Fitness Tracker Test 2024
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Coros Pace 3 Test – Die vielleicht beste Sportuhr für wenig Geld

Viele sinnvolle, sportliche Funktionen zu einem attraktiven Preis – kein Produkt kann das besser als die Coros Pace 3. Ich habe die Sportuhr über Wochen testen dürfen und kann meine Erfahrungen hier mit euch teilen.

Coros Pace 3 in der Hand gehalten

Coros Pace 3 im Profil

Wertung: 88%
Unsere Wertung: 88%
Vorteile
  • zahlreiche Sport-Funktionen
  • schnelles Multiband-GPS
  • tolles Preis-Leistungs-Verhältnis
Nachteile
  • langsamer USB-Datentransfer
  • viel Plastik

Ergebnis des Tests zusammengefasst

Coros bietet mit der Pace 3 die GPS-Sportuhr mit dem in meinen Augen vielleicht besten Preis-Leistungs-Verhältnis. Im Test haben mich vor allem die lange Akkulaufzeit, die einfache Bedienung und der große Funktionsumfang überzeugt. Das geringe Gewicht lässt die Uhr im Alltag weitestgehend vergessen – auch weil sie sich bei den smarten Funktionen dezent zurückhält.

Die kleinen Nachteile bei der einfachen Materialwahl und der langsamen Übertragung von MP3-Dateien auf die Uhr, schmälern das tolle Produkt nicht.

Coros gehört zu den weniger bekannten Marken am deutschen Markt. In meinen Augen zu Unrecht, denn das Unternehmen bietet eine Reihe von Sportuhren an, die es durchaus mit der Konkurrenz von Garmin und Polar aufnehmen können.

Den Einstieg ermöglicht Coros mit Modellen der Pace-Serie, wohingegen die aktuellen Vertix-Modelle das Angebot am anderen Ende des Leistungsspektrums abdecken. Und genau im Einstiegssegment ist mit der Coros Pace 3 ein neues Modell erschienen, das in vielerlei Hinsicht an den Vorgänger Pace 2 erinnert und dennoch eine Reihe von neuen Features mit sich bringt.

Coros Pace 3 vs. Pace 2 – Was ist neu?

Im August 2020 hat Coros die Pace 2 (Testbericht) auf den Markt gebracht. Es verwundert somit wenig, dass sich innerhalb von 3 Jahren eine ganze Menge beim Leistungsangebot der Pace 3 getan hat:

  • Multiband-GPS

    Coros war einer der ersten Hersteller, der Multiband-GPS in seinen Uhren verbaut hat. Mittlerweile findet sich die robustere Art der Positionsbestimmung jedoch nicht nur in den Premium-Modellen, sondern wird auch von der Pace 3 angeboten.

  • PPG-Sensor mit SpO2-Messung

    Neu ist der rückseitig verbaute PPG-Sensor, der über 5 LED und vier Fotodioden verfügt. Verglichen mit der Pace 2 wird der Pace 3 damit auch die Messung der Blutsauerstoffsättigung SpO2 zuteil.

  • HRV-Tracking

    Ebenfalls dem PPG-Sensor ist die Messung der Herzfrequenzvariabilität (HRV) zuzuschreiben. Die erfolgt im Schlaf und indiziert bei Abweichungen von den Mittelwerten körperliche Belastungen (z.B. durch Sport oder Krankheit).

  • Touchscreen

    Das 1,2″ große Display hat im Vergleich zur Pace 2 weder an Größe, noch an einer höheren Auflösung gewonnen, reagiert bei der Pace 3 aber auf Tipp- und Wischgesten.

  • Musikspeicherung und -wiedergabe

    Aufwertung erhält die Pace 3 durch die Möglichkeit MP3-Dateien auf der Uhr abzulegen und via Bluetooth auf Kopfhörern oder Lautsprechern abzuspielen. Dafür stehen 4 GByte Speicherplatz zur Verfügung.

  • WLAN

    Die neuen WLAN-Möglichkeiten der Pace 3 kommen aktuell nicht dem Transfer von MP3-Dateien zugut, denn sie dienen alleinig dem schnelleren Aufspielen von Firmware-Updates.

