Sonstiges Archive https://www.fitness-tracker-test.info/testberichte/sonstiges/ Ehrliche Meinung zu Fitness Trackern, Sportuhren und Sportelektronik Tue, 26 Nov 2024 13:19:48 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.6.2 Bob and Brad – Q2 Pro Mini im Test https://www.fitness-tracker-test.info/bob-and-brad-q2-pro-test/ Tue, 26 Nov 2024 13:15:22 +0000 https://www.fitness-tracker-test.info/?p=20809 Wer Sport treibt und seine Muskeln fordert, der kennt die Beschwerden an den folgenden Tagen: Gliedmaßen fühlen sich nach einem intensiven Training schwer an und verspannte Muskeln sind Zeugen eines harten Wettkampfs. Abbhilfe kann die neue Massagepistole Q2 Pro Mini von Bob and Brad helfen, die eine einzigartigen Wärme- und Kühlfunktion bietet. Ich durfte das

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Wer Sport treibt und seine Muskeln fordert, der kennt die Beschwerden an den folgenden Tagen: Gliedmaßen fühlen sich nach einem intensiven Training schwer an und verspannte Muskeln sind Zeugen eines harten Wettkampfs. Abbhilfe kann die neue Massagepistole Q2 Pro Mini von Bob and Brad helfen, die eine einzigartigen Wärme- und Kühlfunktion bietet. Ich durfte das Gerät ausprobieren.

Bob & Brad – Q2 Pro Mini

Bob & Brad – Q2 Pro Mini

Q2 Pro Mini im Überblick – Kleine Helferin für große Ziele

Kompakt, leicht, leistungsstark: Die Q2 Pro Mini bleibt ihren Wurzeln treu und setzt auf die bewährte Basis der Q2 Mini (Testbericht). Mit Abmessungen von 14,6 x 8,6 x 4,8 cm und einem Gewicht von 435 g passt sie problemlos in jede Sporttasche – perfekt für Sportler, die auch unterwegs auf Regeneration setzen. Gleichzeitig ist sie aber auch klein genug, um in einer Schreibstisch-Schublade zu verschwinden und für Entspannung in den Pausen zu sorgen.

Das Besondere am neuen Modell ist der Metallaufsatz, der das Gewebe aktiv kühlen oder wärmen kann. Wir schauen gleich genauer drauf…

Lieferumfang und Verarbeitung

Die Q2 Pro Mini wird ähnlich wie die Q2 Mini in einem robusten Aufbewahrungsetui geliefert, in dem Folgendes seinen Platz findet:

  • Massagepistole Q2 Pro
  • 5 Massageköpfe (inkl. Wärme-/Kühlkopf)
  • USB-C-Ladekabel
  • Bedienungsanleitung
Aufbewahrungsetui der Q2 Pro Inhalt - Vergleich mit Q2 Mini

Unterschiede im Lieferumfang zum Q2-Standardmodell finden sich nur in dem neuen Massagekopf mit Wärm- und Kühlfunktion. Die Massagepistolen an sich gleichen sich wie ein Ei dem anderen. Weil die Maße der Aufbewahrungsbox gleich geblieben sind, verzichtet der Hersteller bei der Q2 Pro auf den flachen, starren Massagekopf aus Plastik. Ich kann darauf persönlich sehr gut verzichten, weil er nicht wirklich zum Einsatz gekommen ist. Die anderen Aufsätze sollten für die allermeisten Ansprüche ausreichen.

Vergleich von Q2 Pro und Q2 Mini

Vergleich von Q2 Pro und Q2 Mini

Ärgerlich ist, dass dem Produkt recht viel Plastik beiliegt: Nicht nur die Massagepistole ist nochmals in einer Plastikfolie verpackt, auch die Anleitung ist in eine Folie gehüllt und auch die Notwendigkeit für die Aufbewahrung zweier kleiner Gummiringe in einem Plastibeutel erschließt sich vor dem aktuellen Zeitgeist nicht.

Die Verarbeitung der Q2 Pro ist wie gewohnt hochwertig. Die Massagepistole liegt dank ihres Formfaktors und des gummierten Griffs sicher in der Hand, und zwar auch wenn die Muskeln nach dem Training bereits beansprucht sind und die Hände ggf. noch feucht sind. Der Knopf zum An- und Ausschalten bzw. zum Wechseln der Stufen ist mit dem Daumen gut erreichbar.

Regeneration auf Knopfdruck – Wärme- und Kühlfunktion

Wer selbst häufiger an seine Grenzen geht, der kennt die Bedeutung von Wärme bzw. Kälte nach der Belastung. Beides kann einen Unterschied machen und eine schnellere Regeneration unterstützen. Die Q2 Pro bietet beide Funktionen mit dem neuen Massagekopf:

  • Kühlung: In zwei Stufen kann der Massagekopf bzw. dessen Metallplatte heruntergekühlt werden. Den Job erledigt im Wesentlichen ein kleiner, aber schnell drehender Lüfter im Inneren des Massagekopfes. Die Metallplatte wird jedenfalls spürbar kühler.
  • Wärme: Ebenfalls in zwei Stufen kann der Massagekopf erwärmt werden und so gezielt auf verspannte oder verhärtete Muskeln wirken. Wie beim Kühlen ist das Erwärmen der Metallplatte unmittelbar spürbar.
Neuer Massagekopf mit Wärm- und Kühlfunktion

Neuer Massagekopf mit Wärm- und Kühlfunktion

Egal ob Zufuhr von Wärme oder Kälte (mein Physiklehrer würde mich Kielholen), für beides zeichnet sich ein 900 mAh starker Akku verantwortlich, der im Massagekopf integriert ist. Damit dieser geladen werden kann, befindet sich am Massagekopf ein USB-C-Anschluss. Per Knopfdruck lassen sich beide Modi aktivieren und die Stufen durch wiederholten Drücken auswählen. Langes Drücken eines der beiden Knöpfe schaltet die Wärme- bzw. Kühlfunktion aus.

Metallfläche des neuen Massagekopfes

Metallfläche des neuen Massagekopfes

Nicht ganz schlau werde ich aus der Anleitung, was die Leistung des Massagekopfes angeht. Dort werden für die kühlende Funktionen Temperaturen von 10 °C bzw. 15 °C genannt. Keine Frage, die Metallplatte wird spürbar kühler, aber wie 10 °C bzw 15 °C fühlt es sich nicht an. Vielleicht sind keine absoluten Werte, sondern eine relative Abkühlung um 10 °C bzw. 15 °C gemeint. Weil aber die Raumtemperatur hier bei 21 Grad liegt, käme man so ziemlich beim gleichen Ergebnis raus. Zudem ist der Effekt weniger spürbar, wenn Muskelgruppen direkt nach dem Training bearbeitet werden. Mein Gefühl ist, dass der kleine Lüfter gar nicht so viel Wärme abtransportieren kann, wie der Metallplatte an Wärme über die Muskeln zugeführt wird.

Anders sieht es bei der wärmenden Funktion aus. Zwar stellt sich auch hier für mich die Frage nach den Angaben in der Anleitung (40 °C bzw. 45 °C), aber der Wärmeeffekt ist deutlich spürbarer.

Ebenso wie die Massagepistole selbst, schaltet sich die Heiz- bzw. Kühlfunktion des Massagekopfes nach max. 10 Minuten von alleine ab. Ist der Akku vollständig geladen, liefert er für 60 Minuten ausreichend Energie, um selbst mehrere Behandlungen nach Workouts zu ermöglichen. Für das Aufladen des Akkus sollte man jedoch 120 Minuten einplanen.

Noch ein Wort zur Metallausführung des Massagekopfes: Für das Einarbeiten von Massageölen o.ä. eignet sich der Massagekopf weiterhin nicht – selbst bei ausgeschalteter Wärme- / Kühlfunktion, denn zwischen Metallplatte und Plastikkorpus sind geringe Spaltmaße erkennbar.

Leistung, die bleibt wie gewohnt

Die Q2 Pro behält die bewährte Leistung der Q2 Mini bei, mit fünf Stufen, die sich sehr gut für verschiedene Muskelgruppen und Intensitäten eignen:

  • Stufe 1: 1.800 Stöße/Minute – ideal für sanfte Lockerung
  • Stufe 2: 2.100 Stöße/Minute – für moderate Muskelgruppen
  • Stufe 3: 2.400 Stöße/Minute – ein guter Allrounder
  • Stufe 4: 2.700 Stöße/Minute – tiefergehende Massage
  • Stufe 5: 3.000 Stöße/Minute – für hartnäckige Verspannungen

Die Frequenzen sind in meinen Augen toll abgestimmt, um von der sanften Entspannung bis hin zur intensiven Behandlung nach einem HIIT-Workout alles abzudecken. Dabei bleibt die Q2 Pro angenehm leise und vibrationsarm, was gerade bei längeren Anwendungen angenehm ist.

Akkulaufzeit und Ladevorgang – Immer bereit

Die Massagepistole selbst bietet dank ihres 2500-mAh-Akkus eine Betriebszeit von 2 bis 2,5 Stunden, abhängig von der Intensitätsstufe. Das Aufladen der Massagepistole dauert aufgrund ihres größeren Akkus 210 Minuten.

Ergebnis des Bob & Brad Q2 Pro Mini Massagepistole Tests

Wertung: 83%
Unsere Wertung: 83%
Vorteile
  • leichte Handhabung
  • geringes Gewicht
  • verschiedene Aufsätze / Massagekopf mit Kühl- und Wärm-Funktion
  • fünf Geschwindigkeiten
Nachteile
  • nur 7 mm Hubhöhe
  • keine Metallaufsätze

Die Q2 Pro hebt sich mit ihrer innovativen Wärme- / Kühlfunktion von der Konkurrenz ab. Für mich als Sportler ist sie eine sinnvolle Investition und Ergänzung. Ob zur Lockerung verspannter Muskeln, zur Beruhigung nach intensivem Training oder zur Vorbereitung auf die nächste Einheit – die vielseitigen Möglichkeiten machen sie zu einem tollen Begleiter.

Der Preis von 99,95 € liegt zwar 20 € über dem Standardmodell, ist aber durch die zusätzlichen Funktionen durchaus gerechtfertigt. Wer ernsthaft trainiert und gezielt regenerieren möchte, wird die Q2 Pro nicht mehr missen wollen. Gleichzeitig genießt die Q2 Pro die gleiche Kritik wie das Standard-Modell: Die Hubhöhe dürfte größer sein, um große Muskelgruppen noch tiefer zu bearbeiten. Bei weniger großen bzw. tiefen Muskelgruppen verrichtet die Q2 Pro aber tolle Arbeit.

Wer von vornherein weiß, dass die Q2 Pro zu klein ist: Auch die größere Massagepistole C2 ist in einer Pro-Version erschienen und bietet ebenfalls den neuen (dort aber größeren) Massagekopf mit Wärme- und Kühlfunktion.


Offenlegung / Werbung: Das Produkt wurde mir auf meine Anfrage hin für den Test der/des Q2 Pro Mini Massagepistole von Bob and Brad kostenlos zur Verfügung gestellt. An den Inhalt des Testberichts wurden keine Bedingungen geknüpft. Der Inhalt des Testberichts spiegelt somit vollständig meine eigene, unvoreingenommene Meinung und Erfahrung mit dem Produkt wider.

Warum der Beitrag dennoch als 'Werbung' gekennzeichnet ist, könnt ihr unter Kennzeichnungspflicht nachlesen.

Inhaltsverzeichnis

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Coros Pod 2 im Test – Detailliertere und aktuellere Laufmetriken https://www.fitness-tracker-test.info/coros-pod-2-test/ https://www.fitness-tracker-test.info/coros-pod-2-test/#respond Mon, 26 Feb 2024 18:54:50 +0000 https://www.fitness-tracker-test.info/?p=20752 Coros bietet mit dem Pod 2 einen Sensor für noch detailliertere Laufmetriken - ich durfte ihn ausprobieren.

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Coros bietet neben seinen Sportuhren auch den kleinen Sensor Coros Pod 2 an, der als Ergänzung zur Sportuhr genutzt werden kann. Ihr kennt meine Neugier für technische Sport-Gadgets und das Prinzip Selbstvermessung und deshalb habe ich Coros gebeten mir den Pod 2 zukommen zu lassen, um ihn ausführlich zu testen und meine Erfahrungen damit zu teilen.

Coros Pod 2

Coros Pod 2

Die meisten passionierten Läufer suchen nach Möglichkeiten, die eigenen Leistungen zu verbessern. Dabei sind gesteigerte Kraft und Ausdauer nur eine Möglichkeit das Ziel zu erreichen. Ein effizienterer und verletzungsärmerer Laufstil die andere. Der Coros Pod 2 verspricht eine detaillierte Analyse der Lauftechnik und kann so dabei helfen den eigenen Laufstil zu verbessern und zu überwachen.

Coros Pod 2 – Wozu braucht es den Sensor?

Sportuhren und Smartwatches bieten heute eine Vielzahl an Sensoren, die eine breite Palette an Metriken erfassen. Die berechtigte Frage ist daher, warum ein zusätzlicher Sensor nötig sein sollte. Der Coros Pod 2 hebt sich jedoch in drei zentralen Bereichen ab, die von bestehenden Produkten entweder nicht oder nicht ausreichend abgedeckt werden:

  • Erweiterte Laufmetriken
  • Genauere und schnellere Pace-Messung
  • Genauere GPS- und Distanzdaten

Ich gehe nachher noch einmal auf die einzelnen Punkte ein. Der Nutzen des Pod 2 lässt sich jedoch schnell umschreiben: neue, detailliertere Daten kommen ergänzend zu den Metriken der Sportuhren hinzu und bestehende Metriken werden durch die Verwendung eines weiteren Sensors genauer.

Unboxing und erster Eindruck

Coros vertreibt den Pod 2 in einer kleinen weißen Box, die folgende Inhalt bereithält:

  • Pod 2 Sensor
  • Ladeschale
  • USB-Kabel
  • Befestigungsmaterial
  • Aufbewahrungscase
  • Sicherheits- / Garantie-Informationen
Verpackung des Coros Pod 2

Verpackung des Coros Pod 2

Der Coros Pod 2 wird entweder am Schuh oder am Hosenbund getragen. Für die Befestigung am Hosenbund dient eine Silikonfassung mit Klammer, während für die Befestigung am Schuh oder an den Schnürsenkeln ein Plastiksteg zum Einsatz kommt. Mit einer Größe von nur ca. 27 x 34 x 9 mm findet der Sensor an beiden Positionen problemlos Platz und ist dank seines geringen Gewichts von knapp 6 Gramm zudem völlig unauffällig.

Coros Pod 2 am Schuh befestigt Coros Pod 2 am Hosenbund befestigt

Unabhängig davon, für welche Trageoption man sich entscheidet, ist der Pod 2 in wenigen Sekunden einsatzbereit. Besonders praktisch: Der Sensor muss nicht manuell eingeschaltet werden, sondern aktiviert sich bei Bewegung automatisch.

Was noch fehlt, ist eine passende Sportuhr von Coros – denn nur diese (Ausnahme: Coros Pace 1) kann die Daten des Pod 2 erfassen und speichern. Ohne ein kompatibles Gerät gehen die erfassten Daten leider verloren, da der Pod 2 über keinen eigenen Speicher verfügt.

Daten und Analysen

Ich hatte eingangs berichtet, dass der Sensor in verschiedenen Bereichen Vorteile bietet. Welche Features er aus welchen Bereichen anbietet entscheidet sich an der Trageposition des Sensors, denn manche Daten stehen nur bei Befestigung am Schuh, andere bei Befestigung am Hosenbund zur Verfügung:

  • Befestigung am Schuh

    Wird der Sensor am Schuh befestigt stehen vor allem Daten zur Verfügung, die sich auf den Schritt bzw. die Vorwärtsbewegung beziehen, u.a. Distanz, Tempo, Schrittfrequenz und Schrittlänge. Dabei werden die Metriken Distanz, Tempo und Schrittlänge mit den Werte der Uhr kombiniert. Der Pod 2 Sensor sorgt dabei für eine genauere Werte, weil er anders als die GPS-basierte Ermittlung schneller auf Veränderungen reagiert. Bis ein Tempowechsel durch GPS-Nutzung richtig registriert wird, kann es schon mal ein bisschen dauern. Wenn dann z.B. im Rahmen von Intervall-Trainings das Tempo schnell hintereinander wechselt, mag der standortbezogene Ansatz schnell hinten dran sein.

    Neben der schnelleren Rückmeldung soll der Sensor auch die Ermittlung der Strecke unterstützen, wenn dem GPS mal schwache Signale zur Verfügung stehen.

  • Befestigung am Hosenbund

    Wird der Sensor am Hosenbund befestigt, werden die zuvor genannten Daten nicht mehr ermittelt. Dafür bietet der Sensor nun jedoch Daten, die sich auf die Bewegung des gesamten Körpers beziehen, u.a. L/R Balance, Bodenkontaktzeit, vertikale Bewegung und das Schrittweitenverhältnis.

    Auswertung nach Laufanalyse Auswertung nach Laufanalyse Auswertung nach Laufanalyse

    Wer möchte kann über die Coros Sportuhr auch eine Laufanalyse starten, die aus einem 5-minütigem Warm-Up und einem 3-minütigem Belastungslauf kurz unterhalb der anaeroben Schwelle absolviert werden soll. Anschließend erhält man detaillierte Auswertung entlang der o.g. Metriken.

    Auswertung nach Laufanalyse Auswertung nach Laufanalyse Auswertung nach Laufanalyse

Unabhängig von der Positionierung ermittelt der Pod 2 anhand der barometrischen Daten die Metriken Höhe, Höhengewinn / -verlust und die Steigung. Auch hier unterstützt der kleine Sensor die Sportuhr, die diese Daten ebenfalls erhebt. Durch die Verwendung von zwei unabhängigen Sensoren soll die Genauigkeit steigen.

Am meisten hat mich natürlich die Aussage und die Vergleichbarkeit mit dem Running Dynamics Pod von Garmin interessiert. Die erste Erkenntnis ist, dass die Werte sehr ähnlich sind. Abweichungen würde ich zum einen auf die sicherlich leicht unterschiedliche Technik und Algorithmen, aber auch auf die unterschiedliche Positionierung am Hosenbund schieben. Wenn ich beide Sensoren dabei habe, dann sind sie halt nebeneinander befestigt. Idealerweise sitzt der Sensor jeweils genau in der Körpermitte. Was an sich schon eine Herausforderung ist, wird mit zwei Sensoren natürlich nicht besser.

Coros Pod 2Garmin Running Dynamics
Schrittweite91 cm89 cm
Vertikales Verhältnis10,8 %11,8 %
Vertikale Bewegung9,8 cm10,2 cm
Bodenkontaktzeit287 ms291 ms
L/R Balance50 % / 50 %48,8 % / 51,2 %

Ich habe stellvertretend mal eine 5-km-Lauf genommen, der zwischen Warm-Up und Cool-Down ein paar Intervalle bot.

Auswertung nach Laufanalyse Auswertung nach Laufanalyse Auswertung nach Laufanalyse

Leider macht auch der Pod 2 deutlich, dass neben musikalischem Taktgefühl auch Laufökonomie zu den Dingen gehört, die bei mir nicht ausgeprägt sind. Es sind aber diese Rückmeldungen, die mir schon während des Laufens ermöglichen am Laufstil zu arbeiten, z.B. die Schrittfrequenz zu erhöhen, um die vertikale Bewegung zu senken und damit die Belastung für Muskeln und Gelenke zu senken. Es wird spannend sein, die Entwicklung über Wochen und Monate zu sehen.

Genauigkeit und Zuverlässigkeit

Ich fange mal mit der Zuverlässigkeit des Pod 2 an, einfach weil das Thema kurz gehalten werden kann: Der Pod 2 hat über Wochen seine Arbeit anstandslos verrichtet. Ganz ehrlich, da gibt es auch nicht viel, was man falsch machen kann. Der Pod 2 ist für Menschen, die viel rumdrücken und sehen wollen, ein recht langweiliges Gerät. Ein- und Ausschalter fehlen, interagieren kann man mit dem Sensor auch nicht und selbst die Trageposition ermittelt das Gerät alleine.

Spannender sieht es da schon bei der Genauigkeit aus und das Thema ist schon deutlich schwieriger zu quantifizieren: Die Genauigkeit der Messwerte stelle ich hier nicht in Frage. Die scheinen mir vergleichbar mit dem Garmin Running Dynamics und auch mit Sportuhren und Smartwatches die ähnliche Metriken am Handgelenk ermitteln.

Ich war gespannt, ob Coros das Versprechen der schnelleren Abbildung des Tempos halten kann. Dazu bin ich auf den benachbarten Sportplatz gegangen habe mal aus dem Stand, mal aus dem Lauf das Tempo verändert und auch mal plötzlich stehen geblieben – am Handgelenk die Coros Pace 3, die sich die Daten des Pod 2 zugeführt hat und die Coros Pace 2 am anderen Handgelenk. Die Pace 2 habe ich dann durch die Forerunner 245 mit und ohne Running Dynamics getauscht und auch die Polar Vantage V3 durfte ran.

Unterm Strich kann ich berichten, dass Tempoänderungen deutlich schneller berücksichtigt werden, wenn die Pace 3 den Pod 2 nutzen kann. Geht das ‚instant‘? Nein, auch mit Coros Pod 2 braucht es ca. 5 Sekunden, bis der Tempowechsel registriert und sich stabilisiert hat. Pace 2 und Forerunner 245 brauchen länger, teils das 2,5-fache der Zeit. Es sind aber beides halt auch nicht mehr die neuesten Modelle. Mag sein, dass eine Forerunner 265 da zügiger ist. Auch die Vantage V3 braucht etwas mehr Zeit, ist mit 1-3 Sekunden aber noch vor der Konkurrenz.

Und wie sieht es bei der Unterstützung schwacher GPS-Signale aus? Tja, kann ich nicht so richtig viel zu sagen, weil es die Daten einfach nicht hergeben bzw. es mir nicht auffällt. Ob mit Pod oder ohne, die ermittelten Standorte schwanken nun einmal um den tatsächlichen Aufenhaltsort ein wenig herum. Entweder bin ich die falschen Strecken gelaufen oder die korrigierende Unterstützung fällt schwächer aus als erwartet.

Akkulaufzeit

Coros verspricht mit einer Akkuladung bis zu 25 Stunden Trainingsdaten liefern zu können. Im Standby soll der Akku bis zu 50 Tage halten. An sich sind das gute Werte und wenn jeden Monat das kleine Gerät einmal in seine Ladeschale gelegt werden muss, dann ist das kein Aufwand. Apropos Ladeschale: Ich hab es ihr gar nicht angesehen, aber die Ladeschale selbst enthält einen kleine Akku und kann den Sensor bis zu 5x laden.

Ein klein bisschen Kritik muss sich der Coros Pod 2 dennoch erwehren, denn die Batterie des Running Dynamics Pod hält bis zu einem Jahr und ein Gerät über dessen Akkustand ich nicht nachdenken muss, wäre mir natürlich noch lieber.

Fazit

In Summe ist der Pod 2 eine sinnvolle Ergänzung für diejenigen, die noch ein bisschen mehr Daten zu einem noch früheren Zeitpunkt benötigen. Ich kann die Motivation hinter dem Coros Pod 2 nachvollziehen und gleichzeitig ist der Ansatz nicht frei von jeder Kritik:

  • Konnektivität

    Zunächst ist es schade, dass Coros einen ähnlichen Weg beschreitet wie Garmin mit dem Running Dynamics Pod und die Daten im Grunde nur den eigenen Sportuhren zur Verfügung stellt. Warum man nicht offene und standartisierte Protokolle nutzt, muss sich mir noch erschließen. Es hätte die Marke Coros über das eigene Ökosystem hinaus bekannter gemacht.

