Fitness Tracker Test 2024
Unabhängige Tests von Sportuhren, Smartwatches & Activity Trackern

Fitbit Inspire HR im Test

Fitbit Inspire HR

Fitbit Inspire HR

Seit sechs Wochen habe ich den Fitbit Inspire HR im Test. Sechs Wochen, in denen der kleine Fitness Tracker von Fitbit sein Können unter Beweis stellen musste. Was dabei herausgekommen ist, wo Fitbit den Rotstift angesetzt hat und warum der Fitbit Inspire HR in mancher Hinsicht der bessere Charge 3 ist, erfahrt ihr hier im Test.

Fitbit hat im ersten Quartal die beiden Modelle Inspire und Inspire HR gelauncht. Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 79,95 € bzw. 99,95 € stellen sie den günstigsten Einstieg in die Fitbit-Welt dar. Gemessen an den vielen Whitelabel-Fitnessarmbändern diverser Hersteller aus Fernost sind sie vergleichsweise teuer. Doch die Preisunterschiede sind begründet. Schauen wir uns das Produkt mal genauer an und womit startet man besser, als mit dem Öffnen der Verpackung…

Unboxing und Verpackungsinhalt

Stellt man die Verpackungen von Fitbit-Produkten der letzten zwei Jahre nebeneinander, fallen zunächst einmal wenig Unterschiede auf. Das Inspire HR macht da keine Ausnahme und beim äußeren Erscheinungsbild der Verpackung merkt man dem Produkt die Kategorie „Einsteigermodell“ nicht an.

Fitbit Inspire HR – Verpackung

Fitbit Inspire HR – Verpackung

So ziert die Vorderseite der Verpackung neben dem Produktnamen erneut ein großes Foto des Produkts. Der Sticker „24/7 Heart Rate Tracking“ gibt Auskunft über die optische Pulsmessung, über die der Inspire HR im Gegensatz zu dem kleineren Modell Inspire (ohne HR) verfügt.

Wichtiger fast noch ist der unscheinbare Aufdruck „S/P + L/G“. Dabei handelt es sich um die Größenangaben zum Armband. Aus der Doppelangabe wird klar, dass Fitbit auch seinen günstigsten Modellen Armbändern in zwei unterschiedlichen Größen beifügt.

Für schmale Handgelenke ist das kleine Armband für einen Umfang zwischen 140 – 180 mm passend. Das größere Armband eignet sich für Handgelenke mit einem Umfang von 180 – 220 mm.

Weil sich sonst nicht wahnsinnig viel Spannendes auf der Verpackung findet, ist es Zeit sich dem Produkt zuzuwenden. Also Packung geöffnet, Einschub herausgezogen und gemerkt, dass Fitbit doch Änderungen an der Umverpackung vorgenommen hat.

Verpackung Inspire HR vs Charge 3

Verpackung Inspire HR vs Charge 3

War der Einschub vorheriger Produkte stets aus festem Karton gefertigt, teilweise mit Deckel und Magnetverschluss versehen, präsentiert sich der Einschub des Inspire HR eher spartanisch.

Aber hey, es handelt sich um eine Verpackung, die im besten Fall in einem Regal oder einer Schublade, im wahrscheinlichen Fall in der Rundablage landet. Ich würde dem ganzen hier keine Träne nachweinen. Zwar gehört auch die Verpackung zum Produkterlebnis bei, aber nicht zwingend in dieser Preisklasse.

Beim Durchstöbern der Verpackung kommt dann der gesamte Inhalt zum Vorschein. Dabei handelt es sich um

  • Fitbit Inspire HR
  • Wechselarmbänder in zwei Größen
  • Ladeschale mit USB-Anschluss
  • Sicherheitshinweise / Garantieinformationen

Nicht mehr als zwingend zu erwarten war, angesichts der zwei Armbänder in unterschiedlicher Länge aber eben doch gehobener Standard.

