Scosche RHYTHM 24 im Test – Besser als der Vorgänger?
Mit dem RHYTHM+ hat Scosche einst das erste Armband zur optischen Herzfrequenzmessung auf den Markt gebracht, welches nicht am Handgelenk gemessen hat. Die Entscheidung, die Sensorik ein wenig weiter nach oben zu schieben – idealerweise an Unter- bzw. Oberarm – hat sich als Glücksgriff erwiesen, denn das RHYTHM+ erreichte eine Genauigkeit, die der klassischer HF-Brustgurte in nichts nachstand. Mit dem Rhythm 24 liefert Scosche den lang erwarteten Nachfolger. Ich habe mir das Produkt ausgiebig angesehen und getestet.
Scosche gehörte ursprünglich nicht zu den Unternehmen, die sich im Sport- und Fitness-Bereich einen großen Namen gemacht haben. Herausragend war jedoch das erste Modell der Rhythm-Reihe, also jener optischer Herzfrequenz-Sensoren, die nicht direkt am Handgelenk, sondern an Ober- oder Unterarm getragen werden. Der Erfolg hat andere Wettbewerber aufhorchen lassen und mit dem Polar OH-1 und Wahoo TICKR FIT sind Konkurrenzprodukte erschienen, die dem RHYTHM+ den Erfolg streitig machen wollten.
Scosche hat sich nicht auf den Lorbeeren ausgeruht und unbeirrt am Nachfolgeprodukt des RHYTHM+ – dem Rhythm 24 gearbeitet. Nach ein paar Startschwierigkeiten ist das Produkt jetzt im Handel verfügbar. Grund genug, sich den Nachfolger einmal genauer anzuschauen.
Unboxing und Lieferumfang
Scosche vertreibt den Rhythm 24 in einer etwas CD-großen Verpackung aus transparentem Kunststoff mit ein Kartonbanderole, die ein paar Stimmungsfotos in Schwarz-Weiß zeigt. Produktname und -beschreibung sind auf den transparenten Teil gedruckt, der dahinter einen Blick auf das Armband zulässt.
Hochwertig ist die Verpackung nicht, aber auch nicht billig. Eher unspektakulär und zweckmäßig. Macht mir persönlich gar nichts, denn so geht der Kaufpreis nicht für die Verpackung drauf, sondern wird für das Produkt bzw. dessen Folgeentwicklung gezahlt.
In der Verpackung befinden sich:
- Rhythm 24 Armband
- USB-Ladeschale
- Kurzanleitung / Produktinformationen
Da ist nichts, was fehlt und auch nichts, was nicht erwartet worden wäre.
Den Rhythm 24 gibt es übrigens in sieben verschiedenen Farben. Für den Test stand die neon-gelbe Variante zur Verfügung, die meiner Kamera mit ihrem grell-leuchtenden Armband doch einige Sorgen bereitet hat. Ich glaube, wenn man sich das Armband wie eine gelbe Warnweste vorstellt, dann bekommt man einen besseren Eindruck, als die etwas flauen Fotos ihn vermitteln.
Erster Eindruck
Hält man den Rhythm 24 das erste Mal in der Hand, fallen ein paar Dinge auf die sich im Vergleich zum Vorgänger getan haben. Vielleicht aber ersteinmal die Gemeinsamkeiten:
- Größe
Scosche hat im Wesentlichen an der Größe des RHYTHM+ festgehalten. Der Rhythm 24 ca. 40 x 45 x 10 mm groß und damit deutlich größer, als Wahoo TICKR FIT und Polar OH-1. Wer meint, das müsste doch auch kleiner gehen, der verkennt den großen Vorteil: Der Rhythm 24 ist aufgrund seiner Größe leicht zu bedienen. Da passen nicht nur zwei Knöpfe auf die Vorderseite, sondern auch noch 4 LED, die über die Herzfrequenz-Zone, Akku- und Speicherstand Auskunft geben. Gleichzeitig fällt die Größe nicht negativ ins Gewicht.
- Grüne und orangene LED
Schaut man sich die Unterseite des Rhythm 24 an, stellt man eine frapierende Ähnlichkeit zum Vorgängermodell fest. Wichtigstes Merkmal: Der Scosche RYHTHM 24 arbeitet mit zwei grünen und einer orangenen LED. Die dahinterstehende Technik ist jedoch neueren Datums.
Die Verarbeitung des Rhythm 24 ist sehr gut, auch wenn die Oberseite aus schwarzem Kunststoff etwas billig wirkt. Gleiches gilt für die LED, die mich ein bisschen an meinen ersten Elektronikbaukasten erinnern.
