Amazfit GTR 3 Pro im Test
Mit der Amazfit GTR 3 Pro, GTR 3 und GTS 3 hat Zepp Health (ehemals Huami) drei neue Smartwatches vorgestellt, die neben leistungsstarker Hardware zahlreiche Sensoren für die Überwachung von Fitness und Gesundheit bieten. Dank des neuen Betriebssystems „Zepp OS“ sollen Akkulaufzeiten möglich sein, von denen Apple Watch Besitzer nur träumen können. Im Amazfit GTR 3 Pro Test habe ich mir eines der neuen Modelle bereits anschauen dürfen.
Vor 2 Jahren war Amazfit auf dem deutschen Markt noch weitestgehend unbekannt. Mittlerweile hat sich das Bild gewandelt, und das Unternehmen Zepp Health versorgt den chinesischen, wie auch den europäischen Markt mit Sportuhren, allen voran aber mit Smartwatches, die aufgrund ihres sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis attraktiv sind.
Die Preisgestaltung der vorgestellten Modelle bildet eine gute Grundlage für neue Preis-Leistungs-Sieger, denn die GTR 3 Pro erscheint für nur 199 €, die GTR 3 und GTS 3 für jeweils 149 €.
Amazfit GTR 3 Pro, GTR 3 und GTS 3 im Überblick
Die Amazfit GTR 3 Pro bildet die Speerspitze der neue Smartwatch-Generation. Die beiden Modelle GTR 3 und GTS 3 sind technisch weitestgehend gleich, unterscheiden sich jedoch hinsichtlich der Displayform.
GTR 3 Pro | GTR 3 | GTS 3 | |
---|---|---|---|
Displayart | AMOLED | AMOLED | AMOLED |
Displaygröße | 1,45" | 1,39" | 1,75" |
Auflösung | 480x480 / 331 PPI | 454x454 / 326 PPI | 390x450 / 341 PPI |
Akku | 450 mAh | 450 mAh | 250 mAh |
WLAN | + | - | - |
Musik | / 2,3 GB | - | - |
Gewicht | 32 g | 32 g | 24,4 g |
GTR 3 und GTR 3 Pro bieten jeweils runde Touch-Displays, die GTS 3 ein rechteckiges Touch-Display. Die Helligkeit der Displays ist stufenlos anpassbar und kann zudem durch das Umgebungslicht automatisch geregelt werden. Mit maximal 1.000 Nits bieten alle Displays ausreichend Helligkeit, um problemlos unter freiem Himmel abgelesen werden zu können.
Ein Alleinstellungsmerkmal der GTR 3 Pro ist die Unterstützung von Bluetooth-Telefonie, WLAN und die Möglichkeit zur Speicherung und Wiedergabe von MP3-Dateien auf der Uhr. Der größere Funktionsumfang geht zu Lasten des Akkus. Während die GTR 3 Pro auf bis zu 12 Tage Akkulaufzeit kommen soll, verspricht Amazfit bei der GTR 3 bis zu 21 Tage. Weil die GTS 3 über einen deutlich kleineren Akku verfügt, verwundert die Laufzeit von bis zu 12 Tagen wenig.
Amazfit GTR 3 – Unboxing
Nachdem die GTR 3 Pro im Dreiklang der neuen Smartwatches nun eingeordnet ist, lohnt es sich das Objekt der Begierde genauer anzuschauen.
Die GTR 3 Pro wird in einer ca. 11 x 11 x 7 cm großen Verpackung vertrieben. Die Vorderseite ziert neben Produktfoto und -name auch das neue Logo von Amazfit. Das kleine, stilisierte Chamäleon weiß mich mehr zu begeistern, als der gelbe Kringel. Ansonsten weisen Informationen auf den neuen Biosensor für Rundherum-Health-Tracking, die Unterstützung von 150 Sportarten und die Möglichkeit zur Speicherung und Wiedergabe von medialen Inhalten hin.
Hinter der farbigen Außenverpackung findet sich eine Schachtel aus weißem Karton, dessen Oberseite das irrisierende Logo ziert.
Ist der Deckel weg, eröffnet sich der Blick auf die Uhr, deren Display mit einer Folie vor Kratzern und Staub geschützt ist.