Erster Eindruck vom Inspire HR

Back to the Roots – jedenfalls war das der Eindruck, als ich das Inspire HR das erste Mal in die Hand genommen habe. Ganz wie einst beim Charge HR ist der Fitness Tracker durch und durch aus Kunststoff gefertigt. Dennoch vermittelt es einen robusten Eindruck. Man darf sich aber nichts vormachen – Uhrengehäuse und Display sind nunmal aus Kunststoff und das fängt sich schneller einen Kratzer ein, als Metall oder gehärtetes Glas.

Fitbit Inspire HR – Vergleich zum Charge 3

Fitbit Inspire HR – Vergleich zum Charge 3

Schaut man auf das Gewicht des Inspire HR merkt man schnell, dass die Wahl von Kunststoff nicht alleinig nachteilig ist. Das Gewicht beträgt mit Armband nur 19 Gramm und ist damit noch einmal leichter, als die Charge 3. Vom Armband merkt man im Alltag so wenig. Dafür sorgt auch die schlanke Silhouette des Armbands.

Profilhöhe

Profilhöhe

Im Vergleich zum Charge 3 fällt das Inspire HR schmaler aus. In der Profilhöhe nehmen sich die beiden Produkte nicht viel.

Wechselbare Armbänder

Wechselbare Armbänder

Schade ist, dass Fitbit nicht auf den bewährten Mechanismus zum Wechseln der Armbänder zurückgegriffen hat. Beim Inspire HR sind die Silikon-Armbänder mittels eines einfachen Springstegs am Gehäuse befestigt. Sicher ist das allemal, als super fummelig zu wechseln. Jedenfalls dann, wenn man „normal“ große Hände hat. Kinderhände wären dazu sicherlich geeigneter.

Dass das Armband wechselbar ist, unterscheidet es eben auch von den vielen 30-40 € Produkte unbekannter Herkunft. Neben zahlreichen Drittanbietern ist es der Hersteller selbst, der weitere Armbänder im Print-Design, aus Leder oder Metall anbietet. Für den sicheren Halt sorgt eine Dornschließe.

Dornschließe

Dornschließe

Ebenfalls ein kleines Revival erfährt der Clip als Trageform, denn Fitbit bietet ein entsprechendes Silikon-Sleeve an. Für ca. 20 € ist dies in meinen Augen aber deutlich zu teuer. Auf Amazon fangen die günstigsten Modelle bei 3 € an. Für 7 € denke ich, bekommt man schon ein ordentliches Produkt. Klar sein sollte, dass man auf alle Vorzüge des optischen HF-Sensors verzichten muss, wenn der Inspire HR in den Clip gesteckt wird.

Fitbit Inspire HR – Clip

Fitbit Inspire HR – Clip

Erste Schritte mit dem Inspire HR

Bevor es an das Einrichten des Produktes geht, habe ich es mir zur Gewohnheit gemacht, die Produkte zunächst mit der notwendigen Akkuladung zu versehen. Das zwingt einem beim Inspire HR zwangsläufig zur Bekanntschaft mit der kleinen USB-Ladeschale, die per Magnethalterung den Kontakt zum Armband suchen soll.

Fitbit Inspire HR – Ladekabel

Fitbit Inspire HR – Ladekabel

Weiterhin sind Anschlüsse mit Magnet für mich das Maß aller Dinge, aber eben nur, wenn sie auch gut umgesetzt sind. Ist das nicht der Fall, kehrt sich die Erfahrung meist ins Negative. Genauso ist es beim Fitbit Inspire HR, dessen größte Kritikpunkte folgende sind:

  • Zu kurzes Ladekabel

    Mit etwa 12 cm Länge gehört das Ladekabel zu den kürzesten am Markt. Um sinnvoll damit hantieren zu können, hätte es ruhig doppelt so lang sein dürfen.

