Sportuhren - Testberichte https://www.fitness-tracker-test.info/testberichte/sportuhren/ Ehrliche Meinung zu Fitness Trackern, Sportuhren und Sportelektronik Mon, 29 Jul 2024 18:54:38 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.6.2 Garmin Forerunner 165 im Test: Viel Leistung für wenig Geld https://www.fitness-tracker-test.info/garmin-forerunner-165-test/ https://www.fitness-tracker-test.info/garmin-forerunner-165-test/#comments Sat, 20 Jul 2024 07:32:49 +0000 https://www.fitness-tracker-test.info/?p=20363 Kleine Uhr mit vielfältigen Funktionen für das Laufen - die Forerunner 165 bietet viel für wenig Geld. Ich habe mir sie im Test angeschaut.

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Wer auf der Suche nach einer Sportuhr ist, der kommt am Angebot von Garmin selten vorbei. Dabei sind es insbesondere die Uhren der Forerunner-Serie, die aufgrund ihres geringen Gewichts und großen Funktionsumfangs neugierig machen.

Mit der Forerunner 165 hat Garmin eine Uhr auf den Markt gebracht, die ausnahmsweise mal nicht eine bestehende Serie erweitert, sondern ein neue Kategorie innerhalb der Forerunner-Serie schafft. Sie positioniert sich zwischen dem absoluten Einsteiger-Modell Forerunner 55 und dem Mittelklasse-Modell Forerunner 265.

Garmin Forerunner 165 - Anzeige beim Start der Uhr

Garmin hat mir auf meine Anfrage hin die Forerunner 165 für den Zeitraum von 60 Tagen zum Testen bereitgestellt. Daran sind wie immer keine Bedingungen oder Leistungen geknüpft. Und weil es eine Leihgabe ist, tritt die Uhr nach dem Testzeitraum auch wieder den Weg zu Garmin an.

Wertung: 92%
Unsere Wertung: 92%
Vorteile
  • tolles Display
  • großer Funktionsumfang
  • Lauf-Metriken
  • Garmin Pay
Nachteile
  • kein Profil für Multisport / Triathlon
  • kein Training Load / Training Readiness
  • einfaches Material

Ergebnis des Tests zusammengefasst

Garmin bietet mit der Forerunner 165 eine Sportuhr, die sich zwar dem Laufsport verschreibt und dort die meisten Funktionen bietet, für viele andere Sportarten aber gleichermaßen geeignet ist. Überzeugt haben mich das tolle Display und der gesunde Mix an Funktionen, die Garmin den deutlich teureren Modellen entnommen hat. Vermissen lässt die Forerunner 165 wenig und dennoch ist die Entscheidung für die Uhr keine leichte.

Gute Alternativen gibt es bei Garmin und der Konkurrenz – eine wirkliche Nische hat Garmin mit der Forerunner 165 nicht besetzt. Und dennoch ist es das Gesamtpaket, das die Forerunner so attraktiv für einen Einstieg in Garmins Sport-Segment macht.

Forerunner 165 – Was ist neu und bemerkenswert?

In der Regel entwickeln sich in einer Produktlinie die Uhren von Generation zu Generation weiter: Aus einer Forerunner 245 wird eine Forerunner 255, wird eine Forerunner 265.

Entsprechend leicht fällt der Vergleich zwischen den einzelnenn Generation. Bei einer gänzlich neuen Produktlinie lohnt in Folge nur der Blick nach links und nach rechts, um das neuen Modell besser einzuordnen. Dort finden sich entsprechend die günstigere Forerunner 55 und die teurere Forerunner 265.

  • Abgrenzung zur Forerunner 55

    Die Forerunner 55 ist mittlerweile drei Jahre alt. In der Welt der Wearables liegen damit Lichtjahre zwischen den Produkten.

    Am auffälligsten ist der Unterschied bei den Displays der beiden Uhren. Die Forerunner 55 bietet ein 1,04″ großes, transflektives MIP-Display, die Forerunner 165 ein 1,2″ großes, touchfähiges AMOLED-Display mit deutlich höherer Auflösung.

    Den Funktionsumfang beider Uhren zu vergleichen, spare ich mir an dieser Stelle – es wäre ein Vergleich wie Tag und Nacht, auch weil die Forerunner 165 die Elevate-Sensorik der vierten Generation verbaut hat, die Forerunner 55 auf die dritte Generation zurückgreifen muss.

  • Abgrenzung zur Forerunner 265

    Leichter fällt da die Abgrenzung zur größeren Forerunner 265, die erst im März 2023 erschienen ist.

    Fangen wir wieder beim Display an: Hier verbaut Garmin im Wesentlichen das gleiche touchfähige AMOLED-Display. Die Forerunner 265 wird jedoch in zwei verschiedenen Größen mit 1,1″ und 1,3″ Display angeboten.

    Funktionell bietet die Forerunner 165 naturgemäß weniger als die höherwertige Forerunner 265. Als Käufer des neuen Modells muss man auf folgende Funktionen verzichten:

    • Multiband-GPS
    • Training Readiness
    • Training Status
    • Training Load
    • Support für Multisport / Triathlon
    • Größerer Umfang an Sportprofilen
    • Sat-IQ
    • An Neigung angepasste Pace
    • Anbindung von Power Metern / Smart Metern

    Die Liste ist bei weitem nicht vollständig, würde sich aber im Detail verlieren. Das sind jedenfalls die wesentlichen Funktionen, die die Forerunner 165 nicht bietet.

  • Features der Forerunner 165 im Überblick

    Schaut man sich die Unterschiede zur Forerunner 265 an, ist die Liste recht lang und täuscht darüber hinweg, dass für die allermeisten Sportler die Forerunner 165 eine außerordentlich vollständige Sportuhr ist. Ja, es fehlen ein paar ausgefallene Metriken und Funktionen, aber nichts, was man in den ersten Monaten, wenn nicht Jahren vermisst.

    Vor diesem Hintergrund liste ich euch hier kurz die wesentlichen Merkmale der Forerunner 165 auf, bevor wir uns an die Details machen:

    • 1,2″ AMOLED-Display (touchfähig, gehärtetes Glas)
    • 39 g leichtes Plastikgehäuse mit Silikonarmband
    • Elevate V4 Sensorik
    • Multi-GNSS (GPS, GLONASS, Galileo, etc.)
    • Garmin Pay
    • Wiedergabe von Musik (MP3, Spotify, Amazon Music, Youtube Music, Deezer)
    • Barometrischer Höhenmesser

Unboxing und erster Eindruck

Die Forerunner 165 wird von Garmin wie üblich in einem kleinen grauen Karton-Würfel vertrieben, dessen Äußeres der Name und das Produktbild der Sportuhr prägt. Die Uhr ist in den Farben Türkis, Beere, Weiß und Schwarz erhältlich.

Inhalt der Verpackung

In der Verpackung ist wenig Überraschendes zu finden, so dass ich mich hier kurz fasse:

  • Garmin Forerunner 165
  • Armband (Umfang: 126 – 203 mm)
  • USB-Ladekabel (USB-C auf propietär)
  • Garantie-/Sicherheitshinweise

Beim Ladeanschluss setzt Garmin seit Jahr und Tag auf den selben 4-poligen Anschluss. Neu ist allerdings der USB-C-Anschluss, der das andere Ende des Kabels bildet.

Forerunner 165 mit viel Kunststoff

Insgesamt ist die Verarbeitung der Forerunner 165 gut. Das viele Plastik ist der Forerunner-Serie eigen und sorgt für ein geringes Gewicht und gleichzeitig für ein nicht ganz so hochwertiges Erscheinungsbild.

Rückseite der Forerunner 165 Forerunner 165 in seitlicher Ansicht

Gehäuse, Rückseite und Knöpfe – alles ist aus Kunststoff und dennoch ordentlich verarbeitet. Spaltmaße finden sich selten und wenn, dann sind sie gleichmäßig und gering.

Grundlegende Bedienung der Forerunner 165

Die Forerunner 165 weist das typische 5-Button-Design der meisten von Garmins Sportuhren auf. Zwei der drei Knöpfe auf der linken Seite dienen vornehmlich der Navigation durch Menüs und Funktionen, der dritte Knopf dem manuellen Ein- und Ausschalten des Displays.

Klassische 5-Button-Design der Forerunner 165

Mit den Knöpfe an der rechten Gehäuseseite lassen sich

  • Funktionen auswählen
  • Menüpunkte anspringen
  • Funktionen beenden
  • Zurückspringen

Gleichzeitig kann die Forerunner 165 auch vollständig über das Touch-Display gesteuert werden. Die Wahl liegt bei euch.

Display der Forerunner 165

Weil es gerade passt, lasst mich kurz ein paar Eindrücke zum AMOLED-Display teilen:

Forerunner 165 mit aktiviertem Display

Das Display bietet mit 1,2″ das Mittelmaß zwischen der Forerunner 265S und der Forerunner 265. Eingangs hatte ich gedacht, ein 1,3″ großes Display wäre nicht schlecht, und doch macht das kleinere Display an meinem Handgelenk eine tolle Figur.

Überzeugend fallen der Kontrast, die Farben und die Helligkeit des Displays aus. Selbst im direkten Sonnenlicht lassen sich die Inhalte wunderbar ablesen.

Damit das Display in der Nacht nicht das Schlafzimmer erhellt, regelt die Uhr die Helligkeit auf eine niedrigere Stufe. Die „Nachtzeiten“ lassen sich pro Wochentag einzeln einstellen.

Einstellungen für Nachtzeiten Einstellung für die Helligkeit des Displays

Auch eine Taschenlampe bietet die Uhr. Zwar nicht so leistungsfähig wie bei Fenix 7 und Epix 2, aber für den einen oder anderen Zweck sicherlich zu gebrauchen.

Watchfaces (d.h. um Funktionen angereicherte Ziffernblätter) gibt es mittlerweile zahlreich – entweder vorinstalliert oder über Connect IQ nachträglich auf die Uhr gespielt.

Vorinstalliertes Watchface 1/2 Vorinstalliertes Watchface 2/2

Ausgehend vom Watchface gelangt man über die Hoch-/Runter-Tasten bzw. durch Wischen nach oben/unten zu den Übersichten. Das sind winzige, dreizeilige Ansichten zu jeweils einer ermittelten Metrik, z.B. dem HFV-Status oder der Anzahl der Schritte.

Widgets auf der Forerunner 165
Widgets auf der Forerunner 165 Widgets auf der Forerunner 165

Durch Antippen oder Auswahl per Knopf gelangt man zu den passenden Detailansichten. Das Display spielt seine Stärken dank der hohen Auslösung aus.

Detailansicht der ermittelten Schritte des Tages Detailansicht der ermittelten Schritte des Woche Detailansicht der ermittelten Schritte des Woche

Die gleichen Informationen finden sich natürlich auch in der Connect App, die Garmin für iOS und Android kostenlos anbietet.

Funktionen im Alltag

Viele Funktionen erhält die Forerunner 165 von den größeren Modellen. Zu den Neueren gehören auch der HFV-Status, den die Uhr während des Schlafs ermittelt. Um vergleichbare Werte zu erhalten, ist erst einmal Geduld gefordert, denn die erste 19 Nächte benötigt die Uhr, um eine Baseline zu ermitteln.

HFV-Status - Durchschnitt der letzten 7 Tage

Anschließend wird der HFV-Status entweder in den Übersichten oder als Teil des Morning Reports angezeigt.

Zur Erinnerung: Die Herzfrequenzvaribilität (HFV) gibt Auskunft darüber, welchen zeitlichen Unterschied es zwischen zwei aufeinanderfolgenden Herzzschlägen gibt. Dabei deuten höhere Werte auf eine bessere Anpassbarkeit hin – alles aber im Kontext der eignen Baseline. Ein Mensch mit einer HFV von 65 ms ist nicht zwingend gesünder oder belastbarer als ein Mensch mit einer HFV von 30 ms.

Die Uhr stellt den Mittelwert der letzten Nacht und den Vergleich mit dem Mittelwert der letzten vier Wochen dar.

HFV-Verlauf der letzten Nacht HFV-Ausgangszustand

Auch hierfür finden sich in der App die Informationen. Vorteilhaft zeigt sich die App, wenn man die Daten längerer Zeiträume auswerten möchte.

Das bringt mich zum Morning Report, der neben dem HFV-Status in einfacher Form und Weise die wichtigsten Werte (des gestrigen Tages, der Nacht und des anstehenden Tages) zusammenfasst.

Morning Report

Dazu gehört auch die Auswertung des Schlafes unterteilt in Schlafphasen und Schlafdauer. Beides ist in meinen Augen nachvollziehbar, aber eben auch nur eine Indikation. Ein richtiges Schlaflabor liefert natürlich die deutlich genaueren Werte.

Anzeige mit Auswertung des Schlafs
Anzeige mit Auswertung der zeitlichen Verteilung der Schlafphasen Anzeige der zeitlichen Abfolge der Schlafphasen Anzeige der Schlafstadien der letzten Tage

Erneut erlaubt die Uhr den Blick in die jüngste Vergangenheit – die App hingegen Zusammenfassung auf Wochen-, Monats- oder Jahresebene.

Apropos Schlaf: Dieser sorgt dafür, dass eure Energiereserven wieder aufgefüllt werden. Diese stellt Garmin in Form der Body Battery da, die sich über den Tag – insbesondere bei hohem Stress und Aktivitäten – wieder entlädt.

Anzeige der Body Battery Nap Detection: Erkanntes Nickerchen

Aber nicht nur der Schlaf während der Nacht sorgt für neue Energie, auch Schläfchen am Tag erkennt Garmin mit der Nap Detection recht zuverlässig.

In der Music-Variante erlaubt die Forerunner 165 das Abspeichern und vor allem das Abspielen von Musik über per Bluetooth gekoppelte Kopfhörer oder Lautsprecher. Das Koppeln mit Kopfhörern von Shokz, Jabra und Soundcore hat jedenfalls ohne Probleme funktioniert.

Anzeige der Musikwiedergabe auf der Forerunner 165 Music

Nicht nachvollziehen kann ich die kritischen Stimmen zur Wiedergabequalität, die man hier und da lesen kann. Ganz ehrlich: Es ist ein tolles Goodie, um beim Sport für Unterhaltung und Ablenkung der eigenen Schnappatmung zu sorgen. Da mache ich mir persönlich keine Gedanken, ob der Sony Walkman NW-A306 nicht um Längen besser klingt. Zuhause im Sessel mag der Anspruch ein anderer sein, auf der Laufstrecke zählen andere Aspekte und da bin ich froh, mein Smartphone zuhause zu lassen, wenn es nur der Musik diente.

Forerunner 165 beim Sport

Wer sich ein Forerunner-Modell zulegt, der hat zu einem gewissen Grad immer den Sport im Fokus und gemessen am Preis kann die Forerunner 165 hier problemlos überzeugen.

Gestartet wird der Sport-Modus durch Drücken der rechten oberen Taste. Hier finden sich zahlreiche Sport-Profile, auch wenn die Liste überschaubarer ist als bei Garmins höherpreisigen Modellen oder der Konkurrenz.

Sportmodus mit Auswahl der Sportprofile

Neben den wesentlichen Sportarten bietet die Forerunner 165 auch Exoten wie z.B. Pickleball und Padel.

Neben der reinen Dokumentation dient ein Sportprofil gleichzeitig als logische Klammer für die Einstellungen, die bei Auswahl des Profils Anwendung finden sollen.

Datenseite mit einem Datenfeld Datenseite mit 2 Datenfeldern Datenseite mit 3 Datenfeldern Datenseite mit 4 Datenfeldern

Dazu zählen u.a. die Datenfelder, von denen sich zwischen 1-4 auf eine Datenseiten packen lassen. Zur Auswahl stehen zahlreiche aktuelle und gemittelte Werte, aber auch kleine Charts, die sich einblenden lassen.

Auswahl von Datenfeldern

Eine Besonderheit stellen die Laufmetriken und die Laufleistung dar, weil sie für eine Einsteiger-Uhr durchaus Seltenheitswert haben.

Wie üblich lassen sich auch Alarme einrichten, die ein zielgerichtetes Training (z.B. nach Herzfrequenz, Pace oder Laufleistung) erlauben.

Apropos zielgerichtetes Training: Neben den freien Trainingsmodi schlägt die Forerunner 165 auch Trainingseinheiten vor, die sich an euer Leistung und der Belastung der vergangenen Tage orientiert.

Tägliche Trainingsempfehlung

Ich kann für das Laufen sagen, dass die Empfehlungen hier und da wertvoll sind, manchmal aber auch ein Stirnrunzeln hervorrufen: Acht Minuten pro Kilometer ist mir deutlich zu langsam und ein Tempo von 5:30 Minuten selbst bei nur 25 Minuten Gesamtdauer für mich schon sehr sportlich.

Weil ich ein paar Testdaten für diesen Bericht brauchte, wurde die Empfehlung von mir freundlich aber bestimmt missachtet.

Neben den Trainingsvorschlägen von Garmin lassen sich in Garmin Connect eigenen Training ablegen und vor dem Beginn der Aufzeichnung aufrufen. Intervalle oder das Verfolgen einer Route sind so problemlos möglich.

Intervall-Training Verfolgung einer Route

Kurz zur Einordnung: Die Forerunner 165 erlaubt das Nachlaufen von Breadcrumb-Trails, d.h. reine Streckenangaben, ohne dabei Bezug auf Kartenmaterial zu nehmen oder dies darzustellen. Im Grunde folgt man einer virtuellen Linie auf dem Boden.

Routen lassen sich in Garmin Connect, aber auch Drittplattformen, wie z.B. Komoot definieren und auf die Uhr übertragen. Absolvierte, aber nicht vorab explizit definierte Routen lassen sich zu einem späteren Zeitpunkt als Streckenvorgabe verfolgen.

Anzeige während der Aufzeichnung

Während der Aufzeichnung kann man per Buttons durch die Datenseiten blättern. Das ganze funktioniert auch per Touchgesten, die ich aber gerne deaktiviert lasse.

Nach dem Ende der Aufzeichnung synchronisiert Garmin die Forerunner 165 automatisch mit der App bzw. der Cloud, so dass sich die Auswertung eines Trainings (aber auch der Tages-Metriken) am Handgelenk, dem Smartphone oder dem Tablet betrachten lässt.

Auswertung einer Aufzeichnung auf der Uhr
Anzeige der Auswertung der Pace auf der Uhr Anzeige der Auswertung des Puls auf der Uhr Anzeige der Auswertung der Pulsbereiche auf der Uhr Anzeige der Auswertung der Laufleistung auf der Uhr Anzeige der Auswertung der Leistungsbereiche auf der Uhr Anzeige des Training Effecs auf der Uhr

Im Grunde gibt es die allermeisten Daten bereits auf der Uhr zu sichten. Kommen Daten weiterer gekoppelter Sensoren dazu, dann lohnt der Blick in die übersichtlichere App. Garmin gönnt sich zudem den Luxus die Daten auch über das Web-Portal von Garmin Connect sichtbar zu machen.

Neben der eingangs sehr textlastigen Auswertung in der App, gibt es die Daten ansehlicher auch in Diagrammen dargestellt:

Um Zusammenhänge besser sichtbar machen zu können, lassen sich verschiedene Kurven übereinander legen.

Damit kann man hübsche Ansichten zaubern, die zum Angeben im Freundes- und Familienkreis einladen :)

Ein Schritt zurück zu Sensoren: Die Forerunner 165 unterstützt sowohl die Kopplung von externen Sensoren via Bluetooth bzw. ANT+. Gleichzeitig kann auch die Forerunner 165 als externe Sensor fungieren und die Herzfrequenz über BLE oder ANT+ an weitere Konsumenten übertragen.

Genauigkeit bei der Ermittlung der Standortdaten

Mit GPS, GLONASS und Galileo unterstützt die Forerunner 165 die wichtigsten Satellitensysteme. Im Vergleich zu den teureren Modellen muss man jedoch auf Multiband, d.h. die gleichzeitige Nutzung des L1- und L5-Frequenzbandes verzichten.

Einstellungen der Positionierungssysteme / GNSS

In herausfordernden Umgebungen (z.B. Berge, Gebiete mit enger und hoher Bebauung oder dicht belaubte Wälder) muss man auf ein bisschen Genauigkeit verzichten, denn das zweite Signal kann nicht zum Korrigieren von Laufzeitfehlern genutzt werden. In den allermeisten Situationen braucht es Multiband-GPS für den Laufeinsteiger nicht.

Weil viele Nachfragen mich erreichen: Multiband-GPS erhöht nicht die Genauigkeit von GPS, sondern verringert die Fehler, die im Wesentlichen durch Reflexion der Signale entstehen können.

Natürlich war ich auch mit der Forerunner 165 unterwegs und habe die dabei gegen folgende Sportuhren antreten lassen:

Dichte Bebauung sucht man hier vergeblich und mit Bergen kann das Berliner Umland auch nicht dienen, dafür aber mit Abschnitten durch den Wald, durch Wohngebiete und übers offene Feld.

Streckenaufzeichnung mit der Forerunner 165

Schaut man sich die Aufzeichnung von oben an, liegen alle Teilnehmer recht nah beieinander. Nur die Ignite 3 von Polar beschreitet eigene Wege und manchmal lässt sich die Forerunner 245 davon anstecken.

Streckenaufzeichnung mit der Forerunner 165

Und eigentlich ist es egal, wo man mit der Forerunner 165 laufen geht, die Ergebnisse hinterlassen stets einen guten Eindruck, auch wenn man den Eindruck nicht los wird, dass Garmin die Werte mehr glättet als die Konkurrenz.

Aber lasst uns mal einen detaillierteren Blick auf den folgenden Lauf werfen.

Streckenaufzeichnung mit der Forerunner 165

Schaut man genauer hin, stellt man fest, dass auch die Forerunner 165 nur mit Wasser kocht. Will heißen, das die Uhr sich hier und da ein paar Meter neben der Straße wähnt. Und damit meine ich nicht den Fußweg, sondern die Vorgärten der Reihenhäuser. Das ist kein spezielles Problem der Sportuhren, sondern ein Problem der Genauigkeit von GPS im Allgemeinen.

Streckenaufzeichnung mit der Forerunner 165

Insgesamt sind die Ergebnisse aber gut bis sehr gut, denn das neue Modell von Garmin leistet sich wenige Ausreißer und bietet eine konstante Leistung.

Streckenaufzeichnung mit der Forerunner 165

Selbst den Abschnitt durch den mittlerweile stark belaubte Wald absolviert die Uhr ohne Probleme.

Streckenaufzeichnung mit der Forerunner 165

In allen Disziplinen zeigt sich die Forerunner 165 in meinen Augen stark. Wirkliche und vor allem beständige Ausreißer finden sich bei den Aufzeichnungen nicht. Wenn sie mal daneben liegt, dann nur für kurze Zeit und selbst dann befindet sie sich in bester Gesellschaft auch zu deutlich teureren Modellen.

Genauigkeit bei der Aufzeichnung der Herzfrequenz

Neben der Genauigkeit beim Streckenverlauf triggert kein Thema die Menschen mehr, als die Genauigkeit bei der Aufzeichnung der Herzfrequenz. Auch hier musste sich die Forerunner 165 gegen Modelle von Polar, Coros und die Forerunner 245 messen. Die Cheetah Pro von Amazfit hingegen hat die Daten des Polar H10 Brustgurts aufgefangen, der trotz seines Alters einen der genausten und zuverlässigsten Sensoren bietet. Auch deshalb nehme ich ihn gerne als Referenz für die Bestimmung von r².

Lasst uns auf eine paar Läufe mit Warm-Up, Intervallen und Cool-Down schauen.

Vergleich der Aufzeichnung der Herzfrequenz

Und als ob mich der H10-Brustgurt lügen strafen möchte, leistet er sich zum Beginn der Aufzeichnung gleich einen Aussetzer. Gurt verrutscht oder Kontakte noch nicht feucht genug – das lässt sich heute nicht mehr sagen. Nach ein paar Minuten hat der Brustgurt sich wieder gefangen.

Die Sportuhren hingegen liegen alle recht nah beieinander. Schaut man sich die Differenz zum Brustgurt an und blendet den Ausreißer zu Beginn einmal aus, sieht man eine typische Verschiebung entlang der Zeitachse, d.h. der PPG-Sensor der Uhr ist ein bisschen träger bei der Ermittlung der Herzfrequenz.

Vergleich der Aufzeichnung des Puls Vergleich der Aufzeichnung des Puls

Interessant ist, dass die Forerunner 245 mit dem älteren Elevate-Sensor der dritten Generation nahezu identische Werte im Vergleich zum Elevate-Sensor der vierten Generation liefert.

Vergleich der Aufzeichnung des Puls

Wie nah die Werte des Brustgurts und die der Sportuhren beieinander liegen, zeigt das Bestimmtheitsmaß r². Je näher der Wert an der 1 liegt, desto besser „folgen“ die Sportuhren dem Brustgurt.

Vergleich der Aufzeichnung des Puls Vergleich der Aufzeichnung des Puls Vergleich der Aufzeichnung des Puls Vergleich der Aufzeichnung des Puls

Aufgrund des trägeren Verhaltens liegt die Forerunner 165 mit einem Wert von 0,905 im Vergleich zu den anderen Sportuhren hinten. Am besten trifft noch die Coros Pace 3 die Vorgaben des Brustgurts. Es sind aber nur graduelle Unterschiede.

Vergleich der Aufzeichnung des Puls

Neuer Lauf, neues Glück – und die ersten Hinweise, dass bei den Intervallen das trägere Verhalten der Forerunner 165 wieder zum Vorschein kommt.

Vergleich der Aufzeichnung des Puls

Auch hier zeigt sich, wie nah die beiden Generationen der Elevate-Technologie beieinander liegen. Die schnellen Pulswechsel bei den Intervallen nimmt die Forerunner 165 weniger schnell wahr.

Vergleich der Aufzeichnung des Puls

Die ältere Technik der Forerunner 245 ist oftmals näher an den Werten des HF-Brustgurts dran.

Vergleich der Aufzeichnung des Puls
Vergleich der Aufzeichnung des Puls Vergleich der Aufzeichnung des Puls Vergleich der Aufzeichnung des Puls Vergleich der Aufzeichnung des Puls

Wie beim vorherigen Lauf nimmt die Forerunner 165 mit 0,941 den letzten Platz im Vergleich der Bestimmtheitsmaße ein. Die Pace 3 von Coros ist wieder der Leistungsgewinner mit 0,984. Wieder sind es nur graduelle Unterschiede und alle Uhren liefern solide Ergebnisse.

Fehlen die raschen Pulswechsel (z.B. bei einem normalen Dauerlauf), bewegen sich alle Modelle auf Augenhöhe. Ausreißer leisten sich weder die Forerunner 165 noch die anderen Modelle.

Unterm Strich ist die Leistung der Forerunner 165 gut bis sehr gut.

Tragekomfort

Nach 60 Tages des Testens kann ich auch etwas zum Tragekomfort beitragen. An sich ist der nicht schlecht: Die Uhr ist leicht, klein und fällt im Alltag nicht auf.

Probleme hat mir das Armband bereitet, und ich kann nicht einmal genau sagen warum: Deutlich öfter als z.B. das breite Armband einer Polar Vantage V3 (Testbericht) hat das schmale 18-mm-Silikonarmband für Hautirritationen gesorgt.

Forerunner 165 am Handgelenk Forerunner 165 am Handgelenk

Die Haut unter dem Armband war viel häufiger feucht und das Armband hat trotz normalen Sitzes gerieben. Schon nach 3 Wochen habe ich die Forerunner 165 immer wieder zwischen linken und rechtem Handgelenk wechseln müssen, um dem einen oder anderen Handgelenk Zeit zur Erholung zu bieten.

Am Ende waren beide Handgelenke deutlich gekennzeichnet.

Die Erfahrungen anderer Nutzer zeigen, dass es jedoch keine generelles Problem der Forerunner-Uhr oder von Garmin ist. Es ist mein persönliches Problem mit schmalen Armbändern aus Silikon zu sein. Wem es da ähnlich geht, dem rate ich dringend zu Nylonarmbändern, die es auch in den passenden Größen für die Forerunner 165 gibt. Damit gehören die Probleme der Vergangenheit an.

Akkuleistung

Ich scheue mich immer ein bisschen die Akkuleistung im Details zu bewerten. Die hängt von so vielen Faktoren ab (u.a. Always-On, Anzahl Aktivierungen, Displayhelligkeit, Ausschaltzeit, GNSS-Systeme, Musikwiedergabe etc.), dass sich wahrscheinlich keine zwei gleichen Szenarien sinnvoll finden lassen.

Als Smartwatch betrieben und mit gestenbasierter Display-Aktivierung kommt man problemlos durch eine volle Woche. Garmin gibt die Laufzeit mit bis zu 11 Tage an. Weil ein Wochenende aber immer ein regelmäßiger Anlass ist die Uhr zu laden, mache ich das in der Regel im Abstand von sieben Tagen.

Eine komplett leerer Akku braucht etwa 100 Minuten bis er wieder vollständig geladen ist. Dann bietet er auch ausreichend Strom für viele Stunden der Aufzeichnung, auch unter Verwendung mehrerer GNSS.

Wer es ganz genau wissen will, der kann sich versuchen bei Garmins Aufstellung einen Eindruck zu verschaffen.

Ergebnis des Garmin Forerunner 165 Tests

Wertung: 92%
Unsere Wertung: 92%
Vorteile
  • tolles Display
  • großer Funktionsumfang
  • Lauf-Metriken
  • Garmin Pay
Nachteile
  • kein Profil für Multisport / Triathlon
  • kein Training Load / Training Readiness
  • einfaches Material

Nach 60 Tagen des Testens präsentiert sich die Forerunner 165 nicht nur auf dem Papier als außergewöhnlich gut ausgestattete Sportuhr. Gerade Laufeinsteiger und selbst ambitionierte Freizeitläufer werden keine Funktionen vermissen, wenn das Laufen an sich im Vordergrund steht. Selbst wer seine Ansprüche mit der Zeit steigert, findet in der Forerunner 165 einen guten Trainingspartner. Die Möglichkeiten der strukturierten Trainingsplanung unter Berücksichtigung von Trainingslast und Erholung, bleibt jedoch den größeren Modellen vorbehalten.

Auch wenn Garmin die Uhr im Fokus des Laufsports platziert, sie ist ein ebenso guter Begleiter für viele, viele andere Sportarten. Allein sie bietet beim Laufsport den größeren Funktionsumfang.

Mit dem AMOLED-Display, der Bedienung per Touch, aber eben auch per Tasten vereint Garmin in meine Augen die besten Ansätze zur Nutzung der Uhr. Da fühlen sich die zwei Knöpfe der ansonsten recht ähnlichen vivoactive 5 schon fast ein wenig einschränkend an.

Am meisten dürfte der Uhr dennoch die Konkurrenz zu schaffen machen. Für den Preis und gemessen an den Funktionen für den Alltag, finden sich zawr wenige Alternativen, wer jedoch weniger die eierlegende Wollmilchsau benötigt, findet zahlreiche und teilweise günstigere Alternativen. So sind auch die Modelle Pace 3 von Coros, Ignite 3 bzw. Pacer Pro von Polar und die Cheetah Pro von Amazfit durchaus empfehlenswert und teilweise noch einmal deutlich günstiger.

Garmin Forerunner 165 Music - Fakten

1,20 Zoll
OLED (farbig)
390 × 390 Pixel
325 PPI
20Tage (Energiesparmodus)
11Tage (Smartwatch)
19Stunden (GPS)
17Stunden (GNSS alle)
43,0 × 43,0 × 11,6 mm
39 g (mit Armband)
Funktionen
Display / Bedienung
Akkulaufzeit
Gesamt

Bewertung

Funktionsumfang

Aktivität Gesundheit Sport Smarte Funktionen Konnektivität Standort Musik 100 75 86 67 67 75 100
  • Funktionen

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  • Sportprogramme / -funktionen

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  • Sensoren

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  • Ortungsdienste

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  • Konnektivität

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  • Sonstiges

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Offenlegung / Werbung: Das Produkt wurde mir auf meine Anfrage hin für den Test der/des Forerunner 165 von Garmin kostenlos zur Verfügung gestellt. An den Inhalt des Testberichts wurden keine Bedingungen geknüpft. Der Inhalt des Testberichts spiegelt somit vollständig meine eigene, unvoreingenommene Meinung und Erfahrung mit dem Produkt wider.

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Inhaltsverzeichnis

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Suunto Race Test – Sportuhr für gesteigerte Ansprüche https://www.fitness-tracker-test.info/suunto-race-test/ https://www.fitness-tracker-test.info/suunto-race-test/#respond Fri, 12 Apr 2024 18:19:27 +0000 https://www.fitness-tracker-test.info/?p=20042 Suunto hat mit der Race eine Sportuhr auf den Markt gebracht, die in vielerlei Hinsicht an die Suunto Vertical erinnert und dennoch etwas ganz Eigenes ist. Um es vorwegzunehmen, die Race ist die vielleicht beste Sportuhr, die Suunto bisher auf den Markt gebracht hat. Ich will ehrlich sein: Lange Zeit habe ich um Suunto einen

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Suunto hat mit der Race eine Sportuhr auf den Markt gebracht, die in vielerlei Hinsicht an die Suunto Vertical erinnert und dennoch etwas ganz Eigenes ist. Um es vorwegzunehmen, die Race ist die vielleicht beste Sportuhr, die Suunto bisher auf den Markt gebracht hat.

Suunto Race

Suunto Race

Ich will ehrlich sein: Lange Zeit habe ich um Suunto einen Bogen gemacht. Das Angebot an Sportuhren erschien mir sehr speziell und der Kontakt zum Hersteller bzw. den Agenturen im Grunde nicht aufzubauen. Das hat sich mittlerweile gewandelt und ich hatte die Chance das neue Modell Race zwei Wochen lang zu testen.

Hinweis: Wer hier häufiger vorbeischaut, der weiß, dass ich bei den Testberichten viel Wert aufs Detail lege. Das scheint der Suchmaschine mit dem „G“ mittlerweile aber nicht mehr zu gefallen. Ich fasse den Testbericht daher ein bisschen kürzer, denn was nützt es wenn er lang ist und dennoch nicht gefunden wird. Lasst euch nicht davon abhalten in den Kommentaren Fragen zu stellen, wenn etwas nicht ausreichend adressiert ist. In diesem Sinne – auf geht’s!

Suunto Race – Specs im Überblick

Race Race Titan Vertical
Display OLED (farbig) OLED (farbig) LCD (farbig)
Displaygröße 1,43" 1,43" 1,40"
Displayschutz Saphirglas Saphirglas Saphirglas
Auflösung | PPI 466 × 466 | 326 466 × 466 | 326 280 × 280 | 200
Abmessungen 49,0 × 49,0 × 13,3 mm 49,0 × 49,0 × 13,3 mm 49,0 × 49,0 × 13,6 mm
Gewicht 83 g mit Armband 69 g mit Armband 74 g mit Armband
Wasserdichtigkeit 10 ATM 10 ATM 10 ATM
Material (Lünette) Edelstahl Titan Titan
Material (Gehäuse) Faserverstärktes Polymer Faserverstärktes Polymer Faserverstärktes Polymer

Unboxing und Verpackungsinhalt

Suunto vertreibt die Race in einer Verpackung, die verglichen mit anderen Produkten der letzten Jahre ihresgleichen sucht. Das liegt vor allem an dem hohen Format, das gar nicht so ausladend hätte sein müssen, da rund die Hälfte davon leer, also ungenutzt ist.

Verpackung der Suunto Race

Verpackung der Suunto Race

In Zeiten von Nachhaltigkeit und Umweltschutz hätte ich bei einem Hersteller aus dem Land der Bäume, Flüsse und Seen ein bisschen mehr (oder weniger, wie man es nimmt) erwartet.

Suunto Race in der Verpackung

Trotzdem ist die Aufmachung schick gemacht: Oben auf sitzt die Suunto Race. Interessanterweise ohne vormontiertes Armband, denn diese befindet sich in den diagonal angeordneten Schubfächern.

Diagonal angeordnete Fächer in der Verpackung Armband in 22 mm Breite

Dort findet sich auch ein bisschen Papierkram, ein paar Aufkleber und die kleine, magnetische Ladeschale, die noch mit einem USB-A-Stecker daherkommt.

Magnetische Ladeschale mit USB-A-Anschluss

Magnetische Ladeschale mit USB-A-Anschluss

Dank der Standard-Federstege ist das 22-mm-Armband schnell an den Uhr montiert. Werkzeug braucht es dazu nicht.

Erster Eindruck

Die Race gibt es in unterschiedlichen Farben in einer Edelstahl-und einer Titan-Variante.

Digitale Krone und Knöpfe der Suunto Race

Digitale Krone und Knöpfe der Suunto Race

Mir hat Suunto für den Test das Titan-Modell im Farbton „Charcoal“ zur Verfügung gestellt, entsprechend ist das Gehäuse kohlenschwarz, die Lünette und die Rückseite der Uhr silberfarben.

Markant fällt die Riffelung der Lünette und der Krone ist Auge. Ja, die Race hat eine digitale Krone, die die beiden ober- und unterhalb angebrachten Knöpfe ergänzt.

Geriffelte Lünette

Geriffelte Lünette

Das Display ist nahezu plan und wölbt sich nur am Rand ein kleines bisschen.

Planes Display

Planes Display

Einen besonders gelungenen Eindruck hinterlässt die Verarbeitung. Da gibt es nichts auszusetzen, weil sich Spaltmaße eigentlich nicht finden lassen und wenn man mal welche ausmacht, dann sind sie gering und gleichmäßig.

PPG-Sensor Armband und Verschluss der Suunto Race

Anders als manch andere Sportuhr fällt die Suunto Race mit einer angenehmen Schwere von 69 Gramm auf. Die Edelstahl-Variante bringt sogar 84 Gramm auf die Waage.

Suunto Race am Handgelenk

Suunto Race am Handgelenk

Ja, es gibt leichtere Sportuhren, aber mich hat das Gewicht in keinem Moment gestört.

Funktionen der Suunto Race

Wie immer lassen sich die Funktionen von Wearables recht gut den Funktionsfeldern

  • Alltag
  • Gesundheit
  • Sport

zuordnen. Je nach Hersteller und Modell liegt der Fokus mal auf dem einen, mal auf dem anderen Bereich. Und neben diesen drei gesetzten Funktionsfeldern kommt – wie hier bei der Suunto Race – auch gerne einmal das Funktionsfeld „Navigation“ dazu.

Lasst uns aber erst einmal einen Blick auf die Bedienung werfen.

Grundlegende Bedienung

Neben der eingangs genannten digitalen Krone und den flankierenden Knöpfen, bietet die Race ein touchfähiges Display, das im Test recht präzise auf die Eingabe reagiert hat. Getrübt hat meine Freude das teilweise recht träge Verhalten des Benutzeroberfläche. Da ist definitiv Luft nach oben und mitunter auch wirklich ein Punkt der in dieser Preisklasse nicht sein muss, vielleicht nicht sein darf.

Wann immer es geht und nicht völlig sinnfrei umgesetzt bin, bin ich ein Fan von Kronen und Knöpfen. Das Display bleibt auf Dauer einfach sauberer und wenig nervt mich mehr als Fingerabdrücke und Schlieren auf dem Glas.

Widgets mit zusammengefassten Werten

Widgets mit zusammengefassten Werten

Durch die Menüs oder Widgets navigiert man also wahlweise per Touchscreen, Buttons oder digitaler Krone. Da bleiben wenig Wünsche offen, auch wenn die Menüführung an sich immer noch ein bisschen Verwirrung stiftet.

Damit nicht mehr Informationen als nötig angezeigt werden, lässt sich die Auswahl der Widgets einschränken.

Auswahl anzuzeigender Widgets

Auswahl anzuzeigender Widgets

Zur vorherigen Ansicht gelangt man durch Wischen nach rechts zurück.

Navigation / Offline-Karten

Trotz der vielen Neuerungen sieht man dennoch immer wieder, an welchem Modell sich die Suunto Race orientiert und so bietet auch das neue Modell die integrierten Offline-Karten und Navigationsfähigkeiten der Suunto Vertical (Testbericht).

Auf die Uhr gelangt das Kartenmaterial über die Suunto App, die es für Android und iOS in den jeweiligen Stores kostenlos zum Herunterladen gibt.

Download von Kartenmaterial

Die Umsetzung gehört zu den besten am Markt, denn das Kartenmaterial lässt sich – wenn gewünscht – sehr differenziert herunterladen. Wer nur einen kleinen Kartenausschnitt braucht, der braucht nicht die ganzen Kartendaten eines Landes herunterladen. Bei Garmin und Polar sieht die Welt ganz anders aus.

Offline-Karten | Übersicht heruntergeladener Karten
Offline-Karten | Neue Karte zum Herunterladen auswählen
Offline-Karten | Auswahl des Landes
Offline-Karten | Auswahl der Region

Von der App gelangen die heruntergeladenen Karten dann per WLAN auf die Uhr. Aber nur, wenn diese über die Ladeschale extern mit Strom versorgt wird.

Im Gegensatz zur Cheetah Pro von Amazit (Testbericht) können mehrere Regionen auf der Uhr gespeichert werden.

Mit 16 GByte steht ausreichend Speicherplatz auf der Uhr zur Verfügung. Das Titan-Modell bietet sogar 32 GByte.

Nutzung des Kartenmaterials

Das Kartenmaterial kann während der Aufzeichnung einer sportlichen Aktivität oder über die Kompass-Funktion genutzt werden.

Auswahl anzuzeigender Widgets

Auswahl anzuzeigender Widgets

Wichtig an dieser Stelle ist noch mal darauf hinzuweisen, dass der Suunto Race zwar detailiertes Kartenmaterial zur Verfügung steht, dieses sich aus Sicht der Uhr nur um „bunte Bilder“ handelt.

Zwar kann sie dank der Standortermittlung den richtigen Kartenausschnitt auswählen und anzeigen, dass darauf Straßen, Wege und Hindernisse eingezeichnet sind, versteht sie nicht. In Folge kann sie selbständig keine Routenplanung vornehmen, sie kann aber die vorab auf die Uhr überspielte Routen über die Karten legen und auch auf bevorstehende Richtungsänderungen hinweisen.

StufeRouteRichtungswechselKarteBerechnung
Stufe 1+---
Stufe 2++--
Stufe 3+++-
Stufe 4++++

Gemessen an obiger Tabelle ist die Suunto Race eine Uhr mit Stufe-3-Fähigkeiten.

Kartendarstellung 25 Meter Kartendarstellung 100 Meter Kartendarstellung 200 Meter Kartendarstellung 500 Meter

Fünf Zoomstufen mit Maßstäben zwischen 25 und 500 Metern lassen viel Spielraum zu.

Die geplante Route wird als blaue Linie angezeigt, die tatsächlich absolvierte Route als rote Linie.

Hinweis beim Verlassen der geplanten Route Hinweis bei Rückkehr auf die geplante Route

Weicht man zu stark von der geplanten Route ab, informiert darüber die Uhr. Gleiches geschieht, wenn man den Weg auf die geplante Route wieder zurückgefunden hat.

Zurück zum Ausgangspunkt per Luftlinie

Findet man sich gar nicht mehr zurecht und möchte auf dem schnellsten Weg zum Ausgangspunkt zurück, unterstützt auch hier die Uhr.

Funktionen für den Alltag

Nach dem Ausflug zur Bedienung nun fix zurück zu den Funktionen für den Alltag. Das sind nicht allzu viele, denn in erster Linie ist die Race eine Sportuhr.

Weil Vertical und Race offenbar auf dem gleichen Betriebssystem aufsetzen, gleichen sie sich auch im Angebot der Funktionen für den Alltag:

  • Benachrichtigungen
  • Wetter
  • Stoppuhr / Timer
  • Alarme
  • Anrufe
  • Display-Taschenlampe

Die Benachrichtigungen vom Smartphone spiegelt die Suunto grundsolide auf die Race. Nicht adressiert hat der Hersteller jedoch die fehlende Unterstützung von Emojis. In Zeiten von Messengern und Co. ist das in meinen Augen ein Versäumnis. Wer in den Nachrichten eckige Kästen sieht, der darf im Original an dieser Stelle ein Emoji vermuten.

Benachrichtigungen in der Übersicht

Benachrichtigungen in der Übersicht

Die Alarme hat Suunto verbessert und erlaubt nun mehr als einen Alarm zu definieren. Weniger schön ist das Gepiepse der Uhr, das sich nach 80er Jahre Telespiele anhört.

Weil es bei den Funktionen wenig zu beschreiben gibt, lasse ich hier einmal die Bilder sprechen.

Aktuelles Wetter Wettervorhersage für die kommenden Stunden und Tage Anzeige der Luftqualität
Taschenlampen-Funktion

Taschenlampen-Funktion

Eingehende Anrufe auf dem Smartphone signalisiert die Uhr mit einer entsprechenden Anzeige und Vibration.

Funktionen für die Gesundheit

Bei den Funktionen für die Gesundheit sieht es ähnlich übersichtlich aus, wie bei den Funktionen für den Alltag. Wie es sich für eine gute Sportuhr gehört ist sie gleichermaßen Fitness Tracker, so dass auch die Pace folgende Werte ermittelt:

  • Schritte
  • Kalorienverbrauch
  • Herzfrequenz
  • Schlafphasen / -dauer
  • Ressourcen
  • Blutsauerstoffsättiung SpO2

Neu ist die detaillierte Darstellung der Schlafphasen auf der Uhr selbst.

Eine besondere Bedeutung kommt der Ermittlung der Herzfrequenzvariabilität (HFV) zu, die auch Hinweise auf körperlichen Stress, z.B. bei Krankheit, geben kann.

Widget: HRV
Textuelle Beschreibung des aktuellen HFV-Wertes Verlauf der Herzfrequenzvariabilität in den letzten sieben Tagen

Weil die HFV sehr individuell ist, muss für möglichst sinnvolle Vergleiche zunächst ein Mittelwert über 14 Nächte gebildet werden. Anschließend lassen sich Abweichungen vom Mittel erst deuten.

Widget: Schlafen Widget: Schlafen mit Darstellung der Schlafphasen

Alle hier genannten Punkte erledigt die Pace in ordentlichem Maße. Wer sich für die Uhr interessiert, der dürfte jedoch vor allem die sportlichen Aspekte der Sportuhr im Auge haben.

Funktionen für den Sport

Deutlich stärker tritt die Suunto Pace beim sportlichen Funktionsangebot auf.

Fangen wir mal bei den unterstützen Sportarten bzw. den Sportprofilen an. Davon bietet Suunto eine ganze Reihe an, wobei sich neben den üblichen Verdächtigen auch Randsportarten finden.

Wichtig zu wissen ist, dass die Sportprofile in erster Linie der Dokumentation von Aktivitäten und gleichzeitig eine Klammer für die Einstellungen der Uhr während einer Aufzeichnung sind. Wirklich Sportart spezifische Funktionen bietet die Uhr nur für die wenigsten Sportarten an.

Zum Sport-Menü gelangt man über den oberen Knopf oder durch Scrollen über die verschiedenen Anzeigen und Widgets hinweg.

