Tagebuch: Finale Gedanken zum Pulse Ox
4 Wochen lang hat mich das Fitness-Armband Pulse Ox von Withings Tag und Nacht begleitet. Es wird Zeit zurückzublicken und euch die Langzeiterfahrungen mit diesem tollen Produkt zu schildern.
Schrittenzählen mit Präzision
Zu den wesentlichen Aufgaben eines jeden Fitness-Armbands gehört das Zählen von Schritten. Darauf aufbauend werden andere Werte, wie z.B. zurückgelegte Distanz und Kalorienverbrauch berechnet.
Die Güte der Schrittzählung ist demnach ausschlaggebend für alle abgeleiteten Werte. Das Pulse Ox gehört in dieser Disziplin zu den genausten Geräten, die sich momentan auf dem Markt befinden. Natürlich zählt es auch hier und da mal eine Bewegung des Handgelenks als Schritt, aber die Fehlerzahl ist erstaunlich gering. Viele Versuche das Produkt hinters Licht zu führen und gezählte Schritte zu „erschummeln“ konnte das Fitness-Armband für sich entscheiden.
Selbst die zurückgelegte Distanz ermittelte es sicher und für mich ausreichend genau. So genau, dass ich auf weitere 400-Meter-Runden auf dem benachbarten Sportplatz bei Regen verzichtet habe. Gerade aber die abgeleiteten Größen (und da gehört die Distanz dazu) mag sich von Person zu Person unterscheiden. Die Gründe hierfür liegen in den unterschiedlichen Mittelwerten, die zur Berechnung herangezogen werden und nicht zwangsläufig mit der Wirklichkeit übereinstimmen.
Silikonarmbänder sind Staubfänger
…da macht auch das Fitness-Armband von Withings keine Ausnahme. Gerade am Anfang sammeln sich schnell Staub und Flusen am Armband. Mit der Zeit nimmt diese anziehende Wirkung gefühlt ein wenig ab.
Das Material ist hier Fluch und Segen zugleich. Zum einen sorgt es natürlich dafür, dass Schmutz anhaftet. Das gleiche Material lässt sich aber ebenso gut und schnell unter Wasser reinigen, so dass das Armband wieder wie neu aussieht.
Wer den Staub am Armband absolut nicht tolerieren kann, der greift zum Lederarmband, das mit wenigen Griffen das Silikomarmband austauscht.
Gute Akkulaufzeit
Wenn das Display nicht zu häufig angeschaltet wird, dann ist die Akkulaufzeit gut bemessen und es reicht, das Withings Pulse Ox einmal die Woche für 1-2 Stunden an das Ladekabel zu hängen. Danach ist das Pulse Ox wieder vollständig aufgeladen und für eine weitere Woche gerüstet.
Kritischer Sportbegleiter
Das Pulse Ox kann automatisch erkennen, wenn das Fitness-Armband beim Joggen umhat. So jedenfalls die Theorie. Auf nur einem von rund 8 Läufen hat das Pulse Ox in diesen Modus geschaltet und das auch nur für wenige Meter.
Egal wie ich mich bewegt habe, dass Pulse Ox war sehr kritisch, was meine Anstrengungen anging. Mag sein, dass ich nicht schnell genug war. Mag sein, dass ich nicht ausreichend ausholend mit meinen Armen gefuchtelt habe. Am Ende hat es sich nicht dafür entschieden, meine Bewegung als Joggen zu erkennen.
Das ist in sofern schade, als dass der Modus durchaus sinnvoll ist, aber manuell nicht an- oder ausgeschaltet werden kann. Das wäre definitiv ein Wunsch für die Zukunft, die sicherlich mit einem Software-Update realisierbar ist: Automatische Erkennung bzw. An- und Abschalten per Touch.
Display bei Sonne
Das Pulse Ox ist mit einem kleinen OLED-Display ausgestattet. Eigentlich eine tolle Sache, da keine Hintergrundbeleuchtung benötigt wird und die Akkulaufzeit dadurch länger ausfällt.
Leider ist das Display nicht in allen Situationen gut ablesbar. Gerade in der Sonne wird es schwer die Zahlen auf dem Display zu erkennen. Da das Pulse Ox auch als Ersatz für die Armbanduhr dienen kann, wäre es für ein Folgeprodukt wünschenswert, wenn die Helligkeit automatisch geregelt werden kann.
Pulsmessung mit Licht und Schatten
Das Withings dem Pulse Ox die Funktionen eines Pulsoximeters spendiert hat, ist grundsätzlich eine tolle Sache und funktionierte in den meisten Fällen reibungslos. Nur am Anfang, konnten die Werte für Pulsschlag und Sauerstoffsättigung des Bluts nicht richtig ermittelt werden. Ich denke aber, das hatte damit zu tun, dass ich den Finger zu stark auf den Sensor gedrückt hatte.
Die Pulsmessung ist während sportlicher Aktivitäten leider nicht (bzw. nur umständlich) möglich: Da der Sensor zur Messung sich auf der Unterseite der Tracking-Einheit befindet, muss diese zunächst aus dem Armband entnommen werden. Dazu wird das Pulse Ox seitlich aus den Halterklammern geschoben. Mit feuchten Händen ist das nicht immer ganz einfach.
Nach der Messung die etwa 20-30 Sekunden dauert, sollte die Tracking-Einheit wieder den Weg zurück ins Armband finden.
Das alles sind Arbeitsschritte, die während des Sports schlecht zu realisieren sind. Auch hier lassen sich für die Zukunft bestimmt noch einige Dinge nachbessern.
Fazit
Auch wenn das Withings Pulse Ox ein paar Punkte bereithält, die entweder mit Software-Updates zu verbessern sind bzw. die bei Folgeprodukten für einen besseren Umgang sorgen können, so ist das Fitness-Armband von Withings doch ein tolles Produkt, welches in den vier Wochen für eine Menge Freude und neugierige Blicke von Freunden und Kollegen gesorgt hat.
Wer der Meinung ist, dass das Pulse Ox automatisch dafür sorgt, dass man sich mehr bewegt und dadurch gesünder lebt, der irrt. Das liegt aber nicht am Produkt als solchem, sondern an seinem Besitzer und dem, was er aus den vom Armband ermittelten Daten macht.
Für mich war es immer eine Motivation, das vorgegeben Ziel zu schaffen. Wenn auch nicht täglich, so war der Wunsch doch sehr groß, es möglichst einmal in der Woche auf die genannten Anzahl an Schritten zu gelangen. Und tatsächlich – um das zu Erreichen, geht man abend noch einmal eine Runde oder lässt das Auto stehen.