  • Zu schwache Magnete

    Besonders ärgerlich sind die schwachen Magnete. Zwar schaffen die es, die Ladeschale an den Inspire HR zu drücken, ja sogar das Armband am Ladekabel hochzuziehen, sie stellen aber nicht sicher, dass die Ladeschale dort am Armband verbleibt. Leichtes Verschieben reicht aus, um das Aufladen zu unterbrechen.

  • Neues Produkt, neues Ladekabel

    Fitbit hat es bisher geschafft, für jedes Produkt eine eigene Ladevorrichtung zu kreiieren. Der Inspire HR macht da keine Ausnahme. Existierende Kabel lassen sich so nicht weiterverwenden. Weil man häufig doch über eine Zeit lang bei einem Hersteller bleibt und verschiedene Geräte-Generationen nutzt, wäre das durchaus wünschenswert.

Das Laden des Inspire HR geht jedenfalls fix. Nach zwei Stunden ist der Akku wieder voll. Was bei mir allerdings nicht funktioniert ist das Laden über ein USB-Port mit Quick-Charge-Technologie. Die Erwartung war nicht, dass es schneller lädt – es lädt an diesem Anschluss überhaupt nicht. Mag natürlich auch an meinem Netzteil liegen, im Zweifelsfall aber einfach drauf achten, dass das Fitnessarmband an einem „normalen“ USB-Anschluss angeschlossen ist.

Einrichten des Fitbit Inspire HR

Das Einrichten des Inspire HR (und jedes anderen Fitbit-Produkts) erfordert die kostenlose Fitbit App für iOS bzw. Android. Wer kein bestehendes Nutzerkonto bei Fitbit besitzt, muss sich auch dieses zwingend beschaffen. Das ist kostenlos und innerhalb von zwei Minuten erstellt.

Das grundlegende Einrichten des Inspire HR geschieht auf denkbar einfache Art und Weise:

  • Fitbit Inspire HR auswählen
  • Bluetooth-Kopplung mit 4-stelligem Code bestätigen
  • Firmware-Update abwarten

Auch wenn es nur drei Schritte sind, das Einrichten hat ca. 50 Minuten gedauert. Die meiste Zeit verschlingt das Firmware-Update. Gemessen am Funktionsumfang des Inspire HR ist das unverhältnismäßig lang. Wenn man das Gute darin sehen möchte, dann ist es der Umstand, dass man in dem letzten Schritt nichts machen muss außer zu warten.

Die Grundlagen

Nach dem Aufbau der Spannungskurve durch das langwierige Einrichten, kann es danach endlich an die Erkundung des Fitnessarmbands selber gehen. Dabei fällt schnell auf, dass Inspire HR und Charge 3 gar nicht so weit auseinander liegen. Das liegt zum einen an der verwendeten Technik, zum anderen am inhaltlichen Aufbau.

Hält man Charge 3 und Inspire HR nebeneinander, dann fällt zwar das unterschiedliche Erscheinungsbild auf, beide verfügen aber über einen Knopf an der linken Gehäuseseite und ein monochromes OLED-Touchdisplay, das beim Inspire HR naturgemäß etwas kleiner ausfällt.

Gerade das Display trägt positiv zum Nutzererlebnis bei beiden Produkten bei. Anders als bei den Vorgängermodellen und der Konkurrenz stellt das kleine Display die Informationen in Weiß und unterschiedlichen Graustufen dar. Den typischen Farbstich ins Türkise sucht man bei beiden Modellen vergeblich.

Um den Akku zu schonen, schaltet die Inspire HR das Display nach 5 Sekunden Inaktivität aus. Sichtbar werden die Informationen wieder durch:

  • Drehen des Handgelenks (abschaltbar)
  • Antippen des Displays
  • Drücken des Knopfes

Das Display beherrscht nur eine Helligkeitsstufe, die nachts ein wenig zu hell ist, tagsüber meist auch im Freien das Ablesen des Displays zulässt. Allein im direkten Sonnenschein leidet die Darstellung stark – wie bei jedem selbstleuchtenden Display.