  • Notwendigkeit

    Ein bisschen wirkt es, als sei der Pod 2 vor allem ein Pflaster für die hier und das trägen Sensoren der Coros Sportuhren. Ja, träge Sensoren bzw. die systemischen Unzulänglichkeiten beim GPS-basierten Ansatz bieten auch Produkte anderer Hersteller. Der Pod 2 ist jedoch ein Accessoire für die Sportuhren von Coros und damit eben auch ein Pflaster für jene.

  • Zeitpunkt

    Ich hätte nie damit gerechnet, dass Coros noch einen Sensor abseits des Handgelenks herausbringt. Mit der Verlagerung von vieler der Metriken in die Uhren dachte ich, die Zeit der Footpods sei vorbei. Offenbar weit getäuscht, denn neben Stryd bietet auch Huawei Sensoren, die sich an der Schnürung der Schuhe befestigen lassen und dort noch einmal andere Daten sammeln als am Handgelenk.

Vor diesem Hintergrund bin ich ein bisschen hin- und hergerissen. Auf der einen Seite freue ich mich über einen Zuwachs an aktuellen und detaillierten Daten, auf der anderen Seite wäre das Potential des Pod noch ein bisschen größer verschlösse er sich nicht anderen Sportuhren. Für den Preis von ca. 120 € ist es jedenfalls keine günstige Ergänzung, eher ein Geschenk an sich selbst oder jemand anderen – eines, das man nicht zwingend braucht, aber über das man sich dennoch freut.

Coros Pod 2
88
Bewertungen
119,00 €
Aktueller Preis
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Offenlegung / Werbung: Das Produkt wurde mir auf meine Anfrage hin für den Test der/des Pod 2 von Coros kostenlos zur Verfügung gestellt. An den Inhalt des Testberichts wurden keine Bedingungen geknüpft. Der Inhalt des Testberichts spiegelt somit vollständig meine eigene, unvoreingenommene Meinung und Erfahrung mit dem Produkt wider.

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Insta360 X3 Test – Action vor und hinter der Kamera https://www.fitness-tracker-test.info/insta360-x3-test/ https://www.fitness-tracker-test.info/insta360-x3-test/#respond Thu, 23 Nov 2023 19:48:49 +0000 https://www.fitness-tracker-test.info/?p=18773 Action-Kameras sind aufgrund ihrer Robustheit und geringen Größe ein beliebtes Gadget, um Erlebnisse in Sport und Freizeit in bewegten Bildern festzuhalten. Ein ganz besonderes Modell, nämlich eine 360°-Action-Kamera, ist die X3 von Insta360 und ich durfte sie für euch testen. Action-Kameras haben in den letzten Jahren große Bekanntheit erlangt. Am bekanntesten dürfte der Branchenprimus „GoPro“

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Action-Kameras sind aufgrund ihrer Robustheit und geringen Größe ein beliebtes Gadget, um Erlebnisse in Sport und Freizeit in bewegten Bildern festzuhalten. Ein ganz besonderes Modell, nämlich eine 360°-Action-Kamera, ist die X3 von Insta360 und ich durfte sie für euch testen.

Action-Kameras haben in den letzten Jahren große Bekanntheit erlangt. Am bekanntesten dürfte der Branchenprimus „GoPro“ sein. Das Maß aller Dinge ist der Hersteller jedoch nicht mehr. So bietet der chinesische Konkurrent „Insta360“ in vielen Belangen konkurrenzfähige Alternativen an. In manchen Bereichen sind sie den Produkten von GoPro überlegen.

Eine dieser Alternativen ist die X3 – eine 360°-Kamera, die das Geschehen nicht nur vor, sondern gleichzeitig auch hinter der Kamera aufnimmt. Und neben ihr. Und über ihr. Und auch unten drunter. Grund genug, um sich das Produkt einmal näher anzuschauen und zu überlegen, in welchen Fällen 360°-Kamera einer „normale“ Action-Kamera vorzuziehen ist.

Übrigens: Auch „normale“ Action-Kameras gibt es von Insta360. Meine Erfahrungen zu einem besonders kleinen Modell habe ich im Insta360 GO 3 Test festgehalten.

Insta360 X3 – Specs im Überblick

Insta360 hat die X3 im September 2022 vorgestellt, also zwei Jahre nach dem Erscheinen des Vorgängers One X2. Zur besseren Einordnung habe ich die Eckdaten beider Kameras einmal gegenübergestellt.

X3One X2
Sensor1/2"1/2.3"
max. Auflösung | Video
beide Linsen
5.7K bei 30 Bildern/Sekunde5.7K bei 30 Bildern/Sekunde
max. Auflösung | Video
einzelne Linse
4K bei 30 Bildern/Sekunde1440P bei 50 Bildern/Sekunde
max. Auflösung | Foto72MP (11968x5984)18MP (6080x3040)
Touchscreen2,29" (quadratisch)1" (rund)
Akku1800 mAh 1630 mAh
Maße46,0 × 114,0 × 33,1 mm46,2 × 113,0 × 29,8 mm
Gewicht180 g149 g
ErscheinungsjahrQ3'22Q3'20

Die zwei Jahre Entwicklungszeit haben der X3 gut getan, und man sieht ihr die Weiterentwicklung deutlich an. Der neue 1/2″ Kamera-Sensor dürfte für die Action-Kamera vielleicht die wichtigste Neuerung sein. Natürlich besitzt die X3 zwei davon – einen für die vordere, einen für die hintere Optik.

Den neuen Sensoren sind eine Reihe von Verbesserungen zu verdanken, u.a. Fotoaufnahme mit bis zu 72 Megapixeln und 8K Timelapse Videos. Ich komme auf die Details später noch einmal zu sprechen.

Das 2,29″ große, rechteckige Display löst die 1″ kleine, runde Variante der One X2 ab. An den Maßen der X3 ändert das wenig. Ein Hauch dicker ist sie geworden, und das Gewicht ist moderat auf 180 Gramm gewachsen. Der mit 1800 mAh große Akku dürfte eine Teilschuld tragen.

Unboxing und erster Eindruck

Insta360 vertreibt die X3 in verschiedenen Bundles, die sich an unterschiedliche Zielgruppen richten und in Folge sich im Zubehör unterscheiden. Aktuell bietet der Hersteller folgende Bundles an:

  • Standard
  • Tauch-Kit
  • Motorad-Kit
  • Schnee-Kit
  • Ultimate-Kit
  • Auf geht’s-Kit
  • Bullet-Time-Kit
  • Fahrrad-Kit
  • Auto-Kit
  • Set für virtuelle Touren

Bei der Speicherkarte hat man die Wahl zwischen keiner Karte (dann nutzt man eine vorhandene Micro-SD-Karte) oder Karten zu 64 GByte bzw. 128 GByte.

Wenn einen so ein Bundle erreicht, dann überlicherweise in einem großen Pappkarton.

Verpackung des Bundles

Verpackung des Bundles

Für den Test hat Insta360 mir das Kit mit der Bezeichnung „Auf geht’s“ zur Verfügung gestellt. In dem befindet sich neben der Kamera ein max. 114 cm langer Selfie-Stick und eine Linsenkappe.

Wesentliche Inhalte des Bundles

Wesentliche Inhalte des Bundles

Schauen wir uns das Bundle einmal im Detail an.

  • 360° Kamera X3

    Die Insta360 X3 wird in einer ca. 23 x 11 x 6 cm großen, weißen Verpackung vertrieben. Während auf der Vorderseite die X3 in Front- und Rückansicht abgebildet ist, findet sich auf der Rückseite die Auflistung des Verpackungsinhalts.

    Verpackung der Action-Kamera X3 von Insta360

    Verpackung der Action-Kamera X3 von Insta360

    Die gesamte Verpackung ist in einer dünnen Folie eingeschweißt. Ganz ehrlich, zeitgemäß ist das nicht mehr und ich denke, neue Produkte sollten mit Klebesiegeln den gleichen Effekt erzielen, dafür aber weniger Plastikmüll verursachen.

    Rückseite der Verpackung

    Rückseite der Verpackung

    Beim Öffnen der Verpackung fällt der Blick unmittelbar auf die X3. Vom Format her ähnelt die Kamera dem Nokia-Knochen 3310, wirkt aber aufgrund der Linienführung und des 2,29″ großen Displays deutlich moderner und gefälliger.

    Insta360 X3 mit zahlreichen Schutzfolien

    Insta360 X3 mit zahlreichen Schutzfolien

    Die beiden Linsen und das Display sind vorbildlich mit Folien geschützt. In meinen Augen ist das der einzige Ort, an denen Plastikfolien noch eine Daseinsberechtigung haben.

    Zubehör in der Verpackung der X3

    Zubehör in der Verpackung der X3

    In einer kleinen Pappschachtel findet sich das übrige Zubehör, u.a.

    • Schutzhülle aus Neopren
    • Microfasertuch
    • Kurzanleitung
    • Garantie- / Sicherheitsinformationen

    Der Selfie-Stick, die Linsenkappe und die Micro-SD-Karte sind zwar Teil des Bundles, liegen aber nicht direkt der Kamera bei. Sie verdienen sich im Anschluss ihren eigenen Auftritt.

    Umlaufende Gummierung sorgt für sicheren Halt

    Umlaufende Gummierung sorgt für sicheren Halt

    Die Verarbeitung der X3 hinterlässt einen tollen Eindruck. Die Kamera ist umlaufend gummiert und dank des geriffelten Materials gut zu greifen. Mit 180 Gramm ist die X3 nicht leicht, bietet aber eine angenehme Schwere. Ganz ehrlich, ich würde mich auch emotional schwer tun, wenn die X3 nichts wiegen würde. Verbaute Technik hat nun mal sein Gewicht, das bei Handhabung der X3 nicht negativ auffällt.

    Seitlich der Kamera findet sich das Akkufach, der darin enthaltene Slot für die Micro-SD-Karte und der USB-C-Anschluss zum Laden des Akkus. Der USB-Anschluss kann auch zur Datenübertragung zum PC oder Mac genutzt werden.

    Akkufach der X3
    Micro-SD-Slot im Akkufach der X3

    Auf der gegenüberliegenden Seite hat Insta360 den Knopf zum An- und Ausschalten und zum Wechseln vordefinierte Schnell-Einstellungen positioniert.

    Knopf zum An- und Ausschalten

    Knopf zum An- und Ausschalten

    Rückseitig finden sich zwei weitere Knöpfe: Einer zum Starten und Stoppen von Aufnahmen, ein anderer zum Wechsel zwischen dem 360°-Modus und der vorderen bzw. hinteren Linse.

    Alle Knöpfe weisen einen satten Druckpunkt auf. Somit ist gut spürbar, ob ein Knopf wirklich gedrückt oder nur „gestreichelt“ wurde.

  • Zubehör – Selfie-Stick und Linsenkappe

    Der Selfie-Stick und die Linsenkappe sind in meinen Augen essentielles Zubehör für die X3. Wer über den Kauf der Action-Kamera nachdenkt, der sollte beides Zubehör stets einkalkulieren.

    Warum der Selfie-Stick für die X3 so wichtig ist, auch darauf komme ich später im Detail zurück.

    Zusammengeschobener Selfie-Stick mit 1/4″-Gewinde

    Zusammengeschobener Selfie-Stick mit 1/4″-Gewinde

    Der bis zu 114 cm große Selfie-Stick ist zusammengeschoben gut 23 cm lang und wiegt 119 Gramm. Die letzten 12 cm sind mit einem gummierten Griff versehen, der dem Stick Griffsicherheit verleiht.

    Um den 7-teilige Teleskop-Stick auf 114 cm auszuziehen, braucht es ein wenig Kraft. Weil der Stick ja aber mit der knapp 200 Gramm schweren Kamera am Ende seine Länge beibehalten soll, ist das nachvollziehbar. Und tatsächlich bleibt der Stick auch in der ursprünglichen Länge, gleich ob ich die Kamera kopfüber trage oder die Position mehrfach wechsle.

    Braucht es zwingend den Selfie-Stick von Insta360? Nein, um ehrlich zu sein tut es auch jeder andere Selfie-Stick mit 1/4″-Gewinde, der senkrecht unter der Kamera befestigt werden kann.

    Für den Stick des Herstellers spricht aber das robuste Design und die Möglichkeit den Stick selbst auf eine 1/4″-Gewinde zu schrauben, z.B. ein Stativ.

    Kappe aus Silikon zum Schutz der beiden Kameralinsen

    Kappe aus Silikon zum Schutz der beiden Kameralinsen

    Die Linsenkappe erinnert ein bisschen an die Kappen, die Falkner ihren Greifvögeln aufsetzen, um sie vor Stress zu schützen. Eine ganz ähnliche Funktion hat die Linsenkappe, die die exponierten Linsen vor Schlägen und Kratzern schützen soll.

    Während der Lagerung verhindert die Linsenkappe zudem, dass Staub der Optik zusetzt.

    Robuste Materialwahl

    Robuste Materialwahl

    Die Stärke des Silikons ist großzügig, so dass ich keine Sorge habe, dass das Material beim Aufsetzen und Abnehmen irgendwann reißt. Gerade weil es ein bisschen dicker ist, wirkt die Kappe zudem sehr robust und sitzt stramm auf dem oberen Drittel der X3.

Einrichtung

Um mit der Insta360 X3 loslegen zu können braucht es außer einem Smartphone oder Tablet eigentlich nicht viel. Vielleicht ein bisschen Zeit und Ruhe, um sich mit den grundlegenden Funktionen bekannt zu machen, mehr aber auch nicht.

Die X3 hat mich mit einem recht niedrigen Akkustand erreicht und wollte erst einmal geladen werden. Sechs Prozent haben mir für die erste Erkundung einfach nicht ausgereicht.

Kappe aus Silikon zum Schutz der beiden Kameralinsen

Kappe aus Silikon zum Schutz der beiden Kameralinsen

Der USB-C-Anschluss zum Laden des Akkus befindet sich hinter eine kleinen Klappe an der Gehäuseseite. Man tut gut daran sich zu merken, wo sich der Ladeanschluss und das Akkufach befinden, denn es gibt weitere Stellen, die wie versteckte Klappen anmuten, aber tunlichst nicht geöffnet werden sollten.

Nicht alles, was nach Klappe aussieht, sollte auch geöffnet werden

Nicht alles, was nach Klappe aussieht, sollte auch geöffnet werden

Dass Aufkleber vor diesem Tun warnen, sollte Hinweis genug sein, dass das bereits zahlreiche Nutzer versucht haben.

Das Einrichten hätte auch mit dem Ladekabel an der Seite fortfahren können, ich persönlich mag es ganz gerne, wenn ich die Produkte ohne Kabel in den Händen halten kann. Nach knapp 90 Minuten ist der max. Füllstand des 1800 mAh großen Akkus erreicht und das Einrichten konnte weitergehen.

Einrichten der X3: Auswahl der Sprache
Einrichten der X3: Aktivieren per App

Für das Aktivieren, Einrichten und spätere Bearbeiten der Aufnahmen braucht es die Insta360 App, die es für iOS und Android kostenlos in den jeweiligen Stores gibt. Für Mac und PC gibt es zudem die ebenfalls kostenlose Studio-Software.

Fast schon eine Seltenheit dieser Tage ist die Möglichkeit, die App auch ohne Nutzerkonto bei Insta360 zu nutzen.

Kamera und App finden fast alleine zueinander. Alleinig das Bestätigen der Bluetooth-Verbindung auf der X3 und die Auswahl des WLAN auf dem Smartphone erfordert das Mitmachen des Nutzers. Die App funktioniert natürlich auch auf einem Tablet, der Einfachheit halber bleibe ich aber hier beim Smartphone.

Apropos Smartphone und X3: Diese kommunizieren per Bluetooth und WLAN miteinander. Beim Öffnen der App, verbinden sich selbige und die Kamera zunächst via Bluetooth. Anschließend wird ein eigenes WLAN zwischen dem Smartphone und der Kamera aufgespannt, das dank deutlich mehr Bandbreite die Übertragung von Videos in die App bzw. die Live-Vorschau auf der App erst sinnvoll ermöglicht.

Mehr braucht es nicht, um mit der X3 auf Entdeckungsreise zu gehen.

Bedienung

Ein Touch-Display und vier Knöpfe, viel mehr braucht es zur Bedienung der Insta360 X3 nicht.

Das Ein- und Ausschalten ist wohl am einfachsten erklärt: Ist die Kamera ausgeschaltet, erweckt sie ein kurzer Druck auf den entsprechenden Knopf zum Leben. Bei einer eingeschalteten Kamera führt ein kurzer Druck auf den gleichen Knopf zum Ausschalten des Displays und erst das längere Gedrückthalten zum Ausschalten der gesamten Kamera.

Die Knöpfe müssen recht kräftig gedrückt und weniger „gestreichelt“ werden. Dafür merkt man aber auch deutlich den Druckpunkt und weiß definitiv, ob und wann ein Knopf gedrückt wurde.

Auswahl des Aufnahme-Modus

Über das Touch-Display lassen sich die verschiedenen Aufnahme-Modus per Wischgeste in der Mitte des Displays auswählen. Die X3 reagiert dabei erfreulich schnell und präzise auf die Eingaben und quittiert diese mit Piepslauten und sanfter Vibration. Beides lässt sich an der Kamera deaktivieren.

Auswahl des Aufnahme-Modus

Auswahl des Aufnahme-Modus

Zu keinem Zeitpunkt hat die Kamera zögerlich reagiert. Das mag kleinlich klingen, aber für mich ist das ein wichtiger Aspekt beim Umgang mit technischen Geräten und definitiv ein Spaß-Faktor.

Auswahl der Bildeinstellungen

Hat man einen Aufnahme-Modus ausgewählt lässt sich dieser hinsichtlich Auflösung, Bildrate, Filter und Belichtungseinstellungen anpassen. Die einzelnen Aspekte werden durch Wischgesten vom unteren bzw. rechten Display-Rand ins Bild gezogen und bei Bedarf wieder zurückgeschoben.

Einstellung von Filtern, Auflösung, Bildrate und Belichtungseinstellungen

Einstellung von Filtern, Auflösung, Bildrate und Belichtungseinstellungen

Mit dem Drücken des Aufnahme-Knopfes unterhalb des Displays wird die Aufnahme gestartet und durch abermaliges Drücken auch wieder gestoppt.

Neben dem Aufnahme-Knopf befindet sich der Knopf zum Umschalten der Optik, denn die X3 kann

  • nur die vorderseitige Optik nutzen
  • nur die rückseitige Optik nutzen
  • die vorder- und rückseitige Optik für 360°-Aufnahmen nutzen

Auswahl der Schnell-Einstellungen

Das bringt mich zum letzten Knopf, der sich seitlich der X3 unterhalb des Ein-/Ausschalters befindet: Der mit „Q“ gelabelte Knopf ermöglicht das Aufrufen der Schnell-Einstellungen. Hinter den Schnell-Einstellungen verbirgt sich eine Liste von max. fünf Profilen, die den gewählten Aufnahme-Modus samt seiner Aufnahme-Einstellungen zusammenfasst.

Liste der Schnell-Einstellungen

Liste der Schnell-Einstellungen

Wenn man Vorlieben für Aufnahmen hat, ist man nicht gezwungen, die Anpassungen immer wieder aufs Neue vorzunehmen. Man nimmt die Einstellungen einmalig vor, wechselt über den Q-Knopf in die Schnell-Einstellungen und legt diese dort als neues Profil ab. Werden sie erneut benötigt, ruft man einfach das Profil über die Schnell-Einstellungen ab.

Unterm Strich gefällt mir das Bedienkonzept der X3 sehr gut. Es erinnert eine bisschen an das von Smartwatches und ist daher schnell erlernt.

Funktionen und Aufnahmemodus

Selten habe ich bisher mit Action-Kameras hantiert und noch nie mit einer 360°-Kamera. Aus diesem Grund lohnt es sich ganz besonders einen detaillierten Blick auf die Funktionen der X3 zu werfen. Insbesondere beim Thema 360° gilt es ein paar Dinge zu beachten, über die ich mir vorher nie so richtig Gedanken gemacht habe.

360° Video-Aufnahmen

Fangen wir mal bei dem Aspekt an, der die X3 so besonders macht – die 360°-Aufnahmen: Die X3 ist mit zwei Linsen ausgestattet, die dank ihres Weitwinkels nicht nur das Bild vor und hinter der Kamera erfassen können, sondern auch das Geschehen neben, über und unter der Kamera. Das bringt zwei immense Vorteile mit sich:

  • Erlebnis statt Beobachtung

    Filme ich mit einer normalen Action-Kamera oder dem Smartphone, muss ich fortwährend darauf achten, dass die Kamera immer in Richtung meines Motivs zeigt. Das ist nicht nur wenig flexibel, sondern fordert auch meine Aufmerksamkeit. Aufmerksamkeit, die ich vielleicht an anderer Stelle dringender benötige. Weil die X3 alles um sich herum aufnimmt, muss ich mir hinsichtlich des Blickwinkels deutlich weniger Sorgen machen. Ganz ohne Sorgfalt geht es auch bei einer 360°-Kamera nicht, und dennoch ist es deutlich entspannter Videos und Fotos aufzunehmen, bei denen der Fokus weiterhin auf dem Erleben der Situation liegt, nicht bei derem Beobachten.

  • Wahl des Blickwinkels

    Der zweite Vorteil für mich ist der weitestgehende Verzicht des Wechseln des Blickwinkels, weil die Kamera ja eh alles um sich herum aufnimmt. Ich muss mich während des Aufnahme gar nicht darum kümmern, ob das Objektiv im passenden Moment auf das Motiv der Wahl gerichtet ist und kann vor allem ohne es in der Situation entscheiden zu müssen mich erst später beim Framing auf einen Blickwinkel festlegen.

Wie und wo man die X3 am besten positioniert und welche Aufnahme-Effekte damit erzielt werden können, muss mit der Zeit gelernt werden. Auch ich stehe erst am Anfang dessen, was die X3 zu leisten vermag. Beim Lernen helfen übrigens die vielen Videos und Tutorials, die sich im Netz oder direkt in der Insta360 App finden. Insta360 hat eine große Community, die für viele Fragen Antworten bereithält.

Die meisten dürften wissen, dass sich hier auf der Webseite keine Videos finden. Ich bin eben kein Content Creator, der mit Videos Inhalte vermittelt und somit auch kein Experte auf dem Gebiet der Action- und 360°-Kameras. Wenn du bis hier gelesen hast, dann gehörst du vielleicht auch nicht dazu und möchtest herausfinden, was dir als Einsteiger so eine 360°-Aufnahme bringt und wie hoch die Hürde für den Einstieg ist.

Die erste Frage lässt sich leicht beantworten, denn die X3 bietet auf jeden Fall eine Menge Spaß. Das fängt schon beim Entdecken der Möglichkeiten an, wann, wo und wie die X3 am besten zum Einsatz kommt. Sind die Aufnahmen dann erstmal auf die Speicherkarte gebannt, geht es mit dem Erlebnis weiter, die Aufnahmen zu einem tollen Ergebnis zusammenzuschneiden. Bei den 360°-Kamera läuft das unter dem Begriff „Reframing“.

Auch hier unterstützt die App mit Inhalten und Funktionen. Weil die ersten Ergebnisse Appetit auf mehr machen, freue ich mich schon auf weitere Testläufe. Und vielleicht finden sich eines Tages dann auch Videos zu Sportuhren und sportlichen Gadgets.

360° Foto-Aufnahmen

Der Vollständigkeit halber soll der 360°-Fotomodus nicht unerwähnt bleiben, denn wenn die X3 Rundum-Sorglos-Videos aufnehmen kann, dann kann sie natürlich auch Standbilder von Form von Fotos aufnehmen. Das macht sie mit einer wahnsinnigen Auflösung von 72 Megapixeln. Da dürfte aber eine ganze Marketing und wahrscheinlich ein Quad-Bayer-Sensor zum Einsatz kommen. Ich versuche die Tage mal bei guten Lichtverhältnissen die Aufnahmen mit 72 MP und 18 MP gegenüberzustellen.

360°-Foto und Reframing als Tiny Planet

360°-Foto und Reframing als Tiny Planet

Ungeachtet der Auflösung tut man gut daran, den Selbstauslöser zu benutzen, der sich zwischen drei, fünf, zehn und 15 Sekunden einstellen lässt.