Anzeige des Sport-Menüs

Das Sport-Menü zeigt die Liste der verfügbaren Sportarten und sortiert sie nach dem Datum der letzten Verwendung.

Anzeige des Sport-Menüs

Einmal angetippt gelangt man zu einer Ansicht auf der zum einen der Status des Akkus, des GNSS-Signals und des HR-Signals angezeigt wird, zum anderen sich die Aufzeichnung starten lässt.

Sport: Auswahl der Route Sport: Einstellungen für Intervalle Sport: Aktivieren der GhostRunner App

Zudem finden sich hier auch Möglichkeiten noch schnell eine Strecke zu laden, SuuntoPlus Apps zu nutzen und Einstellungen zur Kartendarstellung vorzunehmen.

Datenseiten und Datenfelder

Datenseiten und die darauf befindlichen Datenfelder lassen sich über die App pro Sportart konfigurieren. Leider besteht keine Möglichkeit die vorinstallierten Sportarten direkt zu ändern. Im Grunde muss man immer eine Kopie einer bestehenden Sportart anlegen und dann die gewünschten Änderungen einpflegen. In Folge gibt es dann die Sportart „Laufen“ auch zweimal auf der Uhr – wenn auch beim 2. Mal mit einem selbst gewählten, anderen Namen.

Erstellen eines neuen Sportprofils | Auswahl des Basisprofils
Erstellen eines neuen Sportprofils | Datenseite 1
Erstellen eines neuen Sportprofils | Datenseite 2
Erstellen eines neuen Sportprofils | Navigation

Das Angebot die Datenseiten zu definieren gestaltet Suunto großzügig. Von drei bis zu sieben Datenfeldern auf einer Datenseite ist alles drin. Zusätzlich lassen sich Datenseiten hinfügen, die Charts anzeigen.

Datenseite | Anzahl der Datenfelder
Datenseite | Grafik, Spalten und Intensitätszonen
Datenseite | Intervall 1/2
Datenseite | Intervall 2/2

Die Auswahl an Datenfeldern, also Metriken, die die Uhr erfässt ist verschwenderisch groß.

Nutzung von externen Sensoren

Noch ein Wort zur Nutzung von externen Sensoren, bevor wir uns die Ergebnisse von GPS- und HF-Verlaufswerten anschauen.

Die Suunto Race unterstützt zur Kopplung externer Sensoren ausschließlich Bluetooth. Auch wenn das ANT+ Geräte ausschließt, sollte das heute kein Problem mehr darstellen, weil die meisten ANT+ Sensoren auch Bluetooth unterstützen.

Der Kopplungswillen der Uhr sieht gut aus und die Pace verbindet sich problemlos mit externen HF-Sensoren, Sensoren für Laufmetriken und Sensoren aus dem Radsportbereich (u.a. Power Meter, Kadenz- und Geschwindigkeit).

Wie bei der Vertical schafft es die Uhr sich aber immer nur mit einem externen Sensor zu verbinden. Mehr sieht das Betriebssystem der Uhr aktuell nicht vor uns zu allem Überfluss werden weitere Sensoren nicht einmal gespeichert und die Namen der zur Verfügung stehenden Sensoren nicht sinnvoll angezezeigt.

Verbinden mit externem Sensor Verbinden mit externem Sensor Verbinden mit externem Sensor Verbinden mit externem Sensor Verbinden mit externem Sensor Verbinden mit externem Sensor

Abgesehen davon funktioniert die Nutzung von weiteren Sensoren aber wirklich gut. Es gab jedenfalls kein Gerät, dass sich nicht koppeln ließ und die Verbindung war stets stabil.

Batteriemodus

Die Sportuhr lässt für die Aufzeichnung sportlicher Aktivitäten die Auswahl unterschiedlicher Batterie-Modus zu. Damit lässt sich die Akkulaufzeit verlängern, gleichzeitig reduziert es die Nutzung bestimmter Features, die Frequenz der Positionsbestimmung und der Display-Helligkeit.

Es stehen folgende Modus zur Auswahl:

  • Leistung
  • Ausdauer
  • Ultra
  • Tour

Genauigkeit bei der Ermittlung des Standorts per GPS

Lasst uns mal auf die Genauigkeit bei der Ermittlung des Standorts und der Aufzeichnung von Strecken schauen. Auch wenn im Volksmund dafür immer GPS benötigt wird, fliegen mittlerweile deutlich mehr GNSS (Global Navigation Satellite Systems) um die Erde. Die Race unterstützt neben GPS auch GLONASS, Galileo, BeiDou und QZSS.

Die Race ist multiband-fähig und kann in herausfordernden Umgebungen durch Nutzung der Frequenzbänder L1 und L5 sogenannte Laufzeitfehler durch Reflexion von Satellitensignalen herausrechnen.

Entgegen der weitverbreiteten Meinung, nimmt mit der Multiband-Nutzung die Genauigkeit nicht zu, sondern der Fehler ab.

Genug der Einleitung, wir schauen mal auf die Leistung der Suunto Race, die sich mit ein paar anderen Sportuhren hat messen müssen.

Verbinden mit externem Sensor

Wie immer sieht aus großer Höhe alles recht gut aus. Ein paar Farbsäume deuten aber darauf hin, dass der ein oder andere Kandidat doch ein wenig vom Weg abweicht.

Verbinden mit externem Sensor

Schon zu Beginn kommen die Kandidaten ein wenig ins Straucheln. Die Pace 2 von Coros wähnt sich einmal in den Vorgärten, die Vantage V3 tut es ihr an anderer Stelle gleich. Insgesamt ist das Bild dennoch homogen und richtig fiese Ausreißer, die große Relevanz für die Gesamtstrecke bzw. die Pace haben, gibt es nicht. Was aber schon kurz nach Beginn des Laufes hervorzuheben ist, ist die stoische Konstanz mit der die Suunto Race auf dem Weg bleibt.

Verbinden mit externem Sensor

Der erste Eindruck kann sich im weiteren Verlauf festigen. Während mich Pace 2 und Vantage V3 links und rechts des Weges verorten, wählt die Race Mitte und zeigt auch hier den saubersten Streckenverlauf, ohne das übermäßige Glättung durch die Software zu erkennen ist.

Verbinden mit externem Sensor

Im Wald baut auch die Amazfit Balance (Testbericht) ab. So richtig ist in diesem Moment keiner Uhr, aber auch nicht den Kartendaten von OpenStreetMaps zu trauen.

Verbinden mit externem Sensor

Welchen Einfluss Bäume und Häuser auf das GPS-Signal haben zeigt der Schlussabschnitt des Laufes, bei dem es mich übers offene Feld geführt hat. Wo keine Hindernisse den Blick in den Himmel versperren performen alle Uhren gleichermaßen gut, unabhängig von der Anzahl unterstützter Satellitensysteme und Multiband-Fähigkeit.

Verbinden mit externem Sensor

Abschließend noch ein Blick auf die Daten eines Spazierganz durch enge Straßen mit meist fünfstöckigen Wohnhäusern. Bei dem Wirrwarr an bunten Linien fällt es ein wenig schwer den Überblick zu behalten und dennoch ist es die Suunto Race, die durchweg für die genausten Positionsdaten sorgt.

In den zwei Wochen des Tests hat in allen Situationen die Race eine ausgezeichnete Leistung gezeigt. Beim der Genauigkeit der Standortermittlung ist sie mit der Vertical gleichzusetzen und liefert die genausten und zuverlässigsten Ergebnisse, die mir bisher untergekommen sind.

Genauigkeit bei der Ermittlung der Herzfrequenz

Neben der Genauigkeit bei der Standortermittlung zählt auch die Genauigkeit bei der Aufzeichnung der Herzfrequenz zu den wesentlichen Qualitätsmerkmalen einer Sportuhr – jedenfalls, wenn man die Diskussion im Internet verfolgt.

Auch hier hat sich die Race mit eine paar anderen Sportuhren, aber auch mit dem HF-Brustgurt H10 von Polar messen müssen, der immer noch zu den genausten und zuverlässigsten Modellen zählt.

Vergleich der aufgezeichneten Herzfrequenz durch die Suunto Race

Dass die PPG-Sensoren in den ersten Minuten einer Aktivität nicht immer auf Augenhöhe mit dem tatsächlichen Puls sind, ist herstellerübergreifend ein bekanntes Phänomen. Es braucht daher immer einen Moment, bis sie sich einschwingen. Umso erstaunlicher, dass die Vantage V3 von Anfang an bei der Sache ist. Die Race gönnt sich ein bisschen mehr Zeit, erfässt dann nahezu identische Werte zum HF-Brustgurt H10 von Polar und kommt nur beim zweiten Intervall ein bisschen ins Straucheln.

Vergleich der aufgezeichneten Herzfrequenz durch die Suunto Race

Entsprechend sieht auch der Differenz-Chart aus. Zur Erinnerung: Je mehr blau man sieht, desto mehr weichen die Werte der beiden gezeigten Geräte voneinander ab. Schlecht ist das nicht, aber auch nicht richtig gut.

Vergleich der aufgezeichneten Herzfrequenz durch die Suunto Race

Wie es besser geht, zeigt die Polar Vantage V3, die von Beginn an die gleichen Werte verzeichnet wie der Brustgurt.

Wenn man die Daten des Brustgurtes als Referenz ansieht, dann lassen sich Abweichungen schön in den oben gezeigten Charts abbilden.

Vergleich der aufgezeichneten Herzfrequenz durch die Suunto Race Vergleich der aufgezeichneten Herzfrequenz durch die Suunto Race

Wie ist das zu lesen? Für jeden durch den Brustgurt ermittelten Wert, wird der durch die Sportuhr ermittelte Wert gegenübergestellt. Idealerweise sind sie stets gleich und alle Punkte würden sich auf den Diagonalen wiederfinden. Meist liegt der Wert aber über- oder unterhalb des Referenzwertes und wird dann ober- bzw. unterhalb der Diagonalen eingetragen.

Wie gut die Daten der Race den Daten des Brustgurtes „folgen“ lässt sich durch das Bestimmtheitsmaß r² ausdrücken. Mit 0,93 ist die Race zwar schlechter als die Vantage V3, aber dennoch bietet die Race einen guten Wert.

Akkulaufzeit

Neben all den anderen Vorzügen, hat mich die Race vor allem bei der Akkulaufzeit überzeugt.

Wird die Race nur als Uhr genutzt, dann gibt Suunto eine Akkulaufzeit von bis zu 26 Tagen an. Dann muss man jedoch auf die Nutzung jedweder Sensoren verzichten.

Realitätsnäher ist die Verwendung der Uhr mit aktiviertem PPG-Sensors. Selbst dann soll die Race bis zu 12 Tage lang durchhalten.

Gemessen am Leistungsverlust an einem Tag ohne Training und wenig Rumspielen mit der Uhr, kann das sehr gut hinkommen. Am Ende hängt aber alles davon ab, wie häufig das Display aktiviert wird und wie viele Aktivitäten man in welchem Batterie-Modus man aufzeichnet.

Unterm Strich ist die Akkuleistung der Suunto Race in meinen dennoch großartig.

Abgrenzung zur Suunto Vertical

Auf den ersten Blick sieht die Race wie eine Vertical mit AMOLED-Display aus. Die Herkunft kann man nicht verleumden, sie zeigt sich auch an vielen Stellen und dennoch ist die Race eine Sportuhr die für sich ganze alleine steht.

Unterschiede gibt es ganz offensichtlich beim Display. Die Race nutzt ein hochauflösendes AMOLED-Display, während die Vertical auf ein deutlich niedriger auflösendes MIP-Display zurückgreifen muss.

Bei Farben und Kontrasten hat das AMOLED-Display meist die Nase vorne und muss nur zurückstecken, wenn MIP- und AMOLED-Display im hellen Sonnenlicht gegeneinander antreten.

Die digitale Krone der Race löst den dritten Knopf der Vertical ab und erkauft sich dadurch Vorteile beim Scrollen durch Menüs, Widgets und beim Zoomen in der Kartenansicht. Keine Frage, dass geht auch alles mit der Vertical, aber eben ein wenig komfortabler.

Bei der Akkulaufzeit muss die Race der Vertical den Vortritt lassen, denn diese schafft bei maximaler Genauigkeit laut Herstellerangaben bis zu 60 Stunden. Die Race muss bei vergleichbaren Einstellungen bereits nach 40 Stunden neu geladen werden.

Updates 05/2024

Mittlerweile hat Suunto mit vier Firmware-Updates für Verbesserungen und Fehlerbehebungen gesorgt. Insbesondere das Update auf die Firmware Version 2.30.32 soll die Geschwindigkeit der Benutzeroberfläche verbessert haben. Gleichzeitig ist eine neue Zoomstufe in der Kartenansicht vorhanden. In der größten Stufe zeigt die Uhr nun einen Ausschnitt von 2 km Breite an.

Im März 2024 ist mit das Update mit der Versionsnummer 2.33.12 erschienen. Das Update bringt neben vier neuen Ziffernblättern auch eine erste Unterstützung von Emojis, die bisher in den Benachrichtigungen fehlten.

Ergebnis des Suunto Race Tests

Wertung: 90%
Unsere Wertung: 90%
Vorteile
  • genaue Standortermittlung
  • zahlreiche Sport-Funkionen
  • tolles Preis-Leistungs-Verhältnis
Nachteile
  • nur 1x externer Sensor koppelbar
  • ruckeliges User Interface

Suunto hat in meinen Augen mit der Race eine fantastische Sportuhr auf den Markt gebracht. Dass dabei kein einzelnes Feature übermäßig hervorsticht, untermauert die Stärke des Gesamtpakets.

Natürlich schließt Suunto mit dem AMOLED-Display, den Offline-Karten und den HRV-Metriken „nur“ zum Wettbewerb auf und schafft es dennoch über den Preis von 449 € (Titan: 549 €) ein konkurrenzfähiges Produkt zu platzieren.

Bei den Funktionen konzentriert sich Suunto vor allem auf die sportliche Aspekte und geht dem unmittelbaren Vergleich mit Produkten von Garmin aus dem Weg, die in der Breite der Funktionen einfach mehr zu bieten haben (aber auch mehr kosten).

Bleibt eigentlich nur Polar als Konkurrent auf Augenhöhe und hier kann die Race die Vantage V3 aufgrund des attraktiveren Preises ausstechen. Verzichten muss man dann allerdings auf das wirkliche gute Polar Flow im Web, erhält von Suunto aber die deutliche bessere App für Smartphone und Tablet.

Natürlich bleibt auch bei so einem guten Produkt Raum für Entwicklung: Das User Interface schöpft die Möglichkeiten des tollen AMOLED-Display noch nicht aus und reagiert zudem zu träge. Die Einschränkungen bei der Nutzung externer Sensoren betreffen sicherlich nicht alle, machen den Zugang zum Produkt jedoch schwer, wenn wirklich einmal mehrere Sensoren genutzt werden wollen.

Abgesehen davon bleibt unterm Strich einen GPS-Sportuhr, die den Ansprüchen vieler, vieler ambitionierter Sportler gerecht werden sollte.

Inhaltsverzeichnis

Der Beitrag Suunto Race Test – Sportuhr für gesteigerte Ansprüche erschien zuerst auf Fitness Tracker Test.

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https://www.fitness-tracker-test.info/suunto-race-test/feed/ 0
Coros Pace 3 Test – Die vielleicht beste Sportuhr für wenig Geld https://www.fitness-tracker-test.info/coros-pace-3-test/ https://www.fitness-tracker-test.info/coros-pace-3-test/#comments Sun, 10 Mar 2024 13:29:51 +0000 https://www.fitness-tracker-test.info/?p=19606 Die Coros Pace 3 ist vielleicht die beste Sportuhr, die es für kleines Geld zu kaufen gibt. Ich habe sie getestet.

Der Beitrag Coros Pace 3 Test – Die vielleicht beste Sportuhr für wenig Geld erschien zuerst auf Fitness Tracker Test.

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Viele sinnvolle, sportliche Funktionen zu einem attraktiven Preis – kein Produkt kann das besser als die Coros Pace 3. Ich habe die Sportuhr über Wochen testen dürfen und kann meine Erfahrungen hier mit euch teilen.

Coros Pace 3 in der Hand gehalten

Coros Pace 3 im Profil

Wertung: 88%
Unsere Wertung: 88%
Vorteile
  • zahlreiche Sport-Funktionen
  • schnelles Multiband-GPS
  • tolles Preis-Leistungs-Verhältnis
Nachteile
  • langsamer USB-Datentransfer
  • viel Plastik

Ergebnis des Tests zusammengefasst

Coros bietet mit der Pace 3 die GPS-Sportuhr mit dem in meinen Augen vielleicht besten Preis-Leistungs-Verhältnis. Im Test haben mich vor allem die lange Akkulaufzeit, die einfache Bedienung und der große Funktionsumfang überzeugt. Das geringe Gewicht lässt die Uhr im Alltag weitestgehend vergessen – auch weil sie sich bei den smarten Funktionen dezent zurückhält.

Die kleinen Nachteile bei der einfachen Materialwahl und der langsamen Übertragung von MP3-Dateien auf die Uhr, schmälern das tolle Produkt nicht.

Coros gehört zu den weniger bekannten Marken am deutschen Markt. In meinen Augen zu Unrecht, denn das Unternehmen bietet eine Reihe von Sportuhren an, die es durchaus mit der Konkurrenz von Garmin und Polar aufnehmen können.

Den Einstieg ermöglicht Coros mit Modellen der Pace-Serie, wohingegen die aktuellen Vertix-Modelle das Angebot am anderen Ende des Leistungsspektrums abdecken. Und genau im Einstiegssegment ist mit der Coros Pace 3 ein neues Modell erschienen, das in vielerlei Hinsicht an den Vorgänger Pace 2 erinnert und dennoch eine Reihe von neuen Features mit sich bringt.

Coros Pace 3 vs. Pace 2 – Was ist neu?

Im August 2020 hat Coros die Pace 2 (Testbericht) auf den Markt gebracht. Es verwundert somit wenig, dass sich innerhalb von 3 Jahren eine ganze Menge beim Leistungsangebot der Pace 3 getan hat:

  • Multiband-GPS

    Coros war einer der ersten Hersteller, der Multiband-GPS in seinen Uhren verbaut hat. Mittlerweile findet sich die robustere Art der Positionsbestimmung jedoch nicht nur in den Premium-Modellen, sondern wird auch von der Pace 3 angeboten.

  • PPG-Sensor mit SpO2-Messung

    Neu ist der rückseitig verbaute PPG-Sensor, der über 5 LED und vier Fotodioden verfügt. Verglichen mit der Pace 2 wird der Pace 3 damit auch die Messung der Blutsauerstoffsättigung SpO2 zuteil.

  • HRV-Tracking

    Ebenfalls dem PPG-Sensor ist die Messung der Herzfrequenzvariabilität (HRV) zuzuschreiben. Die erfolgt im Schlaf und indiziert bei Abweichungen von den Mittelwerten körperliche Belastungen (z.B. durch Sport oder Krankheit).

  • Touchscreen

    Das 1,2″ große Display hat im Vergleich zur Pace 2 weder an Größe, noch an einer höheren Auflösung gewonnen, reagiert bei der Pace 3 aber auf Tipp- und Wischgesten.

  • Musikspeicherung und -wiedergabe

    Aufwertung erhält die Pace 3 durch die Möglichkeit MP3-Dateien auf der Uhr abzulegen und via Bluetooth auf Kopfhörern oder Lautsprechern abzuspielen. Dafür stehen 4 GByte Speicherplatz zur Verfügung.

  • WLAN

    Die neuen WLAN-Möglichkeiten der Pace 3 kommen aktuell nicht dem Transfer von MP3-Dateien zugut, denn sie dienen alleinig dem schnelleren Aufspielen von Firmware-Updates.

    Die kleinere und modernere Technik sorgt auch bei den Akkulaufzeiten für Verbesserung. Dazu aber später mehr…

Spezifikation

Pace 3 Pace 2 Apex 2
Display LCD (farbig) LCD (farbig) LCD (farbig)
Displaygröße 1,20" 1,20" 1,20"
Displayschutz gehärtetes Glas gehärtetes Glas Saphirglas
Touchscreen + - +
Auflösung | PPI 240 × 240 | 200 240 × 240 | 200 240 × 240 | 200
Abmessungen 41,9 × 41,9 × 11,7 mm 42,0 × 42,0 × 11,7 mm 43,0 × 42,8 × 12,8 mm
Gewicht 30 g mit Armband 29 g mit Armband 42 g mit Armband
Armband 22 mm 20 mm 20 mm

Lieferumfang

Wer hier ein bisschen mitliest oder selbst das ein oder andere Wearable besitzt, der wird wissen, dass sich beim Lieferumfang der allermeisten Produkte wenig Überraschendes ergibt.

Geöffnete Verpackung der Coros Pace 3 in Rot

Coros Pace 3 – Lieferumfang

Die Coros Pace 3 ist da keine Ausnahme und so finden sich in der Verpackung:

  • Coros Pace 3 Sportuhr
  • 2x Ersatz-Federstege
  • USB-Ladekabel
  • Sicherheits- / Garantieinformationen
Ersatzteile für die Coros Pace 3

Coros Pace 3 – Ersatz-Federstege

Auch bei Coros verzichtet man weitestgehend auf Plastik und nur die Schutzfolie auf dem Display der Uhr besteht noch aus Kunststoff.

Erster Eindruck

Beim Auspacken der Pace 3 hat mich ein Deja-Vue-Erlebnis ereilt, denn die Coros Pace 2 und das neuen 3er-Modell gleichen sich wie ein Ei dem anderen.

Coros Pace 2 in Schwarz und Coros Pace 3 in Rot nebeneinander

Coros Pace 3 vs. Coros Pace 2

Zugegeben, dass Armband der Pace 3 ist zwei Millimeter breiter, die Aufdrucke auf der Lünette sind verschieden und die Form des einen Knopfes auf der rechten Gehäuseseite ein wenig anders, aber alles in so geringen Maßen, dass man die Unterschiede schon suchen muss.

Ansonsten fällt wie auch bei der Pace 2 das einfache Design und die einfache, aber keineswegs schlechte Verarbeitung der Pace 3 ins Auge.

Das Gehäuse besteht weiterhin komplett aus faserverstärktem Polymer, das Display ist durch chemisch-gehärtetes Glas geschützt.

Sensoren der Coros Pace 3 auf der Rückseite der Uhr

Coros Pace 3 – PPG-Sensoren auf der Rückseite

Das Ganze hat einen entscheidenden Vorteil, und das ist das geringere Gewicht. Mit nur 30 Gramm ist die Pace 3 gerade mal ein Gramm schwerer als die Pace 2 aber immer noch ein absolutes Leichtgewicht.

Nylonarmband mit Klettverschlüssen

Coros Pace 3 – Nylonarmband mit Klettverschluss

Das Nylonarmband trägt positiv dazu bei, dürfte gerne aber 1-2 cm länger sein, um die Uhr bequemer über große Hände streifen zu können. Kürzer dürfte es für mich definitiv nicht sein.

Apropos Armband: Die Coros Pace 3 gibt es mit Silikon- und textilem Nylonarmband. Wer seiner Haut etwas Gutes tun möchte, dem lege ich wirklich das Textilarmband ans Herz, denn es kommt zu deutlich weniger Hautirritationen beim dauerhaften Tragen der Uhr.

Display

Ausgestattet ist die Pace 3 weiterhin mit einem 1,2″ großen, transflektiven MIP-Display. Das löst mit 240 x 240 Pixeln nicht sonderlich hoch auf und kann auch nur 64 Farben darstellen, ist jedoch extrem energieeffizient.

Weil das Display in den meisten Situationen auf eine Hintergrundbeleuchtung verzichten kann, hält der Akku der Uhr bis zu 17 Tage durch, wobei das Display stets an ist.

Die verwendete Display-Technologie hat Vor- und Nachteile:

Vorteile

  • stets Always-On
  • energieeffizient
  • hohe Kontraste bei viel Umgebungslicht (z.B. direkter Sonne)

Nachteile

  • geringere Auflösung
  • geringere Farbdarstellung
  • kontrastarm bei wenig Umgebungslicht (z.B. in der Dämmerung)

Auch wenn die AMOLED-Displays mittlerweile in vielen Sportuhren – auch des Premium-Segments – zu finden sind, empfinde ich die Vorteile von MIP-Displays beim Sport unter freiem Himmel immer noch größer als die der AMOLED-Displays, die ansonsten in allen anderen Situationen ihre Vorteile deutlicher ausspielen können.

Funktionen

Lasst uns mal auf die Funktionen der Pace 3 schauen, die ich wie immer in Funktionen für den Alltag und Funktionen für den Sport unterteile. Aber beginnen tun wir mit den Grundlagen der Pace 3.

Watchface der Coros Pace 3 mit schwarzem Hintergrund und roter Akzentfarbe

Coros Pace 3 – Watchface

Im Normalfall zeigt die Uhr das Ziffernblatt an. Ihr wisst „Ziffernblatt“ klingt nicht „fancy“ genug und deshalb redet man bei Wearables vom „Watchface“. Fairerweise kann so ein Watchface auch ein bisschen mehr als ein Ziffernblatt und zeigt nur in wenigen Fällen alleinig die Uhrzeit an, sondern stellt auch eine Reihe von Metriken dar.

Auswahlmöglichkeit von alternativen Watchfaces direkt auf der Uhr

Coros Pace 3 – Austausch und Farbgestaltung der Watchfaces

Watchfaces gibt es mittlerweile übrigens auch bei Coros wie Sand am Meer. Naja, vielleicht nicht ganz soo viele, aber immer noch mehr als genug, so dass für jeden das passende dabei sein sollte.

Darstellung verschiedener Watchfaces in der Coros App Darstellung verschiedener Watchfaces in der Coros App Darstellung verschiedener Watchfaces in der Coros App Darstellung verschiedener Watchfaces in der Coros App Darstellung verschiedener Watchfaces in der Coros App Darstellung verschiedener Watchfaces in der Coros App

Wer mit dem Angebot gar nichts anfangen kann, kann sich über die App ein eigenes Watchface zusammenbauen.

Ausgehend vom Watchface kann über die digitale Krone oder per Wischgesten zu den Widgets gewechselt werden. Sie erinnern ein bisschen an die Widget Glances von Garmin und zeigen Metriken des Tages in kurzer und knapper Form an.

Darstellung des Widgets Darstellung des Widgets Darstellung des Widgets Darstellung des Widgets

Tippt man auf ein Widget, öffnet sich die Detailansicht und stellt die Metriken ein bisschen detaillierter dar. So richtig viel lässt sich der Darstellung nicht entnehmen, denn in den meisten Fällen handelt es sich um eine Einordnung des aktuellen Tageswertes im Vergleich zu den vergangenen Tagen.

Darstellung des HRV-Status auf der Coros Pace 3

Coros Pace 3 – Widget mit HRV-Status

Aktueller HRV-Wert auf der Coros Pace 3 Textuelle Beschreibung des HRV-Werts auf der Coros Pace 3 Verlauf des HRV-Werts der letzten Tage auf der Coros Pace 3

Ich habe das mal anhand der Metrik „HRV-Status“ aufgezeigt.

Durch Wischen nach rechts oder durch Drücken des Knopfes unterhalb der digitalen Krone geht es zurück zu den Widgets.

Alles in allem funktioniert die Benutzung über den Touchscreen flüssig und präzise. Weil das Display aber sauberer bleibt, benutze ich bei der Pace 3 fast ausschließlich die Krone und den Knopf darunter.

Funktionen im Alltag

Da Coros über das gesamte Produkt-Portfolio hinweg GPS-Sportuhren und keine Smartwatches anbietet, fällt das Angebot an Funktionen für den Alltag zurückhaltender aus. Der Fokus liegt auf dem Sport.

Darstellung der täglichen Aktivitäten auf der Pace 3

Coros Pace 3 – Anzahl der Schritte

Die Pace 3 ermittelt natürlich die Schritte, die man am Tag absolviert. Das macht sie auf einem ordentlichen Niveau, aber natürlich nicht vergleichbar mit anderen Anbietern. Jeder Hersteller nutzt da seine eignen Algorithmen.

Verlauf der Anzahl der Schritte der letzten Tage auf dem Display der Pace 3

Coros Pace 3 – Schritte in den letzten Tagen

Und ganz ehrlich, es müssen am Ende des Tages auch nicht exakt 10.000 Schritte bei mir rauskommen. Wenn ich meine Aktivitäten steigern möchte, dann geht das über die Änderung über einen längeren Zeitraum. Wenn die eine oder andere Uhr dabei von der Realität abweichende Werte liefert, ist mir das egal. Hauptsache sie liefert diese abweichenden Werte konsistent.

Darstellung des Herzfrequenz-Verlaufs der letzten Stunden Darstellung der Schlafphasen der letzten Nacht auf dem Display der Uhr

Des Weiteren zeichnet sie im Hintergrund den Kalorienverbrauch, die Anzahl gestiegener Etagen und die Herzfrequenz/-variabilität auf. Den Schlaf vermisst sie mit Schlafdauer und Schlafphasen.

Die Schlafdauer kann sie recht genau berechnen, bei den Schlafphasen traue ich ihr genauso wenig über den Weg, wie jeder anderen Uhr auch. Dafür braucht es einfach Schlaflabore…

Ist das gekoppelte Smartphone in der Nähe, spiegelt die Pace 3 Benachrichtigungen, so dass man eine Idee vermittelt bekommt, ob der Griff zum Smartphone lohnt.

Anzeige einer Benachrichtigung auf der Pace 3

Coros Pace 3 – Anzeige von Benachrichtigungen des gekoppelten Smartphones

Wie bei allen Uhren von Coros lassen sich manche Metriken nur auf der Uhr, nicht aber in der App auswerten. Das braucht es zwar auch nicht immer, aber die Anzahl gestiegener Etage würde ich doch schon mal ganz gerne über die Zeit verteilt sehen.

Darstellung des Musikplayers auf der Coros Pace 3

Coros Pace 3 – Wiedergaben von MP3-Dateien

Die musikalischen Fähigkeiten der Pace 3 können mich nur auf dem Papier begeistern. Ja, die Uhr kann bis zu 4 GByte an MP3-Dateien speichern und via Bluetooth abspielen. Weil die Geschwindigkeit zum Kopieren von Dateien auf das Gerät aber unterirdisch ist, kommt da keine Freude auf.

Abschließend kann die Pace 3 im Vergleich zur Pace 2 noch mit einem kleinen, neuen Feature glänzen: der Wetterbericht.

Darstellung des aktuellen Wetters auf dem Display der Pace 3

Coros Pace 3 – Wettervorhersage auf der Uhr

Wettervorhersage für die kommenden Stunden auf dem Display der Pace 3 Wettervorhersage für die kommenden Tage auf dem Display der Pace 3

Dieser orientiert sich am aktuellen Standort, zeigt die

  • Temperatur (aktuell)
  • Temperatur (Höchst- und Tiefstwerte)
  • Temperatur (Windchill)
  • Niederschlagswahrscheinlichkeit
  • Luftfeuchtigkeit
  • UV-Index
  • Windstärke / -richtung

Es finden sich zudem die Vorhersagen der nächsten 6 Stunden, sowie der nächsten 7 Tage.

Funktionen beim Sport

Beim Thema „Sport“ hat die Pace 3 naturgemäß mehr zu bieten. Ich versuche euch das Funktionsangebot Schritt für Schritt näher zu bringen.

Durch Drücken der Krone öffnet sich (ausgehend vom Watchface) das Sportmenü. Hier lässt sich nicht nur das Sportprofil aussuchen, für welche man eine Aufzeichnung starten möchte, hier finden sich auch Trainingspläne, Workouts, Fitness Tests und der Blick in vergangene Aufzeichnungen.

Anzeige des Sportmenüs der Pace 3

Coros Pace 3 – Sportmenü

Standardmäßig bietet Coros Sportprofile für 23 Sportarten. Weil das nicht für jeden ausreichend ist, lassen sich eigene Sportprofile nachpflegen. Lasst uns da mal kurz am Beispiel meiner neuen Sportart „Gassigehen“ aufzeigen, dann lassen sich auch gleich die Sportprofile im Allgemeinen erklären.

Eine Sportprofil ist eine logische Klammer um eine Reihe von Einstellungen und umfasst:

  • Name des Profils
  • Symboldarstellung
  • Kategorie
  • Datenseiten (Anzahl und Aufteilung)
  • Datenfelder (Anzahl)
  • Datenfelder (Zuordnung von Metriken)
  • Sport-Alarm

Das wiederholt sich im Grunde für jedes Sportprofil.

Definition eines eigenen Sportprofils in der Coros App Definition eines eigenen Sportprofils in der Coros App Definition eines eigenen Sportprofils in der Coros App

Auch für die vorhandenen Sportprofile lässt sich ein Teil der Angaben ändern. Der Name und das Symbol gehören ebensowenig dazu, wie die Kategorie. Dafür lassen sich aber bei den vordefinierten Sportprofilen mehr als eine Datenseite definieren, auf der dann bis zu 8 Datenfelder Platz finden.

Auswahl von Datenseiten und Datenfeldern für ein Sportprofil in der Coros App Auswahl von Datenseiten und Datenfeldern für ein Sportprofil in der Coros App Auswahl von Datenseiten und Datenfeldern für ein Sportprofil in der Coros App

Bei den Alarmen lassen sich Grenzwerte bzw. Zeitdauern hinterlegen, bei deren Erreichen die Uhr per Vibration und Piepslauten informiert. Zu den Werten gehören:

  • Distanz
  • Tempo
  • Schrittfrequenz
  • Herzfrequenz
  • Leistung
  • Nahrungsaufnahme

Zu den Standardeinstellungen gehört die Benachrichtigung nach jedem zurückgelegten Kilometer. Weil nicht alle Angaben bei allen Sportarten sinnvoll sind, unterscheiden sie sich von Profil zu Profil.

Auswahl des Distanzalarms für ein Sportprofil in der Coros App Auswahl der Tempowarnung für ein Sportprofil in der Coros App Auswahl der Kraftwarnung für ein Sportprofil in der Coros App

Soviel zu den theoretischen Grundlagen – lasst uns Sport machen.

Coros Pace 3 am Handgelenk mit geöffneten Sportmenü kurz vor Beginn der Aufzeichnung

Coros Pace 3 – Ausgewähltes Sportprofil kurz vor Aufzeichnungsbeginn

Bevor es richtig losgeht, wird über das Sportmenü das passende Sportprofil ausgesucht. Während die Pace 3 nach einem GNSS-Signal und nach gekoppelten Sensoren sucht, lassen sich noch fix ein paar Einstellungen, u.a. Intervalle direkt an der Uhr, vornehmen.

Einstellungen für ein Intervall-Training direkt auf der Pace 3

Coros Pace 3 – Ad-hoc Intervall-Training

Beim Finden von Satelliten-Signalen für die Standortbestimmung gehört die Pace 3 zu den sehr flinken Vertretern. In der Regel steht nach wenigen Sekunden ein ausreichend stabiles GNSS-Signal zur Verfügung.

Coros Pace 3 während der Aufzeichnung mit Anzeige von sechs Datenfeldern

Coros Pace 3 – Datenseite mit 6 Datenfeldern

Während des Sports zeigt die Uhr die im Profil hinterlegten Datenseiten an. Wechseln lassen sie sich per Wischgeste und über die digitale Krone.

Datenseite mit Darstellung der Herzfrequenz und Herzfrequenzzone

Coros Pace 3 – Herzfrequenz mit Herzfrequenz-Zonen

Nach dem Ende der Aufzeichnung zeigt die Sportuhr eine ganze Reihe von Werten an, die sie während des Sports gesammelt hat. Wer direkt nach dem Sport nicht die Ruhe findet, sich die Werte auf dem Display anzuschauen, kann sich die Aufzeichnung auch noch zu einem späteren Zeitpunkt aufrufen.

Kurze Zusammenfassung der aufgezeichneten Aktivität direkt auf der Pace 3

Coros Pace 3 – Einblick in die aufgezeichneten Daten

Auswahl eines ausgezeichneten Trainings auf der Pace 3 Anzeige von Metriken auf der Pace 3 Anzeige von Metriken auf der Pace 3 Anzeige vom Tempo auf der Pace 3 Anzeige von Tempozonen auf der Pace 3 Anzeige des Herzfrequenzverlaufs auf der Pace 3 Anzeige der Herzfrequenz-Zonen auf der Pace 3 Anzeige des Leistungsmessung auf der Pace 3 Anzeige des Höhenverlaufs auf der Pace 3 Anzeige der Dauer der Aktivität und der empfohlenen Erholungsdauer auf der Pace 3 Anzeige von Runden- bzw. Intervall-Zeiten auf der Pace 3

Nach dem Synchronisieren finden sich die Daten im gleichen Umfang in der App wieder.

Auswertung einer Aktivität in der Coros App - Streckenverlauf Auswertung einer Aktivität in der Coros App - Metriken Auswertung einer Aktivität in der Coros App - Kurven Auswertung einer Aktivität in der Coros App - Kurven

Verbindung mit weiteren Sensoren

Sollten die verbauten Sensoren einmal nicht ausreichen, geht die Pace 3 problemlos via Bluetooth mit so ziemlich jedem Sensor eine Verbindung ein.

Dabei ist es der Uhr ziemlich egal, ob es sich um HF-Brustgurte, optische HF-Armbänder, Stryd-Sensoren oder dergleichen handelt. Besitzer zahlreichen Zubehörs werden sich darüber freuen, dass auch mehr als ein Sensor eines Typs in Uhr gespeichert werden kann.

ANT+ wird von der Pace 3 übrigens nicht unterstützt – es ist mittlerweile aber verschmerzbar.

Genauigkeit bei der Standortaufzeichnung

Bei vielen Produkten entscheidet die Genauigkeit bei der Standortaufzeichnung und der Messung der Herzfrequenz über Wohl und Wehe. Ich fange hier mal mit der Standortaufzeichnung an. Manch einer wird sagen GPS-Genauigkeit, aber das stimmt nur bedingt.

Die Pace 3 unterstützt neben GPS noch GLONASS, Galileo, Beidou und QZSS. Einstellen lässt sich jedoch nur die Verwendung

  • alleinig von GPS
  • aller Satelliten-Systeme
  • aller Satelliten-Systeme + Multiband

Für meine Läufe durfte die Pace 3 immer auf alle GNSS zurückgreifen und musste auf Multiband verzichten, weil der Einsatz hier in der Peripherie von Berlin keinen großen Mehrwert bringt. Gleichzeitig sind auch die Laubwälder in der Gegend kahl und fordern die Uhr nicht.

Aus großer Distanz betrachtet scheinen sich Pace 3 und die Konkurrenz nicht viel zu nehmen. Es ist am ehesten noch die Forerunner 245 von Garmin, die ein bisschen ausschert. Sie ist im Testerfeld zugegebenermaßen aber auch das älteste Modell.

Streckverlauf aufgezeichnet mit der Coros Pace 3 im Vergleich zu anderen Sportuhren

Geht man ein bisschen näher dran, werden die Unterschiede zur Forerunner 245 deutlich, während die Pace 3 ein sehr gleichmäßiges Bild zeichnet. So gerade wie die Linien teilweise verlaufen drängt sich der Verdacht auf, dass Coros die Werte ein wenig glättet. Von mir aus, dürfen das Uhren gerne machen, um die Ungenauigkeit der Standortbestimmung auszugleichen.

Detaillierte Ansicht von Abweichungen beim Streckenverlauf aufgezeichnet mit der Coros Pace 3 im Vergleich zu anderen Sportuhren

Eigentlich zeigt sich in allen Bereichen des Laufs, wie sauber die Abschnitte von der Pace 3 aufgezeichnet werden.

Detaillierte Ansicht von Abweichungen beim Streckenverlauf aufgezeichnet mit der Coros Pace 3 im Vergleich zu anderen Sportuhren

Neuer Versuch und diesmal im direkten Vergleich mit der Pace 2. Sieht aus der Vogelperspektive alles noch recht einheitlich aus…

Streckverlauf aufgezeichnet mit der Coros Pace 3 im Vergleich zu anderen Sportuhren

…offenbaren sich die Unterschiede, wenn man wieder ein bisschen genau hinschaut. Erneut ist es die Forerunner 245, die Sonderwege beschreitet. Aber auch die Pace 2 muss sich mit einem deutlich älteren GPS-Chip zufrieden geben und das merkt man den aufgezeichneten Daten an.

Detaillierte Ansicht von Abweichungen beim Streckenverlauf aufgezeichnet mit der Coros Pace 3 im Vergleich zu anderen Sportuhren

Auch hier zeigt sich, wie grundsolide die Standortbestimmung der Pace 3 ist. Das macht selbst die deutlich teurere Vantage V3 von Polar (Testbericht) nicht besser. Coros scheint sich mit Erfolg dem Antennen-Design der Pace 3 gewidmet zu haben. Da trägt sicherlich auch das Gehäuse aus Kunststoff seine positiven Teil zu bei.

Detaillierte Ansicht von Abweichungen beim Streckenverlauf aufgezeichnet mit der Coros Pace 3 im Vergleich zu anderen Sportuhren

Eigentlich ist es egal, an welche Ecken und Ende man der Läufe schaut, die Coros Pace 3 zeigt eine tolle Leistung. Ja, das wird sicherlich anders aussehen, wenn man in der Innenstadt in engen Straßen und zwischen hohen Häusern läuft. Für den gesunden Mix aus freien Flächen, Reihenhäusern mit einer überschaubaren Anzahl an Stockwerken und Abschnitten im Wald, braucht sich die Pace 3 mit ihrer Leistung nicht zu verstecken.

Genauigkeit bei der Herzfrequenz-Messung

Um einen Eindruck von der Genauigkeit des PPG-Sensors zu gewinnen, hat mich die Pace 3 beim Joggen, Wandern und auf dem Ergometer begleitet. Fangen wir mal mit einem gleichmäßigen 5-km-Lauf an.

Verlauf der Herzfrequenz während einer sportlichen Aktivität gemessen mit der Coros Pace 3 im Vergleich zu anderen Sportuhren und Brustgurten

Den meisten Produkten geht zu Beginn eines Laufes wir mir, denn sie müssen ihren Takt finden. Das ist auf den ersten paar Metern nicht immer von Präzsion geprägt und selbst der Brustgurt H10 von Polar ist nicht auf der Höhe. Das gibt sich bei allen Modellen aber nach kurzer Zeit.

Verlauf der Herzfrequenz während einer sportlichen Aktivität gemessen mit der Coros Pace 3 im Vergleich zu anderen Sportuhren und Brustgurten

Ansonsten kommen alle Sensoren mit dem gleichmäßigen Verlauf gut zurecht und scheinen im Rahmen des Messgenauigkeit identische Werte zu liefern. Gerade die Abweichungen zum Polar H10 sind sehr gering. Zur Erinnerung: Je mehr blaue Fläche es im Differenz-Chart zu sehen gibt, desto weiter liegen die beiden Geräte auseinander.

Verlauf der Herzfrequenz während einer sportlichen Aktivität gemessen mit der Coros Pace 3 im Vergleich zu anderen Sportuhren und Brustgurten

Auch beim nächsten Versuch fällt die Coros Pace 2 unangenehm auf. Eigentlich etwas, was ich von ihr die letzten Jahre nicht kenne. Verglichen mit dem Polar H10 HF-Brustgurt und der Polar Ignite 3 sind die Abstände schon geringer. Ein paar kleiner Ausreißer lassen sich im Vergleich zum Brustgurt dennoch ausmachen.

Verlauf der Herzfrequenz während einer sportlichen Aktivität gemessen mit der Coros Pace 3 im Vergleich zu anderen Sportuhren und Brustgurten

Wilder gestalten sich die Abweichungen zwischen der Pace 3 und dem Vorgängermodell. Es sind zwar nur kurze Phasen, dafür aber mit großen Schwankungen.

Abweichung zwischen Coros Pace 3 und Coros Pace 2

Dass die Pace 3 immer mal wieder stolpert, zeigen die ersten drei Intervalle ganz schön. Immerhin befindet sie sich in bester Gesellschaft, denn die deutlich teurere Polar Vantage V3 zeigt die gleichen Probleme in den vier folgenden Intervallen.

Verlauf der Herzfrequenz während einer sportlichen Aktivität gemessen mit der Coros Pace 3 im Vergleich zu anderen Sportuhren und Brustgurten

Pickt man sich nur die Pace 3 und den HF-Brustgurt als Referenz raus, sieht man die Ausreißer vor einem ansonsten ordentlichen Verlauf ein wenig deutlicher.

Verlauf der Herzfrequenz während einer sportlichen Aktivität gemessen mit der Coros Pace 3 im Vergleich zu anderen Sportuhren und Brustgurten

In Folge nimmt auch die blaue Fläche in Differenz-Chart zu.

Verlauf der Herzfrequenz während einer sportlichen Aktivität gemessen mit der Coros Pace 3 im Vergleich zu anderen Sportuhren und Brustgurten

Die Nähe zum HF-Brustgurt schlägt sich auch in vergleichsweise hohen r²-Werten nieder. Besser als die Pace 3 mit einem r²-Wert von 0,953 macht es nur der Coros Heart Rate Monitor, der auf 0,986 kommt.

Chart mit Darstellung der Herzfrequenzmessung durch die Coros Pace 3 im Vergleich mit dem Polar H10 Chart mit Darstellung der Herzfrequenzmessung durch die Vantage V3 im Vergleich mit dem Polar H10 Chart mit Darstellung der Herzfrequenzmessung durch den Coros Heart Rate Monitor im Vergleich mit dem Polar H10 Chart mit Darstellung der Herzfrequenzmessung durch den Polar Verity Sense im Vergleich mit dem Polar H10

Derlei Auswertungen könnte ich hier noch zahlreich anführen, das Bild ist immer das gleiche: Die Pace 3 zeigt eine ordentliche Leistung, auch wenn die Messungen hier und dort nicht „spot-on“ sind. Verglichen mit der Pace 2 scheint sie mir die solideren Werte zu liefern.

Software

Coros bietet seine App für iOS und Android kostenlos in den jeweiligen Stores an. Optisch gibt es sicherlich ansprechendere Apps, bei den Aspekten Übersichtlichkeit und Strukturierung sticht sie aber positiv hervor.

Dashboard der Coros App Anzeige der Metrik Anzeige der Metrik Anzeige der Metrik

Hier und da fühlen sich die Übersetzungen ins Deutsche ein wenig holprig an, aber nichts, was man nicht mit einem Schmunzeln akzeptieren kann.

Akkulaufzeit

Coros gibt die Akkulaufzeit im Smartwatch-Modus mit bis zu 17 Tagen an. Das kann gemessen am täglichen Verlust von ca. 6 Prozent gut hinkommen.

So lange hab ich natürlich keine Uhr am Handgelenk, ohne Sport mit ihr zu treiben, so dass der Akku schneller zu Neige geht. Richtig flink zieht es den Strom aus dem Akku, wenn während des Sports auf alle GNSS zurückgegriffen wird, GPS sowohl das L1- als auch das L5-Frequenzband nutzt und zusätzlich Musik über Bluetooth wiedergegeben wird.