Dreh und Angelpunkt ist das Ziffernblatt (oder neu-deutsch: Watchface), das es in zehn verschiedenen Varianten gibt, die mal mehr mal weniger Statistiken anzeigen und nur über die App gewechselt werden können.

Fitbit Inspire HR – Watchfaces

Fitbit Inspire HR – Watchfaces

Wichtig zu wissen: Die Watchfaces „Stats Heavy“ und „Valerie“ haben anfangs dafür gesorgt, dass der Energieverbrauch weit über den Erwartungen lag und das Gerät deutlich früher wieder geladen werden musste. Seit Anfang April sind überarbeitete Versionen beider Watchfaces in der App auswählbar, die den Stromverbrauch auf eine Normalmaß reduzieren. Notfalls einfach mal das Watchface wechseln und gucken, ob es besser wird.

Fitbit Inspire HR – Watchface

Fitbit Inspire HR – Watchface

Ausgehend vom Watchface gelangt man durch Nach-Unten-Streichen zu den verschiedenen Funktionen der Inspire HR:

  • Training
  • Relax
  • Timer (Countdown / Stoppuhr)
  • Wecker
  • Einstellungen

Ein Antippen genügt, um die Funktion aufzurufen. Ein Druck auf den seitlichen Knopf führt wieder eine Schritt zurück, so dass man in letzter Instanz wieder beim Watchface landet.

Streicht man von hier auf dem Touchdisplay nach oben, kann man durch die verschiedenen Statistiken blättern:

  • Anzahl Schritte (Tageswert)
  • Aktueller Puls / HF-Zone
  • Ruhepuls
  • Verbrannte Kalorien
  • Aktivminuten
  • Zurückgelegte Distanz
  • Anzahl Schritte (Stundenwert) / Anzahl Stunden mit 250+ Schritten
  • Anzahl Aktivitäten (Wochenwert)
  • Schlafdauer
  • Aufgenommene Flüssgikeit
  • Gewicht
  • Informationen zum Zyklus

Hält man den seitlichen Knopf lange gedrückt, gelangt man zu den Schnell-Einstellungen, in denen man

  • Akkustand sehen
  • Benachrichtigungen an-/ausschalten
  • Displayaktivierung an-/ausschalten

kann.

Das Display reagiert zügig auf die Eingaben und ein paar kleine Aninmationen lockern den Übergang zwischen den einzelnen Ansichten auf.

Genauigkeit beim Schrittezählen

Eigentlich wollte ich nie eine solche Überschrift in einem der Tests verwenden, weil es müßig ist über die Genauigkeit des Schrittezählen zu diskutieren. Aufgrund viele Zuschriften und noch mehr negativen Rezensionen bei Amazon lohnt es, wieder einmal den Blick für das Wesentliche zu schärfen. Um es vorwegzunehmen: Der Fitbit Inspire HR ist ein Fitness Tracker in bester Tradition, was das Zählen von Schritten angeht. Er ist nicht genauer oder ungenauer als andere Produkte, aber zaubern kann er eben auch nicht.

Das Verhalten, das ihm häufig zur Last gelegt wird, zeigt er zumindest bei mir nicht. So konnte ich nicht beobachten, dass er in der Nacht anfängt willkürlich Schritte zu zählen. Meist finden sich nachts bei mir gar keine Schritte, es sei denn ich war wirklich mal Richtung Küche oder Bad unterwegs. Die folgende Auswertung aus der Fitbit App ist exemplarisch. Zwischen 0 – 6 Uhr schlafe ich in der Regel und das zeigt sich auch an der Anzahl der Schritte.

