Fitness Tracker Test 2024
Unabhängige Tests von Sportuhren, Smartwatches & Activity Trackern

Samsung Gear Fit 2

Zwei Jahre nach der Vorstellung der Samsung Gear Fit betreibt der koreanische Hersteller die so dringend benötigte Produktpflege und bringt mit der Gear Fit 2 das Nachfolgermodell auf den Markt. Ein gelungener Spagat zwischen Smartwatch und Fitness Tracker ist das Gear Fit 2 allemal – wenn auch mit Defiziten. Ob es reicht, um den Abstand zur Konkurrenz zu verkürzen, bleibt dennoch fraglich.

Hersteller Samsung
ErscheinungsdatumQ2/2016
Unverb. Preisempfehlung199,00 €
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Fitness Tracker oder Smartwatch?

Das Gear Fit 2 von Samsung kann sich nicht so recht entscheiden, zu welchem der beiden Lager es gehören will. Vielleicht ist aber genau das die Absicht von Samsung, um Nischen in einem bereits gesättigt erscheinenden Markt zu besetzen. Das Gear Fit 2 bringt jedenfalls eine ganze Menge an Funktionen mit, die wir im Folgenden mal versuchen in die beiden Gruppen Fitness-Tracking und Smartwatch-Funktionen einzuordnen:

Fitness-Tracking-Funktionen

  • Schrittzählung
  • Berechnung Kalorienverbrauch
  • Berechnung zurückgelegte Distanz
  • Aufzeichnung von Strecke und Geschwindigkeit mittels GPS
  • Optische Herzfrequenzmessung
  • Erkennung Etagen
  • Automatische Erkennung von Aktivitäten

Smartwatch-Funktionen

  • Abspielen von Musik auch ohne Smartphone
  • Benachrichtigungen
  • Unterschiedliche Watchfaces

Das Gear Fit 2 hat also von Beidem etwas und wahrscheinlich würde das Produkt auch genug Käufer finden, wenn nur die eine oder andere Sparte bedient worden wäre. Beim genaueren Blick auf die einzelnen Aspekte bleibt der Eindruck bestehen, dass das Gear Fit 2 gewollt zwischen zwei Welten weilt.

Lieferumfang

Die Samsung Gear Fit 2 wird in einem schwarzen Karton verkauft, dessen transparentes Sichtfenster den Blick auf das Fitnessarmband bereits von außen freigibt. Im Karton befinden sich:

  • Samsung Gear Fit 2 – Fitness Tracker
  • Docking- / Ladestation mit USB-Kabel
  • Kurzanleitung

Die Verpackung macht einen gefälligen Eindruck. Wo ihr beim Kauf drauf achten solltet, sind die unterschiedlichen Größen, in denen das Gear Fit 2 angeboten wird. Für Handgelenke mit einem Umfang von 125 bis 170 mm ist das Armband in der Größe S geeignet. Von 155 bis 210 mm solltet ihr zum Armband in Größe L greifen. Wer das Gerät im Einzelhandel kauft, der findet auf der Verpackung außen ein „Maßband“, an das einfach das Handgelenk angelegt wird, um zu entscheiden, welche Größe die passende ist.

Die mit einer Magnethalterung versehene Dockingstation verfügt erfreulicherweise über ein relativ langes USB-Kabel. Die Dockingstation kann also leicht auf Tisch oder Regal platziert werden.

Aussehen und Tragekomfort

Die Ähnlichkeiten zwischen Gear Fit 2 und dem Vorgänger sind nicht von der Hand zu weisen. Beide verfügen über ein gekrümtes Display, dass die Rundungen des Handgelenks nachempfindet. Anders als beim Gear Fit der ersten Generation, ist das Display des Gear Fit 2 bündig in das Armband integriert und „guckt“ nicht darüber hinaus. Durch die Rundung und den nahtlosen Übergang von Armband zu Display wirkt das Gear Fit 2 noch einmal deutlich schlanker und stylischer.

Samsung Gear Fit 2 (Bildquelle: Samsung)

Samsung Gear Fit 2 (Bildquelle: Samsung)

Auf der rechten Seite befinden sich zwei kleine Knöpfe, die zusätzlich zum Touch-Display der Bedienung des Fitness Trackers dienen.

Auf der Rückseite des Fitness Trackers befindet sich der optische Sensor zur Herzfrequenzmessung. Auch dieser ragt nur wenig aus dem Gehäuse hervor und untermauert den optischen Gesamteindruck.

Samsung Gear Fit 2 (Bildquelle: Samsung)

Samsung Gear Fit 2 (Bildquelle: Samsung)

Das flexible Kunststoffarmband ist leicht strukturiert, lässt sich jedoch mit einem feuchten Tuch leicht reinigen. Der Verschluss des Armbands erfolgt durch einen kleinen Stecker, der in eines der Löcher im Armband gedrückt wird. Optisch sicherlich eine schicke Lösung, eine Dornschließe wäre jedoch die sicherere Art des Schließens gewesen.