Alles in allem sind die Akkulaufzeiten in meinen Augen sehr ansprechend. Während des Tests hatte ich eine andere, wenn auch ältere Sportuhr am anderen Handgelenk. Diese hat deutlich häufiger nach Strom verlangt.

Ergebnis des Coros Pace 3 Tests

Wertung: 88%
Unsere Wertung: 88%
Vorteile
  • zahlreiche Sport-Funktionen
  • schnelles Multiband-GPS
  • tolles Preis-Leistungs-Verhältnis
Nachteile
  • langsamer USB-Datentransfer
  • viel Plastik

Mit kleinen aber feinen Verbesserungen hat es Coros geschafft, der Pace 2 einen würdigen Nachfolger zu verpassen. Zugegeben, das äußere Erscheinungsbild bietet Potential nach oben und spiegelt die inneren Werte der Pace 3 nicht wider.

Gleichzeitig ist es schwer am Markt eine Sportuhr zu finden, die so viele sinnvolle, sportliche Metriken und Einstellungsmöglichkeiten, gepaart mit einem großen Kopplungswillen zeigt.

Die Genauigkeit bei der Standortaufzeichnung ist hoch, meist höher sogar als bei deutlich teureren Produkten. Auch bei der Messung der Herzfrequenz zeigt die Pace 3 wenig Auffälligkeiten und orientiert sich erfreulich stark am HF-Brustgurt.

Die Pace 3 ist mir definitiv eine Empfehlung wert, auch weil der Preis von 249 € eine Kampfansage ist. Die vergleichbaren Pacer Pro von Polar und Forerunner 255 von Garmin liegen bei 329 € bzw. 349 € UVP. Im Handel liegen die Preise aber bereits deutlich darunter und setzen die Pace 3 gehörig unter Druck.

Weil Coros selbst älteren Modellen immer wieder mal neue Features spendiert, ist die Pace 3 die vielleicht attraktivere Wahl. Polar und Garmin bleiben bei den mittelpreisigen Produkten eher konstant, was die Features angeht.


Offenlegung / Werbung: Das Produkt wurde mir auf meine Anfrage hin für den Test der/des Coros Pace 3 von Coros kostenlos zur Verfügung gestellt. An den Inhalt des Testberichts wurden keine Bedingungen geknüpft. Der Inhalt des Testberichts spiegelt somit vollständig meine eigene, unvoreingenommene Meinung und Erfahrung mit dem Produkt wider.

Warum der Beitrag dennoch als 'Werbung' gekennzeichnet ist, könnt ihr unter Kennzeichnungspflicht nachlesen.

Inhaltsverzeichnis

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Polar Vantage V3 Test – Sportuhr für ambitionierte Sportler https://www.fitness-tracker-test.info/polar-vantage-v3-test/ https://www.fitness-tracker-test.info/polar-vantage-v3-test/#comments Sat, 09 Dec 2023 17:09:54 +0000 https://www.fitness-tracker-test.info/?p=18906 Polar hat mit der Vantage V3 eine Sportuhr vorgestellt, die nicht nur an alte Stärken anknüpfen, sondern den Abstand zur Konkurrenz verringern soll. Ob und in welchem Maße das klappt, habe ich mir im Test ausführlich angeschaut und möchte das Ergebnis mit euch teilen. Das finnische Unternehmen Polar gehört seit 1977 zu den Pionieren der

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Polar hat mit der Vantage V3 eine Sportuhr vorgestellt, die nicht nur an alte Stärken anknüpfen, sondern den Abstand zur Konkurrenz verringern soll. Ob und in welchem Maße das klappt, habe ich mir im Test ausführlich angeschaut und möchte das Ergebnis mit euch teilen.

Wertung: 91%
Unsere Wertung: 91%
Vorteile
  • hochauflösendes AMOLED-Display
  • zahlreiche Sport-Funktionen
  • Offline-Karten
  • hochwertiges Material
  • EGK-Messung
Nachteile
  • präsentes Erscheinungsbild
  • smarte Funktionen überschaubar

Ergebnis des Tests zusammengefasst

Polar macht mit der Vantage V3 ordentlich Boden gut. Verantwortlich für den Erfolg sind das hochauflösenden AMOLED-Display und die Offline-Karten, deren Nutzung erst durch das neue Display sinnvoll ist. Hinsichtlich der Funktionen konzentriert sich das finnische Unternehmen auf das, was der Hersteller am besten kann: sportliche Aktivitäten mit sinnvollen Funktionen zu unterstützen, die sowohl Leistungs- als auch Freizeitsportler nützen. Die Anzahl smarter Funktionen, die sonst eher den Smartwatches zuzuschreiben sind, fällt bei der Vantage V3 überschaubar aus.

Mit ca. 500 € ist die Vantage V3 kein Schnäppchen, in meinen Augen aber eine sehr gute Wahl für alle Sportler, die an den eigenen Leistungen wachsen wollen.

Das finnische Unternehmen Polar gehört seit 1977 zu den Pionieren der Sport-Elektronik und kann stolz auf zahlreiche Innovationen zurückblicken.

Innovations- und Marktführer ist Polar schon seit einiger Zeit nicht mehr. Die wachsende Konkurrenz, vor allem Garmin, konnte Polar nicht nur auf Abstand halten, in meinen Augen sogar den Abstand vergrößern.

Polar Vantage V3: Verpackung

Polar Vantage V3: Verpackung

Die Polar Vantage V3 ist der manifestierte Versuch zur Konkurrenz aufzuschließen. Das Premium-Modell bietet dafür nicht nur grundlegend überarbeitete Technik, sondern erweitert das Funktionsangebot zudem um Offline-Karten, EKG- und SpO2-Messung – die Funktionen, die am Markt aktuell am meisten gefragt sind.

Polar hat mir die Vantage V3 für diesen Test zur Verfügung gestellt, so dass ich euch die Uhr vorstellen und meine Erfahrungen an dieser Stelle teilen kann.

Spezifikation

Vantage V3 Vantage V2 Pacer Pro
Display OLED (farbig) LCD (farbig) LCD (farbig)
Displaygröße 1,39" 1,20" 1,20"
Displayschutz Gorilla Glas Gorilla Glas Gorilla Glas
Auflösung | PPI 454 × 454 | 327 240 × 240 | 200 240 × 240 | 200
Abmessungen 47,0 × 50,8 × 14,5 mm 47,0 × 47,0 × 13,0 mm 45,0 × 45,0 × 11,5 mm
Gewicht 39 g ohne Armband 34 g ohne Armband 23 g ohne Armband
Wasserdichtigkeit 5 ATM 10 ATM 5 ATM

Neu und erwähnenswert

Schaut man auf die Neuerungen der Vantage V3, findet man eigentlich keine Ecke, an der Polar nicht gearbeitet hat, um das Produkt zu verbessern.

Neuerungen gibt es sowohl bei der Hardware, als auch bei den Funktionen:

  • AMOLED-Display

    Lange Zeit hat Polar an transflektiven MIP-Displays festgehalten. Diese gehen zwar sehr effizient mit Energie um, können der Auflösung, dem Farbumfang und dem Kontrast von AMOLED-Displays aber nicht das Wasser reichen.

    Das neue 1,39″ große AMOLED-Display der Vantage V3 löst mit 454 x 454 Pixeln auf und bietet satte Farben und hohe Kontraste – zerrt aber auch am Akku.

  • Elixir-Technologie

    Mit der Vantage V3 führt Polar erstmal die Elixir-Plattform ein. Sie umfasst alle Sensor-Technologien und verarbeitenden Algorithmen, die u.a. die Messung der Herzfrequenz, der Blutsauerstoffsättigung, der Hauttemperatur und die Erstellung eines EKG ermöglichen.

    Sie löst damit die „Precision Prime“ getaufte Technologie ab, die Polar viele Generation lang begleitet hat. Fortan lauten die Bezeichnungen für die einzelnen Sensoren etwas schlichter, z.B. „OHR GEN4“ für den Sensor zur Pulsmessung und „EKG GEN1“ für die Sensorik zur Erstellung eines EKG.

  • Dual-Band GNSS

    Die Sportuhren von Polar unterstützt seit langem zahlreiche GNSS (u.a. GPS, GLONASS, Galileo, Beidou und QZSS). Neu hinzugekommen ist die Nutzung des zweiten GPS-Frequenzbandes L5, das in herausfordernden Situationen (z.B. in Berge, Häuserschluchten oder Wäldern) die Korrektur von Laufzeitfehler durch Reflexion der GPS-Signale ermöglichen soll.

  • Schnellere CPU

    Um der Menge der Daten und Funktionen Herr zur werden, hat Polar der Vantage V3 eine neue CPU spendiert. Im Vergleich zum Vorgängermodell Vantage V2 (Testbericht) ist die CPU mehr als doppelt so schnell. Wieviel man als Nutzer davon merkt, dazu später mehr.

In meinen Augen sind das schon eine ganze Menge an Neuerungen, denn bei den Generationswechseln geht es bei Polar meist überschaubarer her.

Nicht nur bei der Hardware gab es Änderungen, denn auch am Funktionsumfang hat Polar geschraubt. Oftmals sind es die Verbesserungen an der Hardware, die die Basis für die neuen Funktionen bieten:

  • Offline-Karten

    Erstmals lässt sich auf einer Sportuhr von Polar Kartenmaterial hinterlegen, das bei der Navigation in unbekanntem Terrain von großem Vorteil ist. Das Kartenmaterial stellt Polar kostenlos für alle Regionen der Erde zur Verfügung.

  • EKG-Messung

    Mit der Elixir-Plattform geht auch die Möglichkeit einher, Elektrokardiogramme (oder kurz: EKGs) zu erstellen. Für medizinische Zwecke ist die Funktion jedoch nicht zugelassen. Sie hat aber einen wichtigen Anteil am orthostatischen Test, der mit der Vantage V3 erstmals ohne Brustgurt durchgeführt werden kann.

    Polar Vantage V3 während der EKG-Messung Ergebnisse der EKG-Messung
  • SpO2-Messung

    Die Messung der Blutsauerstoffsättigung SpO2 ist im Wearables-Bereich bereits ein paar Jahre alt, zieht mit der Elixir-Plattform aber erstmals in Wearables von Polar ein.

    Polar Vantage V3 während der SpO2-Messung Ergebnisse der SpO2-Messung

Das sind die wichtigsten Updates gegenüber der Vantage V3 im Schnelldurchlauf.

Keine Sorge, ich gehe gleich im Detail auf die einzelnen Punkte ein. Einfach weil es zum Testbericht dazu gehört, fange ich mit dem Unboxing der Vantage V3 an.

Update 9. April 2024: Polar hat heute ein Firmware-Update mit der Versionsnummer 2.0.19 veröffentlicht und stellt damit neue Funktionen zur Verfügung, die Polar im Rahmen der Vorstellung der Grit X2 Pro angekündigt hatte:

  • Metriken Vertical Speed und VAM
  • Schnellere Offline-Karten
  • Nutzung des Kartenmaterials ohne Aufzeichnung
  • Korrektur von Anomalien bei der HF-Messung
  • Neue Watchfaces

Unboxing

Polar vertreibt die Vantage V3 in einer ca. 10,5 x 10,5 x 8,0 cm großen, schwarzen Verpackung. Sie gleicht im Wesentlichen der Verpackung der anderen Premium-Modelle Grit X Pro (Testbericht) und Vantage V2 (Testbericht). Wer diese bereits kennt, wird vom Inhalt der Box nicht überrascht sein.

Unter einen kleinen Stapel von Papieren zeigt sich zunächst die Vantage V3.

Das Display ist durch eine Folie geschützt, die ein wenig an eines der Watchfaces erinnert. Davon gibt es aber ein paar mehr und ich werde gleich im Detail darauf zurückkommen.

Verpackung der Polar Vantage V3

Verpackung der Polar Vantage V3

Hinter dem Schauraum mit der Vantage V3 verbirgt sich quasi der Stauraum, denn hier findet sich ein zweites, kleineres Armbandteil und das Ladekabel „Polar Charge 2.0“.

Verpackungsinhalt ausgebereitet

Verpackungsinhalt ausgebereitet

Das Ladekabel „Polar Charge 2.0“ wurde erstmalig mit der Ignite 3 (Testbericht) eingeführt, besitzt mittlerweile aber einen USB-C-Stecker.

Am anderen Ende befinden sich die vier Pins, die neben der Ladetätigkeit auch zur Datenübertragung genutzt werden. Die Belegung der Pins ist gleich geblieben, so dass auch das USB-A-Ladekabel genutzt werden kann.

Polar Charge 2.0 mit USB-C-Stecker

Polar Charge 2.0 mit USB-C-Stecker

Zwei kleine, aber recht kräftige Magnete halten das Ladekabel an der Rückseite der Uhr.

Ich hänge tatsächlich immer noch an dem kreisrunden Anschluss der älteren Geräte. Ich bin einfach ein bisschen besser damit zurecht gekommen, auch wenn ich mich an den Umgang mit Charge 2.0 mittlerweile gewöhnt habe.

Design & Verarbeitung

Dem Design der Vantage V3 das Bauhaus-Prinzip „Form folgt Funktion“ zugrunde zu legen, würde der Sportuhr nicht gerecht werden. Bei so viel Veränderung bei den inneren Werten, könnte man meinen, Polar hätte beim Äußeren für mehr Konstanz sorgen wollen.

Polar Vantage V3

Polar Vantage V3

Das Gehäuse der Uhr besteht aus gebürstetem Aluminium, die Unterseite der Uhr aus weißem Kunststoff. Nicht selten verfärben sich weiße Kunststoffe, die Vantage V3 sieht bei mir noch aus, wie am ersten Tag.

Rückseite aus weißem Kunststoff

Rückseite aus weißem Kunststoff

Auffällig sind die Linsen, die Polar vor die PPG-Sensoren gesetzt hat und die das reflektierte Licht besser einfangen und auf den Sensor leiten soll.

Gegenüber der Vantage V2 hat Polar dem neuen Modell ein Displayglas spendiert, das an den Rändern leicht gebogen ist. Die Vantage V3 sieht damit ein bisschen moderner und ansprechender aus.

Ein gutes Stück schmaler fällt die Einfassung des Displays aus. Der breite Rand der Vantage- und auch der Grit-Modelle war seither Anlass zur Kritik. Entsprechend positiv fällt die Entwicklung hier ins Auge.

Display mit leicht gebogenen Rändern

Display mit leicht gebogenen Rändern

Neu im Vergleich zur Vantage V2 ist auch die Befestigung des Armbands am Uhrenkörper. Während die Armbandhälften der V2 noch mittels proprietärer Stifte wenig flexibel am Uhrenkörper befestigt waren, erledigen das bei der Vantage V3 jetzt zwei Standard-Springstege.

Dank des Quick-Release-Mechansimus lässt sich das Armband ohne Werkzeug wechseln.

Armband mit Quick-Release-Mechanismus

Armband mit Quick-Release-Mechanismus

Der Schwenk zum Quick-Release-Anschluss bringt aber noch einen ganz anderen Vorteil mit sich: Armbänder von Drittanbietern, die es im freien Handel in jeder erdenklichen Form und Farbe gibt, lassen sich problemlos anbringen. Allein an die Standardbreite von 22 mm muss man sich halten.

Wenig Veränderungen gibt es beim etwas klobigen Design. Die Vantage V3 befindet sich aber in bester Gesellschaft, denn auch Suunto Vertical (Testbericht), Suunto Race und Forerunner 965 fallen am Handgelenk auf.

Wer die V3 in „Sky Blue“ oder „Sunrise Apricot“ am Handgelenk trägt, der kann sich immerhin über das schicke Silber des Aluminium-Gehäuses freuen. Die Variante in „Midnight Black“ geht ein bisschen im Einheitsschwarz der Sportuhren unter.

Klassisches 5-Button-Design

Klassisches 5-Button-Design

Ohne Notwendigkeit zur Anpassung behält Polar das bewährte 5-Button-Design der großen Polar-Sportuhren bei. Dank der Strukturierung können die Knöpfe auch mit schweißnassen Fingern sicher bedient werden. Der Druckpunkt der Tasten gefällt mir besser als bei der Vantage V2, wo sich das Drücken ein wenig schwammiger anfühlt.

Unterm Strich gibt es bei der Verarbeitung der Vantage V3 nichts auszusetzen. Die Uhr ist entsprechend ihrer Preisklasse und des eigenen Anspruches von Polar sehr gut verarbeitet.

Beim Design möge jeder selbst seine Maßstäbe für „hüsch“, „sportlich“ oder „zeitlos“ anlegen.

Display

Bevor ich die Funktionen der Vantage V3 im Detail vorstelle, lohnt es einen Blick auf das neue AMOLED-Display zu werfen. Auch wenn es die Ignite 3 ist, die den Anspruch auf die Auszeichnung „Erste Polar-Sportuhr mit AMOLED-Display“ erheben darf, so stellt der Wechsel der Display-Technologie bei Polars Uhren im Premium-Segment ein Novum dar.

Polar hat sich bestimmt nicht leicht damit getan, das mit vielen Vorteilen gesegnete MIP-Display durch ein AMOLED-Display zu ersetzen.

Allen Vorteilen zum Trotz, den Ruf des Marktes nach einer Sportuhr mit AMOLED-Display konnte Polar nicht ignorieren. Und natürlich bringt auch ein AMOLED-Display viele Vorteile mit sich, angefangen bei der höheren Auflösung.

Das 1,39″ Display ist gegenüber dem 1,2″ Display um ein ganzes Stück gewachsen. Gleichzeitig konnte die Lünette schmaler gestaltet werden, so dass sich die Außenmaße von Vantage V2 und V3 nicht wesentlich unterscheiden.

Die Auflösung von 454 x 454 Pixeln sorgt bei dieser Displaygröße für eine Pixeldichte von 326 PPI. Die Sportuhr steht von den Leistungsdaten des Displays auf einer Stufe mit den AMOLED-Modellen von Garmin und der Suunto Race.

Die hohe Auflösung sorgt dafür, dass die Inhalte gestochen scharf gezeichnet werden. Einzelne Pixel lassen sich nicht mehr ausmachen und selbst Texte mit kleiner Schrift lassen sich problemlos erkennen.

Die Helligkeit des Displays lässt sich bei der Vantage V3 nur in den Stufen

  • hoch
  • mittel
  • gering

regeln. Die Uhr passt die Helligkeit jedoch an das Umgebungslicht an, so dass selbst im Sonnenlicht die Anzeige noch gut ablesbar ist. Dazu trägt eine Stufe noch über „hoch“ bei, die jedoch nur von der Uhr selbst eingestellt werden kann. Im Novembergrau der letzten vier Wochen gab es aber wenig Möglichkeiten das ausgiebig zu testen.

Bleibt noch etwas zu den Touch-Fähigkeiten der Vantage V3 zu sagen: Wie bei der Vantage V2 ist auch das Display der V3 touchfähig. Bei der V2 war der tippende und wischende Umgang mit dem Display eher zweckerfüllend, bei der V3 macht er Spaß. Das Display reagiert – auch dank der neuen CPU – sehr schnell und präzise auf Wisch- und Tippgesten. Ich finde, sowohl Display- als auch CPU-Upgrade haben der Vantage V3 richtig gut getan.

Funktionen

Wie bei den allermeisten Produkte die mir hier durch die Hände gehen, adressiert ein Teil der Funktionen den Alltag, ein anderer die Begleitung beim Sport. Bevor wir den Blick auf die Details richten, lasst mich kurz die Bedienung für diejenigen beschreiben, die sich mit Sportuhren von Polar nicht auskennen:

Grundlegende Bedienung

Die Uhr wird wahlweise über die fünf Knöpfe und/oder das Touch-Display bedient. In den allermeisten Situation gibt es für die Steuerung übers Display eine alternative Bedienung mittels der Tasten.

Weil ich verschmierte Displays nicht soo sexy finde, nutze ich meistens die Tasten und nur dort wo es wirklich Vorteile bringt, greife ich auch auf das Touch-Display zurück.

Klassisches 5-Button-Design

Klassisches 5-Button-Design

Ausgangspunkt ist meist das Watchface (neudeutsch für Ziffernblatt), das sich immer dann zeigt, wenn die Uhr durch Heben des Handgelenks oder durch Drücken einer Taste aktiviert wird. Das gilt auch für den Always-On-Modus, in dem das Display zwar stets angeschaltet bleibt, aber eine stromsparendere Sparversion des Watchfaces zeigt.

Dorthin kehrt sie auch wieder zurück, wenn man mit der Uhr nicht interagiert. Im Falle, dass der Always-On-Modus deaktiviert ist (quasi der Most-Of-The-Time-Off-Modus aktiviert) schaltet sich das Display nach kurzer Zeit komplett ab.

Zurück zum Watchface: Wischt man von oben nach unten, erhält man Zugriff auf die Schnell-Einstellungen (z.B. Alarm, DND, Flugmodus, Taschenlampe). Zieht man den Finger nach oben, werden die Benachrichtigungen geöffnet, die vom Smartphone auf Handgelenk gespiegelt werden.

Schnell-Einstellungen durch Wischen von oben nach unten

Schnell-Einstellungen durch Wischen von oben nach unten

Beim Wischen nach links oder rechts kann durch die einzelnen Ansichten navigiert werden, z.B.

  • Tägliche Aktivität
  • Wöchentliche Zusammenfassung
  • Nightly Recharge
  • Energieschub durch Schlaf
  • Nächtliche Hauttemperatur
  • Cardio Load Status
  • FitSpark Trainingsanleitung
  • Navigation
  • Sonnenauf- und -untergang

Es handelt sich meist um Sichten auf die von der Vantage V3 erhobenen Daten.

Ansicht 'Tägliche Aktivität' Ansicht 'Wöchentliche Zusammenfassung' Ansicht 'Nightly Recharge' Ansicht 'Energieschub durch Schlaf' Ansicht 'Nächtliche Hauttemperatur' Ansicht 'FitSpark Trainingsempfehlung' Ansicht 'Sonnenauf- und -untergang' Ansicht 'Kompass' Ansicht 'Navigation'

Tippt man eine der Ansichten an, werden zusätzliche Detaildaten angezeigt. Ich habe das hier mal exemplarisch für die Daten von Nightly Recharge aufgeführt.

Detaillierte Ansicht: Nightly Recharge 1/6 Detaillierte Ansicht: Nightly Recharge 2/6 Detaillierte Ansicht: Nightly Recharge 3/6 Detaillierte Ansicht: Nightly Recharge 4/6 Detaillierte Ansicht: Nightly Recharge 5/6 Detaillierte Ansicht: Nightly Recharge 6/6

Ein Wischen von links nach rechts oder das Drücken der linken, unteren Taste führt in der Navigation einen Schritt zurück.

Wird ein Teil der Ansichten nicht benötigt, lassen sie sich in den Einstellungen der Uhr deaktivieren.

Verglichen mit der Ingite 3 fühlt sich die Bedienung noch einmal flüssiger an und es macht Spaß zu sehen, wie zügig die Uhr im Test zwischen den Ansichten wechselt.

Über den linken, unteren Knopf gelangt man nicht nur einen Schritt zurück, sondern ausgehend vom Watchface, auch zum Hauptmenü. Hier lassen sich u.a. Trainings starten, Atemübungen aufrufen, Tests durchführen und man gelangt von hier in die Einstellungen.

Wer sich mit Uhren von Polar auskennt, der wird das System umgehend wiedererkennen. Das ist Fluch und Segen zugleich, denn das bereits Antrainierte lässt sich schnell wieder abrufen. Gleichzeitig hat Polar die Chance verstreichen lassen, das User Interface und die Menüführung den neuen Möglichkeiten von Display und CPU-Power anzupassen. Ich schwanke zwischen „nostalgisch“ und „betagt“.

Funktionen im Alltag

Wie bei allen Produkten liegt auch bei der Vantage V3 der Fokus auf dem Sport. Entsprechend überschaubar fallen die Funktionen für den Alltag aus.

Natürlich erkennt auch eine 500 € teure Sportuhr die Aktivitäten des Alltags und zeichnet die Schritte und den Pulsverlauf über den Tag auf.

Nachts zeichnet sie ebenfalls den Herzschlag und die Bewegungsdaten auf, dann aber, um auf Schlafdauer und -schlafphasen schließen zu können. Meiner Erfahrung nach, macht die Vantage V3 das sehr ordentlich. Wie bei allen anderen Uhren auch, dienen die ermittelten Werte als Indikation und ersetzt keine medizinische Abklärung, wenn es zu länger anhaltenden Auffälligkeiten kommt.

Energieschub durch Schlaf: Verteilung über den Tag
Energieschub durch Schlaf: Bewertung Energieschub durch Schlaf: Optimales Einschlaf-Fenster

Ganz interessant finde ich die Funktion „Energieschub durch Schlaf“, die eine ganze Reihe von Schlaf- und Trainingsdaten der letzten Tage zusammenrafft und über den Biorhythmus voraussagt, in welchen Phasen des Tages Körper und Geist besonders gut performen und wann man besser einen Gang zurückschaltet.

In der Polar Flow App lassen sich die aufgezeichneten Daten detailliert aufbereitet ansehen. Was für die Überarbeitung des UI auf der Uhr gilt, gilt in gleichem Maße für die Polar Flow App: das UI liegt im Dornröschen-Schlaf. Man kann die App gut benutzten, ganz so selbsterklärend sind jedoch nicht alle Bereiche.

Wettervorhersage der kommenden 12 Stunden
Wettervorhersage: Aktueller Niederschlag und Windgeschwindigkeit Wettervorhersage: Temperaturverlauf

Mehrmals die Woche nutze ich die Wettervorhersage auf der Uhr, verzichte aber auf den Wecker, den Kompass und die Atemübungen. Auch Timer und Countdown kommen in meinem Alltag nicht derart vor, als dass ich die Uhr dafür nutzen wollte.

Benachrichtigungen des Smartphones spiegelt die Uhr ohne Probleme. Dank eines kleinen Icons lässt sich auch grob einordnen, welche App für die Benachrichtigung verantwortlich ist. Toll wäre es, wenn man die Schriftgröße den eigenen Bedürfnissen anpassen könnte. Hier und da würde eine kleine Schrift mehr Inhalte auf dem Display ermöglichen.

Ansonsten hält sich die Vantage V3 mit Funktionen für den Alltag zurück, denn sie ist und bleibt eine Sportuhr, deren Stärken im sportlichen Bereich liegen.

Funktionen beim Sport

Deutlich größer ist folglich das Angebot an Sportfunktionen. Es ist für viele einer der Hauptgründe sich für Produkte von Polar zu entscheiden.

Menüpunkt zum Starten des Trainings

Möchte man eine sportliche Aktivität aufzeichnen, startet man den Trainingsmodus über das Hauptmenü bzw. durch langes Drücken des mittleren Knopfes auf der rechten Seite. Im Trainingsmodus muss zunächst das passende Sportprofil gewählt werden.

Sportprofile

Das Angebot an dokumentierbaren Sportarten ist derart groß, dass Polar die Vorauswahl in die App verschoben hat. Auf der Vantage V3 finden sich nur solche Sportprofile, die über die App auf die Uhr überspielt wurden. Die Profile sind sortierbar, so dass ich mir die Sportarten nach oben gezogen habe, denen ich am meisten nachgehe.

Auswahl des Sportprofils 'Laufen'

So ein Sportprofil dient dann nicht nur der Dokumentation, welchem Sport man nachgegangen ist, sondern fässt auch alle Einstellungen für die Aufzeichnung zusammen, u.a.

  • Trainingsansichten
  • Datenfelder
  • GPS-Einstellungen
  • HF-Broadcast
  • Race Pace
  • Intervalle
  • Navigation
  • Favoriten
Einstellungen für die Aufzeichnung: Race Pace Einstellungen für die Aufzeichnung: Race Pace - Distanz Einstellungen für die Aufzeichnung: Race Pace - Zielzeit

Unter dem Begriff „Favoriten“ subsummiert Polar die Trainingsziele, die sich konkret in Form von Dauer, Distanz, Kalorienverbrauch, Race Pace oder Intervallen manifestieren. Am einfachsten lassen sich die Trainingsziele über die Web-Oberfläche „Polar Flow“ definieren. Auch App stellt den Funktionsumfang zur Verfügung.

Wie es sich für eine gute Sportuhr gehört, lassen sich Datenfelder auf Trainingsansichten (aka: Datenseiten) zusammenfassen. Mit mehr als 50 Datenfeldern ist die Auswahl sehr groß. Entsprechend lassen sich auch bis zu 10 Trainingsansichten anlegen, die max. 4 Datenfelder unterbringen. Weil zu den Trainingsansichten aber auch vordefinierte Ansichten (u.a. Kartenansicht, Hill Splitter, Leistungsgrafik, Höhengrafik und Herzfrequenzgrafik) stehen in der Regel ein paar weniger „freie“ Trainingsansichten zur Verfügung.

Aber ganz ehrlich, ich komme mit deutlich weniger aus, weil ich gar nicht die Ruhe beim Sport finde, um mich durch mehr als 2-3 Trainingsansichten zu wühlen. In meinen Augen handelt es sich eher um eine theoretische Limitierung. Wer wirklich an die Grenzen stößt, der kann seine Erfahrung gerne in den Kommentaren teilen.

Offline-Karten / Navigation

In den Einstellungen der Aufzeichnung findet sich auch die Möglichkeit eine Route für die Navigation auszuwählen. Die Daten lassen sich am besten automatisch von Komoot nach Polar Flow übertragen und finden von dort den Weg auf die Vantage V3.

Anzeige des Streckenprofils bei Auswahl einer Route Anzeige des Höhenprofils bei Auswahl einer Route

Die Vantage V3 zeigt anschließend nicht nur den Streckenverlauf an, sondern untermalt ihn mit dem Kartenmaterial. Das Höhenprofil ist bereits von den Vorgängermodellen bekannt und auch das Anzeigen und Verfolgen von Routen konnten bereits die Vantage V2 und die funktionsgleiche Grit X Pro. Das funktionierte jedoch nur in Form von Breadcrumb-Trails, d.h. die Route wurde ohne Bezug zur Umgebung angezeigt. Ob man sich auf dem richtigen Pfad befunden hat, zeigt allein die Nähe des kleinen Navigationspfeils zur eigentlichen Route.

Das bringt mich zu den Offline-Karten und der – neben dem AMOLED-Display – vielleicht wichtigsten Neuerung der Vantage V3, durch die die Navigation und Routenführung eine neue Dimension erlangt. Ich fange mal mit den Basics an: Polar bestückt die Vantage V3 von Werk auf mit dem Basis-Karten-Material für Europa und Nordamerika. Darüber hinaus stellt Polar die ergänzenden Karten mit mehr Details (u.a. Höhenlinien und umfangreicheren Beschriftungen von Straßen, Trails und Flüssen) für alle Regionen der Welt zur Verfügung.

Download von Kartenmaterial über die Webseite von Polar

Download von Kartenmaterial über die Webseite von Polar

Zum Übertragen von Kartenmaterial auf die Vantage V3, wird zwingend eine USB-Verbindung zwischen Sportuhr und Computer benötigt, denn die Vantage V3 unterstützt kein WLAN. Die großen Datenmengen müssen somit über das USB-Kabel auf die Uhr übertragen werden. Erhältlich sind die Karten über die Internetseite flow.polar.com/maps, von wo aus die entsprechenden Regionen heruntergeladenen werden können.

Wird die Vantage V3 per USB-Kabel an den Computer angeschlossen, erscheint sie als ein Laufwerk in das die heruntergeladenen Dateien geschoben werden können.

Die Lösung ist für mich stimmig, auch wenn die Konkurrenz mit dem Download über die Uhr bzw. die App den Download noch ein bisschen komfortabler gestaltet. Aktuell noch am besten gefällt mir die Lösung von Suunto, weil sie auch den Download deutlich kleinteiligerer Regionen zulässt.

Mit 32 GB stellt die Vantage V3 jedoch ausreichend Platz zur Verfügung, um Karten mehrerer Länder unterzubringen. Knapp die Hälfte des Speichers ist jedoch bereits durch das Kartenmaterial von Europa und Nordamerika belegt.

StufeRouteRichtungswechselKarteBerechnung
Stufe 1+---
Stufe 2++--
Stufe 3+++-
Stufe 4++++

Schaut man einmal auf die Staffelung, in welchem Maße Karten- und Navigationsfunktionen umgesetzt sein können, dann befindet sich die Vantage V3 auf der dritten Stufe, denn es fehlt die Möglichkeit das Kartenmaterial zur Berechnung von Routen heranzuziehen. Ohne es abwerten zu wollen, handelt es sich bei den Karten der Vantage V3 um Bildausschnitte, die entsprechend der GPS-Position ausgewählt und angezeigt werden. Was auf dem Bildausschnitt zu sehen ist, davon hat die Uhr keine Kenntnis.

Stufe 4 braucht es nur dann, wenn direkt auf der Uhr neue Route berechnet werden sollen, z.B. weil ein Abschnitt gesperrt ist und eine alternative Route gefunden werden muss oder weil man sich spontan für ein neues Ziel entscheidet. Man hört schon heraus, dass es sich dann arg nach Navigationsgerät statt nach einer Sportuhr anhört.

Polar befindet sich da übrigens in bester Gesellschaft, denn die allermeisten Anbieter von Uhren mit Offline-Karten, kommen über Stufe 3 aktuell nicht hinaus.

In der kleinsten Zoom-Stufe, in der ca. 20 km Landschaft auf dem 1,39″ Display platzfinden, zeigt nur noch Autobahnen, Bundesstraßen, Gewässer und Landschaftsflächen. Sinnvoll gestaffelt kann man in der größten Zoom-Stufe auf ca. 75 Meter heranfahren. Beide Extreme sind nicht zwingend sinnvoll. Für den Laufsport reicht mir der Maßstab bei dem die Vantage V3 100 Meter anzeigt – auf das ganze Display passt dann etwa das Dreifache.

Kartendarstellung: Niedrigste Zoom-Stufe Kartendarstellung: Mittlere Zoom-Stufe Kartendarstellung: Höchste Zoom-Stufe

Während der Aufzeichnung kann auf die Karten über eine Trainingsseite zugegriffen werden. Ihr könnt hier schön sehen, wie Polar die bevorstehende Strecke blau zeichnet, die bereits absolvierte Strecke rot.

Darstellung der Karten, Richtung und Route während der Aufzeichnung

Darstellung der Karten, Richtung und Route während der Aufzeichnung

Hinweise auf den nächsten Richtungswechsel blendet die Uhr ca. 100 Meter vor dem Ort des Geschehens ein. Da macht sie bei aktivierter Routenführung nicht nur in der Kartenansicht, sondern auch in jeder anderen Trainingsansicht, auch wenn der Hinweis dann nur als Einblendung erfolgt.

Mit der Leistung der Karten- und Navigationsfähigkeiten bin ich bisher sehr zufrieden. Vor allem die Anzeige von bevorstehenden Richtungswechseln stiftet weniger Verwirrung als bei den Modellen Race und Vertical von Suunto. Entgegen vereinzelter Stimmen im Netz, ist die Nutzung der Karten und des Routings bisher völlig problemlos verlaufen. Fairerweise habe ich aber auch keine tagesfüllenden Wanderungen unternommen, bei denen die genutzten Routen durchaus umfangreicher sein können. Ich hab da mal ein Auge drauf und wenn sich die Chance bietet, dann liefere ich hier die Ergebnisse nach.

Ansichten während der Aufzeichnung

Nach dem Start der Aufzeichnung zeigt die Vantage V3 die von euch definierten Trainingsansichten mit ihren Datenfeldern an. Während der Aufzeichnung ist die Touch-Fähigkeit des Displays deaktiviert und zwischen den einzelnen Trainingsansichten wechselt man mittels der rechten Knöpfe. Bleibt wenigestens das Display sauber…

Aufzeichnung der Strecke

Genauigkeit bei GPS

Wenn Wearables mit GPS (bzw. anderen GNSS) ausgestattet sind, dann habe ich automatisch den Anspruch, dass das halbwegs ordentlich umgesetzt ist. Dabei sind es gar keine überzogenen Ansprüche, denn „ordentlich“ heißt für mich:

  • der Satfix erfolgt innerhalb kurzer Zeit
  • das Signal bleibt stabil, auch im Jackenärmel
  • die Bestimmung des Standorts ist nicht völlig abwegig

Dass Uhren auch mal „schlechte Tage“ haben, zeigen die Tests und vor allem die Erfahrung der letzten 10 Jahre. Solange es sich aber um Ausreißer (in jedem der Aspekte) handelt, sei das den Geräten zugestanden. Mir ist noch keines begegnet, das nicht mal (ordentlich) danebenlag oder einfach mit einem stabilen Signal zu kämpfen hatte.

Lasst uns einen Blick auf die Leistung der Vantage V3 werfen.

Details des Streckenverlaufs

Bis auf tiefe Häuserschluchten, Berge und Canyons hat meine kleine Hausrunde eigentlich von allem etwas zu bieten. Anfang geht es durchs Wohngebiet mit spärlichen Doppelhaushälften links und rechts, aber auch 5-stöckigen Reihenhäusern, bevor es dann durch den Wald, übers offene Feld und Alleen entlang wieder zum Start zurück geht. Es dürfte sich viel von dem wiederfinden, was den meisten Läufern begegnet.

Aus großer Höhe liegen die Polar Vantage V3, Vantage V2, Suunto Race und Coros Pace 2 recht nah beieinander. Mein Wahl der Uhren ist nicht unbeabsichtigt, denn die V2 lässt einen unmittelbaren Vergleich mit dem Vorgänger zu, die Suunto Race darf durchaus als direkter Konkurrenz zur Vantage V2 verstanden wissen und die Coros Pace 2 hat bisher konstant gute Leistungen bei der Standortbestimmung geliefert.

Details des Streckenverlaufs

Schaut man genauer hin, sieht man die Polar Vantage V3, die Vantage V2 und die Coros Pace 2 ein paar Fehler machen. Nichts Ungewöhnliches und jede an einer anderen Stelle, während die Konkurrenz im Rudel zusammenbleibt.

Details des Streckenverlaufs

Bis auf die Pace 2, die sich abermals ein paar Schlenker erlaubt, hinterlassen die anderen Uhren eine guten Eindruck. Richtungswechsel erkennen sie zügig und keine der Uhren versucht „abzukürzen“.

Details des Streckenverlaufs

Im Wald zeigt sich die Hässlichkeit von verdeckter Sicht und Laufzeitfehlern, auch wenn das Blätterdach bei Weitem nicht mehr so dicht ist, wie im Sommer. Dennoch stehen alle Uhren mehr oder weniger vor einer Herausforderung. Die Dual-Band fähigen Uhren Vantage V3 und Suunto Race schneiden besser, während sich die älteren Modelle ein paar Ausflüge ins Dickicht erlauben.

Details des Streckenverlaufs

Zweiter Versuch mit mehr urbanem Feeling: Zum Testfeld ist die Amazfit Balance (Testbericht) hinzugestoßen, die ebenfalls beide GPS-Frequenzbänder nutzen kann.

Details des Streckenverlaufs

Ja, die Häuser sind teilweise höher und stehen enger. Gleichzeitig bin ich ziemlich nah an der Häuserfront dran, der Himmel ist von Regenwolken bedeckt und die Uhren verschwinden aufgrund der Temperaturen im Ärmel der Sportjacke.

Details des Streckenverlaufs

Mit Ausnahme der Suunto Race haben alle Uhren mit den Widrigkeiten zu kämpfen. Die Coros Pace 2 hat einen so schlechten Tag, von dem ich anfangs sprach. Die Werte sind schlecht, aber auch die Vantage V3 leistet sich immer wieder Schwächen. Mal ist es die falsche Straßenseite, mal der Weg durch die Häuser durch.

Details des Streckenverlaufs

Im direkten Vergleich mit der Vantage V2 hinterlässt diese abschnittsweise das bessere Bild, obwohl es ihr an den Dual-Band-Fähigkeiten fehlt. Das Ergebnis überrascht vor allem deshalb, weil die Vantage V3 ansonsten eine gute, oftmals sogar sehr gute Leistung bietet. Ich werde sie die Tage noch einmal zusammen mit der Ignite 3 vergleichen und schauen, wie sich die beiden Dual-Band-Generation untereinander verhalten.

Genauigkeit bei HR-Messungen

Nach der Genauigkeit bei der Standortbestimmung per GNSS steht die Genauigkeit der Pulsmessung auf dem Plan. Als Referenz dient mir weiterhin der Brustgurt H10 von Polar. Ich gehe davon aus, dass auch HRM-Pro und HRM-Pro Plus von Garmin die gleichen Ergebnisse liefern würden, ich habe bisher mit dem Polar H10 aber ausschließlich gute Erfahrungen gemacht.

Herzfrequenzverlauf bei der Aufzeichnung durch die Vantage V3

Eine sehr gute Leistung zeigen fast alle Produkte vom Start weg. Nur die Suunto Race braucht ein wenig Zeit um das Geschehen aufmerksam zu verfolgen. Auch die kleinen Ausreißer im ersten Viertel fallen optisch auf. Anders sieht es bei der Vantage V3 aus, die durchweg Werte ermittelt, die denen des Brustgurtes entsprechen oder nur weniger Schläge davon entfernt sind.

Abweichungen im Herzfrequenzverlauf zwischen Polar H10 und Vantage V3

Das zeigen auch die Abweichungen der Kurven von Vantage V3 und Polar H10 recht eindrucksvoll. Die größeren Abweichungen habe ich einmal gelb markiert.

Erstmals versuche ich mit dem Bestimmtheitsmaß (oder r²) zu vergleichen, wie gut die verschiedenen Sportuhren und den Werten des HR-Brustgurts „folgen“. Dabei wird die Herzfrequenz verglichen, die Uhr und Brustgurt zum selben Zeitpunkt ermittelt haben. Idealerweise liefern beide Geräte stets den gleichen Wert. Alle Punkte wären dann auf der Hauptdiagonalen zu finden. Bei Datenpunkten oberhalb der Hauptdiagonalen hat der Pulsgurt eine höheren Wert als die Sportuhr geliefert. Bei Datenpunkten unterhalb der Diagonalen waren die Werte des Brustgurts vergleichsweise niedriger als die der Sportuhr.

r² kann Werte zwischen 0 und 1 annehmen und beschreibt, wie ähnlich die Werte zueinander sind. Zur besseren Einordnung: Ein Wert von 1 bedeutet nicht zwingend, dass Brustgurt und Uhr stets die gleichen Werte geliefert haben, er beschreibt aber eine unmittelbare Abhängigkeit zwischen den Werten des Brustgurts und der Uhr. Je näher die Werte an 1 dran sind, desto besser korrelieren die Messungen von Uhr und Brustgurt.

Herzfrequenzverlauf bei der Aufzeichnung durch die Vantage V3

Beim Indoor-Cycling verschläft die Vantage V3 die ersten drei Minuten der Aufzeichnung. Auch die Suunto Race ist noch nicht bei der Sache. Anders ergeht es der Amazfit Balance, die vom Start weg eine tolle Performance hinlegt.

Abweichungen im Herzfrequenzverlauf zwischen Polar H10 und Vantage V3

Die Grafik mit den Abweichungen zwischen H10-Brustgurt und der Vantage V3 machen es noch einmal ein bisschen deutlicher. Die ersten Minuten des Warm Up sehen nicht gut aus, die letzten Minuten des Cool Down auch nicht. Immerhin sind die Werte während der Belastung stimmig – warum zeige ich gleich noch einmal eindrücklicher.

Insbesondere der Ausreißer zum Beginn der Aufzeichnung drückt den r²-Wert nach unten. Bei der Suunto Race und der Amazfit Balance sehen die Charts, wie auch der resultierende r²-Wert überzeugender aus.

Abweichungen im Herzfrequenzverlauf zwischen Polar H10 und Vantage V3 (nach Korrektur)

Aus Neugier habe ich einmal den groben Schnitzer zu Beginn außer acht gelassen und mir die Kurven von der Vantage V3 und dem HF-Brustgurt einmal genauer angeschaut, denn so weit liegen sie gar nicht auseinander. Wenn man die Werte um 8 Sekunden verschiebt, sind die Kurven nahezu deckungsgleich. Der r²-Wert schnellt auf 0,986 nach oben.

Es geht mir hier nicht um schönfärben, denn die Diskrepanzen zu Beginn der Aufzeichnung sind deutlich. Es ist vielmehr mein Versuch zu verstehen, was hier passiert. Ob die V3 stets 8 Sekunden hinten dran ist mit den Werten oder die Zeit der aufzeichnenden Geräte um 8 Sekunden voneinander abwicht, lässt sich heute leider nicht mehr feststellen. Da ich die Geräte vor der Aufzeichnung aber alle noch einmal mit meinem Smartphone synchronisiere, ist der letzte Punkt eher unwahrscheinlich.

Herzfrequenzverlauf bei der Aufzeichnung durch die Vantage V3

Dass die Vantage V3 es auch anders kann, zeigt sie am Rudergerät. Die Suunto Race lässt sie aufgrund der kleinen Schlenker hinter sich, die im gesamten Pulsverlauf zu finden sind. Die Vantage V2 hingegen scheint etwas spät dran zu sein und korreliert mit den Werten des Brustgurts am wenigsten stark.

Die letzten Charts zeigen ein komplettes Workout. Angefangen beim Reinigen der Geräte, beim Indoor-Cycling, beim Rückentraining am Gerät und beim Abschließenden Workout an der Rudermaschine.

Herzfrequenzverlauf bei der Aufzeichnung durch die Vantage V3

Erneut zeigen sich während des Warm-Ups Schwächen, denn die Werte der Vantage V3 sind die ersten Minuten völliger murks. Ob die Uhr nicht richtig gesessen hat? Ich kann es mir nicht erklären, denn mit der ersten Belastungsphase der Intervalle ist die V3 wieder präsent – besser noch, denn sie nahezu spot-on.

Beim Rückentraining verliert die Suunto Race den Faden und strauchelt fortan, während die V3 recht stoisch dem Polar H10 folgt. Nicht immer 100% zuverlässig, aber besser als ihr Vorgänger V2.

Der verschlafenen Start rächt sich beim r²-Wert, der mit 0,469 allenfalls mittelmäßig ausfällt.

Auch hier hat es mich interessiert, wie sich die Vantage V3 schlägt, wenn man den Patzer einmal außen vor lässt. Natürlich bessern sich die Werte und wenn man dann erneut die Werte um 8 Sekunden verschiebt, erhält man wieder eine durchweg passable Kurve, die zwischen den Cardio-Sportarten (gelb markiert) ein bisschen schwächelt, während des Radfahrens und Ruderns aber weitestgehend mit dem HF-Brustgurt übereinstimmt. Der r²-Wert schiebt sich auf 0,869 nach oben.

Auch hier geht es mir nicht darum, die Beobachtungen wegzudiskutieren, sondern die Leistung der Vantage V3 differenzierter zu betrachten. Und das fällt gar nicht so leicht…

Auffällig ist, dass die Vantage V3 in den Phasen, wo es für mich am meisten drauf ankommt eine „gute“ Leistung abliefert. Sie wäre „sehr gut“, wenn ich die Verschiebung von acht Sekunden besser einordnen könnte. Das nehme ich mir die kommenden Wochen vor. Fragezeichen hinterlassen die Aussetzer, die die Vantage V3 ab und zu zum Beginn einer Aufzeichnung gezeigt hat. Es möge hier nicht der falsche Eindruck entstehen, denn das sind Ausnahmen. Wenn die Vantage V3 aber daneben liegt, dann so richtig und auch gerne mal für 5 Minuten und stets zu Beginn einer Aufzeichnung. Vielleicht sollte man ihr einfach die Zeit gönnen, sich mit der Situation zu arrangieren.