    Die kleinere und modernere Technik sorgt auch bei den Akkulaufzeiten für Verbesserung. Dazu aber später mehr…

Spezifikation

Pace 3Pace 2Apex 2
DisplayLCD (farbig)LCD (farbig)LCD (farbig)
Displaygröße1,20"1,20"1,20"
Displayschutzgehärtetes Glasgehärtetes GlasSaphirglas
Touchscreen+-+
Auflösung | PPI240 × 240 | 200240 × 240 | 200240 × 240 | 200
Abmessungen41,9 × 41,9 × 11,7 mm42,0 × 42,0 × 11,7 mm43,0 × 42,8 × 12,8 mm
Gewicht30 g mit Armband29 g mit Armband42 g mit Armband
Armband22 mm20 mm20 mm

Lieferumfang

Wer hier ein bisschen mitliest oder selbst das ein oder andere Wearable besitzt, der wird wissen, dass sich beim Lieferumfang der allermeisten Produkte wenig Überraschendes ergibt.

Geöffnete Verpackung der Coros Pace 3 in Rot

Coros Pace 3 – Lieferumfang

Die Coros Pace 3 ist da keine Ausnahme und so finden sich in der Verpackung:

  • Coros Pace 3 Sportuhr
  • 2x Ersatz-Federstege
  • USB-Ladekabel
  • Sicherheits- / Garantieinformationen
Ersatzteile für die Coros Pace 3

Coros Pace 3 – Ersatz-Federstege

Auch bei Coros verzichtet man weitestgehend auf Plastik und nur die Schutzfolie auf dem Display der Uhr besteht noch aus Kunststoff.

Erster Eindruck

Beim Auspacken der Pace 3 hat mich ein Deja-Vue-Erlebnis ereilt, denn die Coros Pace 2 und das neuen 3er-Modell gleichen sich wie ein Ei dem anderen.

Coros Pace 2 in Schwarz und Coros Pace 3 in Rot nebeneinander

Coros Pace 3 vs. Coros Pace 2

Zugegeben, dass Armband der Pace 3 ist zwei Millimeter breiter, die Aufdrucke auf der Lünette sind verschieden und die Form des einen Knopfes auf der rechten Gehäuseseite ein wenig anders, aber alles in so geringen Maßen, dass man die Unterschiede schon suchen muss.

Ansonsten fällt wie auch bei der Pace 2 das einfache Design und die einfache, aber keineswegs schlechte Verarbeitung der Pace 3 ins Auge.

Das Gehäuse besteht weiterhin komplett aus faserverstärktem Polymer, das Display ist durch chemisch-gehärtetes Glas geschützt.

Sensoren der Coros Pace 3 auf der Rückseite der Uhr

Coros Pace 3 – PPG-Sensoren auf der Rückseite

Das Ganze hat einen entscheidenden Vorteil, und das ist das geringere Gewicht. Mit nur 30 Gramm ist die Pace 3 gerade mal ein Gramm schwerer als die Pace 2 aber immer noch ein absolutes Leichtgewicht.

Nylonarmband mit Klettverschlüssen

Coros Pace 3 – Nylonarmband mit Klettverschluss

Das Nylonarmband trägt positiv dazu bei, dürfte gerne aber 1-2 cm länger sein, um die Uhr bequemer über große Hände streifen zu können. Kürzer dürfte es für mich definitiv nicht sein.

Apropos Armband: Die Coros Pace 3 gibt es mit Silikon- und textilem Nylonarmband. Wer seiner Haut etwas Gutes tun möchte, dem lege ich wirklich das Textilarmband ans Herz, denn es kommt zu deutlich weniger Hautirritationen beim dauerhaften Tragen der Uhr.

Display

Ausgestattet ist die Pace 3 weiterhin mit einem 1,2″ großen, transflektiven MIP-Display. Das löst mit 240 x 240 Pixeln nicht sonderlich hoch auf und kann auch nur 64 Farben darstellen, ist jedoch extrem energieeffizient.

Weil das Display in den meisten Situationen auf eine Hintergrundbeleuchtung verzichten kann, hält der Akku der Uhr bis zu 17 Tage durch, wobei das Display stets an ist.

Die verwendete Display-Technologie hat Vor- und Nachteile:

Vorteile

  • stets Always-On
  • energieeffizient
  • hohe Kontraste bei viel Umgebungslicht (z.B. direkter Sonne)

Nachteile

  • geringere Auflösung
  • geringere Farbdarstellung
  • kontrastarm bei wenig Umgebungslicht (z.B. in der Dämmerung)

Auch wenn die AMOLED-Displays mittlerweile in vielen Sportuhren – auch des Premium-Segments – zu finden sind, empfinde ich die Vorteile von MIP-Displays beim Sport unter freiem Himmel immer noch größer als die der AMOLED-Displays, die ansonsten in allen anderen Situationen ihre Vorteile deutlicher ausspielen können.