Anzahl Schritte – Tagesstatistik

Anzahl Schritte – Tagesstatistik

Auch tagsüber hat sie bei mir keine Schrittphasen gezählt, die so nicht gab. Oft sitze ich den ganzen Tag am Schreibtisch und tippe auf der Tastatur. So häufig, wie ich zehn Minuten zur vollen Stunde die Erinnerung bekomme, mich doch wenigstens ein bisschen zu bewegen, kann ich der Inspire HR attestieren, dass sie bei meinen Bewegungen an der Tastatur ins Schwitzen kommt.

Ich will nicht ausschließen, dass es fehlerhafte Modelle gibt und das wirklich was im Argen liegt. Bei dem Modell, das mir zum Test zur Verfügung stand, war jedenfalls alles erwartungsgemäß und in Ordnung. Und auch wenn man nach dem Kauf eines neuen Produkt sehr genau schaut, ob und wie gut es funktioniert, achtet man nach einer Weile auch nicht mehr auf die genaue Anzahl an Schritten. Viel wichtiger sind mittel- und langfristige Trends und da spielen Abweichungen von 500 Schritten am Tag meist keine Rolle mehr.

Pulsmessung mit dem Inspire HR

Anders als das Inspire (ohne HR) verfügt die HR-Variante rückseitig über einen optischen Sensor zur Pulsmessung. Dabei sendet eine Diode fortwährend grünes Licht aus, das vom Blut in den Kapilargefäßen zu bestimmten Teilen absorbiert / reflektiert wird. Ein Sensor kann die Schwankungen registrieren und auf den Puls schließen.

Fitbit Inspire HR – Optischer HF-Sensor

Fitbit Inspire HR – Optischer HF-Sensor

Das funktioniert im Alltag seit der Charge HR im Wesentlichen gleich und gleich gut. Ich habe jedenfalls keine nennenswerten Abweichungen zwischen Fitbit und den anderen großen Vertretern der Branche feststellen können. Anders sieht es beim Sport aus, aber dazu später mehr.

Die Pulsmessung ist auch Grundlage für die Einteilung des Schlafs in die vier Phasen:

  • Wachphase
  • Phase leichten Schlafs
  • Phase tiefen Schlafs
  • REM-Phase

Ohne Messung der Herzfrequenz würde die REM-Phase in der Erkennung wegfallen. Wer also zur Inspire (ohne HR) greift, muss mit drei Phasen auskommen.

Schlafanalyse

Schlafanalyse

Beachtlich ist, dass ich meinen Schlaf ziemlich gut wiedererkenne. Zumindest gemessen an den Einschlaf-, Wach- und Aufstehzeiten. Was dazwischen passiert, dass kann wahrscheinlich nur ein Schlaflabor genau prüfen.

Die im letzten Jahr angekündigte Funktion „Sleep Score“ ist weiterhin nur für die Teilnehmer des geschlossenen Beta-Programms nutzbar. Hier scheint der Nutzen noch nicht transportierbar zu sein. Schade eigentlich, nachdem das Feature ja schon so lange angekündigt ist.

Anzeige von Benachrichtigungen

Mittels der Fitbit App lassen sich Benachrichtigungen vom Smartphone auf das Armband übertragen. Dabei kann es sich um eingehende Anrufe, Textnachrichten oder App-Nachrichten handeln. Ist das Smartphone in Reichweite, wird die Nachricht auf das Inspire HR gespiegelt und der Nutzer mit einer kleinen Vibration darauf aufmerksam gemacht.

Ein wenig nervend ist, wenn das Smartphone eingeschaltet wird, im Hintergrund mit der Synchronisation von E-Mail-Konten beginnt und das Armband dann jede Nachricht nacheinander per Vibration ankündigt. Will heißen, dass wenn die Mail-App mit einem Mal zehn E-Mails abruft, vibriert das Armband zehnmal hintereinander. In so einem Fall schalte ich die Benachrichtigungen über die Schnell-Einstellungen immer aus – ich kann mir aber durchaus bessere Lösungen vorstellen.

