Mighty Vibe im Test – Spotify und Amazon Music auch ohne Internet
Musik-Streaming beim Sport auch ohne Internet – dazu hat es bisher ein Smartphone oder eine teure Sportuhr von Garmin gebraucht. Der Mighty Vibe ist ein kleiner und günstiger Musikplayer, der Inhalte von Spotify und Amazon Musik auch ohne Internet wiedergibt. Ich habe mir den Mighy Vibe im Test angeschaut.
Sport ohne Musik ist möglich, aber sinnlos – ganz so eng würde ich es nicht sehen, aber Musik beim Sport macht vieles leichter. Um dabei auf Inhalte von Spotify oder Amazon Music zurückzugreifen, war bisher ein Smartphone, Smartwatch oder Sportuhr nötig. Aber nur wenige Uhrenanbieter bieten die Funktionalität an, denn sie erfordert das Speichern und die Wiedergabe von Offline-Playlisten. Bei den Sportuhren ist bisher Garmin der einzige Anbieter, der Spotify und/oder Amazon Music unterstützt.
Sowohl Smartphone, als auch Sportuhre haben jedoch Nachteile: Ein Größen- und Gewichtsproblem beim Smartphone und ein Kostenproblem bei der Sportuhr, denn Garmins Sportuhren mit Spotify / Amazon Music gehören zu den teureren Modellen.
Der Mighty Vibe ist eines jener seltenen Geräte, die sowohl Inhalte von Spotify, als auch von Amazon Music speichern und diese per Bluetooth auf Kopfhörern oder Lautsprechern wiedergeben können.
Unboxing und erster Eindruck
Vertrieben wird der Mighty Vibe in einem schwarzen Karton, dessen Format am ehesten an ein Nokia 6210 erinnert. Darin befindet sich der kleine quadratische Musikplayer, ein winziges Faltblatt mit Schnellstart-Anleitung und der Beschreibung der mehrfarbigen LED, die sich auf der Vorderseite des Vibe befindet.
Ein kurzes USB-Kabel mit proprietären Anschluss dient der Stromversorgen. Mehr findet sich in der Verpackung des Vibe nicht.
Mit eine Größe von ca. 38 x 38 x 19 mm und einem Gewicht von nur 19 Gramm zählt der Mighty Vibe zu den Leichtgewichten. Immerhin hat das kleine Geräte einen Akku verbaut, der für 5+ Stunden musikalische Begleitung sorgt. 8 GByte bieten ausreichend Platz für viele Stunden Musik.
Ein bisschen erinnert der Vibe an den iPod Shuffle – auch wenn er nicht ganz so grazil wirkt.
Das Steuerkreuz auf der Vorderseite dient der Regelung der Lautsärke und dem Springen zwischen den Tracks. Der mittige Button startet und pausiert die Wiedergabe und kann durch langes Drücken den Vibe ausschalten. Zum Springen zur nächsten Playlist oder zur Auswahl einer beliebigen Playlist dient der Button rechts oben.
Weil die Tasten einen ordentlichen Druckpunkt bieten, erkennt man selbst im Eifer des Gefechts sicher, ob die Taste gedrückt wurde.
Auf der Rückseite befindet sich die breite Klemme, die dank gummiertem Steg für sicheren Halt an der Kleidung sorgt. Die hier und da geäußerte Kritik, der Vibe halte nicht ausreichend fest, kann ich nicht nachvollziehen. Am Kragen eines dünnen T-Shirts würde ich ihn nicht befestigen. Am Hosenbund oder am Mid-Layer gibt es keine Probleme.
Mighy App
Ohne eine App funktioniert auch der Mighty Vibe nicht. Die kostenfreie Mighty App für iOS und Android in den jeweiligen Stores erhältlich und dient nicht nur der Einrichtung des Musikplayers, sondern auch dem Aufspielen von Inhalten. Trotz ihrer recht einfachen Struktur erfüllt sie ihren Zweck und erinnert dabei – gewollt oder nicht – an das Bauhaus-Prinzip: Form folgt Funktion.
Einrichtung
Der Vibe ist innerhalb von 5 Minuten eingerichtet. Warum es dafür einen kostenlosen Account von Mighty braucht, ist für mich nicht erkennbar. Nach der Kopplung per Bluetooth, der Eingabe der WLAN-Zugangsdaten und dem Verbinden mit einem der beiden Streaming-Plattformen, steht der eigentlichen Benutzung nichts mehr im Wege.
Wer sowohl Spotify, als auch Amazon Music nutzt, muss sich zwischen den beiden Diensten entscheiden. Wird zwischen den Plattformen gewechselt, werden alle zuvor auf den Vibe übertragenen Inhalte gelöscht.
Die App im Überblick
Die App gliedert sich in drei Bereiche:
Verbindungen
Ob die Verbindung zum Mighty selbst, über Bluetooth gekoppelte Kopfhörer/Lautsprecher, der Zugang zum WLAN oder die Verbindungsdaten zu Spotify / Amazon Music – alles findet sich in diesem Bereich. Und hier startet auch das Erlebnis Mighty Vibe, denn die Zugangsdaten zum WLAN und den Streaming-Diensten sind Voraussetzung, um Inhalte auf den Vibe zu übertragen.
Inhalte (neu)
In diesem Teil der App finden sich die eigenen bzw. vom Streaming-Dienst angebotenen Playlisten. Ganz so komfortabel wie mit den Original-Apps geht es bei Mighty nicht zu, die eigenen, die zuletzt gehörten und eine Sammlung von Workout-Playlists werden sofort angezeigt. Dazu gesellen sich die eigenen, gespeicherten Playlisten. Für alles andere muss die Suche genutzt werden.