Funktionen

Lasst uns mal auf die Funktionen der Pace 3 schauen, die ich wie immer in Funktionen für den Alltag und Funktionen für den Sport unterteile. Aber beginnen tun wir mit den Grundlagen der Pace 3.

Watchface der Coros Pace 3 mit schwarzem Hintergrund und roter Akzentfarbe

Coros Pace 3 – Watchface

Im Normalfall zeigt die Uhr das Ziffernblatt an. Ihr wisst „Ziffernblatt“ klingt nicht „fancy“ genug und deshalb redet man bei Wearables vom „Watchface“. Fairerweise kann so ein Watchface auch ein bisschen mehr als ein Ziffernblatt und zeigt nur in wenigen Fällen alleinig die Uhrzeit an, sondern stellt auch eine Reihe von Metriken dar.

Auswahlmöglichkeit von alternativen Watchfaces direkt auf der Uhr

Coros Pace 3 – Austausch und Farbgestaltung der Watchfaces

Watchfaces gibt es mittlerweile übrigens auch bei Coros wie Sand am Meer. Naja, vielleicht nicht ganz soo viele, aber immer noch mehr als genug, so dass für jeden das passende dabei sein sollte.

Darstellung verschiedener Watchfaces in der Coros App Darstellung verschiedener Watchfaces in der Coros App Darstellung verschiedener Watchfaces in der Coros App Darstellung verschiedener Watchfaces in der Coros App Darstellung verschiedener Watchfaces in der Coros App Darstellung verschiedener Watchfaces in der Coros App

Wer mit dem Angebot gar nichts anfangen kann, kann sich über die App ein eigenes Watchface zusammenbauen.

Ausgehend vom Watchface kann über die digitale Krone oder per Wischgesten zu den Widgets gewechselt werden. Sie erinnern ein bisschen an die Widget Glances von Garmin und zeigen Metriken des Tages in kurzer und knapper Form an.

Darstellung des Widgets Darstellung des Widgets Darstellung des Widgets Darstellung des Widgets

Tippt man auf ein Widget, öffnet sich die Detailansicht und stellt die Metriken ein bisschen detaillierter dar. So richtig viel lässt sich der Darstellung nicht entnehmen, denn in den meisten Fällen handelt es sich um eine Einordnung des aktuellen Tageswertes im Vergleich zu den vergangenen Tagen.

Darstellung des HRV-Status auf der Coros Pace 3

Coros Pace 3 – Widget mit HRV-Status

Aktueller HRV-Wert auf der Coros Pace 3 Textuelle Beschreibung des HRV-Werts auf der Coros Pace 3 Verlauf des HRV-Werts der letzten Tage auf der Coros Pace 3

Ich habe das mal anhand der Metrik „HRV-Status“ aufgezeigt.

Durch Wischen nach rechts oder durch Drücken des Knopfes unterhalb der digitalen Krone geht es zurück zu den Widgets.

Alles in allem funktioniert die Benutzung über den Touchscreen flüssig und präzise. Weil das Display aber sauberer bleibt, benutze ich bei der Pace 3 fast ausschließlich die Krone und den Knopf darunter.

Funktionen im Alltag

Da Coros über das gesamte Produkt-Portfolio hinweg GPS-Sportuhren und keine Smartwatches anbietet, fällt das Angebot an Funktionen für den Alltag zurückhaltender aus. Der Fokus liegt auf dem Sport.

Darstellung der täglichen Aktivitäten auf der Pace 3

Coros Pace 3 – Anzahl der Schritte

Die Pace 3 ermittelt natürlich die Schritte, die man am Tag absolviert. Das macht sie auf einem ordentlichen Niveau, aber natürlich nicht vergleichbar mit anderen Anbietern. Jeder Hersteller nutzt da seine eignen Algorithmen.

Verlauf der Anzahl der Schritte der letzten Tage auf dem Display der Pace 3

Coros Pace 3 – Schritte in den letzten Tagen

Und ganz ehrlich, es müssen am Ende des Tages auch nicht exakt 10.000 Schritte bei mir rauskommen. Wenn ich meine Aktivitäten steigern möchte, dann geht das über die Änderung über einen längeren Zeitraum. Wenn die eine oder andere Uhr dabei von der Realität abweichende Werte liefert, ist mir das egal. Hauptsache sie liefert diese abweichenden Werte konsistent.