Wie auch bei den Videos lässt sich der Bildausschnitt zu einem späteren Zeitpunkt in der App wählen, das Foto aber bereits in der Gallerie auf der X3 ansehen und drehen. Dabei lassen sich auch abgefahrene Perspektiven kreieren, z.B. der Tiny Planet.

Was die Aufnahmen der X3 fast magisch macht, ist die Fähigkeit der X3, den Selfie-Stick verschwinden zu lassen. Je nach Länge des Selfie-Sticks wirken die Aufnahmen dann schon wie von einer Drohne angefertigt. Wer es versteht die Hand mit dem Stick auch noch „natürlich“ wirken zu lassen, der sorgt für verblüffende Aufnahmen.

HDR Aufnahmen

Neu im Vergleich zur One X2 ist der HDR-Modus, der sowohl für Videos als auch für Fotos genutzt werden kann.

Bei Fotoaufnahmen enstehen die Fotos mit dem hohen Dynamikumfang durch die Aufnahme von drei bis zu neun Einzelaufnahmen. Einige Aufnahmen sind bewusst unterbelichtet, anderen bewusst überbelichtet. Die Kamera rechnet im Anschluss die Aufnahmen zu einem Bild zusammen und nutzt dabei die Bereiche der Aufnahme, die aufgrund der Belichtungssteuerung nicht vollständig überbelichtet bzw. aufgrund von Unterbelichtung völlig abgesoffen sind.

Die Unterschiede sind sichtbar, in manchen Fällen gefallen mir die Ergebnisse aber nicht. Es ist eigentlich wie immer bei HDR-Aufnahmen: Manche sorgen dafür, dass die Kinnlade herunterklappt, andere sehen einfach völlig schräg aus.

Für die Aufnahme der Videos muss Insta360 einen anderen Weg beschreiten, die Ergebnisse sehen in den meisten Situation konstrastreicher aus, ohne unnatürlich zu wirken.

Timelapse / TimeShift

Zwei Aufnahme-Modus die ähnlich und doch ganz unterschiedlich sind, sind der Timelapse (dt. Zeitraffer) und der TimeShift-Modus.

Die Timelapse-Modus ist der klassische Zeitraffer-Modus, bei dem die Kamera an einer Stelle verweilt, alle paar Sekunden ein Bild aufnimmt und diese zu einem Video zusammenfügt. Die X3 lässt dabei Intervalle zwischen den Aufnahmen von

  • 0,2 Sekunden
  • 0,5 Sekunden
  • 1 Sekunden
  • 2 Sekunden
  • 4 Sekunden
  • 10 Sekunden
  • 30 Sekunden
  • 60 Sekunden
  • 120 Sekunden

bei einer max. Auflösung von 8K und 30 Bildern/Sek. zu.

Beim TimeShift-Modus hingegen verweilt die Kamera nicht an einem Ort, sondern wird während der Aufnahme bewegt. Grundlegend handelt es sich um eine normale Video-Aufnahme und erst im Anschluss wird in der App oder in Insta360 Studio der TimeShift-Effekt durch Beschleunigung des ganzen oder Teilen eines Videos hinzugefügt. Das Ergebnis sind im allgemeinen Sprachgebrauch ein Hyperlapse-Video.

Mich-Modus

Wer sich gerne im Zentrum der Aufnahme hat, der wird den Mich-Modus zu schätzen wissen, denn die Kamera fängt euch bei der Aufnahme ein und zaubert gleichzeitig den Selfie-Stick weg. Weil die Aufnahme bis zu 60 Bildern/Sek. erlaubt, sind die Aufnahmen besonders flüssig.

Weil der Modus offenbar mit einer Linse auskommt, findet sich er sich unter den Aufnahme-Modus für die Einzelobjektive. Während der Aufnahme wird die X3 per Selfie-Stick einfach horizontal gehalten. Da die Kamera sehr genau weiß, welches Motiv sie wo einzufangen hat, braucht es nach der Aufnahme auch kein Reframing.

Bullet Time

Hinter dem Bullet-Time-Modus versteckt sich eine Aufnahmeart, die an die Matrix-Filme erinnert, in denen die Kamera einmal komplett um den Protagonisten gefahren ist, während dieser in der Luft im Sprung verweilte. Weil der Bullet-Time-Modus ein wenig anders funktioniert, heißt er wahrscheinlich auch nicht Matrix-Modus.

Der Unterschied beim Bullet-Time-Modus ist, dass das aufgenommene Motiv während der Aufnahme nicht wirklich einfriert, aber immerhin in Zeitlupe eingefangen wird. Durch Rotation der Kamera oberhalb des Kopfes wird dennoch der Eindruck erzeugt, das Bild bliebe stehen und zeige das Motiv von allen Seiten.

Weil die Bullet-Time-Aufnahmen am besten mit dem entsprechenden Bullet-Time-Griff oder der Bullet-Time-Strippe funktioniert, kann ich euch aktuell kein eigenes Video zeigen, binde hier aber ein Video von Youtube ein.

Der Griff, den es als Zubehör ab 22 € bei Insta360 zu kaufen gibt, kann an den Selfie-Stick von Insta360 geschraubt werden und erlaubt das sichere Kreisen der Kamera über dem Kopf.

Loop-Aufnahmen

Ihr kennt wahrscheinlich den einen oder anderen Youtuber, der irgendwelche verrückten Tricks zeigt und von denen man meint, sie klappten nach dem 3-5x Versuch. Meist dauert es jedoch Stunden, bis ein solcher Trick funktioniert und das die ganze Zeit filmen zu müssen, stößt an vielerlei Grenzen. Vor allem aber entsteht viel Videomaterial, das meiste davon für die Rundablage.

Für genau diesen Zweck hat Insta360 den Loop-Modus entworfen, der fortlaufend aufnimmt, aber nur die letzten X Minuten speichert. Ältere Daten werden einfach überschrieben. Das Prinzip kennt man von Dashcams, die ebenfalls nur die letzten paar Minuten Aufnahmen vorhalten dürfen und älteres Material löschen oder überschreiben müssen.

Wenn meine Tochter mal wieder versucht einen Handstand zu machen, ich werde den Loop-Modus nutzen. Sollte der dann mal klappen, dann stoppen ich nur noch die Aufnahme, schneiden die Ränder des Videos ein wenig zurecht und präsentiere es den Großeltern als ob es beim ersten Versuch geklappt hätte.

Starlapse

Der Starlapse-Modus soll die Aufnahme von Startrails ermöglichen, also während der Nacht den Sternenhimmel mit besonders hoher Lichtempfindlichkeit über einen langen Zeitraum aufnehmen und so die relative Bewegung der Sterne zeigen.

Nun habe ich seit dem Erhalt der X3 für den Test seit 3 Wochen November-Wetter zu beklagen. Grau in grau und meist noch Regen dazu. Keine Chance einmal den Sternenhimmel zu sehen und zu schauen, wie sich die Insta360 X3 schlägt. Ich hole es nach, wenn sich die Chance bietet. Versprochen.

Serie / Intervall

Der Vollständigkeit halber sollen der Serie- und der Intervall-Modus nicht unerwähnt bleiben. Sie sind aber weniger sexy als die zuvorgenannten Modus und ich suche noch ein bisschen nach deren Verwendung.

Die Serien-Aufnahme ist ein Foto-Modus, in dem neun Bilder in schneller Abfolge aufgenommen werden. Ich kann es mir am ehesten für eine Foto-Collage vorstellen, die die Bilder in Abfolge bringt. Vielleicht auch die Aufnahme einer Situation in der die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass eine Aufnahme nicht ausreicht, um den richtigen Moment zu erwischen. Wie gesagt, ich bin noch am Herausfinden.

Auch der Intervall-Modus ist ein Foto-Modus in dem Aufnahmen in einem bestimmten Abstand fortlaufend angefertigt werden.

Bild- und Tonqualität

Ich würde lügen, wenn die Bild- und Tonqualität nicht einen wesentlichen Anteil am Erfolg einer Kamera ausmacht. Das gilt natürlich auch für die Insta360 X3, aber eben nur zum Teil. Das was die 360°-Kamera an Einsatzmöglichkeiten und kreativem Potential bietet, ist mindestens genauso entscheidend. Aber erstmal zurück zur Bildqualität…

  • Bildqualität der X3

    Auf dem Papier geizt auch die X3 nicht mit Superlativen, aber 8K Timelapse und 72 MP Fotoaufnahmen sind eher dem Marketing dienlich als dem Nutzer. Die Unterschiede zu den weniger hohen Auflösungen sind jedenfalls marginal und bei weitem nicht so ausgeprägt, wie die Zahlen es vermuten lassen. Wer alleinig auf die einzelnen Pixel Wert legt und Pixelpeeping betreibt, der wird mit der X3 nicht froh – was bei Weitem nicht heißt, dass die X3 schlechte Bilder generiert. Sie sind einsatz- und zielgruppengerecht gut.

    Die besten Bilder liefert die X3 am hellichten Tag. Dass bei einer 360°-Kamera mit einem ausgeprägten Fisheye-Effekt zu rechnen ist, sollte Jedem bewusst sein. Umso erstaunlicher ist die Leistungsfähigkeit der Algorithmen, die aus den Bildern fast lineare Aufnahmen zaubern können, auch wenn sich dann der Bildauschnitt verringert.

    Der HDR-Video-Modus hat seine Stärken bei dem miesen Grau-in-Grau-Wetter der letzten Wochen nicht unter Beweis stellen können. Das gleiche gilt für die HDR-Foto-Aufnahmen. Sobald sich hier mal ein lichter Tag zeigt, finden sich hier auch die entsprechenden Vergleichsaufnahmen.

    Nimmt die Dunkelheit zu, versucht die X3 die Empfindlichkeit des Bild-Sensors zu erhöhen. Das hat Bildrauschen zur Folge, das man den Bildern auch ansieht. Um auch in dämmrigen oder dunklen Umgebungen das Optimum aus der Aufnahme herauszuholen, dafür ist der Sensor mit seinen 1/2″ schlichtweg zu klein.

  • FlowState Bildstabilisierung

    Was nützen die sportlichsten Aufnahmen und die tollsten Motive, wenn das Video am Ende des Tages verwackelt ist. Um das zu verhindern bieten die aktuellen Insta360-Kameras die FlowState-Bild-Stabilisierung, die auf die Daten des 6-Achsen-Gyroskops zurückgreifen und die Wackeln und Stolpern einfach herausrechnen. Das Ergebnis sind stabile Kamerafahrten mit weichen und flüssigen Bewegungen. Und ganz ehrlich, die Ergebnisse sind ziemlich cool. Ich habe leidvolle Erfahrungen mit einer alten GoPro ohne Stabilisierung machen dürfen und wenn man weiß, dass es anders geht, möchte man darauf nicht verzichten.

  • Tonqualität der X3

    Die X3 hat vier Mikrofone verbaut und Insta360 verspricht „Vollständig verbesserte, immersive Audioqualität“. Man möchte gar nicht wissen, wie dann die One X2 geklungen hat, denn wirklich berauschend sind die Tonaufnahmen nicht. Trotz Windgeräuschreduzierung, fange die Mikrofone immer noch genug Luftbewegungen ein. Da hat das miese Herbstwetter in Bezug auf die Tonqualität bei Wind einmal seine Stärken ausgespielt.

    Auch ohne die Störgeräusche durch den Wind, findet die X3 nicht ihre tonale Form nicht. Ich will die Qualität nicht schönreden, aber durchaus relativieren, denn wenn man die Video mit stimmungsvoller Musik hinterlegt, bleibt gar nicht mehr so viel von der durchschnittlichen Tonaufnahme übrig.

Wie wichtig einem Ton- und Bildqualität sind, möge jeder selbst entscheiden. Für mich schöpft die X3 ihren Mehrwert aus der Vielseitigkeit und dem kreativen Potential – nicht zwingend aus den schärfsten und kontrastreichesten Bildern und kristallklaren Tonaufnahmen.

Insta360 App

So ziemlich am Ende müssen wir uns auch noch einmal im Detail um die Insta360 App kümmern, die es kostenlos für iOS und Android im jeweiligen App Store zum Herunterladen gibt. Mit 600+ MByte ist die App ziemlich gut und man sollte sie vielleicht lieber über ein WLAN laden, als über LTE in der U-Bahn.

Wer die Account-Pflicht vieler Hersteller misbilligt, der wird von Insta360 positiv überrascht sein, denn die App funktioniert auch ohne das Anlegen eines Nutzerkontos, auch wenn dieses kostenlos ist.

Die App ist zentrale Anlaufstelle für Arbeiten mit und um die Kameras drumherum. Sie gliedert sich in

  • Anleitungen und Tutorials

    Gerade für Anfänger wie mich, stellt der Erkunden Bereich eine besonders wertvolle Wissenquelle dar. Hier finden sich Tutorials und inspirierende Videos von Usern aus der Insta360-Community, die das Potential der X3, aber auch jeder anderen Kamera von Insta360 eröffnen. Dass hier auch die Inhalte für anderer Kameras angeboten werden (u.a. Ace Pro, GO 3, One RS) gestaltet den Bereich ein bisschen unübersichtlicher als notwendig. Da wünsche ich mir für die Zukunft doch einfach, dass sich die Anzeige an den mit der App gekoppelten Kameras orientiert bzw. man einen Filter setzen kann.

  • Album mit den eigenen Aufnahmen

    Im Album findet man die Aufnahmen, die man mit der Kamera angefertigt hat und die man in die App heruntergeladen hat. Liegt das Bildmaterial noch auf der Kamera, wird hier die Aufnahme nur angezeigt, solange die Kamera mit der App verbunden ist. Wird die Kamera ausgeschaltet, verschwinden deren Anzeige. Es ist übrigens angeraten, die Aufnahmen möglichst schnell auf das Smartphone (oder Tablet) zu bekommen. Das Arbeiten mit den Videos geht dann einfach deutlich schneller vonstatten.

  • Live-Vorschau / Steuerung der Kamera

    Wer die Kamera nicht über das Touch-Display steuern will oder kann, der kann auch zur App greifen. Diese zeigt nicht nur die Live-Vorschau an, sondern lässt die Steuerung der Kamera im gleichen Maße wie das über Display zu. Manchmal ist das sogar von Vorteil, denn wer die X3 auf einem langen Selfie-Stick montiert hat, der möchte diesen nicht fortlaufend ein- und ausfahren, wenn Änderungen an der Kamera vorgenommen werden sollen.

  • Bearbeiten von Videos

    Hier versteckt sich die große Mächtigkeit der App, denn hier werden die Bildaufnahmen bearbeitet, geschnitten, mit Musik untermal und neu zusammengefügt. Ich will im Anschluss ein bisschen genauer drauf eingehen.

In der App finden sich natürlich auch Einstellungen zur App selbst, den Geräten und Firmware-Updates.

Lasst uns noch einmal einen Blick auf das Bearbeiten von Bildaufnahmen schauen, denn das sogenannte „Reframing“ ist bei 360°-Kameras essentiell und wer bisher nur mit „normalen“ Action-Kameras Bilder festgehalten hat, der wird viel Neues lernen können.

Wenn mit einer 360°-Kamera Aufnahmen angefertigt werden, dann filmt die Kamera einfach alles um einen drum herum. Das hat viele Vorteile, aber spätestens, wenn man das Video präsentieren möchte, muss man sich für einen Bildausschnitt entscheiden. Man bestimmt also, zu welchem Zeitpunkt der Aufnahme welcher Bildauschnitt angezeigt wird und wie die Übergänge zwischen diesen Keyframes sind.

Klingt alles viel komplizierter als es ist, denn die Insta360 App versorgt selbst Anfänger mit den notwendigen und einfach gestalteten Werkzeugen, um beim Reframing kreativ loslegen zu können. Wer darüber hinaus Hilfe benötigt wird in der Community schnell fündig und zahlreiche Videos bei Youtube vermitteln die Möglichkeiten der App.

Zusätzlich zum Reframing können auf einfache Weise Bildeffekte angewandt und Musik unter die Aufnahmen gelegt werden. Die Auswahl in beiden Kategorien ist groß und man tut gut daran, es langsam angehen zu lassen, weil die Möglichkeiten enorm sind.

Übrigens: Wer statt an Smartphone oder Tablet lieber am Mac oder am PC arbeitet, der kann über die Webseite von Insta360 die kostenlose Studio-Software herunterladen. Es braucht nur die Angabe der Seriennummer der Kamera. Dank der großen Bildschirme und der meist größeren Power der Computer, eignet sich das Insta360-Studio vor allem für größere Video und Projekte.

Die Software beschränkt sich aber vor allem auf das Reframing und den Videoschnitt. Die Effekte, Musik und Filter, die die App zu bieten haben, habe ich in der Studio-Software nicht entdecken können.

Ergebnis des Insta360 X3 Tests

Wertung: 93%
Unsere Wertung: 93%
Vorteile
  • hohe Videoqualität bei guter Ausleuchtung
  • riesiges, kreatives Potential
  • einfache Bedienung per Touchscreen
  • einfach zu bedienende App / Software
Nachteile
  • hoher Preis

Mir fällt es schwer die Leistung der X3 in Worte zu fassen, weil ich gar nicht so richtig weiß, wo ich anfangen soll. Die Insta360 X3 ist auf jeden Fall eine leistungsfähige, durchdachte und weitestgehend unkompliziert zu bedienende 360°-Kamera.

Obwohl man eigentlich sofort mit der X3 loslegen kann, kommt mir die Einstiegshürde höher vor als z.B. der GO 3. Bei einer „normalen“ Action-Kamera ist klar, was auf der Aufnahme zu finden ist und was nicht. Bei 360°-Kameras sieht die Welt anders aus. Das erfordert, sich auf die Kamera und ihre Eigenheiten, aber auch ihre Vorteile einzulassen und viel auszuprobieren. Insta360 unterstützt mit seiner App und der Präsenz in den sozialen Medien so gut es geht.

Wenn ich etwas zu meckern habe, dann sind es Kleinigkeiten: So haben die Knöpfe einen sehr strammen Druckpunkt und ich erwische mich dabei, wie ich mir manchmal wünsche, ich müsste weniger Kraft ausüben. Die optional erhältlichen Sticky Lens Guards (quasi stabile, schützende Kontaktlinsen für die Optik) würde ich der Kamera einfach standardmäßig beilegen. Bei einem Preis für die Kamera ab 529 € gehört das gefühlt irgendwie dazu.

Für das Gebotene scheint mir der Preis völlig angemessen – günstig ist die Kamera dadurch dennoch nicht. Wer aber abseits der Norm Videos aus den verrücktesten Winkeln und mit den wildesten Kamerafahrten realisieren möchte, der wird auch diesen Preis bereit sein zu zahlen. Für Reisende, die möglichst viele Erinnerungen vor und hinter der Kamera festhalten wollen, eignet sich die Kamera besonders. Und sie ist definitiv eine Familien-Kamera, denn meine Tochter steht schon Schlange und möchte wilde Videos mit Papa drehen.


Offenlegung / Werbung: Das Produkt wurde mir auf meine Anfrage hin für den Test der/des Insta360 X3 von Insta360 kostenlos zur Verfügung gestellt. An den Inhalt des Testberichts wurden keine Bedingungen geknüpft. Der Inhalt des Testberichts spiegelt somit vollständig meine eigene, unvoreingenommene Meinung und Erfahrung mit dem Produkt wider.

Warum der Beitrag dennoch als 'Werbung' gekennzeichnet ist, könnt ihr unter Kennzeichnungspflicht nachlesen.

Inhaltsverzeichnis

Der Beitrag Insta360 X3 Test – Action vor und hinter der Kamera erschien zuerst auf Fitness Tracker Test.

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https://www.fitness-tracker-test.info/insta360-x3-test/feed/ 0
Insta360 GO 3 Test – Kleinste Action-Kamera ganz groß https://www.fitness-tracker-test.info/insta360-go-3-test-kleine-action-kamera-ganz-gross/ https://www.fitness-tracker-test.info/insta360-go-3-test-kleine-action-kamera-ganz-gross/#respond Fri, 17 Nov 2023 22:32:30 +0000 https://www.fitness-tracker-test.info/?p=18717 Action-Kameras müssen nicht von GoPro kommen - das zeigt eindrucksvoll der Test der Insta360 GO 3, die unglaublich klein, leicht und vielseitig ist.

Der Beitrag Insta360 GO 3 Test – Kleinste Action-Kamera ganz groß erschien zuerst auf Fitness Tracker Test.

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Insta360 bietet mit der GO 3 die vielleicht kleinste und leichteste Action-Kamera auf dem Markt an. Dabei macht sie vieles besser als ihr Vorgänger GO 2. Ich durfte mir die Action-Kamera für euch anschauen und ausprobieren.

Die Zeiten, in denen der Markt der Action-Kameras von GoPro dominiert wurde ist längst vorbei. Zahlreiche Hersteller bieten Modelle für unterschiedlichste Bedürfnisse an. Ganz vorne mischt Insta360 mit, die neben der GO 3 auch weitere Kameras anbieten und sich auch beim Angebot von Zubehör nicht zu verstecken brauchen.

Übersicht

Um die Insta360 GO 3 ein bisschen besser einordnen zu können, habe ich einmal die wichtigsten Eckdaten der GO 3 und der GO 2 gegenüber gestellt.

GO 3GO 2
Kamera54,4 × 25,6 × 23,2 mm / 35,5 g52,9 × 23,6 × 20,7 mm / 26,5 g
Action Pod / Ladeschale63,5 × 47,6 × 29,5 mm / 96,3 g68,1 × 48,54 × 26,5 mm / 63,5 g
Display2,2" Touch-
Mikrofone21
Sprachsteuerung+-
Auflösungen- 2,7K
- 1440P
- 1080P
- 1440P
- 1080P
Speicher- 32 GByte
- 64 GByte
- 128 GByte
- 32 GByte
- 64 GByte
Live-Vorschau- Smartphone
- Action Pod
- Smartphone

Insta360 hat die GO-Serie an wichtigen Stellen verbessert. Hervorzuheben sind der Action Pod, der über ein klappbares 2,2″ Display verfügt und zum einen das Bild des GO-3-Kamerateils anzeigt, zum anderen Einstellungen für die Aufnahmen zulässt. Die max. Auflösung wächst auf 2.7K, während die Bildraten bei beiden Modellen gleich sind und daher hier nicht extra aufgeführt sind. Die Sprachsteuerung ermöglicht die GO 3 auch ohne Hände zu bedienen, reagiert aber bisher nur auf englische und chinesische Ansagen.

Auf die neuen Video-Modus, die die GO 3 mitbringt, komme ich nachher noch einmal zurück.

Unboxing und erster Eindruck

Insta360 vertreibt die GO 3 in einer 21 x 8 x 11 cm großen Verpackung, die neben dem Produktfoto die Features und ein paar Formen der Anwendungsmöglichkeiten der GO 3 zeigt.

Verpackung der Insta360 GO 3

Verpackung der Insta360 GO 3

Entfernt man den Deckel, wird der Blick auf die GO 3 frei bzw. auf einen Teil der GO 3. Ich komme gleich darauf zurück.

Insta360 GO 3 – Kamera

Insta360 GO 3 – Kamera

Unmittelbar beim Auspacken, macht man die erste Bekanntschaft mit einem der wesentlichen Konzepte der kleinen Action-Kamera: die magnetische Haftung. Auch hierauf komme ich gleich noch einmal zurück.

Action Pod und Zubehör

Action Pod und Zubehör

Stöbert man ein wenig weiter, finden sich u.a.

