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HUAWEI FreeBuds 4i im Test

Auf die FreeBuds Pro lässt Huawei die FreeBuds 4i folgen – eine etwas einfache und damit günstigere Variante, bei der man auf Rauschunterdrückung mittels ANC nicht verzichten muss. Wie sich die FreeBuds 4i schlagen und wo die Unterschiede zur Pro-Version liegen, zeigen wir euch hier im Test.

Huawei Freebuds 4i

Huawei Freebuds 4i

Huawei FreeBuds 4i – Überblick

Mit ca. 100€ UVP gehören die In-Ear-Kopfhörer zu den günstigeren Modellen mit aktiver Rauschunterdrückung (ANC). Zur Auswahl stehen die Kopfhörer in den Farben Weiß, Schwarz und Rot. Unschwer zu erkennen, dass uns für den Test das rote Modell erreicht hat.

KopfhörerFreeBuds 3iFreeBuds 4iFreeBuds Pro
Größe41,8 x 23,7 x 19,8 mm37,5 x 21,0 x 23,9 mm26,0 x 29,6 x 21,7 mm
Gewichtca. 5,5 gca. 5,5 gca. 6,1 g
Akku37 mAh55 mAh55 mAh
Treiber10 mm10 mm11 mm
BluetoothVersion 5.0Version 5.2
Version 5.2

Ein Blick auf die nackten Zahlen zeigt, dass sich die FreeBuds 4i sowohl am direkten Vorgänger, als auch an der Pro-Version orientieren. Das schmale und leichte Design erben sie von den FreeBuds 3i (Testbericht), die Akkukapazität von den FreeBuds Pro.

LadeetuiFreeBuds 3iFreeBuds 4iFreeBuds Pro
Größe80,7 x 35,4 x 29,2 mm61,8 x 48,0 x 27,5 mm70,0 x 51,2 x 24,6 mm
Gewichtca. 51 gca. 36,5 gca. 60 g
Akku410 mAh215 mAh580 mAh
USB-AnschlussUSB-CUSB-CUSB-C

Beim Vergleich der Ladeetuis wird deutlich, dass die FreeBuds 4i im Vergleich zu den FreeBuds Pro (Testbericht) die deutlich kompaktere und leichtere Aufbewahrungsbox bieten.

Unboxing und erster Eindruck

Huawei vertreibt die FreeBuds 4i in einer ca. 10 x 10 x 4,5 cm großen Verpackung deren Vorderseite das Produkt ziert, die Rückseite die wichtigsten Informationen zusammenfasst.

Huawei Freebuds 4i

Huawei Freebuds 4i

In der Verpackung fällt der Blick zunächst auf das ovale Ladeetui, das gleichzeitig der Aufbewahrung der FreeBuds 4i dient. Unterhalb der Huawei-Schriftzugs ist die kleine Status-LED zu finden, die Auskunft über den Akkustand gibt. Seitlich gut versteckt findet sich der Button zum Starten der Bluetooth-Kopplung.

Huawei Freebuds 4i – Knopf für Bluetooth-Kopplung

Huawei Freebuds 4i – Knopf für Bluetooth-Kopplung

Der Deckel des Ladeetuis wird durch einen kleinen Magneten in Position gehalten. Gleiches gilt für die Kopfhörer selbst. Die Magnete sind dabei so kräftig, dass die Kopfhörer selbst kopfüber stehend und beim Schütteln nicht aus dem Etui fallen. Eher klappt der Deckel wieder zu und lässt sich auch dann vom Schütteln nicht beeindrucken.

Apropos klappender Deckel: Dieser klappt tatsächlich sehr schnell von alleine wieder zu. Eine kleine Feder, die den Verschluss offen hält, hätte dem Ladeetui gut getan.

Huawei Freebuds 4i – Kopfhörer im Ladeetui

Huawei Freebuds 4i – Kopfhörer im Ladeetui

Den günstigeren Preis sieht man den FreeBuds 4i leider deutlicher an, als da bei manchem Wettbewerber der Fall ist. Sowohl das Ladeetui, als auch die Kopfhörer selbst sind komplett aus Kunststoff gefertigt. Die Verarbeitung hinterlässt aber einen sehr guten ersten Eindruck. Wenn sich überhaupt Spaltmaße finden, dann sind diese gering und gleichmäßig.