Darstellung des Herzfrequenz-Verlaufs der letzten Stunden Darstellung der Schlafphasen der letzten Nacht auf dem Display der Uhr

Des Weiteren zeichnet sie im Hintergrund den Kalorienverbrauch, die Anzahl gestiegener Etagen und die Herzfrequenz/-variabilität auf. Den Schlaf vermisst sie mit Schlafdauer und Schlafphasen.

Die Schlafdauer kann sie recht genau berechnen, bei den Schlafphasen traue ich ihr genauso wenig über den Weg, wie jeder anderen Uhr auch. Dafür braucht es einfach Schlaflabore…

Ist das gekoppelte Smartphone in der Nähe, spiegelt die Pace 3 Benachrichtigungen, so dass man eine Idee vermittelt bekommt, ob der Griff zum Smartphone lohnt.

Anzeige einer Benachrichtigung auf der Pace 3

Coros Pace 3 – Anzeige von Benachrichtigungen des gekoppelten Smartphones

Wie bei allen Uhren von Coros lassen sich manche Metriken nur auf der Uhr, nicht aber in der App auswerten. Das braucht es zwar auch nicht immer, aber die Anzahl gestiegener Etage würde ich doch schon mal ganz gerne über die Zeit verteilt sehen.

Darstellung des Musikplayers auf der Coros Pace 3

Coros Pace 3 – Wiedergaben von MP3-Dateien

Die musikalischen Fähigkeiten der Pace 3 können mich nur auf dem Papier begeistern. Ja, die Uhr kann bis zu 4 GByte an MP3-Dateien speichern und via Bluetooth abspielen. Weil die Geschwindigkeit zum Kopieren von Dateien auf das Gerät aber unterirdisch ist, kommt da keine Freude auf.

Abschließend kann die Pace 3 im Vergleich zur Pace 2 noch mit einem kleinen, neuen Feature glänzen: der Wetterbericht.

Darstellung des aktuellen Wetters auf dem Display der Pace 3

Coros Pace 3 – Wettervorhersage auf der Uhr

Wettervorhersage für die kommenden Stunden auf dem Display der Pace 3 Wettervorhersage für die kommenden Tage auf dem Display der Pace 3

Dieser orientiert sich am aktuellen Standort, zeigt die

  • Temperatur (aktuell)
  • Temperatur (Höchst- und Tiefstwerte)
  • Temperatur (Windchill)
  • Niederschlagswahrscheinlichkeit
  • Luftfeuchtigkeit
  • UV-Index
  • Windstärke / -richtung

Es finden sich zudem die Vorhersagen der nächsten 6 Stunden, sowie der nächsten 7 Tage.

Funktionen beim Sport

Beim Thema „Sport“ hat die Pace 3 naturgemäß mehr zu bieten. Ich versuche euch das Funktionsangebot Schritt für Schritt näher zu bringen.

Durch Drücken der Krone öffnet sich (ausgehend vom Watchface) das Sportmenü. Hier lässt sich nicht nur das Sportprofil aussuchen, für welche man eine Aufzeichnung starten möchte, hier finden sich auch Trainingspläne, Workouts, Fitness Tests und der Blick in vergangene Aufzeichnungen.

Anzeige des Sportmenüs der Pace 3

Coros Pace 3 – Sportmenü

Standardmäßig bietet Coros Sportprofile für 23 Sportarten. Weil das nicht für jeden ausreichend ist, lassen sich eigene Sportprofile nachpflegen. Lasst uns da mal kurz am Beispiel meiner neuen Sportart „Gassigehen“ aufzeigen, dann lassen sich auch gleich die Sportprofile im Allgemeinen erklären.

Eine Sportprofil ist eine logische Klammer um eine Reihe von Einstellungen und umfasst:

  • Name des Profils
  • Symboldarstellung
  • Kategorie
  • Datenseiten (Anzahl und Aufteilung)
  • Datenfelder (Anzahl)
  • Datenfelder (Zuordnung von Metriken)
  • Sport-Alarm

Das wiederholt sich im Grunde für jedes Sportprofil.

Definition eines eigenen Sportprofils in der Coros App Definition eines eigenen Sportprofils in der Coros App Definition eines eigenen Sportprofils in der Coros App

Auch für die vorhandenen Sportprofile lässt sich ein Teil der Angaben ändern. Der Name und das Symbol gehören ebensowenig dazu, wie die Kategorie. Dafür lassen sich aber bei den vordefinierten Sportprofilen mehr als eine Datenseite definieren, auf der dann bis zu 8 Datenfelder Platz finden.

