerstoffsättigung SpO2
Training pro Woche

Scrollt man ein wenig weiter bekommt man neben der Herzfrequenz die Anzahl aktiver Stunden (Stunden mit mehr als 250 Schritten) des Tages angezeigt. Wieder ein wenig weiter gescrollt erhält mittels Sleep Score und Blutsauerstoffsättigung Einblick in die letzte Nacht.

Werte der vergangenen Tage oder Wochen lassen sich über die Charge 5 nicht direkt einsehen. Hierfür wird die App benötigt.

Watchfaces

Zur individuellen Gestaltung bietet Fitbit 23 Watchfaces in der Fitbit App an. Auch wenn es im Auge des Betrachters liegt – da sind gelungene und weniger gelungene dabei. Die Erfahrung zeigt, dass es bei dieser Anzahl bleiben wird, denn entgegen Sense und Versa 3 können weitere Watchfaces nicht von der Community gestaltet werden. Zudem vernachlässigt Fitbit ein wenig die Pflege der Watchfaces. Andere Hersteller bietet deutlich mehr Auswahl.

Standard-Watchface der Charge 5

Standard-Watchface der Charge 5

Watchface - Wechselnde Kennzahlen
Watchface - Wechselnde Kennzahlen
Watchface - Wechselnde Kennzahlen

Mal abgesehen von der Darstellung der Uhrzeit verbirgt sich hinter dem Watchface noch ein wenig mehr Funktionalität, denn die meisten Watchfaces zeigen auch ein paar aktuelle Statistiken an. Tippt man auf das Watchface wird in der Regel zwischen den Werten gewechselt, wohingegen die Uhrzeit fortlaufend angezeigt wird.

Das ist nicht bei allen Watchfaces der Fall, doch aber bei den meisten.

Funktionen im Alltag

Der Funktionsumfang der Charge 5 hat sich gegenüber dem Vorgänger, aber auch Sense und Versa 3 ein wenig verschoben. Funktionen des Alltags sind weggefallen, Funktionen für die Gesundheit wurden hinzugefügt.

Eingebüßt hat der Charge 5 die Wettervorhersage, die Steuerung der Spotify-App auf dem Smartphone oder Tablet, die Etagenerkennung mittels Barometer und die geführten Atemübungen direkt auf der Uhr.

Bis auf die Erkennung gestiegener Etagen vermisse ich keine der Funktionen. Welchen Stellenwert die Funktionen hatten, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Funktionen für die Gesundheit

Während der Umfang an Funktionen für den Sport und den Alltag eher stagniert, wertet Fitbit seine Produkte mit Funktionen auf, die die Gesundheit adressieren. So erbt die Charge 5 den von der Sense bereits bekannten EDA-Scan. Dieser ist es auch, der die großen Kontaktflächen zu beiden Seiten der Uhr erfordert.

EDA-Scan

EDA-Scan

Während des Scans müssen beide Flächen mit den Fingern berührt werden. Kleinste Schweißmengen sorgen für die Änderung der Leitfähigkeit der Haut. Innerhalb einer 3-minütigen Messung kann die Charge 5 diese Veränderung ermitteln und Rückschlüsse auf das Stressniveau des Körpers ziehen.

Auswertung des EDA-Scans (1/4)
Auswertung des EDA-Scans (2/4)
Auswertung des EDA-Scans (3/4)
Auswertung des EDA-Scans (4/4)

Hinzugekommen ist auch die untertägige Warnung vor zu hohem oder zu niedrigem Puls. Vormals war dieser Form der Benachrichtigung nur während des Sports möglich.

Darüber hinaus nutzt die Charge 5 ihre Sensoren, um folgende Werte zu ermitteln:

  • Haupttemperatur
  • Blutsauerstoffsättigung
  • Atemfrequenz

Fairerweise muss erwähnt werden, dass es die Premium-Mitgliedschaft braucht, um auf die Daten der vergangenen 30 Tage zuzugreifen. Im kostenfreien Modell steht nur die Daten der letzten 7 Tage zur Verfügung, teilweise in geringerer Detailtiefe aufgeschlüsselt.

Zwei wesentliche Funktionen konnte der Hersteller bisher nur ankündigen, aber noch nicht auf der Uhr präsentieren: Zum einen fehlt der Daily Readiness Score, der die Leistungsfähigkeit für den bevorstehenden Tag beziffern soll. Zum anderen fehlt die Freigabe der EKG-Funktion, wie sie von der Fitbit Sense bekannt ist.

Funktionen beim Sport

Wie eingangs erwähnt, wendet sich die Charge 5 vor allem den gesundheitlichen Aspekten des Alltag zu. Darunter leidet ein bisschen die Entwicklung der sportlichen Fähigkeiten der Uhr. Diese befinden sich nämlich weitestgehend auf dem Stand der Charge 4. Unterm Strich heißt das, dass der kleine Fitness Tracker sportliche Aktivitäten GPS- und Puls gestützt aufzeichnen kann.

Auswahl der Sportart

Auswahl der Sportart

Dazu wird in der Aktivitäten-App zunächst eine der Sportarten ausgewählt. Die Anzahl der Sportarten auf der Uhr ist auf sechs limitiert. Klingt nach einer Einschränkung? Für den Otto-Normal-Verbraucher wahrscheinlich eher weniger. Ich hätte schon meine Probleme sechs Sportarten zusammenzubekommen, die ich regelmäßig betreibe und tracken wollte/könnte.

Zum besseren Verständnis: Die Anzahl ist vor allem auf der Uhr begrenzt. In der App finden sich derer 20 von denen bis zu sechs auf die Charge 5 synchronisiert werden können.

Zielsetzung für Sport (1/4)
Zielsetzung für Sport (2/4)
Zielsetzung für Sport (3/4)
Zielsetzung für Sport (4/4)

Zurück zur Aufzeichnung: Ist eine Sportart ausgewählt kann die Aufzeichnung direkt gestartet werden. Es lassen sich aber zunächst auch Einstellungen (GPS an/auf, Always-On an/aus, HF-Meldungen an/auf) vornehmen und Ziele (z.B. Zonenminuten, Dauer, Distanz, Kalorienverbrauch) setzen, bei deren Erreichen die Charge 5 durch Vibration informiert.

Gute Voraussetzungen für die Aufzeichnung von Outdoor-Aktivitäten bietet die Charge 5 dank des integrierten GPS-Empfängers. Zur Leistung gibt es allerdings ein bisschen was zu berichten:

Vor dem Start der Aufzeichnung sollte auf ein stabiles GPS-Signal gewartet werden. Das dauert bei der Charge 5 mitunter sehr lange. In der Online-Hilfe empfiehlt der Hersteller sogar die Uhr senkrecht auf Höhe des Gesichts zu halten, um möglichst schnell sinnvolle Signale zu empfangen.

Warten auf die GPS-Verbindung

Warten auf die GPS-Verbindung

Ungünstig hat Fitbit den Lauftext „GPS wird verbunden…“ gewählt, der bei der Suche nach einem GPS-Signal zu lesen ist. Weil nur ein kleiner Teil des Textes zu lesen ist kann es schon mal passieren, dass man nur „verbunden“ liest und sich guten Glaubens auf den Weg macht… Wie sich das auswirkt überlasse ich dem geneigten Leser.

Anzeige während der Aufzeichnung

Anzeige während der Aufzeichnung

Während der Aufzeichnung zeigt die Charge 5 Werte in einer 3-teilige Ansicht an. Ganz oben ist jeweils die zurückgelegte Distanz zu sehen, ganz unten die verstrichene Zeit. Der in der Mitte größer dargestellte Wert lässt sich durch Antippen des Display wechseln. Die Charge 5 schaltet nacheinander folgende Werte durch:

  • Tempo / Pace (aktuell)
  • Tempo / Pace (durchschnittlich)
  • Herzfrequenz
  • verbrannte Kalorien
  • Schritte
  • Wochentag und Uhrzeit
  • zurückgelegte Distanz
  • verstrichene Zeit
  • Zonenminuten

Wie im täglichen Gebrauch schaltet das Display bei Aufzeichnungen nach einer Zeit ab und wird durch Drehen des Handgelenks wieder aktiviert. Dem entgegen wirkt der Always-On-Modus, der während der Aufzeichnung das Display nach kurzer Zeit in Schwarz-Weiß darstellt und die Aktualisierung der Werte (genauer genommen der verstrichenen Zeit) nur alle Sekunde erfolgt.

Tippt man das Display an wird zunächst das Display wieder in den aktiven Zustand versetzt, ein erneutes Tippen sorgt dann erst für den Wechsel der Ansicht. Das funktioniert sogar mit feuchten Fingern sehr gut.

Nachdem eine Aufzeichnung beendet wurde, zeigt die Charge 5 die wichtigsten Informationen in einer kleinen Zusammenfassung an.

Zusammenfassung nach Beendigung einer Aufzeichnung (1/3)
Zusammenfassung nach Beendigung einer Aufzeichnung (2/3)
Zusammenfassung nach Beendigung einer Aufzeichnung (3/3)

Das reicht allerdings nur für die erste Sichtung. Für mehr Details und mehr Komfort braucht es die Fitbit App auf Smartphone oder Tablet.

Genauigkeit bei der GPS-Aufzeichnung

Das Leistungsvermögen des GPS-Empfängers bewegt sich auf dem Niveau der Charge 4. Dazu zählt nicht nur der langsame Satfix, sondern auch die hin und wieder auftretenden Verbindungsabbrüche und die schwankende Genauigkeit.

Um sich ein besseres Bild von der Genauigkeit des GPS zu machen, musste sich die Charge 5 mit der Charge 4, der Coros Pace 2 und der Garmin Forerunner 245 Music messen.

GPS

GPS

Auf großer Flughöhe liegen alle Uhren dicht beieinander. Trotz erster erkennbarer Ausreißer, sieht das nicht so schlecht aus.

GPS

GPS

Beim Start zwischen mehrstöckigen Häusern schwächeln alle Produkte – mal mehr, mal weniger. Es mag auch daran liegen, dass zunächst nur eine geringe Anzahl an GPS-Satelliten gefunden wurden. Mit steigender Anzahl wächst auch die Genauigkeit.

GPS

GPS

Nach ein paar Minuten haben sich alle Uhren gefangen. Selbst das Queren der Straße über eine Mittelinsel ist in der Aufzeichnung gut zu erkennen. Herausfordernder wird die Situation beim Laufen durch den Wald. Alle Uhren wähnen sich abseits des Weges, die Charge 5 torkelt dabei durchs Dickicht – jedenfalls, wenn man der Aufzeichnung Glauben schenken mag. Zwar sind auch Pace 2 von Coros und Forerunner 245 von Garmin nicht auf dem Weg, aber zeigen die konstanteste Leistung. Die Charge 4 versucht dem ganzen nachzueifern und kommt den beiden teureren Produkten erstaunlich nahe.

GPS

GPS

Ums offene Feld herum gibt sich keine der Produkte die Blöße und die Charge 5 befindet sich mit den anderen Produkten auf Augenhöhe. Das ändert sich, wenn der Blick zum Horizont durch Bäume und Gebäude verdeckt wird. Dann sind es wieder die beiden Charge-Generation, deren Aufzeichnung deutlich fernab des Weges ist. Pace 2 und Forerunner 245 bleiben nicht nur eng beieinander, sondern auch eng an der tatsächlich gelaufenen Strecken.

Das Abweichen vom Feldweg ist dem Kartenmaterial von OpenStreetMap zuzuschreiben – eine Korrektur habe ich eingereicht, so dass die Änderung in ein paar Tagen sichtbar sein sollte.

GPS

GPS

Zum Schluss zeigt sich beim direkten Vergleich von Charge 4 und 5, dass das aktuellere Modell die etwas schlechtere Leistung zeigt – vor allem dann, wenn die Sicht in den Himmel nicht frei ist.

Genauigkeit bei der Aufzeichnung der Herzfrequenz

Genauigkeit bei der Aufzeichnung der Herzfrequenz

Bei der Messung der Herzfrequenz schneidet die Charge 5 besser ab. Sie braucht zwar ein paar Minuten um mit Polar H10, Polar Verity Sense und Scosche Rhythm 24 gleichzuziehen, fängt sich nach aber ein paar Minuten und bleibt dann bis zum Ende der Aufzeichnung dicht bei den anderen Produkten. Mal dauert es nur zwei Minuten, mal sind es fünf. Bis es soweit ist, sind die Ausschläge und Abweichungen teilweise groß.

Abweichung zwischen Charge 5 und Polar H10

Dabei zeigt die Differenzansicht sehr schön, dass die Charge 5 über die Dauer eine sehr gute ist und dicht an den Werten des Polar H10 klebt, der zu den genausten und zuverlässigsten Brustgurten zählt.

Abweichung zwischen Charge 5 und Scosche Rhythm 24

Ganz ähnlich sieht es beim direkten Vergleich von Charge 5 und Scosche Rhythm 24 aus. Hätte die Charge 5 den Start nicht verpatzt, sie hätte in der Gesamtbetrachtung eine tolle Leistung aufs Parkett gezaubert.

Probleme, wie sie Ray Maker in seinem Testbericht ausgemacht hat, konnte ich mit meinem Gerät nicht nachvollziehen. Dabei habe ich das Armband extra festgezurrt und extra lose getragen – Auswirkungen auf die Genauigkeit des GPS hat das nicht gehabt. Anders sieht das bei der HR-Messung aus, denn da beeinflusst ein zu lockerer oder zu strammer Sitz die Messungen. Die Korrelation zwischen Sitz der Uhr und Leistung des GPS konnte ich jedoch nicht beobachten.

Akkulaufzeit

Die Akkulaufzeit gibt Fitbit mit bis zu sieben Tagen ab. Das trifft für den „normalen“ Betrieb auch durchaus zu. Ich komme mit GPS-Aufzeichnungen und der vermehrten Nutzung durch den Test auf 5-6 Tage. Danach möchte das Armband wieder geladen werden, was in der Regel nach ca. 1,5 Stunden erledigt ist. Vor diesem Hintergrund scheint mir eine Laufzeit von bis zu sieben Tagen nicht unwahrscheinlich. Die Werte hängen jedoch stets von Nutzung, Displayhelligkeit und -dauer, sowie Aufzeichnungen mit GPS ab.

Mit aktiviertem Always-On-Display möchte die Charge 5 bereits nach ca. 2,5 Tagen erneut geladen werden. Das allerdings ohne wesentliche GPS-Aufzeichnungen und deaktivierten Benachrichtigungen.

Ergebnis des Fitbit Charge 5 Tests

Wertung: 65%
Unsere Wertung: 65%
Vorteile
  • EKG-Messung
  • EDA-Messung
  • Daily Readiness Score
Nachteile
  • wenig zuverlässiges GPS
  • wenig Watchfaces

Fitbit hat mit der Charge 5 ein interessantes Modell auf den Markt gebracht, dessen Schwerpunkte sich Richtung Gesundheit verlagern. EKG- und EDA-Messung, Daily Readiness Score und Achtsamkeitsübungen verleihen dem ganzen Ausdruck. Die anfangs fehlenden Funktionen hat Fitbit mittlerweile per Firmware nachgeliefert.

Deutlich unterscheiden sich Charge 4 und Charge 5 im Äußeren und beim Display, beim Funktionsumfang hat die Charge 4 durch die weggefallenen Funktionen sogar noch ein bisschen mehr zu bieten. Auf der sportlichen Seite hat sich bei der Charge 5 nichts getan. Die Uhr verfügt offenbar über den gleichen GPS-Empfänger des Vorgängers, der (vielleicht auch aufgrund der Größe der Uhr) hier und da Schwächen zeigt. Für Freizeitsportler reicht die Leistung – das gilt für die Genauigkeit des GPS und der HF-Messung.

Wer genauere Daten braucht, der wird sich nach einer dedizierten Sportuhr umschauen müssen. Für die Vermessung des Alltags, der gesundheitlichen Aspekte und hin und wieder mal des Sports, bietet die Charge 5 ein taugliches Gesamtpaket. Wer dann auf Apps, digitale Sprachassistenten und beliebige Watchfaces verzichten kann, der findet in der Charge 5 eine gute Alternative zur Fitbit Sense.


Offenlegung / Werbung: Das Produkt wurde mir auf meine Anfrage hin für den Test der/des Charge 5 von Fitbit kostenlos zur Verfügung gestellt. An den Inhalt des Testberichts wurden keine Bedingungen geknüpft. Der Inhalt des Testberichts spiegelt somit vollständig meine eigene, unvoreingenommene Meinung und Erfahrung mit dem Produkt wider.

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Inhaltsverzeichnis

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Fitbit Luxe im Test – Hier folgt die Funktion der Form https://www.fitness-tracker-test.info/fitbit-luxe-test/ https://www.fitness-tracker-test.info/fitbit-luxe-test/#comments Sat, 21 Aug 2021 08:12:27 +0000 https://www.fitness-tracker-test.info/?p=14950 In der Größe unauffällig, vom Design her ein Hingucker und hinsichtlich des Funktionsumfangs ein stiller Zuhörer - ich habe mir die Fitbit Luxe im Test angeschaut.

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Fitbit Luxe ist der erste Fitness Tracker mit farbigen OLED-Display des US-Unternehmens – jedenfalls wenn man Versa und Sense nicht zu den Fitness Trackern sondern den Smartwatches zählt. Und eben jene Fitbit Luxe habe ich mir für euch genau angeschaut. Die Ergebnisse können hier im Fitbit Luxe Test nachgelesen werden.

Unboxing

Seit Jahren vertreibt Fitbit seine Produkte (wenn es um die Verpackungsgröße angeht) nahezu in Einheitsverpackungen – so auch bei der Luxe. Äußerlich unterscheidet sich die Aufmachung natürlich von Produkt zu Produkt.

Fitbit Luxe – Verpackung

Fitbit Luxe – Verpackung

Mich hat die Luxe in der Farbvariante „Orchidee / Edelstahl Platin“ erreicht, entsprechend ist die Verpackung in kräftigem Altrosa gestaltet.

Fitbit Luxe – Verpackungsrückseite mit Funktionsumfang

Fitbit Luxe – Verpackungsrückseite mit Funktionsumfang

Die Vorderseite ziert das Produktfoto, die Rückseite gibt die wesentlichen Funktionen preis. Dass es sich dabei nicht nur Stress-Management, 24/7 Pulsmessung, Schlafmonitoring und Benachrichtigungen handelt, sollte bei Fitbit mittlerweile klar sein. Vielleicht auch aus diesem Grund werden die grundlegenden Funktionen der Fitness Tracker nicht mehr extra aufgeführt.