Zwar ist das Display sehr klein, die Auflösung reicht aber aus, um den Absender und einen paar Wörter anzuzeigen. Das reicht meistens aus, um die Nachricht grob zu erfassen oder zu entscheiden, ob man zum Smartphone greifen muss.

Android-Geräte haben bisher weniger Probleme bei den Benachrichtigungen gemacht, mittlerweile hat Fitbit die Synchronisation von WhatsApp-Nachrichten auf dem iPhone aber auch unter Kontrolle.

Connected GPS

Es passiert immer wieder, dass ich Nachrichten von Lesern erhalte, die sich darüber aufregen, dass Charge 3 und Versa ein GPS-Signal nicht selbständig auswerten können, obwohl doch „GPS“ auf der Verpackung steht. Dabei wird oft nicht gesehen, dass da tatsächlich „Connected GPS“ steht und meint, dass das GPS-Signal vom Smartphone ausgewertet und die Daten auf das Armband übertragen werden.

Auch das Inspire HR bietet nur „Connected GPS“. Entsprechend heißt es auch hier, dass das Fitnessarmband selbst nicht über einen GPS-Chip verfügt, sondern auf die GPS-Daten eines Smartphones zurückgreifen kann, wenn sich dieses in der Nähe befindet.

Aktivitäten im Web

Aktivitäten im Web

Wenn aktiviert, dann versucht das Inspire HR vor dem Start der Aktivität eine Verbindung zum Smartphone aufzubauen. Kann das Armband auf das GPS-Signal zugreifen, wird dies auf dem kleinen Display kenntlich gemacht. Nach dem Starten der Aufzeichnung stehen auf der Uhr das aktuelle Tempo und die zurückgelegte Distanz, später in der App der genaue Streckenverlauf zur Verfügung.

Dass es funktioniert sollen die beiden folgenden Ansichten aus der Fitbit-App belegen. Da sich die Genauigkeit aber aus dem GPS-Signal des Smartphones ableitet, soll sie hier nicht weiter diskutiert werden.

Sportliche Aktivitäten mit der Inspire HR

Wenn wir schon mal beim Thema Sport sind, dann lohnt es, hier auch gleich weiterzumachen.

Ausgehend vom Watchface gelangt man über Punkt „Training“ zur Auswahl der Aktivität, die man aufzeichnen möchte. Fitbit erlaubt die Auswahl von 6 aus 20 Aktivitäten, die über die App konfiguriert werden können. Über App lässt sich auch einstellen, ob während der Aufzeichnung Informationen turnusmäßig (z.B. alle 5 Kilometer oder alle 30 Minuten) angezeigt werden sollen. Am Armband hingegen lässt sich eine Zielvorgabe definieren, z.B.

  • Zurückgelegte Distanz
  • Verbrannte Kalorien
  • Verstrichene Zeit

Die Aufzeichnung wird über das Touchdisplay gestartet, über den seitlichen Knopf pausiert und wiederum per Touch und Display beendet oder fortgesetzt.

Während der Aufzeichnung stellt die Inspire HR folgende Werte dar:

  • Uhrzeit
  • Verstrichene Zeit
  • Tempo
  • Tempo (Durchschnittlich)
  • Vebrannte Kalorien
  • Zurückgelegte Distanz
  • Herzfrequenz / HF-Zone
  • Anzahl Schritte

Der Wechsel zwischen den Ansichten erfolgt durch Antippen des Displays.

Das Tempo und die zurückgelegte Distanz sind in Abhängigkeit der Verwendung von Connected GPS entweder berechnet oder gemessen.

Aufgrund der kleinen Größe ist das Display des Inspire HR nur bedingt zum Ablesen beim Sport geeignet, denn obwohl das Display nicht schlecht ist, sind die Angaben bei bewegtem Handgelenk schwer zu fassen. Man muss sich eben vor Augen führen, dass es sich nicht um eine Sportuhr, sondern um ein Produkt für einen aktiven Lebenstil handelt.