Auswahl von Datenseiten und Datenfeldern für ein Sportprofil in der Coros App Auswahl von Datenseiten und Datenfeldern für ein Sportprofil in der Coros App Auswahl von Datenseiten und Datenfeldern für ein Sportprofil in der Coros App

Bei den Alarmen lassen sich Grenzwerte bzw. Zeitdauern hinterlegen, bei deren Erreichen die Uhr per Vibration und Piepslauten informiert. Zu den Werten gehören:

  • Distanz
  • Tempo
  • Schrittfrequenz
  • Herzfrequenz
  • Leistung
  • Nahrungsaufnahme

Zu den Standardeinstellungen gehört die Benachrichtigung nach jedem zurückgelegten Kilometer. Weil nicht alle Angaben bei allen Sportarten sinnvoll sind, unterscheiden sie sich von Profil zu Profil.

Auswahl des Distanzalarms für ein Sportprofil in der Coros App Auswahl der Tempowarnung für ein Sportprofil in der Coros App Auswahl der Kraftwarnung für ein Sportprofil in der Coros App

Soviel zu den theoretischen Grundlagen – lasst uns Sport machen.

Coros Pace 3 am Handgelenk mit geöffneten Sportmenü kurz vor Beginn der Aufzeichnung

Coros Pace 3 – Ausgewähltes Sportprofil kurz vor Aufzeichnungsbeginn

Bevor es richtig losgeht, wird über das Sportmenü das passende Sportprofil ausgesucht. Während die Pace 3 nach einem GNSS-Signal und nach gekoppelten Sensoren sucht, lassen sich noch fix ein paar Einstellungen, u.a. Intervalle direkt an der Uhr, vornehmen.

Einstellungen für ein Intervall-Training direkt auf der Pace 3

Coros Pace 3 – Ad-hoc Intervall-Training

Beim Finden von Satelliten-Signalen für die Standortbestimmung gehört die Pace 3 zu den sehr flinken Vertretern. In der Regel steht nach wenigen Sekunden ein ausreichend stabiles GNSS-Signal zur Verfügung.

Coros Pace 3 während der Aufzeichnung mit Anzeige von sechs Datenfeldern

Coros Pace 3 – Datenseite mit 6 Datenfeldern

Während des Sports zeigt die Uhr die im Profil hinterlegten Datenseiten an. Wechseln lassen sie sich per Wischgeste und über die digitale Krone.

Datenseite mit Darstellung der Herzfrequenz und Herzfrequenzzone

Coros Pace 3 – Herzfrequenz mit Herzfrequenz-Zonen

Nach dem Ende der Aufzeichnung zeigt die Sportuhr eine ganze Reihe von Werten an, die sie während des Sports gesammelt hat. Wer direkt nach dem Sport nicht die Ruhe findet, sich die Werte auf dem Display anzuschauen, kann sich die Aufzeichnung auch noch zu einem späteren Zeitpunkt aufrufen.

Kurze Zusammenfassung der aufgezeichneten Aktivität direkt auf der Pace 3

Coros Pace 3 – Einblick in die aufgezeichneten Daten

Auswahl eines ausgezeichneten Trainings auf der Pace 3 Anzeige von Metriken auf der Pace 3 Anzeige von Metriken auf der Pace 3 Anzeige vom Tempo auf der Pace 3 Anzeige von Tempozonen auf der Pace 3 Anzeige des Herzfrequenzverlaufs auf der Pace 3 Anzeige der Herzfrequenz-Zonen auf der Pace 3 Anzeige des Leistungsmessung auf der Pace 3 Anzeige des Höhenverlaufs auf der Pace 3 Anzeige der Dauer der Aktivität und der empfohlenen Erholungsdauer auf der Pace 3 Anzeige von Runden- bzw. Intervall-Zeiten auf der Pace 3

Nach dem Synchronisieren finden sich die Daten im gleichen Umfang in der App wieder.

Auswertung einer Aktivität in der Coros App - Streckenverlauf Auswertung einer Aktivität in der Coros App - Metriken Auswertung einer Aktivität in der Coros App - Kurven Auswertung einer Aktivität in der Coros App - Kurven

Verbindung mit weiteren Sensoren

Sollten die verbauten Sensoren einmal nicht ausreichen, geht die Pace 3 problemlos via Bluetooth mit so ziemlich jedem Sensor eine Verbindung ein.

