Huawei Band 7 im Test – Solider Fitness Tracker mit 14 Tagen Akkulaufzeit
Obwohl die Verbreitung von Smartwatches stark zugenommen hat, haben Fitness Tracker dennoch ihre Daseinsberechtigung. Besonders vorteilhaft sind der vergleichsweise günstige Preis und die geringen Maße. Mit dem Band 7 hat Huawei einen Fitness Tracker vorgestellt, der neben diesen Aspekten auch noch beim Funktionsumfang punkten kann. Ich habe mir das Huawei Band 7 im Test angeschaut.
Das Huawei Band 7 ist ein nur 16g (ohne Armband) schwerer und mit 9,99 mm sehr dünner Fitness Tracker. Trotz der geringen Maße bietet er ein 1,47 Zoll großes, rechteckiges AMOLED-Display mit einer Auflösung von 194 x 368 Pixeln (283 PPI).
Im Vergleich zum Vorgänger Band 7 ist der Fitness Tracker damit noch ein bisschen leichter und dünner – Huawei spricht vom schlankesten Produkt in seinem Produktportfolio.
Unboxing und erster Eindruck
Im Handel wird das Huawei Band 7 in einer kleinen Pappschachtel vertrieben, in der sich neben dem Fitnessarmband ein USB-Kabel mit propriäterem Anschluss und ein paar Faltblättchen mit Garantie- und Sicherheitshinweisen findet.
Das USB-Kabel ist nicht sonderlich lang und bietet einen kleinen Magneten, der das Kabel an der Uhr in Position halten soll. In den meisten Situationen reicht die Kraft des Magneten dafür auch aus.
Unterm Strich findet sich in der Verpackung nichts Besonderes und für alle, die sich neu mit dem Thema „Fitness Tracker“ beschäftigen: Es ist im Lieferumfang alles dabei, was benötigt wird.
Die Verarbeitung ist solide und es gibt wenig Anlass zur Kritik. Das Material ist weniger hochwertig, als bei teureren Produkten, hinterlässt aber keinen schlechten Eindruck.
Die Spaltmaße sind gering und gleichmäßig. Am ehesten kann man von der Rückseite des Band 7 auf die Preisklasse schließen, denn diese fällt recht einfach aus.
Neben der hier im Test genutzten Variante in Schwarz gibt es das Band 7 auch in den Farben Grün, Rot und Pink. Das Gehäuse des Fitness Trackers ist jeweils im Farbton des Armband gehalten, glänzt aber verhalten metallisch.
Der einzelne Button auf der rechten Seite schaut nur wenig auf dem Gehäuse heraus, lässt sich aber gut ertasten und hat einen spürbaren Druckpunkt.
Weil das Charge 5 (Testbericht) von Fitbit und das Band 7 von Huawei ähnliche Kundengruppen adressieren dürften, habe ich beide einmal nebeneinander abgelichtet. Abgesehen vom größeren Display des Band 7 fallen die äußeren Unterschiede eher gering aus.
Dank der überschaubaren Maße von 44,35 x 26 x 9,99 mm trägt sich das Huawei Band 7 sehr komfortabel und stört weder im Alltag noch beim Sport. Das Armband aus Silikon ist schmal genug, als dass es am Handgelenk von Männern und Frauen gleichermaßen eine gute Figur macht. Vielleicht ist es auch dem schmalen Profil zuzuschreiben, dass es unter dem Armband zu keinerlei Hautirritationen gekommen ist.
Display / Watchfaces
Das AMOLED-Display gehört zu den kleinen Highlights des Band 7. Mit 283 PPI löst es recht hoch auf, so dass Texte, Charts und Icons knackig scharf wiedergegeben werden können. Ingesamt fällt die Darstellung recht kontrastreich und farbenfroh aus – zum Vorteil des Nutzers.
Für das Watchface bietet Huawei über die Health App unzählige Varianten an, die ein gewisses Maß an Individualisierung zulassen. Die Auswahl an wirklich hochwertigen Watchfaces ist geringer, als bei den Smartwatches von Huawei, aber um Längen besser als z.B. bei Fitbit. Wer ein bisschen Zeit zum Durchstöbern des Angebots mitbringt, der findet auch für sich eine ansprechende Darstellung.
Die Auswahl der Watchfaces für das Always-On-Display ist hingegen eingeschränkt, wenn man Glück hat findet man ein AOD-Watchface, das zur aktivierten Variante passt.