Wessen Fokus stärker auf dem Sport liegt, der bekommt in meinen Augen auf Dauer nicht genug vom Inspire HR geboten. Die Vermessung des Alltags ist die deutlich größere Stärke des Inspire HR.

Genauigkeit der Pulsmessung

Interessant ist der Blick auf die Pulsmessung des Inspire HR. Im Alltag funktioniert das wie beschrieben wunderbar. Beim Sport zeichnet der kleine Fitness Tracker hier und da ein anderes Bild. Die folgenden Werte basieren auf einer 21 km Radstrecke, die ich mit dem Inspire HR, der Garmin vivoactive und dem Scosche RHYTHM 24 zurückgelegt habe.

Pulsmessung – Inspire HR vs. RHYTHM 24

Pulsmessung – Inspire HR vs. RHYTHM 24

Was man sehen kann ist, dass die beiden Kurven von Inspire HR und RHYTHM 24 nur wenig miteinander zu tun haben. Zwar gibt es Phasen, in denen der Verlauf nah beieinander ist, wirft man aber ein Blick auf die Grafik mit den Abweichungen, treten die Unterschiede deutlicher zutage. Der krasse Ausreißer bei Minute 51 ist dem RHYTHM 24 geschuldet.

Pulsmessung – Inspire HR vs. RHYTHM 24 – Unterschiede

Pulsmessung – Inspire HR vs. RHYTHM 24 – Unterschiede

Um aufzuzeigen, dass es eher die Messungen des Inspire HR sind, die für Verwunderung sorgen, habe ich dessen Kurve mit der der Garmin vivoactive HR übereinandergelegt. Auch hier zeigen sich wieder Phasen, in denen beide Geräte fast gleichauf liegen.

Inspire HR vs. vivoactive HR

Inspire HR vs. vivoactive HR

Ein Blick auf die Unterschiede zeigt aber auch hier großen Unterschiede um Minute 35 und 73.

Pulsmessung – Inspire HR vs. vivoactive HR – Unterschiede

Pulsmessung – Inspire HR vs. vivoactive HR – Unterschiede

Um sicherzugehen, dass nicht alle Geräte ihr eigenes Ding gemessen haben, sollen die Abweichungen zwischen Garmin vivoactive HR und Scosche RHYTHM 24 belegen, dass deren Messungen weitestgehend beieinander liegen.

Pulsmessung – vivoactive HR vs. RHYTHM 24 – Unterschiede

Pulsmessung – vivoactive HR vs. RHYTHM 24 – Unterschiede

Ich glaube nicht, dass die Sensorik des Inspire HR der Grund für die abweichenden Messungen ist. Vielmehr dürfte es das schmale Armband sein, das für weniger Auflagefläche als bei vivoactive HR und RHYTHM 24 sorgt und damit anfälliger für Bewegung und Verschiebung am Handgelenk ist. Und wenn dann beim Umgreifen am Lenker ständig Bewegung am Handgelenk und der Kleidung ist, dann kann man Eins und Eins zusammenzählen.

Wenn ich die Daten von ausreichend Läufen beieinander habe, werde ich diese ergänzen und ich vermute, dass sich da ein anderes Bild ergibt.

Auswertung am Smartphone

Ob Sport oder Alltag – alles was das Inspire HR erfässt lässt sich am Smartphone auswerten. Angefangen bei den Schritte können folgende Werte abgerufen werden:

  • Tagesstatistik
  • Wochestatistik
  • Quartalsstatistik
  • Jahresstatistik

Für die gleichen Zeiträume kann man sich auch die Werte für

  • Kalorienverbrauch
  • Zurückgelegte Distanz
  • Aktivminuten
  • Ruhepuls
  • Gewicht
  • Geschlafene Stunden

am Smartphone anschauen. Wenn ich was vergessen haben sollte, dann findet sich auch bestimmt dafür eine Ansicht, denn die App ist in vielen Aspekte immer gleich aufgebaut.