Fitbit Luxe – Verzicht auf Plastik wo es geht

Fitbit Luxe – Verzicht auf Plastik wo es geht

Erfreulich ist die Wahl des Verpackungsmaterials: So ziemlich alles besteht aus dünnem Karton. Keine kleinen Plastiktüten, keine Kabelbinder, keine Formteile! Das war lange Zeit anders und hat schon lange nicht mehr dem Zeitgeist entsprochen – jedenfalls meinem nicht…

Fitbit Luxe – Ladekabel und Wechselarmband

Fitbit Luxe – Ladekabel und Wechselarmband

Hinter dem Wearable finden sich das Ladekabel und ein weiteres Armbandstück, das aufgrund seiner größeren Länge für kräftigere Handgelenke geeignet ist.

Fitbit Luxe – Ladekabel

Fitbit Luxe – Ladekabel

Alles in allem gibt es hier wenig Neues zu entdecken, aber es fehlt eben auch nichts.

Design & Verarbeitung

Schon im Vorfeld hatte das Design der Luxe für Aufsehen gesorgt. Mit dem Uhrenkörper aus poliertem Edelstahl wirkt die Uhr deutlich edler und stylischer als bisherige Modelle. Kanten sucht man bei der Luxe vergeblich – alles ist irgendwie rund. Form und Material machen deutlich, dass die Luxe im Alltag gerne gezeigt werden darf.

Fitbit Luxe – Runde Formsprache

Fitbit Luxe – Runde Formsprache

Gerade meine bessere Hälfte kann sich für das Design überaus begeistern. Oft muss ich mir anhören, dass die meisten Uhren doch sehr groß an Handgelenken wirken, erst recht bei Frauen. Dass diese Uhren dann zudem noch sportlicher, mitweilen langweilig schwarz und wenig glamourös aussehen, trägt nicht zum WAF – dem Women Acceptance Factor – bei.

Die Luxe ist das genaue Gegenteil davon: Klein und unauffällig in der Formsprache und wirkungsvoll im optischen Auftreten. Mein Gefühl sagt mir, die Luxe wird deutlich mehr weibliche, denn männliche Interessenten haben. Warum derlei Produkte gut und wichtig sind, braucht sich nur den Markt anschauen, der durch Modelle dominiert wird, die sich vornehmlich an den Männerwelt orientieren.

Fitbit Luxe – Sensoren und Ladekontakte auf der Rückseite

Fitbit Luxe – Sensoren und Ladekontakte auf der Rückseite

Bei der Verarbeitung der Luxe geht Fitbit keine Kompromisse ein. Sie ist durchweg hochwertig und präsize verarbeitet. Spaltmaße sucht man vergeblich – die Uhr scheint wie aus einem Guss. Das Display ist leicht gebogen und geht nahezu ansatzlos in den Uhrenkörper über.

Fitbit Luxe – Armband

Fitbit Luxe – Armband

Das Armband aus Silikonmaterial ist angenehm und zieht erfreulich wenig Staub und Fusseln an. Dank seiner glatten Oberfläche lässt es sich leicht reinigen. Seit der Coros Pace 2 bin ich aber ein großer Freund textiler Armbänder. Kein Vergleich zu den Silikonarmbändern, die bei häufigem Tragen in Verbindung mit Feuchtigkeit immer wieder mal für Hautirritationen sorgen können.

Fitbit Luxe – Wechselarmband

Fitbit Luxe – Wechselarmband

Nicht ganz so überzeugend ist der Mechanismus zum werkzeuglosen Wechseln der Armbänder. Prinzipiell ist es der gleiche, wie bei Charge, Versa und Sense, aufgrund der Größe der Luxe fällt dieser jedoch relativ klein aus. Das macht das Wechseln des Armband zu einer fummeligen Herausforderung. Ob es nun meine zu großen Finger sind oder schlichtweg die Größe des Mechanismus – ich weiß es nicht.

Wechselarmbänder gibt es am Markt mittlerweile viele. Entweder direkt von Fitbit oder man wird bei einem von vielen, vielen Varianten bei Amazon fündig.

Display

Ein kleines Highlight ist das 0,76″ große AMOLED-Display. Zwar ist die Auflösung mit 124 x 206 Pixeln nicht sonderlich hoch, gedrängt auf die kleine Bildschirmdiagonale ergibt sich aber eine Pixeldichte von 326 PPI. Ein bisschen größer hätte das Display gerne sein dürfen, denn von dem was zunächst nach Display aussieht, wird nur rund die Hälfte tatsächlich genutzt.

Die verwendete AMOLED-Technologie – und das ist der wesentliche Vorteil gegenüber der Inspire 2 – verspricht hohe Kontraste, ein überdurchschnittliche Helligkeit und satte Farben. Beste Voraussetzungen, um ein kleines Farbfeuerwerk am Handgelenk zu zünden. Während es bei den Kontrasten und der Helligkeit nichts zu meckern gibt, sucht man das Feuerwerk vergeblich.

Fitbit Luxe – Watchfaces

Fitbit Luxe – Watchfaces

Zur Verfügung stehen aktuell 20 Watchfaces und keines davon scheint die Fähigkeiten des Displays ausnutzen zu wollen. Alle Watchfaces sind eher in gedeckten Farben bzw. Pastelltöne. Da könnte Fitbit in meinen Augen nachlegen, zumal 20 Watchfaces für einen Branchenriesen eigentlich ein bisschen wenig ist. Die Watchfaces werden noch einmal Thema sein…

Funktionen

Hinsichtlich des Funktionsumfangs kann die Größe der Luxe als Maßstab angelegt werden, denn die Funktionen sind ähnlich überschaubar wie die Größe. Das soll das Produkt in seiner Leistung und Eignung nicht schmälern, denn für umfangreiche Funktionen, die in der Regel auch ein größeres Display und mehr Interaktionsmöglichkeiten mit der Uhr erfordern, ist die Luxe einfach nicht gedacht. Sie ist eher der passive Begleiter im Alltag der still sein Werk verrichtet und vorallem hübsch aussieht.

Bedienung der Fitbit Luxe

Das bringt mich zum Thema „Bedienung“: Die Luxe verfügt über keinerlei Knöpfe, so dass die Bedienung per Wisch- und Tippgesten erfolgt. Ausgehendend von der Anzeige der Uhrzeit (im Neudeutschen „Watchface“) können durch Wischen folgende Funktionen aufgerufen werden:

Wischen nachFunktion
untenAufruf der Schnell-Einstellungen
obenAufruf der Tages-Statistiken
links / rechtsNavigieren durch die Apps

Ein einmaliges Antippen ruft eine Funktion auf, ein zweimaliges Antippen führt zum Watchface zurück. Befindet man sich in einem der wenigen, verschachtelten Menüs, dann führt ein Wischen nach rechts zur vorherigen Ansicht zurück.

Unterm Strich funktioniert die Bedienung so recht gut und ist aufgrund des reduzierten Funktionsumfangs auch übersichtlich und damit schnell erlernt.

Funktionen im Alltag

Gucken wir uns die Funktionen des Alltag mal ein bisschen genauer an und fangen mit den Schnell-Einstellungen an.

Die Schnell-Einstellungen werden ausgehend vom Watchface durch das Wischen nach unten aufgerufen. Es stehen dann folgende Funktionen zur Verfügung:

  • Nicht-Stören-Modus (DND)

    Der aktivierte Nicht-Stören-Modus verhindert, dass das Armband Benachrichtigungen (z.B. eingehende Nachrichten, Erreichen von Tageszielen und Erinnerungen) jeglicher Art meldet. Im Gegensatz zum Schlaf-Modus wird das Display beim Drehen des Handgelenks jedoch aktiviert.

  • Schlaf-Modus

    Der Schlaf-Modus verhindert genauso wie der DND-Modus Benachrichtungen, setzt die Helligkeit des Displays zusätzlich auf die niedrigste Stufe und verhindert, dass das Display automatisch aktiviert wird. Um einen Blick auf die Uhr zu ermöglichen, muss das Display zweimal angetippt werden.

  • Display-Aktivierung

    Normalerweise aktiviert die Luxe das Display, wenn das Handgelenk gedreht wird. Mit dieser Option kann die automatische Aktivierung ausgeschaltet werden. Auch in diesem Fall muss das Display durch zweimaliges Antippen „geweckt“ werden.

  • Waterlock / Wassersperre

    Touch-Displays im Allgemeinen sind anfällig bei Benutzung in Verbindung mit Wasser oder Schweiß. Sie reagieren dann nicht mehr präzise und entwickeln manchmal sogar ein Eigenleben. Das ist bei der Luxe nicht anders. Mit aktivierter Wassersperre wird das Touch-Display bis zum nächsten zweimaligen Antippen deaktiviert.

  • Einstellungen

    Hier finden sich die grundlegenden Einstellungen der Luxe, u.a. Display-Helligkeit, Vibrationsstärke, Herzfrequenzmessung und HF-Alarm.

Wieder zurück auf dem Watchface gelangt man durch Wischen nach oben erhält zur Tagesübersicht folgender Werte:

  • Anzahl der Schritte
  • Zurückgelegte Distanz
  • Aktivzonen-Minuten
  • Kalorienverbrauch

Scrollt man ein wenig weiter nach unten, erhält man zusätzlich Einblick in:

  • Aktive Stunden des Tages
  • Schlaf-Index
  • Herzfrequenz
  • Trainings innerhalb der letzten 7 Tage

Beim Wischen nach links oder rechts wird zwischen den Apps gewechselt. Der Begriff „Apps“ ist in Verbindung mit der Luxe ein wenig irreführend – Fitbit möchte damit seine Produkte mindestens sprachlich in die Nähe von Wearables mit einem echten Apps-Ökosystem platzieren. Weil es sich bei den Apps der Luxe „nur“ um Basis-Funktionen handelt, die fast jeder Fitness Tracker anbietet, passt die Wortwahl am Ende nicht ganz.

Die Apps der Luxe umfassen:

  • Timer (Countdown / Stoppuhr)
  • Alarm / Erinnerungen

    Bis zu 8 Weckzeiten lassen sich direkt an der Luxe einrichten. Über die Fitbit App auf Smartphone oder Tablet ist das nicht möglich. Irgendwie wäre es konsequent und besonders nützlich, wenn man u.U. Weckzeiten vom Telefon einfach übernehmen könnte.

    Apropos Weckzeiten: Die Uhr bietet sogenanntes „Intelligentes Wecken“ an. Bei Aktivierung erlaubt man der Luxe bereits bis zu einer halben Stunde vor der eigentlichen Weckzeit zu vibrieren. Das macht sie jedoch nur, wenn man sich in einer Phase leichten Schlafes befindet. Weil das Aufwecken in REM- oder Tiefschlaf-Phasen deutlich unangenehmer ist, soll die Funktion für einem leichteren Start in den Tag sorgen.

  • Training
  • Atemübungen
  • Mitteilungen

Auffällig ist, wie sehr Fitbit mit dem geringen Platzangebot des Displays zu kämpfen hat. Viele längere Begriffe die sich auf den Ansichten tummeln sind nur als Lauftext sinnvoll darstellbar. Ungewohnte Schwächen zeigt Fitbit bei der Übersetzung bzw. der Trennung langer Worte, die sich nicht in einer Zeile darstellen lassen. Hier wird zwar an der richtigen Stelle getrennt, aber nicht umgebrochen.

Fitbit Luxe – Probleme in der Darstellung

Fitbit Luxe – Probleme in der Darstellung

Der Anspruch von Fitbit sollte in meinen Augen ein anderer sein. Ich bin gespannt, wie und wann sich Fitbit der Thematik per Firmware-Update zuwendet. Nichts davon verhindert natürlich die eigentlichen Funktionen, aber bei einem Produkt für etwa 150 € möchte man derart kleine Fehler nicht sehen.

Funktionen beim Sport

Ich habe eingangs schon durchklingen lassen, dass die Luxe keine Uhr für den Sport ist. Dennoch kann man mit ihr Sport machen und dafür stehen auch ein paar Funktionen bereit.

In der Fitbit App stehen 20 Sportarten bereit von denen max. 6 für die Synchronisation mit der Uhr ausgewählt werden können. Einmal übertragen lassen sich die Sportarten nach dem Aufrufen der Training-App am Handgelenk auswählen.

In den meisten Fällen dient die Wahl der Sportart vornehmlich der Dokumentation. Wirklich gravierende Änderungen ergeben sich zwischen der einen oder anderen Sportart nicht. Alleinig die möglichen Zielsetzungen unterscheiden sich marginal von Sportart zu Sportart.

Bevor die Aufzeichnung einer Aktivität gestartet wird, können Einstellungen vorgenommen werden. Dazu zählt das Setzen von Zielen (d.h. Zonenminuten, Distanz, Kalorienverbrauch) und die Anzeige von Mitteilungen während des Sports.

Nach Beginn der Aufzeichnung zeigt die Luxe (hier am Beispiel der Aktivität „Gehen“) einzelne Informationen an:

  • Tempo (aktuell)
  • Tempo (durchschnittlich)
  • Herzfrequenz
  • Verbrannte Kalorien
  • Schritte
  • Uhrzeit
  • Distanz
  • Gesamtzeit
  • Aktiv-Zonenminuten

Durch Antippen gelangt man von einer Anzeige zur nächsten. Eine laufende Aufzeichnung lässt sich pausieren oder beenden.

Nach dem Beenden einer Aufzeichnung werden die wichtigsten Werte im Kleinstformat zusammengefasst:

  • Zielerreichung (bei gesetztem Ziel)
  • Gesamtzeit
  • Zonenminuten
  • Herzfrequenz (durchschnittlich)
  • Herzfrequenz (maximal)

Ganz interessant zu wissen: Während sportlicher Aktivitäten, erfasst die Luxe den Puls jede Sekunde. Findet keine Aufzeichnung statt, ermittelt die Uhr den Pulswert nur alle 5 Sekunden. Für die allermeisten unter uns sollte das völlig ausreichen.

Einen Überblick über vergangene Aufzeichnungen oder untertägig erfasste Werte sucht man bei der Luxe vergeblich. Zu klein scheint das Display, als dass eine sinnvolle Darstellung möglich ist.

Weil sich die Luxe schlichtweg nicht das Produkt ist, welches sich primär dem Sport zuwendet, verzichte ich an dieser Stelle an Vergleiche zwischen Pulskurven und Co. Egal gegen welche Produkte man sie antreten ließe, es wäre kein aussagekräftiger Vergleich.

Und obwohl sie die Herzfrequenz erfassen kann und Fitbit bei der Luxe zudem mit Herzfrequenzzonen arbeitet, sollte man weniger auf die konkreten Zahlen, denn vielmehr auf die Pulszone achten. Das entspricht auch in etwa dem Leistungsumfang, den die Luxe hinsichtlich des Sports adressiert.

Nur der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass ein Koppeln von externen Sensoren nicht möglich ist – im Übrigen bei keinem Fitbit-Produkt.

Software

Bei einem guten Teil der Funktionen dient die Luxe vornehmlich als Sensor, der still und leise sein Werk verrichtet. Die Auswertung von derlei erfassten Messwerten erfolgt über die Fitbit App, die es kostenfrei für iOS und Android im jeweiligen Store gibt. Auch für das Windows Phone soll es eine Variante geben. Aus Ermangelung eines entsprechenden Telefons kann ich dazu leider wenig beitragen.

Zudem bietet Fitbit die Sichtung der Daten auch in seinem eigenen Web-Portal an. Ich werde jedoch das Gefühl nicht los, dass das Web-Portal etwas stiefmütterlich behandelt wird. Die App bietet jedenfalls den größeren Funktionsumfang.

Seit Jahren hat sich die gewohnt gute und übersichtliche Struktur der Smartphone- bzw. Tablet-App nicht geändert. Eine wirkliche Notwendigkeit hat dafür auch nicht bestanden.

Auf dem Dashboard werden die wichtigsten Daten des Tages bzw. der Woche zusammengefasst. Von hier gelangt man auch in die detaillierten Auswertungen einzelner Metriken.

Rein quantitative Messwerte (z.B. Schritte, Distanz, Kalorienverbrauch) können in folgendem Detailgrad angesehen werden:

  • Tag – auf Stundenebene
  • Monat – auf Tagesebene
  • Quartal- auf Wochenebene
  • Jahr – auf Monatsebene

Kommen zu den quantitativen, qualitative Aspekte hinzu, sehen die Auswertungen deutlich detaillierter aus. Ein gutes Beispiel dafür sind die Auswertung der Schlafdaten und der Aktivzonen-Minuten.

Auswertungen des Schlafs

Zu den Highlights von Fitbit-Produkten gehört eh und je die Vermessung des Schlafs und die Aufbereitung der Ergebnisse. Hier macht die Luxe nichts anders, als die vielen Produkte vor ihr. Wer bereits ein Produkt des US-Unternehmens sein Eigen nennt, der wird auch in der Art der Aufzeichnung und Auswertung nichts Neues entdecken.

Für all jene, die die Funktionen noch nicht kennen sind sie hier bildhaft gut beschrieben. Meine Erfahrung mit Fitbit-Produkten ist jedenfalls, dass vor allem Einschlaf- und Aufstehzeiten durchweg plausibel sind und auch die Wachphasen sich häufig mit dem decken, was man persönlich wahrnimmt.

Es sind jedoch nicht nur die Schlafphasen und Schlafdauer, auf die Fitbit anhand von Bewegungs- und Herzfrequenzdaten schließt. Die optische Sensoren auf der Rückseite der Luxe können auch die Blutsauerstoffsättigung SpO2, die Herzfrequenzvariabilität und die Atemfrequenz vermessen. Alle drei Größen sind im vollen Umfang erst mit einer Fitbit-Premium-Mitgliedschaft zu nutzen.

Einen Blick auf die Schwankungen des SpO2-Wertes erhalten auch Nutzer ohne Premium-Mitgliedschaft. Auf die absoluten Werte hat man jedoch keinen Zugriff.

Käufer der Luxe erhalten eine 6-monatige Mitgliedschaft kostenlos dazu. Bei der Inspire 2 waren es noch 12 Monate.

Auswertungen von Aktivzonen-Minuten

Wie beim Schlaf gibt es auch bei den Aktivzonen-Minuten neben rein quantitativen, qualitative Aspekte. Diese bereitet Fitbit in der App sehr anschaulich auf und ergänzt sie um erklärende Texte, wo Hintergrundwissen zum Verstehen behilflich ist.

In meinen Augen leistet Fitbit hier großartige Arbeit weil Sie Aspekte ins rechte Licht rücken, die eher im Alltag, denn zwingend beim Sport zu finden sind. Zeitgleich zeigt sich, dass Fitbit sich weiterhin dem Bereich Gesundheit und Wohlbefinden zuwendet – das sportliche Segment scheint man anderen Herstellern überlassen zu haben.

Akkulaufzeit

Beim Funktionsumfang orientiert sich die Luxe klar an der Fitbit Inspire 2. Deren Akkulaufzeit von 10 Tagen erreicht die Luxe aufgrund des AMOLED-Displays leider nicht. Die Halbierung der Akkulaufzeit auf 5 Tage kommt mir gemessen am Funktionsumfang ein wenig viel vor. Der Unterschied zeigt aber deutlich, wie stark das Display Einfluss auf die Akkuleistung hat.