Die Unterseite des Rhythm 24 fasst die drei LED und die Sensorik perfekt ein. Das gibt es keine Absätze, so dass dort kein Schmutz fangen kann.
Neue Befestigung des Armbands
Überarbeitet wurde die Befestigung des Armbands. Beim RHYTHM+ konnte man die Weite des Armbands noch per Klettverschluss regeln. Das Armband aus Neopren selbst war aber relativ unflexibel.
Das Rhythm 24 verfügt jetzt über kleine Haken, die sich an zwei Stegen am Rhythm 24 einhängen lassen. Die Sorge, dass sich die Verbindung lösen könnte ist unbegründet, denn die Haken lassen sich nur lösen, wenn sie in einem Winkel von 90+ Grad zum Rhythm 24 stehen.
Wird das Armband getragen, kann das einfach nicht passieren. Hat viele, viele Läufe bisher anstandslos gehalten. Da das neue Armband selbst nicht mehr aus Neopren und deutlich elastischer ist, sitzt es auch an Ort und Stelle. Die Gefahr besteht jedoch, dass das Armband irgendwann ausleiert. Ersatzarmbänder sind für 15,99 EUR beim Hersteller erhältlich.
Neue USB-Ladeschale
Ebenfalls neu ist die USB-Ladeschale des Rhythm 24. Das Prinzip ist aber das gleiche geblieben: Der Rhythm 24 wird in die Ladeschale eingelegt und rastet beim richtigen Sitz merkbar sein. Das USB-Kabel ist ausreichend lang, um die Ladeschale sinnvoll nutzen zu können.
Für das Laden reicht ein USB-Steckplatz am Computer aus. Ich bin mittlerweile aber dazu übergegangen, sämtliches Aufladen von einem USB-Netzteil erledigen zu lassen. Funktioniert jedenfalls beides problemlos, ohne dass beim einen oder anderen längere Ladezeiten zu beklagen wären.
Funktionsumfang
War der RHYTHM+ „nur“ ein erstaunlich genauer optischer Herzfrequenz-Sensor hat Scosche dem Nachfolger eine Reihe von deutlichen Verbesserungen spendiert.
Akkulaufzeit bis zu 24 Stunden
Ich fange mal mit dem Offensichtlichsten an, denn der Name des Produktes kommt nicht von ungefähr: Der Rhythm 24 bietet eine Akkulaufzeit von 24+ Stunden. Das meint einen ganzen Tag lang die Herzfrequenz (bei einer Messung pro Sekunde) aufzeichnen bzw. per ANT+ oder Bluetooth Smart an ein Smartphone oder eine Sportuhr senden. Verglichen mit den 8 Stunden des RHYTHM+ wurde hier die Akkuleistung einfach mal verdreifacht. Die verbleibende Akkuleistung wird in Form von drei LED auf der Vorderseite dargestellt und erscheint nach 2-sekündigem Drücken des Multifunktionsknopfes.
Lokaler Speicher
Im vorherigen Punkt war bereits ein Hinweis auf eine weitere, wesentliche Verbesserung des RHYTHM+ enthalten, denn der Rhythm 24 ist in der Lage die Messwerte zu speichern, wenn mal kein Smartphone bzw. keine Sportuhr zum Empfang des Signals in der Nähe ist. Vor diesem Hintergrund hat der Rhythm 24 auch einen zweiten Knopf auf der Vorderseite erhalten, der eine Aufzeichnung starten bzw. beenden kann. Verglichen mit der Akkulaufzeit bietet der Onboard-Speicher jedoch „nur“ Platz für bis zu 13 Stunden Aufzeichnung. Wer langsamer unterwegs ist, sollte dies im Hinterkopf behalten.
Duathlon / Triathlon
Zur Aufzeichnung der einzelnen Etappen beim Duathlon bzw. Triathlon kann während einer Aufzeichnung durch das doppelte Drücken des Multifunktionsknopfes einfach in die nächste Etappe gewechselt werden. Die Daten lassen sich dann im Nachgang sauber getrennt voneinander auswerten.
Das gilt natürlich nur für die Aufzeichnung der Werte durch den Rhythm 24. Sportuhren und Smartphones, die das HF-Signal über ANT+ oder Bluetooth direkt abgreifen, ist diese Funktion sinnfrei.
Kadenzmessung
Wären die vorgenannten Verbesserungen nicht schon allein ein Produktupdate wert, integriert Scosche noch einen Beschleunigungssensor und ermöglicht damit die Messung der Schrittfrequenz beim Laufen bzw. der Trittfrequenz beim Radfahren. Gekoppelt mit einer Sportuhr, wird der Rhythm 24 nicht nur als HF-Sensor, sondern auch als Foodpod erkannt und kann die Kadenz an die Uhr übertragen. Selbst mit der betagten vivoactive HR funktionierte das problemlos.