Den Rest der Verpackung würde ich als ausgeklügelt bezeichnen, denn er erinnert im Wesentlichen an einen Klemmbaustein einer großen dänischen Firma. Zumindest ist die Halterung der Uhr und Verpackung des Zubehörs mittig trennbar und auch nur so gelangt man an die Uhr.
In den Seitenfächern dieses Konstruktes finden sich das Ladekabel und die Kurzanleitung. Und auch diese muss nicht schnöde aus der Verpackung gepult werden, sondern lässt sich mit einem kleinen Pappstreifen hervorziehen.
Den Preis der innovativesten Verpackung hätte Amazfit dieses Jahr auf jeden Fall gewonnen. Das nahezu sämtliche Verpackungsteile aus Karton oder Papier sind ist zwar zeitgemäß, leider aber nicht selbstverständlich. Daumen hoch für die Vermeidung von unnötigem Plastikmüll…
Design & Verarbeitung
Die GTR 3 Pro erinnert im ersten Augenblick deutlich an eine klassische, analoge Uhr. Das kreisrunde Display fällt im historischen Vergleich zwar etwas groß aus, der hochwertig gearbeitete Uhrenkörper aus Aluminium mit der einprägsamen Krone kann aber begeistern. Die Krone ist freidrehend und kann – genauso wie der zweite Knopf auf der rechten Gehäuseseite – gedrückt werden.
Die Druckpunkte beider Knöpfe sind sehr gut wahrnehmbar.
Das Armband bietet mit 22 mm Standardbreite und lässt sich werkzeuglos gegen Armbänder gleicher Breite austauschen. Apropos Armband: Die GTR 3 Pro gibt es mit braunem Lederarmband oder mit schwarzem Elastomer-Armband. In der Leder-Variante ist das Uhrengehäuse matt-silbern, in der Elastomer-Variante matt-schwarz.
Das Lederarmband trägt sich angenehmer als das Silikonarmband, unter dem man schneller zu schwitzen beginnt. Für den Sport liegen die Vorteile dennoch beim Armband aus Silikon, das Feuchtigkeit deutlich besser verträgt als die Leder-Variante.
Das Glas des Displays ist weitestgehend plan, wölbt sich an den Rändern jedoch leicht und schafft schwungvoll den Übergang in den Uhrenkörper. Offiziell spricht Zepp beim 2,5D-Display nur von „gehärtetem Glas“, ohne jedoch dabei genauer ins Detail zu gehen. Auf Nachfrage hat das Unternehmen bestätigt, dass es sich dabei um Gorilla Glas handelt. Warum der werbewirksame Name nicht genannt wird, erschließt sich mir allerdings nicht.
Auffällig ist wie wenig Fingerabdrücke auf dem Glas verbleiben.
Auf der Rückseite finden sich die Kontaktflächen für das Ladekabel und mittig der überarbeitete Biosensor. Der Begriff „Biosensor“ ist dabei missverständlich, denn genau genommen platziert Amazfit auf der Unterseite eine ganze Reihe von Sensoren. Ich komme später darauf zurück.
Der erste Eindruck ist wirklich top – so darf es gerne weitergehen.
Einrichten der GTR 3 Pro
Zum Einrichten der Uhr wird die Zepp App in der Version 6.3.0 oder höher benötigt. Mit der Vorstellung des Produktes steht die App für iOS und Android kostenlos zum Download bereit. Da sie gleichermaßen genutzt wird, dürfte sie Besitzern von anderen Amazfit-Produkten in den Grundzügen bereits bekannt sein.
Nach dem ersten Einschalten fordert die Uhr zur Auswahl der Sprache auf. Anschließend zeigt die GTR 3 Pro einen QR-Code an, der durch die Zepp App gescannt werden muss. Uhr und App finden so schnell zueinander. Die Einrichtung gestaltet sich ohne großes Zutun des Nutzers relativ einfach.
Ein bisschen Wartezeit muss nur dann eingeplant werden, wenn Firmware-Update ansteht. Das letzte Update war etwas umfangreicher und hat ca. 30 Minuten gedauert.
Funktionen
Grundlegende Bedienung
Die Bedienung der GTR 3 Pro erfolgt über das Touch-Display und wird durch die beiden Buttons bzw. die freidrehende Krone ergänzt.