Ergebnis des Fitbit Inspire HR Tests

Wertung: 64%
Unsere Wertung: 64%

Die letzten sechs Wochen mit dem Inspire HR haben Spaß gemacht. Verglichen mit der Fitbit Charge 3 ist es sicherlich das günstigere und einfachere Modell. Weil die Erwartungen an das Inspire HR jedoch nicht so hoch waren wie an die Charge 3, konnte das kleine Armband von Fitbit locker aufspielen.

Gemessen am Leistungsumfang liegen Inspire HR und Charge 3 eng beieinander. Die hochwertigere Verarbeitung, die Materialwahl und der mittlerweile aktivierte SpO2-Sensor sprechen eindeutig für die Charge 3, denn der Straßenpreis liegt aktuell (Stand: 02/2020) nur 10 € auseinander. Das kontaktlose Bezahlen steht bei der Charge 3 erst in der teureren Special Edition zur Verfügung.

Zum Zeitpunkt der Markteinführung des Inspire HR gab es wenig Gründe, sich für die deutliche teurere Charge 3 zu entscheiden. Mittlerweile wurde der Funktionsumfang der Charge 3 jedoch erweitert und die Straßenpreise von ca. 90 € (Inspire HR) bzw. ca. 100 € (Charge 3) sind zu gering, um die Entscheidung am Preis festzumachen. Einen preislichen Abstand von mindestens 20 € sollten Inspire HR und Charge 3 schon haben, damit die Inspire HR wieder preislich attraktiv wird. So spricht vieles für die Charge 3.

Schaut man alleinig auf den Preis, gibt es aktuell keinen (preis-leistungsbezogen) besseren Einstieg in das Fitbit-Ökosystem als mit dem Inspire HR.

Fitbit Inspire HR - Fakten

OLED (monochrom)
5Tage (Smartwatch)
37,0 × 16,2 × 12,6 mm
19 g (mit Armband)
Funktionen
Display / Bedienung
Akkulaufzeit
Gesamt

Bewertung

Funktionsumfang

Aktivität Gesundheit Sport Smarte Funktionen Konnektivität Standort Musik 80 25 56 25 17 25 0
  • Funktionen

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  • Sportprogramme / -funktionen

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  • Sensoren

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  • Ortungsdienste

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  • Konnektivität

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  • Sonstiges

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Offenlegung / Werbung: Das Produkt wurde mir auf meine Anfrage hin für den Test der/des Fitbit Inspire HR von Fitbit kostenlos zur Verfügung gestellt. An den Inhalt des Testberichts wurden keine Bedingungen geknüpft. Der Inhalt des Testberichts spiegelt somit vollständig meine eigene, unvoreingenommene Meinung und Erfahrung mit dem Produkt wider.

Warum der Beitrag dennoch als 'Werbung' gekennzeichnet ist, könnt ihr unter Kennzeichnungspflicht nachlesen.

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Florian

Ich bin die kreative und schaffende Kraft hinter dieser Seite. Meine Leidenschaft gilt dem Sport und der Technik und was liegt da näher als das eine mit dem anderen zu verbinden und hier über Wearables und Gadgets zu schreiben, die beim Sport hilfreich sind. Und weil ich selbst nur Consumer bin, immer aus den Augen eines wirklichen Nutzers.

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1 Kommentar

  1. Mia Antworten

    Hi Florian,
    danke für den ausführlichen Testbericht. Ich hab mir das Inspire HR tatsächlich aufgrund deines Test hier gekauft und bin begeistert von dem kleinen Stück Technik. Es hat ein bisschen Überwindung gekostet, die negativen Kommentare bei Amazon auszublenden, aber für mich passt die Leistung des Fitness Trackers. Ich empfehle ihn im Freundeskreis gerne weiter…

    Lieben Gruß
    Mia

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