Misfit Ray im Test
Dass Fitness Tracker nicht immer über eine gewöhnliche Uhrenform verfügen müssen, zeige ich euch im Misfit Ray Test. Der Fitness Tracker wird zwar am Arm getragen, tritt aber eher als modisches Armband in Erscheinung. Was das im Einzelnen für das Armband und seine Funktionen heißt, erfahrt ihr hier.
Unboxing und Lieferumfang
Die Ray ist das kleinste Produkt von Misfit, teilt sich aber im Grunde die gleiche Verpackung wie die Shine 2. Auf der Vorderseite der Verpackung finden sich neben dem Produktfoto und dem Produktnamen, drei Symbole die bereits Rückschlüsse auf den Funktionsumfang zulassen:
- Radfahren
- Laufen
- Schwimmen
Gleichzeitig zieht der Schriftzug „Kein Aufladen erforderlich“ meine Aufmerksamkeit auf sich. Mehr dazu aber später.
Nach dem Aufklappen des Deckels findet man ein paar kleine Produktinfos und Garantiehinweise. Nichts was wirklich von Nöten ist, um die Ray in Betrieb zu nehmen. Die geöffnete Verpackung gibt gleichermaßen den Blick auf die Misfit Ray und die drei kleinen Knopfzellen preis. Mehr ist in der Verpackung nicht zu finden, so dass sich der Inhalt wie folgt zusammenfassen lässt:
- Misfit Ray
- 3 Knopfzellen
- Produkt- und Garantieinformationen
Erster Eindruck
Die Verpackung und Aufmachung des Produktes sind schon einmal gelungen. Wichtiger ist natürlich das Produkt selbst. Hier muss ich gestehen, dass die Misfit Ray Sonnen- und Schattenseiten hat.
Mit 38mm Länge und einem Durchmesser von 12mm präsentiert sich die Ray als kleiner Zylinder aus anodisiertem Aluminium, so wie es auch in der Luftfahrt-Industrie eingesetzt wird. Das Anodisieren hat zum Vorteil, dass die Oberfläche der Ray gegen Korrosion unempfindlicher ist. Weil ich beim Versuch die Farbe der Ray zu beschreiben nur scheitern kann, werft einfach selbst einen Blick auf die Fotos.
Die mattierte, leicht glänzende Oberfläche macht jedenfalls einen schicken Eindruck, wobei ich es eher mit Eleganz, denn mit Sportlichkeit beschreiben würde.
Was mir nicht gefällt ist die Art und Weise, die man an das Innere des Fitnessarmbands gelangt, um die drei kleinen Knopfzellen einzulegen. Dafür muss nämlich ein innenliegender Zylinder aus dem Aluminiumgehäuse herausgeschraubt werden. An sich keine schlechte Idee, weil so die äußere Form der Ray ohne störende Elemente beibehalten werden kann. Zum Herausdrehen muss man das Armband angefasst und gedreht werden. Allerdings sitzt das Armband schon so locker am Gehäuse, dass mein Bauchgefühl mir sagt, dass hier die erste Materialermüdung zu finden sein wird.
Hat man den Verschluss erstmal offen ist alles Weitere kein Problem: Knopfzellen rein, zusammenschrauben und loslegen.
Was mich ein bisschen zuversichtlich stimmt ist der Umstand, dass die Ray mit den drei Knopfzellen bis zu vier Monate lang laufen soll. Wenn das Armband also fünf Batteriewechsel übersteht, hat das Armband mit dann zwei Jahren seinen Zenit auch überschritten.
Ebenfalls nicht ganz überzeugend finde ich das Armband. Das verwendete Material ist recht starr und die die Möglichkeit die Armbandlänge flexibel einzustellen, sowie das Armband regelmäßig zu öffnen und zu schließen empfinde ich eher als Gefummel. Das mag wirklich nur bei mir so sein – dicker Finger und so – am Ende erfüllt aber auch das Armband seinen Zweck: Die Misfit Ray bleibt sicher am Handgelenk sitzen.
Einrichten der Misfit Ray
Das Einrichten funktioniert problemlos über die App, die es für iOS und Android kostenfrei im jeweiligen Store zu beziehen gibt.
Funktionsumfang
Der Funktionsumfang des Ray ist aufgrund eines fehlenden Displays von Haus aus eingeschränkt. Der verbaute 3-Achsen-Beschleunigungssensor zeichnet einfach stoisch und Bewegungen des Alltags auf und wertet diese als Schritte bzw. als Aktivitäten im Schlaf. Neben der kleinen Multicolor-LED kann auch der kleine Vibrationsmotor Feedback liefern. Mehr bietet der Ray aus technischer Sicht erstmal nicht.
Dennoch lassen sich selbst mit den gegebenen Mitteln verhältnismäßig viele Dinge realisieren:
- Schrittzählung
- Kalorienverbrauch
- Zurückgelegte Distanz
- Schlafüberwachung (leichter / tiefer Schlaf)
- Benachrichtigung bei Anrufen, Textnachrichten, Terminen
- Bewegungserinnerung
- Fernbedienung
Neben den grundlegenden Funktionen sticht sicherlich die „Fernbedienung“ hervor. Gemeint ist damit, dass das Armband mit einer Aktion belegt werden kann, wenn es angetippt wird. Dazu wird die kostenfreie Misfit Link App benötigt, die ebenfalls für iOS und Android verfügbar ist. Aktuell kann eine der folgende Aktionen auf das Armband gelegt werden:
- Smartphone-Kamera auslösen
- Musikwiedergabe steuern
- Präsentation (z.B. Powerpoint) vorwärts blättern
- Yo-Nachricht schicken
- Aktion des Harmony Hub auslösen
- Smartphone klingeln lassen
Das klingt jetzt toller als es im Alltag ist. Grundlegend funktioniert das meiste davon, aber für mich ist es nicht mehr als ein bisschen Beiwerk, das ich im Alltag bisher nicht nutzen konnte.
Misfit App
Um Inhalte nicht sinnlos zu duplizieren möchte ich euch an dieser Stelle gerne auf den Test der Shine 2 verweisen, in welchem auch die Misfit App ausführlich vorgestellt wurde. Da sich die App für beide Produkte gleicht, findet ihr im Testbericht der Shine 2 alle benötigten Informationen.
Fazit
Der Misfit Ray ist minimalistisch – hinsichtlich seines Designs und seines Funktionsumfangs. Das ist mitnichten schlecht, denn es gibt genug Menschen, die sich keine zweite Uhr ums Handgelenk legen wollen, nur um ein paar Aktivitätsdaten zu erhalten. Gleiches gilt für Anlässe bei denen ein sportlicher Fitness Tracker oder eine Sportuhr nicht angemessen sind. Für eben jene stellt der Misfit Ray ein interessantes Produkt dar.
Wirkliche Schwächen hat sich der Ray nicht geleistet, alleine die Mechanik zum Aufschrauben des Batteriefachs finde ich ungünstig. Auch hinsichtlich der Qualität seiner Messwerte leistet sich der Misfit Ray im Test keine Schwächen. Jedenfalls ist er nicht genauer oder ungenauer, als vergleichbare Produkte am Markt. Vergleiche spare ich mir ja schon seit Anbeginn, weil diese einfach sinnfrei sind. Wichtig ist, dass der Ray in Bezug auf seine Messungen Konstanz zeigt und das kann ich bestätigen.