Seit Kurzem findet sich dort auch eine Kategorie mit kuratierten Playlisten mit beliebiebter Disney-Filmmusik.
Inhalte (bestehend)
Wurden Inhalte auf den Vibe übertragen, finden sich die entsprechenden Playlist hier und können von hier auch notfalls gelöscht werden.
Damit Playlisten auf den Vibe gelangen, werden sie einfach in der App markiert und anschließend per Synchronisation auf den Vibe übertragen. Leider kann sich der Musikplayer nur mit 2,4-GHz-WLANs verbinden. Das WLAN benötigt der Vibe, um die Inhalte herunterzuladen – Bluetooth wäre viel zu langsam. Berauschend ist die Geschwindigkeit dennoch nicht, wem aber die Übertragungsgeschwindigkeit bei Garmins Sportuhren ein Begriff ist, dem kann schon ein bisschen schwindelig werden.
Für eine Playlist mit 100 Songs benötigt der Vibe rund 10 – 20 Minuten. Unterschiedliche Dateigrößen sorgen für die breite Streuung. Wer Spotify nutzt, kann zudem zwischen drei verschiedenen Qualitätsstufen wählen, die in unterschiedlicher Dateigröße resultieren.
Bereits auf den Vibe übertragene Inhalte lassen sich über die App einfach wieder löschen. Nur in der App lassen sich der Akkustand und verbleibdende Speicherplatz einsehen.
Mit der „Stay Fresh“-Funktion können die bereits übertragenen Playlists in regelmäßigen Intervallen automatisch aktualisiert werden. Ändert sich der Inhalt der Playlist, ist sie nach dem nächsten Stay-Fresh-Lauf auch auf dem Vibe aktuell.
Unterwegs mit dem Mighty Vibe
Ob der Vibe nun festgeklemmt oder in der Hand getragen wird, ist jedem selbst überlassen. Ich trage ihn tatsächlich ganz gerne in der Hand, weil ich je nach Tageslaune das ein oder andere Lied überspringe. Das funktioniert am einfachsten, wenn man den Vibe direkt in der Hand hält.
Auch am Hosenbund oder in der Jackentasche macht er einen guten Eindruck, die Bedienung fällt dann naturgemäß etwas schwieriger aus.
Weil die Bedienung in der Regel mit einer Hand erfolgen kann, stört es beim Laufen weniger stark die Pendelbewegung. Für mich, der es wie die Pest hasst aus dem Rhythmus zu geraten, ist das die ideale Form der Bedienung. Sportuhr und Hand vor dem Körper zueinander zu führen funktioniert zwar auch, aber eben weniger rund. Von der Bedienung des Smartphones beim Laufen mal ganz abgesehen…
Für den schnellen Wechsel zwischen den Playlisten stellt der Vibe einen eigenen Button zur Verfügung. Für eine ganz andere Art der Unterhaltung sorgt dabei das Vorlesen des Playlist-Namens, wenn die Playlist gewechselt wird. Weil der Vibe nunmal im Englischen Zuhause ist, kommt er mit englischen Titeln deutlich besser zurecht, als mit deutschen Namen. Meist lässt sich dennoch erkennen, um welche Playlist es sich handelt.
Ergebnis des Mighty Vibe Tests
- Unterstützung von Spotify und Amazon Music
- geringes Maße
- 8 GByte Speicher
- nur ein Streaming-Dienst exlusiv nutzbar
Mighty bietet mit dem Vibe eine guten und verhältnismäßig günstigen Musikplayer für Inhalte von Spotify und Amazon Music. Die App dient vornehmlich dem Einrichten und Übertragen von Inhalten, für das Suchen und Zusammenstellen von Playlisten, wird vielfach die App von Spotify bzw. Amazon Music benötigt. Schlechter wird das Produkt dadurch nicht – ich würde es sinnvolle Aufgabenteilung nennen.
Überzeugen kann der Vibe neben dem Preis vor allem in zwei Punkten: Da ist zum einen die leichte Bedienung, die sich zwar auf das Abspielen und Hin- und Herspringen zwischen Tracks und Playlisten beschränkt, aber es eben auch nicht mehr braucht. Zum anderen gelangen Inhalte deutlich schneller auf das Gerät, als das bei Garmin und Co. der Fall ist. Wer also kurz vor dem Sport noch einmal für musikalische Druckbetankung sorgen möchte, der kommt am Vibe nicht vorbei.
Einen kleinen Nachteil gibt es auch, denn eigene Inhalte in Form von MP3-Dateien lassen sich nicht auf den Vibe kopieren. Die schlechte App-Stabilität, die im letzten und vorletzten Jahr noch von Amazon-Kunden bemängelt wurde, scheint ausgeräumt zu sein. Weder mit iOS noch mit Android hatte ich Probleme.
Offenlegung / Werbung: Das Produkt wurde mir auf meine Anfrage hin für den Test der/des Vibe von Mighty kostenlos zur Verfügung gestellt. An den Inhalt des Testberichts wurden keine Bedingungen geknüpft. Der Inhalt des Testberichts spiegelt somit vollständig meine eigene, unvoreingenommene Meinung und Erfahrung mit dem Produkt wider.
Warum der Beitrag dennoch als 'Werbung' gekennzeichnet ist, könnt ihr unter Kennzeichnungspflicht nachlesen.