Dabei ist es der Uhr ziemlich egal, ob es sich um HF-Brustgurte, optische HF-Armbänder, Stryd-Sensoren oder dergleichen handelt. Besitzer zahlreichen Zubehörs werden sich darüber freuen, dass auch mehr als ein Sensor eines Typs in Uhr gespeichert werden kann.

ANT+ wird von der Pace 3 übrigens nicht unterstützt – es ist mittlerweile aber verschmerzbar.

Genauigkeit bei der Standortaufzeichnung

Bei vielen Produkten entscheidet die Genauigkeit bei der Standortaufzeichnung und der Messung der Herzfrequenz über Wohl und Wehe. Ich fange hier mal mit der Standortaufzeichnung an. Manch einer wird sagen GPS-Genauigkeit, aber das stimmt nur bedingt.

Die Pace 3 unterstützt neben GPS noch GLONASS, Galileo, Beidou und QZSS. Einstellen lässt sich jedoch nur die Verwendung

  • alleinig von GPS
  • aller Satelliten-Systeme
  • aller Satelliten-Systeme + Multiband

Für meine Läufe durfte die Pace 3 immer auf alle GNSS zurückgreifen und musste auf Multiband verzichten, weil der Einsatz hier in der Peripherie von Berlin keinen großen Mehrwert bringt. Gleichzeitig sind auch die Laubwälder in der Gegend kahl und fordern die Uhr nicht.

Aus großer Distanz betrachtet scheinen sich Pace 3 und die Konkurrenz nicht viel zu nehmen. Es ist am ehesten noch die Forerunner 245 von Garmin, die ein bisschen ausschert. Sie ist im Testerfeld zugegebenermaßen aber auch das älteste Modell.

Streckverlauf aufgezeichnet mit der Coros Pace 3 im Vergleich zu anderen Sportuhren

Geht man ein bisschen näher dran, werden die Unterschiede zur Forerunner 245 deutlich, während die Pace 3 ein sehr gleichmäßiges Bild zeichnet. So gerade wie die Linien teilweise verlaufen drängt sich der Verdacht auf, dass Coros die Werte ein wenig glättet. Von mir aus, dürfen das Uhren gerne machen, um die Ungenauigkeit der Standortbestimmung auszugleichen.

Detaillierte Ansicht von Abweichungen beim Streckenverlauf aufgezeichnet mit der Coros Pace 3 im Vergleich zu anderen Sportuhren

Eigentlich zeigt sich in allen Bereichen des Laufs, wie sauber die Abschnitte von der Pace 3 aufgezeichnet werden.

Detaillierte Ansicht von Abweichungen beim Streckenverlauf aufgezeichnet mit der Coros Pace 3 im Vergleich zu anderen Sportuhren

Neuer Versuch und diesmal im direkten Vergleich mit der Pace 2. Sieht aus der Vogelperspektive alles noch recht einheitlich aus…

Streckverlauf aufgezeichnet mit der Coros Pace 3 im Vergleich zu anderen Sportuhren

…offenbaren sich die Unterschiede, wenn man wieder ein bisschen genau hinschaut. Erneut ist es die Forerunner 245, die Sonderwege beschreitet. Aber auch die Pace 2 muss sich mit einem deutlich älteren GPS-Chip zufrieden geben und das merkt man den aufgezeichneten Daten an.

Detaillierte Ansicht von Abweichungen beim Streckenverlauf aufgezeichnet mit der Coros Pace 3 im Vergleich zu anderen Sportuhren

Auch hier zeigt sich, wie grundsolide die Standortbestimmung der Pace 3 ist. Das macht selbst die deutlich teurere Vantage V3 von Polar (Testbericht) nicht besser. Coros scheint sich mit Erfolg dem Antennen-Design der Pace 3 gewidmet zu haben. Da trägt sicherlich auch das Gehäuse aus Kunststoff seine positiven Teil zu bei.

Detaillierte Ansicht von Abweichungen beim Streckenverlauf aufgezeichnet mit der Coros Pace 3 im Vergleich zu anderen Sportuhren

Eigentlich ist es egal, an welche Ecken und Ende man der Läufe schaut, die Coros Pace 3 zeigt eine tolle Leistung. Ja, das wird sicherlich anders aussehen, wenn man in der Innenstadt in engen Straßen und zwischen hohen Häusern läuft. Für den gesunden Mix aus freien Flächen, Reihenhäusern mit einer überschaubaren Anzahl an Stockwerken und Abschnitten im Wald, braucht sich die Pace 3 mit ihrer Leistung nicht zu verstecken.