Anzeige der HF-Zone mittels mehrfarbiger LED
Neben den drei LED für den Akkustand, zeigt eine vierte LED die Herzfrequenz-Zone an. Somit lässt sich auch hier ohne Smartphone und Sportuhr zielgerichtet trainieren. Die 5 HF-Zonen leiten sich aus den Angaben in der RHYTHM Sync App ab. Mehr zum Praxiseinsatz gibt es gleich…
Wasserdicht nach IP68
Last but not least ist der Rhythm 24 nach IP68 klassiert und somit bis zu einer Tiefe von drei Metern wasserdicht. Der Rhythm 24 kann also nicht nur beim Schwimmen und Duschen getragen werden, sondern ermöglicht dank der hellen LED auf der Unterseite auch Messungen im Wasser.
Weil weder ANT+ noch Bluetooth Signale den Weg durchs Wasser finden, muss auch hier auf die Aufzeichnung durch den HF-Sensor selbst zurückgegriffen werden.
In Summe bietet Scosche eine Vielzahl wirklich sinnvoller Verbesserungen an, die es vermögen, die aufkeimende Konkurrenz deutlich auf Abstand zu halten. Da nicht alles Gold ist, was glänzt, habe ich mir den Rhythm 24 und die dazugehörige App in Ruhe angeschaut. Und es ist tatsächlich nicht alles Gold, was glänzt.
Rhythm 24 im Einsatz
Mittlerweile habe ich den Rhythm 24 seit ca. 6 Wochen bei zahlreichen Aktivitäten im Einsatz gehabt. Ich glaube, dass die Zeit ausreichend ist, um sich ein vollständiges Bild von dem Produkt zu machen.
Satte Druckpunkte
Da ein paar Funktionen dazugekommen sind, gehen die Interaktionsmöglichkeiten über das Ein- und Ausschalten des Rhythm 24 hinaus. Ausreichend dafür sind die beiden Knöpfe an der Vorderseite, die einen knackigen Druckpunkt besitzen. Ich selbst habe die Kritik am RHYTHM+ und den „leichtgängigen“ Knöpfen nie nachvollziehen können, aber Scosche scheint sich der Kritik angenommen zu haben. Will heißen: Man muss beide Knöpfe schon sehr kräftig drücken, um das Schalten auszulösen. Ein Klacken sorgt für ausreichend Feedback, um mitzubekommen, dass man auch wirklich kräftig genug gedrückt hat.
Gerade wenn ich mir vorstelle, dass die Knöpfe während einer Aktivität gedrückt werden wollen, hätte der Druckpunkt für mich etwas leichter zu erreichen sein können. Subjektiv haben die Knöpfe aber nach ein paar Tagen der Nutzung sich ein bisschen eingespielt und sind nun durchweg gut zu bedienen. Man gewöhnt sich halt daran.
Scosche Sync App mit Schwächen
Nicht gewöhnen möchte ich mich an die Situation hinsichtlich der Scosche Sync App, die für iOS und Android in zwei unterschiedlichen Versionen kostenfrei zur Verfügung steht. Unterschiedlich, weil sich beide hinsichtlich des Funktionsumfang deutlich voneinander unterscheiden. Und aktuell gehen iOS Nutzer als die klaren Gewinner hervor.
Bevor ich die Situation mal beschreibe, eines vorab: Der Rhythm 24 ist nicht an die App des Herstellers gebunden, sondern funktioniert mit ca. 200 frei verfügbaren Apps zusammen – ANT+ und Bluetooth Smart sei Dank. Das betrifft jedoch nur seine Funktion als Herzfrequenz-Sensor. Alles was darüber hinaus geht, braucht die Scosche Sync App, um wenigstens die Einstellungen des Armbands zu ändern.
Aufgrund des kompletteren Funktionsumfangs habe ich mir die iOS-Variante der App angeschaut und werde im Folgenden darauf hinweisen, wo sich die Versionen unterscheiden.
Kein Registrierungszwang
Erfreulich ist, dass man bei Scosche keinen Benutzerkonto in der Cloud anlegen muss bzw. dies auch gar nicht kann. Nach anfänglicher Produktwerbung (die nur einmalig erscheint und interessanterweise den RHYTHM+ zum Gegenstand hat) landet man auf der Übersicht der RHYTHM-Geräte, die sich in Reichweite befinden und angeschaltet sind. Die Übersicht listet RHYTHM+ und Rhythm 24 gleichermaßen. Ein explizites Koppeln der Geräte mit dem Smartphone vorab ist nicht nötig.