Nein, Spaß beiseite. Das werde ich ein Auge drauf haben und die Inhalte hier noch einmal ergänzen, wenn sich ein anderes Bild abzeichnet.

Ergebnis des Polar Vantage V3 Tests

Wertung: 91%
Unsere Wertung: 91%
Vorteile
  • hochauflösendes AMOLED-Display
  • zahlreiche Sport-Funktionen
  • Offline-Karten
  • hochwertiges Material
  • EGK-Messung
Nachteile
  • präsentes Erscheinungsbild
  • smarte Funktionen überschaubar

Polar hat mit der Vantage V3 einen großen Satz nach vorne gemacht, denn dank AMOLED-Display und Offline-Karten ist die Sportuhr deutlich konkurrenzfähiger geworden. Der kraftvollere Prozessor sorgt dafür, dass die Uhr in allen Bereichen flüssig auf die Interaktion mit dem Nutzer reagiert. Auch wenn es sich nur um ein kleines Detail handelt, es bereitet zumindest mir Freude mit einem reaktiven Gerät zu arbeiten.

Die neue Technologie-Plattform „Elixir“ sticht punktuell hervor, hat in meinen Augen aber noch nicht ihr ganzes Potential erschlossen. So dienen dient EKG-Funktion aktuell „nur“ dem orthostatischen Test und darf aufgrund der fehlenden Zertifizierung nicht für medizinische Zwecke (z.B. AFib-Erkennung) eingesetzt werden. Die Blutsauerstoffsättigung (SpO2) kann die Vantage V3 präzise ermitteln, aber nur manuell und nicht während des Tags bzw. der Nacht.

Wenig einheitlich präsentieren sich die Ergebnisse bei der Messung der Herzfrequenz während des Sports. Die meiste Zeit sind die Ergebnisse gut bis sehr gut, weil sie auf Augenhöhe mit dem Polar H10 sind. Es gibt aber auch die Momente, die Falten auf die Stirn treiben, weil zum Beginn einer Aufzeichnung krude Werte gemessen werden. Mal schauen, ob ich ein paar Stimmen bei Polar dazu einfangen kann.

Für das Erstlingswerk sind die Offline-Karten sehr gut umgesetzt. Zwar braucht es einen Computer, um detaillierteres Kartenmaterial auf die Uhr zu laden, die Hürde dafür ist aber gering. Die Darstellung ist vergleichbar mit der Konkurrenz von Garmin und Suunto. Dass die Karten nicht für Neuberechnung von Routen genutzt werden können, spielt für mich keine Rolle.

Mit 600 € ist der Anschaffungspreis wahrlich nicht gering und das zeitgleiche Erscheinen der Suunto Race für 450 € setzt die Vantage V3 doch ordentlich unter Druck. Die Vantage V3 positioniert sich beim Thema „Herzfrequenz“ klar vor der Suunto Race, die dafür die bessere Leistung bei der Standortbestimmung per GNSS bietet. Die App von Suunto ist zeitgemäßer, Polar bietet neben der App zusätzlich noch die sehr gute Plattform „Polar Flow Web“.

Wenn Polar ein bisschen Einblick gewähren würde, wo die Reise im kommenden halben Jahr hingeht, würde das die Investitionsbereitschaft viele erhöhen, denn für 600 € wollen nicht nur die Kinderkrankheiten ausgeräumt, sondern auch die Partizipation in der Weiterentwicklung gesichert sein.


Offenlegung / Werbung: Das Produkt wurde mir auf meine Anfrage hin für den Test der/des Vantage V3 von Polar kostenlos zur Verfügung gestellt. An den Inhalt des Testberichts wurden keine Bedingungen geknüpft. Der Inhalt des Testberichts spiegelt somit vollständig meine eigene, unvoreingenommene Meinung und Erfahrung mit dem Produkt wider.

Warum der Beitrag dennoch als 'Werbung' gekennzeichnet ist, könnt ihr unter Kennzeichnungspflicht nachlesen.

Inhaltsverzeichnis

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Amazfit Cheetah Pro Test https://www.fitness-tracker-test.info/amazfit-cheetah-pro-test/ https://www.fitness-tracker-test.info/amazfit-cheetah-pro-test/#comments Tue, 01 Aug 2023 04:39:51 +0000 https://www.fitness-tracker-test.info/?p=18072 Die Amazfit Cheetah Pro ist eine Sportuhr für Läufer mit hoher Akkulaufzeit und schlankem Design. Ich hab mir im Test angeschaut, welche Funktionen die Uhr für Sport und Alltag zu bieten hat.

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Die Amazfit Cheetah Pro ist eine Sportuhr für Läufer mit hoher Akkulaufzeit und schlankem Design. Ich hab mir im Test angeschaut, welche Funktionen die Uhr für Sport und Alltag zu bieten hat.

Die Marke Amazfit des chinesischen Herstellers Zepp sollte im Bereich der Wearables mittlerweile auch hierzulande bekannt sein, denn die angebotenen Produkte sind nicht nur qualitativ hochwertig, sondern auch konkurrenzfähig. Vor allem bieten sie aber ein tolles Preis-Leistungs-Verhältnis.

Mit Cheetah und Cheetah Pro hat Amazfit nun zwei Sportuhren auf den Markt gebracht, die sich vor allem an Läufer richten und im Detail von der Amazfit GTR 4 / GTS 4 unterscheiden.

Amazfit Cheetah Pro im Überblick

Mich hat für den Test die Amazfit Cheetah Pro erreicht, die sich von der Cheetah (ohne Pro) aber nur wenig unterscheidet. Das Funktionsangebot ist nahezu identisch und Unterschiede gibt es eher bei der Größe und der Materialwahl.

Cheetah ProCheetahGTR 4
DisplayAMOLEDAMOLEDAMOLED
Displaygröße1,45 "1,39 "1,43 "
DisplayschutzGorilla Glas 3Gehärtetes GlasGehärtetes Glas
Auflösung480 x 480 / 331 PPI454 x 454 / 326 PPI466 x 466 / 326 PPI
Abmessungen47 x 47 x 11,8 mm46,7 x 46,7 x 11,9 mm46 x 46 x 10,6 mm
Gewicht34 g32 g34 g
LünetteTitan-LünetteFaserverstärktes Polymer-
ArmbandNylonSilikonSilikon
Leder
Nylon
Lautsprecher+-+

Für den Aufpreis von 70 € erhält man das etwas größere Display und mit der Titanlünette das etwas hochwertigere und leichtere Material. Dass die Cheetah Pro infolge nicht ein paar Gramm leichter ist, liegt einfach an den größeren Abmessungen.

Selbst zur 2022 erschienenen GTR 4 ist der Abstand nicht sonderlich groß, denn Cheetah und GTR 4 sind fast identische Modelle, die für unterschiedlichen Zielgruppen angepasst wurden. Dementsprechend sind die einen Uhren etwas sportlicher (und haben auch die ein oder andere spezielle Sportfunktion bzw. -metrik), die anderen Uhren sind ein bisschen schicker.

Neu und erwähnenswert

  • 1,45″ AMOLED Display mit Gorilla Glas
  • Always-On-Option
  • Multi-Band GNSS
  • integrierter Lautsprecher
  • Offline-Karten inkl. Navigation
  • Amazon Alexa
  • 14 Tage Akkulaufzeit

Unboxing und erster Eindruck

Amazfit vertreibt die Cheetah Pro in einer 11 x 11 x 7 cm großen, weißen Verpackung. Die Vorderseite ziert ein Foto des Produktes und Namen von Uhr und Hersteller. Auf der Rückseite finden sich die wesentlichen Features der Cheetah Pro in knapper Form zusammengefasst.

Verpackung der Amazfit Cheetah Pro

Verpackung der Amazfit Cheetah Pro

Beim Blick in die Verpackung gibt es keine Überraschungen und in der kleinen Schachtel finden sich:

  • Cheetah Pro
  • magnetische Ladekabel (USB-A)
  • Garantie- / Sicherheitsinformationen
Amazfit Cheetah Pro

Amazfit Cheetah Pro

Den ersten Pluspunkt sammelt die Cheetah Pro aufgrund des Nylonarmbands. Das sorgt nämlich auf Dauer für weniger Hautirritationen, denn im Vergleich zum Silikonarmband lässt das Nylongewebe mehr Luft an die Haut. In Folge schwitzt die Haut weniger bzw. trocknet schneller.

Gewebtes Nylonarmband

Gewebtes Nylonarmband

Klettverschlüsse sorgen für den notwendigen Halt

Klettverschlüsse sorgen für den notwendigen Halt

Ansonsten ist die Cheetah Pro tadellos verarbeitet. Optisches Highlight ist die Titanlünette. Farblich passend sind die drehbare Krone und der flache Knopf an der rechten Gehäuseseite gestaltet.

Titanlünette mit farblich passender Krone

Titanlünette mit farblich passender Krone

Das Gehäuse der Uhr selbst besteht aus schwarzem Plastik, das einen stabilen, wenn gleich nicht ganz so hochwertigen Eindruck hinterlässt, wie die Lünette.

Auf der Rückseite der Uhr befinden sich die optischen Sensoren und die Kontakte für das magnetische Ladekabel.

PPG-Sensoren und Ladekontakte

PPG-Sensoren und Ladekontakte

Die PPG-Sensorik zeigt den gleichen Aufbau wie bei der GTR 4 – ich denke, es handelt sich um die gleiche, verbaute Hardware. Selbst die Ladekabel von GTR 4 und Cheetah Pro lassen sich problemlos untereinander tauschen.

Apropos magnetisches Ladekabel: Die Kraft des Magneten reicht aus, um das Kabel in der richtigen Ausrichtung zu positionieren. Richtig stark ist der Magnet jedoch nicht und das Ladekabel neigt dazu zu verrutschen, wenn man gegen dagegenstößt.

Grundlegende Bedienung

Die Amazfit Cheetah Pro wird über das Touch-Display, die drehbare Krone und die beiden Knöpfe bedient. Zwei Knöpfe? Ja, denn die Krone lässt sich drücken und fungiert in Folge als zweiter Button.

Die Krone ist freilaufend. Weil die Uhr bei der Benutzung der Krone auch noch Feedback in Form von Vibrationen gibt, funktioniert das in den meisten Situationen sehr gut. Ein Krone, die leicht einrastet wäre in meinen Augen noch zielführender.

Unterm Strich lassen sich mit den beiden Knöpfen mehr als zwei Funktionen abbilden:

Drückenoberer Knopfunterer Knopf
kurzSelektionZurück
kurz | auf WatchfaceApp-MenüSport-Menü | konfigurierbar
kurz | beim SportStarten / Pausieren / Stoppenmanuelle Rundenzeit
langAmazon Alexa | konfigurierbarkeine Funktion

Ansonsten lässt sich viel – wenn auch nicht alles – über das Touch-Display bedienen. Die Technik und das verwendete Betriebssystem Zepp OS 2.1 reagieren ausgesprochen flüssig auf Wisch- und Tippgesten.

Ein wenig wurde das User Interface der Uhr überarbeitet. Während man bei der GTR 4 mit Wischgesten nach links und rechts noch durch einzelne Widgets (z.B. Herzfrequenz, Wetter, Aktivitäten) wechseln konnte, funktioniert das bei der Cheetah Pro nur noch kleine Kacheln, die bei Garmin „Glances“ genannt werden. Amazfit hat dafür offenbar keine speziellen Begriff, der Aufbau erinnert aber sehr stark an die Glances von Garmin.

Widgets in Kacheloptik

Widgets in Kacheloptik

Ob mir das besser gefällt, weiß ich noch nicht genau. Manchmal scheinen die Kacheln etwas langsam im Aufbau zu sein, d.h. sie zeigen keine sinnvollen Daten an. Tippt man die Kachel dann aber an, um sich die Detaildaten anzuschauen und kehrt zur vorherigen Ansicht zurück, dann hat sich auch die Kachel auf magische Art und Weise mit Inhalt gefüllt.

Das Wischen nach links und rechts öffnet auf der Cheetah Pro nunmehr die Benachrichtigungen bzw. die App-Liste.

App-Liste 1/2

App-Liste 1/2

App-Liste 2/2

App-Liste 2/2

Funktionen der Amazfit Cheetah Pro

Wenn man den Blick auf die Funktionen wirft, würde man gar nicht vermuten, dass es sich um eine Uhr speziell für Sportler handelt, denn das Angebot an Funktionen erstreckt sich gleichermaßen auf den Alltag. Schauen wir uns einmal den Funktionsumfang der Cheetah Pro an.

Funktionen für den Alltag

Gemessen am Funktionsumfang der GTR 4 / GTS 4 hat sich bei der Cheetah Pro wenig getan. Anlass zur Kritik gibt es allerdings wenig, denn das Betriebssystem Zepp OS 2.1 ist bei den Funktionen für den Alltag recht umfangreich.

  • Watchfaces
  • Always-On-Display
  • Telefon
  • Mitgliedskarte
  • Wetter
  • Musik
  • Alarm
  • Kalender
  • Sonne / Mond
  • Kompass
  • Aufgaben
  • Timer / Stoppuhr
  • Weltzeituhr
  • Sprachmemos

Es lohnt an dieser Stelle nicht alle Funktionen im Detail vorzustellen, weil sich im Vergleich zur Amazfit GTR 4 wenig getan hat. Wer die Informationen dringend benötigt, der findet zu so ziemlich jeder App etwas im Testbericht der GTR 4.

Watchfaces

Was bei analogen Uhren das Ziffernblatt ist, nennt sich bei Smartwatches und Sportuhren nunmehr Watchface. Und zugegeben, ein Watchface kann in der Regel deutlich mehr, als nur die Uhrzeit anzeigen.

Die Auswahl an Watchfaces für die Cheetah Pro ist großzügig, wenn auch nicht ganz so umfangreich wie z.B. bei Huawei. Die allermeisten der ca. 100 Watchfaces sind jedoch ansprechend gestaltet, wenn auch nicht immer kostenlos.

Watchface
Watchface

Manche Watchfaces kosten zwischen 0,99 € und 2,99 €.

Einmal über die App ausgewählte und auf die Uhr übertragene Watchfaces lassen sich auch direkt am Handgelenk wechseln. Ein langes Antippen des aktuellen Watchfaces genügt, um im Anschluss ein bereits installiertes wählen zu können.

Always-On-Modus

Eigentlich braucht es keine beschreibende Worte für einen Always-On-Modus. Weil die Lösung von Amazfit aber etwas detaillierter als bei der Konkurrenz ist, lohnt es doch einmal draufzuschauen.

Einen Always-On-Modus in Reinform hat die Cheetah Pro nämlich gar nicht. Wenn der Always-On-Modus aktiviert ist und die Uhr einige Zeit nicht benutzt wurde, wird eine spezielle Version des Watchfaces angezeigt, die den Großteil des bunten Designs gegen die Uhrzeit in digitaler oder analoger Form austauscht.

Das kann eines der vorinstallierten AOD-Watchfaces sein, sich aber auch an dem installierten Non-AOD-Watchfaces orientieren.

AOD-Watchface
AOD-Watchface

Dank der Einstellungen kann der AOD-Modus dauerhaft de-/aktiviert werden, aber auch entlang eines Zeitplans (von – bis) geschaltet werden.

Sonnenauf- / Sonnenuntergang

Wer sich für die Auf- und Untergangszeiten von Sonne und Mond interessiert, der wird sich über die kleine App "Sonne und Mond" freuen.

Hier finden sich die genauen Zeiten für den aktuellen und die kommenden neun Tage, die Mondphase und für küstennahe Orte auch die Gezeitentabellen.

Wer mit der Sonnenaufgang aufstehen lassen möchte, kann sich hier einen passenden Wecker stellen. Vampire stellen hier alternativ den Wecker auf den Sonnenuntergang.

Wetter / Barometer

Über die Kopplung mit dem Smartphone kann die Cheetah Pro die Wetterdaten für aktuellen Standort beziehen und in der kleine App „Wetter“ anzeigen.

Wetter-Kachel

Wetter-Kachel

Temperaturverlauf und Niederschlagswahrscheinlichkeit
Wettervorhersage der nächsten Tage

In der App wird der Temperaturverlauf der kommenden acht Stunden und vorhergesagt und die Niederschlagswahrscheinlichkeit angezeigt. Für die kommenden Tage finden sich Höchst- und Tiefsttemperaturen und Niederschlagsvorhersagen.

Einschätzung des Wetters für verschiedene Vorhaben

Einschätzung des Wetters für verschiedene Vorhaben

Eher spielerischen Charakter hat die Einordnung des Wetters für folgende Vorhaben:

  • Außentraining
  • UV-Strahlung
  • Angeln
  • Autowäsche

In die gleiche Kategorie passt die App "Barometer" die den barometrischen Luftdruck anzeigt und bei schnellem Abfallen vor einem nahenden Unwetter warnen kann.

Für Wanderungen im Gebirge ist die Anzeige der Höhe über nN deutlich interessanter, als im brandenburgischen Flachland.

Musikwiedergabe / -steuerung

Amazfit hat der Cheetah Pro rund 2,3 GByte an Speicher für die Ablage von MP3-Dateien spendiert. Wenn sie einmal den Weg auf die Uhr gefunden haben, dann lassen sie sich über die kleine Musik-App abspielen.

Wiedergabe von Musik

Wiedergabe von Musik

Leider hat sich bei der Umsetzung nicht getan und so gelangen zwar die Inhalte recht problemlos auf die Uhr, welche Inhalte dort bereits vorhanden sind, kann man aber nur auf der Uhr direkt sehen. Leider macht das Betriebssystem Zepp OS 2.1 einem das Leben nicht leicht, denn eine Strukturierung in Ordner oder Playlisten gibt es quasi nicht.

Funktionen für die Gesundheit

Bewegen wir uns mal ein bisschen von den unpersönlichen Apps weg und schauen und die Apps auf, die einen Bezug zur Gesundheit des Nutzers herstellen.

  • Aktivität
  • Herzfrequenz
  • Blutsauerstoff
  • Stress
  • One-Tap-Messung
  • PAI
  • Schlaf

Aktivität bzw. Activity Tracking

Ich fang mal mit den einfachen Dingen an. Die Cheetah Pro ist ein grundsolider Activity- oder Fitness-Tracker. Sie zählt

  • Schritte
  • Kalorienverbrauch
  • Stehen heute
  • Sitzdauer
  • Etagen

Unter „Stehen heute“ ist die Anzahl der Stunden des Tages gemeint, in denen nicht ausschließlich gesessen oder gelegen wurde. Man hört hier und da ja, dass Sitzen das neue Rauchen sei.

Schritte im Tagesverlauf

Schritte im Tagesverlauf

Stunden in denen gestanden wurde
Zusammenfassung der täglichen Aktivitäten

PPG-Sensor zur Puls- und Stressmessung

Neben dem Activity Tracking erfasst der PPG-Sensor auf der Rückseite der Uhr unablässig die Herzfrequenz – sowohl nachts, wie auch tagsüber.

Aber nicht nur die Herzfrequenz vermisst die Cheetah Pro, sondern anhand der Herzfrequenzvariabilität auch das Stressniveau.

Stressniveau der letzten Stunden
Verteilung des Stressniveaus

Die Erfassung der Blutsauerstoffsättigung SpO2 kann Rückschlüsse auf Atemaussetzer während des Schlafens geben. Trotz der Metrik handelt es sich bei der Cheetah Pro nicht um ein medizinisches Gerät. Besteht Sorge oder zeigt die Uhr niedrige SpO2-Werte an, ist eine Abklärung durch einen Arzt angeraten.

Vermessung von Schlafphasen und Schlafdauer

Der integrierte Bewegungssensor ermöglicht die Vermessung des Schlafes. Das macht die Cheetah Pro sehr solide und unterscheidet zwischen folgenden Schlafphasen:

  • Schlaflos
  • REM-Phase
  • Leichtschlaf
  • Tiefschlaf
Auswertung des Schlafs auf der Uhr
Auswertung des Schlafs auf der Uhr

Einschlaf- und Aufstehzeiten sind in meiner Wahrnehmung sehr genau und decken sich mit den Ergebnissen anderer Wearables, die ich im gleichen Zeitraum getragen habe.

Auswertung des Schlafs | Tagesauswertung
Auswertung des Schlafs | Tagesauswertung
Auswertung des Schlafs | Wochenauswertung
Auswertung des Schlafs | Wochenauswertung
Auswertung des Schlafs | Wochenauswertung
Auswertung des Schlafs | Atemqualität

Weniger gut erkennt die Cheetah Pro kleine Nickerchen. Es gibt dafür zwar extra eine Auswertung, nur zeigt die bisher recht wenig an.

Funktionen für den Sport

Jetzt wird die Cheetah Pro als Sportuhr beworben, so dass es sich lohnt einen detaillierten Blick auf die sportlichen Fähigkeiten der Uhr zu werden.

Training

Wie eingangs beschrieben gelangt man entweder über das App-Menü oder das Drücken des unteren Knopfes in das Sport-Menü. Hier gilt es aus 150+ Sportarten die richtige Auswahl zu treffen.

Über 150 Sportarten stehen zur Auswahl

Über 150 Sportarten stehen zur Auswahl

Zepp bietet auf der Cheetah Pro natürlich nicht alle Sportarten nebeneinander an, sondern hat die verbreitetsten vorausgewählt, die restlichen in folgende Kategorien einsortiert:

KategorieSportarten
Laufen und Gehen7
Radfahren 4
Schwimmen 4
Außentraining 11
Innentraining24
Tanzen16
Kampfsport12
Ballsport31
Wassersport10
Eis- und Schneesport13
Freizeitsport12
Brett- und Kartenspiele5
Andere 7

Hier ist Quantität nicht unbedingt ein Zeichen von Qualität. So finden sich „Sportarten“ wie z.B.

  • Fahren
  • Schaukel
  • Dame / Schach

Die wichtigsten Sportarten sind jedoch alle vertreten und wer das Dehnen vor oder nach dem Sport vermessen möchte, auch dort unterstützt die Cheetah Pro.

Ausgewähltes Sportprofil

Ausgewähltes Sportprofil

Ist ein passendes Sportprofil gefunden, führt ein Antippen auf die Profil-Seite. Hier sucht die Cheetah Pro schon einmal ein stabiles GPS-Signal, wenn es sich um eine Sportart unter freiem Himmel handelt.

Während des Wartens können hier auch die Einstellungen für dieses Sportprofil geändert werden, u.a.

  • Trainingsassistenten
    Unter den „Trainingsassistenten“ finden sich nützlichen Helfer, die dem Training Struktur verleihen können.

    • Trainingsziele

      Hier Trainingsziele in Form von Distanz, Dauer, Kalorienverbrauch oder Trainingseffekt definiert werden. Über die Zielerreichung wird visuell und per Vibration informiert.

    • Trainingsalarme
      Die Trainingsalarmen definieren Schwellwerte, über deren Erreichen die Cheetah Pro während des Trainings informiert. Die einfachste, weil bekannteste Form eines solchen Trainingsalarms ist die Distanz, so dass die Uhr nach jedem absolvierten Kilometer über das Erreichen informiert. Die Schwellwerte beziehen sich neben der Distanz auf Herzfrequenzen, Pulsbereiche, Tempi, Schrittfrequenzen, Kalorienverbrauch, aber auch Wasser- und Energieaufnahme.

      Anders als z.B. bei Polar und Garmin sind die Einstellungen für die Aufnahme von Energie und Wasser alleine zeitgetrieben und berücksichtigen keine weiteren Faktoren.

    • Automatische Runden

      Wenig spannend sind die automatischen Runden, welche die Cheetah Pro nach dem Erreichen einer bestimmten Distanz nimmt.

    • Automatische Pausen

      Wenn das Feature „automatische Pausen“ aktiviert ist, pausiert die Uhr die Aufzeichnung, wenn man stehen bleibt oder die Schrittfrequenz einen einstellbaren Wert unterschreitet.

    • Virtual Pacer

      Wer alleine Laufen geht und ein bisschen Ansporn braucht, der findet vielleicht im Virtual Pacer eine Motiviation. Der virtuelle Mitläufer läuft mit einem konstanten, vorher einstellbaren Tempo. Während der Aufzeichnung wird anhand der Daten des virtuellen Mitstreiters und den eignen Daten berechnet, wer und mit welchem Abstand der eine oder andere vorne bzw. hinten liegt

    Ein guter Teil der Trainingsassistenten lässt sich auch nach dem Starten der Aufzeichnung noch ändern bzw. ergänzen.

  • Trainings

    Unter dem Punkt „Trainings“ können vordefinierte Trainingspläne bzw. Intervall-Trainings aufrufen und gestartet werden.

    Ein Intervall-Training kann man sich relativ schnell ad-hoc auf der Cheetah Pro zusammenstellen. Neben Aufwärm- und Cool-Down-Phase gibt es wenig überraschend die Trainings- und Pause-Phasen und die Wiederholungen. Entsprechend der recht einfachen Struktur sind auch die Intervall-Trainings eher einfach gestrickt und gleichförmig.

  • Datenseiten und Datenfelder

    Wie es sich für eine ausgewachsene Sportuhr gehört, bietet die Cheetah Pro verschiedene, frei definierbare Datenseiten, die entweder mit Datenfeldern oder Charts gefüllt sind.

    Datenseite mit vier Datenfeldern

    Datenseite mit vier Datenfeldern

    Wer eine Datenseite mit Datenfeldern bestücken möchte, kann zwischen Ansichten mit 1 bis 6 Datenfeldern wählen. Anschließend kann jedes der Felder mit einem aus 55 Werten belegt werden. Die Cheetah Pro nimmt hier eine Gruppierung vor, die das Auffinden des gewünschten Wertes erleichtert.

    Datenseite mit sechs Datenfeldern
    Auswahl von Metriken zur Belegung von Datenfeldern

    Eine Datenseite kann alternativ auch mit einem oder mehreren Charts belegt werden. Zur Auswahl stehen:

    • HF
    • Geschwindigkeit
    • Tempo
    • Höhe
    • Trainingseffekt

    Während der Aufzeichnung kann per Wischgeste oder Drehen der Krone durch die einzelnen Datenseiten gewechselt werden.

Hat die Uhr ausreichend GNSS-Satelliten am Himmel erspäht, kann es mit der Aufzeichnung losgehen.

Auch während des Sports reagiert das Display auf Wisch- und Tippgesten. Jedenfalls solange, bis die Cheetah Pro entscheidet den Bildschirm zu sperren. Dann muss er durch Drücken oder Drehen der Krone wieder entsperrt werden. So richtig habe ich jedoch kein System erkennen können, ob und wie schnell die Uhr die Interaktion per Touch sperrt. Es fühlt sich jedenfalls nicht immer intuitiv an.

Trainingsverlauf

Direkt nach dem Beenden der Aufzeichnung landet die Aufzeichnung im Trainingsverlauf. Hier können vorangegangene Trainingsergebnisse eingesehen werden.

Wetter-Kachel

Wetter-Kachel

Das funktioniert auf der Uhr dank des guten und hochauflösenden Displays sehr gut, wenn auch nicht ganz so komfortable wie auf dem Smartphone oder dem Tablet.

Auswertung eines Trainings | Trainingseffekt
Auswertung eines Trainings | Zusammenfassung 1/3
Auswertung eines Trainings | Zusammenfassung 2/3
Auswertung eines Trainings | Zusammenfassung 3/3
Auswertung eines Trainings | HF-Zonen
Auswertung eines Trainings | HF-Verlauf
Auswertung eines Trainings | Echtzeit-Leistung
Auswertung eines Trainings | Tempo-Verlauf

Zepp Coach

Das Feature „Zepp Coach“ bin ich gerade noch am Austesten und werde die Inhalte hier nachliefern, wenn ich mir einen guten Überblick verschafft habe. Manchmal reichen selbst 6 Wochen neben Beruf und Familie aus, um alle Funktionen der Uhr ausreichend zu betrachten. Nehmt es mir nicht übel…

Ein eigenes Kapitel verdienen die Navigationsmöglichkeiten der Cheetah Pro, denn anders als z.B. die Amazfit GTR 4 unterstützt die Uhr nicht nur das Nachverfolgen von vorab importierten Routen, sondern kann auch Offline-Kartenmaterial nutzen. Für das Navigieren auf unbekannten Terrain ist das von deutlichem Vorteil.

Import von Routen

Kümmern wir uns zunächst einmal darum, wie Routen auf die Cheetah Pro gelangen. Anders als bei z.B. Garmin oder Suunto bietet die Zepp App keine Möglichkeit Routen am Handy oder Tablet zu definieren und auf die Uhr zu übertragen.

Routen, die in die Zepp App importiert werden wollen, mussten bis vor kurzem noch als GPX-Datei vorliegen. Nun will es der Zufall, dass Zepp vor wenigen Tagen die Möglichkeit bekanntgegeben hat, die Zepp App mit einem Komoot zu verknüpfen und Routen direkt von dort zu importieren.

Offenbar hat das ganze aber noch ein paar Startschwierigkeiten. Nachdem in den ersten Tage gar keine Daten angezeigt wurden, sind mittlerweile wenigestens die bereits absolvierten Routen übertragbar. Die Ansicht für die geplanten Routen zeigt immer noch gähnende Leere. Ich habe bei Amazfit einmal nachgefragt, wie der Stand der Dinge ist. Sobald ich mehr weiß, ergänze ich es hier.

Wer Komoot nicht nutzt, der muss die Routen in Form von GPX-Daten zunächst auf das Smartphone / Tablet bringen und dort über einen Datei-Manager mit der Zepp App öffnen.

Download von Kartenmaterial

Wie T-Rex Ultimate und Falcon bietet auch die Cheetah Pro die Unterstützung von Offline-Karten. Wenn man es genau nimmt, dann unterstützt sie eine Offline-Karte. Aber der Reihe nach…

In der Zepp App kann unter dem Punkt „Kartenmanagement“ ein Kartenausschnitt gewählt werden, der in der größten Ausdehnung 200 x 300 km, in der kleinsten ca. 30 x 48 km beträgt.

Kartenmanagement
maximale Ausdehnung von 200 x 320 km
minimale Ausdehnung von ca. 30 x 48 km
Download wird in die Download-Warteschlange einsortiert

Bestätigt man die Auswahl, wird das Kartenmaterial der Download-Wartschlange der Uhr hinzugefügt. Ein Download selbst findet noch nicht statt, denn dazu muss man die Cheetah Pro zunächst mit einem WLAN verbinden und den Download starten.

Für mich reichen der kleinste Kartenausschnitt aus, aber selbst der dauer im Download ca. 5 Minuten. Anschließend befindet sich das Kartenmaterial aber auf der Uhr und kann auch ohne eine Verbindung zu Smartphone oder Internet genutzt werden.

Will man eine andere Region hinzufügen (z.B. weil man im Urlaub in einer anderen Region unterwegs ist) wird die bereits herunterladene Karten überschrieben. Mehrere Karten auf der Uhr unterzubringen ist aktuell nicht möglich. Das können andere Hersteller besser.

Nutzen von Routen

Um eine auf die Uhr übertragene Routen zu nutzen, muss eine zwingend eine Aktivität ausgewählt und in den Einstellungen eine Route ausgewählt werden.

Auswertung eines Trainings | HF-Zonen
Auswertung eines Trainings | HF-Verlauf
Auswertung eines Trainings | Echtzeit-Leistung
Auswertung eines Trainings | Tempo-Verlauf

Nach dem Starten der Aufzeichnung kann die Route auf einer neuen Datenseite angezeigt werden. Ist passendes Kartenmaterial vorhanden, wird dieses unter die Route gelegt.

Was heißt das im Detail? Die Cheetah Pro nutzt das Kartenmaterial ohne jedoch seine Inhalte zu verstehen, denn das Kartenmaterial im Prinzip wie ein großes Bild wahrgenommen. Entsprechend der aktuellen GNSS-Position wird das Bild dann sinnvoll platziert und verschoben. Das auf der Karte Straßen, Wege und Flüsse zu finden sind, das ahnt die Uhr nicht. Und weil sie diese Informationen nicht nutzen kann, kann sie auch keine alternativen Routen berechnen.

Darstellung von Kartenmaterial auf der Uhr

Darstellung von Kartenmaterial auf der Uhr

Was sie kann, ist die aktuelle Position mit der ausgewählten Route zu vergleichen. Weicht man von der Planung entsprechend der Einstellungen um 20, 50 oder 100 Meter ab, informiert die Uhr über das Verlassen der Route. Möchte man auf schnellstem Weg zurück zum Startpunkt, zeigt die Cheetah Pro alleinig den direkten Weg per Luftlinie an.

Richtungswechsel (so sie in den GPX-Daten hinterlegt sind) kann die Cheetah Pro leider nicht auswerten und über anstehende Richtungswechsel informieren.

Das Kartenmaterial kann auch gänzlich ohne Route genutzt werden. Dann zeigt die Cheetah Pro den passenden Kartenausschnitt und den absolvierten Streckenverlauf an.

Bessere Lesbarkeit per Firmware-Update

Ein Kritikpunkt an der Kartendarstellung ist die Wahl der Farben. Dark-Themes sind mittlerweile ja ziemlich „in“ und haben viele Vorteile, für die Darstellung eine Karte auf einem kleinen Display sind sie meist nicht zu gebrauchen. Ein gutes Beispiel dafür ist die Cheetah Pro (aber auch die Amazfit Falcon), die momentan auf eine Darstellung mit dunklen Farben setzt. Darunter leiden jedoch die Kontraste und beim Laufen mal „schnell“ die Situation auf der Karte zu erfassen fällt schwer.

Besserung ist in Aussicht, denn für die Amazfit Falcon ist bereits ein Firmware-Update angekündigt, das eine Darstellung mit hellem Hintergrund und hohen Kontrasten verspricht. Ein bisschen sorgen die Versionsnumemrn noch für Verwirrung, denn die Falcon soll mit Zepp OS 2.0 u.a. die neuen Karten erhalten. Die Cheetah und Cheetah Pro laufen jedoch bereits auf Zepp OS 2.1.

Auch hier hab ich beim Hersteller mal nachgefragt.

Genauigkeit von Herzfrequenz und GPS

Jetzt müssen sich Sportuhren nicht nur am Umfang der Funktionen messen lassen, sondern auch hinsichtlich der Genauigkeit bei der Aufzeichnung von GPS- und Herzfrequenzdaten.

Ich hab mich also mit der Cheetah Pro und ein paar weit verbreiteten Kontrahenten auf den Weg gemacht. Bis auf so richtig großen Häuser, Berge und Schluchten hat die Strecke auch so ziemlich alles zu bieten, was dem Durchschnittsläufer begegnen könnte.

Dank der regelmäßigen Aktualisierung der AGPS-Daten gehört die Cheetah Pro beim Auffinden von stabilen GNSS-Daten zu den schnelleren Vertretern. Der Coros Pace 2 kann sie allerdings nichts das Wasser reichen und auch die Suunto Vertical war häufig ein bisschen fixer.

Schaut man den Streckenverlauf von oben an, dann liegen die Teilnehmer dicht beieinander.

Beim genaueren Hinschauen zeigen sich jedoch erste Schwächen und das obwohl Cheetah Pro dank ihres Multiband-Supports und der Möglichkeit mehrere Positionierungssysteme gleichzeitig zu nutzen, recht zuverlässig Ergebnisse erzielen sollte.

Schwächen offenbare auch ein paar der anderen Teilnehmer und ich frage mich ein bisschen, wo die Vorteile der stark beworbenen MaxTrack-Technologie sind. Nunja, vielleicht zeigen sich diese ja nur bei wirklich herausfordernden Situationen.

Also bin ich nach Berlin zum Potsdamer Platz gefahren und habe mir eine Route durch die engen Straßen mit der ungünstigsten Bebauung gesucht. Und siehe da, für fast alle mitgeführten GPS-Uhren war das ein bisschen zu viel des Guten.

Zu recht haben manche User auf Twitter geschrieben, dass die Streckenverläufe wir das Gekritzel eines kleinen Kindes aussehen.

Und in all dem Wirrwarr von Linien sind es eigentlich nur zwei Uhren, deren Aufzeichnung ein wenig an die Realität erinnern – die Suunto Vertical und eben die Cheetah Pro.

Geplant war jedenfalls eine deutlich „sauberere“ Strecke, auch wenn hier und dort tatsächlich der Verkehr, Straßensperrungen oder „falsches“ Abbiegen für die großen Abweichungen gesorgt haben.

Zugegeben, die anderen Uhren bieten keine Multiband-Support und haben infolge das Nachsehen. Ganz an die beworbene und vielleicht erhoffte Leistung kommt die Cheetah Pro jedoch nicht heran.

Aber mal ehrlich: Wer in derlei Umgebungen unterwegs ist, der weiß um die Probleme bei der Standortbestimmung. Da können L1- und L5-Frequenzen helfen, aber eben auch nicht zaubern.

Noch einmal zurück auf eine „normale“, eine „durchschnittliche“ Laufstrecke. Da verdeutlicht die Cheetah Pro ihre ordentliche, aber nicht überragende Leistung. Da hat in vielen Versuchen die Polar Grit X Pro die Nase vorne. Die rund 400 € teurere Suunto Vertical habe ich mal aus dem Vergleich draussen gelassen – sie würde beide Uhren in die Tasche stecken.

In der Draufsicht von weit oben sieht es wieder recht eng beieinander aus.

Schaut man wieder genauer hin, macht die Cheetah Pro ihrem Namen alle Ehre und schleicht wie eine Raubkatze durch das Dickicht der Vorgärten…

…nur um dann im nächsten Moment den Streckenverlauf sehr ordentlich aufzuzeichnen.


Die Erfahrung und die Uhren zeigen, dass sich die Fehler am Ende des Tages wieder glatt streichen. Die Gesamtdistanzen liegen jedenfalls recht nah beieinander und die Cheetah Pro fällt nicht aus dem Rahmen.

Amazfit Cheetah ProPolar Grit X ProCoros Pace 2Garmin FR 245
Route 16,82 km6,92 km6,87 km6,81 km
Route 25,87 km5,86 km5,90 km5,81 km

Ähnlich gute Werte liefert die Sportuhr von Amazfit bei der Messung der Herzfrequenz. Zur Erinnerung: Am genausten und zuverlässigsten funktioniert weiterhin die Messung mit einem HR-Brustgurt.

Auch wenn sich Brustgurte hinsichtlich der Genauigkeit nicht viel nehmen, als Referenz hat der Polar H10 (Testbericht) herhalten müssen, da dieser immer noch als Gold-Standard unter der HR-Brustgurten gilt.


Die Abweichungen bewegen sich im Rahmen dessen, was in der Preisklasse zu erwarten ist. Einen richtig großen Patzer leistet sich die Cheetah Pro nur am Ende des Laufs. Gut sichtbar ist, dass fast alle Hersteller das träge Hinterherhinken der PPG-Sensoren in den Griff bekommen haben.


Ausreißer finden sich immer mal wieder, es scheint aber nichts systemisches zu sein. Es passiert auch bei den hochpreisigen Produkten von Garmin und den Sportuhren von Polar. Meist sind sie, wie die Cheetah Pro aber lammfromm und liegen dicht an dicht. Für ein zonenorientiertes Trainieren reicht die Genauigkeit aus. Pedantische Nutzer finden wie bei jedem anderen Produkt auch hier Ungenauigkeiten.

Ergebnis des Amazfit Cheetah Pro Tests

Wertung: 87%
Unsere Wertung: 87%
Vorteile
  • tolles Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Offline-Karten
  • viele Sport-Funktionen
Nachteile
  • App-Store noch am Wachsen
  • Anbindung Komoot hakt noch
  • Export von Aufzeichnungen

Sechs Wochen hat mich die Cheetah Pro nun begleitet. Das erlaubt ein erstes Fazit zu ziehen.

Für knapp 300 € bekommt man verdammt viel Smartwatch für vergleichweise wenig Geld. Das Display ist aufgrund seiner Größe, Auflösung und Helligkeit selbst für den Einsatz unter freiem Himmel bestens geeignet. Nur im direkten Sonnenlicht kommt es an die Leistung von transflektiven Displays nicht heran.

Die Akkulaufzeit ist für eine Smartwatch außergewöhnlich lang und so schmerzt auch die Aktivierung des Always-On-Modus nicht. Ich komme problemlos mit einer Akkuladung durch die Woche. Es hängt natürlich stark von der Art der Nutzung ab.

Das Funktionsangebot ist reichhaltig, die Vielfalt und der Mehrwert der Apps im App Store aber noch am Wachsen.

Ob es sich bei der Cheetah Pro zwingend um eine Sportuhr handelt, weiß ich nicht so recht zu entscheiden. Es ist auf jeden Fall eine sehr sportliche Smartwatch mit ein paar ausgefeilten Metriken, die man sonst eher von Garmin und Co. kennt. Vieles davon bieten aber auch die anderen Uhren in Amazfits Produktportfolio.

Das sehr schlanke Design und das Nylonarmband wissen zu überzeugen und lassen an der sportlichen Ausrichtung wenig Zweifel.

Nachbessern darf Amazfit gerne bei der Unterstützung mehrerer Offline-Karten und der Anbindung von Komoot, die offenbar noch nicht richtig funktioniert. Wenn die Karten und Routen dann auch noch kontrastreicher dargestellt werden und die Richtungshinweise aus den GPX-Daten Berücksichtigung findet, sind die Ecken und Kanten die es momentan noch beim Thema Navigation gibt doch schon recht rund geschliffen.

Den Spagat zwischen Sportuhr und Smartwatch weiß Zepp mit der Amazfit Cheetah und Cheetah Pro jedenfalls gekonnt zu meistern.

Amazfit Cheetah Pro - Fakten

1,45 Zoll
OLED (farbig)
480 × 480 Pixel
331 PPI
24Tage (Energiesparmodus)
14Tage (typisch)
44Stunden (GPS)
26Stunden (GPS - Multi)
46,5 × 46,5 × 11,2 mm
34 g (ohne Armband)
43 g (mit Armband)
Funktionen
Display / Bedienung
Akkulaufzeit
Gesamt

Bewertung

Funktionsumfang

Aktivität Gesundheit Sport Smarte Funktionen Konnektivität Standort Musik 100 75 77 67 50 75 40
  • Funktionen

    Klicke für mehr Informationen
  • Sportprogramme / -funktionen

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  • Sensoren

    Klicke für mehr Informationen
  • Ortungsdienste

    Klicke für mehr Informationen
  • Konnektivität

    Klicke für mehr Informationen
  • Sonstiges

    Klicke für mehr Informationen

Offenlegung / Werbung: Das Produkt wurde mir auf meine Anfrage hin für den Test der/des Cheetah Pro von Amazfit kostenlos zur Verfügung gestellt. An den Inhalt des Testberichts wurden keine Bedingungen geknüpft. Der Inhalt des Testberichts spiegelt somit vollständig meine eigene, unvoreingenommene Meinung und Erfahrung mit dem Produkt wider.

Warum der Beitrag dennoch als 'Werbung' gekennzeichnet ist, könnt ihr unter Kennzeichnungspflicht nachlesen.

Inhaltsverzeichnis

Der Beitrag Amazfit Cheetah Pro Test erschien zuerst auf Fitness Tracker Test.

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https://www.fitness-tracker-test.info/amazfit-cheetah-pro-test/feed/ 1
Suunto Vertical Test: Grandiose Akkulaufzeit und Offline-Karten https://www.fitness-tracker-test.info/suunto-vertical-test/ https://www.fitness-tracker-test.info/suunto-vertical-test/#respond Sun, 09 Jul 2023 09:04:50 +0000 https://www.fitness-tracker-test.info/?p=17901 Suunto hat mit der Vertical eine neue Premium-GPS-Sportuhr auf den Markt gebracht. Ich habe das Solar-Modell drei Wochen lang getestet.

Der Beitrag Suunto Vertical Test: Grandiose Akkulaufzeit und Offline-Karten erschien zuerst auf Fitness Tracker Test.

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Suunto hat vor kurzem mit der Vertical eine neue Sportuhr auf den Markt gebracht. Neben Outdoor-Karten bietet diese richtig lange Akkulaufzeiten, insbesondere dann, wenn die Sonne scheint. Ich konnte mir die Uhr im Detail anschauen und für euch testen.

Suunto Vertical

Suunto Vertical

Unboxing

Für ein Premium-Modell kommt die Suunto Vertical in einer recht kleinen Verpackung daher. In dem kleinem Karton befinden sich neben der Suunto Vertical das USB-Ladekabel, das an einem Ende einen USB-A-Stecker, am anderen Ende eine proprietäre, magnetische Ladeschale besitzt.

Auf das obligatorische Papierwerk kann auch Suunto nicht verzichten, auch wenn beim Hersteller das Bewusstsein vorhanden sein dürfte, dass dort niemand wirklich reinschaut.

Überraschungen hält die Verpackungen nicht bereit. Die dritte Armbandhälfte, die die Suunto Vertical auch für stärkere Handgelenke passend macht, gehört im Premium-Segment mittlerweile zum guten Ton. Das für den Test bereitgestellte Modell hat die diese allerdings vermissen lassen.

Design & Verarbeitung

Bei der Suunto Vertical muss zwischen dem Standard-Modell und der Variante mit Solar-Technologie unterschieden werden. Mich hat für den Test die Vertical Solar erreicht. Unschwer ist der ca. 3 mm breiten Solarrand zu erkennen, der das Display umgibt.

Suunto Vertical mit Solarrand

Suunto Vertical mit Solarrand

In heller Umgebung ist die Solarfläche gut auszumachen und schimmert grün-grau. Ray Maker schreibt in seinem Testbericht von einem rot-braunem Erscheinungsbild, u.U. verbaut Suunto Solar-Panele unterschiedlicher Hersteller.

Solarrand je nach Blickwinkel mal heller, mal dunkler

Solarrand je nach Blickwinkel mal heller, mal dunkler

In nicht ganz so lichten Situationen wirkt der Solarrand anthrazitfarben und unterscheidet sich weniger deutlich vom Display.

Abgesehen vom verbauten Solarrand und der Titan-Lünette, die exklusiv nur die Solar-Variante bietet, gleichen sich Solar- und Standard-Modell. Beide fallen mit 49 x 49 mm recht groß aus, aber irgendwo wollen das 1,4-Zoll-Display und die Solarfläche ja verbaut werden. Gleichzeitig versucht sich die Suunto Vertical mit 13,9 mm Tiefe auch nicht zu verstecken.

Profil mit 13,9 mm Tiefe

Profil mit 13,9 mm Tiefe

Wer die Vertical am Handgelenk trägt, der setzt auch optisch ein Statement. Das wissen die zahlreichen bunten Armbänder aus Silikon nur zu unterstreichen.

Standardarmband in 22 mm Breite

Standardarmband in 22 mm Breite

Weil es sich um Armbänder mit einer Standardbreite von 22 mm handelt, die mittels Springsteg an der Uhr befestigt sind, steht dem Wechsel zu beliebigen Dritt-Herstellern nichts im Wege.