Die Helligkeit des Displays lässt sich in 5 Stufen regeln. Die maximale Stufe belastet zwar den Akku ein wenig stärker, sorgt aber gerade in den Sommermonaten für bessere Ablesbarkeit unter freiem Himmel. Eine automatische Verringerung der Helligkeit in der Nacht lässt sich aktivieren.
Funktionsumfang
Auch wenn es sich beim Huawei Band 7 um einen klassischen Fitness Tracker handelt, so kann er doch mehr, als nur Schritte zählen und darauf basierend den Kalorienverbrauch und die zurückgelegte Distanz berechnen.
Aber fangen wir ruhig mit den Funktionen an, die Aktitivitäts- und Gesundheitsdaten im Alltag vermessen.
Funktionen des Actitity Trackings
Das Band 7 erfasst neben Schritten, zurückgelegter Distanz und Kalorienverbrauch die Herzfrequenz und das 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche. Die gleichen optischen Sensoren an der Unterseite des Wearables werden genutzt, um die Blutsauerstoffsättigung SpO2 und das Stress-Niveau zu ermitteln.
Beides funktioniert nur, wenn das Handgelenk nicht bewegt wird. Das heißt, dass die Messungen vor allem in der Nacht regelmäßig zu Ergebnissen führen, tagsüber durchaus sich größere Lücken auftun.
Für Trainingszwecke sind die Angaben zu unregelmäßig und für die medizinische Nutzung fehlt die Zulassung. Um eine Idee davon zu bekommen, ob mit der Sauerstoffsättigung etwas nicht stimmt und eine weitere Abklärung durch einen Arzt sinnvoll ist, kann es vielleicht reichen.
Die Technologie zur Überwachung des Schlafes nennt Huawei TruSleep 2.0. Diese erkennt nicht nur die Einschlaf- und Aufwachzeiten, sondern auch Schlafphasen (REM-, Leichtschlaf- und Tiefschlafphasen).
Auf der Uhr findet sich leider nur eine sehr knappe Zusammenfassung. Das ist übrigens kein Problem des Band 7, sondern der Umsetzung der entsprechenden App auf dem Wearable. Die Darstellung weicht selbst bei der 10x so teuren Watch GT 3 Pro nicht von dem ab, was das Band 7 zu bieten hat. Für eine detaillierte Aufbereitung muss zur Health App gegriffen werden.
In den drei Wochen des Tests sind die Werte des Schlafmonitorings durchaus nachvollziehbar, die genaue Anzahl und Länge der Schlafphasen hingegen nur im Schlaflabor überprüfbar. Zusammenhänge zwischen Nächten mit wenig Tiefschlafphasen und gerädertem Aufwachen am nächsten Morgen lassen sich dennoch leicht erkennen.
Die App informiert regelmäßig über die Zusammenhänge und Auswirkungen von wenig bzw. unregelmäßigem Schlaf und Leistungsvermögen. Insgesamt finden sich in der App viele Verweise zu den wissenschaftlichen Grundlagen der Daten, die in der Health App von Huawei grafisch ansprechend aufbereitet werden.
Funktionen im Alltag
Neben den gesundheitsbezogenen Funktionen bietet das Band 7 eine kleine Auswahl an Features, die das Leben ein bisschen einfacher gestalten sollen. So lassen sich auf dem Armband Benachrichtigungen anzeigen, die sonst auf dem Smartphone zu finden sind.
Voraussetzung ist, dass das Smartphone sich in Reichweite befindet und die Apps, die Benachrichtigungen erzeugen in der Huawei Health App freigeschaltet sind.
Das Display ist dabei ausreichend groß und hochauflösend, um die Inhalte derart zu präsentieren, dass man eine Idee davon bekommt, ob ein Griff zum Smartphone lohnt.
Auf Benachrichtigungen von WhatsApp und Co. kann direkt über das Fitnessarmband geantwortet werden. Für die direkte Eingabe von Antworten auf dem Armband reicht es nicht aus, das Absenden von vordefinierten Kurznachrichten bzw. Emojis funktioniert auf Android-Smartphones problemlos. Auf iPhones steht das Antworten nicht zur Verfügung.
Ansonsten finden sich auch auf dem Huawei Band 7 eine umfangreiche Wettervorhersage (mit Mondphasen und Gezeitentabellen), sowie die obligatorische Stoppuhr und der Timer.