Dreh- und Angelpunkt ist das Ziffernblatt (oder neudeutsch: Watchface), von dem man durch Wischen nach links bzw. rechts zu folgenden Ansichten gelangt:
- Aktivitätsdaten (Schritte, Stunden mit Stehanteil, Fettverbrennungszeit)
- Herzfrequenz
- Wetter
- PAI-Statistik
- Musiksteuerung
Es handelt sich um die sogenannten Schnellzugriff-Apps. Dabei handelt es sich um eine zusammenfassenden Anzeige der dahinterliegenden Daten. Gucken wir uns das einmal am Beispiel der PAI-Statistik an.
Die PAI-Schnellzugriff-App zeigt aktuellen PAI-Wert und die heutige Zunahme an. Ein Antippen ruft die Detailansicht auf.
Das Prinzip wiederholt sich bei allen Schnellzugriff-Apps. Die obige Aufzählung stellt die Schnellzugriff-Apps in den Werkseinstellungen dar. Die Liste kann über die App, aber auch direkt auf der Uhr beliebig erweitert, reduziert und sortiert werden.
Navigiert man so zu tiefer geschachtelten Ansichten, kann man durch Wischen nach rechts wieder eine Stufe zurück gelangen. Eine Möglichkeit per Knopf eine Stufe zurückzuspringen bietet die GTR 3 Pro leider nicht. Ich erwische mich aber ziemlich oft dabei, den unteren der beiden Knöpfe dafür nutzen zu wollen. Immerhin führt ein Druck auf die Krone stets zum Watchface zurück.
Wenn wir schon beim unteren Knopf sind – dessen Funktion ist konfigurierbar. In den Werkseinstellungen öffnet er das Sportmenü. Über die App oder direkt in den Einstellungen der Uhr lässt sich der Knopf mit einer anderen Funktion belegen. Ein Zurückspringen ist wie gesagt leider nicht dabei. Das gleiche gilt für lange Drücken des Kronen-Knopfes.
Durch das Drehen an der Krone kann durch mehrseitige Ansichten gescrollt werden. Das funktioniert nach dem letzten Firmware-Update sehr gut und reduziert die Notwendigkeit Fingerabdrücke auf dem Display zu hinterlassen.
Insgesamt reagiert die Uhr sehr zügig auf Eingaben, egal ob per Finger, Krone oder Druck auf einen der Knöpfe. Die GTR 3 Pro profitiert dabei deutlich vom letzten Update der Firmware. Hängenbleibende Animationen beim Wechsel von Ansichten treten mittlerweile nicht mehr auf. Nutzer sind also angehalten die Firmware wiederholt auf Aktualität zu prüfen.
Offline-Sprachsteuerung
Neben der Nutzung des Touch-Displays kann die GTR 3 Pro auch mittels Sprachbefehlen gesteuert werden. Der Clou dabei ist, dass das nicht nur recht zuverlässig, sondern dazu auch noch offline funktioniert.
Wo Alexa und Co. zwingend eine Internetverbindung benötigen, kommt die Smartwatch von Amazfit ohne aus. Fairerweise ist der Wortschatz deutlich eingeschränkter, funktionieren tut es dennoch.
Nach dem Drehen des Handgelenks oder Aktivieren des Displays schenkt die GTR 3 Pro ihrer Umgebung für 5 Sekunden ihr Ohr. Folgen dann Befehle wie z.B.
- Herzfrequenz öffnen
- Outdoor-Laufen starten
- Alarm einrichten um Acht Uhr Zehn vormittags
- Wiedergabe starten
führt die Uhr diese aus.
Hier und da ist noch Luft nach oben, denn so wird z.B. die Aufzeichnung einer Aktivität nicht sofort gestartet, sondern nur aufgerufen. Ein Antippen des Displays ist anschließend dennoch von Nöten.
Mindestens im Test hätte ich mir gewünscht, dass Amazfit nach einem Befehl nicht wieder die Ohren – sprich das Mikrofon – verschließt, sondern erneut für 5 Sekunden auf Folgebefehle lauscht.
Das Mikrofon ständig auf passende Befehle lauschen zu lassen ist möglich, aber batteriefressend und in den meisten Fällen weder zielführend noch gesellschatlich toleriert.
Funktionen im Alltag
Die GTR 3 Pro bringt eine Reihe von Funktionen mit, die im Alltag Nutzen bringen. Dazu gehören u.a.
