Wahoo TRACKR – Neuer HF-Brustgurt vorgestellt
Das US-Unternehmen Wahoo ist hierzulande meist für seine Fahrrad-Computer bekannt. Gleichzeitig bietet Wahoo bereits seit Jahren Brustgurte und optische Armbänder zur Ermittlung der Herzfrequenz an. Mit dem TRACKR HEART RATE ergänzt ein neues Brustgurt-Modell das Portfolio.
Hier findest du alle Informationen zum neuen Pulsgurt TRACKR und zur besseren Einordnung den Vergleich bzw. die Abgrenzung zu den bestehenden Sensoren TICKR, TICKR X (Testbericht) und TICKR FIT (Testbericht).
TRACKR | TICKR X | TICKR FIT | |
---|---|---|---|
Form | Brustgurt | Brustgurt | Armband |
Maße | k. A. | 64 x 46 x 12 mm | 45 x 11 x 32 mm |
Gewicht | 39 g | 48 g | 20 g |
Stromversorgung | Akku | CR2032 | Akku |
max. Laufzeit | 100 h | 500 h | 30 h |
integr. Speicher | - | + | - |
Konnektivität | Bluetooth, ANT+ | Bluetooth, ANT+ | Bluetooth, ANT+ |
Wahoo TRACKR im Detail
Vorab zur Klärung: Auch wenn der Name offiziell TRACKR HEART RATE ist, werde ich im Folgenden die kurze Variante TRACKR wählen.
Aufbau und Metriken
Der TRACKR ist im Grunde ein klassischer HF-Brustgurt, der die bestehende Modell TICKR und TICKR X ablöst. Er besteht aus der Sensor-Einheit und dem Brustgurt mit den integrierten Elektroden. Diese erfassen die elektrischen Signale, die für die Kontraktion des Herzmuskels sorgen.
Damit bietet der TRACKR zuverlässigere Werte als der TICKR Fit der den Puls per PPG (Photoplethysmographie) ermittelt.
Neben dem Puls kann der TRACKR auch die Herzfrequenzvariabilität bestimmen.
Abmessungen und Gewicht
Die Länge des Brustgurt soll für Brustumfänge von bis zu 127 cm ausreichen. Anders als die Vorgängermodelle TICKR und TICKR X wird der Brustgurt nicht mehr vor der Brust (also dort, wo der Sensor sitzt), sondern seitlich geschlossen. Schade, dass Wahoo daran nicht festgehalten hat, denn das Schließen vor der Brust ist normalerweise der einfachere Ansatz.
Mit nur 39 Gramm fällt das Gesamtgewicht des TRACKR geringer aus als die 49 Gramm des Vorgängermodells.
Akku statt Batterie
Bei der Stromversorgung beschreitet Wahoo neue Wege und spendiert dem TRACKR einen fest verbauten Akku, während die Vorgängermodelle Platz für eine CR2032-Knopfzelle boten.
Der Akku versorgt den Brustgurt bis zu 100 Stunden mit Energie. Gemessen an den bis zu 500 Stunden Laufzeit der CR2032-Batterien ist das einerseits ein Rückschritt, andererseits entstehen keine Folgekosten. Ob der Ansatz ressourcenschonender ist bleibt offen, denn beim Defekt des Akkus muss der ganze Sensor gewechselt werden.
Geladen wird der Akku über ein USB-C-Kabel mit magnetischer Ladeklemme, das interessanterweise den gleichen Aufbau wie die Ladekabel von Shokz bietet. Offenbar haben diesbezüglich Wahoo derart viele Anfragen erreicht, dass der Hersteller explizit auf die Kompatibilität in seinen FAQs hinweist.
IP-Klassifizierung
Der TRACKR ist nach IPx7 vor dem Eindringen von Wasser geschützt (für 30 Minuten in 1 Meter Wassertiefe). Damit wiedersteht er schweißtreibenden Einheiten genauso wie einem kräftigem Regenschauer. Zum Schwimmen ist er hingegen nicht geeignet. Das liegt jedoch weniger an der IP-Schutzklasse, denn am fehlenden Speicher. Ich komme gleich darauf zurück.
BLE-Verbindungen und ANT+
Um mit anderen Geräten (z.B. Sportuhren, Radcomputer) ins Gespräch zu kommen, kann der Wahoo TRACKR über Bluetooth und ANT+ kommunizieren.
Während der Brustgurt mit ANT+ mit einer beliebigen Anzahl an Geräten gekoppelt sein kann, beschränkt sich die Anzahl der Verbindungen über Bluetooth auf maximal drei Geräte. In den allermeisten Fällen sollte selbst das keine Einschränkung darstellen.
Die Möglichkeiten sich in Echtzeit mitzuteilen, benötigt der Wahoo TRACKR auch zwingend, denn anders als der TICKR X (und diverse Konkurrenzprodukte), lässt der TRACKR einen internen Speicher vermissen. Es braucht somit immer ein gekoppeltes Gerät (z.B. Smartphone, Sportuhr, Radcomputer), das die ermittelten Pulsdaten entgegennehmen und speichern kann.
Preise und Verfügbarkeit
Der Preis des TRACKR liegt bei 89,99 €, was ihn in eine ähnliche Preisklasse wie den Garmin HRM-Pro Plus und das Vorgängermodell TICKR X stellt. Vergleichbar sind die Geräte jedoch nicht, denn TICKR X und HRM-Pro Plus bieten Laufmetriken, die beim TRACKR fehlen.
Einfachere Modelle mit vergleichbarer Leistung, wie der Polar H9, sind bereits ab etwa 45 € erhältlich. Ob der wiederaufladbarer, aber in der Laufzeit schwächerer Akku den Kauf rechtfertigt, muss jeder für sich selbst entscheiden.