Der Kunststoff macht einen hochwertigen Eindruck, so dass selbst stärkeres Drücken weder Gehäuse noch Kopfhörern ein Knarzen entlockt – nicht ganz unwichtig, denn das kleine Etui dürfte sich vielfach in der Hosentasche wiederfinden.

Einen offiziellen Schutz vor Wasser und Staub nach IP-Norm bieten die FreeBuds 4i nicht. Zur Nutzung beim Sport sollte es allemal reichen, bei starken Regen und erst recht beim Schwimmen gehören sie in die Tasche.

Das Klavierlack-Finish sieht schick auf und dürfte beim weiblichen Geschlecht ein paar mehr Anhänger finden. Die Modelle in Schwarz und Weiß fallen hingegen etwas neutraler aus. Deutlich erkennbar haben die AirPods von Apple Modell gestanden.

Huawei Freebuds 4i

Huawei Freebuds 4i

Potential zu Verbesserung bietet sich bei der Ausrichtung der Kopfhörer in der Ladeschale: Entnimmt man einen Kopfhörer aus dem Etui, dann muss man ihn für gewöhnlich noch einmal um 180° drehen, um ihm im Ohr platzieren zu können. Weil sich ein Kopfhörer aber nur mit zwei Fingern aus dem Etui holen lässt, resultieren daraus stets zwei Handgriffe. Im Alltag nervt das hin und wieder.

Tragekomfort

Huawei spendiert den FreeBuds 4i drei Silikonaufsätze in unterschiedlicher Größe, wobei das Exemplar mittlerer Größe bereits an den In-Ears montiert ist. Leicht lassen sich die Aufsätze wechseln und so an den jeweiligen Gehörgang anpassen.

Ich scheine Allerwelts-Ohren zu haben, denn die Kopfhörer passen von Anfang an sehr gut. Kein Drücken und Verrutschen – das ist selbst in dieser Preisklasse keine Selbstverständlichkeit. Beim Joggen greife ich jedoch lieber auf Kopfhörer mit Bügel oder die Aeropex von Aftershokz zurück. Da läuft irgendwie die Gewissheit mit, dass der Kopfhörer nicht doch herausfällt und man beim nächsten Schritt drauftritt.

Und trotz der Sorge haben die FreeBuds 4i bei einer Testrunde anstandslos gehalten.

Einrichten der FreeBuds 4i

Bei den FreeBuds 4i handelt es sich um kabellose Bluetooth-Kopfhörer, so dass da Einrichten an sich kein Problem ist: Kopfhörer in das Ladeetui stecken, Deckel geöffnet halten und auf den Knopf auf der rechten Gehäuseseite drücken. Anschließend können sie mit einem Zuspieler über Bluetooth verbunden werden.

Genauso funktioniert das auch bei den FreeBuds 4i. Damit verzichtet man jedoch auf einen kleinen Teil der Funktionen, die nur mittels AI Life App von Huawei verfügbar sind. Wer den Ladezustand der einzelnen Kopfhörer und des Ladeetuis sehen, sowie die Aktionen für das Antippen regeln möchte, der benötigt eben zwingend diese App. Auch Firmware-Updates gibt es nur über die App.

Vielleicht auch weil die USA und Huawei gerade nicht zueinander finden, ist die Version der App im Google Playstore und im Apple Appstore derart alt, dass sich die FreeBuds 4i mit ihnen nicht einrichten lassen.

Die aktuelle Version findet sich jedoch im Huawei App Store. Alternativ findet man auf der Verpackung einen QR-Code, der direkt die Installation auch ohne App Store erlaubt.

Funktionsumfang der FreeBuds 4i

Erwartungsgemäß fällt der Funktionsumfang der FreeBuds 4i etwas kleiner aus, als bei den FreeBuds Pro. Bedient werden die Kopfhörer über die kapazitiven Sensoren, die sich an beiden Kopfhörern befinden und auf Antippen reagieren.