- Wettervorhersage
- Kalender
- Benachrichtigungen
- Alarm
- Stoppuhr / Countdown
- Aufgaben
- Sprachmemos
- Pomodoro-Timer
- Kamera-Fernauslöser
Werden die Funktionen nicht über eine der Schnellstart-Apps aufgerufen, erfolgt dies alternativ über die App-Liste. Diese erscheint nach einem Druck auf die Krone.
Hier finden sich neben den o.g. Apps auch solche, die die erfassten Vitaldaten und sportliche Aktivitäten adressieren.
Welche Apps in welcher Reihenfolge angezeigt werden ist erneut Einstellungssache – die GTR 3 Pro lässt sich in vielen, vielen Aspekten an persönliche Erfordernisse und Vorlieben anpassen.
Aktivitätsdaten
Die GTR 3 Pro bietet zahlreiche Sensoren, um Gesundheits- und Vitaldaten zu erfassen. Erkennt die Uhr spezielle Bewegungsmuster schließt sie auf absolvierte Schritte. Zusammen mit ein paar der anderen Sensoren ermittelt die Uhr in Summe folgende Werte:
- Anzahl Schritte
- Kalorienverbrauch (durch Grundumsatz)
- Kalorienverbrauch (durch Aktivitäten)
- Anzahl Etagen
- Dauer (Gehen)
- Dauer (Sitzen)
- Zurückgelegte Distanz
In der Schnellzugriff-App sieht das wie folgt aus.
Einmal angetippt öffnet sich die Detailansicht für die Verteilung von Schritte, Stehstunden und Kalorienverbrauch auf die Stunden des Tages.
In der App sieht die Darstellung von Vital- und Gesundheitsdaten wie folgt aus.
Dabei besteht in der Regel die Möglichkeit die Werte auf Stunden-, Tages-, Wochen- oder Monatsebene einzusehen.
Meine Erfahrung ist, dass Amazfit bei den Werten eher pessimistisch ist, also niedrigere Zahlen ausweist. Dabei ist es egal, ob es sich um die Schritte, den Kalorienverbrauch oder die Herzfrequenz handelt.
Gesundheits- und Vitaldaten
Die Sensoren des „BioTracker 3.0“ können aber noch mehr Daten erfassen. Über die App-Liste besteht Zugriff auf die ermittelten Werte von
- Herzfrequenz
- Blutsauerstoffsättigung
- Stress
Wer einen aktuellen Blick auf seine Vitaldaten haben möchte, dem steht die One-Tap-Funktion zur Verfügung. Diese sammelt innerhalb von 45 Sekunden neben den o.g. Werten auch noch die Atemfrequenz ein und zeigt das Ergebnis in einer Zusammenfassung an.
Die Funktion erinnert dabei an den kürzlich von Garmin eingeführten Health-Snapshot.
Schlafüberwachung
Mit Hilfe der Bewegungs- und des Herzfrequenz-Sensoren kann die GTR 3 Pro den Schlaf überwachen und in die Phasen
- REM-Phase
- Tiefschlaf-Phase
- Leichtschlaf-Phase
und schlaflose Phasen unterteilen.
Einschlaf- und Aufwachzeiten ermittelt die GTR 3 Pro recht genau. Das gleiche gilt für Wachphasen in der Nacht. Für REM-, Tief- und Leichtschlaf bräuchte es den Abgleich mit dem Schlaflabor. Den kann und will ich hier nicht bieten, denn am Ende ist auch die GTR 3 Pro kein medizinisches Gerät. Sie kann aber Hinweise darauf geben, dass manche Unstimmigkeiten ärztlich abgeklärt werden sollten.
Im Beta-Stadium befindet sich noch die Überwachung der Atemqualität. Dahinter verbirgt sich ähnlich wie bei der Konkurrenz die Überwachung der Blutsauerstoffsättigung.
Kalender
Während die meisten Funktionen selbsterklärend und ordentlich umgesetzt sind, gibt es beim Kalender Anlass zur Kritik. Sinnvoll und irgendwie auch erwartet hatte ich die Möglichkeit den Kalender der Uhr mit einer bestehenden Kalender-App auf dem Smartphone oder Tablet zu sychronisieren. Das ist Stand heute nicht möglich. Wer Termine in den Kalender der Uhr eintragen möchte, der muss dies über die Zepp App tun.
