PPI – Auflösung bei Smartwatches, Sportuhren & Fitness Trackern erklärt
Smartwatches, Sportuhren, Smartphones und Tablets – alle versuchen sie mit hohen Auflösungen zu punkten. Die Auflösung alleine ist jedoch nicht aussagekräftig genug. Zur besseren Vergleichbarkeit wird die Pixeldichte herangezogen, die in PPI (Pixel per Inch) gemessen wird. Nicht immer sind die Angaben vergleichbar – dieser Beitrag soll für Klarheit sorgen.
Was beschreibt die PPI-Zahl?
PPI bedeutet Pixel-Per-Inch und ist die Einheit für die Pixeldichte von Bildschirmen und Displays. Wenn von PPI gesprochen wird, dann ist damit die Anzahl an Pixeln gemeint, die das Display pro Zoll darstellen kann. Displays mit hoher Pixeldichte können pro Zoll also mehr Inhalte zeichnen, als Displays mit vergleichsweise kleinerer Pixeldichte.
Eine hohe Pixeldichte bei gleichzeitig hoher Auflösung erlaubt also Inhalte feiner und schärfer zu zeichnen.
Das lässt sich an den drei Bildern oben ganz schön erklären: Angenommen jedes der drei Bilder beschreibt die Darstellung auf jeweils einem Display. Die Displays sind alle gleich groß, haben aber unterschiedlichen Auflösungen, wodurch sich unterschiedliche Pixeldichten ergeben: Das linke Display kann da Bild nur mit 30 Pixeln auflösen, das mittlere mit 60 Pixeln, das rechte mit 300 Pixeln auflösen.
Warum sind die Angaben zur Pixeldichte PPI manchmal unterschiedlich?
Eigentlich ist die Berechnung der Pixeldichte eine recht einfache Sache. Die Formel dafür basiert auf der Annahme rechteckiger Displays und lautet:
Häufig wird die Formel aber auch für kreisrunde Displays genutzt. Sie funktioniert dort prinzipiell auch, nur lassen sich dann die Werte zwischen verschiedenen Displays nicht mehr vergleichen. Das folgende Beispiel soll die Unterschiede verdeutlichen:
Apple Watch Series 6: Die Apple Watch 6 wird aufgrund ihres guten und hochauflösenden Displays gerne als Referenz herangezogen. Die größere Variante mit dem 1,78 Zoll Display bietet eine Auflösung von 448 × 368 Pixeln. Weil das Display rechteckig ist, lässt sich die obige Formel direkt anwenden. Für die Apple Watch 6 erhält man eine Pixeldichte von 326 PPI.
Huawei Watch GT 2: Die Huawei Watch GT 2 besitzt ein kreisrundes Display mit einer Auflösung von 454 × 454 Pixel bei einer Bildschirmdiagonale von 1,39 Zoll. Unter Verwendung der obigen Formel erhält man eine Pixeldichte von 462 PPI – das Display der Watch GT 2 bietet aber eben keine höhere Pixeldichte im Vergleich zur Apple Watch Series 6.
Der Fehler beruht darauf, dass bei kreisrunden Displays die Bildschirmdiagonale nur den Innenkreis des rechteckigen Dispays beschreibt – sie spart also die Ecken aus, was zu einer vergleichsweise kleineren Bildschirmdiagonale und das zur einer höheren Pixeldichte führt.
Für kreisrunde Displays muss die Bildschirmdiagonale auf die Angaben eines rechteckigen Displays normiert werden:
Mit der Formel steigt dann auch die zur Berechnung notwendige (theoretische) Bildschirmdiagonale der Watch GT 2 von 1,39 Zoll auf 1,97 Zoll. Die Pixeldichte die sich daraus ergibt beträgt 327 PPI. Das Display der Huawei Watch GT 2 zeichnet die Informationen also genauso fein, wie das Display der Apple Watch Series 6.
Welche PPI Angaben für Sportuhren und Smartwatches werden hier genutzt?
Ich rechne die Angabe zur Pixeldichte jeweils nach und verlasse mich nicht auf die Herstellerangaben, denn je nach Produkt wird mal die eine, mal die andere Art der Berechnung herangezogen. Alle PPI-Angaben die ihr hier findet, beziehen sich auf eckige Displays. Haben die Produkte hingegen ein kreisrundes Display, werden die Angaben von mir nach obigen Beispiel „eckig“ gerechnet, so dass die Angaben hier wirklich für einen Vergleich herhalten können.