Die vom Hersteller angegebene Laufzeit von bis zu 5 Tagen ist völlig stimmig. Von Montag bis Freitag hält die Uhr problemlos durch, verlangt aber kurz danach nach dem Ladekabel. Das wird übrigens mittels kleiner Magnete an der Luxe gehalten. Nach rund 2 Stunden ist der Akku wieder proppevoll.

Ergebnis des Fitbit Luxe Tests

Wertung: 74%
Unsere Wertung: 74%
Vorteile
  • klein und unauffällig
  • hochwertiges Material
  • viele Funktionen gemessen an der Größe
Nachteile
  • kleines Display

In der Größe unauffällig, vom Design her ein Hingucker und hinsichtlich des Funktionsumfangs ein stiller Zuhörer. Dieser Satz fasst in meinen Augen ganz gut die Eigenschaften der Fitbit Luxe zusammen.

Die Luxe ist in erster Linie ein modisches Accessoire dessen bestimmendes Merkmal das schicke Aussehen ist. Fitbit kehrt bewusst das Bauhaus-Prinzip um und lässt Funktionen der Form folgen. Die Luxe ist somit vor allem alltagstauglich und auch zum Abendkleid passend. Sportlich gibt sich die Luxe deutlich zurückhaltender, ist aber auch nicht primär dafür gedacht.

Würde es die Kategorie „Health- und Wellness-Tracker“ geben, die Luxe würde hier bestens hineinpassen.

Gemessen an der Größe schafft es Fitbit dennoch eine ganze Menge Funktionen in dem kleinen Wearable unterzubringen. Ein Großteil der Funktionen ist eher passiver Natur und sammelt über den Tag verteilt verschiedenste Daten. Weil das Display nicht ausreicht die Daten sinnvoll darzustellen, gewinnt die Fitbit App eine größere Bedeutung, als es bei z.B. Versa 3 und Sense der Fall ist.

Der kleinen Displaygröße muss man sich beim Kauf halt bewusst sein. Wer ein bisschen mehr Interaktion und Informationen mit und auf der Uhr braucht, der findet in Versa 3, Sense und der anstehenden Charge 5 ganz ähnliche Produkte. Wem das Aussehen deutlicher wichtiger ist, dem sei die Luxe ans Herz gelegt.


Offenlegung / Werbung: Das Produkt wurde mir auf meine Anfrage hin für den Test der/des Luxe von Fitbit kostenlos zur Verfügung gestellt. An den Inhalt des Testberichts wurden keine Bedingungen geknüpft. Der Inhalt des Testberichts spiegelt somit vollständig meine eigene, unvoreingenommene Meinung und Erfahrung mit dem Produkt wider.

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Fitbit Versa 3 Test – Update mit GPS und vielen Gesundheits-Metriken https://www.fitness-tracker-test.info/fitbit-versa-3-test/ https://www.fitness-tracker-test.info/fitbit-versa-3-test/#comments Fri, 08 Jan 2021 21:21:09 +0000 https://www.fitness-tracker-test.info/?p=13685 Fitbit überarbeitet die Versa 3 grundlegend und spendiert ihr neben GPS viele Gesundheits-Metriken. Ich habe sie mir im Test angeschaut.

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Mit der Versa 3 hat Fitbit die dritte Generation seiner kleinen Smartwatch auf den Markt gebracht. Mittlerweile hatte ich die Chance die Versa 3 ausgiebig zu testen, denn es gibt durchaus ein paar Änderungen im Vergleich zum Vorgängermodell. Welche Neuerungen die Uhr bietet und ob sich der Kauf lohnt, erfahrt ihr hier im Versa 3 Test.

Fitbit Versa 3

Fitbit Versa 3

Fitbit Versa 3 im Überblick

Fitbit Versa 2Fitbit Versa 3Fitbit Sense
Größe39,8 x 39,8 mm40,5 x 40,5 mm40,5 x 40,5 mm
Gewicht41 g41 g45,9 g
DisplayAMOLEDAMOLEDAMOLED
Displaygröße1,40"1,58"1,58"
Auflösung300 x 300 Pixel336 x 336 Pixel336 x 336 Pixel

Im Vergleich zum Vorgänger fällt bei der Versa 3 zunächst das größere Display mit der etwas höheren Auflösung auf. Auflösung und Displaygröße wachsen aber im Gleichschritt, so dass sich hinsichtlich der Pixeldichte keine Änderungen ergeben.

Display im Vergleich zum Vorgänger

Display im Vergleich zum Vorgänger

Das sind allerdings nur Äußerlichkeiten, bei den inneren Werten unterscheiden sich Versa 3 und er Vorgänger deutlich.

Fitbit Versa 2Fitbit Versa 3Fitbit Sense
Blutsauerstoffsättigung (SpO2)+++
GPS (Connected GPS)+++
GPS (Onboard)-++
GLONASS-++
Lautsprecher-++
Amazon Alexa / Google Assistant / / /
Herzfrequenz-Variabilität-++
Atemfrequenz-++
Schnelllade-Funktion-++
EKG-Funktion--+
EDA-Funktion--+
Hauttemperatur--+

Die Versa 3 profitiert dabei von der neuen Sensorik, die Fitbit PurePulse 2.0 nennt. Zudem hat Fitbit den Armband-Wechsel-Mechanismus überarbeitet.

Nicht alle neuen Funktionen sind der Versa 3 eigen, denn das Tracking von SpO2, Herzfrequenz-Variabilität und Atemfrequenz stellt Fitbit auch Versa Lite, Versa, Versa 2 und Ionic zur Verfügung. Um Zugriff auf die Werte zu erhalten, muss man jedoch über einen Premium-Account verfügen:

Fitbit Premium (Stand: 12/2020)
monatliche Zahlungjährliche Zahlung
Kosten8,99 €79,99 €

Unboxing & Verpackungsinhalt

Die Verpackung der Versa 3 hat sich im Vergleich zu den Modellen der Vorjahre nur wenig geändert. Die Vorderseite zeigt das Produktfoto der Versa 3 während auf der Rückseite die wesentlichen Produktfeatures benannt sind.

Fitbit Versa 3 – Verpackung

Fitbit Versa 3 – Verpackung

Ein Kunststoffsiegel gibt Sicherheit, dass das Produkt ungeöffnet und damit fabrikneu ist.

Fitbit Versa 3 – Inhalt der Verpackung

Fitbit Versa 3 – Inhalt der Verpackung

In der Verpackung finden sich neben der Fitbit Versa 3 das Ladekabel, ein Ersatzarmband in Größe L/P, sowie die üblichen Faltblättchen mit Garantie- und Sicherheitshinweise.

Erfreulich ist der Verzicht auf Plastik, wo dies möglich ist.

Beim Ladekabel beschreitet Fitbit Neuland, denn das Kabel passt erstmalig auf zwei unterschiedliche Produkte – Versa 3 und Sense. Gemessen an allen anderen Produkten handelt es sich aber auch hier um einen neuen Anschluss.

Design & Verarbeitung

Die Versa 3 hat eine quadratische Grundform und ist in ihrer Erscheinungsform verglichen mit dem Vorgänger noch etwas runder geworden: Der Radius der runden Ecken hat an Größe gewonnen, die Kanten sind deutlich geschwungener und das zu den Displayrändern gebogene Gorilla Glas 3 zeigt einen weicheren Übergang.

Fitbit Versa 3 – Runder als der Vorgänger

Fitbit Versa 3 – Runder als der Vorgänger

Fast nahtlos überträgt sich der Schwung der Displays auf das Gehäuse aus mattem Edelstahl. Selbst die Rückseite mit den optischen Sensoren ist nicht plan.

Sensorik auf der Rückseite

Sensorik auf der Rückseite

Farblich bietet Fitbit die Versa 3 in Schwarz-Schwarz, Softgold-Nachtblau und Softgold-Altrosa an. Die Uhren mit goldenem Gehäuse dürften in der Regel bei den weiblichen Käufern auf mehr Zuspruch stoßen, das schwarze Modell eher bei den männlichen. Für den Test hat mich die Uhr mit dem goldenem Gehäuse und dem nachtblauen Armband erreicht.

Die Verarbeitung ist wie gewohnt auf sehr hohem Niveau – bei einem Kaufpreis von knapp 230 € darf das durchaus erwartet werden.

Soft-Button

Soft-Button

Den Knopf auf der linken Seite der Uhr kehrt Fitbit ins Negative – in zweierlei Hinsicht: Zum einen ist der Button tatsächlich nach innen gekehrt und gestaltet sich jetzt als schmale Vertiefung, zum anderen missglückt die intuitive Bedienung, denn man muss schon sehr genau die Mitte dieser Vertiefung treffen, damit der Druck als solcher registriert wird. Wer ein bisschen ober- bzw. unterhalb des Knopfes ansetzt, drückt sich in der Regel die Finger wund, ohne das die Uhr reagiert.

Gleichzeitig hat Fitbit den Knopf ein wenig zu tief, also auf der zusammenlaufenden Seite platziert, so dass man häufig das Gefühl hat, unter den Rand der Uhr greifen zu müssen, um den Knopf zu bedienen.

In meinen Augen hat sich Fitbit damit keinen Gefallen getan. Keine Frage, dieser „versteckte“ Knopf sieht schicker aus und verhindert das Eindringen von Schmutz und Feuchtigkeit. Das alleine kann aber kein Grund sein, die Nutzererfahrung derart außer Acht zu lassen. Weil Fitbit offenbar immer noch am experimentieren ist, welche Knöpfe in welcher Anzahl die Nutzung der Smartwatch sinnvoll unterstützen, würde es mich nicht wundern, wenn wir bei kommenden Modellen den normalen, nach außen gerichteten Knopf wiedersehen.

Lautsprecher-Öffnung

Lautsprecher-Öffnung

Auf der dem Knopf gegenüberliegenden Seite finden sich die Öffnungen für Lautsprecher und Mikrofon. Beides hinterläßt einen präzise gearbeiteten Eindruck.

Die Rückseite der Versa 3 wird durch die optischen Sensoren und die Ladekontakte dominiert. Während die Sensoren bündig in die Rückseite der Uhr eingefasst sind, sind die Ladekontakte ein wenig nach hinten versetzt. Große Chancen für das Festsetzen von Schmutz und Staub bietet die Versa 3 nicht.

Infinity-Armband

Infinity-Armband

Neu gestaltet sind die Infinity-Armbänder, die sehr an die Armbänder der Apple Watch erinnern. Statt das lose Ende des Armband durch eine kleine Schlaufe am Rest des Armband zu halten, wird dieses einfach unter das Armband geführt.

Gerade zu Beginn sind die Handgriffe noch ein wenig ungeübt, nach einiger Zeit funktioniert das An- und Ablegen aber auch mit dieser Armband-Variante problemlos. Was ich mir nicht vorstellen mag ist der Verlust an Haaren, wenn man davon ein bisschen mehr an den Armen hat.

Weil das lose Armbandende versteckt ist, erscheint das Armband in der Betrachtung gleichmäßiger, zudem bleibt man seltener an Kleidungsstücken hängen.

Meinem subjektiven Empfinden nach hat Fitbit eine optisch sehr gefällige Uhr gestaltet. Sie wirkt ein bisschen organischer als der Vorgänger und dürfte beide Geschlechter gleichermaßen ansprechen.

Display

Beim Display setzt Fitbit weiterhin auf ein AMOLED-Display, dessen Helligkeit in drei Stufen geregelt werden kann. Zusätzlich passt der Umgebungslichtsensor die Displayhelligkeit an, so dass auch unter freiem Himmel die Inhalte des Displays gut ablesbar sind.

Auch wenn drei Stufen recht spartanisch wirken, ist die Darstellung jederzeit angemessen. Fitbit schafft es die Helligkeit so herunterzuregeln, dass ein Blick des Nachts auf die Uhr nicht das ganze Schlafzimmer erleuchtet. Im Sonnenlicht hingegen versucht die Uhr nicht gegen die Sonne anzukämpfen und heller strahlen zu wollen. Hier stellt Fitbit eine Helligkeit ein, die das Ablesen erlaubt – nicht mehr und nicht weniger.

Fitbit Versa 3 – Display

Fitbit Versa 3 – Display

Hinweis: Die Fotos hier im Testbericht zeigen teilweise starke Moiré-Muster, die meiner Kamera geschuldet sind. Beim Betrachten des Displays zeigen sich nirgends derartige Muster und Streifen – Konturen und Kanten sind scharf, flächige Farben werden gleichmäßig dargestellt.

Bei der Auflösung bzw. Pixeldichte liegt die Versa 3 im guten Mittelfeld. Bei der Display-Diagonale von 1,58 Zoll und einer Auflösung von 336 x 336 Pixeln kommt das Display auf eine Pixeldichte von ca. 300 PPI. Andere Smartwatches lösen höher auf, zollen dem Energiehunger der Displays aber auch größeren Tribut.

Luft nach oben besteht bei den animierten Übergängen zwischen verschiedenen Ansichten. Während das Display eigentlich recht zügig auf Wischgesten reagiert, sind die Animationen nicht immer flüssig.

Funktionen

Mit dem Erscheinen von Versa 3 und Sense hat Fitbit das 2017 eingeführten FitbitOS optisch überarbeitet. Das Watchface zur Anzeige von Uhrzeit und Datum ist weiterhin ist der zentrale Ausgangspunkt. Anders als bei den vorherigen Versa-Modellen kann die Versa 3 bis zu fünf Watchfaces direkt auf der Uhr vorhalten. So braucht es zum Wechseln des Watchfaces nicht mehr zwingend die App, solange das Watchface vorher auf die Uhr übertragen wurde.

Schnell-Einstellungen

Schnell-Einstellungen

Wird ausgehend vom Watchface nach rechts gewischt, gelangt man zu den Schnell-Einstellungen. Hier lassen sich folgende Einstellungen vornehmen:

  • DND-Modus de-/aktivieren
  • Nacht-Modus de-/aktivieren
  • Always-On-Display de-/aktivieren
  • Display-Aktivierung automatisch / manuell
  • Display-Helligkeit anpassen
  • Bluetooth-Lautstärke anpassen

Nach links gewischt gelangt man zu den installierten Apps, von denen sich bis zu vier auf einer Seite gruppieren.

Fitbit Versa 3 – Apps

Fitbit Versa 3 – Apps

Fitbit Versa 3 - Apps 1/3
Fitbit Versa 3 - Apps 2/3
Fitbit Versa 3 - Apps 3/3

Was wenige wissen ist, dass die Apps umsortiert werden können. Einfach ein App-Icon gedrückt halten und im Anschluss auf die gewünschte Position ziehen. Hier gab es keine optischen Anpassungen – musste es auch nicht, denn das Konzept ist Smartphones, Tablets und Wearables bekannt und „betriebsbewährt“.

Einen frischen Anstrich hat aber jeder der Fitbit-eigenen Apps erhalten. Vielfach handelt es sich dabei um Zucker für die Augen, an manchen Stellen sind größere Umbauten vorgenommen worden.

Widget-Ansicht

Widget-Ansicht

Wird auf dem Watchface nach oben gewischt öffnet sich die Widget-Ansicht, die anfänglich aus

  • Wetter
  • Grundstatistiken (u.a. Schritte, Distanz, Kalorienverbrauch)

besteht.

Fitbit Versa 3 – Erweiterung der Widget-Ansicht

Fitbit Versa 3 – Erweiterung der Widget-Ansicht

Die Vorauswahl kann jedoch um weitere Widgets ergänzt werden.

  • Erweiterte Statistiken (u.a. Herzfrequenz, Schlaf, aktive Stunden)
  • Eingetragene Statistiken (Gewicht, Wasserkonsum)

Bei den Statistiken kann anschließend auf Feldebene entschiedene werden, welche Werte in der Widget-Ansicht gezeigt werden.

Funktionen im Alltag

Selbstvermessung auf hohem Niveau

Fitbit gehört zu den Pionieren im Bereich des Fitness- und Activity-Tracking und so ist es wenig überraschend, dass die Versa 3 nicht nur alle Funktionen anbietet, die man 2020 in vergleichbaren Geräten erwarten darf, sondern hier auch besonders stark auftritt. Während die Versa 3 im Hintergrund fleißig Daten sammelt, können dieses über die Heute-App auf der Uhr eingesehen werden.

Fitbit Versa 3 – Grundstatistiken

Fitbit Versa 3 – Grundstatistiken

Fitbit Versa 3 - Apps 1/3
Fitbit Versa 3 - Apps 2/3
Fitbit Versa 3 - Apps 3/3
Fitbit Versa 3 - Apps 3/3

Hier finden sich die tagesaktuelle Werte zu:

  • Schritte
  • Herzfrequenz
  • Kalorienverbrauch
  • Etagen
  • Strecke
  • Aktivminuten
  • Training
  • Schlaf
  • Stündliche Aktivitäten
  • Ernährung
  • Zyklus
  • Wasserkonsum
  • Gewicht
  • Kerntemperatur

Durch das Antippen eines Eintrags kann man tiefer in die Daten eintauchen und bekommt u.a. die Verteilung der Werte über den Tag und die Verteilung auf die letzten 7 Tage angezeigt.

Fitbit Versa 3 – Tagesstatistik für Schritte

Fitbit Versa 3 – Tagesstatistik für Schritte

Fitbit Versa 3 - Tagesstatistik für Schritte 1/3
Fitbit Versa 3 - Tagesstatistik für Schritte 2/3
Fitbit Versa 3 - Tagesstatistik für Schritte 3/3

Hier und da wirkt die Präsentation etwas textlastig. Unterm Strich ist die Aufbereitung der Daten gelungen und für einen guten Einblick braucht es nicht zwingend die Fitbit App auf Tablet oder Smartphone. Wer darauf zurückgreift, der bekommt prinzipiell die gleichen Daten in der gleichen Form aufbereitet, kann aber weiter in die Vergangenheit blicken und die Werte auf Wochen-, Monats- und Jahresbasis auswerten.

Fitbit Versa 3 - Auswertung Schlaf 1/4
Fitbit Versa 3 - Auswertung Schlaf 2/4
Fitbit Versa 3 - Auswertung Schlaf 3/4
Fitbit Versa 3 - Auswertung Schlaf 4/4

Im Alltag ist die Versa 3 ein angenehmer Begleiter, der nur auf sich aufmerksam macht, wenn man sich zu wenig bewegt hat oder Benachrichtigungen eingehen.