Nun besteht zwar die Möglichkeit Benachrichtigungen des gekoppelten Gerätes (und dazu gehören eben auch Kalender-Benachrichtigungen) auf der Uhr anzeigen zu lassen, es besteht jedoch keine Möglichkeit die Termine der nächsten Woche oder des Monats auf der Uhr im Vorfeld zu sichten.
Wer bisher eine andere Kalender-App nutzt und zusätzlich die vollständige Anzeige auf der GTR 3 haben möchte, der kommt um eine Doppelerfassung nicht herum.
Funktionen beim Sport
Trotz ihres schicken Auftretens bietet die GTR 3 Pro zahlreiche sportliche Funktionen an. Die Unterstützung von 150 verschiedenen Sportarten bildet dabei die Grundlage. Darunter finden sich neben den Klassikern und viele Trendsportarten auch Exoten, wie z.B. E-Sports und Brettspiele. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt…
Die 150 Sportarten dienen dabei nicht alleinig der sinnvollen Kategorisierung und Dokumentation von Aktivitäten, sondern erlauben unterschiedliche Trainingseinstellungen pro Sportart zu hinterlegen. Das sind zum einen die Trainingsziele und die Datenseiten.
Trainingsziele
Bei den Trainingszielen lassen sich Ziele nach Trainingseffekt und Trainingdaten unterscheiden. Zum Trainingseffekt gehören der
- Aerobe Trainingseffekt
- Anaerobe Trainingseffekt
Ein zuvor eingestellter Trainingseffekt quittiert die GTR 3 Pro beim Erreichen durch Vibration. Das gleiche gilt für das Erreichen von Zielen aufgrund von Trainingsdaten (z.B. Dauer, Distanz, Kalorienverbrauch).
Datenseiten und Datenfeldern
Fast schon interessanter ist dabei die Definition von Datenseiten und Datenfeldern. Hier hat sich Amazfit bei den Herstellern von Sportuhren inspirieren lassen.
Datenseiten sind Gruppen von Datenfeldern, die während der Aufzeichnung einer Aktivität angezeigt werden.
Jede Sportart bringt bereits eine oder mehrere Datenseiten mit sinnvollen Datenfeldern mit. Zusätzlich lassen sich neue Datenseiten hinzufügen. Nach 10 Datenseiten habe ich einfach einmal aufgegeben – ich denke, dass sollte dicke für Jeden von uns reichen.
Eine Datenseite kann dabei einen kleinen Chart bestehend aus
- Pulsverlauf
- Geschwindigkeit
- Höhe
- Trainingseffekt
anzeigen oder aber beinhaltet 1 – 6 Datenfelder.
Je Datenfeld kann aus 32 von der GTR 3 Pro erfassten Werten ausgewählt werden.
So lässt sich ziemlich flexibel das gewünschte Maß an Informationen konfigurieren. Abgesehen von der Art der Datenfelder steht die GTR 3 Pro bei der Definition von Datenseiten ausgewachsenen Sportuhren in Nichts nach.
Genauigkeit bei der Herzfrequenz-Messung
Wohl und Wehe einer Uhr entscheidet sich für viele Sportler an der Genauigkeit der GPS-Aufzeichnung bzw. der Ermittlung der Herzfrequenz. Da lohnt es selbst bei einer Smartwatch wie der GTR 3 Pro genauer hinzuschauen.
Grundlage für den Vergleich verschiedene Produkte ist für mich stets der Export der Trainingsdaten ins TCX- oder FIT-Format. Und hier beginnt bei der GTR 3 Pro der herausfordernde Teil: Amazfit bietet aktuell keine Möglichkeit alle Trainingsdaten zu exportieren, so dass das zeitliche Übereinanderlegen von Pulsverläufen nicht möglich ist. Eher als Indikation dient daher folgender Screenshot aus der Zepp App, der den Pulsverlauf in Rot zeigt. Die blaue Linie zeigt den vom Polar H10-Brustgurt aufgenommenen Verlauf der Pulswerte.
Die blaue Kurve habe ich über den Screenshot legen müssen, denn andere Möglichkeiten sind rar gesäht. Mittlerweile funktioniert der automatische Export zu Strava, zum Zeitpunkt der Aufzeichnung jedoch nicht fehlerfrei, so dass mir die Daten in Strava fehlen.