Das Armband lässt sich im übrigen problemlos wechseln und es ist davon auszugehen, dass mit der Zeit mehr und mehr Anbieter den Markt mit Alternativen bedienen werden.

Funktionsumfang

Auf einen Teil der Funktionen des Samsung Gear Fit 2 sind wir bereits eingegangen. Schaut man sich die Funktionen genauer an, stellt man wenig Neues fest.

Das Zählen von Schritten funktioniert gut und die Abweichungen halten sich erfreulich stark in Grenzen. Das sollte beim heutigen Stand der Technik und dem UVP von rund 200 EUR selbstverständlich sein.

Motivationsfördend soll in diesem Zusammenhang die Step Challenge sein, die den direkten Vergleich mit Familie und Freunden ermöglicht – vorausgesetzt sie nutzen auch ein Gear Fit 2.

Dank des eingebauten Barometers kann das Gear Fit 2 auch die Anzahl der erklommenen Etagen erkennen. Das funktioniert an manchen Tagen recht genau, an anderen Tagen ist die Anzahl viel zu hoch.

Tagesziele lassen sich festlegen und das Armband informiert auf grafisch hübsch gestalteten Bildschirmen über den Erreichungsgrad. Doch nicht nur die Daten des aktuellen Tages lassen sich am Fitnessarmband direkt einsehen, sondern auch die Werte der vergangenen sieben Tage.

Insgesamt braucht man selten die App, um sich einen ersten Überblick zu verschaffen. Die genauere Auswertung ermöglicht natürlich erst das größere Display von Smartphone und Tablet.
Wer die Gear Fit 2 für sportliche Aktivitäten und dabei auf GPS zurückgreifen möchte, der wird im Vergleich zu anderen Fitnessarmbändern und Sportuhren mit Rückschlägen rechnen müssen. Zu selten wird das GPS-Signal abgetastet, so dass die Aufzeichnung einer Strecke nicht immer der Realität folgt. Das ist nicht kriegsentscheidend, im Vergleich mit anderen Produkten jedoch auffällig. Zudem verliert sich das Signal manchmal, sobald Häuser und Bäume die Strecke säumen.

Nach der Beendigung einer Aktivität sind am Armband alle wichtigen Leistungsdaten abrufbar. Selbst der Streckenverlauf beim Radfahren oder Joggen wird in einer Miniaturansicht angezeigt. Zwar ist die Darstellung derart klein, dass eine sinnvolle Auswertung nicht möglich ist, als kleine Motivation funktioniert sie dennoch.

Für den Musikgenuss unterwegs stehen rund 2 GB Speicherplatz auf dem Armband zur Verfügung. Das Audiosignal wird von dort über Bluetooth an entsprechende Bluetooth-Kopfhörer übertragen. Eine sinnvolle Lösung, wenn man bedenkt, wie viele ihr Smartphone nur aufgrund der Musiksammlung beim Sport noch mit sich führen.

Ist das Smartphone in Reichweite, kann auch der Standard-Musicplayer auf dem Smartphone vom Armband aus gesteuert werden.

Was die Samsung Gear Fit 2 in Richtung der Smartwatches drückt, ist sicherlich die sehr gute Umsetzung der Benachrichtigungen: So ziemlich alles, was auf dem Smartphone an Benachrichtigungen eintrifft, kann auf das Armband weitergeleitet werden. Für WhatsApp und die Samsung SMS App besteht sogar die Möglichkeit, kleine vorgefertigte Antworten vom Armband aus zu verschicken.

Gesteuert und verwaltet wird das Gear Fit 2 über die Gear App von Samsung. Diese braucht es schon bei der Inbetriebnahme des Fitness Trackers. Im Regelfall wird sie danach jedoch nicht häufig genutzt, da sich die meisten Einstellungen auch direkt an der Uhr wahrnehmen lassen.

Anders als beim Gear Fit der ersten Generation ist das Gear Fit 2 mit jedem Android-Gerät nutzbar, dass mindestens über 1,5 GB Arbeitsspeicher verfügt. Ältere Smartphones scheiden da aus, auch wenn die weiteren Voraussetzungen wie Android 4.4 erfüllt sind.

iOS wird momentan nicht unterstützt und bislang gibt es auch keine Aussagen von Samsung, ob und wann sich dies ändern wird.

Display

Das Display ist sicherlich eines der wesentlichen Merkmale des Gear Fit 2. Das 1,5 Zoll große AMOLED-Display ist leicht gebogen und kann mit einer Auflösung von 216 x 432 Pixeln die Inhalte gut aufgelöst darstellen. Herausragend ist die gleichmäßige und hohe Leuchtkraft des Displays mit satten Farben. Im direkten Sonnenlicht zeigt das Gear Fit 2 selbst bei größter Displayhelligkeit Schwächen.