Fitbit Versa 3 - Auswertung Schlaf 1/4
Fitbit Versa 3 - Auswertung Schlaf 2/4
Fitbit Versa 3 - Auswertung Schlaf 3/4
Fitbit Versa 3 - Auswertung Schlaf 4/4

Seither gehört das Schlaf-Tracking zu den großen Stärken von Fitbit. Weil es hier keine offiziellen Änderungen gab, ruht sich die Versa 3 auf dem ohnehin schon hohen Niveau von Versa 2, Charge 4 und Ionic aus. Besonders gelungen ist in meinen Augen die Aufbereitung der unterschiedlichen Schlafphasen und der Vergleich im 30-Tage-Schnitt und der Vergleichs-Zielgruppe.

Fitbit Versa 3 - Auswertung Schlaf 1/4
Fitbit Versa 3 - Auswertung Schlaf 2/4
Fitbit Versa 3 - Auswertung Schlaf 3/4
Fitbit Versa 3 - Auswertung Schlaf 4/4

Nicht immer nachvollziehbar ist der Sleep-Score oder Schlafindex, der unterschiedliche Faktoren des Schlafes berücksichtigen und eine Zahl formen soll, die bessere Vergleichbarkeit zulässt. Für mich sind Schlafdauer und Schlafphasen weiterhin die ersten Anlaufpunkte.

Digitale Assistenten

Mit der Versa 2 hat Fitbit den Sprachdienst Alexa von Amazon in die Uhr integriert. Auf Knopfdruck fängt die Smartwatch an zu lauschen, nimmt Fragen auch ohne Aktivierungswort entgegen, leitet sie über das gekoppelte Smartphone an Amazon und zeigt das Ergebnis textuell auf dem Display an.

Amazon Alexa auf Fitbit Versa 3
Amazon Alexa auf Fitbit Versa 3
Amazon Alexa auf Fitbit Versa 3

An dem Feature hat sich wenig geändert. Weil die Versa 3 aber über einen integrierten Lautsprecher verfügt, können die Antworten jetzt auch vorgelesen werden. Man fühlt sich dabei fast so, als ob man vor Echo oder Echo Dot steht. Zusätzlich erscheint die Antwort weiterhin textuell auf dem Display.

Wer sich ein bisschen Diskretion wünscht, kann die Sprachausgabe deaktivieren bzw. in der Lautstärke anpassen. Große Lautstärken schafft der verbaute Lautsprecher ohnehin nicht.

Mit der Übernahme von Fitbit durch Google war auch die Integration von Google Assistant nur eine Frage der Zeit. Mit dem Dezember-Update wurde die Funktion seitens Fitbit auch freigeschaltet und ist im englischsprachigen Raum bereits nutzbar.

Google Assistant auf Fitbit Versa 3
Google Assistant auf Fitbit Versa 3
Google Assistant auf Fitbit Versa 3
Google Assistant auf Fitbit Versa 3

Für die Ansteuerung mit deutscher Sprache muss Google noch den Schalter umlegen. Das soll im Frühjahr 2021 erfolgen. Ein genaues Datum steht noch aus. Wer auf den offiziellen Start nicht warten kann, kann in der Fitbit App den Standort auf „United States“ umstellen und den Google Assistant anschließend dennoch aktivieren.

Google Assistant auf Fitbit Versa 3
Google Assistant auf Fitbit Versa 3

Funktionen beim Sport

Zur Aufzeichnung von sportlichen Aktivitäten bietet Fitbit zwei Wege an. Zum einen verfügt die Uhr über eine automatische Erkennung von Aktivitäten (u.a. Gehen, Laufen, Radfahren). Wenn die Versa 3 also erkennt, dass eine Bewegung regelmäßig und über eine längeren Zeitraum ausgeführt wird, dann schließt die Uhr auf eine Aktivität und startet die Aufzeichnung – leider nicht rückwirkend.

Wer also mit den Kindern zu einem großen Spaziergang aufbricht, muss sich am Ende nicht über einen entsprechenden Eintrag in den Aktivitäten wundern. Schön zu wissen, dass so jede längere Strecke im Alltag mitgetrackt wird. Für sportliche Unternehmungen wäre mir die Ermittlung von Beginn und Ende zu ungenau. Zudem wird bei dieser Art der Aufzeichnung das GPS-Signals nicht ausgewertet.

Fitbit Versa 3 – Auswahl von Aktivitäten

Fitbit Versa 3 – Auswahl von Aktivitäten

Alternativ lassen sich Aufzeichnungen manuell starten und auch nur dann bietet die Versa 3 die Möglichkeit GPS zu nutzen – Outdoor-Aktivitäten vorausgesetzt. Wer also GPS für eine genauere Aufzeichnung von Streckenverlauf und Tempo benötigt, der startet die Training-App auf der Uhr und wählt eine passende Sportart aus.

Fitbit Versa 3 – Größere Auswahl von Sportarten

Fitbit Versa 3 – Größere Auswahl von Sportarten

Bei der Überarbeitung der App wurde die grafisch sehr ansprechend umgesetzte Auswahl der Sportarten kassiert. Die Auswahl erfolgt nun ein bisschen spartanischer, dafür merkt sich die Versa 3 aber die zuletzt aufgezeichneten Sportarten und bietet sie führend als Favoriten an. In Summe findet man folgende Sportarten zur Auswahl:

  • Bootcamp
  • Crosstrainer
  • Gehen
  • Gewichte
  • Golf
  • Intervalltraining
  • Kampfsport
  • Kickboxen
  • Laufband
  • Laufen
  • Pilates
  • Radfahren
  • Schwimmen
  • Spinning
  • Stepper
  • Tennis
  • Wandern
  • Workout
  • Yoga
  • Zirkeltraining

Nach der Auswahl einer Sportart kann die Aufzeichnung unmittelbar begonnen oder aber weitere Einstellungen vorgenommen werden. Auch das Suchen und Finden eines GPS-Signals für Outdoor-Sportarten ist hier angesiedelt. Das erlaubt zunächst das Auffinden des GPS-Signals abzuwarten, bevor die Aufzeichnung gestartet wird.

Aufzeichnung starten oder Einstellungen vornehmen

Aufzeichnung starten oder Einstellungen vornehmen

Bei den Einstellungen finden sich keine Überraschungen. Hier lassen sich in erster Linie Zielvorgaben (z.B. Distanz, Kalorienverbrauch und Dauer), aber auch wesentliche Einstellungen (u.a. Verwendung von GPS, HF-Alarm, Auto-Pause, Einheiten) zur Aufzeichnung machen.

Fitbit Versa 3 – Auto-Pause

Fitbit Versa 3 – Auto-Pause

Für viele Sportler ist die Gestaltung des Displays bei Aufzeichnung wichtig. Von ausgewachsenen Sportuhren ist man gewohnt, die Anzeige in Datenseiten und Datenfelder zu unterteilen. Ganz so weit geht Fitbit mit der Versa 3 nicht, handelt es sich am Ende doch auch nicht um eine reinrassige Sportuhr. Die Anzeige während einer Aufzeichnung besteht immer aus drei Felder, die von oben nach unten angeordnet sind.

Fitbit Versa 3 – Datenfelder

Fitbit Versa 3 – Datenfelder

Nur das obere und das untere Feld lassen sich fix mit einem Wert zuordnen. Dem mittleren Bereich können ein oder mehrere Werte zugeordnet werden, die durch Antippen der Uhr nacheinander angezeight werden.

Display während der Aufzeichnung von Aktivitäten

Display während der Aufzeichnung von Aktivitäten

Wer einmal eine Sportuhr von Garmin oder Polar genutzt hat der weiß, dass hier Welten zwischen den Sportuhren und der Versa 3 liegen. Aber immerhin hat die Versa 3 eine solche Funktion und alleine das ist gutzuheißen.

Ob sich das Display während der Aufzeichnung ausschaltet oder die ganze Zeit aktiv bleibt, ist Einstellungssache – angeboten wird beides. Ich habe die Versa 3 beim Sport nur mit dem automatisch abschaltenden Display genutzt. Die Aktivierung beim Drehen des Handgelenks funktioniert gut und recht zügig, so dass das Always-On-Display nicht zwingend einen Vorteil bringt.

Nach Beendigung der Aufzeichnung erhält man eine kleine Zusammenfassung – mehr ist es tatsächlich nicht, aber für einen ersten Überblick reicht es.

Mehr Einblicke gibt es wie immer über die App. Den Einstieg bildet die Übersicht über die vergangenen Tage und Wochen. Weil auch alle automatisch aufgezeichneten Aktivitäten hier zu finden sind, wäre eine Filtermöglichkeit eine sinnvolle Ergänzung. Aber auch ohne findet man sich schnell zurecht.

Auswertung in der Fitbit App
Auswertung in der Fitbit App

Die Auswertung einzelner Aktivitäten sind umfangreich und immer auf einem Niveau, das die breite Zielgruppe der Fitbit-Produkte nicht überfordert. Herzfrequenz, Tempo und Höhenprofil gehören da schon zu den komplizierteren Dingen. Wer Metriken wie Kadenz, Bodenkontaktzeiten o.ä. sucht, der wird bei Fitbit nicht fündig. Diese Funktionen sind ausgewachsenen Sportuhren vorbehalten.

Auswertung in der Fitbit App
Auswertung in der Fitbit App
Auswertung in der Fitbit App
Auswertung in der Fitbit App

Für einen guten Einblick in die erbrachten Leistungen genügt die Darstellung und die Vielfalt der Informationen allemal.

Auswertung in der Fitbit App
Auswertung in der Fitbit App
Auswertung in der Fitbit App
Auswertung in der Fitbit App

Herzfrequenz und Streckenaufzeichnung

Die Genauigkeit bei der Aufzeichnung von Herzfrequenz und Streckenverlauf ist für viele Sportler ein wichtiger, manchmal auch entscheidender Aspekt. Zugegeben: Wer seine Leistung (semi-)professionell vermessen möchte braucht valide Angaben. Um einen Eindruck von der Leistung der Versa 3 zu gewinnen, habe ich diese zusammen mit der Fitbit Sense, der Garmin Forerunner 245 Music und der Polar M600 ausgeführt. Unterstützend kam der HF-Brustgurt von Wahoo in der neuen Version zum Einsatz.

Fitbit Versa 3 – Vergleich HF-Messung

Auffällig ist, dass sowohl Versa 3, als auch Sense durchweg zu niedrige Werte liefern. Gerade zu Beginn hängen die optischen HF-Messungen dem Brustgurt naturgemäß ein wenig hinterher, schaffen es aber auch nach einiger Zeit nicht die Werte des TICKRx zu ermitteln. Im mittleren Drittel gleichen sich die Messungen aneinander an. Zwar ermittelt der Brustgurt weiterhin höhere Werte, der Abstand ist aber vernachlässigbar.

Fitbit Versa 3 – Abweichung zwischen Versa 3 und TICKRx

Im letzten Drittel der Aufzeichnung wachsen die Unterschiede wieder an und steigen bis auf 10 Schläge/Minute an.

Fitbit Versa 3 – Abweichung zwischen Versa 3 und Sense

Das Versa 3 und Sense auf der gleichen Sensor-Technologie beruhen zeigt eindrucksvoll die Grafik, denn bis auf die Ausreißer im ersten Drittel liegen beide Messungen gleich auf.

Fitbit Versa 3 – GPS-Aufzeichnung im Vergleich

Fitbit Versa 3 – GPS-Aufzeichnung im Vergleich

Auf den ersten Blick liegen Fitbit Versa 3, Sense und Garmin Forerunner 245 Music eng beieinander. Erst der Blick aufs Detail offenbar Unterschiede.

Fitbit Versa 3 – GPS-Aufzeichnung im Vergleich

Fitbit Versa 3 – GPS-Aufzeichnung im Vergleich

Beim Start geben sich alle Geräte die Blöße – mit viel gutem Willen kann man der Fitbit Sense das beste Ergebnis bescheinigen, obwohl auch die Angaben fernab der Realität sind. Keine Ahnung, was die Uhren da geritten hat. Vielleicht waren noch nicht „ausreichend“ Satelliten für ordentliche Ergebnisse gesichtet.

Fitbit Versa 3 – GPS-Aufzeichnung im Vergleich

Fitbit Versa 3 – GPS-Aufzeichnung im Vergleich

Nach und nach haben sich die Messergebnisse beruhigt und alle Produkte zeigen, dass sie in Eintracht nebeneinander herlaufen können. Ausreißer finden sich dennoch immer mal wieder, wobei Forerunner 245 Music und Sense dichter beineinander liegen. Die Versa 3 wähnt sich mal hier, mal das ein paar Meter abseits.

Fitbit Versa 3 – GPS-Aufzeichnung im Vergleich

Fitbit Versa 3 – GPS-Aufzeichnung im Vergleich

Am Ende ist es die Versa 3, die die letzte Abbiegung zusammen mit der Forerunner 245 Music relativ ordentlich nimmt, während die Fitbit Sense den Weg durch Vorgärten und Häuser navigiert.

In der Summe liegen die drei Uhren wieder gleichauf: Die Versa 3 kommt auf 3,96 km, die Forerunner 245 Music auf 3,95 km und die Fitbit Sense auf 3,94 km. Sauber gezeichnet berechnet Google Maps eine Distanz von 3,94 km – also sehr nach am Ergebnis der Uhren.

Gesundheitfunktionen der Versa 3

Fitbit hat sich schon vor Jahren zum Ziel gesetzt, Wearables zu entwickeln, die deutlich stärker die Gesundheit des Menschen fördern und überwachen. Fitbit Versa 3 und Sense sind nach vielen Iterationen der Modellpflege die ersten Produkte, denen man diese Entwicklung auch ansieht. Neben den zuvorgenannten Funktionen steckt eben noch ein bisschen mehr in der Versa 3 – angefangen bei der Messung der Blutsauerstoffsättigung SpO2.

Blutsauerstoffsättigung

SpO2-Watchface

SpO2-Watchface

Die gab es nach langem Hin und Her zwar bereits auf dem Vorgänger – eben aber als nachgereichtes Feature. Die Versa 3 ist die erste Uhr, die die Messung von Anfang an anbietet. Zusätzlich kann die Versa 3 nicht nur die relative SpO2-Schwankungen, sondern auch die konkreten Werte anzeigen.

Mit dem Firmware-Update von Mitte Dezember ist es auch nicht mehr zwingend nötig das SpO2-Watchface von Fitbit zu nutzen, um die Messungen durchzuführen – ein Umstand der anfangs für Verstimmung seitens der Nutzer geführt hat.

Blutsauerstoffsättigung
Blutsauerstoffsättigung
Blutsauerstoffsättigung

Die SpO2-Werte werden entweder auf dem entsprechenden Watchface oder in der App auf dem Smartphone, die relativen Schwankungen nur auf dem Smartphone angezeigt.

Ein paar Fragezeichen hinterlassen die konkreten Werte, denn diese fallen ein bisschen niedrig aus. Pulsoximeter und Geräte von Garmin ermitteln durchweg höhere Werte. Weil von den Werten kein konkreter medizinischer Nutzen ausgeht, Fitbit sogar explizit darauf hinweist, fällt die Abweichung nicht sonderlich ins Gewicht. Mein Gefühl ist, dass Fitbit hier noch am Ausloten der Möglichkeiten ist.

Atemfrequenz

Die Atemfrequenz ermittelt Fitbit wie viele andere der Gesundheits-Metriken während des Schlafens und auch nur dann, wenn der Schlaf länger als drei Stunden dauerte. Die durchschnittlichen Atemzüge pro Minute ist in der Smartphone-App für die vergangenen 7 Tage sichtbar. Wer für die Premium-Dienste bezahlt, dem stehen auch auch die Werte der letzten 30 Tage zur Verfügung.

Atemfrequenz
Atemfrequenz
Atemfrequenz

Sehr vage geht Fitbit mit der Beschreibung um. Wenn in der App „Selbst ein geringer Anstieg der durchschnittlichen AF während des Schlafs könnte etwas bedeuten.“ zu lesen ist, hinterlässt das mehr Fragen als Antworten. Wieviel ist „gering“ und was könnte „etwas“ sein? Ohne eine Einordnung degradiert die Atemfrequenz zu einem weiteren Datenpunkt.

Herzfrequenzvariablität

Die Herzfrequenzvariabilität ist normalerweise Grundlage für viele Auswertungen und Empfehlungen hochpreisiger Sportuhren. Umso erstaunlicher ist, dass Fitbit keine andere Verwendung abseits der Erfassung gefunden hat. Will heißen, dass Fitbit die Werte während des Schlafs ermittelt und für die letzten 7 Tage bzw. 30 Tage (nur Premium-Account) anzeigt, aber keine sinnvollen Erkenntnisse bzw. Empfehlungen daraus ableitet.

Herzfrequenzvariablität
Herzfrequenzvariablität
Herzfrequenzvariablität

Hier ist definitiv viel Potential vorhanden, dass Fitbit sich aber offenbar noch erschließen muss.

Körpertemperatur / Hauttemperatur (Premium)

Mit Kern- und Hauttemperatur halten zwei neue Metriken in die Fitbit-Welt Einzug. Dabei wäre Körpertemperatur wohl der passendere Begriff für „Kerntemperatur“ gewesen. Gemeint ist die Temperatur, die man üblicherweise mit einem Fieberthermometer ermittelt. Und genau das muss auch bei der Versa 3 gemacht werden, denn die Uhr selbst verfügt über keine geeignete Sensorik. Werte können jedoch über die Uhr, alternativ über das Smartphone protokolliert werden.

Über Sinn und Zweck der Übung schweigt sich Fitbit aus. Klar kann man über die Zeit Trends erkennen, aber irgendwie fühle ich mich in diesem Punkt als Nutzer alleine gelassen. Warum nicht den Nutzer über Zusammenhänge zwischen Temperatur und Gesundheit o.ä. informieren.

Auch für die Messung der Hauttemperatur besitzt die Versa 3 keine dedizierten Sensoren. Anders als bei der Fitbit Sense greift die Versa 3 (und mit ihr alle bisherigen Versa- und Ionic-Modelle) auf bestehenden Sensoren zurück. Um einen Einblick in die Daten zu erhalten braucht es jedoch einen Premium-Account.

Hauttemperatur
Hauttemperatur
Hauttemperatur

Hat man einen solchen, muss man sich zunächst drei Tage gedulden, denn Fitbit ermittelt vorab eine Baseline, die als Ausgangsgröße für die relativen Abweichungen dient. Den konkreten Baseline-Wert bekommt man indes nicht angezeigt. Immerhin beschreibt Fitbit in der App ein paar Zusammenhänge zwischen Temperaturschwankungen und deren Ursachen.

Ruheherzfrequenz

Die Ruheherzfrequenz ermitteln Fitness Tracker und Smartwatches von Fitbit schon seit geraumer Zeit. Warum die Metrik jetzt noch einmal gesondert aufgeführt wird ist fraglich, denn der Unterschied zur Standard-Sicht ist eher eingeschränkt: Während in der Standard-Sicht die Ruheherzfrequenz für beliebige Zeiträume einsehbar ist, können im Dashboard der Gesundheitswerte nur die letzten 7 Tage (bzw. 30 Tage im Premium-Account) eingesehen werden. Inhaltlich unterscheiden sich die Kurven nicht.