  • eine kleine, schwenk- und drehbare Halterung
  • ein Clip zur Befestigung der GO 3 an einer Schirmmütze
  • einen Anhänger, um die GO 3 an der Kleidung zu tragen
  • die zweite Hälfte der GO 3
Dreh- und schwenkbare Halterung
Clip zur Befestigung an einer Schirmmütze
Anhänger zur Befestigung an der Kleidung

Zwei Hälften?! Richtig gelesen, denn die GO 3 besteht wirklich aus zwei Teilen:

  • GO 3-Kamera

    Die GO 3-Kamera bildet den kleineren, ca. daumengroßen Teil der Kamera. Hier befinden sich die Linse und der Bildsensor. Gleichzeitig verfügt die GO 3-Kamera über eine kleinen, integrierten Akku, den fest verbauten Speicher und den Knopf zum Starten und Stoppen von Video-Aufzeichnungen bzw. zum Aufnehmen von Fotos.

    GO 3-Kamera

    GO 3-Kamera

  • Action Pod

    Der Action Pod bietet mit 63,5 x 47,6 x 29,5 mm das typischere Maß für Action-Kamera und bildet die zentrale Steuerzentrale der GO 3. Auch der Action Pod hat einen integrierten Akku und kann via USB-C geladen werden. Sobald der Kamera-Teil ans Gehäuse geklippt ist, teilt der Action Pod seinen Akku und lädt die GO 3-Kamera gleichzeitig auf.

    Action Pod ohen Kamera

    Action Pod ohen Kamera

Für den festen Halt sorgt zum einen der kräftige Magnet an der GO 3-Kamera, zum anderen rasten zwei kleine Haken in den Kamera-Teil ein, die nur mechanisch durch Drücken des Release-Knopfes wieder gelöst werden können.

Halteklammern als zusätzliche Sicherung

Halteklammern als zusätzliche Sicherung

Ganz ehrlich, der Magnet haftet bereits derart fest, dass ich wenig Angst hätte, die GO 3-Kamera macht sich selbständig. Es braucht anfangs sogar ein bisschen Mut so fest an dem Kamera-Teil zu ziehen, damit Action Pod und Kamere wieder getrennte Wege gehen.

GO 3-Kamera im Action Pod

GO 3-Kamera im Action Pod

Die GO 3-Kamera ist rundherum gummiert und somit auch mit feuchten Fingern gut zu handhaben. Der Action Pod ist zwar größer, aufgrund seiner glatten Oberfläche aber auch ein bisschen rutschiger, wenn die Hände nicht trocken sind. Wo wir schon beim Thema „Wasser“ sind: Die kleine GO 3 ist IPx8 klassiert und bis zu einer Tiefe von 5 Metern wasserdicht. Der Action Pod sollte vom Wasser ferngehalten werden, er ist nur vor Spritzwasser geschützt.

Das 2,2″ große Display kann um 180 Grad nach oben geklappt werden, so dass man die Aufnahme sehen kann, selbst wenn man vor der Kamera steht. Gerade VLogger werden diese Möglichkeit zu schätze wissen.

Klappbares Display

Klappbares Display

Ansonsten hinterlässt das Gesamtpaket einen sehr hochwertigen Eindruck. Für eine UVP ab 429 € darf es eigentlich auch keinen Anlass zur Kritik geben.

Erste Schritte

Um die Insta360 GO 3 erstmalig einzurichten, sollte man sich rund 10 Minuten Zeit nehmen und einen Ort mit WLAN-Empfang wählen.

Einrichten der Kamera

Einrichten der Kamera

Einen guten Teil der Zeit nimmt das Herunterladen der rund 650 MByte großen App ein, die es für iOS und Android kostenlos gibt. Während die Software noch lädt, kann man sich mit der Kamera vertraut machen.

Bereits wenige Sekunden nach dem Einschalten fragt die GO 3 über das Display des Action Pod die Systemsprache ab. Die weiteren Einrichtungsschritte teilen sich App und Kamera untereinander auf und machen sich u.a. über Bluetooth und ein eigens aufgespanntes WLAN einander bekannt.

Kurze Einführung durch die Kamera selbst

Kurze Einführung durch die Kamera selbst

Das Vermitteln der wesentlichen Bedienung nimmt die GO 3 selbst in die Hand und zeigt auf dem kleinen Display wie

  • der Aufnahmemodus gewechselt wird
  • die Bildqualität (u.a. Auflösung, Bildrate und Stabilisierung) verändert wird
  • bestehende Aufnahme gesichtet werden
  • die Schnell-Einstellungen aufgerufen werden

Das kleine Tutorial lässt sich dankbarerweise auch zu einem späteren Zeitpunkt über die System-Einstellungen noch einmal aufrufen.

Die wichtigen Schritte sind damit gemeistert und der Benutzung steht nichts mehr im Wege.

Bedienung

Zentrales Konzept der Bedienung ist der Action Pod mit dem Touch-Display. Hier lassen sich alle Einstellungen der Action-Kamera vornehmen, Video-Aufnahmen starten und stoppen und einzelne Fotos aufnehmen. Alternativ kann die Insta360 App auf einem gekoppelten Smartphone genutzt werden. Ich wende mich der App später noch einmal zu.

Zurück zum Action Pod: Auf Tipp- und Wischgesten reagiert das kleine Display sehr zügig. Es macht richtig Spaß mit einem derart reaktiven Produkt zu arbeiten.

Weil die GO-3-Kamera auch losgelöst vom Action Pod genutzt werden kann, können Video-Aufnahmen oder Fotos auch über den Knopf an der Kamera direkt realisiert werden.

Selbst wenn der kleine Kamera-Teil nicht am Action Pod haftet, kann von dort die Aufnahme gestartet und gestoppt werden.

Kamera überträgt das Live-Bild an den Action Pod

Kamera überträgt das Live-Bild an den Action Pod

Super gestaltet sich die Möglichkeit, das Live-Bild der GO 3-Kamera selbst dann noch auf dem Display des Action Pod zu sehen, wenn beide voneinander getrennt sind. Das Bild ist dann zwar für einen kleinen Moment zeitversetzt, aber völlig problemfrei für das Prüfen des Bildausschnittes und der Einstellungen nutzbar.

Während der Aufnahme blinken die kleinen LED sowohl an der GO 3-Kamera als auch am Action Pod rot und wechseln beim Stoppen der Aufnahme wieder ins Türkise.

Die LED geben auch über den Ladezustand der Akkus und dem verbleibenden Platz auf dem verbauten Speicher Auskunft. Sich einmal die verschiedenen LED-Status anzuschauen, baut Überraschungen vor.

Funktionen und Aufnahmemodus

Ganz zu Beginn hat mich die Anzahl der Funktionen ein bisschen überwältigt. Wenn man sich davon nicht beeindrucken lässt, dann kann man mit der Insta360 GO 3 in den Standard-Einstellungen problemlos loslegen und tolle Ergebnisse erzielen.

Auswahl des Kamera-Modus

Auswahl des Kamera-Modus

Der ganze Funktionsumfang und damit einhergehend das Maß an Kreativität erschließt sich erst mit der Zeit – erst recht, wenn man mit Action-Kameras bisher wenig zu tun hatte.

Nach den ersten Schritten muss man sich ein bisschen auf die Kamera einlassen. Was nach Abenteuer klingt, gestaltet aber Insta360 sehr leicht. Sei es durch den durchdachten Aufbau der Einstellungen an der Kamera, dem Aufbau der App und dem Angebot an Anleitungen und Tutorials.

Schauen wir uns also einmal die Funktionen und Aufnahmemodus Stück für Stück an.

Aufnahmemodus

Die GO 3 verfügt über eine ganze Reihe von Aufnahmemodus, in deren Zentrum Video-Aufnahmen in den verschiedensten Spielarten stehen.

Fotos / HDR-Fotos / Intervall-Aufnahmen

Der vielleicht einfachste und gleichzeitig für eine Action-Kamera fremdeste Modus ist der Foto-Modus mit dem einfache Fotos aufgenommen werden.

Der Winkel kann zwischen Ultra und Linear verändert werden, wobei der Ultra(-weitwinkel)-Modus ein deutliches Fisheye zeichnet.

Für eine verzögerte Auslösung lässt sich ein Timer zwischen 3 und 60 Sekunden einstellen. Auch das Bildverhältnis und das Speicherformat der Aufnahme lassen sich konfigurieren.

Wer besonders konstrastreiche Aufnahmen benötigt, der greift zum HDR-Modus. Beim Drücken der Aufnahmetaste, nimmt die GO 3 automatisch drei (aber auch fünf, sieben und neun) Fotos auf, die

  • 1x unterbelichtet
  • 1x normal belichtet
  • 1x überbelichtet

sind. Anschließend rechnet die Kamera alle Bilder zu einem Bild mit besonders hohem Dynamikumfang zusammen.

Den Reigen der Foto-Aufnahmen schließt der Intervall-Modus ab, in welchem die Action-Kamera in festen zeitlichen Abständen eigenständig Fotos aufnimmet. Der Abstand liegt konfigurierbar zwischen 3 Sekunden und 2 Minuten.

Normale Video-Aufnahmen

Das Herzstück von Action-Kameras sind die Video-Aufnahmen – das ist bei der GO 3 nicht anders. Ich fange mal mit den „normalen“ Video-Aufnahmen an. Das klingt kleiner und profaner als es in Wirklichkeit ist.

Einstellungen für Video-Aufnahmen

Einstellungen für Video-Aufnahmen

Das fängt schon einmal damit an, dass man sich bei der Auflösung zwischen

  • 2,7K
  • 1440P
  • 1080P

entscheiden kann. Die GO 3 verfügt gegenüber der GO 2 über einen besseren Kamera-Sensor und erlaubt mit 2.7K die höhere Auflösung. An die noch detaillierten 5K-Auflösungen der aktuellen GoPro-Modelle reicht das nicht heran. Muss es auch nicht, denn die Insta360 GO 3 setzt ihre Schwerpunkte bei der Größe und Vielseitigkeit und verzichtet auf das Protzen mit hohen Pixelzahlen.

Bei der Bildrate lassen sich 30, 25 und 24 Bilder/Sekunde auswählen.

Der Bildausschnitt ist mit 16:9 fest vorgegeben, auch wenn zwischen dem Breitformat 16:9 und dem – in den sozialen Medien üblicheren – Hochformat 9:16 gewählt werden kann.

Weitere Einstellungen für Video-Aufnahmen

Weitere Einstellungen für Video-Aufnahmen

Zum Ultra- und Linear-Winkel der Fotoaufnahmen gesellt sich noch der Action-Winkel, der weniger Fisch-Perspektive bietet, aber dennoch eine ganze Menge von der Umgebung aufnimmt.

Zusäzlich besteht die Möglichkeit die Aufnahmen durch Einstellung von

  • Weißabgleich
  • Sättigung / Filter
  • Schwachlicht-Stabilisierung
  • EV

zu verändern. Nicht für alle sind die Einstellungen anfangs gleichermaßen wichtig. Wichtig zu wissen ist nur, dass es sie nicht zwingend braucht, um mit der GO 3 einfach loslegen zu können. Wer zu einem späteren Zeitpunkt höhere Ansprüche entwickelt die Aufnahmen zu beeinflussen, findet diese Möglichkeiten auch bei der GO 3.

FreeFrame-Videos

Ein besonderes Maß an Flexibilität erlauben Aufnahmen im FreeFrame-Modus. Dabei wird das Video in einem quadratischen Format aufgenommen. Ob der Sensor tatsächlich quadratisch ist oder nur ein Teil eines rechtwinkligen Sensors genutzt wird, das finde ich noch heraus.

Festlegen des Formats nach einer FreeFrame-Aufnahme 1/4
Festlegen des Formats nach einer FreeFrame-Aufnahme 2/4
Festlegen des Formats nach einer FreeFrame-Aufnahme 3/4
Festlegen des Formats nach einer FreeFrame-Aufnahme 4/4

Entscheidend ist, dass das Bildverhältnis erst nach der Aufnahme in der App gewählt werden muss.

Die Nutzung von FreeFrame eröffnet viel Spielraum, wenn man sich anfangs nicht festlegen will, manchmal auch nicht festlegen kann, in welcher Ausrichtung die Aufnahmen denn nun am Vielversprechendsten sind. Gleichzeitig erfordert es aber auch ein bisschen mehr der Nachbearbeitung, als es vielleicht im „normalen“ Video-Modus der Fall ist.

Wer nicht völlig davor zurückschreckt, der findet in der Insta360 App nicht nur einen übersichtlichen Video-Editor, sondern auch zahlreiche Infos und Tutorials.

In diesem Modus steht allerdings max. eine Auflösung von 1440P bei wahlweise 50, 30, 25 oder 24 Bildern/Sekunde zur Verfügung.

Loop-Aufnahmen

Ihr kennt wahrscheinlich die Videos mancher Youtuber, die irgendwelche verrückten Tricks zeigen, von denen man meint, sie klappten nach dem 3-5x Versuch. Das die Realität davon weit entfernt ist, dürfte jedem doch irgendwie klar sein.

Für genau solche Szenarien scheint die Loop-Aufnahme entworfen worden zu sein. Sie speichert nur einen festen Zeitraum, bevor die zu alten Daten überschrieben werden. Es ist den Dashcams nicht unähnlich, die auch fortwährend aufzeichnen, aber nur die letzten X Minuten speichern.

Wenn meine Tochter mal wieder versucht einen Handstand zu machen, ich werde den Loop-Modus nutzen. Sollte der dann mal klappen, dann stoppen wir nur noch die Aufnahme, schneiden die Ränder des Videos ein bisschen zurecht und können den Großeltern den Handstand bei ersten Versuch präsentieren.

Starlapse

Der Starlapse-Modus wird von Insta360 offiziell zu den Foto-Modus der Kamera gezählt. Ganz verkehrt ist dies nicht, denn immerhin nimmt die GO 3 mit sehr lichtempfindlichen Einstellungen fortlaufend Fotos auf und fügt sie automatisch zu einem Film zusammen.

Der Name ist Programm und soll es ermöglichen die relative Bewegung der Sterne filmen zu können, die nachts aufgrund der Erddrehung ihre Runden ziehen. Da es hier selbst hinter der Stadtgrenze von Berlin nachts nicht wirklich dunkel wird und seit rund zwei Wochen Wolken den Himmel zieren, hab ich bisher keine Möglichkeit gefunden, den Starlapse-Modus sinnvoll auszuprobieren.

Timelapse / Zeitlupe

Um einen langen Zeitraum in ein kürzeres Video zu raffen, kann der Timelapse-Modus der GO 3 genutzt werden. Bei einer fixen Auflösung von 1440P können Foto-Aufnahmen im Intervall von

  • 0,5 s
  • 1 s
  • 2 s
  • 4 s
  • 10 s
  • 30 s
  • 1 min
  • 2 min

angefertigt werden, die in Folge automatisch zu einem Film mit einer Bildrate von 30 Bildern/Sekunde zusammengeschnitten werden.

Den umgekehrten Ansatz verfolgen die Zeitlupen-Videos, in denen mit einer besonders hohen Bildrate von 120 Bildern/Sekunde bei der Aufzeichnung kurze Sequenzen in die Länge gestreckt werden können.

Hier beträgt die Auflösung sogar nur noch 1080P, um die Menge der Daten sinnvoll verarbeiten zu können.

Bild- / Videoqualität

Am Ende des Tages muss sich eine Kamera daran messen lassen, wie hoch die Qualität ihrer Bild- und Videoaufnahmen ist. Nun ist das aufgrund des subjektiven Empfindens ein recht schwieriges Thema.

Ich bin kein Content Creator der mit bewegten Bildern hantiert. Mein Content entsteht dadurch, dass ich mich sportlich betätige und darüber schreibe, welche sportliche Gadgets dabei helfen bzw. Spaß machen.

Und in genau diese Kategorie des „Spaß machens“ fällt auch die GO 3. Sie erreicht keine 5K wie die aktuelle GoPro. Aber brauche ich das für den Spaß, den die GO 3 schon mit 1440P oder 2,7K bietet? Nein, brauche ich persönlich nicht. Mich überzeugt die Bild- und Videoqualität der GO 3 bis dato. Vor allem im Tageslicht finde ich überhaupt keine Grund zu meckern. Allein in der Dämmerung oder im Dunkeln könnte der Sensor ein bisschen weniger Bildrauschen verursachen.

Aufgrund der geringen Größe der GO 3 kann auch der Bildsensor nicht beliebig wachsen und ein höheres Maß an Qualität liefern. In meinen Augen wäre es aber auch ein überzogener Anspruch. Der Fokus der GO 3 liegt nunmal weder in den höchsten Pixelzahlen, noch beim geringsten Bildrauschen im Dunkeln.

Das Wetter hat beim Testen leider überhaupt nicht mitgespielt und seit zwei Wochen sucht man Sonnenstunden vergebens oder sie tauchen immer dann auf, wenn man gerade im Alltag gefangen ist. Ich stelle hier mehr Video von der GO 3 ein, wenn ich kein Grau in Grau aufnehmen muss.

Stabilisierung

Mein persönliches Highlight ist neben der geringen Größe und des geringen Gewichts die Bildstabilisierung per FlowState.

FlowState wird von Insta360 auf den meisten Kameras angeboten und das aus gutem Grund. Egal ob beim Wandern, Joggen oder Skifahren – alles was in der Bewegung gefilmt wird, hat in der Regel mit unruhigen Bildern zu kämpfen.

Ob die Stabilisierung von Insta360 besser oder schlechter als die der Konkurrenz ist, ich kann es nicht sagen. Ist mir an der Stelle ehrlich gesagt auch völlig egal, weil das Ergebnis überzeugend ist. Immerhin lässt sich FlowState in drei Stufen aktivieren und sorgt in der höchsten Stufe für sehr ruhige, manchmal schon ein wenig zu geschmeidig wirkendende Aufnahmen.

Wie wichtig das Thema „Bildstabilisierung“ ist, mögen leidvoll zwei Erlebnisse von mir dokumentieren:

  • Am Fahrrad meiner kleinen Tochter habe ich eine (zugegeben, rechte alte) GoPro Hero 4 Black befestigt, um die ersten Ausfahrten festzuhalten. Das Video gibt es noch, weil es aber seekrankheit-verursachend wackelt, schaut es niemand an.
  • Die Reise zur Rugby WM 2015 in Cardiff musste meine Frau leider kurzfristig absagen und ich versprach ihr mit der GoPro möglichst viele Eindrücke von der Stadt, dem Stadion und den Spielen mitzubringen. Die Videos, mit viel Liebe aufgenommen, wurden nur wenige Minuten angeschaut. Auch hier ließ das Wackeln keine Freude aufkommen – ich gebe es zu…

Ich bin sicher, die GO 3 hätte für andere Ergebnisse gesorgt.

App

Insta360 bieten für iOS und Android kostenlos die Insta360 App an, die viele Zwecke auf einmal erfüllt:

  • Tutorials / Kundenbindung
  • Album
  • Live-Vorschau und Steuerung der Kamera
  • Videos bearbeiten / schneiden
  • Einstellungen

Eben weil die App so viele Funktionen vereint, braucht es einen Moment, um sich zurechtzufinden. Dabei ist der Bereich mit den Tutorials vielleicht am Anfang der am Wertvollsten, gleichzeitig aber auch der unübersichtlichst. Dennoch finden sich hier echt viele kreative Ideen und nützliche Hinweise, um den größten Nutzen aus der Action-Kamera zu ziehen. Was der GO 3 eigen ist, sind die vielen Beispiele für kreative Videoaufnahmen, die nur aufgrund der geringen Größe der Kamera möglich sind. Man man könnte meine, Insta360 hat mit den kleinen Kameras eine ganz eigene Nische von Aufnahmen geschaffen.

Steuerung via Smartphone – Belichtung
Steuerung via Smartphone – Auflösung, Bildrate, Seitenverhältnis
Steuerung via Smartphone – FOV und Stabilisierung
Steuerung via Smartphone – Filter

Das Album bietet eher grundsolide Funktionen und teilt die Aufnahmen sowohl zeitlich als auch entsprechend ihres Typs ein. Im Rahmen des Tests hat das wunderbar funktioniert, auch wenn noch nicht so viele Videos auf die Kamera gefunden haben. Sollte sich das wirklich viel ansammeln, dann würde ich mir das Taggen von Videos wünschen, um Inhalte auch später noch schnell ausfinding zu machen.

Wer nicht zum Action Pod greifen möchte, um eine die Live-Vorschau der GO-3-Kamera zu sehen bzw. die Einstellungen der Kamera zu ändern, kann dies auch über das Smartphone und die Insta360 App tun. Im Grunde finden sich hier alle Funktionen, die auch über den Action Pod angeboten werden.

Auswahl an Effekten
Auswahl an Filtern
Orchestrieren von Effekten, Texten, Stickern und Musik
Export in unterschiedliche Formate bzw. für unterschiedliche Plattformen

Auch das Bearbeiten und Schneiden der Aufnahmen finden sich in der App. Ich bin echt angetan, wie schnell und einfach die ersten Videos auf Vordermann gebracht werden können. Ob man nun das Video in der Länge schneidet, Texte, Animationen oder Effekte hinzufügt, alles funktioniert auf dem Display des Smartphones ausgesprochen gut. Für das Unterlegen des Videos mit Musik steht eine umfachreiche Bibliothek zur Verfügung, aus der man sich frei bedienen kann.

Für längere Videos würde ich dennoch eher ans Tablet wechseln oder sogar an den PC ausweichen, denn Insta360 bietet für PC und Mac jeweils kostenlos die „Studio“ Software an.

Akkulaufzeiten

GO 3GO 2
Kamerabis 45 Minutenbis 30 Minuten
Kamera (+ Ladeschale)bis 170 Minutenbis 150 Minuten
Kapazität Kamera / Ladeschale310 mAh / 1270 mAh210 mAh / 1100 mAh

Insta360 gibt recht plausible Laufzeiten für die Kamera an. Nach rund 40 Minuten geht der kleine Akku des Kamerateils bei Kälter gerade ein wenig schneller zur Neige. Den Action Pod habe ich im Rahmen des Tests noch nicht leer bekommen. Beiden Teilen ist zwischendurch aber immer wieder Strom zuteilgeworden, so dass ich aus eigener Erfahrung die Laufzeit nur für die kleine Kamera teilen kann.

Ergebnis des Insta360 GO 3 Tests

Wertung: 87%
Unsere Wertung: 87%
Vorteile
  • Videoqualität bis 2,7K
  • großes, kreatives Potential
  • Action Pod
Nachteile
  • hoher Preis
  • Bildqualität bei schlechten Lichtverhältnissen

Kreativität und Flexibilität statt Pixelwahn – die Insta360 GO 3 setzt die Schwerpunkte anders als manche Konkurrenz und bietet ein Produkt an, das unheimlich viel Spaß beim Erkunden und Erstellen von Videos macht. Dabei ist die GO 3 völlig unkompliziert in der Benutzung und aufgrund der geringen Maße und des geringen Gewichts wahrscheinlich die Vielseitigste am Markt. Mit den kostenlosen Apps und der Studio-Software für PC und Mac erhalten Laien, wie Fortgeschrittene Werkzeuge an die Hand, die schnell zu überzeugenden Ergebnissen führen.

Wenn man Kritik üben wollte, dann am ehesten am fest verbauten Speicher. Das bringt mich auch zu den Varianten und Preisen der GO 3:

ModellUVP
GO 3 (32 GByte)429 €
GO 3 (64 GByte)449 €
GO 3 (128 GByte)479 €

Aktuell gibt es die Kameras im Rahmen des Black Friday mit 5% Rabatt. Im Onlinehandel sind sie Modelle teilweise günstiger zu haben.


Offenlegung / Werbung: Das Produkt wurde mir auf meine Anfrage hin für den Test der/des Action-Kamera GO 3 von Insta360 kostenlos zur Verfügung gestellt. An den Inhalt des Testberichts wurden keine Bedingungen geknüpft. Der Inhalt des Testberichts spiegelt somit vollständig meine eigene, unvoreingenommene Meinung und Erfahrung mit dem Produkt wider.

Warum der Beitrag dennoch als 'Werbung' gekennzeichnet ist, könnt ihr unter Kennzeichnungspflicht nachlesen.

