Wahoo ELEMNT BOLT 2.0 – Mehr Speicher, Farben und Funktionen
Mit dem ELEMNT BOLT 2.0 hat das US-Unternehmen Wahoo einen Nachfolger für seinen kleinen, aber durchweg performanten Fahrrad-Computer auf dem Markt gebracht. In der Gegenüberstellung erfährst du, was die Neuauflage alles bietet und ob ein Neukauf lohnt, denn immerhin versorgt Wahoo selbst seine älteren Geräte (Testbericht Wahoo ELEMNT BOLT) fortlaufend mit Updates.
Hobby-Radler oder ambitionierte Radsportler – auf vielen Touren sind mittlerweile Fahrrad-Computer mit dabei und das aus gutem Grund, denn nicht nur Dauer, Tempo und Streckenverlauf werden aufgezeichnet. Wer in unbekannten Regionen unterwegs ist erfreut sich an den Navigationsmöglichkeiten, die moderne Fahrrad-Computer mit sich bringen.
Eben solch ein moderner Fahrrad-Computer ist der Wahoo ELEMNT BOLT 2.0 – und auch wenn es sich nur um das Modell für Einsteiger handelt, kann das Produkt sich durchaus sehen lassen.
Wahoo ELEMNT BOLT 2.0 – Was ist neu?
Wahoo hat den ELEMNT BOLT grundlegend überarbeitet. Zwei Änderungen stechen dabei besonders hervor:
Transflektives Farb-Display
Die zweite große Änderung betrifft das Display. Musste die erste Generation noch mit einem Schwarz-Weiß-Display auskommen, kann der Nachfolger auf ein Farb-Display mit 64 Farben zurückgreifen. Wahoo geht damit einen der größten Kritikpunkte des Vorgängers an. Dessen Display ist bei Weitem nicht schlecht ist, aber unterschiedliche Farben erlauben eine noch bessere Darstellung und Erfassbarkeit.
16 GB interner Speicher
Wahoo spendiert dem BOLT 2.0 mit 16 GB einen merklich größeren internen Speicher. Zwar ist dieser nicht erweiterbar, aber deutlich großzüger dimensioniert als die ca. 3 GB des Vorgängers. Das macht sich inbesondere bei der Verwendung umfangreichen Kartenmaterials bemerkbar. Die Modelle für den europäischen Markt halten Kartenmaterial der EU und Nord-Amerika vorinstalliert bereit.
Die auf dem BOLT verwendete Schriftart hat Wahoo fast vollständig durch eine neue Variante ersetzt, die zusätzlich die Lesbarkeit erhöhen soll.
Dank des neuen Ambient-Light-Sensors schaltet der ELEMNT BOLT 2.0 automatisch die Hintergrundbeleuchtung ein, wenn es einmal zu dunkel wird. Dabei ist es egal, ob es sich um einen Tunnel oder Schlichtweg die fortgeschrittene Tageszeit handelt.
Eine kleine Veränderung haben auch die Knöpfe am unteren Rand des BOLT erfahren. Waren diese beim BOLT der ersten Generation konkav geformt waren, sind sie zwecks leichterer Bedienung nun ein wenig konvex gestaltet und weisen einen veränderten Druckpunkt auf.
ELEMNT BOLT 2.0 bringt berechenbare Karten
Eine der großen Unterschiede zum BOLT von 2017 ist die Möglichkeit vollständig „berechenbares“ Kartenmaterial auf dem ELEMNT BOLT 2.0 zu nutzen. Zum Verständnis: Auch der BOLT der ersten Generation kannte so etwas wie Karten. Man muss sich das ganze vorstellen, wie das Bild einer Karte – die eigentliche Route wurde quasi über das Bild gelegt. Damit wusste der BOLT aber nicht wirklich, auf welcher Straße man unterwegs ist. Dieses fehlende Wissen hat auch das Neuberechnen von Routen bzw. das Navigieren zum Start einer Route als Funktion vermissen lassen.