Wählt man dem Rhythm 24 aus, gelangt man zum Dashboard, das den ausgewählten Betriebsmodus (gleich dazu mehr), die aktuelle Herzfrequenz und Herzfrequenzzone, sowie den Akkustand anzeigt. Über das Menü bzw. das Dashboard kann man folgende Funktionen aufrufen:
- Wechsel des Betriebsmodus (iOS + Android)
- Exportieren von aufgezeichneten Aktivitäten (iOS)
- Nutzerprofil anpassen (iOS + Android)
- Firmware aktualisieren (iOS)
- Anbindung von Drittdiensten erlauben (iOS)
Dass bei der Android-Version so wichtige Funktionen wie der Export und das Firmware-Update fehlen ist äußerst ärgerlich und schränkt die Nutzung des Rhythm 24 in einigen Aspekten stark ein. Zwar ist die Version mit dem vollen Funktionsumfang für diesen Herbst angekündigt, aber eben noch nicht verfügbar.
Wechsel des Betriebsmodus
Der Rhythm 24 bietet fünf unterschiedliche Betriebsmodus an, die man auch gerne mit Sportprofil (aber eben nicht alle) übersetzen könnte:
- HF-Messung
- Laufen – HF-Messung + Schrittfrequenz
- Radfahren – HF-Messung + Trittfrequenz
- Schwimmen – HF-Messung
- Multi-Mode
- Duathlon
- Triathlon
Die eigentliche HF-Messung beeinflussen die Einstellungen wenig. Es geht vielmehr darum, ob der Rhythm 24 darüber hinaus noch als Footpod oder Kadenz-Sensor an Sportuhr oder Fahrradcomputer erkannt wird. Die Multi-Modes lassen wie eingangs beschrieben das getrennte Aufzeichnen von Aktivitäten bei Duathlon und Triathlon zu.
Exportieren von aufgezeichneten AKtivitäten
Auf dem Armband gespeicherte Aktivitäten lassen sich aktuell nur mit der iOS-App einsehen und exportieren. In der Android-Version gibt es den Menüpunkt schlichtweg nicht.
Hier gefallen mir drei Punkte nicht:
- App zeigt falsches Datum für Aktivitäten an
In der App wird mit dem 1. Januar 2000 ein Datum angezeigt, das schlichtweg falsch ist. Da wäre doch meine Erwartung gewesen, dass der Rhythm 24 sich nach der ersten Kopplung mit der Sync App das aktuelle Datum vom Smartphone zieht. Macht er offenbar aber nicht. Auch das ist ärgerlich, weil es eben keiner Raketentechnologie bedarf, um solche Fehler zu vermeiden bzw. zu beheben.
- Gespeicherte Workouts nur sichtbar, wenn man mit dem Armband verbunden ist
Die App listet zunächst einmal die Workouts, die auf dem Armband gespeichert sind. Von dort lassen sie sich auf das Smartphone im FIT-Format übertragen und von dort aus „teilen“, d.h. zum Beispiel per E-Mail verschicken.
Nun sind jedoch auf das Smartphone übertragene Aktivitäten nur dann sichtbar, wenn die App sich mit dem Rhythm 24 verbunden hat. In meinen Augen irgendwie sinnfrei.
- Keine Einsicht in die Daten
Neben der Tatsache, dass auf dem Gerät eine Aktivität aufgezeichnet wurde, würde mich eigentlich auch ein Einblick in die Daten interessieren. Es müssen ja keine Komfortfunktionen sein, aber ein einfacher Verlauf von Herzfrequenz, Schritt- oder Trittfrequenz würden die App schon deutlich aufwerten. So ist man darauf angewiesen, den Datensatz zunächst zu exportieren und in einer Dritt-App wieder zu importieren. Ich glaube, dass müsste einfacher gehen.
Ich hab ja beruflich eine Menge mit Software und UX zu schaffen, so dass ich hier auch sagen kann: Die Lösung ist nicht sonderlich durchdacht. Es bleibt zu hoffen, dass Scosche hier schnell nachbessert.