Inhaltsverzeichnis

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RingConn Smart Ring Test – Viele Metriken und 7 Tage Akkulaufzeit https://www.fitness-tracker-test.info/ringconn-smart-ring-test/ https://www.fitness-tracker-test.info/ringconn-smart-ring-test/#comments Sun, 15 Oct 2023 11:38:45 +0000 https://www.fitness-tracker-test.info/?p=18447 RingConn ist einer der Hersteller, die nicht nur für einen Smartring werben, sondern diesen bereits zur Marktreife gebracht haben. Ich habe mir den smarten Ring im Test einmal genau angeschaut und ausprobiert.

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RingConn ist einer der Hersteller, die nicht nur für einen Smartring werben, sondern diesen bereits zur Marktreife gebracht haben. Ich habe mir den smarten Ring im Test einmal genau angeschaut und ausprobiert.

Vor etwa 10 Jahren sind Fitness Tracker in Form von Armbändern salonfähig geworden. Seitdem hat sich an der Form wenig geändert und die allermeisten Wearables werden um das Handgelenk getragen.

Doch nichts ist steter als der Wandel und so haben einige wenige Hersteller versucht das Prinzip Fitness Tracker in Ringform zu gießen. Bisher ist das Marktgeschehen relativ ruhig und es ist vor allem die Firma Oura, die mit ihrem gleichnamigen Ring für Furore sorgen.

RingConn Smart Ring in Moonlit Silver und Pale Gold

RingConn Smart Ring in Moonlit Silver und Pale Gold

Der smarte Ring von RingConn versucht den Oura den Platz an der Sonne streitig zu machen. In diesem Testbericht werde ich auf die Features, die Vor- und Nachteile und den Komfort des Smart Ring eingehen.

Sizing Kit für die richtige Ringgröße

Anders als bei Fitness Trackern und Sportuhren, die am Handgelenk getragen werden und deren Armbänder in der weite verstellbar sind, kann ein Smartring seine Größe nicht flexibel anpassen.

Weil vor dem Kauf die richtige Ringgröße bekannt sein muss, bietet RingConn ein kostenloses Sizing Kit, in dem Rohlinge aus Plastik in neun verschiedenen Größen liegen.

Kostenloses Sizing Kit von RingConn

Kostenloses Sizing Kit von RingConn

Damit kann nicht nur der richtige Durchmesser ausprobiert werden, sondern man auch mit den kleinen Sensoren auf Tuchfühlung gehen, die auf der Innenseite des Rings angebracht sind.

Auch wenn es nur Rohlinge sind, sie haben die gleichen Abmessungen wie der Smartring und einen solchen Rohling dann einmal für einen Tag zu tragen und zu schauen, welche Größe die passende ist, war für mich goldwert – ich hätte sonst eine Nummer zu groß gewählt.

Muster der unterschiedlichen Ringgrößen

Muster der unterschiedlichen Ringgrößen

Zweiter Vorteil des Sizing Kits ist, dass drei kleine Metallplättchen in den Farben beiliegen, in denen der Smart Ring bei RingConn bestellt werden kann. Zur Auswahl stehen:

  • Pale Gold
  • Moonlit Silver
  • Midnight Black

Das Sizing Kit kann bei RingConn kostenlos bestellt werden.

Unboxing und erster Eindruck

Weil mich das Produkt aus Fernost erreicht hat, hat es zwischen dem Mitteilen der Ringgröße und dem Klingeln des Paketboten ein paar Tage gedauert. Tage, in denen die Vorfreude und Neugier auf meine ersten Schritte mit einem Smartring gewachsen sind.

Ansprechende Verpackung des RingConn Smart Ring

Ansprechende Verpackung des RingConn Smart Ring

RingConn liefert den Smart Ring in einer sehr ansprechenden 10 x 10 x 9 cm großen Verpackung aus schwarzem Karton aus.

Einmal geöffnet zeigt sich als erstes der Smart Ring in gewählter Größe und Farbe. Darunter befinde sich das Ladeetui, die Kurzanleitung und das USB-Ladekabel (USB-A auf USB-C).

Smart Ring von RingConn in der Verpackung

Smart Ring von RingConn in der Verpackung

Die Aufmachung ist ansprechend und setzt den Ring ins richtige Licht.

Keine Frage ist Aussehen ein sehr subjektives Gefühl, mich kann der Smart Ring von RingConn in diesem Aspekt aber überzeugen. Er hat eine quadratisch-runde Form, d.h. außen eher quadratische Form mit großzügig runden Ecken, im Inneren jedoch fast kreisrund.

Es sind die Sensoren und Ladeanschlüsse, die im Inneren des Ringes ein kleines bisschen Platz benötigen und das perfekte Kreisrund nicht zulassen.

Quadratisch-runde Form des RingConn Smart Ring

Quadratisch-runde Form des RingConn Smart Ring

Beim Tragen merkt man davon jedoch nicht und mit 3-5 Gramm ist der Ring dermaßen leicht, dass man das Gewicht beim Tragen nicht merkt.

Bis ich den Ring als solchen nicht mehr aktiv wahrgenommen habe, hat es ein paar Tage gedauert – allein deshalb, weil der Ring fast doppelt so breit wie mein Ehering ist. Das merkt man zu Beginn aufgrund der Gewohnheit schon und könnte ich es mir wünschen, ich fände einen schlankeren Smartring noch attraktiver.

Am Ring kann man nichts aussetzen. Die Verarbeitung ist ohne Fehl und Tadel. War ich anfangs noch um das Finish und die Oberfläche des Materials besorgt, gehe ich nun deutlich „normaler“ mit dem Ring um. Gartenarbeit, Handwerken, Abwaschen, Duschen – das alles hat weder dem Material noch dem Ring bisher geschadet.

Dank IP68-Klassierung ist der Ring vor Wasser und Staub bestens geschützt.

Vollgepackt mit Technik

Was man dem RingConn Smart Ring von außen nicht ansieht, ist sein feines, technologisches Innenleben. Das RingConn-Team hat in dem schmalen Band LEDs (1x rot, 2x grün), Photodioden und einen Beschleunigungssensor untergebracht.

Optische Sensoren und Ladeanschluss

Optische Sensoren und Ladeanschluss

Zudem beherbergt der Ring einen Speicher, der die Daten von bis zu 7 Tagen speichern kann. Der kleine Akku versorgt den Ring für den gleichen Zeitraum mit Strom.

Neigt sich der Akku einmal dem Ende, kann er innerhalb von rund einer Stunde in der Ladeschale vollständig aufgeladen werden. Weil die Ladeschale selbst über einen 500 mAh großen Akku verfügt, kann der Smart Ring von RingConn auch ohne USB-Stromquelle aufgeladen werden.

Ladeschale für den smarten Ring

Ladeschale für den smarten Ring

Ohne die App ist es nicht möglich über den Akkustand des Ringes informiert zu werden, denn weder verfügt der Ring über einen Vibrationsmotor, noch über eine Status-LED.

Weil mir letztlich erst der Misfit Shine 2 in die Hände gefallen ist, ist umgehend der Wunsch entstanden, derart winzige LED auch irgendwie in einem Smartring wiederzufinden.

Ich bin sicher, wir werden mit den Jahren deutliche kleinere Smartrings mit mehr Feedback-Optionen sehen.

RingConn Smart Ring vs. Oura Ring

Ich habe den Ring von Oura leider noch nicht ausprobieren können, so dass ich hier nur Daten der beiden Produkte vergleichen kann.

RingConn Smart RingOura Ring
GrößeBreite: 7,8 mm
Dicke: 2,6 mm
Breite: 7,9 mm
Dicke: 2,55 mm
Gewicht3 - 5 g4 - 6 g
Material- Titan
- PVD Beschichtung
- metalllose Innenschicht
- Titan
- PVD Beschichtung
- metalllose Innenschicht
Sensoren- Bewegungssensor
- LED (Grün, Rot, Infrarot)
- Temperatur
- Bewegungssensor
- LED (Grün, Rot, Infrarot)
- Temperatur
Akkulaufzeit7 Tage7 Tage
Preis$279$299 + Abo

So viele Gemeinsamkeiten die beiden Ringe auch haben, so deutlich unterscheiden sich sich beim Preis. Der RingConn Smart Ring ist nicht nur 20 USD günstiger, er benötigt auch kein Abo, das beim Ring von Oura mit 5,99 USD pro Monat noch on-top kommt.

RingConn Smart Ring im Alltag

Einrichtung

Bevor es an die Features des Smart Ring geht, will ich kurz über die ersten Schritte mit dem RingConn Smart Ring berichten. Und obwohl es nicht viel zu berichten gibt, liegt genau darin die Kernaussage: Der Umgang mit Ring und App ist kinderleicht.

Der Ring bietet keine Form der Nutzerinteraktion. Bleibt also nichts anderes übrig, als den Ring zu laden und dann auf den Finger zu stecken.

Die App gibt es kostenlos für iOS und Android. In beiden Fällen legt man zunächst ein Konto bei RingConn an. Weil alles Datenschutz konform zugehen soll, muss auch das Land angegeben werden. In Folge werden die Daten dann auch DSGVO-konform gespeichert.

Das Anlegen und Bestätigen des Nutzerkontos ist innerhalb von 2-3 Minuten erledigt und danach geht der Zauber los.

Funktionen

Nachdem ich mich fast 10 Jahre lang mit vielen Spielarten von Wearables beschäftigt habe, ist der smarte Ring von RingConn erfrischend anders – eben, weil man nicht mit dem Ring interagieren, ja nicht einmal Informationen direkt von ihm beziehen kann.

Er ist ein rein passiver Begleiter im Alltag. Nur ab und zu teilt er im Stillen seine Werte und mit der App. Dazu zählen:

  • Herzfrequenz
  • Herzfrequenzvariabilität (HFV)
  • Ruhepuls
  • Blutsauerstoffsättigung (SpO2)
  • Bewegungsdaten
  • Schlafdauer und -phasen
  • Hauttemperatur

Was für Fitness Tracker nach grundsolidem Mittelmaß klingt, ist bei den Smartrings momentan aktueller Stand der Technik. Fairerweise stehen dem Ring ja auch weniger Platz und damit Sensoren zur Verfügung.

Bei den Bewegungsdaten sind es vor allem die Schritte, der daraus angeleitete Kalorienverbrauch und die Stunden, in den aktiv gestanden wurde, die die Metriken ergänzen.

Die aktuell nur in englischer und chinesischer Sprache verfügbare App gliedert sich in zwei Bereiche mit zahlreichen Detailansichten.

Auswertung von Tageswerten im Bereich „Insights“

Im Bereich der „Insights“ erhält man die ermittelten Werte eines Tages und zwar gruppiert nach

  • Schlafdaten
  • Aktivitätsdaten
  • Stress

Dass hier auch die aktuellen Werte von Aktivität und Schlaf im Vergleich zum Mittel der letzten Woche zu sehen sind, ist die Ausnahme. Eigentlich dreht sich hier alles um die Werte des gewählten Tages.

Dashboard mit aktuellen Tageswerten 1/4
Dashboard mit aktuellen Tageswerten 2/4
Dashboard mit aktuellen Tageswerten 3/4
Dashboard mit aktuellen Tageswerten 4/4

Hier findet sich auch die Timeline, die automatisch generierte Nachrichten enthält, aber auch um eigene Notizen ergänzt werden kann.

Tippt man eine der Rubriken an, landet man in den Detailansichten. Zwar versucht RingConn mit einem zusammengedampften Wert eine schnelle qualitative Bewertung zahlreicher Einzelwerte vorzunehmen, schnell nehmen die kleinteiligen und sehr detaillierten Werte überhand.

Detaillierte Auswertung des Schlafs 1/4
Detaillierte Auswertung des Schlafs 2/4
Detaillierte Auswertung des Schlafs 3/4
Detaillierte Auswertung des Schlafs 4/4

Was am Anfang ein bisschen überfordert, zeigt nach einiger Zeit einen strukturierten Aufbau. Man muss sich jedoch ein bisschen auf die App einlassen. Wer mit nur einer handvoll Werten agieren möchte, der muss schnell lernen, an die richtigen Stellen in der App zu schauen.

Detaillierte Auswertung der Aktivitäten 1/4
Detaillierte Auswertung der Aktivitäten 2/4
Detaillierte Auswertung der Aktivitäten 3/4
Detaillierte Auswertung der Aktivitäten 4/4

Von Vorteil ist, dass RingConn zu fast jeder Metrik eine kurze Erläuterung hinterlegt hat. Wer also nicht weiß, was die Herzfrequenzvariabilität beschreibt, der findet in der App die passende Erklärung. Die englische Übersetzung ist tadellos.

Auswertung von größeren Zeiträumen im Bereich „Trends“

Im Bereich der „Trends“ werden die Tageswerte der letzten sieben Tage miteinander in Beziehung gesetzt.

Dashboard des Bereichs
Dashboard des Bereichs
Dashboard des Bereichs

Da finden sich auf der Einstiegsseite z.B. die Anzahl der Schritte, die Schlafdauer, der Stresslevel und die Herzfrequenz. Wer tiefer eintauchen möchte, ist davon nur eine Tipp entfernt.

Hier unterscheidet die App die Rubriken

  • Schlaf
  • Aktivitäten
  • Stress
  • Sonstiges

Schaut man in eine der Rubriken hinein, erhält man zahlreiche Auswertungen, vor denen sich manch anderer Hersteller scheut.

Wochenauswertung des Schlafs 1/4
Wochenauswertung des Schlafs 2/4
Wochenauswertung des Schlafs 3/4
Wochenauswertung des Schlafs 4/4

Beispielhaft können genannt werden:

  • Stresslevel (Mittelwert)
  • Stresslevel am Morgen
  • Stresslevel am Nachmittag
  • Stresslevel am Abend
Wochenauswertung des Stressniveaus 1/3
Wochenauswertung des Stressniveaus 2/3
Wochenauswertung des Stressniveaus 3/3

Zu den qualitativen Auswertungen kommen quantitative Auswertungen hinzu:

  • Dauer der Abschnitte mit wenig Stress
  • Dauer der Abschnitte mit normalem Stress
  • Dauer der Abschnitte mit moderatem Stress
  • Dauer der Abschnitte mit hohem Stress

Man sieht schon, dass das Detailniveau sehr hoch ist und fast alle der erhobenen Werte betrifft.

Toll wäre es, wenn sich die Notizen, die man an einzelnen Tagen eingetragen hat, irgendwie mit den Auswerten in Einklang bringen kann. Ein Beispiel: Wenn ich abends einmal feiern gehe, dann kann ich das zwar eintragen, sehe aktuell aber keinen Hinweis in den Auswertungen, die mir in einer Nachbetrachtung deutlich machen würden, dass der anschließende, schlechte Schlaf vielleicht auf den Alkohol zurückzuführen sind.

Genauigkeit der Werte

Was das Vergleichen der ermittelten Werte ein bisschen schwierig gestaltet ist, dass RingConn in der App keine Möglichkeit bereitstellt die Daten zu exportieren. Die Übermittlung an Google Fit und Apple Health hat das Unternehmen allerdings realisiert.

Entsprechend habe ich mir nicht die Verläufe, sondern einmal die aggregierten Werte anschaut:

RingConn Smart RingAmazfit Balance
Ruhepuls (Mittelwert)64,2964,49
HFV (Mittelwert)40,7137,71
Herzfrequenz (max)134135
Herzfrequenz (min)4849
Herzfrequenz (avg)7777
Genauigkeit der HF-Messungen

Auffällig ist, wie nah die „einfache“ Erfassung der Herzfrequenz beieinander liegt. Bei der Herzfrequenzvariabilität zeigt die RingConn App fast durchgehend höhere Werte an. Das beobachte ich in den kommenden Wochen und Monaten noch ein bisschen genauer.

Das tut auch Not, denn RingConn wird nicht müde Verbesserungen und Erweiterungen in Form von Firmware-Update bereitzustellen. So hat das Unternehmen bereits ein Update angekündigt, dass ein neues „Activity Tracking“ Feature mit sich bringt. Es wird sich zeigen, ob dadurch die Herzfrequenzdaten beim Sport genauer erfasst werden, denn hier zeigt der Ring konsequent niedrige Wert an.

Ich werde den Ring also noch eine Weile tragen, um zu schauen wo die Reise hingeht.

Ergebnis des RingConn Smart Ring Tests

Wertung: 90%
Unsere Wertung: 90%
Vorteile
  • zahlreiche Metriken
  • lange Akkulaufzeit
  • gefälliges Design
  • Material aus Titan
Nachteile
  • kein Feedback bei niedrigem Akku

Mit dem smarten Ring von RingConn hat mich ein kleines, aber feines Wearable erreicht. Für ein Erstlingswerk ist die Leistung beeindruckend, denn der kleine Ring ist nicht nur solide gefertigt und hält die versprochene Akkulaufzeit von 7 Tagen, er erfässt gemessen an seiner Größe auch die Metriken, die man von guten Fitness Trackern gewohnt ist.

Die ermittelten Werte sind dabei nicht deutlich besser oder schlechter als bei Sportuhren oder Fitnessarmbändern in der gleichen Preisklasse. Keine Frage, sie sind hier und da abweichend, aber das passiert auch beim Vergleich von Fitness Trackern und Sportuhren. Irgendwie kocht jeder doch sein eigenes Süppchen.

Was mir am RingConn Smart Ring so gut gefällt, ist die Unaufgeregtheit und Passivität, die er an den Tag legt. Wenig andere Wearables brauchen so wenig Aufmerksamkeit bzw. bieten so wenig Ablenkung. Wer auf Fitness Tracker und Sportuhren zu aufdringlich findet und sich dennoch für Metriken zu Aktivität und Gesundheit interessiert, dem bietet sich im RingConn Smart Ring eine gute Alternative.

Es bleibt zu hoffen, dass die Entwicklung von smarten Ringen nicht in den Kinderschuhen stecken bleibt und die vielen entstehenden Produkte es bis zur Marktreife schaffen.


Offenlegung / Werbung: Das Produkt wurde mir auf meine Anfrage hin für den Test der/des RingConn Smart Ring von RingConn kostenlos zur Verfügung gestellt. An den Inhalt des Testberichts wurden keine Bedingungen geknüpft. Der Inhalt des Testberichts spiegelt somit vollständig meine eigene, unvoreingenommene Meinung und Erfahrung mit dem Produkt wider.

Warum der Beitrag dennoch als 'Werbung' gekennzeichnet ist, könnt ihr unter Kennzeichnungspflicht nachlesen.

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Bob and Brad – Massagepistole Q2 Mini im Test https://www.fitness-tracker-test.info/bob-and-brad-q2-mini-test/ https://www.fitness-tracker-test.info/bob-and-brad-q2-mini-test/#respond Sun, 08 Oct 2023 11:06:09 +0000 https://www.fitness-tracker-test.info/?p=18380 Ich habe die Massagepistole Q2 Mini von Bob and Brad getestet. Hier erfährst du, wie das kleine und leichte Modell abschneidet.

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Muskelverspannungen gehören zum mordernen Leben irgendwie dazu – ob man will oder nicht. Wer dann den Ausgleich im Sport sucht, der kennt nicht selten müde oder schmerzende Muskeln. In beiden Fällen können Massagepistolen helfen, Verspannungen zu lösen und Muskeln zu lockern.

Muskuläre Probleme treten bei mir eigentlich regelmäßig auf und seitdem wir auf der Arbeit nicht mehr den mobilen Massagedienst in Anspruch nehmen können, ist Ersatz gefragt. Der bietet sich in Form einer der unzähligen Massagepistolen an, die es am Markt mittlerweile gibt. Ein besonders kleines und handliches Modell ist die „Q2 Mini“ der Marke „Bob and Brad“, die ich mir angeschaut und ausprobiert habe. Über die Ergebnisse soll dieser kleine Test berichten.

Q2 Mini – Spezifikation

Die Q2 Mini ist eine kleine Massagepistole, die zwar nicht ganz in die Hosentasche, dafür aber problemlos in jede Sporttasche oder in den Schreibstisch im Büro passt. Sie ist mit 14,6 x 8,6 x 4,8 cm nur unwesentlich größer als die Addfit Mini (Testbericht) und mit 435 g (ohne Aufsatz) besonders leicht.

Bob & Brad Q2 MiniBob & Brad C2
Frequenz1.800 - 3.000 Stöße / Minute2.000 - 3.200 Stöße / Minute
Stufen55
max. Hub7 mm8 mm
Aufsätze55
Gewicht435 g664 g
Maße14,6 × 8,6 × 4,8 cm18,3 × 6,2 × 13,2 mm
LadeanschlussUSB-CUSB-C

Unboxing der Q2 Mini

Die Massagepistole Q2 Mini hat mich in einer ca. 19 x 19 x 8 cm großen, weißen Verpackung erreicht, deren Vorderseite das Produktfoto der Q2 Mini ziert.

Verpackung der Q2 Mini

Verpackung der Q2 Mini

Ein Blick in die Verpackung offenbart zunächst nur die Aufbewahrungsbox für die Massagepistole.

Aufbewahrungsbox der Q2 Mini

Aufbewahrungsbox der Q2 Mini

In dieser befinden sich:

  • Q2 Mini Massagepistole
  • 5x Massageköpfe
  • Ladekabel (USB-A nach USB-C)
  • Anleitung (u.a. in deutscher Sprache)

Das silbrig-gläzende Rautenmuster der Aufbewahrungsbox erinnert ein bisschen an die Schuppen eines Fisches und verleiht dem Case ein bisschen Glamour. Das textile Grau der Aufbewahrungsbox der C2 Massagepistole ist neutraler und hat mir besser gefallen. Aber hey, es ist nur eine Aufbewahrungsbox. Das Case und der umlaufende Doppel-Reißverschluss vermitteln einen stabilen Eindruck. Die kleine Handschlaufe hätte es in meinen Augen nicht gebraucht.

Erster Eindruck und Handhabung

Die Massagepistole Q2 Mini vermittelt einen tollen erste Eindruck: Mit 14,6 x 4,8 cm fällt der zylindrische Griff gerade noch klein genug aus, um mit der Hand sicher umschlossen zu werden. Dabei greifen jedoch meist nur drei Finger um den Griff. Daumen und Zeige finden sich oft dort, wo sich das „Bob and Brad“-Logo befindet.

Kleiner Griff für große Hände

Kleiner Griff für große Hände

Dort profitiert man leider nicht mehr von der Gummierung, die den Großteil des Griffes überzieht und einen sicheren Halt ermöglichst. Das Plastik in schwarzer Klavierlackoptik sieht zwar hübsch aus, ist jedoch weniger griffig und zieht Fingerabdrücke magisch an.

Mit 435 Gramm liegt die Q2 Mini gut in der Hand. Das geringe Gewicht erlaubt es alle betroffenen Körperpartien zu bearbeiten, ohne dass danach das Handgelenk selbst eine Auszeit bräuchte. Die Q2 Mini gehört zu den leichtesten Vertretern.

Fünf unterschiedliche Aufsätze

Fünf unterschiedliche Aufsätze

Mit fünf Massageköpfe bietet der Hersteller eine große Auswahl an Aufsätzen an, die sich für unterschiedliche Anwendungen und Muskelgruppen eignen:

  • Ballkopf
  • Luftkissenkopf
  • Kugelkopf
  • U-förmiger Kopf
  • Flacher Kopf

Das Material und die Verarbeitung hinterlassen einen überraschend guten und robusten Eindruck.

Wie auch bei der C2 Massagepistole (Testbericht) fehlt mir persönlich ein Metallaufsatz, der es besser ermöglichen würde Massageöle einzuarbeiten und den Aufsatz im Anschluss zu reinigen. Ich tue mich bei der Kombination von Öl und Plastik emotional immer ein bisschen schwer.

Das Wechseln der Aufsätze erfolgt denkbar einfach: Alten Aufsatz abziehen, neuen Aufsatz einstecken. Eine Ausrichtung der Aufsätze muss nicht berücksichtigt werden.