Mit 86 Gramm gehört die Vertical nicht mehr zu den Fliegengewichten. Es ist vielmehr eine angenehme Schwere, die sich am Handgelenk breitmacht. Trotz der 86 Gramm ist die Suunto Vertical beim Ausdauersport nicht störend.

Tadellose Verarbeitung

Tadellose Verarbeitung

Die Verarbeitung ist sehr gut und ohne Beanstandung. Etwas anderes darf man in dem Segment und für den Preis jedoch auch nicht erwarten.

Display

Mit 1,4 Zoll hat das Display gegenüber dem 1,2-Zoll-Display der Suunto 9 Peak Pro deutlich an Größe gewonnen. Dank des größeren Displays wächst die Auflösung auf 280 x 280 Pixel. Die Pixeldichte bleibt jedoch bei 200 PPI, was aktuell offenbar das Maß der Dinge bei transflektiven MIP-Display ist.

Transflektives Display mit 1,4 Zoll Durchmesser

Transflektives Display mit 1,4 Zoll Durchmesser

Dass Suunto sich für ein transflektives Display entschieden hat, tut dem Produkt gut. Klar gibt es auch Rufe nach hochauflösenden AMOLED-Displays. Für den Einsatz unter freiem Himmel, mit stets aktivem Display und überragenden Akkulaufzeiten führt aktuell kein Weg an transflektiven Displays vorbei.

Dank der Hintergrundbeleuchtung ist das Display selbst in dunkler Umgebung gut abzulesen, es verschieben sich die Farben aber leicht ins Blau-Weiße.

Hintergrundbeleuchtung an
Hintergrundbeleuchtung aus

Im Allgemeinen sind die Schriften recht groß gehalten. Dadurch profitiert unmittelbar die Ablesbarkeit. Aber selbst kleinere Texte lassen sich problemlos erfassen.

Was der Suunto Vertical fehlt, ist die Unterstützung von Emojis. Und das meint nicht, dass nur ein paar exotische Symbole fehlen. Emojis scheinen der Suunto Vertical gänzlich fremd zu sein.

Fehlende Unterstützung von Emojis

Fehlende Unterstützung von Emojis

Weil Emojis mittlerweile nicht nur in Messengern, sondern häufig auch in E-Mails genutzt werden, macht sich das Fehlen durchaus bemerkbar, denn statt des kleinen Bildchens stellt die Vertical das Zeichen als leeres Rechteck dar.

Watchfaces

Unterschiedliche Watchfaces bzw. Ziffernblätter zählen mittlerweile zum Standard-Repertoire von Smartwatches, aber auch Sportuhren. Auch die Vertical bietet neun verschiedene Watchfaces, keines von denen haut mich aber vom Hocker.

Standard-Watchface der Suunto Vertical Solar

Standard-Watchface der Suunto Vertical Solar

Rund die Hälfte wirkt zeitlos und damit gut nutzbar, der Rest hinterlässt bei mir einen etwas altbackenen Eindruck. Ein wenig erinnert das Gebotene an die Watchfaces von Polars Sportuhren: Form folgt Funktion – da ist die Möglichkeit des Anpassens der Akzentfarbe nur ein schwacher Trost.

Watchface 1/2
Watchface 2/2
Watchface 1/2
Watchface 2/2

Immerhin erlaubt Suunto die Darstellung auch mit einem weißen Hintergrund. Das macht zwar den doch recht breiten Displayrand sichtbarer, erlaubt aber eben auch eine Darstellung, die von vielen gewünscht ist.

Auf dem Watchface sind neben der Uhrzeit häufig weitere Angaben zu finden, u.a. der Akkustand, die Anzahl der Schritte usw. Das Auswechseln der kleinen Zusatzinformationen (aka „Complications“) erfolgt am lebenden Objekt, d.h. man tippt auf dem Watchface einfach auf eines der Icons, um es zu wechseln. Dabei schaltet man von einem Wert zum Nächsten. Eine direkte Auswahl ist nicht möglich.

Bedienung

Bei der Bedienung der Vertical setzt Suunto wie mittlerweile Hersteller auf einen kombinierten Ansatz bestehend aus Touch-Display und Buttons.

Auf Tipp- und Wischgesten reagiert das Display ein wenig träge aber immer zuverlässig. Weil bei der Bedienung per Touch schnell Schlieren und Fingerabdrücke auf dem Display zu finden sind, nutze ich meist die drei Buttons.

Bedienung per Touch oder 3 Buttons

Bedienung per Touch oder 3 Buttons

Die Bedienung ist schnell erlernt und orientiert sich an bestehenden Modellen: Mit dem oberen bzw. unteren Button kann man durch Ansichten und Menüs navigieren. Ein Druck auf den mittleren Button wählt die angezeigte Funktion aus.

Befindet man sich auf dem Watchface, ruft der obere Button das Sportmenü zum Starten von Aktivitäten auf. Der untere Knopf ruft das Hauptmenü auf, während der mittlere Knopf die einzelnen Widgets durchschaltet.

Um in den Menüs einen Schritt zurückzugelangen hilft eine Wischgeste nach rechts, alternativ auch das lange Gedrückthalten des mittleren Knopfes. Weil man doch einen Moment warten muss, ist das Zurückspringen per Button mitunter störend. Hier würde die Vertical vom bekannten 5-Button-Design profitieren, welches für das Zurückspringen meist einen eigenen Knopf reserviert.

Widgets

Bei den Widgets handelt es sich um Detailansichten, die ausgehend vom Watchface erreicht werden können. Suunto bietet auf der Vertical folgende Widgets an:

  • Benachrichtigungen
  • Herzfrequenz
  • Blutsauerstoffsättigung
  • Aktivität
  • Schlafen
  • Training
  • Ressourcen
  • Fitnessniveau
  • Outdoor
  • Timer
  • Kompass
  • Mediensteuerung
  • Sonne und Mond
  • Wetter
  • Solar (nur Suunto Vertical Solar)
Widget: Wetter
Widget: Sonne und Mond
Widget: Ressourcen
Widget: Blutsauerstoffsättigung
Widget: Benachrichtigungen
Widget: Training
Widget: Schlafen
Widget: Herzfrequenz

Die Widget bieten einen schnellen Überblick über einzelne Aspekte an. Befindet man sich auf einem Widget kann man meist auch nach unten scrollen, um detailliertere Informationen aufzurufen (hier einmal am Beispiel der Aktivitäten des Tages).

Widget: Aktivität
Widget: Aktivität | Weitere Details 1/2
Widget: Aktivität | Weitere Details 2/2

Wer nur einen Teil der Ansichten benötigt, kann die nicht benötigte Widgets über die Einstellungen der Uhr bzw. die Suunto App deaktivieren. Auch die Reihenfolge lässt sich nach Belieben verändern.

Ein- und Ausblenden von Widgets

Ein- und Ausblenden von Widgets

Funktionen

Suunto konzentriert sich bei der Vertical vornehmlich auf die sportlichen Funktionen, die somit den größten Teil des Funktionsumfangs ausmachen. Schauen wir uns dennoch einmal beide Kategorien genauer an.

Funktionen im Alltag

Wer eine Uhr mit vielen Helferlein für den Alltag sucht, der könnte an der Suunto Vertical etwas vermissen. Die angebotenen Funktionen beschränken sich auf:

  • Benachrichtigungen
  • Wetter
  • Stoppuhr / Timer
  • Mediensteuerung
  • Alarme
  • Taschenlampe

Das ist solide, aber mehr auch nicht. Ich möchte es aber nicht einfach so stehenlassen und es bedarf einer Einordnung: Suunto hat sich bei der Uhr auf die sportlichen Aspekte fokussiert und das mit Erfolg. Ein Spagat zwischen Smartwatch und Sportuhr wird mit der Vertical gar nicht angestrebt. Daran tut Suunto gut, denn der Wettbewerb wäre um einiges größer.

Informationen zum Wetter 1/3
Informationen zum Wetter 2/3
Informationen zum Wetter 3/3

Und dennoch hätte ich mir ein bisschen mehr Tatkraft bei der Umsetzung der Benachrichtigungen gewünscht. Wenn man ein Feature anbietet, dann gerne auch vollständig und den Benachrichtigungen mangelt es einfach an der eingangs genannten Unterstützung von Emojis.

Beim Thema „Medienwiedergabe“ sei noch einmal explizit darauf hingewiesen, dass die Vertical aktuell keine Speicherung und Wiedergabe von Musik direkt auf bzw. vom Gerät erlaubt. Bei 32 GB wäre Speicherplatz zwar ausreichend vorhanden, allein er kann dafür nicht genutzt werden. Offenbar erlaubt der verbaute Chipsatz zwar die Dekodierung von medialen Inhalten, nützen tut es einem momentan aber nichts.

Mediensteuerung auf dem Smartphone

Mediensteuerung auf dem Smartphone

Als kleine Fernbedienung für den Medienplayer auf dem Smartphone funktioniert die Mediensteuerung jedoch problemlos.

Funktionen beim Sport

Die wahre Stärke der Suunto Vertical liegt in ihren sportlichen Fähigkeiten bzw. in der Begleitung und Vermessung sportlicher Aktivitäten. Entsprechend schnell lässt sich das Sportmenü durch Drücken des oberen Buttons öffnen.

Sportmenü mit zahlreichen Sportprofilen

Sportmenü mit zahlreichen Sportprofilen

Im Sportmenü finden sich unzählige, vorgefertigte Sportprofile, aus denen man sich den passenden Sport aussuchen kann.

Nach Auswahl eines Sportprofils
Einstellungen für ein Sportprofil

Einmal ausgewählt lassen sich weitere Einstellungen vornehmen, die fortan in diesem Sportprofil hinterlegt sind. Dazu gehören

  • Batteriemodus
  • Navigation
    • Brotkrümel
    • POIs
    • Routen
    • Peilung
    • Route folgen
    • Kompass
  • Karte
    • Outdoor
    • Hoher Kontrast
    • Dunkel
  • SuuntoPlus
    • Sport Apps (max. 2)
    • Guides (Workouts)
  • Zonen
    • HR (Zielzone definieren)
    • Schritttempo
  • Ziel
    • Dauer
    • Distanz
  • Intervalle
    • Wiederholungen
    • Intervall
    • Erholung

Zudem finden sich weitere Einstellungen, u.a. zur Verwendung hellen oder dunklen Hintergrunds, Auto-Lap und Auto-Stopp, sowie zur Sprachausgabe.

Auch bei der Sprachwiedergabe ist ein bisschen Aufklärungsarbeit zu leisten: Anders als man meinen könnte, sorgt nicht die Suunto Vertical direkt für die Wiedergabe von Metriken auf per Bluetooth gekoppelten Kopfhörern. Das erledigt die App – die Uhr erlaubt hingegen nur die Kopplung mit Sport-Sensoren.

Warnung bei fehlendem GNSS-Signal

Warnung bei fehlendem GNSS-Signal

Bevor es losgeht tut man gut daran, auf ein stabiles GNSS-Signal zu warten. Suunto gehört mit der Vertical zu den schnellen Vertretern. Innerhalb kurzer Zeit ist der Satfix da und es kann auf Knopfdruck losgehen.

Während der Aufzeichnung

Während der Aufzeichnung ist die Unterstützung von Touch normalerweise deaktiviert. Das lässt sich zwar ändern, ich sehe darin aber wenig Nutzen. Deutlich sicherer und schneller ist man mit der Bedienung per Tasten am Ziel.

Datenseite während der Aufzeichnung 1/3
Datenseite während der Aufzeichnung 2/3
Datenseite während der Aufzeichnung 3/3

Mit der mittleren Taste kann zwischen den verschiedenen Datenseiten, der Kartenansicht bzw. den SuuntoPlus Apps gewechselt werden. Die Fotos stammen aus dem Büro, denn ich bekomme es weiterhin nicht hin, tolle Fotos direkt beim Sport zu machen. Zudem fehlt mir die emotionale Kraft, für ein Foto anzuhalten, das Foto zu machen und dann wieder loszulaufen.

Die Sportuhr nimmt eigenständig Rundenzeiten. Eigene Rundenzeiten können durch Drücken der unteren Taste genommen werden.

Ein Druck auf die oberen Taste erlaubt die Aufzeichnung zu pausieren und im Anschluss fortzusetzen oder zu beenden. Es können aber auch die eingangs genannten Optionen des gewählten Sportprofils noch während der Aufzeichnung geändert werden.

Hier findet sich auf die Möglichkeit eine Aufzeichnung in die Rundablage zu packen.

Nach der Aufzeichnung

Direkt nach der Aufzeichnung – notfalls auch später über das Logbuch – lässt sich die Aufzeichnung im Detail anschauen.

Zusammenfassung einer Aktivität 1/8
Zusammenfassung einer Aktivität 2/8
Zusammenfassung einer Aktivität 3/8
Zusammenfassung einer Aktivität 4/8
Zusammenfassung einer Aktivität 5/8
Zusammenfassung einer Aktivität 6/8
Zusammenfassung einer Aktivität 7/8
Zusammenfassung einer Aktivität 8/8

In der App stehen die Ergebnisse ein wenig detaillierter und dank des größeren Displays von Smartphone oder Tablet übersichtlicher zur Verfügung.

Kartenmaterial | Erstellung von Routen in der App 1/4
Kartenmaterial | Erstellung von Routen in der App 2/4
Kartenmaterial | Erstellung von Routen in der App 3/4
Kartenmaterial | Erstellung von Routen in der App 4/4

Sportprofile und Datenseiten

Gehen wir noch einmal einen Schritt zurück zu Sportprofilen und Datenseiten, die sich innerhalb von Sportprofilen definieren lassen.

Wer in einem Sportprofil die bestehenden Datenseiten ergänzen oder verändern möchte, der muss ein bestehendes Profil zunächst kopieren und in dem neuen Profil die gewünschten Einstellungen vornehmen. Das hat zur Folge, dass es z.B. zwei Profile für das Laufen gibt.

Erstellen eines neuen Sportprofils | Auswahl des Basisprofils
Erstellen eines neuen Sportprofils | Datenseite 1
Erstellen eines neuen Sportprofils | Datenseite 2
Erstellen eines neuen Sportprofils | Navigation

Bei den Datenseiten stehen Ansichten mit

  • 3 – 7 Datenfeldern
  • grafischen Charts
  • tabellarischen Übersichten
  • Intensitätszonen
  • Intervallen
  • Navigarion

zur Verfügung.

Datenseite | Anzahl der Datenfelder
Datenseite | Grafik, Spalten und Intensitätszonen
Datenseite | Intervall 1/2
Datenseite | Intervall 2/2

Auch die grafischen Charts beinhalten neben der Grafik zwei Datenfeldern (jeweils ober- und unterhalb des Charts).

Mehr als drei Datenseiten lassen sich nicht konfigurieren. Eine vierte Datenseite ist für die Kartenansicht bei Outdoor-Sportarten reserviert und kann nicht entfernt werden. Bei Sportarten, die ohne Navigation und Karten auskommen, fehlt die vierte Datenseite komplett.

In der Praxis sehe ich darin keine Beschränkung, denn wer es braucht, der bekommt insgesamt 21 Werte auf drei Datenseiten unter. Mir würde während des Sports die notwendige Aufmerksamkeit und Ruhe fehlen, mich mit derart vielen Werten auseinanderzusetzen.

Navigation

Ich muss zugeben, dass das Ausprobieren der Karten- und Navigationsfunktionen der Suunto Vertical mit am meisten Spaß gemacht haben. Das liegt vielleicht auch daran, dass mich Sportuhren mit Kartenmaterial eher selten erreichen.

Kurzum: Die Suunto Vertical unterstützt Offline-Karten, die kostenlos über die App via WLAN auf die Uhr geladen werden können.

Offline-Karten | Übersicht heruntergeladener Karten
Offline-Karten | Neue Karte zum Herunterladen auswählen
Offline-Karten | Auswahl des Landes
Offline-Karten | Auswahl der Region

Die Auswahl von Karten / Regionen in der App ist hervorragend umgesetzt. Dank der Sortierung nach Ländern, Regionen und Städten erlaubt schnell das passende Datenmaterial ausfindig zu machen. Die ausgewählten Karten landen anschließend in der Download-Warteschlange der Uhr.

Erst wenn diese am Ladekabel hängt und mit einem WLAN verbunden ist, startet der Download automatisch.

Download des Kartenmaterials via WLAN

Download des Kartenmaterials via WLAN

Die Karten werden immer in den Varianten

  • Hoher Kontrast
  • Outdoor
  • Dunkel

heruntergeladen und stehen anschließend auf der Uhr zur Verfügung.

Kartendarstellung | Outdoor
Kartendarstellung | Kontrast

Zoom-Stufen bietet die Vertical bei 25, 50, 100, 200 und 500 Metern an. Für den Gebrauch beim Laufen bin ich am besten mit der Stufe „50 Meter“ ausgekommen. Beim Radsport, montiert am Lenker, mögen die kleineren Maßstäbe sinnvoller sein. Für den kleinsten Maßstab habe ich keine Verwendung gefunden.

Kartendarstellung | Outdoor
Kartendarstellung | Kontrast
Kartendarstellung | Kontrast

Die Suunto Vertical gehört zu den Produkten, die zwar Kartenmaterial nutzen können, dessen Inhalt aber nicht verstehen. Das klingt vielleicht merkwürdig, bedeutet aber schlichtweg, dass Karten für die Vertical nicht mehr als Bilder sind. Diese „Bilder“ werden entsprechend der GPS-Position der Uhr an die richtige Stelle geschoben und angezeigt.

Die Inhalte der Karten, z.B. Straßen, Flüsse und Radwege kennt die Vertical nicht und kann sie somit auch nicht für die Navigation oder eigenständige Berechnung von Routen nutzen.

Routen die vorab über die App auf die Uhr gelangt sind, werden jedoch auf das Kartenmaterial projiziert und so entsteht der Eindruck, die Routen orientieren sich an Straßen und Wegen.

Erstellung von Routen

Erstellen lassen sich Routen am besten über die Suunto App oder Drittanbieter, wie z.B. Komoot. Von den Drittanbietern gelangen sie per GPX-Export / -Import in die Suunto App und von dort auf die Uhr.

Kartenmaterial | Erstellung von Routen in der App 1/4
Kartenmaterial | Erstellung von Routen in der App 2/4
Kartenmaterial | Erstellung von Routen in der App 3/4
Kartenmaterial | Erstellung von Routen in der App 4/4

Noch leichter geht es per Kopplung der Suunto App mit dem eigenen Komoot-Konto – dann nämlich erscheinen die in Komoot gepflegten Routen wie von Geisterhand automatisch in der App. Damit sie sich auch auf der Uhr wiederfinden, muss in der App noch ein kleiner Haken gesetzt werden.

Hinweis über den nächsten Richtungswechsel

Hinweis über den nächsten Richtungswechsel

Hat man einer Aktivität über die Optionen eine Route hinzugefügt, zeigt die blaue Linie den geplanten, die rote Linie den tatsächlich zurückgelegten Weg an.

Hinweis bei Rückkehr auf die ursprüngliche Route

Hinweis bei Rückkehr auf die ursprüngliche Route

Sind in der Route „Abbiegehinweise“ hinterlegt, werden diese auf der Uhr angezeigt. Das funktioniert gut, bietet gleichzeitig aber Luft nach oben.

Hinweis über bevorstehende Richtungsänderung

Hinweis über bevorstehende Richtungsänderung

Ich will es erklären:

Die Uhr informiert über eine bevorstehende Richtungsänderung, kurz bevor der aktuelle Abschnitt. Es ist aber nicht der kommende Richtungswechsel gemeint, sondern der darauffolgende.

Information über den nächsten Richtungswechsel

Information über den nächsten Richtungswechsel

Die Grafik soll es ein wenig illustrieren: Noch bevor man den nächsten Abzweig nimmt, wird schon über den darauffolgenden (ggf. noch viele Meter entfernte) Abzweig informiert. Das wird insbesondere dann zur Herausforderung, wenn viele Richtungswechsel hintereinander anstehen. Die Uhr summt und brummt dann und es fällt hin und wieder schwer den Überblick zu behalten. Helfen würde definitiv ein Hinweis á la „Gleich links abbiegen, nächster Abzweig in 350 m rechts“.

Beim Erstellen von Routen lohnt es sehr genau hinzuschauen, wie in der App die Route gelegt ist. Manchmal fabriziert die App beim Anlegen von Wegpunkten nämlich kleine „Umwege“, die nur auf hoher Zoomstufe zu sehen sind. Die Route läuft somit ein paar Meter in eine Straße hinein, kehrt dann um 180° um und folgt dann dem eigentlichen Ziel.

Das hat zur Folge, dass die Richtungswechsel komplett verkehrt sind. Auf einer Tour waren 80 Prozent der Hinweise einfach spiegelverkehrt – nicht die Schuld der Uhr, sondern der Route, in letzter Instanz die des Erstellers.

Konnektivität

Die Suunto Vertical kann mit externen Sensoren gekoppelt werden, jedoch jeweils nur mit einem Sensor aus den folgenden Kategorien:

  • HR-Sensor
  • Bike Pod
  • Power Pod
  • Foot Pod

Problemlos hat sie sich mit allem angefreundet, was hier so in meinen Schubladen und Karton zu finden ist, darunter viele HR-Brustgurte und der Stryd-Sensor.

Die Informationen zu den Sensoren vor und nach der Kopplung sind mir zu sparsam. Weder ein Name noch eine ID lassen sich erkennen. Auch das Zuordnen eines Namens nach dem Koppeln ist nicht möglich. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wenn man im Startbereich eines Laufes noch mal eben schnell einen Sensor koppeln möchte.

Externe Sensoren | Kopplung neuer Sensoren
Externe Sensoren | Gekoppelte Geräte ohne Namen

Die einzige Information die bleibt ist, dass die Sportuhr mit einem Sensor gekoppelt ist. Die Kommunikation beschränkt sich auf Bluetooth, denn ANT+ wird von der Vertical nicht unterstützt. Mittlerweile ist das in meinen Augen aber keine Einschränkung mehr.

Genauigkeit von GNSS-Aufzeichnungen

Schauen wir uns einmal die Genauigkeit der Positionsbestimmung der Suunto Vertical an. Offiziell unterstützt die Uhr folgende Satellitensysteme:

  • GPS
  • GLONASS
  • GALILEO
  • QZSS
  • BEIDOU

Das ist zwar „nur“ Branchenstandard, die Uhr unterstützt aber die gleichzeitige Nutzung mehrerer System und zusätzlich auch noch die GPS-Frequenzbänder L1 und L5 (Multi-Band / Dual-Band). In herausfordernden Situationen soll dies für das notwendige Maß an Genauigkeit sorgen.

Nach langer Verletzungspause habe ich mich mit der Vertical und ein paar anderen (teilweise auch in die Jahre gekommenen) Sportuhren auf den Weg gemacht und geschaut, wie das Produkt auf Finnland abschneidet.

Die Strecken haben von fast allem etwas zu bieten: offene Strecken am Feld mit freiem Blick in den Himmel, Abschnitte durch den Wald mit vielen Bäumen und Laub und Straßen mit Bebauung links und rechts.

Auf die Startschwierigkeiten von Polar Vantage V2 und Garmin Forerunner 245 möchte ich an dieser Stelle nicht im Detail eingehen. Keine Frage, dass sieht nicht gut aus. Es finden sich aber immer wieder Konstellationen, an denen es dem ein oder anderen Produkt sehr ähnlich geht.

Und es soll nicht verschwiegen werden, dass die Suunto Vertical sich zu Beginn der Aufzeichnung in Nachbars Vorgang wähnt…

Bei genauerer Betrachtung zeigen sich die Vorzüge von Multiband-GPS und dem generell sehr guten GNSS-Fähigkeiten der Vertical.

Zwar wirkt es so, als ob ich mit der Vertical durch die Vorgärten gelaufen bin und doch ist die Vertical „spot on“. In dieser Straße verläuft ein kleiner Fußweg direkt vor den Häusern, dann kommt der breite Grün- bzw. Parkstreifen und erst dann die Straße. Die Aufzeichnung passt also genau zum Geschehen. Die anderen Uhren – wollte man es positiv ausdrücken – liefern viel Raum für Interpretation.

Es gibt aber auch Abschnitte bei denen die Konkurrenz wieder aufschließt. Unterm Strich zeigt die Suunto Vertical die konstanteste Leistung.

Neuer Tag, neuer Versuch. Schaut man von weit oben auf die aufgezeichneten Strecken, dann liegen auch hier alle Uhren dicht beieinander. Die Spreu trennt sich erst vom Weizen, wenn man ein bisschen genauer hinschaut.

Hier kann der Suunto Vertical so schnell keiner etwas vormachen. Am ehesten ist es noch die Polar Grit X Pro, die in den meisten Situationen eine Leistung auf Augenhöhe bietet.

Die sehr gute Leistung kann die Suunto Vertical problemlos wiederholen. In der aufgezeichneten Strecke lässt sich ohne Schwierigkeiten sowohl die Straßenseite erkennen, als auch Querungen der Straße. Wirkliche Ausreißer leistet sich die Vertical nicht.

Insgesamt scheint es der Vertical egal zu sein, ob sie im Wald, auf dem offenen Feld oder zwischen Häusern unterwegs ist.

So richtig herausfordernde Situationen gibt es hier in der direkten Umgebung nicht. Ich würde es mal als das ansehen, was den meisten Läufern und Radsportlern begegnen dürfte.

Um die Vertical ein bisschen zu fordern, habe ich mit ihr die Gegend rund um den Potsdamer Platz in Berlin erkundet. Hier ragen die Häuser schon recht hoch auf, die Straße sind mitunter eng und der Blick in den freien Himmel nicht immer gegeben.

Das sieht alles sehr wild aus und ich hab mir auf Twitter durchaus anhören dürfen, dass das totaler Unfug sei, was dort auf der Karte zu sehen sei. Erst die Screenshots aus den Plattformen der Hersteller hat dann für ausreichend Überzeugung gesorgt. Natürlich ist es Unfug, aber eben auch das, was die Uhren aufgezeichnet haben.

Fairerweise sind mit Garmin Forerunner 245, Coros Pace 2 und Polar Grit X Pro Uhren mit dabei, die alle keinen Multiband-Support bieten. Immerhin hat mich mit der Cheetah Pro von Amazfit eine sehr aktuelle Sportuhr mit Multiband-Support begleitet.

Um ein bisschen für Klarheit zu sorgen, habe ich die Route wie sie geplant war, wie sie spontan geändert werden musste und was letztendlich von der Vertical aufgezeichnet wurde in folgender Karte zusammengefasst.

Es steht außer Frage, dass auch die Suunto Vertical im Test mit den Herausforderungen zu kämpfen hatte, sie aber verhältnismäßig gut gemeistert hat. Auch wenn die aufgezeichnete Strecke die eines torkelnden Piraten gleicht, die Hinweise auf einen Richtungswechsel sind immer zur rechten Zeit gekommen.

Selbst die Amazfit Cheetah Pro, die recht stark mit der hohen Präzision der Standortbestimmung wirbt, muss sich hinter der Vertical einreihen.

Einen direkten Vergleich mit den Dualband-Modellen von Garmin und Coros bzw. der Apple Watch Ultra kann ich momentan leider nicht anbieten.

Ungeachtet dessen bietet die Vertical eine sehr, sehr ordentliche Leistung bei der Positionsbestimmung und der Routenführung ist.

Genauigkeit von Herzfrequenz-Messungen

Auch wenn die Anzahl der Charts form- und verletzungsbedingt gering ausfällt, so glaube ich doch, dass sie ein guten Eindruck von der Leistung der Uhr vermitteln.

In erster Linie muss sich die Suunto Vertical gegen den HR-Brustgurt H10 von Polar beweisen. Der Vergleich ist zwar nicht ganz fair, aber der Polar H10 gilt weiterhin als der Gold-Standard unter den Brustgurten. Es hätte tatsächlich aber ein anderes Modell von Polar, Garmin oder Wahoo sein können. Im Premium-Bereich sind die Unterschiede bei der Genauigkeit marginal.

Ergänzend habe ich den Puls auch noch mit dem Rhythm 24 von Scosche aufgezeichnet, der zwar eine unterirdisch schlechte App bietet, aber bei den optischen HR-Sensoren weiterhin zum Besten gehört, was man am Markt finden kann.

Die Vertical zeigt wenig Schwächen. Hier und da gibt es Ausreißer, die es aber bei jeder Uhr in jeder Preisklasse bisher gab. Da gebe ich nicht viel drauf und im Mittel pro Kilometer sind die Spitzen dann geglättet.

Schön zu sehen ist, wie gut mittlerweile die optischen Sensoren funktionieren. Hinkten diese den HR-Brustgurten meist träge hinterher, liegen die Wechsel im Pulsbereich mittlerweile kaum noch auseinander.

Einfach weil ich den Polar H10 zuhause habe, ist der auch bei fast jedem Lauf dabei. Gemessen an den Ergebnissen der Suunto Vertical hätte ich aber wenig Sorge, dass sich die Werte grundlegend unterscheiden.

Wie immer ist die Messung per HR-Optik aber eine sehr individuelle. Trageposition, Tönung und Behaarung der Haut, Tattoos aber auch die Temperatur und die Armbandweite entscheiden über Wohl und Wehe. Ich für meinen Teil bin mit den Ergebnissen zufrieden, auch wenn ich „nur“ mit ihr Laufen war.

Software

Hier und da waren schon ein paar Auszüge aus der Suunto App zu sehen. Sie ist definitiv eine der besseren Umsetzung reiner Sport-Apps.

Mir gefällt der Suunto Coach, auch wenn die Angabe ein wenig textlastig sind.

Suunto Coach 1/8
Suunto Coach 2/8
Suunto Coach 3/8
Suunto Coach 4/8
Suunto Coach 5/8
Suunto Coach 6/8
Suunto Coach 7/8
Suunto Coach 8/8

Die Auswertungen sind ansprechend gestaltet, manchmal ein wenig (technisch) nüchtern. Genauso wie bei der Uhr selbst, setzt Suunto den Fokus der App auf den sportlichen Kern. Wer nicht mehr braucht, der wird daran seinen Gefallen finden.

Natürlich finden sich in der App auf die Aktivitäten unterhalb des Tages, u.a.

  • Schritte
  • Kalorienverbrauch
  • Schlafdauer / -phasen
  • Blutsauerstoffsättigung SpO2
  • Ressourcen
  • Herzfrequenz

Die Daten können direkt auf der Uhr oder in der App eingesehen werden.

Metriken | Schritte und Kalorienverbrauch
Metriken | Schlafdauer und SpO2
Metriken | Übersicht der Schlafdauer der letzten Tage

Die Anzahl der Schritte kam mir im Vergleich zu Garmin, Polar und Coros ein wenig hoch vor. Nur selten ist der Tageszähler deutlich unterhalb der 10.000 Schritte stehen geblieben, während andere Uhren davon noch ein Stück entfernt waren.

Die Aufzeichnung der Schlafdaten macht für mich einen schlüssigen Eindruck.

Akkulaufzeit

Einen großen Pluspunkt verdient sich die Vertical durch die fantastische Akkulaufzeit. In den drei Wochen habe ich die Uhr nur einmal ans Ladekabel gehangen, aber im Grunde auch nur, weil ich sehen wollte, wie fix sie lädt.

Dank des transflektiven MIP-Displays und des proprietären Betriebssystems geht die Uhr sehr sparsam mit den Ressourcen um.

Nur als Uhr mit optischer HR-Messung genutzt, muss die Vertical erst nach ca. 30 Tagen aufgeladen werden. Fällt pro Tag 3 Stunden lang ausreichend Sonnenlicht (50.000 Lux) auf die Solar-Variante, verdoppelt sich die Akkulaufzeit auf ca. 60 Tage.

Die Sonne muss aber recht direkt auf das Display fallen, um einen Nutzen davon zu ziehen. Schon das leichte Wegdrehen vom direkten Sonnenschein lässt die Solarleistung einbrechen.

Ich würde wie bei anderen Uhren die Ladung per Solar immer als Bonus betrachten. Der Ansatz macht eine gute Uhr noch ein bisschen besser, eine mittelprächtige Uhr aber nicht gut.

Ergebnis des Suunto Vertical Tests

Wertung: 92%
Unsere Wertung: 92%
Vorteile
  • robustes Design
  • transflektives MIP-Display
  • hevorragende GNSS-Leistung
  • Offline-Karten
  • lange Akkulaufzeiten
Nachteile
  • überschaubare Anzahl smarter Funktionen
  • keine Unterstützung von Emojis

Nach drei Wochen hat die Suunto Vertical wieder den Heimweg zum Hersteller angetreten. Gerne hätte ich sie für kommende Tests und Vergleiche behalten und ich bin tatsächlich am Überlegen, ob ich sie als GNSS-Referenz mir nicht einfach gönnen sollte.

Vom Ansatz erinnert die Suunto Vertical stark an die Premium-Modelle von Polar. Beide Unternehmen suchen ihr Heil im sehr guten, sportlichen Funktionsumfang. An die Breite der Funktionen, wie Garmin sie z.B. mit Fenix 7 Pro, Epix 2 Pro, aber auch mit den Forerunner-Modellen 255 / 265 bzw. 955 / 965 anbietet, kommen beide finnischen Hersteller nicht heran.

Wer auf die Musikwiedergabe vom Handgelenk, kontaktloses Bezahlen, Atemübungen, Apps und eine große Anzahl an Watchfaces verzichten kann, der findet in der Vertical ein ziemlich cooles und konkurrenzfähiges Produkt.

Die Vertical reiht sich vor den Premium-Modellen von Polar ein, rangiert auf Augenhöhe mit Coros und muss nur Garmin aufgrund des breiteren Funktionsangebots ziehen lassen.

Bleibt zu hoffen, dass sich die Straßenpreise schnell nach unten entwickeln, denn mit 599,00 € bzw. 799,00 € für die Solar-Variante sind Einführungspreise doch recht hoch. Aktuell sind die Uhren bereits ab 525 € und 730 € zu haben. Um Garmin und Coros unter Druck setzen zu wollen, braucht es noch ein bisschen günstigere Preise.

Lässt man den Preis mal außer acht, steht unterm Strich eine hochwertige Sportuhr mit tollem Display, hervorragender GNSS-Leistung und stabiler Software.


Offenlegung / Werbung: Das Produkt wurde mir auf meine Anfrage hin für den Test der/des Vertical Solar von Suunto kostenlos zur Verfügung gestellt. An den Inhalt des Testberichts wurden keine Bedingungen geknüpft. Der Inhalt des Testberichts spiegelt somit vollständig meine eigene, unvoreingenommene Meinung und Erfahrung mit dem Produkt wider.

Warum der Beitrag dennoch als 'Werbung' gekennzeichnet ist, könnt ihr unter Kennzeichnungspflicht nachlesen.

Inhaltsverzeichnis

Der Beitrag Suunto Vertical Test: Grandiose Akkulaufzeit und Offline-Karten erschien zuerst auf Fitness Tracker Test.

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https://www.fitness-tracker-test.info/suunto-vertical-test/feed/ 0
Polar Ignite 3 – Meine Erfahrung nach 6 Wochen intensivem Testen https://www.fitness-tracker-test.info/polar-ignite-3-test/ https://www.fitness-tracker-test.info/polar-ignite-3-test/#respond Thu, 05 Jan 2023 14:52:10 +0000 https://www.fitness-tracker-test.info/?p=17322 Mit der Ignite 3 hat das finnische Unternehmen Polar eine neue Version seiner Sportuhr für Fitness-Enthusiasten vorgestellt. Spannendste Neuerungen sind das AMOLED-Display und die SleepWise-Funktion.

Der Beitrag Polar Ignite 3 – Meine Erfahrung nach 6 Wochen intensivem Testen erschien zuerst auf Fitness Tracker Test.

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Mit der Ignite 3 hat das finnische Unternehmen Polar eine neue Version seiner Sportuhr für Fitness-Enthusiasten vorgestellt. In diesem Review erfährst du alles über die neuen Funktionen, u.a. das AMOLED-Display mit konfigurierbaren Watchfaces, das Audio-Feedback und die innovative Funktion „SleepWise“.

Polar Ignite 3

Polar Ignite 3

Verglichen mit Garmin und Fitbit mag das finnische Unternehmen recht klein sein und gehört dennoch zu den beliebtesten Herstellern im Bereich der Sport- und Fitness-Uhren. Gründe hierfür gibt es zahlreich, ein wesentlicher dürfte der Fokus auf die sportlichen Aspekte und Funktionen sein, denn während viele Hersteller versuchen eierlegende Wollmilchsäue zu entwerfen, besinnt sich Polar auf die jahrelange Expertise im Sportbereich.

Zu diesem Angebot an Sport- und Fitness-Uhren gesellt sich mit der Ignite 3 eine kleine GPS-Sportuhr, die besonders schlank und leicht ist und im Vergleich mit ihrem Vorgänger Ignite 2 (Testbericht) deutlich mehr zu bieten hat.

Polar Ignite 3 im Überblick

In Polars Portfolio tummeln sich eine Reihe von Sportuhren, die auf den ersten Blick sehr ähnlich sind. Der Übersicht halber findest du nachfolgend die wesentlichen Charakterzüge von Ignite 3, Ignite 2, Vantage M2 und Pacer.

Ignite 3Ignite 2Vantage M2Pacer
Display1,28" (AMOLED)1,2" (TFT)1,2" (transflektiv)1,2" (MIP)
Auflösung416 x 416240 x 240240 x 240240 x 240
Touchsteuerung++--
Gewicht35 g35 g45 g40 g
Integriertes GPS++++
Akkulaufzeit (GPS)30 h 20 h30 h 35 h
Wasserdichtigkeit30 Meter100 Meter30 Meter50 Meter

Die wichtigsten Änderungen stehen alle im Zusammenhang mit dem neuen AMOLED-Display. Mit diesem steigen nicht nur Auflösung und Durchmesser des Displays, sondern aufgrund des etwas größeren Akkus auch die Dicke der Ignite 3.

Darüber hinaus unterscheiden sich die Modelle meist im Funktionsumfang und der optischen Zielgruppen-Positionierung.

Neu und nennenswert

  • 1,28″ AMOLED Display mit Gorilla Glas
  • Always-On-Option
  • Multi-Band GNSS
  • Neuer Prozessor + mehr Speicher
  • Konfigurierbare Dashboards
  • Running & Walking Test
  • Manuelle Rundenzeiten

Unboxing und erster Eindruck

Polar vertreibt die Ignite 3 in der üblichen in Rot und Weiß gestalteten Verpackung, die neben Produktnamen und -foto nur wenige Informationen zieren. Somit hält die Verpackung auch keine Überraschungen bereit.

Verpackung der Polar Ignite 3

Verpackung der Polar Ignite 3

In der Verpackung findet sich neben der Ignite 3 das neu gestaltete Silikonarmband in 20 mm Breite und das ebenfalls neu gestaltete USB-Ladekabel „Polar Charge 2.0“. Wenn man es genau nimmt, ist das Armband dreiteilig, denn Polar legt alles bei, um das Armband für Handgelenke von 135 bis 210 mm Umfang passend zu machen.

Zusätzliches Armband und USB-Ladekabel

Zusätzliches Armband und USB-Ladekabel

Dass sowohl Armband, als auch Ladekabel in einer kleinen Plastiktüte daherkommen, ist nicht mehr ganz zeitgemäß. Das können andere Unternehmen besser und ich bin ziemlich sicher, beim nächsten Mal gehört Polar auch dazu.

Kurzanleitung und Garantieinformationen

Kurzanleitung und Garantieinformationen

Die kleinen Faltheftchen mit Garantie- und Sicherheitshinweisen kann man getrost in der Packung belassen. Auch eine Schnellstart-Anleitung braucht es in der Regel nicht.

Wer sonst eher mit den komplexeren Sportuhren Vantage V2, Grit X Pro oder auch der Vantage M2 zu tun hat, dem fällt zunächst das schlanke Erscheinungsbild der Ignite 3 auf. Auf dem Papier ist die Ignite 3 mit 9,5 mm zwar einen Millimeter dicker als der Vorgänger, im Alltag merkt man davon aber nichts. Mit 35 g ist die Sportuhr gleichzeitig sehr leicht.

Polar Ignite 3

Polar Ignite 3

Schick gestaltet hat Polar das 1,28″ große Display, das erstmals stabiles und kratzerresistentes Gorilla Glas nutzt und sich zu den Rändern hin sanft wölbt.

Schmales Profil der Ignite 3

Schmales Profil der Ignite 3

Die Verarbeitung ist ohne Beanstandung: Wenn sich überhaupt Spaltmaße erkennen lassen, dann sind sie äußerst gering und gleichmäßig.

Die optischen Sensoren sind rückseitig plan verbaut, während sie bei der Ignite 2 ein wenig aus dem Uhrenkörper hevorstehen. Polar greift dabei auf das bewährte Sensorenlayout von Polar Prime zurück, bei dem zehn LED und vier Fotodioden konzentrisch angeordnet sind.

Optische Sensoren „Polar Prime“ (links Ignite 2 – rechts Ignite 3)

Optische Sensoren „Polar Prime“ (links Ignite 2 – rechts Ignite 3)

Die Verwendung von roten, gelben und grünen LED soll dank der unterschiedlichen Wellenlängen stabile Ergebnisse selbst für unterschiedliche Hauttypen ermöglichen. Bisher fährt Polar mit diesem Ansatz sehr gut.

Überarbeitetes Ladekabel „Polar Charge 2.0“

Überarbeitetes Ladekabel „Polar Charge 2.0“

Die Neugestaltung des Ladekabels war in meinen Augen nicht notwendig. Ich bin gut mit der kleinen, magnetischen Ladeschale in Größe einer 2-Euro-Münze ausgekommen. Der neue Anschluss ist ein gutes Stück kleiner und damit weniger intuitiv zu handhaben. Die kleinen Magneten sorgen für ausreichend Haftung und Führung beim Anlegen des Ladekabels.

Großer Schritt mit kleinem AMOLED-Display

Beim Thema Display-Technologie scheiden sich bei Sportuhren die Geister. Mit LCD, AMOLED und transflektiven MIP stehen drei unterschiedliche Technologien zur Verfügung – jede mit Vor- und Nachteilen.

Bei den gehobenen Sportuhren greift Polar aktuell ausschließlich auf transflektive MIP-Displays zurück. Diese sind immer aktiv, dennoch stromsparend und trumpfen in direktem Sonnenlicht stark auf. Dennoch fehlt es ihnen an Brillianz, knackigen Farben und hohen Auflösungen. Eigenschaften die in Zeiten von Smartwatches und Smartphones vielfach auch bei Sportuhren gefragt sind.

Farbenfrohes AMOLED-Display

Farbenfrohes AMOLED-Display

Mit der Ignite 2 hat Polar bereits versucht diesen Bedürfnissen des Marktes Rechnung zu tragen und die Uhr mit einem LCD-Display ausgestattet. Die Ignite 3 setzt noch mal eins drauf und bietet ein hochauflösendes AMOLED-Display.

Bei 1,28″ Displaygröße und einer Auflösung von 416 x 416 Pixeln kommt die Ignite 3 auf eine Pixeldichte von 325 PPI. Das ist auf Augenhöhe mit anderen Herstellern, die ebenfalls hochauflösende AMOLED-Displays anbieten.

Das Display der Ignite 3 macht aber nicht nur auf dem Papier eine gute Figur, es weiß auch im Alltag zu überzeugen. Die Farben sind kräftig und die Auflösung hoch genug, um die dargestellten Informationen scharf zu zeichnen. Das macht sich vor allem bei Schriften gut, bei denen die Buchstaben nicht mehr ausfransen, sondern gestochen scharf erscheinen.

AMOLED- vs. LCD-Display

AMOLED- vs. LCD-Display

Eine Überarbeitung der Screens und Menüführung hätte das Potential des Displays aber noch besser ausreizen können. Ein wenig erinnert die Situation an die der Garmin Venu, die erst in der zweiten Generation und mit angepassten User Interface optisch richtig stark auftrumpfen konnte.

Immerhin sind bei Polar erste gute Ansätze erkennbar. Immerhin bietet die Ignite 3 nicht ausschließlich 1:1 portierte Ansichten. Mit Blick in die Zukunft muss hier die Zusammenarbeit mit MicroEJ genannt werden, die Polar dieser Tage verkündet hat. MicroEJ bietet Software-Container und Entwicklungswerkzeuge für IoT-Geräte und Wearables. Es darf davon ausgegangen werden, dass sich künftige Produkte mit einem optisch stärkeren UI präsentieren werden.

Momentan bewegt sich Polar bei der Ignite 3 jedoch im Spannungsfeld zwischen Aufwand, Nutzen und Identität, denn wer bereits eine Uhr von Polar hat, der wird sich auf der Ignite 3 unmittelbar zurechtfinden.

Grundlegende Bedienung

Die Ignite 3 verfügt ebenso wie der Vorgänger über nur einen Knopf, der auf 9 Uhr positioniert ist. Der Knopf führt in den allermeisten Fällen zum Watchface zurück. Für den Fall, dass man sich bereits auf dem Watchface befindet, ruft ein Drücken des Knopfes das Hauptmenü auf.

Jede andere Interaktion mit der Ignite 3 findet über Wisch- und Tipp-Gesten statt.

Vom Watchface ausgehend kann man durch Wischen nach links und rechts durch die unterschiedlichen Ansichten wechseln:

  • Tägliche Aktivität
  • Wöchentliche Zusammenfassung
  • Sonnenauf- / Sonnenuntergang
  • Wetter
  • Cardio Load Status
  • Nightly Recharge
  • Fitspark Trainingsanleitung
  • Musiksteuerung

Was bei vielen Anbieters „Widget“ heißt, lässt sich bei Polar in den Einstellungen der Uhr einfach ein- bzw. ausblenden.

Wischt man auf dem Watchface von oben nach unten, gelangt man zu den Schnelleinstellungen. Hier kann man u.a. den Flugmodus, Alarme und die Touchscreen-Sperre de-/aktivieren.

Wischt man auf dem Watchface hingegen von unten nach oben, werden die letzten Benachrichtigungen angezeigt. Wird eine Benachrichtigung angetippt, öffnet sich dieser in einer Detailansicht.

Auf die meisten Eingaben reagiert die Polar zügig, wenngleich ein leichter Versatz immer wieder beobachtet werden kann. Das hat sich die Ignite 3 noch nicht abgewöhnen können und dennoch fühlt sich die Interaktion flüssiger als bei der Ignite 2 an. Die deutliche Verzögerung, die zunächst noch beim Wechsel zum Watchface beobachtet werden konnte, hat Polar per Firmware-Update in der Version 1.2.1. behoben.

Unterm Strich ist die Leistung des Touchdisplays eine gute und die Ignite 3 reagiert präziser als es noch beim Vorgänger der Fall war.

Funktionen der Polar Ingite 3

Schaue ich mir Sportuhren und Smartwatches an, dann lässt sich der Funktionsumfang in der Regel recht gut in die Aspekte

  • Funktionen für den Alltag
  • Funktionen für die Gesundheit
  • Funktionen für den Sport

unterteilen. Ich werde das auch in diesem Testbericht genauso handhaben. Es lohnt an dieser Stelle aber noch einmal darauf hinzuweisen, dass die Ignite 3 in erster Linie eine Sportuhr ist und in den anderen Bereichen eher wildern geht. Mit diesem Hinweis im Hinterkopf – auf geht’s.

