Ratgeber für Fitness Tracker und Sportuhren
Fitness Tracker und Fitnessarmbänder erfreuen sich weiterhin steigender Beliebtheit. Da jeder Hersteller etwas vom Kuchen abhaben möchte, gibt es unzählige Geräte am Markt. Für viele die Qual der Wahl, wenn man sich mit dem Thema noch nicht beschäftigt hat. Hier erhältst Du viele grundlegende Informationen, z.B. warum ein Fitness Tracker nicht immer die richtigen Werte anzeigt.
Mit diesen Hintergrundinformationen hast Du eine wesentlich bessere Entscheidungsgrundlage für den Kauf eines solchen, kleinen Sportbegleiters.
Ein Fitness Tracker – Was ist das überhaupt?
Fitness Tracker sind kleine, technische Geräte, die meist in Form eines Clips oder eines Armbands angeboten werden. Deutlich verbreiteter ist die Form des Armbands, weshalb auch häufig von Fitnessarmbändern gesprochen wird.
Die ersten Fitness Tracker waren mit einem Sensor ausgestattet, der Bewegungen des Nutzers erkennen konnte. Noch heute steckt in nahezu jedem Fitness Tracker ein solcher Sensor. Ebenfalls mit an Bord ist ein kleiner Prozessor, der die Bewegungsmuster analysieren und auswerten kann. Erkennt der Fitness Tracker ein bestimmtes Muster an Bewegungen, wird dies als Schritt gewertet (siehe Funktionsweise von Fitness Trackern).
Die Schritte werden gezählt und aufgezeichnet und aus der Anzahl der Schritte erhält der Nutzer eine Ahnung davon, wie viel er sich an einem Tag bewegt hat. In Zeiten chronischen Bewegungsmangels für einen Großteil der Bevölkerung kein schlechter Ansatz.
Fitness Tracker, Activity Tracker und Fitnessarmband – Alles das Gleiche oder doch verschieden?
Schaut man sich am Markt um, stellt man schnell fest, dass es neben Fitness Trackern auch Activity Tracker und Fitnessarmbänder, ja sogar Smartbands gibt. Im Grunde bezeichnen diese Begriffe alle die selbe Familie von Produkten.
Fitness Tracker und Activity Tracker werden dabei synonym verwendet. Fitnessarmbänder sind eine bestimmte Art von Fitness Trackern, nämlich solche, die als Armband am Handgelenk getragen werden. Darüber hinaus gibt es Fitness Tracker in Form von Clips und neuerdings auch in Form von In-Ear-Kopfhörern.
Unterschiede zwischen Fitness Tracker und Schrittzähler
Das Schritte-Zählen ist eine der Kernfunktionen der Fitness Tracker. Das wirft die Frage auf, inwieweit sich Fitness Tracker und Schrittzähler voneinander unterscheiden. Beschränkt man sich auf die Kernfunktion, dann liegen beide Geräte tatsächlich nah beieinander.
Der deutlichste Unterschied ist vielleicht die Auswertung der Daten über Smartphones und Tablets. Denn auch das haben nahezu alle Fitness Tracker gemeinsam: Die detaillierte Auswertung erfolgt mittels einer App des Herstellers am Smartphone oder Tablet. Ebenfalls zum Leistungsstandard gehört mittlerweile das Speichern der Daten in der Cloud. Damit stehen die Auswertungen vielfach auch auf besonderen Web-Portalen der Hersteller zur Verfügung.
Heutzutage ist der Funktionsumfang von Fitness Trackern (je nach Preislage) aber deutlich größer, so dass ein Fitness Tracker vielleicht eher als Premium-Premium-Schrittzähler angesehen werden kann.
Was bringt mir so ein Fitness Tracker?
Die Gründe für die Anschaffung eines Fitness Trackers sind fast so vielfältig, wie das Angebot an unterschiedlichen Produkten. In erster Linie dient ein Fitness Tracker dazu, die eigenen Aktivitäten zu dokumentieren und zu kontrollieren.
Je nachdem, welche Zielgruppe man fragt, sehen diese Aktivitäten unterschiedlich aus. Der Sportmuffel möchte vielleicht nur wissen, wie viele Schritte er am Tag gegangen ist, um die Anzahl nach und nach zu steigern. Ein Freizeitsportler interessiert sich vielleicht dank optischer Pulsmessung mehr für das Trainieren in einem bestimmten Herzfrequenzbereich, um die Ausdauer zu verbessern. Ein ambitionierter Läufer wird sich vielleicht eher mit Distanzen, Schrittfrequenzen und Pace auseinandersetzen. Dank Fitnessarmbändern mit GPS-Unterstützung kein Problem.
Unabhängig von der Zielstellung geht es aber auch immer darum, die eigenen Leistungen zu steigern. Dazu bieten die Hersteller über die Apps Möglichkeiten mit Freunden und Familie kleine Wettkämpfe auszutragen, Abzeichen für besondere Leistungen zu sammeln und Erfolge mit anderen zu teilen. Ergänzend geben die Apps Hinweise daruaf, wie das eigene Leben aktiver und gesünder gestaltet werden kann.
Das Mittel dessen sich die Hersteller bedienen nennt sich Gamification und beschreibt das Steigern der Motivation bei eher unbeliebten Tätigkeiten durch spielerische Elemente.