Was mich ein bisschen irritiert ist der Umstand, dass ich den Kopf immer von der Massagepistole abnehmen muss, um beides in der Aufbewahrungsbox zu verstauen. Wäre es nicht sinnvoll, eine Aussparung so zu gestalten, dass die Massagepistole mit montiertem Aufsatz eingelegt werden kann. Vielleicht zusammen mit dem Kugelkopf – immerhin wird der für alle Anwendungen in der Anleitung als Aufsatz empfohlen.

Das An- und Ausschalten erfolgt durch langes Drücken des Power-Buttons. Wird der Button nur kurz gedrückt, wechselt die Massagepistole in die nächst höhere Stufe.

Leistung

Die Leistung gehört zu den entscheidenden Merkmalen von Massagepistolen. Mit fünf Leistungsstufen bietet die Bob and Brad Q2 Mini eine homogene Staffelung der Stoßfrequenz:

  • Stufe 1: 1.800 Stöße / Minute
  • Stufe 2: 2.100 Stöße / Minute
  • Stufe 3: 2.400 Stöße / Minute
  • Stufe 4: 2.700 Stöße / Minute
  • Stufe 5: 3.000 Stöße / Minute

Aufgrund der sinnvollen Aufteilung ist die Massagepistole vielseitig einsetzbar und bietet auf der niedrigsten Stufe auch einen guten Einstieg für Anfänger.

Die aktuelle Stufe zeigt die Massagepistole am Griff in Form kleiner LED an.

Anzeige der Stufe am Handgriff

Anzeige der Stufe am Handgriff

Beim Wechsel von Stufe zu Stufen wird die Q2 Mini nur unwesentlich lauter, während die Tonhöhe (aufgrund der höheren Frequenz) zunimmt. Laut wird sie zu keinem Zeitpunkt und mit geringem Abstand ist die Massagepistole sogar für „Partner auf dem Sofa“-kompatibel.

Insgesamt liegt die Massagepistole während der Nutzung ruhig und ermüdungsfrei in der Hand. Das mag aber auch daran liegen, dass die Hubhöhe nur 7 mm beträgt und die Unwucht damit gering ausfällt.

Die Theragun Mini bietet 12 mm, die RENPHO R3 Mini 10 mm – beide erreichen somit leichter tiefere Gewebsschichten. Sie sind aber auch deutlich schwerer, teilweise auch deutlich lauter.

Akkulaufzeit und Ladevorgang

Die Q2 Mini ist mit einem 2500 mAh großen Akku ausgestattet, der die Massagepistole für ca. 2,5 Stunden Dauerbetrieb mit Strom versorgt. Wie lange der Akku tatsächlich durchhält, ist abhängig von der gewählten Stufe, so dass die Akkulaufzeit in Stufe 5 unter 2 Stunden liegt. Weil einzelne Muskelgruppe in der Regel nicht länger als 5 Minuten bearbeitet werden, spielt die Gesamtlaufzeit eine untergeordnete Rolle.

Ein leerer Akku wird innerhalb von 2,5 Stunden über den USB-C-Anschluss am unteren Ende des Griffs geladen.

USB-C-Ladeanschluss

USB-C-Ladeanschluss

Wichtig zu wissen: In der Anleitung und auf dem USB-Kabel wird die Verwendung eines USB-Netzteils angeraten, das 2 Ampere bei 5 Volt liefert. Das wird u.U. nicht jedes Netzteil schaffen. Vor allem USB-Anschlüsse am PC liefern meist deutlich weniger Strom (USB 2.0: max. 500 mA / USB 3.0: max. 900 mA).

Der Ladevorgang mag sich an schwächeren USB-Netzteilen also ein bisschen in die Länge ziehen.

Ergebnis des Bob & Brad Q2 Mini Massagepistole Tests

Wertung: 75%
Unsere Wertung: 75%
Vorteile
  • leichte Handhabung
  • geringes Gewicht
  • geringe Lautstärke
  • verschiedene Aufsätze
  • fünf Geschwindigkeiten
Nachteile
  • nur 7 mm Hubhöhe
  • keine Metallaufsätze

Die Massagepistole Q2 Mini von Bob and Brad hat bei mir im Test einen tollen Eindruck hinterlassen. Sie ist handlich, leicht und leise. Die fünf Massageköpfe bieten sich für viele Körperregionen und Einsatzzwecke an. Das Fehlen eines Metallaufsatzes ist Meckern auf hohem Niveau, denn den sucht man bei vielen anderen Herstellern ebenfalls.

Wo Licht ist, ist auch Schatten, und der fällt im Test auf die Hubhöhe der Q2 Mini. Da hätte durchaus ein bisschen mehr sein können, um den Gesamtanspruch des Gerätes zu unterstreichen. Wer weniger tiefe Muskelgruppen erreichen will, der wird an der Leistung der Q2 Mini dennoch gefallen finden.

Mit ca. 90 € fällt der Preis fair aus. Wer bei Amazon den Gutscheincode „BobBrad301“ eingibt, der erhält noch einmal 10% Preisnachlass. Oftmals findet sich aber auch ein 20 € Coupon direkt auf der Produktseite von Amazon. Der Preis der Theragun Mini fällt jedenfalls deutlich höher aus. Wer eine kleine, aber feine Massagepistole sucht, der braucht sich vor der Q2 Mini nicht zu scheuen.


Offenlegung / Werbung: Das Produkt wurde mir auf meine Anfrage hin für den Test der/des Q2 Mini Massagepistole von Bob and Brad kostenlos zur Verfügung gestellt. An den Inhalt des Testberichts wurden keine Bedingungen geknüpft. Der Inhalt des Testberichts spiegelt somit vollständig meine eigene, unvoreingenommene Meinung und Erfahrung mit dem Produkt wider.

Warum der Beitrag dennoch als 'Werbung' gekennzeichnet ist, könnt ihr unter Kennzeichnungspflicht nachlesen.

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Withings Body Comp – Smarte Körperanalyse-Waage im Test https://www.fitness-tracker-test.info/withings-body-comp-test/ https://www.fitness-tracker-test.info/withings-body-comp-test/#respond Sat, 10 Jun 2023 06:55:52 +0000 https://www.fitness-tracker-test.info/?p=17850 Withings bietet mit der Body Comp eine smarte Körperanalyse-Waage an, die neben vielen Messwerten ein tolle Verarbeitung und Materialqualität anbietet. Ich habe sie mir im Test angeschaut.

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Withings gehört zu den Pionieren beim Thema Connected Health und stellt in regelmäßigen Abständen innovative Produkte vor. Zu diesen Produkten zählen vor allem die smarten Körperanalyse-Waagen, die dank hoher Genauigkeit, zahlreicher Messwerte und toller Verarbeitungsqualität äußerst beliebt sind.

Mit der Body Comp habe ich mir das Modell im Praxistest angeschaut, das sich zwischen Body Scan und Body Smart quasi im Mittelfeld orientiert.

Withings Body Comp

Withings Body Comp

Withings Körperanalyse-Waagen im Überblick

Withings hat aktuell drei unterschiedliche Waagen im Produktportfolio. Im Premium-Segment findet sich die Body Comp, während die Body Smart den vergleichsweise günstigen Einstieg in das Withings-Ökosystem bietet.

Body SmartBody CompBody ScanBody Cardio
Aktuelles Gewicht++++
Gewichtsentwicklung++++
BMI++++
Gesamtkörperfett++++
Muskelmasse++++
Wasser %++++
Knochenmasse++++
Herzfrequenz-+++
Gefäßalter-+++
Pulswellengeschwindigkeit-+++
Nervengesundheit-++-
VHF1-Erkennung--+-
APN2-Erkennung-++-
Preis99,95 € (UVP)199,95 € (UVP)399,95 € (UVP)~ 150 € (Straßenpreis)

Die Body Comp stellt einen Kompromiss zwischen dem Anschaffungspreis und dem Funktionsumfang dar.

Unboxing und erster Eindruck

Withings vertreibt die Waage Body Comp in einem recht schlanken Karton, der nicht wesentlich größer ist als die Waage selbst. Darin finden sich natürlich die Waage, aber auch Füße für Teppichböden. In der Waage sind bereits vier AA-Batterien eingelegt und natürlich darf auch nicht der kleine Papierstapel bestehend aus Garantiebestimmungen, Sicherheitshinweisen und der kurzen Anleitung fehlen.

Verpackung der Withings Body Comp

Verpackung der Withings Body Comp

In den Maßen weicht die Body Comp mit 325 x 325 x 25 mm weder deutlich von den beiden anderen aktuellen Modellen, noch den Vorgängern (z.B. der Body Cardio) ab.

Withings Body Comp in der Verpackung

Withings Body Comp in der Verpackung

Positiv fällt die fantastische Verarbeitung der Waage auf. Die Standfläche besteht aus einer soliden Glasfläche, die durch drei hellere Streifen optisch abwechslungsreich wirkt.

Solide Glasfläche

Solide Glasfläche

Die Rückseite besteht hingegen aus Plastik. Weil man das aber eben nur zu Gesicht bekommt, wenn man die Batterien wechseln oder die Waage neu koppeln möchte, fällt das überhaupt nicht ins Gewicht.

Rückseite mit Batteriefach

Rückseite mit Batteriefach

Abgesehen von der Materialwahl der Unterseite gibt es zum Premium-Modell von 2018 wenig Veränderungen. Selbst beim Display setzt Withings auf Altbewährtes. (Update: Withings hat eine neue Revision der Body Comp auf den Markt gebracht, die statt des monochromen Displays über ein hochauslösendes LCD-Farbdisplay verfügt).

Ähnlichkeit von Body Comp und Body Cardio

Ähnlichkeit von Body Comp und Body Cardio

Einrichtung

Kaum hat man den kleinen Isolierstreifen im Batteriefach entfernt, versorgen die vier AA-Batterien die Waage mit Strom.

Öffnet man nun die Withings App, meldet sich auch schon das neue Gerät und meldet sich paarungsbereit – in Hinblick auf Bluetooth und Smartphone / Tablet natürlich.

Die Bluetooth-Verbindung braucht es nur zur Einrichtung, anschließend verbindet sich die Waage mit dem privaten WLAN, um die ermittelten Daten zum Benutzerkonto zu spielen, das es bei Withings kostenlos gibt.

Die Waage unterstützt WLAN 802.11 b/g/n. Für die wenigen Datenmengen, die da zwischen Waage und Internet bewegt werden müssen, reicht das völlig aus. Mit WEP, WPA und WPA2 unterstützt Withings die gängigsten, wenn auch nicht mehr zwingend die sichersten Standards. Mit WPA3-Netzwerken kann sich die Waage nicht verbinden.

Sollte das WLAN mal nicht erreichbar sein, speichert die Body Comp die letzten 16 Messungen bis zur nächsten Synchronisierung.

Erfahrungen im Umgang mit der Withings Body Comp

Wer meint, es gäbe eigentlich nicht viel über den Umgang mit einer Waage zu berichten, der irrt bzw. hat die sehr einfachen elektronischen Waagen vor Augen.

An dem Umstand, dass man sich zunächst nur auf die Waage zu stellen braucht, ändert natürlich auch die Body Comp nichts.

Bemerkenswert ist, wie schnell mittlerweile die Waagen von Withings die Werte erfassen. Beim Premium-Modell der vorherigen Generation hat das alles deutlich länger gedauert und man musste schon recht mittig stehen.

Anzeige von Messwerten auf dem Display

Anzeige von Messwerten auf dem Display

Die Body Comp scheint da toleranter zu sein, auch wenn es die kleinen Pfeile noch gibt, die anzeigen, dass man sich ein bisschen mittiger positioneren soll. Kaum steht man ruhig auf der Waage, zeigt das Display auch schon das Gewicht an. Das „schwingt“ sich zwar anfang noch ein wenig ein, aber eben nur einen kurzen Augenblick lang.

Anschließend findet sich auf dem Display das Gewicht – und zwar mit einer Genauigkeit von 50 Gramm.

Gefäßalter
Muskelanteil
Viszerales Fett

Es dauert nur einen kurzen Moment bevor auf dem Display weitere Metriken erscheinen. Nicht nur das Messen hat Withings beschleunigt, sondern auch das Durchwechseln der einzelnen Messwerte auf dem Display. Auch das geht zügiger als bei der vorangegangenen Generation.

Viszerales Fett
Herzfrequenz
Gefäßalter

Insgesamt arbeitet die smarte Körperwaage zuverlässig, sowohl bei der Wiederholbarkeit der Messergebnisse als auch bei der Übertragung der in den Account der/des Nutzer/s.

Hauptmerkmale – Mehr als nur Gewicht und BMI

Allen smarten Körperanalyse-Waagen von Withings ist gemein, dass sie über zahlreiche Funktionen verfügen, die über die Bestimmung des Gewicht und z.B. des BMI hinausreichen.

Unterscheidung von Personen

Smarte Körperwaagen müssen dem Umstand Rechnung tragen, dass mehrere Personen in einem Haushalt das Produkt gleichzeitig nutzen. Die Body Comp soll das für bis zu 8 Personen ermöglichen. In unserem 3-Personen-Haushalt konnten wir nicht bis an die Grenze gehen, ich kann aber berichten, dass die drei Personen problemlos erkannt wurden.

Gleichzeitig kann ich mir vorstellen, dass die Waage bei Personen mit nahezu gleichem Körpergewicht ein wenig ins Grübeln kommt. Ich mach mich mal bei Withings schlau, wie groß der Unterschied sein muss, damit die Waagen die Personen zielsicher zuordnen können.

Weil nun nicht jeder in der Familie wissen soll, was ein anderer wiegt, sind die Daten des einen Nutzers nichts im Konto des anderen Nutzers einsehbar. Nur für den Fall, dass jemand Sorge gehabt haben sollte.

Körperanalyse, Herz- und Nervengesundheit

Withings erfasst mit der Body Comp zehn verschiedene Werte, die einen Einblick in den Aufbau des Körpers und die Gesundheit von Herz und Nerven ermöglichen:

  • Gewicht
  • Körperfettanteil
  • Muskelmasse
  • Knochenmasse
  • Wasseranteil
  • viszerales Fett
  • Pulswellengeschwindigkeit
  • Gefäßalter
  • Herzfrequenz

Zehn klingt schon recht viel und doch findet man im Internet Konkurrenzprodukte, die mehr Werte anbieten. Nicht selten sind diese sogar günstiger.

Doch wer genauer hinschaut, dem fallen Metriken auf, von denen man noch nie gehört hat bzw. die gar nicht durch dedizierten Messwerte, sondern durch Ableitungen zustande gekommen sind.

Da tauchen dann Werte wie z.B. physisches Alter, Idealgewicht oder Körpertyp auf, die mal näher und mal weiter weg von wirklich Messergebnissen sind und manchmal damit auch gar nichts zu tun haben.

Auch der Body Mass Index (BMI) gehört sicherlich zu diesen abgeleiteten Größen, ist gesellschaftlich aber durchaus akzeptiert, wenn auch nicht frei von jeder Kritik.

Bei mir herrscht das Gefühl vor, dass Withings die Anzahl der Daten nicht künstlich in die Höhe treibt, um durch Quantität zu glänzen. Vielmehr fokussiert man sich auf ein paar wenigere Werte, die glaubhaft vermittelt werden.

Wettervorhersage und Luftqualität

Ganz frei machen kann sich auch Withings nicht von kleinen Gimmicks, die nichts mit der Körperanalyse zu tun haben. So kann die Body Comp neben o.g. Daten auch die Tiefst- und Höchsttemperatur des Tages mit der Vorhersage des Wetters (Regen, Wolken, Sonnig) für den aktuellen Tag anzeigen.

Wettervorschau
AQI Luftindex

Die Daten besorgt sich die Waage aus dem Internet. Was für manchen vielleicht nach Unfug klingt, genießt bei mir einen hohen Stellenwert, denn morgens geht es zuerst auf die Waage und dann zum Kleiderschrank. Wenn ich dann schon weiß, welches Wetter und welche Temperaturen mich erwarten, ist mir geholfen ohne Handy oder das Radio zu bemühen.

Die Body Comp zeigt auch die Luftqualität in der Umgebung an. Steht man vormittags auf der Waage erhält man den Luftqualitätindex (AQI) für die ersten Hälfte des Tages. Ab dem Mittag gibt es dann den aktuellen Wert für die zweite Hälfte des Tages.

Weil ich wenig Probleme mit Pollenflug oder Feinstaubbelastung (jedenfalls keine unmittelbaren) ist die Anzeige für mich nicht ganz so interessant.

Ein-/Ausblenden von Messwerten

Je nachdem, wie die Waage genutzt wird, mögen manche Ergebnisse wichtiger als andere erscheinen. Widerum andere sind vielleicht gar nicht von Interesse.

Da bietet es sich an, dass über die App der Umfang der angezeigten Werte auf dem Display der Waage konfiguriert werden kann: Wichtige Werte lassen sich nach vorne sortieren, unwichtige nach hinten oder sogar ausblenden.

Ermittelt werden die Daten unabhängig von der Anzeige aus der Waage, so dass sie in der App jederzeit einsehbar sind.

Withings App – Fenster in die Vergangenheit

Die Withings Comp zeigt zwar die Entwicklung des Körpergewicht über die letzten 7 Messungen, so richtig lässt sich die Entwicklung über die Zeit nur über die Withings App nachvollziehen. Diesen gibt es kostenlos für Android und iOS.

Der Einstieg in die Welt der Zahlen und Graphen ist das Dashboard, das die letzten Daten (hier vor allem Ergebnisse der Body Comp, aber eben auch von Withings Uhren, sollte man diese besitzen) in Form von Kacheln anzeigt.

Wird eine Kachel angetippt gelangt man in die Detailansichten und kann sich für unterschiedliche Zeiträume (Wochen, Monate, Quartale, Jahre) die Entwicklung der Daten anschauen.

Sehr schön ist, dass Withings zum einen die Datenpunkte direkt anzeigt, zum anderen die Daten glättet, um Trends besser zu erkennen. Das passt ganz gut, denn in meiner Wahrnehmung spielen Tendenzen eine größere Rolle als der einzelne Messwert.

Ich freue mich jedenfalls wenn ich sehe, dass ein Abwärtstrend weiterhin Bestand hat, auch wenn ein ausgelassener Grillabend den Einzelwert einmal nach oben schießen lässt.

Die App hinterlässt einen aufgeräumten Eindruck mit einer ansprechenden Gestaltung. Selbst für Menschen, die Apps und Smartphones als „Neuland“ betrachten, stellt die Benutzung der App keine Herausforderung dar.

Withings+ – Bezahl-Inhalte mit Luft nach oben

Mit der Ankündigung der Body Scan hat Withings auch seinen zusätzlichen Dienst Withings+ vorgestellt. Für 9,99 € im Monat bzw. 99,99 € im Jahr erhält man Zugriff auf eine Reihe von In-App-Inhalten, die Verhaltensänderungen anleiten, um Gesundheit und Wohlbefinden zu steigern. Wer sich von den Leistungen überzeugen möchte, der erhält den ersten Monat kostenlos und kann das Angebot bei Nichtgefallen kurzfristig kündigen.

Die zusätzlichen In-App-Inhalte gliedern sich in Programme und die Bibliothek. Ganz neu in der App-Version 5.16 sind für Withings+ Abonenten die Funktionen

  • Gesundheitsverbesserungs-Score
  • Gesundheitsziel

Gesundheitsverbesserungs-Score

Alle Metriken im Auge zu behalten und einzuordnen, welcher Wert in welchem Maße der Gesundheit und dem Wohlbefinden zuträglich ist, ist für viele Nutzer gar nicht so einfach.

Mit dem Gesundheitsverbesserungs-Score (einen weniger sperrigerer Begriff hätte es auch getan) dampft Withings die vielen Werte zu einer Bewertung zwischen 0 und 100 ein.

Grundlage dieses Score bilden Einschätzungen der Aktivitäten, der körperlichen Konstitution, der kardiovaskulären Gesundheit und des Schlafs. Je mehr Produkte von Withings dabei zum Einsatz kommen, desto umfassender ist das Bild, dass Withings und in Folge der Nutzer erhält.

Mit Ablauf jeder Woche werden die Daten der letzten 7 Tage ausgewertet und der Gesundheitsverbesserungs-Score aktualisiert.

Auch wenn ich mir manchmal wünschte, die Aktualisierungen erfolgten häufiger, so kann ich mit dem Abstand von 7 Tagen sehr gut leben – eben auch, weil es Ausreißer glättet und somit mehr Tendenzen denn isolierter Tageswerte in den Fokus rückt.

Gesundheitsziel

Weil es sich mit einem Ziel vor Augen meist leichter agieren lässt, kann man im Rahmen von Withings+ nun Gesundheitsziele definieren. Ich habe mir mal die Reduzierung des Gewichts (was sonst?!) zum Ziel gesetzt. Außer einer prozentualen Zielerreichung kann ich aber bisher wenig sinnstiftendes erkennen.

Programme

Unter den Programmen kann man sich 6-wöchige Kurse mit unterschiedlichen Zielsetzungen vorstellen.

Aktuell finden sich folgende Programme im Angebot:

  • Aktivität
    • Stärkere Muskeln für gesunde Kraft
    • Viel Energie – Große Wirkung
  • Ernährung
    • Nahrung für mehr Energie
  • Heart
    • Hypertension education program
  • Körper
    • Abnehm-Start
  • Schlaf
    • Bessere Schlafgewohnheiten
  • Sonstiges
    • Meditieren mit BamBu

Bevor man sich für eines der Programme „registriert“, kann man sich über dessen Zielstellung und die Wochenphasen informieren.

Weil ich den Zugang zu Withings+ erst seit Kurzem habe, werde ich Details zu den Programmen nachreichen.

Bibliothek

In der Bibliothek findet man allerhand wissenswerte Informationen zu gesundem Lebensstil, gesunder Ernährung und dem Einfluss von körperlicher Fitness.

Die Bibliothek unterteilt sich in die Abschnitte

  • Rezepte
  • Workouts
  • Artikel

Bei den Rezepten finden sich rund 30 Anleitungen für gesunde Mahlzeiten (Mittag- und Abendessen, Frühstück und Imbiss).

Die Aufmachung und inhaltichen Beschreibungen wissen zu gefallen. Positiv hervorzuheben ist, dass für viele Zutaten eine Alternative zum Austausch angeboten wird, denn nicht selten passiert es bei Rezepten, dass gerade die Zutat benötigt wird, die nicht im Haus ist.

Bei den Workouts handelt es sich im Wesentlichen um Videos, die in bestimmte Workout-Kategorien (u.a. Yoga, Stärke, HIIT) fallen. Der Vollständigkeit halber darf nicht unerwähnt bleiben, dass alle der 33 Videos auf Englisch sind (Stand: Juni ’23). Die kurze, textuelle Beschreibung zum Inhalt des Videos ist zwar deutsch, jedoch nur selten hilfreich.

Sollte Withings nachbessern wollen, dann wäre eine Auflistung der in den Videos enthaltenen Übungen sinnvoll. So mag jeder vorab entscheiden können, ob das Workout passend ist. Gleichzeitig wäre es von Vorteil die Videos entlang der Übungen in Kapitel zu unterteilen, um Übungen überspringen zu können, ohne den Anfang und das Ende einer Übung über die Zeitleiste suchen zu müssen.

Abschließend finden sich den Artikeln unterschiedlichste Inhalte zum Nachlesen, die sich mit den Themen gesunde Lebensführung, Ernährung und Fitness auseinandersetzen. Dabei handelt es sich weniger um konkrete Anleitung, sondern oftmals um interessantes Hintergrundwissen.

Ergebnis des Withings Body Comp Tests

Wertung: 82%
Unsere Wertung: 82%
Vorteile
  • schnelle und genaue Messung
  • verständliche App
  • lange Batterielaufzeit
Nachteile
  • Health+ Abo-Dienst

Ich hab die Withings Body Corp nun seit rund 4 Wochen im Test und kann mir seit einer Woche auch einen Eindruck vom den Zusatzinhalten von Withings+ bilden.

Bislang macht der Test der Waage sehr viel Spaß, denn man erkennt, dass Withings das Produkt im Vergleich zum Primus der vorherigen Generation an sinnvollen Stellen verbessert hat. Die hohe Geschwindigkeit bei der Ermittlung der Werte bei wiederholbarer Genauigkeit sind in meinen Augen ein großes Plus.