Das Display reagiert umgehend auf Berührungen. Die Inhalte werden dank des Tizen-Betriebssystem und des Dual-Core-Prozessors mit 1 GHz umgehend angezeigt.
Insgesamt macht das Display einen sehr guten Eindruck, zieht aber auch reichlich Strom aus dem Akku. Mehr dazu aber später.

Bedienung

Die Bedienung der Samsung Gear Fit 2 erfolgt über das Touch-Display und die beiden Knöpfe, die sich an der rechten Gehäuseseite befinden.

Streicht man mit dem Finger von links nach rechts (oder andersherum) wechselt der Fitness Tracker zwischen den verschiedenen Ansichten. Passen nicht alle Inhalte auf den kleinen Bildschirm, kann man durch auf- und abwischen durch die Bildinhalte scrollen. Durch Tippen lassen sich Steuerelemente auf den Bildschirmen anwählen.

Die beiden Knöpfe dienen dazu zurück zu navigieren. Während das Drücken des oberen Knopfes genau eine Ebene zurücknavigiert, gelangt man durch das Drücken auf den Home-Button direkt auf das Watchface – dem Hauptbildschirm der Gear Fit 2.

In den Menüs findet man sich meist schnell zurecht. Nur die Übersicht der Aktivitäten eines Tages wirkt ein wenig überladen.

Synchronisierung

Vom Fitnessarmband zum Smartphone oder Tablet gelangen die Daten über Bluetooth Smart. Dazu braucht es Android mindestens in der Version 4.4 (Kitkat). Zudem muss die Gear App und S Health installiert sein.

Wird die Gear App im Wesentlichen zur Einrichtung der Samsung Gear Fit 2 benötigt, stellt S Health die ermittelten Daten auf Smartphone und Tablet dar. Sie wird damit in der Regel häufiger verwendet, als die Gear App.

Akkulaufzeit

Großes AMOLED-Display, 1 GHz Dual-Core-CPU und GPS – das alles klingt schon nach einer Menge Stromfressern. Und dieser Eindruck täuscht nicht. Hinsichtlich der Akkulaufzeit konnte Samsung im Vergleich zum Gear Fit der ersten Generation leider keine Verbesserungen erzielen.

Samsung Gear Fit 2 (Bildquelle: Samsung)

Samsung Gear Fit 2 (Bildquelle: Samsung)

Selbst mit dem Stromsparmodus, in dem auf GPS natürlich verzichtet werden muss, hält eine Akkuladung nur bis zu 4 Tage. Im Regelbetrieb muss das Armband bereits nach 2-3 Tagen wieder ans Netz.

Die Akkulaufzeit ist damit immer noch besser, als die der Apple Watch, aber weit von der Konkurrenz aus dem Hause Garmin und Fitbit entfernt.

Fazit

Samsung ist es gelungen Fitness Tracker und Smartwatch in einem Produkt unterzubringen. Beides jedoch mit Abstrichen. In der Gesamtbetrachtung zeigt sich das Samsung Gear Fit 2 mehr als Fitnessarmband, das smarte Zusatzfunktionen anbietet, denn eine Smartwatch mit Funktionen des Activity Tracking.

Für den UVP von rund 200 EUR sicherlich ein interessantes Produkt, denn ein AMOLED-Display, optische Herzfrequenzmessung und eingebautes GPS bieten in dieser Preisklasse nicht viele. Das Zählen von Schritten und darauf basierend die Berechnung von zurückgelegter Distanz und Kalorienverbrauch funktioniert wie erwartet gut. Die Mängel beim GPS und der Etagenerkennung lassen sich sicherlich mit einem Software-Update in den Griff bekommen.

Schwerwiegender sind die geringe Akkulaufzeit von 2-3 Tagen und die mangelnde Unterstüzung von iOS. Da hilft es nur bedingt, dass das Gear Fit 2 nicht mehr nur mit Geräten der Galaxy-Reihe zusammenarbeit.

Das Gear Fit 2 eignet sich somit für Einsteiger und sportliche Aktive, bei denen vor allem die Gesundheit, weniger aber die Leistungsoptimierung im Vordergrund steht. Wer sich zu dieser Gruppe zählt und die benannten EInschränkungen in Kauf nimmt, der erhält ein stylisches Accessoire, das im Alltag wie beim Sport für Freude sorgt.

Samsung Gear Fit 2 - Fakten

OLED (farbig)
216 × 432 Pixel
3Tage (typisch)
51,2 × 24,5 × 24,5 mm
30 g (mit Armband)
Funktionen
Display / Bedienung
Akkulaufzeit
Gesamt

Bewertung

Funktionsumfang

Aktivität Gesundheit Sport Smarte Funktionen Konnektivität Standort Musik 60 0 37 25 33 50 20
  • Funktionen

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  • Sportprogramme / -funktionen

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  • Sensoren

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  • Ortungsdienste

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  • Konnektivität

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  • Sonstiges

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