Neue Funktionen

Werfen wir zunächst einen Blick auf die neuen Funktionen der Ignite 3, als da wären die neue Metrik „SleepWise“ und das Audio-Feedback während Workouts.

Gerade noch über die Strukturierung des Funktionsumfangs der Ignite 3 gesprochen und prompt mit einem anderen Thema begonnen. Tja, ich ändere häufig meine Meinung und manchmal auch blitzschnell. Der Grund dafür ist aber, das ich nicht so recht weiß, wo ich insbesondere die neue Funktion „SleepWise“ einsortieren soll.

SleepWise

Worum geht’s? SleepWise ist eine neue Metrik, die Polar mit der Ignite 3 eingeführt hat. Dabei analysiert Polar Quantität, Qualität und Rhythmus des Schlafs und ermittelt, wie sich das auf das eigene Aufmerksamkeitsniveau und Leistungsniveau auswirkt.

SleepWise-Auswertung in der App 1/4
SleepWise-Auswertung in der App 2/4
SleepWise-Auswertung in der App 3/4
SleepWise-Auswertung in der App 4/4

Dabei werden Zeitfenster identifiziert, in denen das Leistungsvermögen im Vergleich zum Rest des Tages besonders hoch ist. In Folge kann man seinen Tag ein bisschen planen und anspruchsvolle Vorhaben in die Zeiten legen, in denen man besonders leistungsfähig ist.

Zum besseren Vergleich von verschiedenen Tagen wird der positive Einfluss als sogenannter Boost-Wert (max. 10) dargestellt.

SleepWise-Auswertung in der App 1/4
SleepWise-Auswertung in der App 2/4
SleepWise-Auswertung in der App 3/4
SleepWise-Auswertung in der App 3/4

Bisher reagiert die Metrik bei mir vor allem auf mangelnden und unregelmäßigen Schlaf. Mal schauen, wie sich die Werte einschwingen, wenn wieder ein bisschen Normalität in den Nach-Weihnachtszeit-Alltag einkehrt.

Auch wenn die Erhebung mit Sicherheit eine andere ist, erinnert das Feature doch ein wenig an die Metriken „Daily Readiness Score“ von Fitbit bzw. „Body Battery“ von Garmin. Diese sich nicht jedoch nicht den Biorhythmus des Menschen zunutze.

Update: SleepWise steht mittlerweile allen Produkten mit Sleep Stages Plus zur Verfügung.

Audio-Feedback während Workouts

Das Audio-Feedback gehört ebenfalls zu den neuen Features, die Polar mit der Ignite 3 eingeführt hat. Das Feature soll es erlauben sich besser auf das Training zu konzentrieren, indem die wichtigsten Trainingsdaten über gekoppelte Kopfhörer mitgeteilt werden und somit der Blick zur Uhr entfällt.

Die geteilten Informationen umfassen u.a.

  • Herzfrequenz
  • Rundenzeiten
  • Trainingsabschnitte
  • Zonen

Was zunächst danach aussieht, als ob die Ignite 3 die Ansagen direkt auf gekoppelte Kopfhörer überträgt, stellt sich bei genauen Hinsehen ein wenig anders dar. Entscheidend für das Funktionieren ist die Polar Flow App und ein per Bluetooth gekoppeltes Smartphone / Tablet, denn die Audio-Inhalte werden von der App produziert und auf Lautsprecher oder Kopfhörer übertragen. Die Sportuhr steuert nur die Werte bei, die dann während des Sports, beim Starten, Pausieren oder Beenden einer Aufzeichnung zu hören sind.

Funktionen für den Alltag

Polar spricht mit der Ignite 3 vor allem Fitness begeisterte Menschen an, so dass der Umfang der Funktionen für den Alltag eher übersichtlich ausfällt.

Watchfaces

Neben dem AMOLED-Display ist die Überarbeitung der Watchfaces eine der großen Neuerungen der Ignite 3. An dem Umstand, dass die Auswahl an Watchfaces limitiert ist, ändert sich auch mit der Ignite 3 nichts.

Verschiedene Watchface-Layouts 1/4
Verschiedene Watchface-Layouts 2/4
Verschiedene Watchface-Layouts 3/4
Verschiedene Watchface-Layouts 4/4

Immerhin wurde die Watchfaces überarbeitet und sehen nicht mehr so altbacken aus. Wie gesagt, das volle Potential eines hochauflösenden Displays muss sich Polar noch erschließen, aber es geht in die richtige Richtung.

Neben dem generellen Layout können die Hintergründe bzw. für das analoge Design das Aussehen des Zahlenkranzes geändert werden. Auch die Akzentfarbe lässt sich anpassen. Die Anpassung betrifft zwar nicht alle Ziffernblätter, aber die meisten.

Anpassung des Watchface-Designs 1/4
Anpassung des Watchface-Designs 2/4
Anpassung des Watchface-Designs 3/4
Anpassung des Watchface-Designs 4/4

Der große Pluspunkt bei den neuen Watchfaces besteht in der Möglichkeit kleine zusätzliche Datenfelder auf dem Watchfaces (sogenannte „Complications“) unterzubringen.

Datenfelder auf dem Watchfaces
Auswahl eines Datenfeldes
Beispielhafte Belegung mit Kalorienverbrauch, aktueller Herzfrequenz und Anzahl Schritte

Tippt man auf dem Watchfaces auf ein solches Datenfeld, gelangt man direkt zu den Detailinformationen. Auf der Ignite 2 (wie auch anderen Modellen von Polar) musste vormals zunächst das entsprechende Widget aufgerufen werden, um von dort zu den Details zu gelangen.

Sonnenauf- / Sonnenuntergang

Erstmalig mit der Grit X Pro hat Polar das Widget für Zeiten des Sonnenauf- bzw. Sonnenuntergangs eingeführt.

Anzeige für Sonnenaufgang und -untergang

Anzeige für Sonnenaufgang und -untergang

Hier lässt sich sehen, wann sich die Sonne über den Horizont schiebt bzw. wann die Dämmerung einsetzt. Auch die Tageslänge rechnet die Uhr für euch aus.

Anstehende Abenddämmerung und Sonnenuntergang
Anstehende Morgendämmerung und Sonnenaufgang

Im Vergleich zur Grit X Pro bzw. Vantage V2 wurde die Ansicht ein wenig überarbeitet und nutzt das hochauflösende Display bereits aus.

Wetter

Auch die Wetteranzeige wurde überarbeitet und nutzt das Mehr an Pixeln voll aus.

Anzeige für das Wetter der kommenden Stunden

Anzeige für das Wetter der kommenden Stunden

Die Darstellung der Vorhersage für die kommenden 12 Stunden sieht schon ziemlich cool aus, die Detailansicht erinnert dann wiederum an vergangene Zeiten. Schade, dass eben diese Ansicht nicht als Watchface zur Verfügnug steht.

Details der Wettervorhersage 1/3
Details der Wettervorhersage 2/3
Details der Wettervorhersage 3/3

Für die Wetterdaten nutzt die Uhr die letzten Positionsdaten und freie Wetterdienste im Internet, deren Daten dann über das gekoppelte Smartphone zugespielt werden.

Musiksteuerung

Vom neuen Display profitiert auch die Musiksteuerung, die quasi als Fernbedienung für eine Musik-App auf dem gekoppelten Smartphone dient. So passen die Schaltflächen zum Springen zwischen Tracks und zum Starten / Pausieren der Wiedergabe mit den Schaltflächen für die Lautstärkeregelung gemeinsam auf eine Ansicht. Bei den weniger hochauflösenden Displays verteilen sich die Schaltflächen noch auf zwei Ansichten.

Musiksteuerung auf der Polar Ignite 3

Musiksteuerung auf der Polar Ignite 3

Ein kleines Icon zeigt an, um welches App es sich auf dem Smartphone handelt. Das klappt allerdings nur bei den weitverbreiteten Apps.

Manchmal erwische ich die Ignite 3 dabei, dass sie ein Tippen auf das Icon für den nächsten Track nicht richtig registriert, denn das Icon liegt recht weit außen am Displayrand. Es mag aber auch am Durchmesser meines Fingers liegen :)

Funktionen für die Gesundheit

Gesundheit, Fitness und Sport stehen für sich selten allein und deshalb sind die Funktionen der Ignite 3 an dieser Stelle nicht ganz trennscharf. Ich will hier aber versuchen alle die Funktionen zu berücksichtigen, die die Ignite 3 vor allem passiv anbietet. Das sind Funktionen bei denen die Uhr den Nutzer im Laufe von Tagen, Nächten, Wochen und Monaten beobachtet und Rückschlüsse auf die Gesundheit und Aktivitäten zum Erhalt eines gesundes Lebensstils zulässt.

Activity Tracking

Natürlich kann die Ignite 3 die Aktivitäten eines (All)tags vermessen. Das beginnt bei den zurückgelegten Schritten, aus denen die Uhr die zurückgelegte Distanz und den Kalorienverbrauch berechnet.

Anzeige für die tägliche Zielerreichung

Anzeige für die tägliche Zielerreichung

Das funktioniert recht zuverlässig, hat aber auch eine kleine Schwäche. Während viele Konkurrenzprodukte daran erinnern, sich regelmäßig zu bewegen, scheint die Ignite 3 (sowie auch andere Produkte von Polar) das recht genügsam zu sein. Jedenfalls taucht die Erinnerung bei mir äußert selten auf, wohingegen Fitbit und Co. sehr zuverlässig daran erinnern, wenn nicht mindestens 250 Schritte pro Stunde absolviert werden.

24/7 Herzfrequenzmessung

Ohne Probleme funktioniert die Messung der Herzfrequenz am Handgelenk. Ja, per Optik gemessene Werte hinken denen von HR-Brustgurten bei schnellen Wechseln der Pulsrate immer ein bisschen hinterher. Ja, auch die Genauigkeit ist bei den HR-Brustgurten ein bisschen genauer. Für den Freizeitsport reicht die Leistung aber allemal aus.

In den letzten 4 Wochen sind nur dann Lücken in der Messung zu beobachten, wenn ich dir Uhr zum Laden oder Duschen abgenommen habe. Apropos Duschen: Abnehmen müsste man die Uhr nicht, denn sie hält einem Wasserdruck von bis zu 30 Meter Wassersäule aus. Für Schwimmen, Baden und Duschen ist das also kein Problem. In Spaßbädern sollte man sich von den Wasserstromdüsen aber ein wenig entfernt halten.

Detaillierte Aktivitäten des Tages 1/2
Detaillierte Aktivitäten des Tages 2/2
Polar Flow – Auswertungen der Aktivitäten eines Tages

Polar Flow – Auswertungen der Aktivitäten eines Tages

In Bezug auf die Genauigkeit muss man fair bleiben und kann der Ignite 3 weder ein gutes, noch ein schlechtes Zeugnis ausstellen. Das liegt daran, dass sich die HF-Kurven eines Tages nicht exportieren und mit anderen Produkten direkt vergleichen lassen. Das funktioniert eben nur bei explizit aufgezeichneten, sportlichen Aktivitäten.

Schaut man sich aber die Werte in der App bzw. in Polar Flow an und vergleicht Höchst- und Durchschnittswerte eines Tages, kann man konstatieren, dass die Ignite 3 die gleichen Werte liefert wie viele andere Produkte. Auch lassen sich einzelne (deutliche) Veränderungen im Tagesverlauf durchaus bestimmten Ereignissen zuordnen.

Vermessung von Schlafphasen und Schlafdauer

Legt man sich zum Schlafen, stellt die Ignite 3 ihre Arbeit nicht ein und sammelt fleißig Bewegungsdaten und erfasst die Herzfrequenz. Daraus leitet die Uhr dann die Schlafphasen und die Schlafdauer ab.

Nightly Recharge – Ergebnisse des letzten Schlafs

Nightly Recharge – Ergebnisse des letzten Schlafs

Meiner Erfahrung nach funktioniert das sehr gut, auch wenn die Daten nicht mit denen eines Schlaflabors vergleichbar sind. Es gibt aber eine Diskrepanz zwischen der Darstellung der Ergebnisse in der Smartphone- / Tablet-App und dem Web-Portal „Polar Flow“.

Metriken des letzten Schlafs 1/6
Metriken des letzten Schlafs 2/6
Metriken des letzten Schlafs 3/6

Die Daten sind in beiden Präsentationen gleich, in meinen Augen im Web aber deutlich ansprechender aufbereitet. Die Polar Flow App dürfte unter den Gesichtspunkten UX und UI gerne einmal auf einen aktuellen Stand gebracht werden.

Metriken des letzten Schlafs 4/6
Metriken des letzten Schlafs 5/6
Metriken des letzten Schlafs 6/6

Bei Polar endet die Vermessung des Schlafs aber nicht bei Schlafphasen und -dauer. Im Schlaf regenerieren Körper und Geist. Mit Zahlen untermauert nennt Polar das Thema „Nightly Recharge“. Hier wird neben dem Schlafstatus (Qualität des Schlafs) das Herunterfahren des autonomen Nervensystems (ANS) in den ersten Stunden des Schlafs ausgewertet.

Schlafstatus 1/4
Schlafstatus 2/4
Schlafstatus 3/4
Schlafstatus 4/4
Polar Flow – Auswertungen des Schlafs

Polar Flow – Auswertungen des Schlafs

So soll besser vermittelt werden, welche Komponenten des Schlafs für eine Erholung besonders wertvoll sind bzw. wo ein Defizit besteht.

Serene – Angeleitete Atemübungen

Stress bewältigen kann die Ignite 3 nicht, sie bietet mit Serene aber geführte Atemübungen an, die zum Verweilen und Durchatmen einladen.

Übungen lassen sich mit einer Dauer zwischen 2 und 20 Minuten einstellen. Die Intervalle zum Ein- und Ausatmen sind auf drei, vier und fünf Sekunden einstellbar.

Atemübungen 1/2
Atemübungen 2/2

Toll wäre es zu sehen, wie sich die Herzfrequenz während der Übung verändert. Weil das fehlt, degradiert die Funktion zu einem Timer, der durch Vibration daran erinnert, das Atmen nicht zu vergessen.

Funktionen für den Sport

Im Zentrum der Ignite 3 stehen natürlich die Funktionen rund um den Sport. Auch wenn Polar die Ignite 3 dem Thema „Fitness“ zugeschrieben hat, so gibt es diese harten Grenzen bei keinem der Produkte des Herstellers.

Entsprechend lässt sich die Ignite 3 dank des verbauten GPS-Chips genauso zum Laufen unter freiem Himmel nutzen, wie eine Pacer Pro und eine Vantage V2 (Testbericht) und ist im Sportstudio genauso brauchbar, wie beim Schwimmen im offenen Gewässer.

Natürlich unterscheiden die Uhren sich in den detaillierteren Funktionen, bieten aber alle ein solides Fundament and Funktionen und sind sich aus funktioneller Sicht damit sehr ähnlich.

FitSpark – Fit bleiben auch ohne Trainingsziel

FitSpark ist einer meiner beliebtesten Funktionen der letzten Zeit. Der Grund dafür ist, dass mir im letzten Quartal das Verletzungs- und Krankheitspech an den Versen klebt. Viele einfache Dinge sind einfach nicht zu leisten gewesen und in all dem Frust hat Polar mir mit FitSpark einen kleinen Trainer an die Hand gegeben, der Vorschläge für kleine Workouts aus den Bereichen Kraft, Cardio und Beweglichkeit offeriert.

FitSpark - Empfehlungen für den Tag
FitSpark - Empfohlene Workouts

Das tut die Uhr weitestgehend ohne Plan und Planung, d.h. die Workouts verfolgen kein bestimmtes Ziel, wie man es von expliziten Trainingsplänen kennt. Es ist vielmehr eine Anleitung, wie man fit wird bzw. bleibt und dabei die drei zuvorgenannten Aspekte nicht aus den Augen verliert.

FitSpark - Empfehlungen für den Tag
FitSpark - Empfohlene Workouts

Workouts werden in unterschiedlicher Länge und mit unterschiedlichen Übungen angeboten. Die Übungen sind nicht nur mit den gängigen Namen benannt und mit einem kleinen Icon illustriert, sondern auch textuell ausführlich hinsichtlich der Ausführung beschrieben.

Hätte hier nicht auch der technische Unterbau des neuen Audio-Guidance dazu dienen können, diese Anleitung während einer kleinen Pause zwischen zwei Übungen auf die Kopfhörer zu zaubern? So als kleine Idee für „Audio Guidance Extended“.

Sportprofile und Aufzeichnungen

Polar gehört seit jeher zu einem der Anbieter, deren Angebot und Sportarten besonders umfangreich ist. Zwar können nur max. 20 Sportarten bzw. Sportprofile auf die Uhren übertragen werden, für den Normalsterblichen sollte das aber dicke ausreichen.

Der Katalog zur Auswahl stehender Sportarten ist deutlich größer.

Sportprofil - Einstellungen für einzelne Sportarten
Sportprofil - Einstellungen für einzelne Sportarten
Sportprofil - Einstellungen für einzelne Sportarten

Die Sportprofile lassen sich nicht nur über die App bzw. Polar Flow Web verwalten, sondern auch konfigurieren. Hintergrund ist, dass ein Sportprofil nicht nur der Dokumentation des getätigten Sports dient, sondern alle Einstellungen für die Aufzeichnung speichert.

Sportprofil - Einstellungen für einzelne Sportarten
Sportprofil - Einstellungen für einzelne Sportarten
Sportprofil - Einstellungen für einzelne Sportarten
Sportprofil - Einstellungen für einzelne Sportarten

Hier finden sich Datenseiten und -felder, GNSS-Abtastraten und Herzfrequenzzonen, automatische Pausen und Einstellungen zu Rundenzeiten. Somit lässt sich sehr freigranular (und pro Sportart) konfigurieren, welche Spielregeln bei der Aufzeichnung gelten.

Ist eine Auswahl getroffen beginnt die Ignite 3 mit der Suche nach ausreichend vielen GNSS-Signalen. Die Sportuhr bietet mit GPS, GLONASS, Galileo und BeiDou Unterstützung für die bekanntesten Anbieter und erstmalig mit der Ignite 3 auch auf mehreren Frequenzbändern (Dual Band / Multi Band).

Vor dem Start einer Aufzeichnung

Vor dem Start einer Aufzeichnung

Das Auffinden von Signalen beschleunigt das nicht. Die Ignite 3 gehört weder im Produktportfolio bei Polar, noch im Vergleich mit dem Wettbewerb zu den schnellen Produkten, aber eben auch nicht zu den besonders langsamen. Nach etwa einer Minute hat die Ignite 3 ausreichend Signale gefunden und gibt sie selbst versteckt im Ärmel nicht mehr her.

Durch ein erneutes Antippen wird die Aufzeichnung gestartet.

Back-to-Start

Hat man sich auf unbekannten Terrain einmal verlaufen, mag die Funktion Back-To-Start hilfreich sein. Sie kann entweder durch das Pausieren der Aufzeichnung und auswählen der entsprechenden Einstellung ad-hoc aufgerufen werden, sie kann aber auch als zusätzliche Ansicht den Datenseiten hinzugefügt werden.

Verglichen mit anderen Modellen bietet die Ignite 3 hier solide Grundfunktionalität an. Routen oder aufgezeichnete Strecken kann die Ignite 3 nicht nutzen. Sie zeigt allein die Entfernung und die Richtung (Luftlinie) zum Startpunkt der Aufzeichnung an.

Kopplung externer Sensoren

Es gibt gute Gründe, warum man auf die Pulsmessung am Handgelenk verzichten muss bzw. möchte. In diesem Fall können externe Sensoren über Bluetooth externe mit der Ignite 3 gekoppelt werden (u.a. ein HF-Brustgurt).

Das funktioniert problemlos mit allem, was ich hier zum Testen herumliegen habe, u.a.

  • Polar H9 / H10
  • Polar Verity Sense
  • Wahoo Tickr / Tickr X
  • Scosche Rhythm / Rhythm 24

Andersherum kann die Ignite 3 das eigens erfasste HF-Signal an andere Geräte weiterleiten.

Ergebnisse in App und Web

Nach dem Sport und erfolgreichem Synchronisieren finden sich die Ergebnisse in der App- und Web-Version von Polar Flow.

Details eines Workouts 1/4
Details eines Workouts 2/4
Details eines Workouts 3/4
Details eines Workouts 4/4

In beiden Medien sind die Ergebnisse toll aufbereitet. Wer die eigenen Daten weiterverarbeiten möchte, kann über das Web-Portal Aufzeichnungen als TCX-Dateien exportieren.

Polar Flow – Details eines Workouts im Web

Polar Flow – Details eines Workouts im Web

Für mich stellt Polar Flow im Web weiterhin eine der leistungsfähigsten Plattformen dar. Die Notwendigkeit die App ein bisschen auf Vordermann zu bringen ist in meinen Augen größer.

Genauigkeit von Herzfrequenz und GPS

Den neuen Dual-Band-Support merkt man der Ignite 3 nicht zwingend an. Das hat mehrere Gründe: Zum einen sind die örtlichen Gegebenheiten in meinem Umfeld nicht derart herausfordernd, dass die Nutzung von mehreren Frequenzbändern ihre Vorteile klar ausspielen würde. Zum anderen ist die Leistung der GPS-Chips in Polar-Produkten stets eine sehr ordentliche – jedenfalls ist das die Erfahrung, die ich gemacht habe.

Um die Leistung des GPS zu verdeutlichen, habe ich mich mit Ignite 2, Ignite 3, Grit X Pro und Amazfit GTR 4 auf den Weg gemacht. Der Grund für die Mitnahme der GRT 4 liegt in der Dual-Band-Fähigkeit, um die Ergebnisse mit denen der Ignite 3 besser vergleichen zu können.

Polar Ignite 3 – Genauigkeit bei der Aufzeichnung der Strecke per GPS 1/4

Polar Ignite 3 – Genauigkeit bei der Aufzeichnung der Strecke per GPS 1/4

Offenbar unterscheiden sich weder Chip noch Antennen-Design, denn sowohl Ignite 2, Ignite 3 und Grit X Pro liegen im Rahmen der Messgenauigkeit sehr nah beieinander.

Polar Ignite 3 – Genauigkeit bei der Aufzeichnung der Strecke per GPS 2/4

Polar Ignite 3 – Genauigkeit bei der Aufzeichnung der Strecke per GPS 2/4

Zwar stoben die aufgezeichneten Strecken zwischen Häusern mal ein bisschen auseinander, aber alles im Rahmen dessen, was man erwarten darf. Da fallen die Polar-Produkte nicht einmal sonderlich hinter die Dual-Band-fähige Amazfit GTR 4 (Testbericht) zurück.

Polar Ignite 3 – Genauigkeit bei der Aufzeichnung der Strecke per GPS 3/4

Polar Ignite 3 – Genauigkeit bei der Aufzeichnung der Strecke per GPS 3/4

Zu dieser Jahreszeit gibt die kleine Wegstrecke durch den Wald den Blick gen Himmel deutlich eher frei und doch bieten sich hier keine idealen Bedingungen für die Ortsbestimmung. Dennoch gibt sich hier keine der Uhren die Blöße. Das spricht für die Ignite 3, deren Fokus ein anderer ist als das Outdoor-Erlebnis der Grit X Pro.

Polar Ignite 3 – Genauigkeit bei der Aufzeichnung der Strecke per GPS 4/4

Polar Ignite 3 – Genauigkeit bei der Aufzeichnung der Strecke per GPS 4/4

Ich kann die Erfahrung von Ray Maker bzgl. der GNSS-Genauigkeit nicht teilen. Seht es mir nach, dass aktuell läuferisch nicht viel geht. Ich hab hier aber zahlreiche Aufzeichnungen von und zur Physio oder vom und zum Supermarkt, die die ordentliche Leistung untermauern. Sie hier zu zeigen ist aber nicht sonderlich sexy.

Ergebnis des Polar Ignite 3 Tests

Wertung: 82%
Unsere Wertung: 82%
Vorteile
  • AMOLED-Display
  • großer Umfang an Sport-Funktionen
  • schlankes Profil
  • geringes Gewicht
  • umfangreiche Web-Plattform
Nachteile
  • Bedienung nur per Touchscreen und dem einen Button

Polar hat mit der Ignite 3 einen großen Schritt nach vorne gemacht und seine kleine, schlanke Sportuhr noch besser gemacht. Hat das Unternehmen in den letzten Jahren vor allem viel Arbeit in Funktionen und das Erscheinungsbild der Produkte investiert, wurde der Ignite 3 nun eine Überarbeitung des Displays zu Teil. Um den Anschluss an die Konkurrenz nicht zu verlieren, war das genau der richtige Schritt.

Herausgekommen ist eine tolle Sportuhr für Jedermann. Egal ob Fitness/Workouts, Laufen, Schwimmen oder Radfahren – die Ignite 3 hält für so ziemlich jeden Anspruch etwas bereit. Die Datenmengen und Auswertungen sollten auch anspruchsvolle Freizeitsportler zufriedenstellen. Für noch tiefere Einblicke stehen mit Pacer Pro bzw. Vantage V2 und Grit X Pro weitere Produkte von Polar zur Verfügung. Hier muss man allerdings auf das AMOLED-Display verzichten.

Der uneingeschränkten Empfehlung steht nur noch die UVP von 329,90 € im Weg. In dieser Preisklasse ist der Wettbewerb sehr groß und es gibt ähnlich gute Produkte. Fairerweise bieten die meisten von ihnen aber keine Web-Plattform und ich bleibe dabei, dass Polar Flow Web zu den besten Angeboten im Netz zählt. Mittlerweile ist auch der Straßenpreis gesunken und liegt bei weniger als 300 €.


Offenlegung / Werbung: Das Produkt wurde mir auf meine Anfrage hin für den Test der/des Ignite 3 von Polar kostenlos zur Verfügung gestellt. An den Inhalt des Testberichts wurden keine Bedingungen geknüpft. Der Inhalt des Testberichts spiegelt somit vollständig meine eigene, unvoreingenommene Meinung und Erfahrung mit dem Produkt wider.

Warum der Beitrag dennoch als 'Werbung' gekennzeichnet ist, könnt ihr unter Kennzeichnungspflicht nachlesen.

Der Beitrag Polar Ignite 3 – Meine Erfahrung nach 6 Wochen intensivem Testen erschien zuerst auf Fitness Tracker Test.

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https://www.fitness-tracker-test.info/polar-ignite-3-test/feed/ 0
Polar Vantage V2 im Test https://www.fitness-tracker-test.info/polar-vantage-v2-test/ https://www.fitness-tracker-test.info/polar-vantage-v2-test/#comments Sat, 18 Dec 2021 13:49:46 +0000 https://www.fitness-tracker-test.info/?p=16313 Mit der Vantage V2 hat Polar im Oktober 2020 die neue Generation seiner Sportuhr für anspruchsvolle Athleten vorgestellt. In neuer sportlicher Farbe und dank Oktober-Update mit vielen neuen Funktionen, habe ich mir die Sportuhr angeschaut.

Der Beitrag Polar Vantage V2 im Test erschien zuerst auf Fitness Tracker Test.

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Mit der Vantage V2 hat Polar im Oktober 2020 die neue Generation seiner Sportuhr für anspruchsvolle Athleten vorgestellt. Seinerzeit bildete die Vantage V2 das obere Ende des Produktportfolios, das sie sich mittlerweile mit der Grit X Pro (Testbericht) teilen muss.

Ich habe mir genau angeschaut, welche Funktionen, Vor- und Nachteile die Vantage V2 bietet. Für den Vantage V2 Test hat Polar mir die Sportuhr in Rot zur Verfügung gestellt.

Unboxing der Vantage V2

Die Vantage V2 wird in einem kleinen, schwarzem Kartonwürfel vertrieben. Dieser ist von einer Banderolle umgeben ist, die neben dem Produktfoto nur wenige Informationen zum Leistungsumfang der Sportuhr bereithält.

Verpackung der Polar Vantage V2

Verpackung der Polar Vantage V2

Zum reduzierten Informationsgehalt auf der Verpackung komplexer und damit hochpreisiger habe ich meine ganz eigene Theorie:

  • die Produkte liegen im Einzelhandel meist in Vitrinen und können durch nur durch Personal in die Hand genommen und betrachtet werden
  • man beschäftigt sich vor dem Kauf von teureren Produkten meist deutlich mehr mit dem Leistungsangebot, so dass es die Infos auf der Verpackung nicht mehr braucht
  • Aufdrucke stören die Verpackungsästhetik
Geöffnete Verpackung

Geöffnete Verpackung

Deshalb lohnt es gar nicht, sich bei der Verpackung lange aufzuhalten. Ein Blick ins Innere der Verpackung ist da schon deutlich spannender, denn darin befinden sich:

  • Polar Vantage V2
  • USB-Kabel mit magnetischer Ladeschale
  • Schnellstart-Anleitung
  • Garantie- und Sicherheitshinweise

Da ist nichts Überraschendes dabei, so dass es auch hier nicht lohnt zu verweilen.

Design und Verarbeitung

Die Vantage V2 präsentiert sich in außerordentlich sportlichem Design. Da mag die rote Farbe in besonderem Maße dazu beitragen. Der Vergleich zu einem italienischen Sportwagen-Hersteller ist jedenfalls nicht von der Hand zu weisen.

Sportliches Design der Polar Vantage V2

Sportliches Design der Polar Vantage V2

Im Wesentlichen ist Polar der Optik des Vorgängers treu geblieben, Veränderungen finden sich vor allem beim genaueren Hinschauen. So wirkt das Gehäuse ein wenig runder und wie aus einem Guss gefertigt.

Die Knöpfe auf beiden Gehäuseseiten treten bei der Vantage V2 weniger deutlich hervor als bei der ersten Generation. Das lässt die Form der Uhr gleichmäßiger wirken.

Knöpfe an der Uhrenseite

Knöpfe an der Uhrenseite

Sie sind leicht schraffiert und mit bloßen Fingern gut zu ertasten. Trotz der geringen Höhe haben die Knöpfe einen erkennbaren Anschlagpunkt.

Mit Handschuhen sieht das ganze ein wenig anders aus: Die Knöpfe lassen sich nicht nur schlechter ertasten, auch der Anschlagpunkt fällt weniger spürbar aus.

Precision Prime Sensor

Precision Prime Sensor

Auf der Rückseite der Vantage V2 ist der „Precision Prime“-Sensor untergebracht, der zur Messung der Herzfrequenz genutzt wird. Um besonders genau zu arbeiten, stehen ihm folgende LED zur Verfügung:

  • 5 LED (rot)
  • 4 LED (orange)
  • 1 LED (grün)

Hintergrund der Vielfalt sind die unterschiedlichen Wellenlängen des Lichts, die bei unterschiedlicher Hauttönung für stabilere Ergebnisse sorgen sollen.

Das zurückgeworfene Licht wird von vier Fotodioden registriert.

Die Vantage V2 bringt 52 Gramm auf die Waage und ist damit 14 Gramm leichter als die 66 Gramm schwere Vantage V. Selbst die Grit X unterbietet sie mit 12 Gramm. Zur besseren Einordnung: Die Garmin fenix 6S bringt es auf 60 Gramm.

Tadellose Verarbeitung

Tadellose Verarbeitung

Hinsichtlich der Verarbeitung gibt es nichts auszusetzen – in meinen Augen ist sie tadellos. Nicht weniger darf man für ein Premium-Produkt aber erwarten.

Spaltmaße sucht man selbst an den Knöpfen vergebens bzw. sie sind so gering, dass man sie mit dem Auge nicht erkennen kann.

Display der Vantage V2

Beim Display setzt Polar auf Bewährtes. Das 1,2 Zoll große transflektive MIP-Display wird von einem 5 mm breiten, schwarzen Rand eingefasst – vielleicht der größte Kritikpunkt am Display der Vantage V2.

Weil sich auf der Einfassung auch Markierungen für Stunden und Minuten, sowie der Polar-Schriftzug befinden, wirkt sie ein wenig schmaler, aber immer noch breiter als bei der Konkurrenz.

Geschützt wird das Display durch Gorilla Glas mit Anti-Fingerabdruck-Beschichtung. Diese ist wichtig und wertvoll, weil die Vantage V2 auch über Touch-Fähigkeiten gesteuert werden kann.

Ich komme darauf später zurück. Zurück zum Display der Vantage V2.

Transflektive Display der Vantage V2

Transflektive Display der Vantage V2

Die Auflösung fällt mit 240 x 240 Pixeln nicht sonderlich hoch aus. Bei der Displaygröße von 1,2 Zoll ergibt sich eine Pixeldichte von 200 PPI.

Zur besseren Einordnung: Auch Garmin kann mit seinen Flagschiffen der Fenix-Reihe – die eine ganz ähnliche Display-Technologie nutzen – keine höhere Auflösung anbieten. Auch hier bieten alle Modelle „nur“ 200 PPI Pixeldichte.

Keine Fragen bieten Smartwatches mit LCD oder AMOLED-Displays mittlerweile deutlich hochauflösendere Modelle, die neben den ganzen Vorteilen zwei entscheidende Nachteile bieten:

  • Hochauflösende Displays haben einen höheren Energieverbrauch.
  • Im direkten Sonnenlicht müssen selbstleuchtende Display (u.a. LCD und AMOLED) sehr hell leuchten, um gut ablesbar zu sein.

Das transflektive Display arbeitet da ganz anders und reflektiert einen Teil des einfallenden Lichts und nutzt dieses quasi als Hintergrundbeleuchtung. Heißt im Umkehrschluss: Je mehr Licht auf das Display fällt, desto besser performt es.

Im direkten Sonnenlicht fallen Kontraste und Farben somit am besten aus. Gleichzeitig bleibt der Energiebedarf auf einem gleichbleibenden Niveau.

Das ganze hat auch eine Kehrseite der Medallie: Bei geringem Lichteinfall bleibt auch die Leistung der Fremd-Hintergrundbeleuchtung aus. Kontraste und Farben verschwinden – die Darstellung wirkt flau.

Da kann auch die zusätzliche Hintergrundbeleuchtung keine Wunder vollbringen, sondern allenfalls die Ablesbarkeit der Informationen sicherstellen.

Es ist die klassische Abwägung zwischen hohen Auflösungen und Darstellung von Informationen und der Akkuleistung. Bei den Sportuhren sind bisher stets die transflektiven Displays als Gewinner hervorgegangen.

Kurzum: Für den sportlichen Einsatz unter freiem Himmel funktioniert das Display hervorragend und die Auflösung ist ausreichend. Im Alltag zieht die Vantage V2 (fairerweise auch die Modelle von Garmin) im Vergleich mit modernen Smartwatches den Kürzeren.

Funktionen der Vantage V2

Grundlegende Bedienung

Ähnlich wie Garmin bleibt auch Polar bei der Vantage- und Grit X-Reihe seinem Bedienkonzept treu. Grundlage bilden die 5 Knöpfe, die sich links (2 Knöpfe) und rechts (3 Knöpfe) positioneren.

Fünf Knöpfe verteilen sich um das Uhrengehäuse

Fünf Knöpfe verteilen sich um das Uhrengehäuse

Fangen wir mal mit dem Knopf links oben an, weil er vielleicht der mit dem übersichtlichsten Funktionsumfang ist:

  • kurz gedrückt de-/aktiviert er die zusätzliche Hintergrundbeleuchtung
  • lang gedrückt de-/aktiviert er die Touch- und Button-Sperre

Der zweite Punkt ist gerade jetzt in der kalten Jahreszeit sinnvoll, wenn die Uhr unter Shirt und Jacke verschwindet und man verhindern möchte, dass Knöpfe ungewollt gedrückt werden (was durchaus vorkommt).

Auch dem Knopf links unten wohnen zwei Funktionen inne:

  • befindet man sich auf einem der Dashboards und drückt den Knopf öffnet sich das Funktionen-Menü
  • befindet man sich bereits in einem Menü bzw. in einer Detailansicht, Auswertung, verschachtelten Menü usw. sorgt ein Drücken des Knopfes für einen Rücksprung

Die Knöpfe rechts oben und unten dienen der Navigation in Menüs bzw. beim Wechsel von Dashboard zu Dashboard oder von Datenseite zu Datenseite.

Der Knopf in der Mitte der rechten Seite bietet folgende Funktionen:

  • kurz gedrückt ruft er einzelne Menüpunkt oder detailliertere Ansichten auf
  • lang gedrückt ruft er das Training-Menü auf

Die Bedienung ist schnell erlernt. Nur wer ständig zwischen Garmin und Polar wechselt, der steht einer kleinen Herausforderung gegenüber.

Ergänzend steht dem Nutzer bei der Vantage V2 ein Touch-Display zur Verfügung. Es ist aber wirklich nur als Ergänzung zu sehen, denn ohne die Buttons sind nicht alle Funktionen erreichbar.

So kann man per Touch prima zwischen den Dashboards wechseln oder in den detaillierten Darstellungen „scrollen“, man kann aber nicht zur vorherigen Ansicht zurückspringen.

Ich würde es an dieser Stelle nicht als Nachteil sehen wollen. Wer die Vantage V2 in Betracht zieht, der sollte sich ihrer Kernleistungen bewusst sein und die Steuerung per Touch zählt definitiv nicht dazu.

Watchfaces und Dashboards

Hält man die Uhr das erste Mal in den Händen, lernt man zunächst das Watchface bzw. die Dashboards kennen. Das dahinterstehende Konzept ist ganz einfach:

  • Als Watchface bzw. als Uhr-Anzeige zählt bei Polar die Darstellung von Uhrzeit und ggf. Datum. Beides ist auf dem Bildschirm stets mittig positioniert.
  • Die Dashboards sind ergänzende Informationen, die meist ringförmig um das Watchface gelegt werden. Zwischen den Dashboards kann gewechselt werden, während die Uhrzeit in der Mitte stets präsent bleibt.

Bei den Watchfaces ist die Auswahl ggü. Smartwatches deutlich eingeschränkt und so stellt Polar vier analoge und vier digitale Darstellungen zur Verfügung.

Es sind die gleichen, die sich auf der Vantage M2, der Grit X Pro und der Ignite 2 finden. Hier gibt das Betriebssystem den Ton vor und offenbar basieren alle auf dem gleichen Unterbau.

Dashboards – Zusätzliche Informationen

Wie eingangs beschrieben wird die Darstellung von Datum und Uhrzeit von zusätzlichen Informationen ergänzt. Dabei handelt es sich um die Dashboards von denen es folgende Ausprägungen gibt:

  • Tägliche Aktivität
  • Cardio Load Status
  • Kontinuierliche HF-Messung
  • Letzte Trainingseinheit
  • Nightly Recharge
  • FitSpark Trainingsanleitung
  • Wetter
  • Wöchentliche Zusammenfassung
  • Dein Name
  • Standort
  • Sonnenauf- / -untergang

Ein Dashboard besteht dabei in fast allen Fällen aus einer zusammenfassenden Sicht und einer Detailsicht.

Die zusammenfassende Sicht wird zusammen mit der Uhrzeit präsentiert. Die Detailsicht wird über den mittleren Button auf der rechten Seite aufgerufen.

Konkreter wird es, wenn wir es uns anhand des Dashboard „Wetter“ anschauen.

Das Wetter-Dashboard zeigt die Wettervorhersage für die kommenden drei Stunden an. Drückt man den Auswahl-Button springt man in die Detailansicht des Dashboards. Man kann auch sagen, man ruft die Wetter-Funktion auf.

Hier finden sich nun deutlich detaillierte Informationen zum bevorstehenden Wetter. Was sich beim Wetter alles findet, darauf komme ich später zurück.

So funktionieren im Wesentlichen alle Dashboards.

Funktionen im Alltag

Tägliche Aktivität

Hinter den täglichen Aktivitäten verbergen sich die Messwerte, die grundlegend von Fitness und Activity Trackern gesammelt werden, die bei einer Sportuhr aber nicht fehlen dürfen:

  • Prozentualer Grad der Zielerreichung
  • Anzahl Schritte
  • Aktivitätszeit in Stunden und Minuten
  • Kalorienumsatz des Tages (Grundumsatz + Aktivitäten)
Dashboard „Tägliche Aktivität“

Dashboard „Tägliche Aktivität“

Wer ein bisschen mehr Informationen braucht, der findet in der App übersichtlichere und detailliertere Darstellungen. Dort sieht es dann in etwa so aus:

Details auf der Uhr

Details auf der Uhr

Vorteilhaft in der App ist die Möglichkeit sich auch die Auswertungen vergangener Tage, Wochen und Monate anzuschauen.

Kontinuierliche HF-Messung

Auf dem Dashboard „Kontinuierliche HF-Messung“ wird der aktuelle Pulswert angezeigt, der vom „Precision Prime“-Sensor ermittelt wird.

Herzfrequenz – Höchst- und Tiefstwerte des Tages

Herzfrequenz – Höchst- und Tiefstwerte des Tages

Springt man in die Detailansicht werden dort folgende Werte angezeigt:

  • minimale und maximale Herzfrequenz während der Nacht
  • minimale und maximale Herzfrequenz während des Tages

Wie so oft ist das kleine Display der limitierende Faktor bei der Anzeige von Informationen. So richtig in die Werte eintauchen kann man erst in der App, besser noch in der Darstellung in der Web-Version von Polar Flow.

Schlafüberwachung und Nightly Recharge / Recovery Pro

Ähnlich wie ein Fitness Tracker nutzt die Vantage V2 die Bewegungssensoren und die optischen Sensoren zur Messung der Herzfrequenz, um auf Schlafdauer und -qualität zu schließen.

Dashboard „Schlaf“

Dashboard „Schlaf“

Verglichen mit anderen Dashboards ist die Auswertung auf der Uhr überdurchschnittlich detailliert.

Mal abgesehen von den grafischen Darstellungen sind Polar Flow App und Dashboard beim Umfang an Informationen auf Augenhöhe. Komfortabler ist ohne Frage aber die Nutzung von Polar Flow.

Bei der Schlafüberwachung geht es aber nicht alleinig um Schlafdauer und Schlafphasen. Für Sportler ist der Schlaf bedeutsamer Regenerationsfaktor und als solcher beeinflussend für Erfolg und Misserfolg.

Details des letzten Schlafs

Details des letzten Schlafs

Mit dem Nightly Recharge bietet Polar eine Funktion an, die den optischen Sensor auf der Rückseite der Uhr nutzt, um auf den Regenerationsgrad zu schließen. Dabei werden zusätzlich Kennzahlen ermittelt, die Aufschluss über den Zustand des autonomen Nervensystems (ANS) geben sollen.

Details der ANS-Auswertung

Details der ANS-Auswertung

Details der ANS-Auswertung

Details der ANS-Auswertung

Deutlich anders funktoniert der orthostatische Test, für den zusätzlich ein H9- oder H10-Brustgurt von Polar benötigt wird. Der Test wird im Idealfall im morgends, hältig im Liegen, hältig im Stehen absolviert.

Entscheiden für die Herausarbeitung einer Baseline und Abweichungen zu dieser sind der Puls und die Herzfrequenzvariabilität.

Wichtig zu wissen: Man muss sich als Nutzer zwischen den beiden Verfahren entscheiden. Polar gibt an, dass die unterschiedlichen Verfahren nicht immer einheitliche Ergebnisse liefern und man den Nutzer nicht verwirren möchte.

Musiksteuerung

Ein klein wenig smarte Funktionen möchte Polar seinen Sportuhren doch spendieren und so kann die Vantage V2 den Musikplayer eines gekoppelten Smartphone steuern.

Die Möglichkeiten sind rudimentär, funktionieren aber gut. In meinen Augen vorteilhaft ist die Anzeige des Musikplayers, der gerade auf dem Smartphone läuft.

Musiksteuerung über die Uhr

Musiksteuerung über die Uhr

Steuert man gerade die Amazon Musik App, dann findet sich auf dem Display ein entsprechende Amazon-Music-Icon. Ähnlich sieht es bei Spotify aus. Die Uhr kennt aber nur die großen Musikplayer Apps.

Lautstärkeregelung

Lautstärkeregelung

Hinweis: Manchmal kann man es gar nicht deutlich genug machen, deshalb hier noch mal in aller Deutlichkeit. Die Vantage V2 bietet nicht die Möglichkeit Inhalte zu speichern, geschweige denn über Bluetooth wiederzugeben.

Funktionen beim Sport

Die Vantage V2 ist Sportuhr durch und durch, die Liste zur Auswahl stehender Sportarten sehr umfangreich. Von diesen Sportarten lassen sich bis zu 20 als sogenannte Sportprofile auf die Uhr übertragen.

Sportprofile

Der Begriff „Sportprofil“ ergibt Sinn, denn er dient nicht alleinig der Dokumentation einer aufgezeichneten Sportart. Hinter einem Sportprofil verbirgen sich vielmehr die Einstellungen der Uhr beim Aufzeichnen der damit verbundenen Sportart.

Ich versuche es mal deutlicher zu machen: Nehmen wir einmal das Sportprofil für „Laufen (Straße)“. Hier lassen sich folgende Einstellungen vornehmen:

  • Automatische Runden nach Distanz oder Dauer
  • Wiedergabe von Tönen
  • Einheiten für Leistung, Tempo und Geschwindigkeit
  • Trainingszonen
    • Herzfrequenz
    • Tempo
    • Leistung
  • Ansichten
    • Trainingsansichten
    • Zusätzliche Ansichten

Ich werde mir die detaillierte Erklärung für einige der Funktionen sparen. Die Ansichten sind aber nahezu für jeden interessant und eine der Paradedisziplinen von Polar.

Ansichten definieren, welche Datenseiten während der Aufzeichnung einer sportlichen Aktivität angezeigt werden und welche Datenfelder sich auf den Datenseiten befinden.

Dabei ist eine Datenseite im Wesentlichen das, was man während der Aufzeichnung auf dem Display der Uhr sieht. Über die App oder Polar Flow lassen sich Datenseiten mit bis zu vier Datenfeldern befüllen, zur Auswahl stehen über 70 unterschiedliche Werte und Darstellungen.

Was mir beim Laufen auf der Straße wichtig ist, muss beim Radfahren nicht zwingend zutreffen. Für das Sportprofil „Radfahren“ kann man deshalb völlig eingeständige Einstellungen vornehmen und im Profil speichern.

Vor der Aufzeichnung einer sportlichen Aktivität

Vor der Aufzeichnung einer sportlichen Aktivität

Vor dem Beginn einer Aufzeichnung sucht man sich folglich das gewünschte Sportprofil aus und dokumentiert damit nicht nur die Art der Aktivität, sondern ruft gleichzeitig alle dazugehörigen Einstellungen auf.

Mit der Auswahl eines Profils beginnt dann auch die Suche nach Puls und GPS-Signal (vorausgesetzt das Sportprofil erfordert GPS). Ein gefundenes Signal wird durch einen grünen Kreis markiert.

Über Bluetooth können externe Sensoren problemlos gekoppelt werden. ANT+ steht leider nicht zur Verfügung.