Dass die Body Comp noch ein paar mehr Daten erhebt bzw. anzeigt ist toll, auch wenn mich nicht alle Werte gleichermaßen interessieren. Das viszerale, weil besonders ungesunde Fett gehört für mich zu den Highlights.

Die neue Revision der Body Comp mit dem hochauflösenden LCD-Farbdisplay dürfte für noch mehr Freude sorgen. Rein funktionell tut es das monochrome, etwas pixlige Display des getesteten Modells natürlich auch.

Ein bisschen verhaltener bin ich hinsichtlich des Premiumdienstes Withings+. Es wirkt, als wolle Withings ausprobieren wollen, ob sich nebst des Verkaufspreise weitere Erlöse erzielen lassen.

Ein Blick zur Konkurrenz im Bereich der Consumer Healthtec hätte zeigen müssen, dass das dauerhaft nur mit wirklich überzeugenden Inhalten funktioniert. Und daran mangelt es aktuell noch ein bisschen. Sollte Withings da nicht regelmäßig nachlegen und die kleinen Defizite korrigieren, wären die 9,99 € / Monat zu hinterfragen.

Immerhin zeigt das letzte App-Update, dass an Withings+ noch gearbeitet und das Profil geschärft wird.

Bis auf den Einstiegspreis von 199,99 € sehe ich bei der Withings Body Comp keine Nachteile. Weil der Erfahrung nach die Waagen viele Jahre halten, ist das aber gut investiertes Geld für ein hochwertiges, top-verarbeitetes Produkt, das viele sinnvolle Körperanalysedaten anbietet.


Offenlegung / Werbung: Das Produkt wurde mir auf meine Anfrage hin für den Test der/des Body Comp von Withings kostenlos zur Verfügung gestellt. An den Inhalt des Testberichts wurden keine Bedingungen geknüpft. Der Inhalt des Testberichts spiegelt somit vollständig meine eigene, unvoreingenommene Meinung und Erfahrung mit dem Produkt wider.

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Bob & Brad C2 Test – Kleine Massage-Pistole für die Tasche https://www.fitness-tracker-test.info/bob-brad-c2-massage-gun-test/ https://www.fitness-tracker-test.info/bob-brad-c2-massage-gun-test/#comments Tue, 24 Jan 2023 18:58:51 +0000 https://www.fitness-tracker-test.info/?p=17418 Massagepistolen müssen nicht teuer sein. Ob das auch für die C2 Massage Gun von Bob & Brad zutrifft, habe ich mir im Test für euch angeschaut.

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Massagepistolen gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Mit der Bob & Brad C2 Massage Gun hat mich ein Produkt für den Test erreicht, dass auf Amazon eine große Käuferschaft vereint. Ob es sich auf das Leistungsangebot auswirkt, dass die zwei US-Physiotherapeuten Bob & Brad hinter dem Produkt stehen, habe ich mir für euch angeschaut, angehört und natürlich angefühlt.

Bob & Brad C2 Massage Gun

Bob & Brad C2 Massage Gun

Technische Daten / Vergleich

  • Amplitude: 8 mm
  • Geschwindigkeiten: 5
  • Gewicht: 680 g
  • Lautstärke: 58 dB
  • Akku: 2500 mAh

Lieferumfang

Die Massagepistole C2 hat mich in einem recht abgewetztem und daher eher schmucklosen, schwarzen Pappkarton erreicht. Auf der Vorderseite ist die Massagepistole selbst abgebildet, auf der Rückseite befinden sich die wichtigsten Produktinformationen.

Hochwertiger geht es her, wenn man den Pappkarton einmal entfernt, denn dann erhält man einen Blick auf die stabil wirkende Transport- und Aufbewahrungsbox.

Ein gummierte Gummigriff erleichtert das Transportieren und ein doppelt umlaufender Reisverschluss sorgt dafür, dass die Box von beiden Seiten verschlossen werden kann.

Aufbewahrungs- und Transport-Box der Bob & Brad C2 Massage Gun

Aufbewahrungs- und Transport-Box der Bob & Brad C2 Massage Gun

In der Box befinden sich:

  • Massagepistole C2
  • fünf Aufsätze
  • USB-Ladekabel (USB-A auf USB-C)
  • Anleitung

Weil die Massagepistole und die Aufsätze in passgenauen Vertiefungen liegen, hinterlässt die Box einen sehr aufgeräumten Eindruck. Zusätzlich poltern die Einzelteile beim Transport nicht durch die Gegend.

Anleitung und USB-Ladekabel im Seitenfach

Anleitung und USB-Ladekabel im Seitenfach

Ein bisschen sparsamer dürfte der Hersteller bei der Verwendung von Plastik umgehen, denn sowohl die Massagepistole als auch die Anleitung(!) waren in Plastikfolien eingeschlagen.

Anleitung in mehreren Sprachen

Anleitung in mehreren Sprachen

Apropos Anleitung: Diese ist in fünf Sprachen verfasst und bietet eben auch eine deutsche Übersetzung. Positiv hervorzuheben ist, dass nicht nur die Bedienung der C2 Massagepistole, sondern auch deren richtige Verwendung beschrieben ist. Gewünscht hätte ich mir, dass in der Anleitung noch die Motivation für die unterschiedlichen Aufsätze beschrieben wäre. So muss man sich im Internet (z.B. auf dem Youtube-Kanal des Herstellers) informieren.

Erster Eindruck

Nimmt man die C2 Massagepistole in die Hand, überrascht das geringe Gewicht von ca. 660 Gramm. Das geringe Gewicht ist vor allem auf die Verwendung von Kunststoff zurückzuführen, von der die Brad & Bob C2 reichlich gebraucht macht. Das möge an dieser Stelle aber eher als quantitative, denn als qualitative Aussage verstanden werden. Der verwendete Kunststoff hinterlässt einen robusten Eindruck. Die Spaltmaße sind gering und gleichmäßig, die Konstruktion verwindungssteif. Klappern und Knarzen tut auf jeden Fall nichts.

Wenn es Anlass zur Kritik gibt, dann ist es der hochglänzende Kunststoff, der um den einzigen Knopf herum platziert ist, den es zu drücken gilt. Die Oberfläche macht Fingerabdrücke umgehend sichtbar. Ein mattes Material hätte das Produkt nicht weniger hochwertig wirken lassen.

Anwendung / Lautstärke

Die grundlegende Bedienung der C2 ist schnell erklärt: Rückseitig befindet sich am oberen Ende ein Knopf, der zum Ein- und Ausschalten und dem Einstellen der unterschiedlichen Geschwindigkeiten genutzt wird.

Angeschaltet wird die Massagepistole durch langes Drücken und langes Drücken schaltet das Gerät auch wieder aus.

Im angeschalteten Zustand wechselt ein kurzes Drücken auf die nächst höhere Geschwindigkeitsstufe. Hat man die oberste Stufe erreicht, wechselt ein erneutes Drücken wieder zur niedrigsten Stufe.

Ein-Knopf-Bedienung und Anzeige der Geschwindigkeitsstufe

Ein-Knopf-Bedienung und Anzeige der Geschwindigkeitsstufe

Fünf kleine, blaue LED oberhalb des Knopfes zeigen die Stufe an. Am unteren Ende des gummierten Griffes finden sich vier weitere LED, die über den Akkustand informieren.

Anzeige des Akkustands

Anzeige des Akkustands

Auf der Unterseite des Griffes findet sich auch der USB-C-Port über den die Massagepistole innerhalb von gut 2 Stunden wieder aufgeladen werden kann.

USB-C-Anschluss für das Ladekabel

USB-C-Anschluss für das Ladekabel

Dass die Bob & Brad C2 Massage Gun bei der Benutzung ruhig in der Hand liegt, liegt an zwei Aspekten:

  • der gummierte und ausreichend große Griff sorgt für ausreichend Halt
  • die Amplitude ist mit 8 mm eher im Mittelfeld zu finden, so dass keine große Unwucht zustandekommt

Unabhängig von der Geschwindigkeitsstufe zeigt sich die Bob & Brad C2 Massage Gun in der Nutzung erfreulich leise. Allenfalls die Tonhöhe ändert sich beim Steigern der Geschwindigkeit. Die Geschwindigkeitsstufen sind in meinen Augen sehr gut gewählt und die Steigerung fällt gleichmäßig aus:

  • 2.000 Stöße / Minute (Stufe 1)
  • 2.300 Stöße / Minute (Stufe 2)
  • 2.600 Stöße / Minute (Stufe 3)
  • 2.900 Stöße / Minute (Stufe 4)
  • 3.200 Stöße / Minute (Stufe 5)

Bei den Aufsätzen hätte ich mir wenigsten einen flächigen Aussatz aus Metall gewünscht, um Massageöle o.ä. einmassieren zu können. Bei der Verwendung von Plastik zeigen sich mit der Zeit meist unschöne Verfärbungen oder angegriffenes Material.

Aufsätze aus Kunststoff und festem Schaumgummi

Aufsätze aus Kunststoff und festem Schaumgummi

Ansonsten geht der Hersteller bei den Aufsätzen keine Risiken ein – die Formen und Größen bieten die meisten vergleichbaren Produkte an. Bei der Qualität lässt sich wenig aussetzen und die Aufsätze lassen sich leicht auf die Massagepistole aufsetzen bzw. abziehen.

Mit einer Amplitude von 8 mm landet die C2 Massage Gun im Mittelfeld. Für die meisten Anwender und Anwendungsfälle reicht das aus, für wirklich tiefgehende Massagen dürften es gerne ein paar Millimeter mehr sein.

Für die Anwendung im Schulter-/Nackenbereich ist die C2 gerade noch klein genug. Ein bisschen leichter fällt die Anwendung mit z.B. der Addsfit Mini (Testbericht), die ein gutes Stück kleiner und nochmals leichter ist, aber eben auch nur eine 6 mm Amplitude hat und mit max. 3.000 Bewegungen/Minuten zulangt.

Größenvergleich mit der Addsfit Mini

Größenvergleich mit der Addsfit Mini

Vielleicht ist es auch die zurückhaltende Amplitude, die die meisten Anwendung sehr angenehm gestalten – anstrengende Workouts hin oder her.

Abgesehen davon setzt auch die C2 mit ausreichend Druck Muskeln und Gewebe in Bewegung.

Ergebnis des Bob & Brad C2 Massagepistole Tests

Wertung: 85%
Unsere Wertung: 85%
Vorteile
  • sinnvoll für große Muskelgruppen
  • geringe Lautstärke
  • 5 Geschwindigkeiten
  • verschiedene Aufsätze
  • gutes Preis-Leistungs-Verhätlnis
Nachteile
  • Aufsätze sind nur aus Plastik
  • nur 8 mm Hub

Die Bob & Brad C2 Massage Gun ist ein Produkt, das einen großen Nutzerkreis anspricht. Das Produkt bietet ausreichend Massageleistung, ohne zu überfordern. Es ist nicht nur leicht zu handhaben, sondern auch leicht im Gewicht. Unterm Strich scheint das viele Menschen anzusprechen, denn mit über 6.000 Bewertungen rangiert die Massagepistole bei Amazon recht weit vorne.

Für etwa 100 € erhält man ein Gerät, das sportliche Aktivitäten begleitet und die Regeneration müder Muskeln beschleunigt. Aber auch im Alltag kann es Verspannungen verhindern bzw. lösen.

Große Muskelgruppen und etwas kräftigeres „Anfassen“ erfordern andere Produkte. Für alle, die ein bisschen mehr Zeit aufwenden wollen bzw. die Massage empfindlicherer Körperregionen zum Ziel haben, ist die Bob & Brad C2 Massage Gun sehr empfehlenswert.


Offenlegung / Werbung: Das Produkt wurde mir auf meine Anfrage hin für den Test der/des Bob & Brad C2 Massagepistole von Bob & Brad kostenlos zur Verfügung gestellt. An den Inhalt des Testberichts wurden keine Bedingungen geknüpft. Der Inhalt des Testberichts spiegelt somit vollständig meine eigene, unvoreingenommene Meinung und Erfahrung mit dem Produkt wider.

Warum der Beitrag dennoch als 'Werbung' gekennzeichnet ist, könnt ihr unter Kennzeichnungspflicht nachlesen.

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Stryd Wind V3 im Test – Leistungsmessung beim Laufen https://www.fitness-tracker-test.info/stryd-wind-v3-test-leistungsmessung-beim-laufen/ https://www.fitness-tracker-test.info/stryd-wind-v3-test-leistungsmessung-beim-laufen/#respond Sat, 14 Aug 2021 06:12:55 +0000 https://www.fitness-tracker-test.info/?p=14833 Stryd berücksichtigt bei der 3. Generation seines Laufsensors den Gegenwind, der durchaus erheblichen Einfluss auf die Laufleistung haben kann. Ich habe mir den Stryd Wind im Test angeschaut.

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Drei Jahre ist es her, dass ich mir mit dem Stryd ein Power Meter für Läufer angeschaut habe. Seitdem ist nicht nur viel Zeit ins Land gegangen, das gleichnamige Unternehmen hinter dem smarten Laufsensor hat auch eine Menge Arbeit in die Weiterentwicklung des Stryd investiert. Die dritte und aktuellste Generation ist unter dem Namen Stryd Wind erhältlich. Was der Sensor mittlerweile alles bietet, habe ich mir für euch im Test angeschaut.

Im Radsport gehört die Leistungmessung per Power Meter schon seit vielen Jahren zu den bewährten Trainingsmethoden. Im Laufsport hingegen bemühen sich die großen Hersteller von Sportuhren seit ca. 2 Jahren ein Äquivalent zu entwickeln.

Stryd Wind V3

Stryd Wind V3

Stryd gilt als einer der Pioniere, die bereits deutlich früher sich darüber Gedanken gemacht haben, wie die Laufleistung unabhängig von Pace und Herzfrequenz ermittelt werden kann. Warum sich das Tempo und die Herzfrequenz nur bedingt eignen, könnt ihr im Testbericht des Stryd von 2017 nachlesen – geändert hat sich am Sachverhalt nichts.

Stryd im Überblick

Stryd ist ein kleiner, kaum 10 Gramm schwerer Laufsensor, der mittels Clip am Sportschuh befestigt wird und dank eines 9-Achsen-Sensors folgende Werte ermitteln kann:

  • Leistungswerte
    • Running Power
    • Form Power
  • Laufeffizienzwerte
    • Schrittfrequenz / Kadenz
    • Bodenkontaktzeit
    • Vertikale Oszillation
    • Leg Stiffness
  • Pace
  • Distanz

Die Metriken werden mittels Bluetooth oder ANT+ an gekoppelte Sportuhren übertragen. Dank eines kleinen Flash-Speichers können bis zu 9 Stunden Laufmetriken aufgezeichnet werden. Der Akku des Stryd reicht für ca. 20 Stunden Aufzeichnung aus.

Unboxing und erster Eindruck

Verglichen mit dem Vorgänger präsentiert sich der Stryd in einer deutlich kleineren Verpackung. Der Grund ist leicht auszumachen, denn der Stryd Wind V3 verzichtet auf die induktive Ladeschale und wird zum Laden in eine kleine Ladeschale geklemmt.

Stryd Wind V3

Stryd Wind V3

Ich muss gestehen, dass ich die Ladeschale seinerzeit ganz cool fand, mit der Zeit und im direkten Vergleich das Laden per USB-Kabel als praktischer herausgestellt hat.

Stryd – Verpackungsinhalt

Stryd – Verpackungsinhalt

Ansonsten ähneln sich die Verpackungsinhalte beider Generationen stark:

  • Stryd-Sensor
  • Ladeschale
  • Halte-Clips in Schwarz und Orange
  • Kurzes USB-Ladekabel
Öffnung für Gegenwindmessung

Öffnung für Gegenwindmessung

Auch wenn die Halte-Clips denen des Vorgängers sehr ähnlich sind, verfügen sie über einen kleinen, aber feinen Unterschied: Ein kleines Loch an der Vorderseite leitet von vorne kommenden Wind auf den Wind-Sensor des Stryd. Ich komme später im Details auf dieses Alleinstellungsmerkmal des Stryd Wind zurück.

Einrichten des Stryd Wind

Für die Einrichtung des Stryd Wind V3 braucht es nicht mehr als ein Smartphone mit Bluetooth, die für iOS und Android frei erhältliche Stryd App und ein ebenfalls kostenlos einzurichtendes Benutzerkonto bei Stryd.

Seit Ostern ’21 bietet Stryd zwar auch einen kostenpflichtigen Membership-Account, aber auch ohne laufende Kosten bietet der Stryd eine Menge an Informationen. Ich selbst nutze die kostenpflichtigen Dienste nicht, der Vollständigkeit halber seien die Kosten hier aber ausgeschlüsselt:

TurnusKosten
monatlich9,99 €
alle 4 Monate35,00 €
alle 12 Monate99,00 €

Das Einrichten des Stryd funktioniert völlig problemlos. Die Kopplung mit Smartphone und App via Bluetooth ist in kurzer Zeit erledigt. Allenfalls ein Firmware-Update könnte den Prozess des Einrichtens noch einmal ein wenig verlängern.

Kopplung mit Sportuhren

Bereits jetzt könnte man den Sensor nutzen und Läufe damit aufzeichnen. Es gibt jedoch gute Gründe den Sensor mit einer Sportuhr zu koppeln, unter anderem weil die Leistungswerte in Echtzeit am Handgelenk angezeigt werden und die Daten der Sportuhren um die Metriken des Stryd ergänzt werden können.

Einbindung mittelsStryd-Metriken (u.a. Leistung, Kadenz)Stryd-Metriken (Pace / Distanz)Streckenverlauf
Nativer Unterstützung+++
Connect IQ + GPS+++
Connect IQ++-
Laufsensor + GPS-++
Laufsensor-+-

Viel ist davon abhängig, auf welche Art der Stryd im Zusammenspiel mit Sportuhren genutzt werden kann. Dabei lassen sich folgende Arten unterscheiden:

  • Native Unterstützung

    Ideale Voraussetzung für die Nutzung des Stryd ist eine Sportuhr mit nativer Unterstützung für den kleinen Sensor. So können nicht nur Pace- und Distanzdaten an die Uhr geliefert werden, auch alle anderen Stryd-Metriken finden Berücksichtigung. Durch die Nutzung von GPS werden die Leistungsdaten über den Streckenverlauf aufgetragen – eine Voraussetzung für detaillierte Auswertungen.

  • Connect IQ + GPS

    Ähnlich gut ist die Einbindung des Stryd in Sportuhren von Garmin, die Connect IQ unterstützen. Das Einrichten eines zusätzlichen Datenfeldes sorgt dafür, dass alle Metriken des Stryd den Weg in die Aufzeichnung (FIT) finden und die Leistungswerte am Handgelenk abgelesen werden können.

  • Connect IQ

    Es gibt bislang keine Sportuhren von Garmin, die Connect IQ anbieten aber auf GPS verzichten. Die Einstellungen lassen es jedoch zu, dass man auf die Aufzeichnung von GPS-Daten verzichtet. Es finden dann weiterhin alle Metriken des Stryd den Weg in die Aufzeichnung, auf den Streckenverlauf muss dann aber verzichtet werden.

  • Laufsensor + GPS

    Bietet eine Sportuhr keine der zuvor genannten Arten der Einbindung an, bleibt die Möglichkeit den Stryd als Laufsensor mit der Uhr zu koppeln. Weil der Sensor per ANT+ und Bluetooth funkt, stellt das in der Regel kein Problem dar. Nutzen zieht man dann allerdings nur noch von der Übermittlung von Pace, Distanz und dem Streckenverlauf, den die Sportuhr mittels GPS beisteuert.

  • Laufsensor

    Stark eingeschränkt ist die Nutzung, wenn der Sensor nur als Laufsensor ohne GPS genutzt wird. In diesem Fall steuert der Stryd nur Pace- und Distanzwerte zum Laufgeschehen bei.

Am einfachsten haben es folglich Nutzer von Sportuhren von Garmin mit Connect IQ und Coros, die den Stryd-Sensor nativ einbinden. Auch ohne diese Voraussetzungen lässt sich der Stryd im Zusammenspiel mit Sportuhren nutzen. Dazu später ein wenig mehr.

Weil die Uhren von Garmin mitunter die größte Marktdurchdringung haben, beschreiben ich beispielhaft die Einrichtung des Stryd auf meiner Forerunner 245 Music. Für andere Hersteller (u.a. Polar, Wahoo, Samsung und Suunto) finden sich Entsprechungen, teilweise jedoch im Funktionsumfang limitiert (siehe Support von Stryd).

Einrichten von Stryd auf Sportuhren von Garmin

Sollen Metriken des Stryd direkt auf einer Uhr von Garmin genutzt werden, wird ein weiteres „Data Field“ benötigt. Das wiederum Connect IQ zur Installation benötigt. Somit scheiden leider ein paar ältere oder günstigere Modelle aus. Die vollständige Liste kompatibler Geräte zählt aber zahlreiche Sportuhren, u.a. auch die kleine Forerunner 55 auf.

Hilfestellung beim Installieren bietet bereits die Stryd App und online sind zahlreiche Videos für die unterschiedlichen Uhren zu finden.

Bei meiner Garmin Forerunner 245 Music gestaltet sich die Installation wie folgt:

  • Installation „Stryd Zones“

    Stryd Zones können über die Connect IQ App von Garmin kostenfrei installiert werden. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um ein neues Datenfeld, das während der Aufzeichnung von Aktivitäten angezeigt werden kann.

  • Hinzufügen der „Stryd Zones“ zu einer Trainingsseite

    Das neue Datenfeld zu installieren reicht alleine nicht aus, es muss einer Trainingsseite der gewünschten Sportart hinzugefügt werden. Bei der Forerunner 245 funktioniert das einfach über

    • Auswahl „Einstellungen“
    • Auswahl „Aktivitäten und Apps“
    • Auswahl der gewünschten Sportart
    • Auswahl „Trainingsseiten“

    Hier kann das Datenfeld als eigenständige Seite oder als eines von mehreren Felder eingefügt werden. Welche Unterschiede sich daraus ergeben, zeige ich im Anschluss.

  • Kopplung von Stryd und Sportuhr

    Zwar ist das Datenfeld bereits hinzugefügt, noch fehlt aber die Kopplung von Uhr und Sensor:

    • Auswahl „Einstellungen“
    • Auswahl „Sensoren und Zubehör“
    • Auswahl „Neu hinzufügen“
    • Auswahl „Laufsensor“

    Die Uhr findet im Anschluss den Stryd-Sensor via Bluetooth. Benötigt wird aber die Anbindung über ANT+. Der eben (via Bluetooth) gefundene Sensor muss im Menü aufgerufen und dauerhaft deaktiviert werden. Werden die Schritte zum Hinzufügen eines Laufsensors erneut ausgeführt, findet die Uhr den Stryd-Sensor via ANT+.

  • Konfigurieren der Stryd Zones

    Abschließend wird der Sensor über die Uhr konfiguriert: Geschwindigkeit und Distanz werden auf „Immer“ gesetzt. Die Auto-Kalibrierung deaktiviert und der Kalibrierungsfaktor auf 100,00 gesetzt.

Anschließend steht das neue Datenfeld für die zuvor ausgewählten Sportarten zur Verfügung, d.h. die Sportuhr zeigt nicht nur die Laufleistung in Echtzeit an, sondern zeichnet die Werte zusätzlich zu den eigenen Metriken auch auf.

Stryd Zones – Datenfeld vs. Trainingsseite

Stryd Zones bezeichnet im Grunde ein Datenfeld zur Anzeige von Stryd-Metriken. Bei Garmin lassen sich Datenfelder auf Trainingsseiten gruppieren. Den meisten wird das Konzept geläufig sein.