Genauigkeit bei der Herzfrequenz-Messung

Um einen Eindruck von der Genauigkeit des PPG-Sensors zu gewinnen, hat mich die Pace 3 beim Joggen, Wandern und auf dem Ergometer begleitet. Fangen wir mal mit einem gleichmäßigen 5-km-Lauf an.

Verlauf der Herzfrequenz während einer sportlichen Aktivität gemessen mit der Coros Pace 3 im Vergleich zu anderen Sportuhren und Brustgurten

Den meisten Produkten geht zu Beginn eines Laufes wir mir, denn sie müssen ihren Takt finden. Das ist auf den ersten paar Metern nicht immer von Präzsion geprägt und selbst der Brustgurt H10 von Polar ist nicht auf der Höhe. Das gibt sich bei allen Modellen aber nach kurzer Zeit.

Verlauf der Herzfrequenz während einer sportlichen Aktivität gemessen mit der Coros Pace 3 im Vergleich zu anderen Sportuhren und Brustgurten

Ansonsten kommen alle Sensoren mit dem gleichmäßigen Verlauf gut zurecht und scheinen im Rahmen des Messgenauigkeit identische Werte zu liefern. Gerade die Abweichungen zum Polar H10 sind sehr gering. Zur Erinnerung: Je mehr blaue Fläche es im Differenz-Chart zu sehen gibt, desto weiter liegen die beiden Geräte auseinander.

Verlauf der Herzfrequenz während einer sportlichen Aktivität gemessen mit der Coros Pace 3 im Vergleich zu anderen Sportuhren und Brustgurten

Auch beim nächsten Versuch fällt die Coros Pace 2 unangenehm auf. Eigentlich etwas, was ich von ihr die letzten Jahre nicht kenne. Verglichen mit dem Polar H10 HF-Brustgurt und der Polar Ignite 3 sind die Abstände schon geringer. Ein paar kleiner Ausreißer lassen sich im Vergleich zum Brustgurt dennoch ausmachen.

Verlauf der Herzfrequenz während einer sportlichen Aktivität gemessen mit der Coros Pace 3 im Vergleich zu anderen Sportuhren und Brustgurten

Wilder gestalten sich die Abweichungen zwischen der Pace 3 und dem Vorgängermodell. Es sind zwar nur kurze Phasen, dafür aber mit großen Schwankungen.

Abweichung zwischen Coros Pace 3 und Coros Pace 2

Dass die Pace 3 immer mal wieder stolpert, zeigen die ersten drei Intervalle ganz schön. Immerhin befindet sie sich in bester Gesellschaft, denn die deutlich teurere Polar Vantage V3 zeigt die gleichen Probleme in den vier folgenden Intervallen.

Verlauf der Herzfrequenz während einer sportlichen Aktivität gemessen mit der Coros Pace 3 im Vergleich zu anderen Sportuhren und Brustgurten

Pickt man sich nur die Pace 3 und den HF-Brustgurt als Referenz raus, sieht man die Ausreißer vor einem ansonsten ordentlichen Verlauf ein wenig deutlicher.

Verlauf der Herzfrequenz während einer sportlichen Aktivität gemessen mit der Coros Pace 3 im Vergleich zu anderen Sportuhren und Brustgurten

In Folge nimmt auch die blaue Fläche in Differenz-Chart zu.

Verlauf der Herzfrequenz während einer sportlichen Aktivität gemessen mit der Coros Pace 3 im Vergleich zu anderen Sportuhren und Brustgurten

Die Nähe zum HF-Brustgurt schlägt sich auch in vergleichsweise hohen r²-Werten nieder. Besser als die Pace 3 mit einem r²-Wert von 0,953 macht es nur der Coros Heart Rate Monitor, der auf 0,986 kommt.

Chart mit Darstellung der Herzfrequenzmessung durch die Coros Pace 3 im Vergleich mit dem Polar H10 Chart mit Darstellung der Herzfrequenzmessung durch die Vantage V3 im Vergleich mit dem Polar H10 Chart mit Darstellung der Herzfrequenzmessung durch den Coros Heart Rate Monitor im Vergleich mit dem Polar H10 Chart mit Darstellung der Herzfrequenzmessung durch den Polar Verity Sense im Vergleich mit dem Polar H10

Derlei Auswertungen könnte ich hier noch zahlreich anführen, das Bild ist immer das gleiche: Die Pace 3 zeigt eine ordentliche Leistung, auch wenn die Messungen hier und dort nicht „spot-on“ sind. Verglichen mit der Pace 2 scheint sie mir die solideren Werte zu liefern.