Nach dem Starten der Aufzeichnung kann mit dem oberen bzw. unteren Button auf der rechten Seite die Ansicht gewechselt werden.

Cardio Load Status

Der Cardio Load Status beschreibt, wie hoch eine kürzliche Belastung im Vergleich zu Aktivitäten über eine längeren Zeitraum hinweg ist. Die Funktion ist kein Alleinstellungsmerkmal der Vantage V2 und in vielen Polar-Produkten zu finden.

Cardio Load Status

Cardio Load Status

Der Funktion liegt folgender Gedanke zugrunde:

  • Eine plötzliche und übermäßige Trainingssteigerung (nämlich über den Mittelwert des längeren Zeitraums hinaus) überfordert in der Regel den Körper nicht nur, sondern erhöht auch das Verletzungsrisiko.
  • Ein maßvolles gesteigertes Training hingegen wirkt aufbauend, ein Training auf dem Niveau des mittelfristigen Durchschnitts hingegen leistungserhaltend.
  • Trainiert man weniger als im Schnitt der letzten Wochen, ist der Körper unterfordert und die Leistung baut ab.

Entsprechend dieser Überlegungen klassiert die Vantage V2 Anstrengungen als

  • überfordend
  • aufbauend
  • erhaltend
  • unterfordend

Der Cardio Load Status ist als Empfehlung zu sehen, die Trainingsintensität entsprechend zu gestalten.

Auf den Detailseiten ist der Cardio Load Status noch einmal ein bisschen detaillierter ausgeschlüsselt und zudem textuell beschrieben. Auf der Uhr sieht man jeweils nur eine Momentaufnahme des aktuellen Tages, während die App die Belastung vergangener Tage und Wochen anzeigt.

FitSpark Trainingsanleitung

Ergänzend zu zielgerichteten Trainingsplänen oder Wettkampfvorhaben soll mit den Trainingsanleitungen von FitSpark eine grundlegende Fitness in den Bereichen

  • Kraft
  • Cardio
  • Unterstützung

erreicht werden.

FitSpark – Auswahl der Trainingseinheit

FitSpark – Auswahl der Trainingseinheit

Abwechselt bietet die Vantage V2 strukturierte Trainingseinheiten, die sich in Dauer und Inhalt voneinander unterscheiden, jeweils aber als eigenständige Einheiten, weniger als Teil eines großen Vorhabens gesehen werden.

Stets hat man die Möglichkeit zwischen verschiedenen Workouts zu wählen, ja sogar den Bereich zu wechseln.

Die Workouts sind in eine Aufwärm- und Cool-Down-Phase, sowie die einzelnen Übungen unterteilt.

FitSpark – Details zur Übung

FitSpark – Details zur Übung

Kleine, animierte Pictogramme vermitteln einen Eindruck davon, welche Übungen gemeint sein sind. Textuelle Beschreibungen sorgen für mehr Klarheit, wenn es sich um unbekannte Übungen handelt.

Letzte Trainingseinheit

Das Dashboard „Letzte Trainingseinheit“ zeigt das Sportprofil der letzten Auszeichnung und deren Zeitpunkt an.

Dashboard „Letzte Trainingseinheit“

Dashboard „Letzte Trainingseinheit“

Ruft man die Detailansicht auf, erhält man zunächt eine Übersicht vergangener Aktivitäten und kann durch erneute Bestätigung die Details der letzten Aufzeichnung abrufen.

Hier finden sich Angaben zu

  • Zeitpunkt der Aufzeichnung
  • Art der Aktivität
  • Zurückgelegte Distanz
  • Dauer
  • HF (max)
  • HF (durchschnittlich)
  • Cardio Load
  • Dauer in HF-Zone (Verteilung)
  • Verbrauchte Energie
  • Tempo (max)
  • Tempo (durchschnittlich)
  • Running Index
  • Leistung (max)
  • Leistung (durchschnittlich)
  • Muskuläre Belastung
  • Geschwindigkeitszonen
  • Schrittfrequenz (max)
  • Schrittfrequenz (durchschnittlich)
  • Höhe (max)
  • Höhe (Aufstieg)
  • Höhe (Abstieg)
  • Automatische Runden (Anzahl)
  • Rundenzeit (beste)
  • Rundenzeit (durchschnittlich)

Die Angaben richten sich nach dem Sportprofil. Die Liste hat deshalb nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Es mag mal mehr, mal weniger Werte zum Sichten geben.

Abschließend können auch die Rundenzeiten angesehen werden.

Sehr ähnlich gestaltet sich die Auswertung in der Polar Flow App. Die Werte sind im Wesentlichen die gleichen, der Komfort in der App ist aber deutlich höher. Wer aber auch ohne Smartphone oder Tablet die Ergebnisse prüfen mag, dem bietet die Vantage V2 die Möglichkeit.

Wer Rückschlüsse zwischen Herzfrequenz, Tempo, Leistung, Höhe und Kadenz ziehen möchte, der kann die Kurven in einer Grafik übereinanderlegen lassen.

Funktionen für den Outdoor-Bereich

Abschließend möchte ich auf die neuen Funktionen für den Outdoor-Bereich eingehen, die Polar der Vantage V2 im Oktober beschehrt hat.

Standort

Mit dem „Standort“-Dashboard ist eine neue Funktion hinzugekommen, die die Himmelsrichtung und die aktuelle Höhe anzeigt.

Standort-Dashboard

Standort-Dashboard

Springt man über das Dashboard in die Detailansicht, erhält man Zugriff auf folgende Daten:

  • aktuelle Höhe + Verlauf über die letzten 6 Stunden
  • letzter bekannter Standort (in Längen- und Breitenangaben)
  • Kompass
Letzter bekannter Standort

Letzter bekannter Standort

Das besondere an der neuen Standort-Funktion ist, dass sie genutzt werden kann, ohne das eine Aufzeichnung einer Aktivität gestartet werden muss.

Kompass

Kompass

Sonnenauf- / -untergang

Das Dashboard „Sonnenauf- und -untergang“ ist nahezu selbsterklärend. Auf dem Dashboard werden die Abschnitte des Tages in

  • Tageslicht
  • Nacht
  • Morgendämmerung
  • Abenddämmerung

eingeteilt. Ein kleiner, weißer Pfeil zeigt auf die aktuelle Position.

Dashboard „Sonnenauf- und -untergang“

Dashboard „Sonnenauf- und -untergang“

Springt man über das Dashboard in die Detailansicht, finden sich hier die genauen Uhrzeiten für

  • Sonnenaufgang (Beginn)
  • Sonnenaufgang (Ende)
  • Sonnenuntergang (Beginn)
  • Sonnenuntergang (Ende)
  • Tageslänge
Genaue Zeiten für Sonnenauf- und -untergang

Genaue Zeiten für Sonnenauf- und -untergang

Für die Berechnung nutzt die Vantage V2 die letzte bekannte Position, die sie vom eigenen GPS-Chip oder dem gekoppelten Smartphone abgegriffen hat.

Wetter

Der Standort wird auch für das „Wetter“-Dashboard herangezogen, dass Auskunft über das bevorstehende Wetter der nächsten Stunden bietet.

Die Wetterdaten werden vollständig über ein gekoppeltes Smartphone bezogen und auf der Uhr angezeigt. Besonders akribisch geht es dabei in der Detailansicht zu.

Wetter-Dashboard

Wetter-Dashboard

Die Detailansicht der Wetterdaten ist übrigens eine der wenigen Funktionen, bei der die Uhr mehr Daten preisgibt als Polar Flow in Form von App oder Web.

Detailansicht

Detailansicht

Gut zu Gesicht hätte der Vantage V2 die Überwachung des Luftdrucks gestanden, deuten plötzliche Veränderung doch auf aufziehende Unwetter hin.

Routen, Höhenprofile und Zurück-zum-Start

Mit dem Oktober-Update hat die Vantage V2 neue Funktionen im Umfeld von importierten Routen erhalten.

Routen lassen sich nach wie vor über Komoot in Polar Flow importieren und von dort auf die Vantage V2 synchronisieren. Die Begrenzung von 100 Routen auf dem Gerät sehe ich eher als theoretisch limitierend.

Die Auswahl der Route vor dem Beginn einer Aufzeichnung war bereits vor dem Oktober-Update möglich. Neu hingegen ist die Anzeige des Streckenverlaufs und des Höhenprofils.

Beide Ansichten stehen auch nach dem Starten der Aufzeichnung zur Verfügung, zeigen zusätzlich aber die tatsächlich ansolvierten An- und Abstiege an und setzen sie in Relation zu den Werten, die laut GPX-Informationen vorliegen.

Zum Ausgangspukt einer Route kann man von der Uhr auf zwei Arten zurückgeführt werden:

  • Zurück auf der gewählten Route
  • Zurück per Luftlinie

Wählt man den ersten Punkt, dreht die Vantage V2 die Route einfach um und weist das Ziel aus. Bei der Rückführung per Luftlinie zeigt die Uhr hingegen nur die Richtung zum Ausgangspunkt an.

Polar Vantage V2 - Fakten

1,20 Zoll
LCD (farbig)
240 × 240 Pixel
200 PPI
7Tage (Smartwatch)
40Stunden (GPS)
47,0 × 47,0 × 13,0 mm
34 g (ohne Armband)
52 g (mit Armband)
Funktionen
Display / Bedienung
Akkulaufzeit
Gesamt

Bewertung

Funktionsumfang

Aktivität Gesundheit Sport Smarte Funktionen Konnektivität Standort Musik 80 25 94 33 17 75 20
  • Funktionen

    Klicke für mehr Informationen
  • Sportprogramme / -funktionen

    Klicke für mehr Informationen
  • Sensoren

    Klicke für mehr Informationen
  • Ortungsdienste

    Klicke für mehr Informationen
  • Konnektivität

    Klicke für mehr Informationen
  • Sonstiges

    Klicke für mehr Informationen

Ergebnis des Polar Vantage V2 Tests

Wertung: 86%
Unsere Wertung: 86%
Vorteile
  • transflektives MIP-Display
  • Sport-Programme
  • sportliche Design
  • Akkulaufzeit
Nachteile
  • mäßige Auflösung
  • breiter Displayrand
  • proprietäre Armbandbefestigung

Die Polar Vantage V2 präsentiert sich im Test als außerordentlich komplette Sportuhr. Hinsichtlich des Funktionsumfangs befindet sie sich auf Augenhöhe mit der Grit X Pro, die im Auftreten weniger Sport, sondern mehr das Abenteuer verkörpert.

Die Konkurrenz mag mehr Funktionen in der Breite anbieten und damit im Bereich der Smartwatches wildern gehen. Polar bleibt seinem Motto treu und konzentriert sich auf die sportlichen Aspekte. Wer auf ein knallbuntes Display, kontaktloses Bezahlen, Onboard-Musik und Co. verzichten kann, der findet in der Vantage V2 einen sportlichen Partner, der auch das härteste Trainingsprogramm begleitet.


Offenlegung / Werbung: Das Produkt wurde mir auf meine Anfrage hin für den Test der/des Vantage V2 von Polar kostenlos zur Verfügung gestellt. An den Inhalt des Testberichts wurden keine Bedingungen geknüpft. Der Inhalt des Testberichts spiegelt somit vollständig meine eigene, unvoreingenommene Meinung und Erfahrung mit dem Produkt wider.

Warum der Beitrag dennoch als 'Werbung' gekennzeichnet ist, könnt ihr unter Kennzeichnungspflicht nachlesen.

Inhaltsverzeichnis

Der Beitrag Polar Vantage V2 im Test erschien zuerst auf Fitness Tracker Test.

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https://www.fitness-tracker-test.info/polar-vantage-v2-test/feed/ 4
Polar Grit X Pro im Test – GPS-Sportuhr in robustem Gewand https://www.fitness-tracker-test.info/polar-grit-x-pro-test/ https://www.fitness-tracker-test.info/polar-grit-x-pro-test/#comments Wed, 10 Nov 2021 19:58:26 +0000 https://www.fitness-tracker-test.info/?p=15440 Mit der Grit X Pro hat das finnische Unternehmen Polar kürzlich eine überarbeitete Version seiner Outdoor-Sportuhr vorgestellt. Weil ich das Glück hatte das neuen Modell in die Hände zu bekommen, kann ich euch die Grit X Pro im Test ausgiebig vorstellen. Anders als sonst werde ich den Testbericht nicht in einem Stück schreiben. Die Komplexität

Der Beitrag Polar Grit X Pro im Test – GPS-Sportuhr in robustem Gewand erschien zuerst auf Fitness Tracker Test.

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Mit der Grit X Pro hat das finnische Unternehmen Polar kürzlich eine überarbeitete Version seiner Outdoor-Sportuhr vorgestellt. Weil ich das Glück hatte das neuen Modell in die Hände zu bekommen, kann ich euch die Grit X Pro im Test ausgiebig vorstellen.

Polar Grit X Pro Titan

Polar Grit X Pro Titan

Anders als sonst werde ich den Testbericht nicht in einem Stück schreiben. Die Komplexität des Top-Modells erfordert seine Zeit, gleichzeitig verdient es die Grit X Pro vorgestellt zu werden. Ohne Frage wird der Bericht am Ende alle Facetten der Grit X Pro beleuchten. Schaut also gerne hier oder auf den sozialen Kanälen vorbei, ich werde euch über Updates informieren.

Neues und Nennenswertes

Im Vergleich zum Vorgänger bietet die Grit X Pro eine ganze Reihe an Veränderungen:

  • Material: Saphirglas
  • Modelle
    • Standard-Pro-Modell
    • Titan-Pro-Modell
  • Sensoren: Übertragung HR an andere Geräte
  • Sensoren: Nutzung von Galileo + QZSS
  • Metriken: Recovery Pro
  • Metriken: Power ZonePointer
  • Tests
    • Orthostatischer Test
    • Bein-Erholungstest
    • Radtest
    • Lauftest
  • Dashboard: GPS-Koordinaten, Kompass, Höhenangabe
  • Dashboard: Sonnenauf-/-untergang, Dämmerung
  • Höhenprofil während der Aufzeichnung
  • Navigation: Zurück zum Start (Luftlinie, zurück auf geplanter Route)
  • Musik: Steuerung des Musikplayers auf Smartphone/Tablet
  • Individualisierung: Auswählbare Dashboards

Nicht alle der hier aufgeführten Funktionen sind brandneu. Viele Funktionen sind bereits auf aktuellen Polar-Produkten, u.a. Polar Vantage M2 (Testbericht) und Polar Ignite 2 (Testbericht) nutzbar. Im direkten Vergleich von Grit X und Grit X Pro sind sie jedoch neu.

Unboxing der Grit X Pro

Die Grit X Pro wird in einer schwarzen Verpackung vertrieben, deren Vorderseite das Produktbild der Outdoor-Sportuhr prägt.

Auf der Verpackung befinden sich nur wenige Informationen zum Leistungsangebot der Uhr. Wer die Grit X Pro ins Auge gefasst hat, weiß in der Regel im Vorfeld, was von der Uhr erwartet werden kann. Wer es nicht weiß, kann sich hier ein Bild machen.

Polar Grit X Pro Titan in der Verpackung

Polar Grit X Pro Titan in der Verpackung

Die Uhr bietet Polar in zwei verschiedenen Varianten an: Einmal in der Standard-Edition und einmal in der Titan-Edition mit Lünette aus dem leichten, silbergrauen Metall. Für beide Varianten befindet sich in der Verpackung ein Armband aus Fluorkautschuk, das sich besonders für den sportlichen Einsatz eignet. Die Grit X Pro Titan bietet darüber hinaus ein Armband aus perforiertem, schwarzem Leder.

Perforiertes Leder-Armband

Perforiertes Leder-Armband

Nicht fehlen darf das Ladekabel mit der kleinen, magnetischen Ladeschale. Es ist übrigens die gleiche Ladeschale, die bereits seit der ersten Generation von Grit X, Vantage und Ignite zum Einsatz kommt.

Magnetische Ladeschale

Magnetische Ladeschale

Ansonsten finden sich die üblichen Garantie- und Sicherheitshinweise. Die Schnellstart-Anleitung dürften die wenigsten gebrauchen können.

Schnellstart-Anleitung

Schnellstart-Anleitung

Design und Verarbeitung

Ganze Arbeit hat Polar beim Design der Grit X Pro Titan geleistet – die Uhr sieht mit ihrem schwarzen Gehäuse und der matten Lünette aus Titan einfach verdammt schick aus. Das Titan-Modell wirkt durch das helle Metall ein wenig freundlicher als das Standard-Pro-Modell, das in Schwarz-Schwarz gehalten ist.

Die Knöpfe greifen jeweils die Farbe der Lünette auf und setzen sich somit beim Titan-Modell eher vom Uhrengehäuse ab.

Design der Grit X Pro – Outdoor-Sportuhr und dennoch tauglich für den Alltag

Design der Grit X Pro – Outdoor-Sportuhr und dennoch tauglich für den Alltag

Bei der Draufsicht auf die Lünette sieht man die Himmelsrichtungen und Gradangaben eingraviert und mit schwarzer und roter Farbe akzentuiert. Seitlich befindet sich der Schriftzug „Grit X Pro“ ebenfalls als Gravur.

Akzente in Schwarz und Rot

Akzente in Schwarz und Rot

Die roten Akzente greift Polar beim Armband wieder auf sorgt mit der Verwendung des roten Garns für einen Hingucker.

Für die Größe der Uhr sorgen das 1,2 Zoll große Display, der schwarze Display-Rand und die silberne Lünette. Sie lassen die Uhr in Summe größer wirken, als es die reine Displaygröße zunächst erahnen lässt.

Mal abgesehen von der Größe der Uhr, die an schmalen Handgelenken stark dominant wirkt, ist das optische Auftreten vollends tauglich für den Alltag. Den Spagat zwischen erkennbarer Outdoor-Uhr und stylischem Begleiter im Alltag hat Polar wunderbar gemeistert.

Knöpfe zur Navigation auf der rechten Seite

Knöpfe zur Navigation auf der rechten Seite

Die Aufteilung der Knöpfe ist Polar-typisch: Links zwei Knöpfe, rechts derer drei.

Alle Knöpfe sind strukturiert und weisen einen deutlich spürbaren Druckpunkt auf. Ich habe wenige Produkte in der Hand gehabt, die einen ähnlich guten Druckpunkt zu bieten hatten. Stets merkt man den Knöpfen der Grit X Pro an, ob man sie nur berührt oder wirklich gedrückt hat. Das Vibrations-Feedback unterstützt das Vorhaben.

Grit X Pro im Profil

Grit X Pro im Profil

Besonders schmal tritt die Grit X Pro im Profil nicht auf – braucht sie aber auch nicht, denn als Outdoor-Sportuhr darf es durchaus ein bisschen robuster zugehen. Letztendlich muss irgendwo auch der Platz für Sensoren und den Akku herkommen.

Precision Prime-Sensor auf der Unterseite

Precision Prime-Sensor auf der Unterseite

Auf der Unterseite befindet sich die Sensorik „Precision Prime“, die mit folgenden 10 kreuzförmig angeordneten LED den Blutfluss vermisst:

  • 5 rote LED
  • 4 orange LED
  • 1 grüne LED

Die Gründe für die unterschiedlichen Lichtfarben sind leicht erklärt: Einfarbiges Licht bzw. Licht einer Wellenlänge durchdringt unterschiedliche Hauttöne unterschiedlich gut. Will man also eine hohe Messgenauigkeit für unterschiedliche Hauttöne anbieten, braucht es LED mit unterschiedlicher Wellenlänge.

Display

Beim Display bleibt Polar dem bewährten transflektiven Touch-Display treu. Weder bei der Auflösung noch bei der Größe von 1,2 Zoll haben sich Änderungen ergeben. Kurzum, es ist baugleich mit dem Display der Vantage V2 und der Grit X.

Zum Schutz des Displays greift Polar bei der Grit X Pro auf Saphirglas zurück, das auf der Mohs-Skala einen Härtegrad von 9 besitzt. Härter ist nur Diamant, der mit 10 das obere Ende der Skala bildet. Das Material ist somit noch einmal widerstandsfähiger und weniger anfällig für Stöße und Kratzer. Der Vorgänger hat noch Gorilla Glas genutzt.

Mal abgesehen von Punkten und Skalen – das Display sieht nach intensivem Gebrauch aus wie am ersten Tag. Es ist nicht nur völlig frei von Kratzern, sondern auch frei von Putzspuren, die sich sonst recht schnell auf Displays bilden.

Die Auflösung des Displays hinkt der Entwicklung bei AMOLED- und LCD-Display ein wenig hinterher. Bei transflektive Displays scheint da momentan das obere Ende der Fahnenstange zu sein, denn auch Garmin und Co. bieten keine höhere Auflösung an.

Mit 240 x 240 Pixeln reicht die Auflösung jedoch aus, um alle Informationen gut ablesbar darzustellen. Nicht vergessen werden darf, dass hochauflösendere Displays in der Regel zu höherem Stromverbrauch führen.

Hört man sich ein wenig um, ist es auch gar nicht die Auflösung, sondern das Verhältnis von Displaygröße zu Uhrengröße, das für Kritik sorgt. Ganz frei machen kann man sich davon nicht und ich stelle mir vor, wie attraktiv die Polar-Uhren mit einem weniger breiten, schwarzen Rand wären.

Von großem Vorteil ist hingegen die transflektive Natur des Displays. Weil sich solche Displays einen Teil des einfallenden Lichts (quasi als passive Hintergrundbeleuchtung) zunutze macht und somit zunächst auf eine Hintergrundbeleuchtung verzichten können, sind transflektive Displays beim Energiebedarf vergleichsweise genügsam und sind stets als Always-On-Displays konzipiert.

Weil diese passive Hintergrundbeleuchtung umso besser funktioniert, je mehr Licht auf das Display fällt, trumpft das Display der Grit X Pro in direktem Sonnenlicht auf und lässt jedes AMOLED-Display – gleich welcher Helligkeit – links liegen.

Bauartbedingt schwächelt das Display wenn nur wenig Licht zur Verfügung steht. Hier muss die Grit X Pro dann doch auf eine eigene Hintergrundbeleuchtung zurückgreifen, die die Uhr in zwei Helligkeitstufen anbietet: Einmal beim automatischen Aktivieren des Displays durch Anheben und Drehen des Handgelenks (niedrige Stufe) und einmal beim Drücken des linken, oberen Knopfes (hohe Stufe).

Für den Einsatz im Outdoor-Bereich und bei Tageslicht sind und bleiben transflektive Displays die beste Wahl, bei wenig Licht flauen Kontraste und Farben ab.

Funktionen

Die Grit X Pro ist nicht nur das aktuelle Top-Produkt im Portfolio von Polar, es ist mit zahlreichen Features gleichzeitig das vollständigste Produkt. Im Folgenden versuche ich einmal alle wesentlichen und vor allem die neuen Bereiche der Uhr vorzustellen. Es wird mir trotz aller Anstrengung bestimmt nicht gelingen, alle Fragen zu beantworten. Nutzt daher gerne die Kommentarfunktion – ich werde versuchen alles im Nachgang zu klären bzw. zu ergänzen.

Grundlegende Bedienung

Bei der Bedienung setzt Polar auf ein bewährtes Konzept. Die Basis dafür bilden die fünf Knöpfe, die sich links und rechts des Display verteilen.

Bedienung per Knopf oder Touch-Display

Bedienung per Knopf oder Touch-Display

Der obere und untere Knopf auf der rechten Seite dienen der Navigation innerhalb von Menüs und dem Wechseln der Dashboards – ich komme gleich darauf zurück. Der mittlere Knopf dient der Auswahl von Menüpunkten und Aktionen.

Training starten
Serene
Strava Live Segmente
Speicher auffüllen
Timer
Uhrenanzeigen
Tests
Einstellungen

Der untere Knopf auf der linken Seite ruft das Funktionsmenü auf. Hier lassen sich folgende Aktionen aufrufen:

  • Training starten
  • Serene
  • Strava Live Segmente
  • Speicher auffüllen
  • Timer
  • Uhrzeitanzeigen
  • Tests
  • Einstellungen

Ich werde die einzelnen Punkte gleich im Nachgang aufgreifen.

Über den unteren Knopf auf der linken Seite gelangt man auch wieder einen Schritt zurück. Notfalls bis zur Anzeige der Uhrzeit.

Nebst den Knöpfen bietet die Grit X Pro die Bedienung per Touch-Display an. Das funktioniert anständig auf dem Niveau des Vorgängers und der Vantage V2, auch wenn dem Betriebssystem im Hintergrund ein bisschen Bumms fehlt. Nicht immer ist die Reaktion auf Berühungen und Wischgesten die schnellste.

Um ehrlich zu sein: Ich nutze das Touch-Display nicht und habe es im Test der Grit X Pro auch in keinem Moment vermisst. Die Bedienung durch die Knöpfe ist schnell erlernt, zielführend und das Display bleibt frei von Fingerabdrücken.

Watchfaces und Dashboards

Beim Ziffernblatt / Watchface wählt Polar einen konservativen Weg. Während andere Hersteller mit Unmengen unterschiedlichster Darstellungen der Uhrzeit werben, bietet Polar nur derer acht an. Diese unterteilen sich in jeweils vier analoge und vier digitale Varianten.

Digitales Watchface: Symmetrie
Minuten mittig
Sekunden klein
Sekunden im Kreis
Klassisch
Art Deco
Nostalgie
Perlen

Es sind im Wesentlichen die gleichen Darstellungen, die bereits die Vorgängermodelle von Ignite, Vantage und Grit X zu bieten haben. Einen Anflug von Individualismus bietet die Wahl einer Akzentfarbe, die sich allerdings nur auf dem Ziffernblatt bemerkbar macht.

Darstellung mit Sekunden
Darstellung ohne Sekunden

Um möglichst viel Energie zu sparen, blenden die meisten Watchfaces die Darstellung der Sekunden nach kurzer Zeit weg. So muss das Display deutlich weniger aktualisiert werden, im Idealfall nur alle 60 Sekunden.

Eigentlich keine schlechte Idee, würden hier und da nicht Elemente stehen bzw. freie Räume ungenutzt bleiben. Zum Beispiel bleibt das kleine Ziffernblatt ohne Sekundenzeiger einfach stehen und wirkt fehl am Platz. Das hätte man besser lösen können – Polars Stärke liegen woanders.

Dashboards – Ergänzende Informationen

Ergänzt werden die Watchfaces um Informationen, die Polar unter dem Begriff „Dashboard“ bzw. „Uhrenanzeigen“ subsumiert und die kranzartig um das jeweilige Ziffernblatt gelegt werden. Zur Auswahl stehen:

  • Tägliche Aktivität
  • Cardio Load Status
  • Kontinuierliche HF-Messung
  • Letzte Trainingseinheit
  • Nightly Recharge
  • FitSpark Trainingsanleitung
  • Wetter
  • Wöchentliche Zusammenfassung
  • Dein Name
  • Standort
  • Sonnenauf- / -untergang

Ebenfalls zu den Dashboards zählt die Musiksteuerung, die jedoch bisweilen die Uhrzeit ausblendet.

Zwischen den Anzeigen kann mittels der Knöpfe auf der rechten Seite gewechselt werden.

Sollten einzelne Anzeigen für einen keine Relevanz besitzen, lassen sie sich einfach über o.g. Punkt „Uhrenanzeigen“ aus- und notfalls wieder einblenden. Mindestens eine Auswahl muss am Ende aber erhalten bleiben.

Auswahl von Dashboards

Auswahl von Dashboards

Fast jedes Dashboard bietet eine Zusammenfassung der dahinterstehenden Daten. Ist eine solches Dashboard ausgewählt, kann durch Drücken des mittleren Knopfes auf der rechten Seite eine kleine Detailansicht aufgerufen werden. Was gemeint ist und wie das aussieht, seht man am besten in den nachfolgenden Abschnitten.

Funktionen für den Outdoor-Bereich

So viel zum Vorgeplänkel – auf geht es zu den eigentlichen Funktionen: Unstrittig ist die Grit X Pro eine Sportuhr für den Outdoor- und Abenteuer-Bereich. Alleinig hier ihre Stärken zu suchen wäre falsch, denn sie überzeugt durch ein breit aufgestellte Funktionsangebot. Los geht es mit den neuen Funktionen, die für die meisten von größtem Interesse sein dürften.

Standort

Polar hat der Grit X Pro zwei neue Dashboards spendiert und eines davon ist das Standort-Dashboard.

Dashboard: Standort

Dashboard: Standort

Ist das Dashboard ausgewählt, zeigt die Uhr neben der aktuellen Höhe über NN zusätzlich die Himmelsrichtung an. Die Höhe kann manuell eingetragen oder durch den Standort automatisch bestimmt werden. Dazu nutzt die Uhr das eigene GPS oder die GPS-Daten des gekoppelten Smartphones.

Höhenverlauf
Letzter bekannter Standort

In der Detailansicht zeigt sich die Standort-Funktion in voller Pracht. Hier ist nicht nur die Höhe und deren Verlauf über die letzten sechs Stunden zu sehen, sondern auch die zuletzt ermittelte Position in Breiten- und Längengraden.

Kompass

Kompass

Scrollt man ein wenig nach unten wird die Darstellung eines Kompass sichtbar, der zügig auf Lageveränderungen reagiert. Ist die Kalibrierung des Kompass notwendig reichen ein paar Bewegungen nach Anleitung auszuführen. Das System ist (jedenfalls für mich) deutlich greifbarer, einfacher durchführbarer und im Ergebnis besser, als die seltsamen Achterschlaufen, die mein Smartphone von mir fordert.

Das Besondere an den Standort-Funktionen ist, dass sie unabhängig von einer laufenden Aufzeichnung genutzt werden können.

Sonnenauf- / -untergang

Das zweite neue Dashboard heißt „Sonnenauf- und -untergang“. Nomen est omen, denn hier finden sich die Angaben zum Sonnenauf- und Sonnenuntergang, sowie der damit einhergehenden Morgen- und Abenddämmerung.

Dashboard: Sonnenauf- und -untergang

Dashboard: Sonnenauf- und -untergang

Die farbigen Ringe auf dem Ziffernblatt stellt die verschiedenen Abschnitte des Tages wie folgt dar:

  • Nacht (blau)
  • Tag (gelb)
  • Dämmerung (orange-rot)

Der weiße Pfeil zeigt auf die letzte volle Stunde, so dass man besser einschätzen kann, welche Tageslichtverhältnisse vor einem liegen. In Klärung mit Polar befinde ich mich hinsichtlich der weißen Schraffur, deren Bedeutung sich mir nicht erschließt und die auch nicht dokumentiert ist.

Abenddämmerung und Sonnenuntergang
Morgendämmerung und Sonnenaufgang
Tageslänge

In der Detailansicht sind die einzelnen Uhrzeiten genauer ersichtlich und Polar bietet zusätzlich die Tageslichtdauer an.

Als Berechnungsgrundlage dient auch hier die Position, die sich die Uhr erneut über den eigenen GPS-Chip bzw. die GPS-Daten des gekoppelten Smartphones besorgen kann.

Routen, Höhenprofile und Zurück-zum-Start

Neue Funktionen bietet die Grit X Pro auch im Bereich der Navigation und Routenführung. Routen können auf unterschiedlichen Wegen (z.B. via Komoot) zunächst nach Polar Flow importiert werden und finden von dort automatisch den Weg auf die Grit X Pro.

Auf die Uhr passen bis zu 100 Routen. Aufgrund der hohen Zahl, halte ich es eher für eine theoretische Einschränkung. Hat man doch einmal mehr Routen in Polar Flow gepflegt, lassen sich sich einzelne Routen von der Uhr auch wieder entfernen und andere hinzufügen. Die Routen sind in beliebiger Reihenfolge sortierbar.

Routen: Zusammenfassung

Routen: Zusammenfassung

Vor dem Start einer Aufzeichnung kann wie beim Vorgänger eine Route ausgewählt werden. Neu ist die Anzeige des Routenverlaufs und des Höhenprofils.

Routen: Streckenverlauf
Routen: Höhenprofil

Über diese Anzeige lassen sich zudem Reminder für die Aufnahme von Flüssigkeit und Kohlehydraten definieren, die manuell auf Zeitintervallen oder automatisch auf Basis von Herzfrequenzzonen basieren.

Auf beide Informationen kann auch nach dem Start der Aufzeichnung zurückgegriffen werden. Der Streckenverlauf ist von der Grit X bereits bekannt, das Höhenprofil hingegen nicht.

Höhenprofil während der Aufzeichnung

Höhenprofil während der Aufzeichnung

Nun ist der Berliner Speckgürtel weitestgehend flach, so dass die Daten hier auf den Fotos wenig herausfordernd aussehen. Entsprechend klein fallen die Angaben über die aktuelle Höhe und den Auf- und Abstieg aus. Bei letzteren unterscheidet die Grit X Pro zwischen den planerischen Werten laut Route und den ermittelten Werten während der Aufzeichnung.

Unabhängig von den Daten, die wenig nach Abenteuer und Outdoor anmuten, kann man dennoch einen ganz guten Eindruck des Leistungsangebotes gewinnen.

Back-to-Start: Auswahl
Back-to-Start: Luftlinie

Wer eine Route vorzeitig abbrechen und zum Ausgangspunkt zurückkehren möchte, dem stehen grundsätzlich zwei Funktionen zur Verfügung:

  • Zurück auf der gewählten Route
  • Zurück per Luftlinie

Die Namen sprechen für sich, so dass ich mir die Erklärung spare.

Weil man eine begonnene Route nicht zwingend vor dem Hintergrund der Heimkehr abbricht, besteht zudem die Möglichkeit auf eine anderen Route zu wechseln. Auf der neu gewählten Route muss dann auch nicht zwingend am Anfang begonnen werden, sondern auf einem beliebigen Punkt der neuen Route. So lassen sich z.B. Routen mit verschiedenen Optionen definieren. Je nach Tagesform und Wetter wechselt man spontan auf eine kürze oder eine längere Option.

Wetter

Weniger neu, dafür aber umso umfangreicher ist die Anzeige von Wetterdaten. Auf dem Dashboard wird auf einem digitalen Watchface das Wetter der aktuellen und der nächsten beiden Stunden angezeigt.

Dashboard: Wetter (digital)
Dashboard: Wetter (analog)

Auf den analogen Watchfaces fällt der Blick in die Zukunft ein bisschen größer und besonders gelungen aus, denn die Wettersymbole platzieren sich zwischen den Stundenstrichen.

Ausführlicher Wetterbericht 1/6
Ausführlicher Wetterbericht 2/6
Ausführlicher Wetterbericht 3/6
Ausführlicher Wetterbericht 4/6
Ausführlicher Wetterbericht 5/6
Ausführlicher Wetterbericht 6/6

In der Detailansicht finden sich viele, viele Informationen zum aufziehenden Wetter (u.a. Temperatur, Wind-Chill-Temperatur, Regenmenge, Windgeschwindigkeit und -richtung, Luftfeuchtigkeit). Übrigens ist das eine der wenigen Stellen, an der die Uhr mehr Informationen anzubieten hat, als die App oder die Web-Plattform.

Funktionen im Alltag

Viele der Dashboards bieten den Einstieg in Funktionen, die ich dem Alltag bzw. der allgemeinen Gesundheit zuordnen wollte.

Tägliche Aktivität

Das Dashboard „Tägliche Aktivität“ zeigt in der Übersicht prozentual den Grad der Zielerreichung pro Tag an.

Dashboard: Aktivitäten
Aktivitäten - Detailansicht 1/2
Aktivitäten - Detailansicht 2/2

Ruft man die Detailansicht auf, bieten sich zusätzlich Einblicke in die Anzahl getätigter Schritte, die Aktivitätszeit in Stunden und Minuten, sowie der Kalorienumsatz des Tages.

Aktivitäten - Detailansicht in der App 1/4
Aktivitäten - Detailansicht in der App 2/4
Aktivitäten - Detailansicht in der App 3/4
Aktivitäten - Detailansicht in der App 4/4

Das sind nicht viele Informationen, denn deutlich aussagekräftiger geht es in der App zu. Die umfangreichste Darstellung bietet nach wie vor Web-Portal Polar Flow.

Kontinuierliche HF-Messung

Der „Precision Prime“-Sensor ist für die kontinuierliche Messung der Herzfrequenz zuständig. Das Dashboard zeigt den aktuellen Pulswert an.

Dashboard: Herzfrequenz
Herzfrequenz - Detailansicht

Springt man in die Detailsicht, sieht man die maximale und die minimale Herzfrequenz des Tages, sowie die minimale Herzfrequenz der letzten Nacht.

Polar Flow – Aktivitäten

Polar Flow – Aktivitäten

Auch hier bietet die App den komfortableren und detaillierte Einblick. Gleiches gilt für die Darstellung im Web. Beide lassen zudem dne Blick in die Vergangenheit zu.

Schlafüberwachung und Nightly Recharge / Recovery Pro

Für die Überwachungs des Schlafes greift die Grit X Pro auf die Bewegungssensoren und die Pulsmessung zurück und kann daraus unterschiedliche Schlafphasen (u.a. Phasen leichten und tiefen Schlafs und REM-Phasen) und die Schlafdauer ableiten.

Dashboard: Schlaf
Schlaf - Detailansicht 1/5
Schlaf - Detailansicht 2/5

Polar lässt die Schlafüberwachung hier nicht enden und schlüsselt die Anzahl der Schlafzyklen, ihre Dauer und den prozentualen Anteil detailliert auf.

Schlaf - Detailansicht 3/5
Schlaf - Detailansicht 4/5
Schlaf - Detailansicht 5/5

In der App fällt die Auswertung noch einmal detaillierter aus und weiß zu überzeugen, auch wenn die Daten manchmal ein bisschen technisch aufbereitet wirken. Andere Hersteller bieten einen leichteren Einstieg, erreichen aber auch nicht die inhaltliche Tiefe. Ein großer Vorteil der App ist der Blick in die Vergangenheit und die Aggregation der Daten.

Schlaf - Tagesansicht in der App 1/8
Schlaf - Tagesansicht in der App 2/8
Schlaf - Tagesansicht in der App 3/8
Schlaf - Tagesansicht in der App 4/8
Schlaf - Tagesansicht in der App 5/8
Schlaf - Wochenansicht in der App 6/8
Schlaf - Wochenansicht in der App 7/8
Schlaf - Wochenansicht in der App 8/8

Das unser Schlaf entscheidend für unsere Erholung steht außer Frage. Vor diesem Hintergrund sind mit Nightly Recharge und Recovery Pro zwei Funktionen zu sehen, die u.a. die Daten der Schlafüberwachung heranziehen, um auf das Maß an Erholung zu schließen. Als Nutzer muss man sich entscheiden, welche der beiden Metriken genutzt werden soll.

Nightly Recharge funktioniert alleinig mit der Uhr, während es für Recovery Pro einen H9- oder H10-Brustgurt braucht, mit Hilfe dessen jeden morgen der orthostatische Test durchgeführt wird.

Nach drei Messungen, bei denen der Blick auf Puls und Herzfrequenzvariabilität geworfen wird, lässt sich eine Baseline herausbilden. Das Maß der Abweichungen bei Folgemessungen lässt eben Rückschlüsse auf die eigene Erholung zu.

Nightly Recharge hingegen ermittelt Kennzahlen, die Aufschluss über den Zustand des autonomen Nervensystems (ANS) geben. Schlafwerte und Werte des ANS kombiniert Polar zum Nightly Recharge, der zwischen 1-100 liegen kann.

Musiksteuerung

Bereits mit Vantage M2 und Ignite 2 hat Polar die Musiksteuerung eingeführt, die es erlaubt den Musikplayer auf dem gekoppelten Smartphone oder Tablet zu bedienen.

Musiksteuerung auf Smartphone oder Tablet

Musiksteuerung auf Smartphone oder Tablet

Am Funktionsumfang hat sich bei der Grit X Pro nichts getan, sie hat die Funktion quasi nachgereicht bekommen.

Dashboard: Musiksteuerung
Musiksteuerung für Youtube Music

Im Grunde funktioniert die Steuerung damit völlig problemlos und von Vorteil ist das kleine App-Icon, das anzeigt welche App gesteuert wird.

Um es noch einmal deutlich zu machen: Die Grit X Pro kann nur einen gekoppelten Musikplayer in Form einer App steuern, sie besitzt selbst weder über internen Speicher zur Ablage von Audio-Inhalten noch über die Möglichkeit einer Wiedergabe.

Funktionen beim Sport

Die Grit X Pro ist trotz ihrer Outdoor-Prägung eine vollwertige Sportuhr. Die Liste unterstützter Sportarten ist jedenfalls sehr umfangreich und bis zu 20 Sportprofile lassen sich auf der Uhr anlegen. Dabei dient das Sportprofil / die Sportart nicht alleinig der Dokumentation, sondern bildet auch die Klammer für individuelle Einstellungen.

Bei der Grit X Pro umfasst das u.a.

  • Automatische Runden nach Distanz oder Dauer
  • Wiedergabe von Tönen
  • Einheiten für Leistung, Tempo und Geschwindigkeit
  • Trainingszonen
    • Herzfrequenz
    • Tempo
    • Leistung
  • Ansichten
    • Trainingsansichten
    • Zusätzliche Ansichten

Während einige der Funktionen selbsterklärend sind, lohnt es die Trainingszonen inkl. ZoneLock und die Ansichten sich ein bisschen genauer anzuschauen.

Trainingszonen: Herzfrequenz
Trainingszonen: Tempo
Trainingszonen: Leistung

Die Trainingszonen definieren Leistungsstufen, die ein zielgerichtetes Training unterstützen sollen. Das Konzept dürfte von Herzfrequenzbereichen bekannt sein, lässt sich aber eben auch auf Tempobereiche und Leistungsbereiche (und das meint Leistung in Watt) ausdehnen. Hat man während des Trainings eine Leistungsstufe erreicht, kann diese mit dem ZoneLock fixiert werden. Verlässt man diese Zone (durch über- oder unterschreiten wieder) weist die Uhr darauf hin.

Sportprofile: Definition von Ansichten

Sportprofile: Definition von Ansichten

Ansichten hingegen definieren, welche Datenfelder auf welcher Datenseite während einer Aufzeichnung angezeigt werden. Dabei ist eine Datenseite im Wesentlichen das, was man während der Aufzeichnung auf dem Display der Uhr sieht. Über die App oder Polar Flow lassen sich Datenseiten mit bis zu vier Datenfeldern befüllen, zur Auswahl stehen über 70 unterschiedliche Werte und Darstellungen.

Auswahl des Sportprofils vor der Aufzeichnung

Auswahl des Sportprofils vor der Aufzeichnung

Die Sportprofile sind es dann auch, die vor der dem Beginn einer Aufzeichnung zur Auswahl stehen. Vor Aufzeichnungsbeginn lohnt definitiv ein Blick auf die Verfügbarkeit von GPS, Herzfrequenz und weiteren Sensoren. GPS ist natürlich nur bei Sportarten unter freiem Himmel aktiv, die Herzfrequenz greift die Grit X Pro entweder von der eingebauten Sensorik oder einem gekoppelten HR-Sensor ab.

Für die Kopplung externer Sensoren steht alleinig Bluetooth zur Verfügung – ANT+ unterstützt die Uhr nicht. Ansonsten ist die Grit X Pro eher genügsam und bindet

  • HF-Sensoren / HF-Brustgurte
  • Power Meters (Rad / Laufen)
  • Kadenz-Sensoren (Rad / Laufen)

problemlos ein.

Während der Aufzeichnung werden die eingangs genannten Datenseiten angezeigt und können mit den rechten Knöpfen gewechselt werden.

Cardio Load Status

Der Cardio Load Status ist ein Funktionsangebot bestehender Produkte von Polar und beschreibt, wie hoch eine kürzliche Belastung im Vergleich zu Aktivitäten über eine längeren Zeitraum hinweg ist.

Dashboard: Cardio Load Status

Dashboard: Cardio Load Status

Der Grundgedanke dabei ist, dass eine plötzliche und übermäßige Trainingssteigerung (nämlich über den Mittelwert des längeren Zeitraums hinaus) den Körper nicht nur überfordert, sondern auch das Risiko für Verletzungen steigt. Ein maßvolles gesteigertes Training hingegen ist aufbauend, ein Training auf dem Niveau des mittelfristigen Durchschnitt leistungserhaltend. Trainiert man weniger als im Schnitt der letzten Wochen, ist der Körper unterfordert und die Leistung baut ab.

Entsprechend dieser Überlegungen weist die Grit X Pro Anstrengungen als

  • unterfordend
  • erhaltend
  • aufbauend
  • überfordend

aus. Es lässt sich mit dieser Einschätzung besser erkennen, wie eine zusätzliche Anstrengung die Leistung beeinflusst. Der Cardio Load Status ist als Empfehlung zu sehen, die Trainingsintensität entsprechend zu gestalten.

Auf den Detailseiten ist der Cardio Load Status noch einmal ein bisschen detaillierter ausgeschlüsselt und zudem textuell beschrieben. Im Gegensatz zur App sieht man auf der Uhr nur eine Momentaufnahme, während die App die Belastung vergangener Tage und Wochen anzeigt.

FitSpark Trainingsanleitung

Für eine grundlegende Fitness, Kräftigung und Ausdauer sollen die Trainingsempfehlungen von FitSpark sorgen. Wichtig zu wissen ist, dass die Empfehlungen dabei kein konkretes Trainingsziel verfolgen, das erreicht werden kann.

Dashboard: FitSpark
Trainingsvorschlag

In meinen Augen ist es eine kleine Hilfestellung für alle, die keine Idee für ein strukturiertes Training haben – aus welchen Gründen auch immer. Die Trainingsvorschläge fasst Polar in folgenden Gruppen zusammen:

  • Kraft
  • Cardio
  • Unterstützung

In jeder Gruppe gibt es unterschiedliche Workouts, die sich in Dauer und Inhalt unterscheiden. Und auch wenn FitSpark ein Workout vorschlägt, kann zwischen den Gruppen in den darin enthaltenen Workouts beliebig gewechselt werden.

FitSpark: Auswahl Workout
FitSpark: Beschreibung Workout

Ganz so schick wie bei Garmin geht es der Präsentation des Workouts und seiner Übungen nicht zu. Nichtsdestotrotz wird der Aufbau jedes Trainingspaketes mit Aufwärm-Phase, Cool-Down-Phase und den einzelnen Übungen beschrieben.

FitSpark: Übersicht der Übungen
FitSpark: Beschreibung einer einzelnen Übung

Die Übungen sind durch kleine animierte Pictogramme dargestellt, die für Fitnesskundige in der Regel sofort verständlich sind. Wem sich nicht erschließt, was gefordert ist bzw. wie eine Übung richtig ausgeführt wird, kann sich jede Übung detailliert beschreiben lassen.

Wichtig zu wissen ist, dass die Übungen nicht direkt einem größeres Ziel (z.B. Halbmarathon), sondern vornehmlich dem Aufbau von Fitness dienen.

Letzte Trainingseinheit

Auf dem Dashboard „Letzte Trainingseinheit“ zeigt die Grit X Pro zunächst die Sportart der letzten Aufzeichnung in Form eines Icons, sowie deren Zeitpunkt an.