Dank des neuen Kartenmaterials erweitern sich die Navigationsmöglichkeiten des ELEMNT BOLT 2.0. So lassen sich jetzt folgende Funktionen direkt auf dem Gerät nutzen:
- Neu: Navigation zum Startpunkt
- Neu: Navigation zurück auf eine geplante Route
- Navigation zurück zum Startpunkt (auf kürzestem Weg)
- Navigation zurück zum Startpunkt (auf bisherigem Weg)
- Navigation zu beliebigen Punkt (auf bisherigem Weg)
Damit bietet der ELEMNT BOLT 2.0 die gleichen Navigation-Features, wie der größere Bruder ELEMNT ROAM.
Farbige Datenfelder
Das neue 64-farbige Display verbessert nicht nur die Darstellung der Karten, sondern erlaubt auch die farbige Gestaltung von Datenfeldern. Bestimmte Datenfelder (Leistung und Herzfrequenz) können mit Farben unterlegt werden, die der Leistungs- bzw. Herzfrequenzzone entsprechen. So lässt sich schneller erfassen, in welchen Bereichen man trainiert.
Vergleich – ELEMNT BOLT 2.0 vs. ELEMNT ROAM
Bleibt zu klären, wie sich der neue ELEMNT BOLT 2.0 vom ELEMNT ROAM unterscheidet. Der Vollständigkeit halber habe ich den ELEMNT BOLT der ersten Generation mit dazu genommen.
ELEMNT BOLT | ELEMNT BOLT 2.0 | ELEMNT ROAM | |
---|---|---|---|
Displaygröße | 2,2" | 2,2" | 2,7" |
Displayauflösung | 240 x 320 | 240 x 320 | 240 x 400 |
Displayschutz | - | Gorilla Glas | Gorilla Glas |
Farben | 1 | 64 | 8 |
Abmessungen | 74,6 × 47,3 × 22,1 mm | 77 x 44 x 21 mm | 89 × 54,4 × 17,8 mm |
Gewicht | 62 g | 68 g | 93 g |
Speicherkapazität | ca. 3 GB | 16 GB | ca. 3 GB |
Ambient-Light-Sensor | - | + | + |
Akkulaufzeit | 15 h | 15 h | 17 h |
USB-Anschluss | Micro-USB | USB-C | Micro-USB |
Bei den Funktionen unterscheiden sich ELEMNT BOLT 2.0 und ROAM kaum voneinander:
ELEMNT BOLT | ELEMNT BOLT 2.0 | ELEMNT ROAM | |
---|---|---|---|
Back On Track | - | + | + |
Route To Start | - | + | + |
Get Me Started | - | + | + |
Retrace Ride | + | + | + |
Take Me To | + | + | + |
Der neue ELEMNT BOLT 2.0 und sein großer Bruder ELEMNT ROAM unterscheiden sich also deutlich weniger voneinander, als es noch der Vorgänger tat. Von einem ELEMNT ROAM-Mini zu sprechen, ist in meinen Augen gar nicht so abwegig. In mancher Hinsicht ist das neue Modell dem ROAM mittlerweile sogar überlegen. Dem ROAM bleibt vornehmlich das größere Display, dass mitunter eine bessere Übersicht und eine größere max. Anzahl an Datenfeldern (9 vs. 11) erlaubt.
Preise und Verfügbarkeit
Wahoo hat den ELEMNT BOLT 2.0 Ende Mai angekündigt und ist offenbar auf große Nachfrage gestoßen, denn das Produkt war nur nur anfänglich kurz verfügbar. Mittlerweile ist der BOLT 2.0 allerortens vergriffen – die angespannte Halbleiter-Situation aufgrund von COVID-19 wird dazu beitragen.
Für die überarbeitete Version bittet Wahoo mit 279 € zur Kasse. Im Vergleich zu den 219 € des ELEMNT BOLT der ersten Generation ist das ein deutlicher Aufpreis, der durch den gesteigerten Leistungsumfang aber gerechtfertigt erscheint. Gänzlich neue Funktionen finden sich indes beim ELEMNT BOLT 2.0 nicht. Es handelt sich vielmehr um die geschrumpfte und in einzelnen Punkten verbesserte Version des ROAM.