Leistungsanzeige auf einer Trainingsseite

Leistungsanzeige auf einer Trainingsseite

Wird das Datenfeld „Stryd Zones“ alleinig auf einer Trainingsseite genutzt steht ausreichend Platz für die Anzeige folgender Werte zur Verfügung:

  • Leistungswert (aktuell)
  • Power Zone (grafisch)
  • Power Zone (numerisch)

Wird das Datenfeld einer Trainingsseite mit mehreren Datenfeldern hinzugefügt, wird während der Aufzeichnung nur der aktuelle Leistungswert angezeigt. Die Leistungszone lässt sich zwar numerisch noch dazuquetschen, es wird dann aber schon arg eng.

Leistungsanzeige in einem Datenfeld

Leistungsanzeige in einem Datenfeld

Unabhängig von der Präsentation zeigt das Datenfeld vor Beginn der Aufzeichnung die Schwellwerte für die Leistungszonen und die Critical Power an. Die Critical Power ist eines der grundlegende Konzepte von Stryd und wert einmal genauer betrachtet zu werden.

Critical Power – Was steckt dahinter?

Stark vereinfacht handelt es sich bei der Critical Power um einen Wert, der die Fitness eines Sportlers beschreibt und in W/kg angegeben wird. Natürlich steckt dahinter eine ganze Menge mehr, für das erste Verständnis sollte es aber reichen.

Die Critical Power wird von Stryd automatisch berechnet und ist von Läufer zu Läufer unterschiedlich. Dabei gilt: Je mehr unterschiedliche Läufe (von kurzen Läufen mit hohem Tempo bis zu langen Läufen mit gemäßigtem Tempo) Stryd analysieren kann, desto präziser werden die Ergebnisse.

Um nichts dem Zufall zu überlassen beschreibt Stryd exemplarische Läufe für jede Kategorie. Meine Critical Power ist nach dem Bruch des Wadenbeins aktuell auf 293 Watt gesunken. Fast 3 Monate Pause haben ihre Spuren hinterlassen, so dass da noch Luft nach oben ist. Für Vergleichszwecke zwischen Sportlern ist die Angabe „Watt pro Kilogramm“ jedoch aussagekräftiger.

Leistungszonen

Die Critical Power wird von Stryd zudem für die Einteilung der Leistungsbereiche genutzt:

ZoneIntensität% von CP
1Einfach65-80%
2Moderat80-90%
3Grenzbereich90-100%
4Intervall100-115%
5Repetition115-130%

Ähnlich wie bei HF-Zonen erlaubt die Unterteilung das gezielte Training in einem bestimmten Leistungsbereich.

Nun ist die Critical Power kein einmalig ermittelter Wert, sondern lebt mit dem Sport. Jeder Lauf wird in der Berechnung des Wertes berücksichtigt, so dass sich Leistungssteigerungen in einem Zuwachs, Leistungsabfälle in einer Verringerung niederschlagen.

Weil auch das eigene Körpergewicht in die Berechnung einfließt, sollte regelmäßig darauf geachtet werden, ob die Werte auf der Waage und in der Stryd App noch zueinander passen. Kleine Schwankungen lohnt es in der Regel nicht nachzuführen.

Unterwegs mit dem Stryd

Vor dem ersten Lauf steht nur noch die Befestigung am Schuh an. Der Sensor wird mit der Halteklammer an der Schnürung des Schuhs befestigt. Entscheidend ist, dass die kleine Öffnung nach vorne zeigt und nicht durch Schnürsenkel o.ä. verdeckt wird. Hier findet der Wind einlass, der Auswirkungen auf die Leistung haben kann.

Dann kann es losgehen. Dank des geringen Gewichts spürt man den Stryd zu keinem Zeitpunkt. Sollte er sich einmal aus der Halterung lösen, merkt man den Verlust jedoch wahrscheinlich auch nicht. Stryd sorgt auf zwei Wegen für die Minimierung des Verlustrisikos:

  • Festsitzende Halteklammer

    Der Sitz der Halteklammer hinterlässt einen sicheren Eindruck. Voraussetzung ist, dass der Sensor richtig herum in die Klammer eingesetzt wird, d.h. zunächst den breiteren Steg in das breitere Ende des Sensors, anschließend der kleinere, schmalere Steck in das sich verjüngende Ende des Stryd.

  • Verlust-Alarm

    Stryd Zones kann derart konfiguriert werden, dass die Uhr bei einem plötzlichen Abreißen der Verbindung den Verlust signalisiert. Weil der Alarm wirklich penetrant ist, wird man schon nach wenigen Schritten auf den Verlust aufmerksam gemacht. Durch tatsächlichen Verlust ist mir das im Übrigen noch nicht passiert, sondern durch Kopplung mit einer Sportuhr von Polar, zu einem Zeitpunkt zu dem bereits eine Kopplung mit der FR 245 bestand.

Entsprechend der Wahl zeigt die Garmin Forerunner 245 Music den aktuellen Leistungswert auf der Trainingsseite bzw. im Datenfeld an. Wer das erste Mal mit dem Stryd unterwegs ist, der wird feststellen, wie empfindlich der Sensor selbst auf kleinste Steigungen bzw. Gefälle, Tempoänderungen und Gegenwind reagiert. Es ist schon spannend zu beobachten…

Hier liegt einer der großen Vorteile des Stryd, denn Änderungen registriert der Stryd umgehend, während der Puls in Bezug auf die Anstrengung immer etwas hinterherhinkt.

Dank des Stryd Zones Datenfeldes werden die Metriken des Stryd von der Uhr selbst aufgezeichnet: Beginn und Ende sind somit synchron mit der Aufzeichnung der Aktivität selbst.

Synchronisierung der Aktivität

Ist ein Lauf absolviert, geht es an die Auswertung der Aktivität. Auf der Forerunner 245 lassen sich leider nur die Leistungsdaten einsehen, die von Garmin selbst erhoben werden, d.h. Tempo, Distanz und Co. sind vorhanden. Die Werte des Stryd sucht man hingegen vergeblich. Es braucht also die Synchronisierung mit der jeweiligen Hersteller-Cloud – in meinem Fall Garmin Connect.

Synchronisierung mit Garmin Connect

Weil die Integration für Garmins Sportuhren und Plattform bestens gelöst ist, finden sich die Metriken des Stryd nach dem Syncen umgehend in Garmin Connect wieder. Dabei ist es egal, ob die Sichtung der Aktivitäten im Web oder über die Garmin Connect App erfolgt.

Damit die aufgezeichneten Aktivitäten auch im Power Center (Web-Plattform von Stryd) erscheinen, muss in der Stryd App der automatische Import von Garmin eingerichtet werden.

Synchronisierung mit anderen Plattformen

Aufwändiger wird es, wenn der Stryd-Sensor mit Sportuhren anderer Hersteller genutzt wird. Polar und Suunto speichern z.B. nur den Leistungswert, die anderen Metriken tauchen bei diesen und weiteren Herstellern nicht auf. Weil der Stryd-Sensor Metriken nicht nur an gekoppelte Geräte weiterleitet, sondern auch selbständig speichert, können aufgezeichnete Aktivitäten nachträglich über die Stryd App via Bluetooth in die Stryd eigene Web-Plattform „Power Center“ gespielt werden.

Liegt dann zusätzlich eine (z.B. von Suunto oder Polar) bereits importierte und passende Aktivität vor, fügt Stryd die Daten beider Aufzeichnungen zusammen. In der Plattform des Uhren-Herstellers tauchen dann zwar keine zusätzlichen Metriken des Stryd auf, im Power Center sind aber Werte (u.a. Herzfrequenz, Höhe, Streckenverlauf) der Sportuhren zu finden.

Auswertung der Stryd-Metriken

Auswertungen zu den Daten des Stryd finden sich normalerweise in den Plattformen und Apps der Sportuhren-Hersteller und der Web-Plattform „Power Center“, das von Stryd selbst kostenlos angeboten wird.

Schauen wir uns die Auswertungen einmal exemplarisch in Garmin Connect und im Power Center an.

Auswertung in Garmin Connect

In Garmin Connect sieht die Auswertung ein wenig nüchterner aus, dennoch hat man alle Daten beieinander. Hier findet sich nicht nur der Leistungswert, sondern zusätzlich auch alle anderen Daten, die der Stryd-Sensor ermittelt.

Stryd – Auswertung in Garmin Connect

Stryd – Auswertung in Garmin Connect

Die gestapelte Ansicht ist in meinen Augen nicht immer die übersichtlichste, man kann die Kurven aber problemlos überlagern.

Stryd –  Überlagerte Auswertung in Garmin Connect

Stryd – Überlagerte Auswertung in Garmin Connect

Auswertung in Power Center

Nach dem Login ins Power Center gelangt man zunächst auf das Dashboard. Hier finden sich die wesentlichen und zusammengefassten Werte, u.a. die Critical Power, die Leistungsbereichen und eine Übersicht über letzte und vergangene Läufe. Zusätzlich finden sich hier auch Angaben zur Running Stress Balance und zur Power Duration Curve – ich komme später darauf zurück.

Stryd Power Center – Zusammenfassung

Stryd Power Center – Zusammenfassung

Die Übersicht der Läufe zeigt nicht nur unterschiedliche Einordnungen (z.B. Running Stress Score, Zeit in Bewegung, Höhengewinn und Distanz) über verschiedene Zeiträume, sondern zusätzlich die Zeitpunkte zu denen die Critical Power angepasst wurde.

Stryd Power Center – Läufe

Stryd Power Center – Läufe

Schön zu sehen, wie nach dem Auftakt mit dem Stryd die Laufpause aufgrund des Wadenbeinbruchs zunächst zu einer Verringerung der Critical Power (CP) geführt hat. Jetzt wo ich verstärkt wieder problemfrei Laufen kann, steigt die CP auch wieder an.

Auswertung von Läufen im Detail

Stryd Power Center – Auswertung eines Laufes

Stryd Power Center – Auswertung eines Laufes

Läufe können darüber hinaus im Detail ausgewertet werden.

Stryd Power Center – Air Power

Stryd Power Center – Air Power

In diesen detaillierten Auswertungen ist es auch möglich, ist mit der Air Power auch eine der wesentlichen Neuerungen des Stryd ablesbar. Neben der Form Power liefert die „Air Power“ eine weitere Aufschlüsselung der Gesamtleistung, denn mit der „Air Power“ beschreibt Stryd den prozentualen Mehraufwand, der durch Gegenwind verursacht wird.

Bei bisherigen Läufen zeigt die Air Power zwischen 1% und 3% an, kann auf einzelnen Streckenabschnitten aber auch deutlich darüber liegen.

Running Stress Balance

Mit der Running Stress Balance beschreibt Stryd das Verhältnis von Fitness und Erschöpfung. Grundlage beider Größen sind jeweils vergangene Läufe – einmal innerhalb der letzten 42 Tage (Fitness) und einmal innerhalb der letzten 7 Tage (Erschöpfung).

Running Stress Balance

Running Stress Balance

Ähnliche Konzepte finden sich auch bei anderen Herstellern. Dabei gilt in der Regel, dass wenn ein Laufpensum über den kürzeren Zeitraum (hier: Erschöpfung) unterhalb des Laufpensums des längeren Zeitraums (hier: Fitness) liegt, die Form abbaut, allenfalls erhalten bleibt. Eine gemäßigt höheres Laufpensum trägt hingegen zum Formaufbau bei, bei einem deutlich höheren Laufpensum steigt jedoch das Verletzungsrisiko.

Wer den Stryd neu nutzt, muss sich an den 42-Tage-Schnitt erst heranarbeiten, um aussagekräftige Werte zu erhalten.

Power Duration Curve

Eine weitere interessante Auswertung ist die Power Duration Curve, die beschreibt nach welcher Zeit, welche max. Laufleistung (in Watt) in vergangenen Läufen erbracht wurde. Grundsätzlich wird es den meisten Läufern so gehen, dass die Leistung mit fortschreitender Belastung abnimmt. Die Power Duration Curve macht das sichtbar.

Stryd Power Center – Power Duration Curve

Stryd Power Center – Power Duration Curve

Weil die Kurven unterschiedlicher Zeiträume übereinander gelegt werden können (z.B. die vergangenen 30 Tage vs. 90 Tage) über unterschiedliche Zeiträume lassen sich Veränderungen gut erkennen.

Für die wichtigsten Merkmale ist es also weitestgehend egal, welche Plattform man zur Auswertung nutzt. Rein bezogen auf die Metriken des Stryd, bietet das Power Center jedoch die detaillierteren Auswertungen an, u.a. weil dort auch Kennzahlen zu finden sind, die aus den gemessenen Werten abgeleitet werden.

Stryd Wind V3 Test – Fazit

Stryd bereichert mit seinem Sensor zielorientiertes Training um interessante Metriken. Wer bisher vornehmlich nach Pace und Puls trainiert hat, der wird sicherlich eine Phase der Anpassung und Umgewöhnung vor sich haben. Ich erwische mich jedenfalls immer wieder dabei Pace und Herzfrequenz zu kontrollieren, obwohl ich mir vorgenommen habe, mich auf die Laufleistung zu konzentrieren.

Aktuell ist die Laufleistung in meiner Wahrnehmung mehr ergänzende, denn ausschlaggebende Metrik. In vielen Situationen ist es aber die ehrlichere, weil objektivere Aussage, die der Stryd über die Laufleistung macht. Dass die aktualisierte Version des Stryd dabei auch den Einfluss von Wind berücksichtigt, dürfte für viele ambitionierte Läufer von großem Interesse sein.

Für ca. 200 € erhält man ein Produkt, dass nicht nur innovative Metriken liefert. Weil der Hersteller es mit zahlreichen Beschreibungen und Videos versteht, die Grundlagen und Zusammenhänge zu vermitteln, wohnt den Metriken deutlich weniger Magie inne, als bei man anderem Hersteller, deren Zahlen sich nur schwer nachvollziehen lassen.


Offenlegung / Werbung: Das Produkt wurde mir auf meine Anfrage hin für den Test der/des Stryd Wind von Stryd kostenlos zur Verfügung gestellt. An den Inhalt des Testberichts wurden keine Bedingungen geknüpft. Der Inhalt des Testberichts spiegelt somit vollständig meine eigene, unvoreingenommene Meinung und Erfahrung mit dem Produkt wider.

Warum der Beitrag dennoch als 'Werbung' gekennzeichnet ist, könnt ihr unter Kennzeichnungspflicht nachlesen.

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https://www.fitness-tracker-test.info/stryd-wind-v3-test-leistungsmessung-beim-laufen/feed/ 0
addsfit Mini im Test https://www.fitness-tracker-test.info/addsfit-mini-test/ https://www.fitness-tracker-test.info/addsfit-mini-test/#respond Tue, 06 Jul 2021 05:50:04 +0000 https://www.fitness-tracker-test.info/?p=14805 Massagepistolen kennst du noch nicht? Solltest du aber unbedingt kennenlernen. In diesem Testbericht stelle ich dir mit der addsfit Mini eine besonders kleine und für den Einstieg geeignete Massagepistole vor. Wer hin und wieder unter Verspannungen leidet, der sollte dringend weiterlesen. Es gibt wohl wenige, die sich gänzlich von Muskelschmerzen und Verspannungen frei machen können.

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Massagepistolen kennst du noch nicht? Solltest du aber unbedingt kennenlernen. In diesem Testbericht stelle ich dir mit der addsfit Mini eine besonders kleine und für den Einstieg geeignete Massagepistole vor. Wer hin und wieder unter Verspannungen leidet, der sollte dringend weiterlesen.

Es gibt wohl wenige, die sich gänzlich von Muskelschmerzen und Verspannungen frei machen können. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie durch sportliche Anstrengungen oder durch falsche Körperhaltung im Beruf oder Alltag zustandegekommen sind. Wohl jeden zieht es ab und zu in Schulter oder Wade.

Nicht selten wünscht man sich in diesen Augenblicken eine wohltuende Massage, die das Lösen der Verspannungen und das Lockern der Muskelatur zum Ziel hat. Schlecht sieht es aus, wenn das Angebot mau ist, beim Physiotherapeuten kein Termin zu bekommen ist und der Partner keine Zeit findet. Glücklich schätzen kann sich, wer in dieser Situation eine Massagepistole zur Hand hat.

Was ist eine Massagepistole?

Ein bisschen unpassend ist der Name schon, denn bis auf die Form hat eine Massagepistole wenig mit einer Waffe gemeinsam. Man könnte sie allenfalls als eine Waffe gegen Verspannungen bezeichnen, denn dort wo bei einer Pistole der Lauf mündet, bewegt sich bei der Massagepistole ein mit verschiedenen Aufsätzen bestückbarer Kolben schnell auf und ab. Auf die schmerzenden Muskelgruppen angewandt, dringen die Vibrationen tief ins Gewebe vor und lockern dieses.

Soviel zur Theorie – schauen wir uns mit der addsfit Mini eine besonders kleine Massagepistole an.

addsfit Mini – Massagepistole im Taschenformat

addsfit präsentiert mit der Mini die kleinste Massagepistole aus seinem Produktportfolio. Die addsfit Mini ist dabei nicht größer als meine Handfläche und wiegt mit 360 g vergleichsweise wenig. Die größeren Modelle Mini Pro, Elite und Max fallen deutlich größer und schwerer aus.

addsfit Mini – Nicht größer als meine Handfläche[

addsfit Mini – Nicht größer als meine Handfläche[

Aufgrund der geringen Maße stellen 360 g ein durchaus Wert vermittelndes Gewicht dar. Das ganze wird durch die Materialwahl unterstrichen, denn die addsfit Mini ist weitestgehend aus Aluminium gefertigt.

Aufbewahrungsbox mit kompakten Maßen

Eher schlicht fällt die Verpackung der addsfit Mini aus: Der braune Pappkarton dürfte bei den allermeisten Käufern den Weg in die Papiertonne antreten. Das ist problemlos zu verschmerzen, denn in der Verpackung befindet sich eine kleine, schwarze Aufbewahrungsbox.

addsfit Mini – Aufbewahrungsbox[

addsfit Mini – Aufbewahrungsbox[

Das handliche Köfferchen hinterlässt einen soliden Eindruck und präsentiert die Massagepistole samt zweier Aufsätze, USB-C-Ladekabel und Kurzanleitung in aufgeräumter Art und Weise. Weil jedes Teil seinen (vorgeformten) Platz hat, purzelt auch nichts durcheinander, wenn die Box mal kopfüber steht oder vom Sofa rutscht.

addsfit Mini – Jedes Teil an seinem Platz[

addsfit Mini – Jedes Teil an seinem Platz[

Dem Augenschein nach ist die Qualität der Verarbeitung durchweg gut bis sehr gut. Spaltmaße gibt es wenige und diese sind gering und gleichmäßig. Die addsfit Mini fühlt sich auch aufgrund des Aluminiums toll und hochwertig an.

Auf der Unterseite der Massagepistole findet sich das Bedien- und Kontrollfeld und der USB-C-Anschluss zum Aufladen des Geräts.

addsfit Mini – Bedienfeld[

addsfit Mini – Bedienfeld[

Die Bedienung der addsfit Mini erfolgt über eine Druckknopf. Wird diese lange gedrückt, schaltet sich das Gerät an. Ein kurzes Drücken des Knopfes schaltet die drei Geschwindigkeiten (1600 | 2500 | 3000 rpm) der Massagepistole durch. Hat das Produkt seinen Dienst verrichtet, schaltet ein erneutes langes Drücken die addsfit Mini wieder aus.

Zwei Aufsätze für unterschiedliche Anwendungen

Der Hersteller liefert zwei unterschiedliche Aufsätze mit, die per Hand schnell und problemlos gewechselt werden können.

Der flache Aufsatz ist ein wenig größer als eine 1-Euro-Münze und eher für größere Muskelgruppen gedacht. Die kompakte Größe zeigt hier erstmals einen Nachteil: Wer ganze Muskelgruppen bearbeiten (lassen) möchte, der braucht mit dem kleinen Aufsatz ein Deut länger. Dafür ist ihre Größe aber genau passend für den Bereich über den Fußfesseln, die bei mir nach längeren Läufen gerne verhärten.

addsfit Mini – Flacher Aufsatz[

addsfit Mini – Flacher Aufsatz[

Der zweite Aufsatz erinnert eher einen einen Daumen, der sich punktuell Problemzonen nähern kann und dessen Vibrationen tiefer eindringen.

addsfit Mini – Spitzer Aufsatz[

addsfit Mini – Spitzer Aufsatz[

Beide Aufsätze haben ohne Frage ihre Daseinsberechtigung. Für mich ist für die meisten Anwendungen momentan der flachen Aufsatz genau der richtige. Ich will nicht ausschließen, dass sich das ändert. Durchaus auch blitzschnell.

Bis zu 12 kg Schlagkraft bei 6 mm Hubhöhe

Die Hubhöhe fällt mit 6 mm nicht sonderlich groß aus, eignet sich aber genau deshalb für Anfänger. Bei der Schlagkraft langt die kleine Massagepistole mit 22-27 lbs (ca. 10 – 12 kg) ordentlich zu und geht kaum weniger kräftig zu Gange als die größeren Modelle (vgl. addsfit Elite 28,6 lbs und addsfit Max bis 35 lbs). Mich hat die Leistung des kleines Gerätes jedenfalls überrascht.

Gleiches gilt für die Lautstärke, denn am Markt finden sich oftmals Produkte, die nicht nur hinsichtlich ihrer brachialen Größe und Leistungswerte auffallen, sondern auch durch ihre hohe Lautstärke. Die addsfit Mini hingegen gehört zu den ruhigen Vertretern ihrer Art. 40 db sind zwar nicht flüsterleise, man kann sich dabei aber problemlos mit anderen unterhalten oder Fernsehen, auch wenn die Geräuschkulisse mit der Zeit stören kann.

Wer meint, so ein kleines Gerät müsse bei der Leistung schnell schlapp machen, der täuscht. Der Akku der kleinen Massagepistole zeigt sich im Test sehr ausdauernd. Laut Herstellerangaben reicht eine Akkuladung für 6-8 Stunden Betrieb. Ob das passt, kann ich aktuell nicht genau sagen, aber nach 14 Tagen täglichen Einsatzes auf allen drei Geschwindigkeitsstufen zeigt das kleine LED-Lämpchen auf der Unteseite einen „grünen“ Akkustand.

Größe, Gewicht und Durchhaltevermögen machen die addsfit Mini für mich zu einem idealen Reisebegleiter. Wo ich mich auf Reisen immer scheue, schweres Zusatzgepäck mitzunehmen, ist die addsfit Mini dieses Jahr bereits fest eingeplant.

Fazit – addsfit Mini Test

Massagepistolen haben den Weg aus der therapeutischen Praxis in die Haushalte gefunden und das aus gutem Grund. Was ich vormals mit Aussitzen, Selbstmassage oder Fazienrolle versucht habe zu lösen, schafft eine Massagepistole deutlich besser und schneller. Missen möchte ich diese Produkte nicht mehr und das gilt vor allem für die addsfit Mini, die für die kleinen Zimperlein genau der richtige Partner ist.

Apropos Partner: Meine Frau würde sich mit einer großen Massagepistole emotional schwer tun. Zu kraftvoll und groß sind ihr die Geräte – da hinterlässt die addsfit Mini mit ihrem eher kleinen und stylischen Aussehen einen deutlich freundlicheren Eindruck.

Die addsfit Mini möchte ich jedem ans Herzen legen, der eine kleine Massagepistole sucht. Sie ist sogar so unauffällig, dass ich mir überlege sie nach dem ganzen Corona-Treiben in einer Schublade im Büro für den Einsatz bereitzuhalten.

addsfit Mini - Massagepistole
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Offenlegung / Werbung: Das Produkt wurde mir auf meine Anfrage hin für den Test der/des Mini von addsfit kostenlos zur Verfügung gestellt. An den Inhalt des Testberichts wurden keine Bedingungen geknüpft. Der Inhalt des Testberichts spiegelt somit vollständig meine eigene, unvoreingenommene Meinung und Erfahrung mit dem Produkt wider.

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Der Beitrag addsfit Mini im Test erschien zuerst auf Fitness Tracker Test.

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