Amazfit GTR 3 Pro | Polar H10 | Polar Verity Sense | Scosche RHYTHM 24 | |
---|---|---|---|---|
max. HF | 192 | 194 | 194 | 193 |
⌀-HF | 176 | 178 | 178 | 178 |
Für einen Uhr mit optischen Sensor bietet die GTR 3 Pro eine ordentliche Leistung. Abweichungen sind selten und von nur kurzer Dauer, durchaus aber mal 5-15 Schläge groß. Damit zeigt die GTR 3 Pro bei sportlichen Aktivitäten ein freundlicheres Bild als im Alltag. Hier kommen mir die Pulswerte durchweg zu niedrig vor.
Genauigkeit bei der GPS-Aufzeichnung
Um die GPS-Aufzeichnung ein wenig herauszufordern, habe ich meine Laufrunde ein wenig angepasst. Es geht jetzt erst durch Straßen mit Häuserreihen zu beiden Seiten, anschließend durch den Wald und übers offene Feld. Da sind genug Möglichkeiten dabei, um sich als Uhr auszuzeichnen – oder aber um zu scheitern.
Aus der Adler-Perspektive sehen Amazfit GTR 3 Pro, Coros Pace 2, Garmin Forerunner 245 und Fitbit Charge 4 noch dicht beieinander aus. Dennoch lassen sich erste Farbsäume erkennen.
Schön zu sehen ist, wie alle Produkte ins Schlingern geraten, wenn Häuser den Blick in den freien Himmel (und damit auf die GPS-Satelliten) versperren. Dabei startet die GTR 3 Pro erstaunlich gut und kreuzt eher selten Fahrbahn und Vorgarten.
Die gute Leistung kann sie im Wald aber nicht aufrecht erhalten. Hier findet sich die Aufzeichnung deutlich abseits des Weges. Immerhin ist sie noch ein wenig bei der Sache. Die Fitbit Charge 4 hingegen hat einen völligen Aussetzer und findet erst am Ende des Waldstückes den Weg wieder.
Die Pace 2 von Coros und die Forerunner 245 von Garmin liegen nicht nur dicht beieinander, sondern zeichnen die Strecke auch am genausten auf.
Selbst bei unverbautem Blick in den Himmel wähnt sich die GTR 3 Pro links und rechts des Weges.
Es ist keine schlechte Leistung, die die Uhr von Amazfit hier im Test abliefert, leider aber auch keine besonders gute. Das wundert insofern, als das die GTR 3 Pro alle unterstützten Positionierungs-Systeme (GPS, BDS, GLONASS und Galileo) gleichzeitig nutzen kann und eine besonders hohe Genauigkeit verspricht.
Auswertung in der App
Nach der Aufzeichnung werden die Daten mit Smartphone oder Tablet synchronisiert und gelangen im Rahmen dessen auch in die Cloud. Eine Web-Plattform zum Sichten der eigenen Daten bietet Amazfit nicht, so dass die Zepp App zentraler Anlaufpunkt ist.
Die Auswertung einer Aktivität fällt ähnlich detailliert aus, wie auf der Uhr direkt. Natürlich ist deutlich mehr Platz und damit Komfort vorhanden.
Gerade für den Laufsport offeriert die GTR 3 Pro eine Reihe von Metriken, die man ansonsten bei dedizierten Sportuhren erwarten würde. Inwieweit die Werte der GTR 3 deckungsgleich mit anderen Produkten sind, wird die Zeit zeigen, denn viele der Metriken müssen sich erst einschwingen, um sinnvolle Aussagen zu treffen.
Akkulaufzeit
Der Akku der GTR 3 Pro verspricht laut Hersteller bis zu 12 Tage Laufzeit. Wie immer hängen die Angaben stark von der Nutzung der Uhr ab. Während des Tests habe ich alle Gesundheits-Features aktiviert gehabt, auch wenn die App vor stark steigendem Energiebedarf gewarnt hat. Zusätzlich hat sie neben den ganzen Funktionsaufrufen auch noch 2,5 Stunden mit GPS-Aufzeichnungen zubringen dürfen und ist am sechsten Tag abends bei 40% Akkustand angekommen.
