Polar Verity Sense – Optischer Pulssensor für Arm und Schläfe
Polar präsentiert mit dem Verity Sense eine überarbeitete Version des optischen Herzfrequenzsensors OH-1. Dank des integrierten Speichers funktioniert die Aufzeichnung auch ganz ohne Smartphone oder Sportuhr.
Das finnische Unternehmen Polar ist bekannt für seine Sportuhren, Brustgurte und Fahrrad-Computer. Seit 2017 bietet Polar mit dem OH-1 einen optischen Pulssensor an, der nicht am Handgelenk, sondern an Ober- oder Unterarm getragen wird. Die Weiterentwicklung des OH-1 hat Polar nun unter dem Namen Verity Sense veröffentlicht. Ich hatte bereits die Chance das Pulsarmband einem ausführlichen Test zu unterziehen.
Vom Aussehen ist vieles beim Alten geblieben und so kann auch der Verity Sense per Clip an einer Schwimmbrille befestigt werden und die Herzfrequenz an der Schläfe messen.
In der Gegenüberstellung erkennt man, dass es sich beim Verity Sense um eine verbesserte Version des OH-1 handelt.
Verity Sense | OH-1 | H10 | |
---|---|---|---|
Pulsmessung | optisch (PPG) | optisch (PPG) | elektrisch |
Tragweise | Arm / Schläfe | Arm / Schläfe | Brust |
Akkulaufzeit | 20 h | 12 h | 400 h |
Reichweite | 150 Meter | 75 Meter | k. A. |
Speicher | 600 Stunden (16 MByte) | 200 Stunden (4 MByte) | 40 Stunden |
max. Verbindungen (BT / ANT+) | 2 / ∞ | 1 / ∞ | 1 / ∞ |
Wasserbeständig | bis 50 m | bis 30 m | bis 30 m |
Schwimm-Metriken | + | - | - |
Die Neuerungen umfassen:
- Steigerung der Akkuleistung um 67%
- 4x größerer, interner Speicher
- 2x größere Reichweite bei Verwendung der Halterung mit Rundstrahl-Antenne
- Größere Wasserbständigkeit (50m vs. 30m)
- Schwimm-Metriken
Beim Aussehen bleibt Polar dem OH-1 treu, allein das mitgelieferte Armband ist ein wenig breiter. Der 6-LED-Sensor dürfte ebenfalls dem des OH-1 gleichen.
Flexibel dank ANT+ und Bluetooth LE
Mit der Einführung des OH-1 Plus und der zeitgleichen Bereitstellung eines Firmware-Updates für den OH-1 unterstützen alle Sensoren sowohl Bluetooth LE als auch ANT+ zur Übertragung der Daten auf Sportuhren, Fahrrad-Computer oder Smartphones, aber auch Laufbänder.
Während über ANT+ beliebig viele Verbindungen zu anderen Geräten aufgebaut werden können, ist die Anzahl der Bluetooth-Verbindungen stark limitiert. Der Verity Sense lässt immerhin zwei gleichzeitige Bluetooth-Verbindungen zu – beim OH-1 muss man sich mit einer Bluetooth-Verbindung begnügen.
Die verbaute Rundstrahl-Antenne trägt das Signal bis zu 150 Meter weit – doppelt so weit wie beim OH-1. Dazu muss der Sensor jedoch in der Armbandhalterung eingelegt sein. Ohne die Rundstrahl-Antenne ist die Reichweite geringer und dürfte wie beim OH-1 bei ca. 75 Metern liegen.
In Zeiten in denen vieles eher in Gigabyte denn Megabyte bemessen wird, klingen 16 Megabyte interner Speicher nach nicht viel. Da Aktivitätsdaten in der Regel aber platzsparend sind, kann der Verity Sense bis zu 600 Stunden Aktivitäten aufzeichnen, bevor die Daten mit einem gekoppelten Gerät synchronisiert werden müssen.
Komfortable dank Ein-Knopf-Bedienung
Besonders komfortabel gestaltet sich die Bedienung, denn der Verity Sense bietet nur einen Knopf an. Ein kurzes Drücken genügt, um den Pulssensor einzuschalten. Langes Gedrückthalten schaltet den Sensor wieder aus.
Ist der Verity Sense eingeschaltet kann durch kurzes Drücken des Knopfes zwischen den verschiedenen Trainingsmodus gewechselt werden:
- Training im Herzfrequenz-Modus
Im Herzfrequenz-Modus übermittels der Verity Sense über Bluetooth und ANT+ an kompatible Geräte. Im Herzfrequenz-Modus werden die Pulsdaten nicht im internen Speicher abgelegt.
- Training im Aufzeichnung-Modus
Im Aufzeichnung-Modus schreibt der Verity Sense die Daten in den internen Speicher. Eine Übertragung per Bluetooth bzw. ANT+ finden in diesem Moment nicht statt.
- Training im Schwimm-Modus
Im Schwimm-Modus kann der Verity Sense nicht nur Pulsdaten aufzeichnen sondern erkennt mit Hilfe des verbauten Gyrometers auch Wenden und damit unter Angabe der Pool-Länge auch das Tempo und die Distanz.
Polar nutzt dabei die eigentlich zur Pulsmessung genutzten LED, um den gewählten Trainingsmodus anzuzeigen. Weil es damit beim Tragen unmöglich ist die LED abzulesen, gibt eine weitere LED am Rand des Verity Sense Auskunft über den Trainingsmodus:
Modus | LED-Farbe |
---|---|
Herzfrequenz-Modus | blau |
Aufzeichnung-Modus | grün |
Schwimm-Modus | weiß |
Die gleiche LED zeigt während des Ladens den Akkustand an.
Preise und Verfügbarkeit
Der Polar Verity Sense wechselt für 89,95 € seinen Besitzer. Bisher funktioniert das am Besten über die Webseite des Herstellers. Bis das Produkt im Online- oder Einzelhandel angekommen ist, wird es wahrscheinlich noch eine Weile dauern. Bis dahin lohnt ein Blick auf die Konkurrenz: Mit dem Wahoo TICKR fit (Testbericht) und dem Scosche RHYTHM 24 (Testbericht) gibt es ähnlich leistungsstarke Produkte schon seit geraumer Zeit am Markt.