Die Herausforderung mit der Genauigkeit
Nicht wenige Erstkäufer sind irritiert, wenn das eben erworbene Modell, das zu den neuesten auf dem Markt zählt, die Schritte und die am Tag zurückgelegte Distanz nicht richtig ausweist. Sehr häufig ist das jedoch kein technisches Problem. Vielmehr sind es zu hohe Erwartungshaltungen, die auf die Grenzen des technisch Machbaren treffen.
- Produktempfehlung – Welcher Fitness Tracker erfüllt meine Anforderungen?
- Kaufberatung – Welche Aspekte sollte ich beim Kauf berücksichtigen?
- Funktionsweise – Wie funktionieren Fitnessarmbänder?
- Wie funktioniert die Messung mit GPS?
- Ingress Protection – Wie sicher und haltbar ist ein Fitnessarmband?
Fitness Tracker für Kinder
Mittlerweile haben Hersteller auch Kinder und Jugendliche als Zielgruppe für Fitness Tracker ausgemacht. Der Markt ist dabei noch recht überschaubar und nicht jedes Produkt, was sich als Fitness Tracker für Kinder ausgibt, ist auch kindgerecht. Welche Produkte es momentan am Markt gibt habe ich einmal im Beitrag Fitness Tracker für Kinder zusammengetragen.
Und weil das Thema eben nicht nur die Wahl eines geeigneten Gerätes umfasst, habe ich im gleichen Beitrag einmal versucht möglichst viele Aspekte zum Thema zu benennen.
8 Kommentare
Hallo, welche Uhr, welches Band ist zu empfehlen, wenn man das Gerät nur zum Schlaf messen brauchen möchte? Welches Modell ist diesbezüglich am besten ausgestattet? Danke und Gruss, Roland
Die aktuellen Modelle von Fitbit liefern gut und detaillierte Ergebnisse. Mit leichten Abstrichen trifft das auch für Garmin zu.
Gratuliere für die Seite, insbesondere die Erklärungen über die Funktionsweise sind sehr Verständlich! Nachfolgend noch ein paar Fragen
Welche Tracker eignen sich fürs Schwimmen im Sportbecken? Im Wasser sind die Einflüsse ja etwas anders, ist der GPS Empfang gewährleistet Schwimmhalle/Freien, reps. Genügt die Genauigkeit (aktionsradius ist relativ klein)
Gibt es generell Unterschiede in der Genauigkeit ob ich eine Strecke bspw von 10km linear renne oder ob ich die im Kreis auf einer Bahn beschränkter Länge absolviere? Peter
Hallo Peter, in der Schwimmhalle wirst du mit GPS wenig anfangen können. Selbst wenn du unter freiem Himmel im Schwimmbecken unterwegs bist, hast du vom GPS wenig. Tatsächlich ist es der Bewegungsradius der ziemlich klein ist. Im Freiwasser funktioniert das ganze deutlich besser. Hier funktioniert übrigens nicht jede Uhr gleichermaßen gut: Wasserdicht + GPS-Chip sind kein Garant dafür, dass die GPS-Aufzeichnung beim Schwimmen funktioniert. Da helfen nur spezielle Sportuhren für den Schwimmsport weiter, z.B. die Garmin Swim 2. GPS im Wasser funktioniert halt nicht (sonderlich gut).
Was du für Auswertungen beim Schwimmen im Sportbecken brauchst, bestimmt die Auswahl der Fitness Tracker / Sportuhren. Das ist ziemlich vielfältig: SWOLF, Schwimm-Stil-Analyse, Wendungen… Aber weil ich nur zum Spaß und nicht zum Sport ins Schwimmbecken gehe, kann ich dir das nur die Theorie mit auf den Weg geben.
Beim Laufen sieht das wieder ganz anders aus. Da musst du nur Bäume und Häuserschluchten fürchten, die das Signal abreißen lassen. Unterschiede wirst du beim Laufen einer schnurgeraden Strecken und beim Absolvieren von Runden merken. Je nach Abtastfrequenz „sieht“ die Uhr nicht, dass du einen großen Bogen gelaufen bist. Stell dir vor, du bist im 400m-Oval unterwegs und die Uhr ermittelt einmal deine Position vor dem Einbiegen auf die Kurve und das nächste Mal erst beim Einbiegen auf die Gegengerade. Für die Uhr sieht es so aus, als ob du ein Rechteck ablaufen würdest. Bei einer schnurgeraden Strecke hast du die Effekte nicht. Ist sicherlich überspitzt dargestellt, aber ich glaube es beschreibt das Prinzip ganz gut.
Hallo, ich wüsste gerne, was den Fitnessmodus Fußball von dem des Tennis unterscheidet. Kann ich den Fußball auch beim Tennis nehmen oder wird da was ganz anderes gemessen?
Hallo Kiddo, so richtig kann das dir immer nur der jeweilige Hersteller beantworten. In der Regel dienen die unterschiedlichen Sportarten eher der Dokumentation, als das sie Änderungen bei der Art der Datenerfassung nach sich ziehen.
Je nach Hersteller können hinter den Sportarten aber unterschiedliche Einstellungen abgelegt werden. So könnte für Fussball z.B. das Tracking per GPS aktiviert sein, beim Tennis hingegen ausgeschaltet.
An der Art, wie Daten erfasst und ausgewertet werden ändert das üblicherweise nichts.
Ich vermisse die Uhrzeiteinstellung, z.B. von der WI zur SO Zeit ?
Wo genau vermisst du die Zeitumstellung? Wenn es die Uhren nicht von alleine regeln, erfolgt die Zeitanpassung mit der nächsten Synchronisation mit dem Smartphone oder dem Tablet.