Ich würde vermuten, dass sie bei ähnlicher Nutzung die 9-10 Tage erreicht. Damit liegt der Wert abseits dessen, was der Hersteller angibt. Es darf aber nicht aus dem Auge gelassen werden, dass ich mich (und wahrscheinlich jeder andere auch) die Uhr zu Anfang deutlich mehr nutzt, in Augenschein nimmt und ausprobiert, als das nach zwei Wochen der Fall ist. Eine sinnvolle Aussage lässt sich erst dann treffen, wenn in diesen Regelbetrieb übergegangen wird – wie auch immer er von Nutzer zu Nutzer aussieht.
Gerne werde ich meine Eindrücke und Erfahrungen hier noch einmal ergänzen, wenn die Uhr nicht mehr ganz so unter Last steht. Festhalten kann man schon heute, dass die Akkulaufzeit für die gebotene Hardware und den Leistungsumfang durchweg überzeugend ist.
Amazfit GTR 3 Pro - Fakten
Bewertung
Funktionsumfang
Funktionen
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Schrittzählung | |
Kalorienverbrauch | |
Erklommene Etagen | |
Schlaftracking | |
Stressmessung | |
Inaktivitätsalarm | |
Dynamisches Tagesziel | |
Informationen | |
Uhrzeit | |
Benachrichtigungen | |
Wetter | |
Kalender | |
Telefonsuche | |
Musik | |
Musiksteuerung | |
Musikwiedergabe | |
Telefonie | |
Telefonie (direkt) | k.A. |
Telefonie (Bluetooth) | k.A. |
Sportprogramme / -funktionen
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Sensoren
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Bewegungssensor / Gyroskop | |
Optischer HF-Sensor | |
Barometer | |
Kompass | |
Hauttemperatur | |
Thermometer | |
EKG |
Ortungsdienste
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GPS | |
GPS (Multiband) | |
Galileo | |
GLONASS | |
BeiDou | |
QZSS | |
Live-Tracking |
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Sonstiges
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Ergebnis des Amazfit GTR 3 Pro Tests
Zepp hat mit der Amazfit GTR 3 Pro eine edle Smartwatch im Portfolio, deren vorläufige Beurteilung nicht zu den leichtesten gehört. Unstrittig ist, dass die GTR 3 Pro ein tolles Stück Technik ist. Sowohl die verwendeten Materialien, als auch die Verarbeitung hinterlassen einen hochwertigen Eindruck. Das Design darf man ruhig als zeitlos bezeichnen. Die Uhr bietet in vielen, vielen Situationen einen optisch starken Auftritt. Für den Sport ist definitiv ein Armband aus Silikonn dem Lederarmband vorzuziehen.
Neben der wirklich guten Akkulaufzeit gehört das Display zu den großen Highlights der GTR 3 Pro. Dank rabenschwarzer Ränder fällt nicht einmal die Displayeinfassung des ansonsten sehr großzügig bemessenen Displays ins Gewicht. Das Display meistert dank seiner hohen Auflösung knack-scharfe Darstellung von Text und Grafiken.
Luft nach oben gibt es aktuell noch bei der Firmware bzw. der App. Hier und da finden sich noch Übersetzungsfehler, manche Funktionen tauchen mit einem Update auf und sind mit dem nächsten wieder verschwunden. Man wird den Eindruck nicht los, das Verschieben des Launch um zwei Wochen hätte dem Produkt gut getan. Die Entwickler von Amazfit sind aber durchaus fleißig und im Wochenturnus sind bisher neue Versionen erschienen. Nutzbar ist die GTR 3 Pro nichtsdestotrotz bereits in hohem Maße.
Ein wenig mehr Präzision dürften die Sensoren an den Tag legen. Erfreulich ist, dass die Abweichungen sich bei sportlichen Aufzeichnungen in Grenzen hält. Die Genauigkeit des GPS werde ich weiter beobachten.
Offenlegung / Werbung: Das Produkt wurde mir auf meine Anfrage hin für den Test der/des GTR 3 Pro von Amazfit kostenlos zur Verfügung gestellt. An den Inhalt des Testberichts wurden keine Bedingungen geknüpft. Der Inhalt des Testberichts spiegelt somit vollständig meine eigene, unvoreingenommene Meinung und Erfahrung mit dem Produkt wider.
Warum der Beitrag dennoch als 'Werbung' gekennzeichnet ist, könnt ihr unter Kennzeichnungspflicht nachlesen.