Nutzerprofil anpassen
Im Nutzerprofil lassen sich die grundlegenden Daten des Nutzers erfassen. Neben dem Geschlecht sind das Geburtsdatum und Körpergröße. Ob die Daten irgendwo einfließen, lässt sich nicht erkennen. Die maxiale Herzfrequenz lässt sich nämlich per Hand auswählen und wird auch nicht durch z.B. die Anpassung des Geburtsdatum verändert. Apropos „nicht verändern“: Das gilt auch die für die Herzfrequenzzonen. Diese richten sich alleinig nach der maximalen Herzfrequenz und werden linear aufgetragen:
- HF-Zone 1: ≥ 60% HFmax
- HF-Zone 2: ≥ 70% HFmax
- HF-Zone 3: ≥ 80% HFmax
- HF-Zone 4: ≥ 90% HFmax
- HF-Zone 5: ≥ 100% HFmax
Für mich reicht es, ich kann mir aber vorstellen, dass manche die einzelnen Zonen sehr detailliert einstellen wollen.
Firmware aktualisieren
Auch diese Funktion gibt es bei der Android-Version der App aktuell nicht. Schade eigentlich, denn mit der iOS-App konnte ich das Armband doch tatsächlich problemlos auf den neuesten Stand bringen – von Firmware-Version 2.009 auf 3.003.
Auch hier steht Scosche in der Pflicht, schnellstmöglich die Version für Android-Nutzer bereitzustellen.
Anbindung von Drittdiensten
Die Anbindung von Drittdiensten spielt unmittelbar mit dem Datenexport zusammen und erlaubt die aufgezeichneten Daten nicht nur per E-Mail zu verschicken, sondern in einem anderen Dienst (z.B. Strava) zur Verfügung zu stellen. Zur Anbindung stehen zur Verfügung:
- Apple Health (nur iOS)
- Cycling Analytics
- Strava
- Todays Plan
- Training Peaks
Messgenauigkeit
Nach der Enttäuschung der App abschließend noch einmal etwas Erfreuliches, nämlich der Genauigkeit der Daten des Rhythm 24. Diese ist weiterhin sehr hoch und kann sich mit gängigen HF-Brustgurten messen. Ein kleines bisschen Versatz zwischen Brustgurt und optischer Messung ist immer zusehen. Die guten Ergebnisse des RHYTHM+ lassen sich auch beim Nachfolger beobachten. Die beiden folgenden Charts belegen das eindrucksvoll. Das Rhythm 24 am linken Unterarm, das RHYTHM+ am rechten Oberarm getragen, lassen sich kaum Unterschiede in den Kurvenverläufen ausmachen.
Die Differenzbetrachtung macht das noch ein bisschen deutlicher. Hier habe ich einmal die Fläche zwischen den beiden Kurven eingefärbt. Bei diesem eher quantitativen Ansatz gilt: Je weniger Abweichungen es gibt, desto weniger Fläche ist blau eingefärbt. Und gerade in der zweiten Hälfte des Charts ist wirklich wenig Blau zu sehen.
Weitere Charts werde ich die Tage und Wochen ergänzen, wenn sich wieder neue Vergleichsmöglichkeiten bieten.
Fazit – Rhythm 24 Test
Auch nach Wochen des Testens fällt ein einhelliges Urteil schwer. Mit der Hardware scheint Scosche erneut ein großartiges Produkt geschaffen zu haben. Die neuen Funktionen liefern einen deutlichen Mehrwert im Vergleich zum RHYTHM+. Der Aufpreis von 20 USD ist in meinen Augen mehr als gerechtfertigt. Die alte Lösung für das Armband hätte man belassen können; ich hatte damit nie Probleme. Die neue Lösung ist aber nicht schlechter. Hübsch und stylisch ist der Rhythm 24 in meinen Augen nicht, aber eben auch nicht hässlich. Zudem schmücke ich mich ja damit nicht, wenn ich Sport machen gehe.
Klingt eigentlich gut – oder? Nun ist aber ein Teil der Neuerungen des Rhythm 24 nur nutzbar, wenn die dazugehörige App auch funktioniert. Das macht sie aber nur unter iOS, während unter Android bestimmte Funktionen einfach deaktiviert sind. Das macht es zum Problem und hinterlässt einen bitteren Geschmack. Ein bisschen wie eine Frucht, die beim Kunden nachreift.
Aktuell beschreibt es das auch wirklich gut und jeder muss überlegen, auf welche Funktionen er jetzt verzichten kann. Außer Frage steht, dass der Rhythm 24 ein präziser Sensor zur Messung der Herzfrequenz ist, der völlig problemlos mit vielen Apps zusammenarbeitet – nur nicht mit der eigenen.
Wer beabsichtigt, einen RHYTHM+ zu kaufen, dem empfehle ich den geringen Auspreis für den Rhythm 24 in Kauf zu nehmen. Man kauft ein Stück Zukunft auch wenn der Zeitplan, wann die Zukunft zur Realität wird ungewiss ist. Bestenfalls passiert es in den nächsten 4-6 Wochen. Ich halte euch auf dem Laufenden.