Zweimaliges Antippen startet oder pausiert die Wiedergabe von Medien. Geht ein Anruf auf dem gekoppelten Smartphone ein, kann durch zweimaliges Antippen der Anruf entgegengenommen und später beendet werden. Wird ein Kopfhörer hingegen angetippt und der Finger auf dem Kopfhörer gehalten, wird der Geräuschschutz gewechselt (dazu gleich mehr).

Weil die FreeBuds 4i nur die Steuerung per Antippen unterstützen, kann die Lautstärke nicht am Kopfhörer geregelt. Zudem bieten das günstigere Modell keine Unterstützung von dreimaligem Antippen. Immerhin lässt sich die hinter dem zweimaligem Antippen bzw. Gedrückhalten liegende Aktion über die AI Life app anpassen. Zur Auswahl stehen:

  • Zweimaliges Antippen
    • Wiedergabe/Pause
    • Nächster Titel
    • Vorheriger Titel
    • Digitaler Assistent
    • Keine Aktion
  • Langes Antippen
    • Geräuschschutz
    • Keine Aktion

Wiederholtes langes Antippen schaltet die unterschiedlichen Geräuschschutz-Modus durch. Zur Auswahl stehen:

  • Rauschunterdrückung
  • Aufmerksamkeit
  • Aus

Mit ca. 3 Sekunden fällt das Gedrückthalten vergleichsweise lang aus, bis die FreeBuds 4i die gewünschte Funktion ausführen.

ANC – Einfach, aber gut

Gerade beim ANC werden die Unterschiede zur Pro-Version deutlich. Während die FreeBuds Pro noch über ein dreistufiges ANC verfügten, bieten die FreeBuds 4i nur eine Stufe an. Die Rauschunterdrückung lässt sich in Folge nicht so gut an unterschiedlichen Situationen anpassen. Zwar arbeitet das ANC auf einem ordentlichen Niveau, reicht aber an das der FreeBuds Pro nicht heran.

Das stellt nüchtern betrachtet erstmal einen Nachteil dar, der im Alltag gar nicht so stark zum Tragen kommt. Für den Preis erreicht das ANC eine ordentliche Leistung. Der hochdrehende Lüfter meines Notebooks rückt dezent im Hintergrund und den Bus, der vor dem Fenster verkehrt, nimmt man seltener wahr.

Deutlich besser als im Vergleich zu den FreeBuds 3i ist das gleichbleibende Klangbild bei aktiviertem ANC. Das war bei den FreeBuds 3i noch ganz anders, die selbst in absolut ruhiger Umgebung das Klangbild mit dem Aktivieren der Rauschunterdrückung deutlich veränderten.

Aufmerksamkeitsmodus

Der Aufmerksamkeitsmodus nutzt die Mikrofone der Kopfhörer, um Außengeräusche aufzunehmen und in das Wiedergabe-Signal hineinzurechnen. In Folge kommt am Ohr nicht nur Musik, sondern auch die Umwelt an. Ein bisschen stärker hätte der Effekt in meinen Augen gerne sein dürfen. Für die Supermarktkasse reicht die Funktion völlig aus, für Unterhaltungen sollte man die Kopfhörer abnehmen.

Mit dem Aufmerksamkeitsmodus steigt der Rauschpegel zwar deutlich an, das Rauschen verliert sich aber oftmals in der Musik. Weil ich den Aufmerksamkeitsmodus nur hin und wieder und dann auch nur kurz nutze, lasse ich dem Ganzen nicht sonderlich viel zukommen.

Soundqualität der FreeBuds 4i

Die FreeBuds 4i nutzen einen 10mm-Treiber, der auf dem Niveau des Vorgängers FreeBuds 3i arbeitet. Unterm Strich ist die Wiedergabe eher höhen- und mittenbetont. Bei den tiefen Frequenzen tun sich die Kopfhörer schwerer, denn weder Pegel noch Präzision gehören zum Besten, was in dieser Preisklasse zu finden ist. Gerade bei komplexen Soundkulissen neigen die Bässe ein wenig unterzugehen, wohingegen Höhen und Mitten Präsenz zeigen.