Funktionen beim Sport
Eine Sportuhr ersetzt das Huawei Band 7 bei Weitem nicht, bietet aber dennoch 96 Sportprofile, die vornehmlich der Dokumentation der sportlichen Aktivitäten dienen.
Wichtig zu wissen: Das Huawei Band 7 bietet keinen eigenen GPS-Empfänger und kann somit den Streckenverlauf nicht alleine aufzeichnen. Auch bei Pace und Distanz muss das kleine Armband auf andere Ansätze zurückgreifen, die weniger genau als die satellitengestützen Verfahren sind.
Unter dem Namen TruSport bietet Huawei selbst mit dem Band 7 dennoch eine Reihe an Metriken und Kennzahlen, die man sonst von teureren Sportuhren gewohnt ist. Dazu gehören u.a.
- Running Ability Index
- VO2max
- Training Load
- Erholungszeit
- Training Effect
Mit einer Wasserbeständigkeit von bis zu 5 ATM ist das Fitnessarmband vor den Widrigkeiten des Regens geschützt und kann auch unter der Dusche und beim Schwimmen getragen werden. Druckspitzen von 5 ATM können aber im auch im Schwimm- ode Spaßbad erreicht werden, so dass ein wenig Vorsicht angebracht ist.
Während der Aufzeichnung sportlicher Aktivitäten hat man auf alle wesentlichen Daten Zugriff, muss sich aber damit abfinden, dass die Anpassbarkeit der einzelnen Datenseiten deutlich teureren Produkten vorbehalten ist. Für den Laien- und Freizeitsportler, der nicht ständig auf das Handgelenk schaut, hat das Band 7 durchaus eine Menge zu bieten.
Selbst bei der Zusammenfassung nach Aufzeichnungsende erinnert der Umfang und die Aufbereitung der Daten an deutlich teurere Produkte. Man kann Huawei nicht abreden, dass sie versuchen das Produkt auch vielen Sportlern schmackhaft zu machen.
Akkulaufzeit
Huawei beschreibt recht detailliert unter welchen Umständen die Akkulaufzeit von bis zu 14 Tagen erreicht wird. Ich bin sicher, dass ich während des Tests mich nicht an die Anzahl an Display-Aktivierungen, eingehenden Nachrichten und aufgezeichneten Training-Session gehalten habe und dennoch ist die Akkulaufzeit von bis 14 Tagen realistisch.
Während des Tests habe ich das Armband das erste Mal nach 12 Tagen laden müssen, habe mich aber natürlich anfangs ein bisschen mehr damit beschäftigt, als in Woche 2 und 3. Am Ende der dritten Woche hatte das Armband noch 8% Akkuleistung, so dass ich mit dem Durchhaltevermögen des kleinen Fitness Trackers auf jeden Fall zufrieden bin.
Ergebnis des Huawei Band 7 Tests
- sehr gutes P/L-Verhältnis
- scharfes und helles Display
- viele Sportmetriken
- viel Plastik
- kein GPS
- kein NFC
Mit dem Band 7 hat Huawei einen kleinen, aber feinen Fitness Tracker auf den Markt gebracht. Im Vergleich zum Vorgänger sind die Änderungen marginal – ich würde eher von einem Refresh des Produktes sprechen. Herausgekommen ist dennoch ein Fitnessarmband, das für die geringen Anschaffungskosten 59 € (UVP) eine Menge zu bieten hat. Auf GPS und NFC muss man verzichten, erhält dafür aber grundsolide Funktionalität gepaart mit einem hübschen AMOLED-Display und einer Akkulaufzeit von bis zu 14 Tagen.
Die mit 96 Profilen beworbene Sportlichkeit kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich beim Band 7 „nur“ um einen Fitness Tracker und eben keine Sportuhr handelt. Die Anzahl der sportbezogenen Metriken sucht man bei ähnlichen Produkten der Konkurrenz aber vergeblich.
Offenlegung / Werbung: Das Produkt wurde mir auf meine Anfrage hin für den Test der/des Band 7 von Huawei kostenlos zur Verfügung gestellt. An den Inhalt des Testberichts wurden keine Bedingungen geknüpft. Der Inhalt des Testberichts spiegelt somit vollständig meine eigene, unvoreingenommene Meinung und Erfahrung mit dem Produkt wider.
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