Ruheherzfrequenz
Ruheherzfrequenz
Ruheherzfrequenz

Zwischenfazit Gesundheitsfunktionen

Ein bisschen macht sich Enttäuschung breit, denn für 80 € / Jahr dürften die Premium-Dienste gerne einen deutlicheren Mehrwert bieten. Erfasst werden die Werte von der Uhr wahrscheinlich auch ohne Premium-Account. Die Aufbereitung als 30-Tage-Ansicht rechtfertigt den Preis kaum. Ein Mehrwert würde entstehen, wenn Fitbit aus den Daten Erkenntnisse bzw. Empfehlungen ableitet. Macht das US-Unternehmen aber bislang nicht. Keine Frage, das ist keine leichte Aufgabe und immer mit Irrungen und Wirrungen verbunden. Für eine kostenpflichtige Funktion sollte aber mehr drin sein.

Akkulaufzeit

Die Akkulaufzeit gibt Fitbit bei normaler Nutzung mit bis zu sechs Tagen an. Das ist ein guter Wert und kann von der Versa 3 auch gehalten werden. Wenn jedoch GPS, Musikwiedergabe oder das Always-On-Display genutzt werden, zerrt das an der Akkulaufzeit. Um welchen Faktor hängt von der Intensität der Nutzung ab.

Die neue Schnell-Lade-Funktion füllt den Akku innerhalb einer guten Stunde wieder bis zum Anschlag.

Fitbit Versa 3 - Fakten

1,58 Zoll
OLED (farbig)
336 × 336 Pixel
301 PPI
6Tage (Smartwatch)
41,0 × 41,0 × 12,0 mm
Funktionen
Display / Bedienung
Akkulaufzeit
Gesamt

Bewertung

Funktionsumfang

Aktivität Gesundheit Sport Smarte Funktionen Konnektivität Standort Musik 100 50 56 58 50 50 20
  • Funktionen

    Klicke für mehr Informationen
  • Sportprogramme / -funktionen

    Klicke für mehr Informationen
  • Sensoren

    Klicke für mehr Informationen
  • Ortungsdienste

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  • Konnektivität

    Klicke für mehr Informationen
  • Sonstiges

    Klicke für mehr Informationen

Ergebnis des Fitbit Versa 3 Tests

Wertung: 89%
Unsere Wertung: 89%
Vorteile
  • Standortermittlung per GPS
  • zahlreiche Metriken
  • gutes Display
  • Akkulaufzeit
Nachteile
  • wenig Sportfunktionen
  • Zugriff auf Premium-Inhalte nur per Abo

Fitbit spendiert der Versa 3 ein deutlich größeres Update, als es der Versa 2 zuteil wurde. Die Smartwatch profitiert dabei vor allem vom integrierten GPS, dem überarbeiteten Fitbit OS und der größeren Anzahl erfasster Metriken. Das Dezember-Update hat den Funktionsumfang noch einmal deutlich erweitert, auch wenn der Google Assistant hierzulande noch auf die Freischaltung durch Google wartet.

Die Premium-Funktionen rechtfertigen den Aufpreis momentan nicht, denn auch ohne den kostenpflichtigen Premium-Zugang stehen prinzipiell alle Messwerte der Versa 3 zur Verfügung – nur eben in einem 7-Tage-Rückblick als eine Übersicht über 30 Tage.

Die Aufbereitung der Daten ist gewohnt gut und übersichtlich. In meinen Augen ist es genau das richtige Maß, um Nutzer zu informieren ohne sie zu überfordern. Die Überwachung von Schlafqualität und -quantität gehört weiterhin zum Besten am Markt.

Dass die Versa 3 hinsichtlich Display, Funktionsumfang und Verarbeitung in einer ganz anderen Klasse spielt als die vielen Whitelabel-Armbänder steht außer Frage. Natürlich schlagen sich diese Merkmale im Preis wieder. So verlockend die günstigen Armbänder für 30-40 € sein mögen, am Ende überzeugt die Versa 3 trotz ihres höheren Preises.

Auch die Akkuleistung weiß zu überzeugen und man kommt man gut von Wochenende zu Wochenende.

Besitzer einer Versa 2 sollten trotz der Features überlegen, ob ein Wechsel hinsichtlich Kosten und Nutzen sinnvoll ist. Wer ein älteres Modell besitzt oder in den Fitbit-Kosmos eintauchen möchte, für den stellt die Versa 3 eine interessante Option dar. Weil der Fokus bei Fitbit auf Gesundheit und gesundheitsfördernde Aktivitäten liegt, suchen ambitionierte Sportler eher in anderen Gefilden nach einem passenden Trainingspartner. Für den Alltag ist die Versa 3 ohne Zweifel auch für Sportler ein toller Begleiter.


Offenlegung / Werbung: Das Produkt wurde mir auf meine Anfrage hin für den Test der/des Fitbit Versa 3 von Fitbit kostenlos zur Verfügung gestellt. An den Inhalt des Testberichts wurden keine Bedingungen geknüpft. Der Inhalt des Testberichts spiegelt somit vollständig meine eigene, unvoreingenommene Meinung und Erfahrung mit dem Produkt wider.

Warum der Beitrag dennoch als 'Werbung' gekennzeichnet ist, könnt ihr unter Kennzeichnungspflicht nachlesen.

Inhaltsverzeichnis

Der Beitrag Fitbit Versa 3 Test – Update mit GPS und vielen Gesundheits-Metriken erschien zuerst auf Fitness Tracker Test.

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https://www.fitness-tracker-test.info/fitbit-versa-3-test/feed/ 8
Fitbit Charge 4 im Test | Fitness Tracker – mal mit, mal ohne GPS https://www.fitness-tracker-test.info/fitbit-charge-4-im-test-fitness-tracker-mal-mit-mal-ohne-gps/ https://www.fitness-tracker-test.info/fitbit-charge-4-im-test-fitness-tracker-mal-mit-mal-ohne-gps/#respond Fri, 14 Aug 2020 19:23:48 +0000 https://www.fitness-tracker-test.info/?p=12101 Ich habe mir Zeit genommen, die Fitbit Charge 4 zu testen. Der kleine Fitness Tracker verfügt in der neusten Version über GPS und kontaktloses Bezahlen. Darüber hinaus gibt es ein paar neue Metriken, an denen ihr eure Aktivitäten messen könnt.

Der Beitrag Fitbit Charge 4 im Test | Fitness Tracker – mal mit, mal ohne GPS erschien zuerst auf Fitness Tracker Test.

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Mit dem Fitbit 4 Charge wurde in diesem Jahr die vierte Generation des kleinen Fitness Trackers vorgestellt. Sechs Wochen haben ich mir den Fitbit Charge 4 im Test ausführlich angeschaut. So viel sei verraten: Die Charge 4 bietet wenig Innovation und bedeutet für Fitbit dennoch einen großen Schritt nach vorne, denn nie zuvor verfügte ein Mittelklasse-Modell des US-Herstellers über einen eigenständigen GPS-Chip.

Fitbit Charge 4 – Begleiter für sechs Wochen

Fitbit Charge 4 – Begleiter für sechs Wochen

Vor rund 6 Wochen ist die Charge 4 bei mir für den Test eingetroffen und seit diesem Tag hat sie mich tags wie nachts begleitet. Dabei war das Tragen der Charge 4 wie das Treffen eines alten Bekannten, denn das aktuelle Modell und dessen Vorgänger Charge 3 gleichen sich wie ein Ei dem anderen. Form und Maße sind die gleichen, nur beim Material hat Fitbit zugunsten des verbauten GPS auf ein Gehäuse aus Kunststoff zurückgegriffen.

Fitbit Charge 4 – Was ist neu?

Damit ihr nicht den ganze Bericht lesen müsst, seien hier kurz die Verbesserungen gegenüber der Charge 3 zusammengetragen. Detaillierte Angaben zu den einzelnen Features findet ihr weiter unten:

Charge 4Charge 4 SECharge 3Charge 3 SE
Integriertes GPS++--
Dynamic GPS++--
Connected GPS++++
Aktivzonenminuten++--
Fitbit Pay++-+
Smart Wake++--
Terminkalender++--
+ Textil-Armband-+-+

Neben GPS und Fitbit Pay sind die Verbesserungen eher im Detail zu suchen. Auf dem Papier versucht Fitbit mit der Charge 4 zur höherpreisigen Konkurrenz aufzuschließen und sich von den Billiganbietern abzusetzen. Ob das klappt, erfahrt ihr hier im Test.

Fitbit Charge 4 – Unboxing und Verarbeitung

Ohne das Auspacken des Produkts kommt auch der Fitbit Charge 4 Test nicht aus. Irgendwie gehört es für mich immer noch zum Produkterlebnis dazu, selbst wenn die Verpackung anschließend ins Regal, den Keller oder die Rundablage wandert.

Fitbit Charge 4 – Verpackung

Fitbit Charge 4 – Verpackung

Beim Verpackungsdesign hat Fitbit seit Jahren nichts geändert und so wird auch die Charge 4 in einer ca. 20 x 10 x 4cm großen Verpackung aus dünnem Karton vertrieben. Auf der Vorderseite ist das Fitnessarmband mit den Angabe der wesentlichen Alleinstellungsmerkmale Fitbit Pay und GPS zu sehen.

Standard ist mittlerweile auch die Angabe „S/P + L/G“, welche auf die mitgelieferten Armbänder in zwei Größen hinweist.

itbit Charge 4 – Funktionen

itbit Charge 4 – Funktionen

Auf der Verpackungsseite finden sich die wichtigsten Funktionen ausgelistet:

  • Messung von Tempo & Strecke über integriertes GPS
  • Kontinuierliche Herzfrequenzmessung
  • Bis zu 7 Tage Akkulaufzeit
  • Schlafaufzeichnung mit Schlafindex
  • Kontaktloses Bezahlen mit Fitbit Pay
  • 20+ zielbasierte Trainingsmodi
  • Erfassung von Schritten, Strecke, Kalorienverbrauch & Etagen

Klein, aber immerhin auf der Verpackung ersichtlich ist der für Allergiker wichtige Hinweis, dass das Produkt Nickel enthält. Wer mit Hautreizungen auf das Spurenelement reagiert, sollte einem Kauf kritisch gegenüberstehen.

Leider gibt Fitbit keine Auskunft darüber, in welchen Bestandteilen Nickel zu finden ist. Bis auf die Kontaktflächen des Ladeanschlusses und dem Verschluss des Armband ist die Charge 4 durch und durch aus Kunststoff gefertigt. Ich würde daher stark auf das Armband tippen. Dieses ließe sich dann durch ein nickelfreies Armband eines Drittanbieters tauschen.

Fitbit Charge 4 – Verpackungsinhalt

Fitbit Charge 4 – Verpackungsinhalt

In der Verpackung befinden sich:

  • Fitbit Charge 4 Fitness Tracker
  • Armband in Größe S und L
  • USB-Ladekabel
  • Produktinfos / Schnellstart-Anleitung

Der Inhalt der Verpackung überrascht genauso wenig, wie der Umstand, dass auch die Charge 4 ein neues Ladekabel benötigt. Das gehört zwar zum Verpackungsinhalt, passt aber nur der Charge 4 richtig gut. Mit ein bisschen Feingefühl kann man es auch für die Charge 3 zurechtschieben. Eigentlich benötigt das Vorgängermodell jedoch ein anderes Kabel.

Fitbit Charge 4 – USB-Ladekabel

Fitbit Charge 4 – USB-Ladekabel

Jedes Mal frage ich mich: Warum eigentlich? Zugegeben, bei Modellen mit völlig anderem Formfaktor ist der Wechsel nachvollziehbar. Charge 3 und Charge 4 sind sich aber so ähnlich, dass ein neues Ladekabel nicht zwingend notwendig gewesen wäre.

Irgendwann wir Fitbit auf den Trichter kommen, dass das auch Vorteile haben kann und dann bestimmt als große Errungenschaft verkaufen :)

Fitbit Charge 4 – Zubehörteile

Fitbit Charge 4 – Zubehörteile

Erfreulich ist, dass Fitbit immer seltener Plastik verwendet. War das USB-Ladekabel noch vor einiger Zeit in einer kleinen Plastiktüte verschweißt, sucht man diese nun vergeblich. Hier geht Fitbit mittlerweile mit gutem Beispiel voran. Bei anderen Herstellern werden selbst kleine Produktanleitungen in Plastiktütchen gesteckt.

Die Armbänder in Small (140 mm-180 mm) und Large (180 mm – 220 mm) lassen sich per Schnellverschluss austauschen. Für die meisten Männerhandgelenke ist der Wechsel auf das große Armband notwendig, denn mit der kleinen Variante bleibt nur wenig verbleibenden Platz.

Fitbit Charge 4 – Armband für schmale Handgelenke

Fitbit Charge 4 – Armband für schmale Handgelenke

Das größere Armband bietet da deutlich mehr Spielraum und Tragekomfort.

Fitbit Charge 4 – Armband für stärkere Handgelenke

Fitbit Charge 4 – Armband für stärkere Handgelenke

Die Armbänder sind mit der Charge 3 kompatibel. Wer das Vorgängermodell besitzt kann somit problemlos auf dessen Armbänder zurückgreifen.

Fitbit Charge 4 – Größere Spaltmaße beim Armband der Charge 4

Fitbit Charge 4 – Größere Spaltmaße beim Armband der Charge 4

Und obwohl die Anschlüsse und Armbänder miteinander kompatibel sind, fallen beim Charge 4 größere Spaltmaße auf. Will heißen, dass beim Charge 3 die Armbänder ohne nennenswerten Spalt am Gehäuse des Fitness Trackers sitzen. Das gilt sowohl für die Armbänder der Charge 3, als auch die der Charge 4.

Klippt man die Armbänder hingegen am Gehäuse der Charge 4 an, sieht man einen deutlichen Spalt. Auch hier gilt dies für die Armbänder des Charge 3/4 gleichermaßen. Ganz erklären lässt es sich nicht, aber auffällig ist es besonders dann, wenn sich Staub darin sammelt. Da hilft nur regelmäßiges Abspülen unter Wasser. Dank der Wasserdichtigkeit der Charge 4 ist das kein Problem.1

Fitbit Charge 4 – Größere Spaltmaße beim Armband der Charge 4

Fitbit Charge 4 – Größere Spaltmaße beim Armband der Charge 4

Man kann über die etwas größere Spaltmaße hinwegsehen, aber dass Charge 3 hat die Sache besser gemeistert. Da hilft es auch nichts, sich mit dem Materialwechsel von Aluminium zu Kunststoff herauszureden, denn bei beiden Modellen besteht der Verschluss aus Kunststoff.

Fitbit Charge 4 – Schnellverschluss für Armbandwechsel

Fitbit Charge 4 – Schnellverschluss für Armbandwechsel

Ansonsten ist die Verarbeitung auf dem gewohnt hohen Niveau, das ich bisher von Fitbit wahrgenommen habe. Klar ist das vernickelte Aluminium-Gehäuse des Charge 3 schöner anzusehen und anzufassen, es muss sich aber auch nicht um einen sinnvollen GPS-Empfang scheren.

Fitbit Charge 4 – Sensoren an der Gehäuse-Rückseite

Fitbit Charge 4 – Sensoren an der Gehäuse-Rückseite

Gemessen am Material des Armbands habe ich schon besseres in den Händen gehabt. Persönlich kommt an das Armband der Basis Peak immer noch nichts heran. Das Elastomer-Armband der Charge 4 ist leicht mattiert und nicht ganz so flexibel, wie die Vetreter aus Silikon. Dafür zieht es aber deutlich weniger Staub und Schmutz an.

Fitbit Charge 4 – Schmales Profil

Fitbit Charge 4 – Schmales Profil

Wer es ein bisschen exlusiver mag, der findet von Fitbit und diversen Drittanbietern Armbänder aus Textil, Leder oder Metall. In der Special Edition liegen ein Textil- und ein Elastomer-Armband bei. Selbst mit Lederarmband vermittelt die Charge 4 dank seines schmalen Profils und seiner leicht gebogenen Displays ein sportliches Aussehen.

Fitbit Charge 4 – Einrichtung und erste Schritte

Am Prozess zum Einrichten des Fitness Trackers hat Fitbit nichts geändert. Muss der Hersteller auch nicht, denn der Prozess an sich ist nahezu idiotensicher und innerhalb weniger Minuten erledigt.

Was gebraucht wird ist ein kostenloser Account bei Fitbit und ein Smartphone oder Tablet, das mit Bluetooth 4.0 umgehen kann. Klingt spannender als es ist, denn Smartphones und Tablets beherrschen den Standard schon seit vielen Jahren.

Was ein wenig Zeit beim Einrichten in Anspruch nehmen könnte ist das Update der Firmware. Weil die Geräte durchaus eine Weile beim Händler liegen, ist ein Firmware-Update im Rahmen des Einrichtens eher Normalität denn Ausnahme.

Aber auch das hat bei der Charge 4 problemlos funktioniert. Ältere Produkte haben hier und da schon mal rumgezickt, wobei nicht klar war, ob es sich um das Produkt oder die Dienste dahinter handelte.

Bedient wird die Uhr über den Soft-Button auf der linken Gehäuseseite und durch Wischgesten und Antippen des Touchscreens. Der ist hinsichtlich Größe und Auflösung von 100 x 160 Pixeln eher Mittelmaß. Weil Fitbit den Versuch unterlässt möglichst viele Informationen auf das Display zu packen, ist die Darstellung trotz der geringen Auflösung gut. Hier und da braucht es aber gute Augen, um die kleine Schrift (z.B. bei den Benachrichtigungen) zu lesen.

Fitbit Charge 4 – Soft-Button an der linken Gehäuseseite

Fitbit Charge 4 – Soft-Button an der linken Gehäuseseite

Nach wie vor begeistert die monochrome Darstellung des kleinen OLED-Displays. Üblicherweiße haben monochrome Displays immer einen Farbstich – meist ins Bläuliche. Das Display der Charge 4 stellt die Informationen hingegen in unterschiedlichen Grautönen dar. Die Fotos hier vermitteln diesen Eindruck leider nicht immer.

Fitbit Charge 4 – Monochromes OLED-Display

Fitbit Charge 4 – Monochromes OLED-Display

Mit Hilfe der Wischgesten kann zwischen verschiedenen Ansichten bzw. Funktionen gewechselt werden. Funktionen lassen sich durch Antippen des Displays aufrufen. Der Soft-Button führt immer einen Schritt zurück.

Ist das Fitnessarmband über die Fitbit App eingerichtet, kann es eigentlich schon losgehen.