Mit Pachelbels Canon in D kommen die kleinen In-Ears in Folge foglich deutlich besser zurecht. Selbst die leisen Töne zeichnen die FreeBuds 4i detailliert, ohne dass sie in den Mitten übertönt werden. Bei Horikawas Bubbles, dessen Wiedergabe Kopfhörer normalerweise herausfordern, sind vornehmlich die Höhen und Mitten zu hören. Nur selten untermalen die Tiefen das Geschehen.

Anderes Lied gleicher Eindruck: „Seven Nation Army“ von The White Stripes klingt ein bisschen dünn. Auch bei „Blinding Lights“ von The Weekend fehlt es an Tiefgang, wodurch die Höhen zu spitz klingen.

Und doch gibt es viele Stücke, bei denen die FreeBuds 4i zu überzeugen wissen. „The Closest Thing to Crazy“ (Katie Meluas) klingt ebenso wie „Heaven, Where True Love Goes“ (Yusuf) auf den Kopfhörern einfach toll.

Hinsichtlich der Wiedergabe sind die FreeBuds 4i deutlicher näher am direkten Vorgänger 3i als am Pro-Modell.

Beim Telefonieren sind Aufnahme- und Wiedergabequalität auf einem ordentlichen Niveau. In der Regel wird man vom Gesprächspartner gut verstanden. Stimmverzerrungen treten nur dann auf, wenn die man in sehr lauten Umgebungen telefoniert und die Elektronik versucht Störgeräusche herauszufiltern. Definitiv kein schlechtes Ergebnis und mit dem vergleichbar, was in dieser Preisklasse erwartet werden darf.

Akkulaufzeit

Größter Pluspunkt der FreeBuds 4i ist die Akkulaufzeit, die der Hersteller mit bis zu 10 Stunden angibt. Mit einem vollen Akku und deaktiviertes ANC sind diese Werte auch fast erreichbar. Im Test wollten die Kopfhörer nach 8,5 Stunden (teilweise mit ANC und über 50% Lautstärke) wieder geladen werden. Geladen werden die In-Ears über das kleine Ladeetui, das einen Akku mit 215 mAh verbaut hat. Damit lassen sich die 55 mAh Akkus der Kopfhörer etwa 2x wieder aufladen.

Dank Schnell-Lade-Technik genügen 10 Minuten Ladezeit aus, um das Ohr für weitere 4 Stunden mit Musik zu versorgen. Hierfür muss das Ladeetui selbst am Netz hängen oder mindestens 80% Akkuladung aufweisen. Im Test waren es eher 3 Stunden und dennoch eine beachtliche Leistung.

Fazit: Huawei FreeBuds 4i Test

Mit den FreeBuds 4i präsentiert Huawei würdige Nachfolger für die FreeBuds 3i. Stärkstes Argument für den Kauf ist die versprochene und durchaus realistische Akkulaufzeit von bis zu 10 Stunden. An die Klasse der FreeBuds Pro reichen sie nicht heran. Das höhere Leistungsvermögen hat aber seinen Preis. Während die FreeBuds 4i aktuell für ca. 80 € zu bekommen sind, wechseln die FreeBuds Pro erst ab ca. 120 € den Besitzer.

Gemessen am Preis bieten die FreeBuds 4i eine ordentliche Leistung für überschaubares Geld. Wer die Preissteigerung zu den FreeBuds Pro nicht scheut, der sollte dennoch lieber zu diesen greifen. Bei 120 € ist das Preis-Leistungs-Verhältnis noch ein Stückchen besser.

Huawei FreeBuds 4i
3.010
Bewertungen
119,98 €
Aktueller Preis
99,00
UVP
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Offenlegung / Werbung: Das Produkt wurde mir auf meine Anfrage hin für den Test der/des Huawei FreeBuds 4i von Huawei kostenlos zur Verfügung gestellt. An den Inhalt des Testberichts wurden keine Bedingungen geknüpft. Der Inhalt des Testberichts spiegelt somit vollständig meine eigene, unvoreingenommene Meinung und Erfahrung mit dem Produkt wider.

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