Dashboard: Letzte Trainingseinheit

Dashboard: Letzte Trainingseinheit

Nach dem Öffnen der Detailansicht zeigt sich die Liste aller Aufzeichnungen, wobei die letzten bereits vorselektiert ist. Ein erneutes Drücken öffnet die Details dieser Aufzeichnung.

Hier finden sich Angaben zu

  • Zeitpunkt der Aufzeichnung
  • Art der Aktivität
  • Zurückgelegte Distanz
  • Dauer
  • HF (max)
  • HF (durchschnittlich)
  • Cardio Load
  • Dauer in HF-Zone (Verteilung)
  • Verbrauchte Energie
  • Tempo (max)
  • Tempo (durchschnittlich)
  • Running Index
  • Leistung (max)
  • Leistung (durchschnittlich)
  • Muskuläre Belastung
  • Geschwindigkeitszonen
  • Schrittfrequenz (max)
  • Schrittfrequenz (durchschnittlich)
  • Höhe (max)
  • Höhe (Aufstieg)
  • Höhe (Abstieg)
  • Automatische Runden (Anzahl)
  • Rundenzeit (beste)
  • Rundenzeit (durchschnittlich)

Nicht alle Angaben stehen allen Sportarten zur Verfügung und ob die Liste Anspruch auf Vollständigkeit erheben darf, kann ich nicht sagen.

Daten der letzten Trainingseinheit 1/9
Daten der letzten Trainingseinheit 2/9
Daten der letzten Trainingseinheit 3/9
Daten der letzten Trainingseinheit 4/9
Daten der letzten Trainingseinheit 5/9
Daten der letzten Trainingseinheit 6/9
Daten der letzten Trainingseinheit 7/9
Daten der letzten Trainingseinheit 8/9
Daten der letzten Trainingseinheit 9/9

Hier besteht die Möglichkeit weiter in Details einzutauchen und sich die einzelnen Rundenzeiten anzeigen zu lassen.

Die gleichen Daten werden in der App wie folgt dargestellt.

Daten einer Trainingseinheit in der App 1/8
Daten einer Trainingseinheit in der App 2/8
Daten einer Trainingseinheit in der App 3/8
Daten einer Trainingseinheit in der App 4/8

Obwohl die Polar App auf Tablets den zur Verfügung stehenden Platz ausnutzt, ist die Darstellung im Wesentlichen nicht anders als auf einem Smartphone. In meinen Augen ist die Aufbereitung gelungen, wenn auch nicht ganz so gut wie bei Garmin. Vielfach wird es aber eine Gewöhnungssache sein und ich bin sicher, dass viele es genau anders herum sehen.

Daten einer Trainingseinheit in der App 5/8
Daten einer Trainingseinheit in der App 6/8
Daten einer Trainingseinheit in der App 7/8
Daten einer Trainingseinheit in der App 8/8

Dreht man das Smartphone lassen sich die Kurven von Herzfrequenz, Tempo, Puls, Leistung, Höhe und Kadenz übereinander legen.

Überlagerung verschiedener Messwerte

Überlagerung verschiedener Messwerte

Genauigkeit bei der GPS-Aufzeichnung

Stets müssen sich Sportuhren, Fitness Tracker und Smartwatches mit GPS die Frage bezüglich der Genauigkeit stellen lassen. Das ist bei der Grit X Pro nicht anders, denn für viele ist das Maß an Genauigkeit auch ein Maß an Güte. Die Grit X Pro musste sich also im Wettbewerb mit ein paar anderen Uhren beweisen. Damit die Ergebnisse vergleichbar bleiben, haben alle Uhren GPS und GLONASS zur Positionsbestimmung genutzt, auch wenn die Grit X Pro auch Galileo und QZSS unterstützt.

GPS-Runde übers Feld und durch den Wald

GPS-Runde übers Feld und durch den Wald

Ich habe meine Laufrunde kürzlich geändert und vom Asphalt wenigstens auf einen Teil Wald- und Feldwege verlagert. Das sorgt für ein bisschen Abwechslung, denn im Wald verhindern Bäume den Blick zum Himmel, auf dem Feld hingegen trübt nichts die Sicht. Am Ende sorgt erneute Bebauung für Stressmomente beim GPS.

Schaut man sich den Streckenverlauf aus großer Höhe an, dann liegen alle Produkte dicht beieinander. Mit der Polar Vantage V2, der Garmin Forerunner 245 und der Coros Pace 2 wird die Grit X Pro aber auch von Modellen begleitet, die bisher stets positiv Streckenaufzeichnung aufgefallen sind.

Abschnitt durch den Wald

Abschnitt durch den Wald

Anfangs liegt der Streckenverlauf der vier Sportuhren dicht beieinander. Selbst das Queren der Straße über die Mittelinsel ist auf allen Aufzeichnungen deutlich erkennbar, auch wenn es nur 1 – 1,5 Meter sind, die da zur Seite ausgewichen werden müssen.

Das Schließen des Blätterdachs treibt allen Uhren den Schweiß auf die Stirn. Keines der Produkte schneidet richtig schlecht ab, keines weiß vollends zu überzeugen. Alle Uhren bieten dennoch eine ordentlich Leistung, bei der die Polar Vantage V2 und die Garmin Forerunner 245 nicht nur am engsten zusammenbleiben, sondern auch den Weg vermeindlich am besten treffen. Die Grit X Pro strauchelt ein wenig im letzten Abschnitt des Waldes.

Abschnitt ums Feld

Abschnitt ums Feld

Wie wichtig ein ungetrübter Blick Richtung GPS-Satelliten ist zeigt der Lauf ums Feld. Hier gibt es nichts, was den Empfang des GPS-Signals stört. In der Folge liegen die Kurven nicht nur eng beieinander, sondern phasenweise übereinander.

Zurück im Wohngebiet

Zurück im Wohngebiet

Auf den letzten Metern ist es die Coros Pace 2, die offenbar das Signal verloren hat und den Weg durch die Vorgärten dokumentiert. Alle anderen Produkte liefern eine sehr gute Leistung auf gleicher Höhe. Erst das dichte Laufen an der Häuserreihe fordert die Uhren wieder. Die aufgezeichneten Strecken gehen auseinander und dennoch ist die Leistung gut. Die Grit X Pro wähnt sich sogar auf der richtigen Straßenseite.

Ganz ähnlich zeigt sich die Leistung bei anderen Läufen: Nie ist die Grit X Pro fernab der Strecke, die ich gelaufen bin. Da gibt es ganz andere Vertreter, die hier und das beliebig Straßen und Vorgärten queren. Es ist durchaus aber eine Leistung, die erwartet werden darf.

Zugegeben kehrt ein bisschen Langeweile beim Schreiben über die GPS-Genauigkeit der Grit X Pro ein, denn wirklich Bemerkenswertes gibt es nicht. Des einen Freud muss nicht zwingend des anderen Leid sein, und so freue auch ich mich über die tolle Leistung der Uhr – Langeweile beim Testbericht hin oder her…

Genauigkeit bei der Aufzeichnung der Herzfrequenz

Nun ist es ja ein leichtes verschiedene Pulsuhren und Pulsgurte beim Sport mitzuführen und die Kurven am Ende übereinander zu legen. Das war mein Plan für den Test der Grit X Pro. Während ich hier schreibe, liegen neben mit folgende Produkte, die für den Vergleich herhalten sollten:

Zusammen mit der Grit X Pro wären dann so ziemlich jede sinnvolle Stelle am Körper zur Pulsmessung ausgereizt: Grit X Pro am linken Handgelenk, Vantage V2 rechts, Scosche Rhythm 24 am rechten Oberarm, Polar Verity Sense am linken und der Brustgurt dort, wo er hingehört. Es ist ein illustres Miteinander für einen Vergleich der Pulsmessung.

Die Daten des H10 sollten auf einer ebenfalls mitgeführten Forerunner 245 von Garmin landen. Alle anderen Geräte hätten ihre Daten selbst erheben und aufzeichnen sollen. Das galt insbesondere für die Grit X Pro und ihren „Precision Prime“-Sensor. Extra hatte deshalb auf die Kopplung der Uhr mit externen Sensoren verzichtet – dachte ich jedenfalls. Dass sich die Uhr und der Brustgurt aufgrund eines Orthostatischen Tests bereits aneinander bekannt gemacht hatten und den Paarlauf auch beim Sport fortsetzen wollten, muss ich irgendwie ausgeblendet haben.

Die Uhr hielt es aber offenbar auch nicht für nötig explizit darauf hinzuweisen, dass sie das HR-Signal vom Brustgurt abgreift. Lange Rede kurzer Sinn: Alle Pulswerte auf der Grit X Pro hat der HR-Brustgurt eingesammelt. Alle Vergleiche sind für die Rundablage, weil die entscheinden Vergleichdaten nicht von der Grit X Pro stammen.

Ein Fehler der Sportuhr? Mitnichten. Ein Fehler des Nutzers? Im Bereich des Möglichen, denn die Herzfrequenz vor dem Start einer Aufzeichnung wird zusammen mit winzigkleine Bluetooth-Zeichen ausgewiesen. Hätte man sehen können, wenn man drauf geachtet hätte. Für mich heißt das in den kommenden Tage erneut sammeln gehen. Der Vergleich zwischen o.g. Produkten wird in naher Zukunft wachsen.

Polar Grit X Pro - Fakten

1,20 Zoll
LCD (farbig)
240 × 240 Pixel
200 PPI
7Tage (Smartwatch)
35Stunden (GPS)
47,0 × 47,0 × 13,0 mm
47 g (ohne Armband)
79 g (mit Armband)
Funktionen
Display / Bedienung
Akkulaufzeit
Gesamt

Bewertung

Funktionsumfang

Aktivität Gesundheit Sport Smarte Funktionen Konnektivität Standort Musik 80 25 94 33 17 75 20
  • Funktionen

    Klicke für mehr Informationen
  • Sportprogramme / -funktionen

    Klicke für mehr Informationen
  • Sensoren

    Klicke für mehr Informationen
  • Ortungsdienste

    Klicke für mehr Informationen
  • Konnektivität

    Klicke für mehr Informationen
  • Sonstiges

    Klicke für mehr Informationen

Ergebnis des Polar Grit X Pro Tests

Wertung: 98%
Unsere Wertung: 98%
Vorteile
  • transflektives MIP-Display
  • neue Dashboards
  • Robustes Design
  • Hochwertiges Material
  • Umfangreiche Sport-Funktionen
Nachteile
  • keine Offline-Karten
  • breiter Display-Rand
  • hoher Preis

Mit der Grit X Pro hat Polar ein Produkt-Upgrade mit Augenmaß auf den Markt gebracht. Gemessen am Vorgänger ist die Liste der neuen Funktionen umfangreich, für ein neues Top-Modell hätten der Uhr ein paar mehr innovative Funktionen gut zu Gesicht gestanden.

Dass sich Wert und Daseinberechtigung der Grit X Pro nicht allein an neuen, noch nie dagewesenen Funktionen bemessen lässt, zeigen die Dashboards für Tageslicht und Standort. Hinter beiden Funktionen steckt keine Raketentechnologie und doch fallen sie durchaus nützlich aus und zahlen auf den Funktionsumfang einer Outdoor-Sportuhr ein. Da braucht es kein bargeldloses Bezahlen oder die umfangreiche Darstellung von Emojis in Benachrichtigungen.

Entwickelt hat Polar die Grit X Pro an ganz anderer Front, denn sie zeigt sich als das hochwertigere Modell, das den Abenteuer-Charakter in meinen Augen deutlicher verkörpert als der Vorgänger. Für die Version aus Titan trifft das natürlich in besonderem Maße zu.

Eine Uhr in diesem Preissegment zu tragen ist auch immer ein Statement, das sich von der sportlichen Vantage V2 deutlich unterscheidet – auch wenn beide Uhren einen sehr ähnlichen Leistungsumfang bieten.

Keine Frage: Im Vergleich mit der Konkurrenz fehlt es am Fortschritt beim Display, bei dessen Verhältnis zum Uhrenkörper und bei smarten Funktionen. Das lässt sich schwer wegdiskutieren. Polar schafft es jedoch sich auf das zu konzentrieren, was das finnische Unternehmen richtig gut kann und das sind Sportuhren mit sinnvollen sportlichen Funktionen und Metriken auszustatten und über eine umfangreiche Plattform greifbar zu machen.


Offenlegung / Werbung: Das Produkt wurde mir auf meine Anfrage hin für den Test der/des Grit X Pro von Polar kostenlos zur Verfügung gestellt. An den Inhalt des Testberichts wurden keine Bedingungen geknüpft. Der Inhalt des Testberichts spiegelt somit vollständig meine eigene, unvoreingenommene Meinung und Erfahrung mit dem Produkt wider.

Warum der Beitrag dennoch als 'Werbung' gekennzeichnet ist, könnt ihr unter Kennzeichnungspflicht nachlesen.

Inhaltsverzeichnis

Der Beitrag Polar Grit X Pro im Test – GPS-Sportuhr in robustem Gewand erschien zuerst auf Fitness Tracker Test.

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https://www.fitness-tracker-test.info/polar-grit-x-pro-test/feed/ 13
Coros Pace 2 im Test – Sportuhr mit vielen Funktionen und schnellem GPS https://www.fitness-tracker-test.info/coros-pace-2-test/ https://www.fitness-tracker-test.info/coros-pace-2-test/#comments Sun, 02 May 2021 20:59:11 +0000 https://www.fitness-tracker-test.info/?p=14465 Coros ist hierzulande wenig bekannt, bietet aber eine Sportuhr mit einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis an. Ich habe sie mir angeschaut.

Der Beitrag Coros Pace 2 im Test – Sportuhr mit vielen Funktionen und schnellem GPS erschien zuerst auf Fitness Tracker Test.

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Coros ist hierzulande ein eher wenig bekannter Hersteller und verfügt dennoch über eine der Sportuhren mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis am Markt. Grund genug sich die Coros Pace 2 einmal im Test genauer anzuschauen, denn die Sportuhr bietet viele Funktionen, die sonst nur bei deutlich teureren Produkten zu finden sind.

Wenn man auf der Suche nach einer Sportuhr ist, geht der erste Blick meist in Richtung der Produkte von Garmin, Polar und seltener auch Suunto. Keine Frage, dass diese Anbieter in Deutschland bislang am bekanntesten sind. Dass es lohnt den Blick auch abseits schweifen zu lassen, beweist eindrucksvoll der US-amerikanische Hersteller Coros.

Coros Pace 2 – Wer steckt hinter der Sportuhr?

Coros mit Sitz im kalifornischen Tustin ist erstmal 2016 in Erscheinung getreten. Seinerzeit präsentierte das Unternehmen den über Kickstarter finanzierten smarten Fahrradhelm LINX. Anderthalb Jahre später folgte mit der Pace die erste GPS-Sportuhr. Mit der Vertix und Apex folgten weitere Sportuhren, die mit hochwertigen Materialien und Funktionen für den Outdoor-Bereich überzeugten. Im Herbst 2020 brachte Coros mit der Pace 2 eben jene Uhr auf den Markt, die ich mir in diesem Test anschaue.

Die guten Rezensionen und die wachsende Community sorgen auch in Europa für einen wachsenden Bekanntheitsgrad. Beste Voraussetzungen, um die Pace 2 auf Herz und Nieren zu testen.

Unboxing und erster Eindruck

Die Coros Pace 2 wird in Deutschland vornehmlich über den offiziellen Distributionspartner enjoyyourbike vertrieben. Mittlerweile ist die Uhr auch bei Amazon im ständigen Angebot – das war nicht immer so.

Verpackung der Coros Pace 2

Verpackung der Coros Pace 2

Hat man ein Exemplar ergattern können, präsentiert sich die Pace 2 in einer ca. 10 x 10 x 10 cm großen Verpackung aus festem Karton. Der blau-schimmernde Effekt kann durchaus als Hingucker bezeichnet werden.

Darüberhinaus bestimmt Zurückhaltung das Erscheinungsbild, denn außer dem Produktfoto sind auf der Rückseite nur die wesentlichen Produkt-Features benannt.

Verpackung in der Verpackung

Verpackung in der Verpackung

Beim Öffnen baut sich Spannung auf, denn in der Verpackung befindet sich eine… Verpackung. Ähnlich robustes Material wie die erste Hülle, diesmal aber in mattem Schwarz und mit dem Logo des Herstellers.

Schnellstart-Anleitung

Schnellstart-Anleitung

Darin findet sich zunächst die Schnellstart-Anleitung, Sicherheits- und Garantiehinweise und eine Coros-Aufkleber. Wozu ich den gebrauchen kann, weiß ich noch nicht. Aber haben ist besser als kriegen…

Geöffnete Verpackung der Coros Pace 2

Geöffnete Verpackung der Coros Pace 2

Erst das Entfernen der Pflichtlektüre gibt den Blick auf die Coros Pace 2 frei. Trotz der guten und robusten Verpackung ist das Display der Uhr nochmals mit einer Folie geschützt.

Der Vollständigheit halber finden sich in der Verpackung auch ein USB-Ladekabel und kleine Schutzkappen für den Ladeanschluss auf der Rückseite der Uhr.

Leichtgewicht dank Nylon und Kunststoff

Dass die Pace 2 zum Zeitpunkt der Vorstellung die leichteste Sportuhr weltweit war, wusste ich vorher. Wie leicht sich leicht anfühlen kann, macht erst die Pace 2 deutlich. In der Variante mit Silikonarmband bringt die Uhr 36 Gramm auf die Waage, mit dem Nylon-Armband sind es nur 29 Gramm.

Coros Pace 2 mit Nylon-Armband

Coros Pace 2 mit Nylon-Armband

Zwar erkauft sich Coros das geringe Gewicht mit viel Kunststoff, das aber völlig seinen Zweck erfüllt. Billig wirkt die Pace 2 in keinem Fall, aber eben Alltag auch nicht sonderlich schick. Es handelt sich eben um eine echte Sportuhr mit entsprechend sportlichem Aussehen.

Bei mindestens dem gleichen Funktionsumfang bietet die Coros Apex mit Titanlegierung und Edelstahl-Lünette die ungleich höherwertigen Materialien.

Nylon-Armband mit Klettverschluss

Nylon-Armband mit Klettverschluss

Das Nylon-Armband ist Liebe auf den ersten Blick: So viel Luft kommt bei den üblichen Silikonarmbändern nicht an die Haut. In Folge schwitzt man mit dem Nylon-Armband deutlich weniger und selbst tagelanges Tragen sorgt für keinerlei Hautirritationen. Bestünde die Wahl, würde meine Wahl auch in Zukunft stets auf Nylon-Armbänder fallen.

Rückseite mit optischen Sensor und Lade-Anschluss

Rückseite mit optischen Sensor und Lade-Anschluss

Wie das so mit der Liebe auf den ersten Blick ist, fallen manche Eigenheiten erst auf, wenn der erste Zauber verflogen ist. Das ist auch beim Armband der Pace 2 so, denn die Länge des Armbands ist für große Hände (und das ist maßgebend, weil die Uhr über die Hand gestreift werden muss) etwas knapp bemessen. Grund dafür ist ein kleiner Plastiksteg am Ende des Armbands, der das Armband vor dem vollständigen Öffnen sichert.

An sich ist das keine schlechte Idee, aber eben eine Einschränkung für große Hände. Mit meiner linken Hand komme ich noch gut durch die Armbande -Schlaufe, mit der rechten ist es schon grenzwertig. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, greift zur Variante mit dem Armband aus Silikon.

Weil Coros für die Befestigung des 20mm-Armbands aber auf einen klassischen Springsteg setzt, finden sich im Internet unzählige Anbieter mit Armbändern zum Wechseln.

Ansonsten gibt es hinsichtlich der Verarbeitung der Pace 2 absolut nichts auszusetzen.

Coros Pace 2 – Die Grundlagen

Weil dies hier der erste Bericht über ein Sportuhr von Coros ist, will ich die Chance nutzen, über ein paar der Grundlagen der Pace 2 zu schreiben.

Einrichtung

Für das Einrichten der Pace 2 braucht es die Coros App, die es kostenlos für Android und iOS gibt. Nach dem Einrichten eines Benutzerkontos und dem Anschalten der Uhr zeigt diese einen QR-Code, der zum Einrichten der Uhr mittels der App gescannt werden muss.

QR-Code zum Einrichten der Uhr

QR-Code zum Einrichten der Uhr

Auch wenn es an sich keine große Sache ist, so schnell und problemlos funktioniert die Einrichtung bei nur wenigen Produkte.

Danach kann man eigentlich mit der Sportuhr schon loslegen, denn die Standard-Einstellungen müssten für die meisten passen.

Display

Nach dem Einrichten steht das Bekanntmachen mit Display und Bedienung an. Mit 1,2 Zoll zählt das Display zu den eher kleinen Vertretern seiner Art, erfüllt aber vollständig seinen Zweck und ist aufgrund seiner Größe auch für schmale Handgelenke bestens geeignet. Vor Kratzern schützt Gorilla-Glas von Corning, das den meisten von Smartphones bekannt sein dürfte.

Transflektives Display der Pace 2

Transflektives Display der Pace 2

Auf dem Papier sieht die Auflösung von 240 x 240 Pixeln nicht überragend aus, stellt die Informationen auf dem Display aber ausreichend scharf dar. Dass es sich nicht um eine Smartwatch mit 2-3 Tage Akkulaufzeit handelt, darf nicht vergessen werden. Mehr denn die Auflösung fällt die Limitierung auf 64 Farben auf.

Für den Sport von großen Vorteil ist die Art des Displays. Dieses gehört zu den transflektiven Displays Displays, die das einfallende Licht quasi als Hintergrundbeleuchtung nutzen. Einfallendes Licht wird vom Display-Hintergrund reflektiert und sorgt gerade im direkten Sonnenlicht für beste Ablesbarkeit bei hohen Kontrasten.

Im Umkehrschluss braucht es in dunkleren Umgebungen zwingend die eingebaute Hintergrundbeleuchtung, um überhaupt etwas zu sehen. Das funktioniert problemlos, gleichmäßig und ohne Lichthöfe, die sich oftmals bei günstigen Produkten finden.

Bedienung

Die Bedienung der Pace 2 realisiert Coros über die drück- und drehbare Krone und den Knopf auf der rechten Uhrenseite. Apropos Uhrenseite: Weil sich die Uhr auch am rechten Handgelenk tragen lässt, das Display dabei um 180° dreht, befindet sich Krone und Knopf nicht zwingend auf der linken Seite. Der Einfachheit halber gehen wir einmal von Krone und Knopf auf der rechten Seite aus. Zurück zur Bedienung…

Durch das Drehen der Krone kann durch die verschiedenen Ansichten und Menüs geblättert werden. Wird die Krone wie ein Knopf gedrückt, wird der Menüpunkt ausgewählt. Der Knopf unterhalb der Krone dient dazu innerhalb von Menüs eine Ebene nach oben bzw. beim Anblick verschiedener Statistiken wieder zum Watch Face / Uhrenanzeige zurückzuspringen.

Sperre der Krone

Sperre der Krone

Damit die sehr leicht und freidrehende Krone nicht ständig die Darstellung der Uhr ändert, wird die Navigation mittels Krone nach einem Moment der Inaktivität gesperrt. Kleine Drehungen an dem Rädchen haben dann keine Auswirkung mehr. Will man die Krone wieder zum Wechseln der Ansichten nutzen, muss diese ein ganzes Stück gedreht werden. Ein kleines Schloss-Symbol auf dem Display gibt Auskunft darüber.

Das Bedienkonzept wird nicht überall Freunde finden, nach einem Moment der Eingewöhnung ist es aber leicht verständlich und praktisch. Ich hätte mir tatsächlich gewünscht, dass die Krone nicht freidreht sondern spürbare „Rasten“ (besser kann ich es leider nicht beschreiben) anbietet. Eine Raste weitergedreht – eine neue Ansicht bzw. ein neuer Menüpunkt. Immerhin signalisiert die Pace 2 eben dies per Vibration.

Konnektivität

Coros stattet die Pace 2 mit Bluetooth und ANT+ aus und öffnet Sensoren von Drittherstellern damit Tür und Tor. Das ist eine gelungene Alternative zu Produkten, die in dieser Preisklasse nicht zwingend, allenfalls die Kopplung von Zubehör via Bluetooth zulassen.

Völlig problemlos hat sich damit alles koppeln lassen, was hier als externe HR-Sensor rumliegt. Dazu zählen u.a. der Polar H10, Wahoo TICKR FIT und TICKRx V1/V2, Scosche RHYTHM+ und RHYTHM 24, sowie mein Brustgurt von Beets BLU und Berry King.

Ich mag derart offenen und anstandlos umgesetzte Technik…

Die Funktionen im Überblick

Die Funktionen der Pace 2 kann man grob in jene unterteilen, die speziell dem Sport zugewandt sind und jene, die die Uhr abseits des Sport anbietet. Fangen wir mir den Dingen an, die die Pace 2 fortlaufend anbietet. Ausgehend vom Watch Face kann mit Hilfe der Krone durch die verschiedenen Ansichten geblättert werden:

  • Watch Face
  • Tägliche Zusammenfassung
  • Herzfrequenz
  • Höhenmeter
  • Luftdruck
  • Temperatur
  • Sonnenaufgang / -untergang
  • Benachrichtigungen

Und das ganze einmal in Bildform:

Ein paar der Funktionen sind durchaus erläuterungsbedürftig:

  • Watch Faces

    Was man im Deutschen am ehesten als Ziffernblatt beschreiben würde, heißt nicht nur bei der Pace 2 Watch Face. Davon stehen in der App aktuell 41 zur Auswahl, wobei sich viele davon sehr ähnlich sehen. Eine Auswahl von fünf Ziffernblättern kann auf die Uhr übertragen und anschließend auch ohne App direkt am Handgelenk gewechselt werden.

    Bei fast allen Watch Faces besteht die Möglichkeit die Farbe anzupassen.

  • Activity Tracking

    Das Activity Tracking ist bei der Pace 2 ein wenig vernachlässigt bzw. lieblos in App und Uhr umgesetzt. Das wichtigste vorweg: Die Pace 2 erfasst die Anzahl der Schritte, gestiegene Etagen und ermittelt daraus den Kalorienverbrauch. Während der Nacht kann sie Schlafdauer und -phasen vermessen.

    Wo Coros gerne nachbessern darf, ist bei der Sichtung der Daten. Die Anzahl der Schritte, den Kalorienverbrauch und die Anzahl gestiegener Etagen kann ich zwar auf der Uhr sehen, allerdings nur als Tageswert und nicht als Verlauf über den Tag. Daten zum Schlaf der letzten Nacht finden sich auf der Uhr nicht, in der App kann ich sie aber einsehen. Dafür fehlen in der App die Anzahl gestiegener Etagen, der Verlauf von Temperatur, Luftdruck und Höhenmetern. Für den schnelleren Überblick habe ich die Werte mal in der folgenden Tabelle gegenüber gestellt.

    Pace 2 App
    Schritte++
    Energieverbrauch++
    Trainingszeit++
    Herzfrequenz++
    Schlaf-+
    Etagen+-
    Luftdruck+-
    Höhenmeter+-
    Temperatur+-
    Sonnenauf- / -untergang+-

    Die Darstellung von Werten, die sich auf der Uhr finden, hinterlässt einen guten Eindruck. Bei den Werten, die im Verlauf dargestellt werden, sieht man zunächst die letzten 6 Stunden im Detail, kann aber durch Drücken der Krone und anschließendem Drehen auch Werte außerhalb dieses Zeitfensters betrachten.

    Etwas nüchtern gelingt Coros die Auswertung des Activity Tracking in der App. Mit Auswertungen auf Tages-, Wochen-, Monats- und Jahresebene sind alle branchenüblichen Zeiträume vorhanden. Grafisch ein wenig ansprechender dürfte es gerne sein.

  • Barometer

    Für diese Preisklasse eher ungewöhnlich ist das integrierte Barometer. In erster Linie misst das „nur“ den Luftdruck und kann mit dessen Hilfe die Anzahl gestiegener Etagen berechnen. Die Pace 2 verfügt jedoch auch über eine Unwetterwarnung. Wird diese aktiviert, warnt die Uhr vor einem nahenden Unwetter, wenn der Luftdruck innerhalb von 3 Stunden um 4 hPa fällt.

    Unwetterwarnung

    Unwetterwarnung

    Wer viel draußen unterwegs ist und die Daten zu interpretieren weiß, der hat mit der Pace 2 auch eine kleine Wetterstation an der Hand. Na vielleicht nicht ganz, aber Rückschlüsse auf Wetterveränderungen über den Luftdruck sollen ja durchaus Hand und Fuß haben.

  • Höhenmessung

    Auch für die Höhenmessung wird der atmosphärische Druck herangezogen. Um den richtigen Aufsetzpunkt zu nutzen, kann die Höhe über GPS bestimmt oder manuell eingetragen werden.

  • Temperaturmessung

    Das in der Pace verbaute Thermometer dient vornehmlich der Messung der Wassertemperatur beim Schwimmen, hat also weder was mit der Lufttemperatur, noch der Hauttemperatur zu tun, wird von diesen aber beeinflusst. Will man die Außentemperatur damit messen, muss die Uhr für 30 Minuten vom Handgelenk abgenommen werden, um den Einfluss der Körperwärme zu verhindern.

    Für Sportler, die sich außerhalb des Wassers bewegen sind die Sensoren deshalb weniger sinnvoll. Für den Wassersport ist das Thermometer nur dann gewinnbringend, wenn die Uhr auch ins Wasser eintaucht.

Nebst diesen Funktionen kann durch langes Drücken des Knopfes unterhalb der Krone die Toolbox aufgerufen werden, über die weitere Funktionen zur Verfügung stehen:

  • Nicht-Stören-Modus
  • Kompass
  • Puls senden
  • Akkunutzung
  • Metronom
  • UltraMax
  • Satellitensignal
  • Stoppuhr / Timer
  • Wecker
  • Zifferblatt
  • Nachtmodus

Auch hier tut es gut, manche der Funktionen näher zu beschreiben:

  • Akkunutzung

    Fangen wir mit der in meinen Augen eindrücklichsten Funktion an. Hinter der „Akkunutzung“ verbirgt sich nicht nur die Anzeige der verbleibenden Akkukapazität, sondern eine detaillierte Aufstellung, wie lange der Akku bei normaler Nutzung, bei möglichst energiesparender Nutzung und bei Verwendung von GPS durchhalten würde. Mit 5% Restladung würde ich mich mit einer anderen Sportuhr nie auf eine Runde begeben, weil ich einfach schlecht abschätzen kann, ob die Uhr das Ende des Laufs erlebt. Bei der Pace 2 gibt die Funktion darüber detailliert Auskunft.

    Zusätzlich schlüsselt Coros auf, welche Funktionen für den größten Energieverbrauch sorgen. In der Regel sind das GPS und HF-Messung.

  • Kompass

    Weniger für Läufer, als vielmehr für Outdoor- und Geocaching-Abenteurer ist der Kompass von Nutzen. Dieser zeigt nämlich nicht nur die Himmelsrichtung an, sondern kann unter Verwendung von GPS auch Längen- und Breitengrade einblenden.

    Kompass

    Kompass

  • Nachtmodus

    Der Nachtmodus spendiert der Pace 2 eine stark gedimmte Hintergrundbeleuchtung. Um die Uhr auch in Dunkelheit abzulesen, reicht die Helligkeit völlig aus und stört weder im Schlafzimmer noch im Kino. Großer Vorteil ist der deutlich geringere Stromverbrauch im Vergleich zur ungedimmten Hintergrundbeleuchtung.

  • Puls senden

    Die Pace 2 bietet die Möglichkeit die Herzfrequenz mittels ANT+ mit anderen Geräten zu teilen.

Die Pace 2 beim Sport

Beim Sport kann die Pace 2 ihre ganze Stärke ausspielen. Werfen wir einen Blick auf die einzelnen Funktionen.

Sportprofile

Auf der Pace 2 sind 14 Sportprofile vorinstalliert:

  • Laufen
  • Laufen (Indoor)
  • Bahntraining
  • Rad
  • Rad (Indoor)
  • Schwimmen (Schwimmbad)
  • Schwimmen (Freiwasser)
  • Rudern
  • Rudern (Indoor)
  • SUP / Flatwater
  • Triathlon
  • Kraft
  • Cardio Indoor
  • GPS Cardio

Sportprofile lassen sich über die App ausblenden bzw. umsortieren. Ganz von der Uhr verschwinden ausgeblendete Sportarten jedoch nicht, sie wandern einfach in den neuen Menüpunkt „Mehr…“.

Datenseiten / -felder

Die Sportprofilen dienen vornehmlich der Dokumentation und der Konfiguration von Datenseiten und Datenfelder, die während der Aufzeichnung angezeigt werden.

Pro Sportart lassen sich bis zu sechs Datenseiten mit jeweils bis zu 2-6 Datenfeldern einrichten. Das funktioniert über die App problemlos. Gewünscht hätte ich mir eine etwas übersichtlichere Auflistung der zur Verfügung stehenden Datenfelder, denn diese stehen nur in Form eines horizontalen Scrollbalkens zur Verfügung. Die getroffene Vorauswahl von Coros ist durchaus sinnvoll, so dass ich habe wenig ändern müssen.

Los geht’s…

Das Aufzeichnen sportlicher Aktivitäten wird über das Sportmenü gestartet, das durch Drücken der Krone aufgerufen wird. Hier finden sich alle aktiven Sportprofile von denen das gewünschte durch erneutes Drücken aufgerufen wird.

Kurz vor dem Start des Trainings

Kurz vor dem Start des Trainings

Die Pace 2 zeigt zunächst die aktuelle Herzfrequenz, die verbleibende Akkulaufzeit bei Verwendung von GPS, sowie den GPS-Status. Für einige Sportarten lässt sich hier ad-hoc ein Intervall-Training mit Warm-Up, Cool-Down, Anzahl an Wiederholungen mit Dauer und Pausen starten. Alternativ lässt sich ein freies Training starten.

Nutzt eine Sportart bei der Aufzeichnung GPS, warnt die Pace 2 davor, wenn noch kein GPS-Signal gefunden wurde.

Während der Aufzeichnung zeigt die Pace 2 die vorab in der App definierten Datenseiten an. Durch Drehen der Krone kann zwischen den Datenseiten gewechselt werden.

Was in Frühling und Sommer ganz gut funktioniert, dürfte in Herbst und Winter mit Handschuhen eine kleine Herausforderung sein. Mitunter hierfür bietet Coros die etwas größeren Modelle Apex und Vertix an, die eine größere Krone bieten.

Mit der Bedienung und Anzeige der Daten während des Sports bin ich restlos glücklich. Ich habe alle für mich wichtigen Werte auf einer Datenseite gruppiert, so dass ich gar nicht in die Verlegenheit komme ständig zwischen verschiedenen Seiten hin- und herzublättern. Tut es doch mal Not, verrichtet das kleine Rädchen anstandslos seine Arbeit.

Durch Drücken der Krone kann die Aufzeichnung wieder gestoppt bzw. pausiert werden. Das Drücken auf den Knopf darunter markiert eine Zwischen-/Rundenzeit.

Schon direkt nach der Aufzeichnung lassen sich die ersten Informationen zur Trainingseinheit am kleinen Display der Uhr sichten. Die Darstellung ist umfangreich und gut und in meinen Augen umfangreicher, als z.B. bei Garmin. Auch ältere Aufzeichnungen können mit dem gleichen Gehalt an Informationen aufgerufen werden.

Auswertung in der App

Ist der sportliche Teil geleistet, finden die Daten mittels Bluetooth den Weg in die App und auch nur hier können sie gesichtet werden, denn Coros bietet keine eigenständige Web-Plattform an. Die Daten können aber problemlos an folgende Dritt-Plattformen weitergeleitet werden:

  • Strava
  • TrainingPeaks
  • Runnning Quotient
  • adidas Running
  • Relive
  • Final Surge
  • Runalayze
  • WeRun

In der App ist die Auswertung gut und detailliert gelungen und liegt auf dem Niveau von Garmin und Polar.

Wechselt man in die Queransicht, lassen sich Kurven sich übereinander legen, um Zusammenhänge besser erkennbar zu machen.

Genauigkeit von GPS und Pulsmessung

Wie gut die Positionsbestimmung per GPS ist und wie genau die Pace 2 die Pulsmessung nimmt, lässt sich am besten im direkten Vergleich mit anderen Produkten herausfinden. Folglich hat mich die Pace 2 auf einigen Läufen begleiten dürfen. Warum es bisher weniger waren, als ich mir gewünscht hätte, erfahrt ihr am Ende vom Bericht.

Die Sportuhr bietet die Nutzung folgender Positionierungssysteme bzw. derer Kombinationen:

  • GPS / QZSS
  • GPS / QZSS + Glonass
  • GPS / QZSS + BeiDou

Wenig verwunderlich für einen US-Hersteller ist, dass das europäische Galileo-System nicht unterstützt wird. Mit der Ausrichtung auf den europäischen Markt wird das nur eine Frage der Zeit sein.

Vollends überzeugen kann die Pace 2 beim Auffinden des GPS-Signals. Kaum ist das Sportprofil ausgewählt, meldet die Uhr bereits ein Signal in ausreichender Qualität, um die Aufzeichnung zu beginnen. Meist geschieht das innerhalb von 5-10 Sekunden. Schneller war bisher keine Uhr an meinem Handgelenk – und das mit Abstand.

Auch bei der Genauigkeit hat Coros großartige Arbeit geleistet. Völlig problemlos meistert die Pace 2 die Strecken, die zwar nicht durch sonderlich schwierige Abschnitte gekennzeichnet sind.

Trozdem kommt es immer wieder vor, dass sich die Konkurrenz in Vorgärten oder mitten auf der Straße wähnt. Befreit ist die Pace 2 davon nicht, es ist aber die Ausnahme.

Richtungswechsel erfasst die Pace 2 am präzisesten – da sieht ein Abbiegen in eine Seitenstraße auch genau danach aus und nicht wie das Beschreiben eines großen Bogens oder das Abkürzen über die Hecke.

Insgesamt ist die GPS-Leistung mehr als überzeugend und auch wenn es mich persönlich wenig stört, wenn am Ende die Gesamtdistanz um ±200 Meter daneben liegt. Über ein Mehr Mehr an Genauigkeit freue auch ich mich.

Bei der Pulsmessung zeigt die Pace 2 erneut, dass hier großartige Technik zum kleinen Preis zu bekommen ist. Normalerweise haben optische Sensoren zur HF-Messung – und einen solchen besitzt auch die Pace 2 – ein trägeres Messverhalten. Während Min- und Max-Werte weitestgehend identisch sind, ist der Pulsverlauf bei deutlichen Pulsänderungen meist ein wenig verschoben, d.h. die optischen Sensoren bekommen die Änderung erst ein wenig später mit.

Anders sieht es bei der Pace 2 aus. Die Kurven des TICKRx von Wahoo und der Pace 2 liegen mit wenigen Abweichungen übereinander. Das zeigt auch das Differenz-Bild eindrucksvoll:

Damit schiebt sich die Pace 2 auf das Niveau der beiden HR-Armbänder Rhythm+ und Rhythm 24 von Scosche, die es ebenfalls schaffen, an den Kurven der HR-Brustgurte zu kleben.

Und manchmal ist es tatsächlich ein Brustgurt, den es aus dem Konzept bringt, während eine Sportuhr mit optischer Pulsmessung stoisch ihre Arbeit verrichtet.

Leistung / Running Power

Das nächste Highlight der Pace 2 ist die Messung der Leistung beim Laufen, die Coros direkt am Handgelenk anbietet. Abgesehen von ein paar hochpreisigen Sportuhren von Polar, die ebenfalls die Messung am Handgelenk anbieten, braucht es dazu in der Regel externe Sensoren, die am Körper befestigt werden. Bekannteste Vertreter sind der Sensor von Stryd bzw. HRM-Run- / HRM-Tri-Brustgurt bzw. der Running Dynamics Pod allesamt von Garmin.

Coros bietet aber nicht nur die eigene Leistungsmessung an, sondern auch eine hervorragende Integration von Stryd an. Aber eins nach dem anderen…

Vergleichbar sind die ermittelten Werte selten, denn jeder Hersteller nutzt zur Ermittlung der Leistung eigene Algorithmen. Ungeachtet dessen erlaubt das leistungsbezogene Training einen etwas neutraleren Ansatz, denn beim herzfrequenzbasierten Training ist der Puls anderen Einflüssen (z.B. Temperatur, körperliche Verfassung) ausgesetzt.

Coros App – Darstellung der Leistung beim Laufen

Coros App – Darstellung der Leistung beim Laufen

Das Messen der Leistung beim Laufen gehört bei der Pace 2 genauso zum guten Ton, wie das Ermitteln von Herzfrequenz und Distanz – zusätzlich aktiviert werden muss nichts. Zur Darstellung der Leistung stehen 6 verschiedene Datenfelder zur Verfügung.

Integration von Stryd

Viel Arbeit hat Coros in die Integration des Leistungsangebots von Stryd gesteckt. So lässt sich der Stryd-Sensor nicht nur problemlos mit der Uhr koppeln, sondern fühlt sich dort auch bestens aufgehoben. Einmal gekoppelt werden die Leistungswerte fortan vom Sensor geliefert.

Über die Pace 2 lassen sich folgende Einstellungen für den Stryd-Sensor vornehmen, die die First-Class-Citizenship unterstreichen:

  • Critical Power
  • Distanzeinstellungen
  • Kalibrierungsdaktior

Interessant zu sehen ist, wie dicht die Werte von Coros und Stryd beieinander liegen. Andere Produkte zur Ermittlung der Leistung stehen mir leider aktuell nicht zur Verfügung, so dass ich es an dieser Stelle ersteinmal bei der Bestandsaufnahme belasse.

Bahntraining

Was in der App etwas gruselig als „Lauf verfolgen“ übersetzt ist und ganz andere Assoziationen weckt, meint eigentlich das Bahntraining. Um es noch einmal deutlich zu machen: Ein Teilen des aktuellen Standorts, wie es z.B. Garmin mit LiveTrack bietet, unterstützt die Pace 2 nicht.

Unter der Angabe auf welcher Bahn im 400-Meter-Rund gelaufen wird, kann die Uhr jedoch den Streckenverlauf deutlich besser berechnen und glätten, als das alleinig mit GPS der Fall ist.

Leider sind aufgrund der Corona-Situation alle Sportplätze gesperrt und schlimmer noch – versperrt. Ich habe es bisher also nicht geschafft die Funktion auf Herz und Nieren zu prüfen, werde das aber nachholen, sobald das möglich ist.

Der Preis für die Innovation ist Coros zuzuschreiben. Mittlerweile bietet zwar auch Garmin eine vergleichbare Funktion, die aber erst in den deutlich hochpreisigen Produkten zu finden ist.

Akkulaufzeit

Neben all den bereits benannten Vorzügen bietet die Pace 2 überdies eine sehr gute Akkuleistung. Ohne GPS-Nutzung und bei „regulärer Nutzung“ soll die Sportuhr lt. Hersteller bis zu 20 Tage durchhalten. Wer GPS zur Aufzeichnung nutzt, der schafft mit einem vollen Akku bis zu 30 Stunden. Ausreichend selbst für sehr, sehr lange Aktivitäten. Wer noch längere Laufzeiten benötigt, der schaltet den UltraMax-Modus an und ermöglicht so bis zu 60 Stunden Akkulaufzeit.

Im UltraMax-Modus wird die Frequenz der Standortbestimmung jedoch herabgesetzt, so dass die Genauigkeit bei der Aufzeichnung von Tempo und Strecke leidet. Während die Pace 2 normalerweise einmal pro Sekunde die Position bestimmt, ist die Positionsbestimmung im UltraMax-Modus nur für 30 Sekunden innerhalb eines 120-Sekunden-Zeitfensters aktiv.

Wenn es nicht zwingend notwendig ist, würde ich immer versuchen, um diesen und ähnliche Modus herumzukommen.

Mit drei Läufen pro Woche von jeweils 35 Minuten hält die Uhr problemlos zwei Wochen am Stück durch.

Coros Pace 2 - Fakten

1,20 Zoll
LCD (farbig)
240 × 240 Pixel
200 PPI
20Tage (Smartwatch)
30Stunden (GPS)
42,0 × 42,0 × 11,7 mm
29 g (mit Armband)
Funktionen
Display / Bedienung
Akkulaufzeit
Gesamt

Bewertung

Funktionsumfang

Aktivität Gesundheit Sport Smarte Funktionen Konnektivität Standort Musik 60 0 88 25 33 75 0
  • Funktionen

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  • Sportprogramme / -funktionen

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  • Sensoren

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  • Ortungsdienste

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  • Konnektivität

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  • Sonstiges

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Ergebnis des Coros Pace 2 Tests

Wertung: 85%
Unsere Wertung: 85%
Vorteile
  • tolles Preis-Leistungs-Verhältnis
  • viele Sport-Funktionen
  • Leistungsmessung am Handgelenk
  • Stryd-Integration
  • geringes Gewicht
Nachteile
  • einfache Materialwahl
  • kleines Display

Coros liefert mit der Pace 2 und ihrem Anschaffungspreis von ca. 200 € ein feines Stück Technik ab. Wer in diesem Preis-Segment nach einer Sportuhr sucht, der wird die Pace 2 in Betracht ziehen müssen.

Coros konzentriert sich auf die sportlichen Aspekte, während es Garmin z.B. schafft seine Sportuhren mit unzähligen Funktionen auszustatten, die auch im Alltag nützlich sind bzw. sein können. Und genau diese Einschätzung wird für oder gegen die Pace 2 sprechen.

Wer auf kontaktloses Bezahlen, Musikwiedergabe und ein erweitertes Activity Tracking samt durchdachter Web-Plattform nicht verzichten möchte, der greift zu Garmin, muss aber für ansonsten vergleichbare Features der Pace 2 deutlich mehr bezahlen. Wer darauf verzichten kann und entweder die Coros App oder eine der angebundenen Drittanbieter nutzt, der wird in der Pace 2 ein hervorragendes Produkt finden.

Auch wenn der Bericht hier bereits eine Menge Details zur Pace 2 verrät, fehlen immer noch ein paar Aspekte. Corona-bedingt sind momentan nicht alle Sportanlagen nutzbar, so dass ich einen Teil später nachreichen werde. Leider sorgt eine Stressfraktur im Wadenbein gerade für eine ungewollte Ruhepause. Ein Pause die ich nutzen werde, um mich den Trainingsplänen von Coros zu widmen. Dieser Bericht lebt also in den kommenden Wochen weiter.


Offenlegung / Werbung: Das Produkt wurde mir auf meine Anfrage hin für den Test der/des Pace 2 von Coros kostenlos zur Verfügung gestellt. An den Inhalt des Testberichts wurden keine Bedingungen geknüpft. Der Inhalt des Testberichts spiegelt somit vollständig meine eigene, unvoreingenommene Meinung und Erfahrung mit dem Produkt wider.

Warum der Beitrag dennoch als 'Werbung' gekennzeichnet ist, könnt ihr unter Kennzeichnungspflicht nachlesen.

Inhaltsverzeichnis

Der Beitrag Coros Pace 2 im Test – Sportuhr mit vielen Funktionen und schnellem GPS erschien zuerst auf Fitness Tracker Test.

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