Funktionen des Charge 4

Weil die Charge 4 im Wesentlichen eine Weiterentwicklung der Charge 3 ist, möchte ich die Basics hier einmal aussparen. Ihr könnt sie im Detail im Testbericht der Charge 3 nachlesen. In diesem Beitrag möchte ich mich auf die Neuheiten und Änderungen konzentrieren.

Integriertes GPS – Mal an, mal aus

Wichtigstes Merkmal gegenüber dem Vorgängers ist der integrierte GPS-Chip. Den haben bei Fitbit bisher nur die Top-Modelle Surge und Ionic (Testbericht) geboten. Selbst die aktuellen Versa-Modelle verfügen nur über Connected GPS, das zwingend ein gekoppeltes Smartphone voraussetzt.

GPS steht auf der Charge 4 nur während der Aufzeichnung von Aktivitäten zur Verfügung, die von Hand gestartet und gestoppt werden. Bei der automatischen Erkennung von Aktivitäten im Alltag springt die Auswertung des GPS-Signals nicht an, sie würde schlicht zu viel Akkuleistung kosten.

Für einen schnelleren GPS-Fix und genauere Messungen kann über die allgemeinen Einstellungen der Charge 4 die Nutzung von GLONASS aktiviert werden. Diese belastet aber zusätzlich den Akku. Stromsparend wirkt sich hingegen das Aktivieren des GPS Low Power Mode aus. Inwiefern sich das auf die Genauigkeit auswirkt, hat sich nicht herausfinden lassen. In den TCX-Dateien sieht die Abtastrate weiterhin nach 1x pro Sekunde aus.

Mit dem letzten Firmware-Update hat Fitbit Dynamic GPS eingeführt. Dabei schaltet die Charge 4 vom integrierten GPS-Chip auf Connected GPS, wenn ein gekoppeltes Smartphone in der Nähe ist, dessen GPS-Signal genutzt werden kann.

GPS-Satfix braucht seine Zeit, wird aber besser

Das GPS der Charge 4 hinterlässt gemischte Gefühle. Das fängt beim GPS-Fix an, der beim ersten Mal zum Auffinden ausreichend vieler Satelliten-Signale 3-4 Minuten gedauert hat – bei freiem Blick auf den Himmel wohlgemerkt. Auch in der Anleitung finden sich die ernüchternden Worte: „Beachte, dass es einige Minuten dauern kann, bis die GPS-Verbindung hergestellt ist“.

Ganz so schlimm ist es tatsächlich aber nur die ersten Male. Mittlerweile bin ich bei 1-2 Minuten und hin und wieder steht die Verbindung bereits nach 15-20 Sekunden.

Auch hierzu findet sich in der Anleitung der Hinweis, dass mit häufigerer Nutzung und Synchronisierung die Dauer sinkt. Weil Fitbit dabei auf die Aktivierung der Ortungsdienste des Smartphones verweist, gehe ich davon aus, dass AGPS-Daten auf die Charge 4 übertragen werden. Ich werde da mal noch ein bisschen beobachten…

15-20 Sekunden müssen es nicht sein, aber dauerhaft unter einer Minute würde ich mir schon wünschen.

GPS – Gutes Mittelmaß mit Schluckauf

Ist das Signal erst einmal gefunden zeichnet die Charge 4 offenbar anstandslos den Streckenverlauf, das Tempo und das Höhrenprofil auf. Allein es zeigt das nicht immer an. Normalerweise weist ein kleiner Pfeil während der Aufzeichnung auf ein aktives GPS-Signal hin. Bei der ersten Aufzeichnung war der Pfeil mal zu sehen, mal war er verschwunden – und das auf offener Strecken. Mittlerweile hat sich das ganze gelegt.

Der Streckenverlauf sieht in der App dennoch vollständig aus. Wobei sich schlecht sagen lässt, ob ein paar Messpunkte nachträglich reingerechnet wurden.

Restlos begeistern kann das GPS der Charge 4 nicht – es ist eher gutes Mittelmaß: Schaut man sich aufgezeichnete Läufe an, bleibt das GPS weitestgehend auf den Wegen, wähnt einen aber hin und wieder in Gebüschen oder durch Hauswände schreitend. Zusätzlich sehen viele Aufzeichnung wie Slalomläufe aus. Dabei spielt es keine Rolle, wie schnell oder langsam man unterwegs ist. Selbst auf schnurgerader Strecke vernimmt die Uhr eine hin- und herschwanken, was es so nie gab.

Als Beispiel soll folgende Gegenüberstellung von Fitbit Charge 4 und Garmin Forerunner 245 dienen. Die Strecke über das offene Feld folgt im ersten Abschnitt einem fast schnurgeraden Feldweg von dem ich nicht abgewichen bin und auch keinen Spaziergängern ausweichen musste.

Die Forerunner 245 erledigt das mit mehr Souvernität, kostet aber auch deutlich mehr. Dass Fitbit Richtungswechsel gerne glattrechnet, kann ich bei mir nicht ausmachen. Ich schaue mir das aber noch die kommenden Wochen an und reiche die Ergebnisse hier nach.

Akkuleistung bei aktiviertem GPS

Die vom Hersteller versprochenen 5 Stunden Akkulaufzeit bei aktiviertem GPS zu erreichen wird knapp. Ohne Stromsparmodus, aber mit aktiviertem GLONASS sorgt die Positionsbestimmung für einen Akkuverbrauch von 20-25% pro Stunde. Läufe über 5 km und 10 km sind mit vollem Akku problemlos drin. Am Handgelenk von langsamen Läufer wird der Halbmarathon für den Charge 4 zur Herausforderung. Bei langen Läufen überfordert der Stromverbrauch des GPS die Akkuleistung.

Einschätzung GPS

Für Freizeitsportler reicht die Leistung des GPS allemal aus. Ob es auf 10km 300 Meter mehr oder weniger sind, mag für viele auf den ersten Blick wichtig sein, aber sind wir mal ehrlich: Wer sagt uns, dass die teuere Sportuhr oder Smartwatch genauer misst und ist es nicht mehr als ideeller Wert, den es dort zu erreichen gibt.

Wer dennoch ein bisschen schneller mit der Aufzeichnung beginnen möchte und dann auch noch genauere Werte benötigt, der muss sich eher im Bereich der Sportuhren umschauen.

Aktivzonenminuten

Neben dem GPS gehören die Aktivzonenminuten zu den größten Änderungen des Fitness Trackers.

Maßstab für einen aktiven Alltag waren bisher vor allem die Anzahl getätigter Schritte. Mit der Charge 4 hat Fitbit das Konzept der Aktivzonenminuten eingeführt, denn neben den 10.000 Schritten / Tag erachten WHO und American Heart Association es für sinnvoll, sich pro Woche 150 Minuten moderat bzw. 75 Minuten sportlich zu betätigen. Die Aktivzonenminuten bilden diesen Richtwert ab.

Eine Aktivzone ist dabei bestimmt durch einen bestimmten Herzfrequenz-Bereich, den Fitbit anhand des Ruhepuls und des Alters berechnet. Schlägt das innerhalb einer dieser Aktivzonen, zahlt ihr auf das Aktivzonenminuten-Konto ein.

Die kleinste Aktivzone entspricht der Fettverbrennungsstufe. Jede dort verbrachte Minute schlägt sich direkt in euren Aktivzonenminuten nieder. Wer seinen Körper mehr fordert und dessen Herz in der Cardio- oder Höchstleistungszone schlägt, der zahlt doppelt ein: Für jede Zeit-Minute bekommt man zwei Aktivzonenminuten gutgeschrieben.

Nüchtern betrachtet steckt hinter dem Konzept keine Magie, ja selbst auf älteren Armbändern wäre die Funktion problemlos integrierbar. Macht Fitbit natürlich nicht, denn es möchte die Charge 4 ja ein bisschen mehr als nur das GPS spendieren. Hätte ich auch so gemacht…

Sechs Wochen Charge 4 Test haben mir gezeigt, dass die Aktivzonenminuten kein alternatives Maß für einen aktiven Alltag sind, sondern eine Ergänzung. Im Selbstversuch habe ich mir eingestehen müssen, dass das Erreichen von 10.000 Schritten am Tag im schlimmsten Fall (bei mir sogar im Regelfall) wenig bis gar nichts zu den Aktivzonenminuten beiträgt.

Täglich zwei große Runden mit dem Hund zu laufen ist sicherlich ein guter Anfang, fordern nach aktueller Meinung aber nicht ausreichend das Herz-Kreislauf-System. Künftig gilt es sich nicht nur ausreichend, sondern ausreichend richtig zu bewegen.

Das Konzept ist definitiv sinnvoll, weil es eben eine ganze Menge Tätigkeiten im Alltag gibt, die wenig Schritte erfordern, aber den Körper fordern. Neben Fensterputzen fallen mir da noch beliebig viele andere ein.

Smart Wake – Leichtes Aufwachen außerhalb von Tiefschlafphasen

Ähnlich wie Dynamic GPS hat Fitbit den Leistungsumfang der Charge 4 nachträglich um die Smart-Wake-Funktion erweitert. Damit kann eine Weckzeit eingerichten und die Charge 4 fängt bis zu einer halben Stunde vor diesem Zeitpunkt an zu vibrieren, wenn sie eine Phase leichten Schlafs feststellt. Spätestens zum gewünschten Zeitpunkt holt euch die Uhr dann auch aus einer eventuellen Tiefschlafphase.

Weil Aufstehen für mich selten eine große Herausforderung ist, fällt mir eine Bewertung der von Smart Wake schwer. Festhalten kann ich aber, dass die Uhr tatsächlich auch schon vor dem gewünschten Zeitpunkt anfängt zu brummen.

Spotify – Steuerung vom Handgelenk aus

Sport, Fitness und Erholung

Meine Sicht auf die GPS-Funktionen habe ich bereits geteilt, eben weil es das vielleicht herausragendste, wenn auch nicht kritikfreies Feature der Charge 4 ist. Abgesehen davon bietet der Fitness Tracker aber eine Reihe sinnvoller Sport-Funktionen.

Unterschiedliche Sportarten + Automatische Erkennung

Die Charge 4 erlaubt das Aufzeichnen von sechs verschiedenen Sportarten. Ganz richtig ist das nicht, denn in der App finden sich deutlich mehr Sportarten. Der limitierende Faktor ist die Uhr, denn hier lassen sich maximal sechs Sportarten hinterlegen. Was zunächst wie eine Einschränkung klingt, stellt sich für den Normalverbraucher als weit weniger problematisch heraus – oder wie viele Sportarten wolltest du unmittelbar tracken können?

Ist eine Sportart auf der Uhr gefunden, lassen sich durch Wischen nach oben grundlegende Einstellungen für die Sportart vornehmen (z.B. GPS an/aus, HF-Zonen-Alarm). Ein Tippen auf das Sport-Symbol wählt die Sportart aus. In Abhängigkeit von der Sportart lassen sich hier unterschiedliche Ziele definieren oder die Aufzeichnung direkt starten.

Für Laufsportarten sind u.a. Distanz, Kalorienverbrauch, Aktivzonenminuten und Dauer Ziele, die für eine Aufzeichnung gesetzt werden können. Wer also die Tafel Schokolade abarbeiten möchte, der setzt sich die X Kalorien als Vorgabe und wird bei Erreichen von der Uhr per Vibration informiert. Gleichermaßen läuft das für die anderen Zielgrößen.

Neben den Zielvorgaben lässt sich beim Schwimmen zusätzlich die Beckenlänge festlegen.

Anzeige während der Aufzeichnung

Während der Aufzeichnung gliedert sich die Anzeige in drei Teile. Beispielhaft für das Laufen sind das am oberen Displayrand die zurückgelegte Distanz und am unteren Rand die verstrichene Zeit. Dazwischen können Werte wie aktuelles und durchschnittliches Tempo, Herzfrequenz / HF-Zone, Kalorienverbrauch, Schritte und Uhrzeit angezeigt und durch Antippen durchgewechselt werden. Konfigurieren lässt die Reihenfolge bzw. Darstellung leider nicht.

Kommt Feuchtigkeit ins Spiel reagiert das Display weit weniger präzise. Ob die Feuchtigkeit dabei vom Körper oder von oben kommt, spielt keine Rolle.

Genauigkeit der Pulsmessung

Bei der Genauigkeit der Pulsmessung ist der Charge 4 auf Augenhöhe mit der Forerunner 245 von Garmin. Leider ist mir kurz vor dem Test mein Brustgurt den Firmware-Update-Tod gestorben, so dass der Vergleich mit einem Brustgurt vorerst ausfällt.



Auffällig ist, dass die Charge 4 immer ein paar wenige Herzschläge unterhalb der GPS-Laufuhr von Garmin liegt. Nur hin und wieder fallen Abweichungen von ca. 10 Schlägen auf, die aber nach kurzer Zeit korrigiert sind. Schön zu sehen ist, dass Fitbit die Herzfrequenz jede Sekunde ermittelt, wobei die Forerunner bei diesem Lauf weniger häufig aufgezeichnet hat.



Die Grafik mit den Abweichungen macht das Geschehen noch einmal ein bisschen deutlicher. Richtige Ausreißer erlaubt sich die Charge 4 nicht.

Auswertung in der App

Eure sportlichen Leistungen könnt ihr nach dem erneuten Synchronisieren in der Fitbit App anschauen. Dank des GPS sind ein paar neue Ansichten dazugekommen, die es bisher nur zusammen mit Connected GPS zu bestaunen gab.

Die einzelnen Ansichten sind gut und die Werte werden präsentiert ohne zu überfordern. Wer den Laufsport natürlich ernsthafter betreibt, der möchte mit der Zeit vielleicht die eine oder andere detaillierte Auswertung. Die findet ihr aktuell bei Fitbit nicht. Für die Zielgruppe, die der Hersteller mit der Charge 4 ansprechen möchte, ist das genau das Richtige.

Durchatmen und zur Ruhe kommen

Nach Sport und Arbeit kann man mit der Relax-Funktion versuchen zur Ruhe zu kommen. Die gibt es wie bisher auch in der zwei bzw. fünf Minuten langen Variante. Bei der angeleiteten Atemübung geht es um langsames und bewusstes Ein- und Ausatmen. Die Charge 4 gibt dafür den Takt vor.

Findet man den Rythmus nicht von alleine, kann man auf das Display schauen oder einfach der Vibration des Armbands folgen. Für mich ist es eine nette Spielerei, die ich nicht so häufig nutze. Ich kenne aber Menschen, die nehmen solche Angebote gerne wahr.

Fitbit Charge 4 – Testergebnis

Fitbit liefert mit der Charge 4 einen Fitness Tracker ab, der wieder konkurrenzfähig geworden ist. Zwar kostet die Charge 4 mit 149 € UVP immer noch mehr als die vielen günstigen Whitelabel-Produkte, ein Wearable mit GPS und kontaktloser Bezahlfunktion sucht man hierzulande und in dieser Preisklasse vergeblich. OLED-Screen hin, Alexa-Integration her – in meinen Augen hat Fitbit mit der Charge 4 den größten Schritt in jüngerer Vergangenheit nach vorne gemacht.

Neben den Bemühungen der Versa-Modelle optisch und inhaltlich mit Apple konkurieren zu wollen, realisiert die Charge 4 deutlich stärker den Wunsch der Fitbit-Gemeinde, die schon lange, lange nach dem integrierten GPS in einem kleinen Fitnessarmband verlangte.

Auch mit den kleinen Schwächen zeigt das GPS eine solide Leistung. Die größten Mankos sind die Dauer für den GPS-Fix und der hohe Stromverbrauch. Abgesehen von Verbrauch bei der Nutzung von GPS zeigt die Charge 4 eine starke Leistung und benötigt tatsächlich erst nach 7 Tagen wieder Strom.

Für den Alltag und den Freizeitsport findet sich kaum ein besseres Rundum-Sorglos-Paket mit diesem Preis-Leistungs-Verhältnis. Wer auf der Suche ist, der kann bedenkenlos zugreifen.

Fitbit Charge 4 - Fakten

1,00 Zoll
OLED (monochrom)
100 × 160 Pixel
189 PPI
7Tage (Smartwatch)
23,7 × 35,8 × 12,5 mm
27 g (mit Armband)
Funktionen
Display / Bedienung
Akkulaufzeit
Gesamt

Bewertung

Funktionsumfang

Aktivität Gesundheit Sport Smarte Funktionen Konnektivität Standort Musik 100 25 57 42 33 75 0
  • Funktionen

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  • Sportprogramme / -funktionen

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  • Sensoren

    Klicke für mehr Informationen
  • Ortungsdienste

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  • Konnektivität

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  • Sonstiges

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Fitbit Charge 4
91.841
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Offenlegung / Werbung: Das Produkt wurde mir auf meine Anfrage hin für den Test der/des Fitbit Charge 4 von Fitbit kostenlos zur Verfügung gestellt. An den Inhalt des Testberichts wurden keine Bedingungen geknüpft. Der Inhalt des Testberichts spiegelt somit vollständig meine eigene, unvoreingenommene Meinung und Erfahrung mit dem Produkt wider.

Warum der Beitrag dennoch als 'Werbung' gekennzeichnet ist, könnt ihr unter Kennzeichnungspflicht nachlesen.

Inhaltsverzeichnis

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https://www.fitness-tracker-test.info/fitbit-charge-4-im-test-fitness-tracker-mal-mit-mal-ohne-gps/feed/ 0
Huawei Band 4e im Test – Fitness Tracker mit Laufanalyse https://www.fitness-tracker-test.info/huawei-band-4e-test-fitness-tracker-mit-laufanalyse/ https://www.fitness-tracker-test.info/huawei-band-4e-test-fitness-tracker-mit-laufanalyse/#respond Sun, 29 Mar 2020 20:09:00 +0000 https://www.fitness-tracker-test.info/?p=10917 Huawei präsentiert die vierte Generation seiner Fitness Tracker. Ich habe mir mit dem Band 4e das günstigste Modell angeschaut, das hinsichtlich mancher Funktionen überraschen kann.

Der Beitrag Huawei Band 4e im Test – Fitness Tracker mit Laufanalyse erschien zuerst auf Fitness Tracker Test.

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Huawei hat seine vierte Generation an Fitness Trackern auf den Markt gebracht. Ich habe mir vom Hersteller das Band 4e schicken lassen, dass ich euch hier im Test genauer vorstellen möchte. Das Band 4e ist neben dem Band 4 (Testbericht) und dem Band 4 Pro zwar die kleinste Produktvariante, die trotz ihres geringen Preises über Besonderheiten für Läufer und Basketballer verfügt.

Die vierte Generation an Fitness Trackern aus dem Hause Huawei kann vor allem als Produktpflege gesehen werden, denn das chinesische Unternehmen spendiert jeder seiner Produktvariante einen Nachfolger. Auch wenn sich der folgende Vergleich auf die wirklich grundlegenden Eigenschaften der Wearables konzentriert – eine bessere Einordnung der Produkte lässt er allemal zu.