Software

Coros bietet seine App für iOS und Android kostenlos in den jeweiligen Stores an. Optisch gibt es sicherlich ansprechendere Apps, bei den Aspekten Übersichtlichkeit und Strukturierung sticht sie aber positiv hervor.

Dashboard der Coros App Anzeige der Metrik Anzeige der Metrik Anzeige der Metrik

Hier und da fühlen sich die Übersetzungen ins Deutsche ein wenig holprig an, aber nichts, was man nicht mit einem Schmunzeln akzeptieren kann.

Akkulaufzeit

Coros gibt die Akkulaufzeit im Smartwatch-Modus mit bis zu 17 Tagen an. Das kann gemessen am täglichen Verlust von ca. 6 Prozent gut hinkommen.

So lange hab ich natürlich keine Uhr am Handgelenk, ohne Sport mit ihr zu treiben, so dass der Akku schneller zu Neige geht. Richtig flink zieht es den Strom aus dem Akku, wenn während des Sports auf alle GNSS zurückgegriffen wird, GPS sowohl das L1- als auch das L5-Frequenzband nutzt und zusätzlich Musik über Bluetooth wiedergegeben wird.

Alles in allem sind die Akkulaufzeiten in meinen Augen sehr ansprechend. Während des Tests hatte ich eine andere, wenn auch ältere Sportuhr am anderen Handgelenk. Diese hat deutlich häufiger nach Strom verlangt.

Ergebnis des Coros Pace 3 Tests

Wertung: 88%
Unsere Wertung: 88%
Vorteile
  • zahlreiche Sport-Funktionen
  • schnelles Multiband-GPS
  • tolles Preis-Leistungs-Verhältnis
Nachteile
  • langsamer USB-Datentransfer
  • viel Plastik

Mit kleinen aber feinen Verbesserungen hat es Coros geschafft, der Pace 2 einen würdigen Nachfolger zu verpassen. Zugegeben, das äußere Erscheinungsbild bietet Potential nach oben und spiegelt die inneren Werte der Pace 3 nicht wider.

Gleichzeitig ist es schwer am Markt eine Sportuhr zu finden, die so viele sinnvolle, sportliche Metriken und Einstellungsmöglichkeiten, gepaart mit einem großen Kopplungswillen zeigt.

Die Genauigkeit bei der Standortaufzeichnung ist hoch, meist höher sogar als bei deutlich teureren Produkten. Auch bei der Messung der Herzfrequenz zeigt die Pace 3 wenig Auffälligkeiten und orientiert sich erfreulich stark am HF-Brustgurt.

Die Pace 3 ist mir definitiv eine Empfehlung wert, auch weil der Preis von 249 € eine Kampfansage ist. Die vergleichbaren Pacer Pro von Polar und Forerunner 255 von Garmin liegen bei 329 € bzw. 349 € UVP. Im Handel liegen die Preise aber bereits deutlich darunter und setzen die Pace 3 gehörig unter Druck.

Weil Coros selbst älteren Modellen immer wieder mal neue Features spendiert, ist die Pace 3 die vielleicht attraktivere Wahl. Polar und Garmin bleiben bei den mittelpreisigen Produkten eher konstant, was die Features angeht.


Offenlegung / Werbung: Das Produkt wurde mir auf meine Anfrage hin für den Test der/des Coros Pace 3 von Coros kostenlos zur Verfügung gestellt. An den Inhalt des Testberichts wurden keine Bedingungen geknüpft. Der Inhalt des Testberichts spiegelt somit vollständig meine eigene, unvoreingenommene Meinung und Erfahrung mit dem Produkt wider.

Warum der Beitrag dennoch als 'Werbung' gekennzeichnet ist, könnt ihr unter Kennzeichnungspflicht nachlesen.

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1 Kommentar

  1. Steffen Antworten

    Vielen Dank – prima Testbericht. Ich habe das Vorgängermodell Coros Pace 2. Gut finde ich daran, dass man die Herzfrequenz auch an einen Rad-Computer senden kann (z.B. Wahoo Roam) und so den Puls immer im Blick hat. Von Zeit zu Zeit ist die Herzfrequenzmessung etwas ungenau und zeigt Phantasiewerte an – vielleicht kann das Modell 3 hier zuverlässiger messen. Die App schickt die Werte dann auch – je nach Einstellung – auch an Strava oder Komoot oder andere Plattformen.

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