Band 4eBand 4Band 4 Pro
Displaymonochromfarbigfarbig
Activity Tracker+++
Schlafüberwachung+++
Pulsmessung-++
GPS--+
Erweiterte Laufanalyse+--
Basketball Performance Mode+--

Schnell wird klar, dass es sich beim Band 4e um die einfachste Produktvariante für den knappen Geldbeutel handelt – oder eben um ein günstiges, aber hochspezialisiertes Produkt, denn die erweiterte Laufanalyse und den Basketball Performance Mode bietet nur das Band 4e an. Aber schauen wir uns das Band 4e der Reihe nach an und beginnen wie immer mit dem Unboxing und dem Lieferumfang.

Unboxing und Lieferumfang

Huawei vertreibt das Band 4e in einer kleinen weißen Verpackung, dessen Vorderseite das Produktbild ziert. Auf der Rückseite finden sich Hinweise auf den Funktionsumfang. Der Blick in die schlichte Verpackung offenbart den Verpackungsinhalt:

  • Huawei Band 4e
  • Clip zur Befestigung am Schuh
  • USB-Ladeschale
  • Anleitung
  • Sicherheits- und Garantiehinweise

Eine Besonderheit ist die gedruckte Anleitung in 13 Sprachen. So etwas findet man dieser Tage eher selten und wenn sich die Anleitung dann der französischen Sprache gleich 2x zuwendet und die Inhalte mit unterschiedlicher Wortwahl transportiert, dann sorgt das nicht nur für ein Schmunzeln, sondern unterstreicht die Besonderheit dieser Anleitung. Aber zurück zum Wesentlichen.

Huawei Band 4e in USB-Ladeschale

Huawei Band 4e in USB-Ladeschale

Die kleine USB-Ladeschale hat schon beim Vorgänger Band 3e für das Laden des leeren Akkus gesorgt. Das funktioniert gut, bedeutet aber auch, dass das Band 4e zum Laden aus dem Armband oder dem Clip herausgenommen werden muss.

Weil damit auch immer eine Beanspruchung des Materials einhergeht, freut es umso mehr, dass das Band 4e nur alle 14 Tage werden muss. Die oftmals angeführten 20 Tage Akkulaufzeit erreicht das Band 4e nur im Standby-Modus.

Das Material macht einen so robusten Eindruck, das selbst bei 26 Ladevorgängen im Jahr keine Ermüdungserscheinungen zu erwarten sind.

Erster Eindruck vom Huawei Band 4

Das Band 4e ist ein kleiner Fitness Tracker, der verglichen mit seinem Vorgänger optisch deutlich an Profil gewonnen hat.

Huawei Band 4e mit Textilarmband

Huawei Band 4e mit Textilarmband

Konnte das Band 3e sich aufgrund seines Aussehens wenig von den vielen Whitelabel-Produkten absetzen, wirkt das Band 4e mit seinem flexiblen Textil-Armband deutlich frischer und ansprechender.

Huawei Band 4e – Flexibles Textilarmband

Huawei Band 4e – Flexibles Textilarmband

Einen Pluspunkt erhält das Band 4e dafür, dass ein guter Teil des Produktes aus recyceltem Material gefertigt wird. Für schweißtreibende Aktivitäten eignet sich das Textil-Armband aber genauso wenig, wie für das Schwimmen. Das Band 4e ist zwar bis 50 Meter wasserdicht. Dabei dürfte es sich aber eher um die übliche Angabe handeln, die Schwimmen und Duschen adressiert. Einen Tauchgang würde ich mit dem Band 4e nicht riskieren.

Huawei Band 4e – Herausgenomme Tracking-Einheit

Huawei Band 4e – Herausgenomme Tracking-Einheit

Die Tracking-Einheit ist im Kunststoffrahmen des Armband eingespannt und kann durch ein wenig Druck von oben gelöst werden. Hält man eben diese Einheit mit der des Vorgänger nebeneinander, lassen sich keine Unterschiede ausmachen – beide Produkte gleichen wie ein Ei dem anderen.

Kleines Display des Huawei Band 4e

Kleines Display des Huawei Band 4e

Selbst das ca. 5 x 12 mm große Display hat Huawei nicht verbessert, so dass sich weitere Verbesserungen alleinig in den Funktionen finden lassen.

Huawei Band 4e – Die Einrichtung

Vor dem richtigen Loslegen steht die Einrichtung des Band 4e an. Dazu braucht es ein Huawei Nutzerkonto und zwei Apps auf eurem Smartphone oder Tablet. Richtig gelesen – die Health App von Huawei benötigt die im Hintergrund laufenden Huawei Mobile Services, die sich genauso wie die Health App kostenlos im App Store für iOS bzw. Play Store für Android finden lassen. Ärgerlich ist diese Trennung aus Nutzersicht schon und erinnert ein wenig an die ersten Fitness Tracker von Sony, die ebenfalls mehr als eine App benötigten.

Wenn die E-Mail mit dem Aktivierungslink für das Nutzerkonto schnell ankommt, dann ist auch die Einrichtung des Band 4e innerhalb von 5 Minuten erledigt. Die Erfahrung zeigt, dass gerade der Mailversand durchaus länger dauern kann.

Die Kopplung mit einem betagten Samsung Galaxy S6 funktionierte erfreulich reibungsfrei. Weil das Betriebssystem des Band 4e übersichtlich scheint, sind auch notwendige Firmware-Updates innerhalb kurzer Zeit (ca. 3 Minuten) auf dem Band 4e aufgespielt.

Funktionsumfang des Huawei Band 4e

Activity- und Schlaf-Tracking im Alltag

Wie eingangs beschrieben handelt es sich beim Band 4e um einen einfachen Fitness Tracker, der tagsüber eure Aktivitäten und nachts den Schlaf vermisst. Gesteuert wird der Fitness Tracker über den kleinen Soft-Touch-Button unterhalb des Displays. Dieser ist berührungsempfindlich, kann aber tatsächlich aber nur die Berührung und keine Gesten erkennen.

Durch Berührung wechselt man die Ansichten auf dem kleinen Display. Um eine der wenigen Funktionen (u.a. Training beginnen/beenden, sowie Ausschalten und Neustart) aufzurufen, genügt es den Finger länger auf dem Soft-Touch-Button zu belassen.

Welche Werte das Band 4e nebst der Uhrzeit auf dem kleinen Display anzeigt ist Einstellungssache und wird über die App konfiguriert. Dabei stehen folgende Anzeigen zur Auswahl:

  • Anzahl Schritte
  • Zurückgelegte Distanz
  • Verbrannte Kalorien
  • Schlafdauer
  • Anzahl Stunden mit ausreichend Bewegung
  • Anzahl Stunden/Minuten mittlere bis hohe Intensität

Die Anzeigen entsprechend weitestgehend auch dem Funktionsumfang, der in Bezug auf das Activity- und Schlaf-Tracking damit eher puristisch ausfällt.

Keine REM-Schlafphasen, aber Schlafphasen-Wecker

Aufgrund der fehlenden Sensoren zur Messung der Herzfrequenz kann das Band 4e z.B. nur Wachphasen und Phasen leichten und tiefen Schlafs unterscheiden. Die wichtigen REM-Phasen kann das Band 4e nicht erkennen.

Dafür verfügt das Band 4e jedoch über einen Schlafphasen-Wecker, kann euch also bis zu 30 Minuten vor der eigentlichen Weckzeit wecken, wenn es feststellt, dass ihr euch gerade in einer Phase leichten Schlafs befindet.

Terminerinnerung und Telefonsuche

Auch einmalige Terminerinnerungen lassen sich über die App konfigurieren, über die das Armband dann per Vibration informiert. Hilfreich wäre es, wenn das Band 4e wenigstens die Bezeichnung der Terminerinnerung anzeigen würde, die sich in der Health App frei wählen lässt.

Über die App lassen sich die Anzeigen um eine Telefon-Suchen-Funktion erweitern. Einmal aktiviert beginnt das Telefon eine laute Melodie zu spielen und in regelmäßigen Abständen „I am here“ zu rufen. Für den notorischen Smartphone-Verleger eine sinnvolle Funktion.

Mehr Interaktion ist mit dem Band 4e nicht möglich. Es dient in erster Linie dem Erfassen von Werten. Selbst das kleine Display vermittelt nur einen kleinen Eindruck dessen, was das Band 4e im Hintergrund leistet.

So informiert das Band 4e mittels Vibration zwar über eingehende Benachrichtigungen, kann aber weder die Art der Benachrichtigung noch Inhalte anzeigen.

Übersichtliche Health App

Sinnvoll wird die Nutzung des Activity- und Schlaf-Tracking erst durch die Health App, die die erfassten Werte gut und übersichtlich aufbereitet.

Huawei Health App - Dashboard
Schritte pro Tag
Schritte pro Woche
Schritte pro Monat

Dreh- und Angelpunkt ist dabei das Dashboard, dass wesentliche Werte in Kachel-Optik anzeigt, über die dann aber schnell zu den Detailansichten gesprungen werden kann.

Schritte pro Tag
Schritte pro Woche
Zurückgelegte Distanz pro Tag
Zurückgelegte Distanz pro Woche
Kalorienverbrauch pro Tag
Kalorienverbrauch pro Woche

Hier findet sich da Auswertungen zur Anzahl der Schritte auf Basis von Tagen, Wochen, Monaten oder Jahren. Die zeitliche Einteilung Darstellung gilt für die anderen erfassten Werte gleichermaßen. Zusätzlich unterscheidet das Band 4e ob ein Schritt im Gehen, beim Steigen oder beim Laufen gemacht wurde.

Ähnliches findet sich bei der Darstellung der verbrannten Kalorien, die den Kalorienverbrauch nach Laufen, Gehen, Radfahren, Steigen oder Sonstigem unterscheidet.

Detaillierte Laufanalyse

Wie der Vorgänger zeigt sich das Band 4e eher farblos. Da können auch die schicken und teilweise Farbakzente setzenden Armbänder aus Textil wenig dran ändern. Hinsichtlich des Funktionsumfangs hat sich beim Activity Tracking nichts geändert. Seine wahre Stärke zeigt das Band 4e erst, wenn es vom Armband gelöst und per Clip am Sportschuh befestigt wird. Dann aktiviert das Band 4e nämlich den Laufmodus, um den es hier im Detail gehen soll.

Befestigung am Clip

Um das Band 4e an der Schnürung des Sportschuhs zu befestigen, befindet sich eine überarbeitete Version eines Kunststoff-Clips in der Verpackung. Der Clip – dessen Verriegelung von beide Seiten zusammengedrückt werden muss, um den Clip zu öffnen – sitzt bombenfest am Schuh. Sobald die Tracking-Einheit in den Clip gelegt wird, schaltet dieser automatisch in den Laufmodus.

Huawei Band 4e – Überarbeiteter Clip

Huawei Band 4e – Überarbeiteter Clip

Zusätzlich zum normalen Aufzeichnen von Schritte, Distanz und Kalorienverbrauch kann mittels langem Berühren des Soft-Touch-Buttons die Aufzeichnung eines Laufs gestartet werden. Erneutes langes Berühren beendet die Aufzeichnung.

Befestigung am Sportschuh

Befestigung am Sportschuh

Während der Aufzeichnung macht das Band 4e von dem verbauten 6-Achsen-Bewegungssensor gebraucht, der nebst den zuvor genannten Werten folgende Metriken aufzeichnet:

  • Schrittfrequenz
  • Schrittlänge
  • Bodenkontaktzeit
  • Aufprallstärke
  • Seitlicher Auftrittswinkel
  • Schwenkwinkel
  • Fußaufsatzmuster (Vorder-, Mittelfuß und Ferse)

Wer dem Erhalt der allgemeinen Fitness und zum Ausgleich Laufen geht, der wird sich für diese Werte wenig interessieren. Wer jedoch ein Interesse daran zeigt seinen Laufstil zu analysieren, zu verbessern und die Leistung zu steigern, für den bieten die Metriken eine wertvolle Grundlage.

Laufanalyse 1/3
Laufanalyse 2/3
Laufanalyse 3/3

Das in der App enthaltene Glossar weiß grundlegend in die verschiedenen Themenbereiche einzuführen. Das Internet ist die gleichwohl größere Quelle für weiterführende Informationen. Zudem finden sich dort Übungen, wie einzelne Aspekte des Laufens (z.B. Verringerung der Bodenkontaktzeit) verbessert werden.

Die gemessenen Werte stellt Huawei in der Health App übersichtlich dar:

Um zu erkennen, wie die Werte zusammenhängen lassen sich die unterschiedlichen Kurven auch übereinanderblenden. Dass dabei nur max. 3 verschiedene Werte miteinander verglichen werden können ist sicherlich keine technische Herausforderung, sondern dient der Übersichtlichkeit der Darstellung.

Am Ende des Tages erfasst das Band 4e die Daten, die schon das Band 3e beherrschte. Der einzige Unterschied liegt in der Wahl der Begrifflichkeiten, die mit der Zeit angepasst wurde. Inhaltlich hat sich nichts geändert. Das ist ein bisschen schade, denn eine Weiterentwicklung im Bereich dessen, was das Produkt wirklich ausmacht, wäre wünschenswert gewesen.

Weil vergleichbare Funktionen in der Regel nur in deutlich teureren Sportuhren zu finden sind, gilt es überhaupt nicht das Funktionsangebot des Band 4e schlecht zu machen. Das Gegenteil ist der Fall: Mit Blick auf den Preis ist das Gebotene konkurrenzlos – auch wenn im Vergleich zum Vorgänger im Grunde alles beim Alten geblieben ist.

Basketball Performance Mode

Zu den wirklichen Neuerungen gehört der „Basketball Performance Mode“. Im Grund ist es eine weitere Anwendung des 6-Achsen-Beschleunigungssensors, denn das Band 4e erfasst beim Sport wie gewohnt die Bewegungsdaten und bereitet diese in der Anwendung auf.

Basketball Performance Mode - Zusammenfassung 1/2
Basketball Performance Mode - Zusammenfassung 2/2

Aufgrund der Corona-Krise geschuldeten Schließung von Sporthallen und Sportplätzen fallen die Daten im Test des Basketball-Modus etwas mager aus. Zudem wäre ich wirklich ein wirklich schlechter Stellvertreter für eine ordentliche Basketball-Aufzeichnung. Ich hoffe dennoch einen Eindruck von dem neuen Modus des Band 4e vermitteln zu können.

Huawei unterscheidet bei den aufgezeichneten Daten zwischen:

  • Anzahl (vertikaler) Sprünge
  • Höhe (vertikaler) Sprünge
  • Hang Time (Zeit zwischen Absprung und Landung)
  • Dauer der Aufzeichnung
  • Dauer der eigenen Aktivität
  • Verhältnis zwischen Gesamtdauer und eigener Aktivität
Basketball Performance Mode - Vertikaler Sprung
Basketball Performance Mode - Hang Time

Zudem nimmt Huawei eine Bewertung von 0-100 und leitet diese aus folgenden Aspekten ab:

  • Sprünge
  • Explosivkraft
  • Sprints
  • Bewegung
  • Beschleunigung

Aktiviert werden kann der Basketball-Modus, wenn sich die Tracking-Einheit im Clip befindet. Anstelle des einmaligen Halten des Soft-Touch-Buttons zum Aufzeichnen eines Laufes, muss für den Basketball-Modus die kleine Schaltfläche einmal kurz angetippt werden. Auf dem Display erscheint dann eine kleiner Basketball. Ein erneutes Tippen schaltet zurück in den Laufmodus.

Das Beginnen und Stoppen einer Aufzeichnung geschieht durch langes Antippen des Soft-Touch-Buttons. Während des Aufzeichnens zeigt das Band 4e keine Informationen auf dem Display an. Wäre auch völlig sinnfrei, denn schließlich befindet sich das Produkt ja am Schuh, so dass auf dem kleinen Display nichts auszumachen wäre.

Fazit: Huawei Band 4e Test

Mit dem ca. 20 € günstigen Band 4e hat Huawei ein Fitness Tracker, der trotz farbiger Armbänder blass bleibt. Das betrifft vor allem die Funktionen des Activity Tracking, sowie Funktionen des Alltags. Im Vergleich mit ähnlichen Produkten ist der Funktionsumfang einfach zu gering, das Produkt zu einfach gestrickt.

Das Band 4e hat aber eine Schokoladenseite und diese zeigt sich beim Einsatz per Clip am Sportschuh.

Unschlagbar ist das Preis-Leistungs-Verhältnis für einen kleinen Sensor zur Bewegungsanalyse – egal ob beim Laufen oder beim Basketball. Ich kenne kein anderes, derart günstiges Produkt, das ähnliche Werte erfasst und zugänglich macht.

Weil es aber eben auch an vielen anderen Funktionen mangelt, eignet sich das Band 4e hervorragend als Ergänzung zu Sportuhr oder Fitness Tracker, die eben keine Auswertungen von Bewegungsmetriken anbieten. Für ca. 20 € kann man dann auch über das kleine Display hinwegsehen, dass in den genannten Anwendungsszenarien eh nicht zum Einsatz kommt. Die Funktionen des Activity Trackings würde ich in diesem Fall einfach ausblenden wollen.

Am Ende steht ein mittelmäßiger Fitness Tracker, ein hervorragendes und günstiges Wearable zur Erfassung von Bewegungsmetriken beim Laufen und Basketball, sowie der Wunsch nach ein bisschen mehr Innovation und ein bisschen weniger Produktpflege.

Huawei Band 4e - Fakten

LCD (monochrom)
48 × 88 Pixel
0Tage (typisch)
40,5 × 14,8 × 11,2 mm
Funktionen
Display / Bedienung
Akkulaufzeit
Gesamt

Bewertung

Funktionsumfang

Aktivität Gesundheit Sport Smarte Funktionen Konnektivität Standort Musik 60 0 14 25 17 0 0
  • Funktionen

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  • Sportprogramme / -funktionen

    Klicke für mehr Informationen
  • Sensoren

    Klicke für mehr Informationen
  • Ortungsdienste

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  • Konnektivität

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  • Sonstiges

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Huawei Band 4e
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Offenlegung / Werbung: Das Produkt wurde mir auf meine Anfrage hin für den Test der/des Huawei Band 4e von Huawei kostenlos zur Verfügung gestellt. An den Inhalt des Testberichts wurden keine Bedingungen geknüpft. Der Inhalt des Testberichts spiegelt somit vollständig meine eigene, unvoreingenommene Meinung und Erfahrung mit dem Produkt wider.

Warum der Beitrag dennoch als 'Werbung' gekennzeichnet ist, könnt ihr unter Kennzeichnungspflicht nachlesen.

Inhaltsverzeichnis

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Huawei Band 4 Test – Ernstzunehmende Konkurrenz für das Mi Band 4? https://www.fitness-tracker-test.info/huawei-band-4-test/ https://www.fitness-tracker-test.info/huawei-band-4-test/#respond Tue, 10 Mar 2020 18:49:40 +0000 https://www.fitness-tracker-test.info/?p=10844 Huawei positioniert das Band 4 in Konkurrenz zum Honor Band 5 und dem Mi Band 4 von Xiaomi. Ob das kleine Fitnessarmband der Konkurrenz das Wasser reichen kann erfahrt ihr hier.

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Ende letzten Jahres habe ich euch das Huawei Band 4 vorgestellt. In den letzten vier Wochen hatte ich die Chance, das Armband im Alltag und beim Sport zu testen. Hier ist nun das Ergebnis des Huawei Band 4 Test, in dem ich versuche Vor- und Nachteile des kleinen Fitnessarmbands zu benennen.

Huawei Band 4

Huawei Band 4

Im Kreis der vielen, vielen Whitelabel-Fitnessarmbänder tauchen immer wieder die großen Hersteller auf, die mit konkurrenzlos günstigen Produkten versuchen den Branchengrößen Fitbit, Garmin und Co. Marktanteile abzujagen.

Huawei bringt mit dem Band 4 bereits seine vierte Generation eines günstigen Fitness Trackers auf den Markt. Ob ein solches Produkt massentauglich ist, hängt mittlerweile nicht mehr nur vom Preis ab, denn die unternehmenseigene Marke Honor und der Hersteller Xiaomi haben ähnliche Produkte für einen ebenfalls günstigen Preis im Angebot. Gucken wir uns das Band 4 einmal im Detail an.

Unboxing und Lieferumfang

Das Huawei Band 4 wird in einer kleinen Verpackung vertrieben, die in etwa doppelt so hoch und doppelt so breit wie eine Zigarettenschachtel ist. Die Vorderseite ziert neben dem Produktnamen ein großes Foto des Fitnessarmbands.

Auf der Rückseite sind Hinweise zum Funktionsumfang zu finden:

  • Herzfrequenz-Messung
  • Schlaf-Tracking
  • 9 Sport-Modus
  • 50m wasserdicht
  • unterschiedliche Ziffernblätter
  • USB-Ladeanschluss

Ansonsten finden sich recht wenige Informationen auf der Verpackung. Der Grund dürfte klar sein, denn das Huawei Band 4 ist deutlich häufiger im Online-Handel, als im stationären Einzelhandel zu finden. Wer sich über das Band 4 informieren möchte, der tut das in der Regel vorab – z.B. hier auf der Seite.

Huawei Band 4 – Verpackungsinhalt

Huawei Band 4 – Verpackungsinhalt

Wer viel des Inhalts erwartet, der wird beim Öffnen der Verpackung ein wenig enttäuscht, denn da befindet sich vorallem das Band 4 Fitnessarmband, eine Kurzanleitung und eine Garantie-Karte.

Erster Eindruck vom Huawei Band 4

Äußerlich gleicht das Band 4 den unzähligen Fitness Tracker, die für wenig Geld als Whitelabel-Produkte bei Amazon und anderen Versandhändlern zu finden sind. Will heißen: Das Band 4 ist ein schmaler Fitness Tracker mit schwarzem Gehäuse und schwarzem Armband. Im Handel sind darüber hinaus auch die Farben Rot und Rosé zu bekommen.

Huawei Band 4 – Optisch dem Mainstream folgend

Huawei Band 4 – Optisch dem Mainstream folgend

Das schmale TFT-Display verfügt bei einer Display-Diagonale von 0,96 Zoll über eine Auflösung von 80×160 Pixeln. Auch wenn es zunächst nach nicht viel klingt, sollte die kleine Displaygröße dafür sorgen, dass die Informationen scharf dargestellt werden. Das dem nicht immer so ist, das zeige ich euch später.

Huawei Band 4 – Optische Sensorik auf der Rückseite

Huawei Band 4 – Optische Sensorik auf der Rückseite

Rückseitig sind die beiden grünen LED und der Photosensor zur Messung der Herzfrequenz recht bündig in das Gehäuse eingelassen.

Huawei Band 4 – USB-Anschluss im Armband

Huawei Band 4 – USB-Anschluss im Armband

Einen Anschluss zum Laden des Armbands sucht man auf der Rückseite vergeblich, denn Huawei versteckt einen USB-A-Anschluss im Armband des Band 4. Normalerweise bin ich kein Freund von solchen Lösungen. Zwar muss man sich keine Gedanken um ein Ladekabel zu machen, in der Regel sorgt das wiederholte Abziehen und Anstecken des Armbands für eine Belastung des Materials.

Huawei Band 4 – USB-A-Anschluss

Huawei Band 4 – USB-A-Anschluss

Huawei beschreitet hier einen smarteren Weg und sichert das Armband am Gehäuse mittels Schnappverschluss. Um das Armband vom Gehäuse zu lösen und den USB-Anschluss freizugeben, muss die Arretierung durch Drücken eines kleinen Schalters freigegeben werden. Anschließend lässt sich das Armband leicht abziehen und auch wieder problemlos aufstecken – ohne dass das Kraft auf Armband oder Gehäuse einwirkt. Das funktioniert prima und hinterlässt auch einen ausdauernden Eindruck.

Huawei Band 4 – Optischer Mainstream

Huawei Band 4 – Optischer Mainstream

Weder optisch noch in Bezug auf die Materialien sticht das Band 4 aus der breiten Masse heraus. Da kann selbst das angepriesene „moderne Design“ mit „2.5 D Touchscreen“ wenig bewegen. Gemessen am Verkaufspreis von ca. 40 € kann man das nicht zwingend erwarten.

Einrichten des Huawei Band 4

Das Einrichten des Band 4 ist innerhalb weniger Minuten erledigt. Wie bei fast allen Fitness Trackern braucht es die dazugehörige App auf Smartphone oder Tablet.

Huawei bietet für alle eine Wearables die Huawei Health App kostenfrei für iOS und Android an. Mindestens auf meinen Android-Smartphone braucht es aber noch die Huawei-Mobildienste. Warum die Trennung in zwei Apps notwendig ist, erschließt sich mir als Nutzer nicht.

Zur vollständigen Nutzung wird zudem ein Nutzerkonto bei Huawei benötigt, das kostenfrei eingerichtet werden kann. Nach dem Angeben von E-Mail und Geburtsdatum landet auch wenig später eine E-Mail in Postfach, über die das Nutzerkonto aktiviert werden kann.

Alternativ lässt sich die Registrierung auch über die Telefonnummer durchführen. Die Aktivierung des Nutzerkontos erfolgt dann über eine SMS, die Huawei im Hintergrund automatisch auswertet.

Zwei Apps und ein Nutzerkonto – das würde ich mal als Phase 1 des Einrichtens umschreiben, denn damit erhält man nur Zugang zur Health App. Dort beginnt dann Phase 2, in der das Band 4 hinzugefügt werden muss und die restliche Einrichtung erfolgt.

Schnell noch die Benachrichtigungen eingestellt, die auch auf dem Band 4 angezeigt werden sollen und es kann losgehen.

Huawei Band 4 im Alltag

Bevor es an den Funktionsumfang des Band 4 geht, will ich ein paar Sätze zur Bedienung des Band 4 verlieren. Gesteuert wird das Band 4 über das kleine Touch-Display und den darunter befindlichen Touch-Button.

Funktionen des Huawei Band 4

Funktionen des Huawei Band 4

Durch Wischen und Tippen können die unterschiedlichen Funkionen ausgewählt und aufgerufen werden. Durch Wischen nach rechts gelangt man in der Navigation eine Ebene zurück. Tippt man den Touch-Button an, gelangt man stets zur Anzeige der Uhrzeit.

Unsaubere Darstellung von Schrift

Unsaubere Darstellung von Schrift

Das Band 4 reagiert erfreulich schnell auf die Gesten und die Bedienung des Fitnessarmbands geht schnell von der Hand. Leider ist die Darstellung der Schrift nicht die beste.

Man muss jedoch auseinanderhalten: Das Display löst gestochen scharf auf, die Darstellung der Schrift ist leider unsauber, die Buchstaben unportional und in Summe nicht immer leicht zu lesen. Da helfen auch die fünf Helligkeitsstufen nicht, die selbst in hellen Räumen für eine ausreichenden Kontrast sorgen. Im Sonnenlicht hat das Display hingegen verloren. In den Abendstunden kann das Display die Helligkeit automatisch reduzieren.

Es ist nicht auszuschließen das Huawei eines Tages ein Update hinterherschiebt, das sich der Darstellung der Schriften annimmt. Wie man es besser macht zeigt u.a. Xiaomi mit dem Mi Band 4.

Stiller Beobachter

Aufgrund der überschaubaren Anzahl an Funktionen – die im Wesentlichen im Hintergrund ihren Dienst verrichten – ist das Huawei Band 4 im Alltag eher ein ruhiger Begleiter. Nur ab und zu meldet sich das Armband per Vibration, wenn eine neue Benachrichtigung vorliegt oder daran erinnern möchte, dass man sich schon lange nicht mehr bewegt hat.

Der Fitness Tracker vermisst im Alltag folgende Dinge:

  • Anzahl Schritte
  • Kalorienverbrauch
  • Zurückgelegte Strecke
  • Aktivminuten
  • Anzahl Stunden mit ausreichend Bewegung
  • Herzfrequenz
  • Schlaf

Bis auf die Herzfrequenzmessung erfolgt das alles ohne Zutun des Nutzers. Alleinig bei der HF-Messung muss sich entschieden werden, ob dieses kontinuierlich oder punktuell nach Aufforderung durch den Nutzer erfolgen soll. Dann heißt es ein paar Sekunden still halten und das Band 4 meldet den Puls auf dem Display.

Die kontinuierliche Messung findet auf Kosten der Akkuleistung statt, so dass das Band 4 im Test nach 5 Tagen geladen werden musste. Ohne die fortlaufende Pulsmessung sind die vom Hersteller benannten 7 Tage Laufzeit durchaus realistisch.

Apropos Messung der Herzfrequenz – diese ist in den Ergebnissen vergleichbar mit denen anderer Produkte. 1-2 Schläge Abweichung sind immer zu beobachten, aber schwer dem einen oder dem anderen Produkt zuschreiben. Insgesamt ist die Darstellung vergleichbar mit anderen Produkte, die die Auswertung auf Tages-, Wochen-, Monats- bzw. Jahresebene anbieten. Optisch gehört sie jedenfalls zu den besseren Darstellungen am Markt.

Beim Sport kann das Band 4 die Schwächen des optischen Ansatzes zur Pulsmessung nicht kompensieren und hängt dem tatsächlichen Wert immer ein bisschen hinterher. Große Aussetzer konnte ich während des Testens aber nicht feststellen.

TruSleep 2.0

Eine der großen Stärken des Band 4 ist das TruSleep 2.0 genannte Schlaf-Tracking. Dank der verbaute Bewegungssensoren kann Huawei auf Wachphasen und Phasen leichten und tiefen Schlafs schließen. Der optische Sensor zur Pulsmessung lässt zudem die Erkennung von REM-Phasen zu.

Überzeugend sind neben der übersichtliche Aufbereitung der Ergebnisse, vor allem die Vielfalt an Informationen, die Huawei bietet. Huawei dröselt nämlich nicht nur die Dauer der unterschiedlichen Schlafphasen auf, sondern bewertet diese auch.

Hinter jeder Bewertung steht eine Erklärung, welche Bedeutung die einzelne Schlafphase hat und wie ein optimaler Schlaf erreicht werden kann. Zudem bewertet Huawei die Tiefschlafkontinuität, d.h. wie häufig der wichtige Tiefschlaf unterbrochen wurde.

Neben der Aufbereitung der Ergebnisse machen auch die gemessenen Daten einen soliden Eindruck auf mich. Jedenfalls was Einschlaf-, Wach- und Aufstehzeiten angeht. Für alles andere braucht es ein Schlaflabor und das kann ich beim besten Willen nicht anbieten :)

Hinsichtlich der Genauigkeit ist es auf Augenhöhe mit Fitbit, die hier in meinen Augen eine Vorreiterrolle einnehmen.

Musiksteuerung am Handgelenk

Per Firmware-Update hat Huawei dem Band 4 Mitte März nachträglich die Funktion zur Steuerung der Musikwiedergabe auf dem Smartphone spendiert. Dass dabei die Apps zur Wiedergabe nicht eingeschränkt sind, ist von Vorteil. Das Band 4 steuert einfach die Musicplayer-App, die gerade auf dem Smartphone gestartet ist. Dass kann ein ganz normaler MP3-Player, aber eben auch ein Streaming-Dienst, wie Amazon Music sein.

Huawei Band 4 – Musiksteuerung am Handgelenk

Huawei Band 4 – Musiksteuerung am Handgelenk

Auf dem Display erscheint der Titel des Tracks als Laufschrift. Die Icons zum Springen zum vorherigen / nächsten Track bzw. zur Regelung der Lautstärke sind zwar ziemlich klein, aber erstaunlich funktionell. Selbst wenn man große Hände hat. Die Musiksteuerung erweitert die smarten Features des Band 4 und zeigt, dass Huawei auch die günstigeren Modelle mit Updates versorgt.

Huawei Band 4 beim Sport

Offiziell unterstützt das Band 4 neun verschiedene Sportmodus. Bei der Auswahl eines Sportmodus am Handgelenk sind nur acht zu finden:

  • Laufen (Outdoor)
  • Laufen (Indoor)
  • Gehen (Outdoor)
  • Gehen (Indoor)
  • Radfahren (Indoor)
  • Crosstrainer
  • Ruderergometer
  • Freies Training

Wo die neunte Sportart verschwunden ist, lässt sich nicht ausmachen. Rein vom Gefühl vermisse ich „Radfahren (Outdoor)“.

Der Unterschied zwischen Indoor und Outdoor manifestiert sich alleinig in dem Versuch das GPS-Signal eines gekoppelten Smartphones zur Aufzeichnung von Strecke und Tempo nutzen zu wollen. Weil das Band 4 im Gegensatz zum Band 4 Pro einen GPS-Chip vermissen lässt, kann es das in Eigenregie nicht tun.

Sportfunktionen auf dem Huawei Band 4

Sportfunktionen auf dem Huawei Band 4

Sportfunktionen auf dem Huawei Band 4

Sportfunktionen auf dem Huawei Band 4

Nicht überzeugen kann beim Sport das Display des Band 4. Es sind drei Gründe, die dem Band 4 das Sportleben schwer machen:

  • Display zu klein

    Das Display ist für den Sport schlichtweg zu klein. Zwar zeigt das Band 4 mit Dauer, Distanz, Kalorienverbrauch, HF-Zone, Puls, Tempo und Schritte/Minute eine Reihe sinnvoller Metriken an, die aber gerade in Bewegung zu klein erscheinen. Das Ablesen ohne Bewegung hingegen fällt dann schon leichter.

  • Display zu lichtschwach

    Trotz der fünf Helligkeitsstufen muss das Band 4 beim Sport unter freiem Himmel gegen helles Umgebungslicht ankämpfen. Um Huawei in Schutz zu nehmen: Das Problem liegt in der Natur leuchtender Displays und auch andere Hersteller haben damit zu kämpfen. Besser macht es die Sache natürlich nicht. Wer häufig unter freiem Himmel Sport treibt und dabei die Werte ablesen muss, der muss sich nach Produkten mit tranflektivem Display umtun.

  • Bedienung mit nassen Händen

    Touch-Display und schweißnasse Hände geht selten gut. Leider auch beim Huawei Band 4. Sind Display bzw. die Finger feucht, reagiert das Touch-Display selten wie gewünscht. Das betrifft das Wechseln von Ansichten beim Sport, als auch das Pausieren bzw. Beenden von Einheiten. Umso unglücklicher fällt auf, dass man zwischen Ansichten beim Sport nur durch eine Wisch-Geste wechseln kann. Ein Antippen wäre deutlich zielführender.

Fairerweise muss man sagen, dass das Huawei Band 4 kein ausgewiesene Sport-Produkt ist. Es bietet die Sportmodus im Grunde als Ergänzung an. Solange man die auf die erhobenen Informationen während des Sports nicht zugreifen muss, funktioniert auch das Band 4 beim Sport gut. Darüber hinaus hat es einen schweren Standpunkt.

Ergebnis des Huawei Band 4 Tests

Wertung: 78%
Unsere Wertung: 78%

Gemessen am Preis liefert das Huawei Band 4 ein ordentliches Ergebnis ab. Dabei schafft es Huawei leider nicht zu überraschen. Weder beim Funktionsumfang noch bei der Verarbeitung sticht das Band 4 aus der Menge heraus. Das Funktionsangebot ist überschaubar und eher Mittelmaß. Immerhin liefern die wenigen Funktionen gute bis sehr gute Ergebnisse, die zudem in einer hübschen, übersichtlichen App dargestellt werden.

Verbesserungspotential bietet das kleine Display, das zwar knallbunt und hell leuchten kann, die Informationen aber teilweise unsauber darstellt. Die Sportfunktionen des Band 4 sollten eher als nettes Extra gesehen werden, das solange gut funktioniert, wie beim Sport nicht auf Displays geschaut werden muss.

Für den Preis von etwa 40 € kann man definitiv nichts falsch machen. Dennoch gibt es Konkurrenz in der Preisklasse. Den Kauf eines Whitelabel-Produktes würde ich nicht empfehlen. Da spart man vielleicht 5-10 € aber eben auch viel an Komfort in der Benutzung (vor allem app-seitig).

Mit dem Xiaomi Mi Band 4 und dem Honor Band 5 sind Produkte im Markt, die dem Huawei Band 4 Konkurrenz machen. Im direkten Vergleich hat das Mi Band 4 sogar eine Naselänge Vorsprung.

Huawei Band 4 - Fakten

LCD (farbig)
80 × 160 Pixel
6Tage (typisch)
56,0 × 18,5 × 12,5 mm
20 g (mit Armband)
Funktionen
Display / Bedienung
Akkulaufzeit
Gesamt

Bewertung

Funktionsumfang

Aktivität Gesundheit Sport Smarte Funktionen Konnektivität Standort Musik 80 0 46 25 17 25 20
  • Funktionen

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  • Sportprogramme / -funktionen

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  • Sensoren

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  • Ortungsdienste

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  • Konnektivität

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  • Sonstiges

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Offenlegung / Werbung: Das Produkt wurde mir auf meine Anfrage hin für den Test der/des Huawei Band 4 von Huawei kostenlos zur Verfügung gestellt. An den Inhalt des Testberichts wurden keine Bedingungen geknüpft. Der Inhalt des Testberichts spiegelt somit vollständig meine eigene, unvoreingenommene Meinung und Erfahrung mit dem Produkt wider.

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