Fitness Tracker Test 2024
Unabhängige Tests von Sportuhren, Smartwatches & Activity Trackern

Fitbit Versa im Test – Smartwatch im Dauerlauf

Versa, Ionic oder doch ein anderes Modell? Im Fitbit Versa Test möchte ich das Produkt nicht nur vorstellen, sondern auch möglichst viele Entscheidungshilfen für den Kauf der Fitbit Versa geben. Oder eben einem anderen Modell – je nachdem, was ihr für euch herauslest. Wer neben der Versa auch mit der Ionic liebäugelt, der wird hier hoffentlich ein wenig Hilfe finden.

Als Fitbit letztes Jahr die Fitbit Ionic ankündigte, geriet die Ordnung der Fitbit-Produkte ordentlich durcheinander. Als einziges Modell mit GPS wurde die betagte Surge in den wohlverdienten Ruhestand geschickt. Die Fitbit Blaze wurde von der Ionic deutlich abgehängt und wie man es drehte und wendete, der Abstand von Ionic zu Blaze, Surge und Charge 2 war immens – gemessen am Preis und den Funktionen. Die Versa versucht genau diese Lücke zu schließen. Wie gut sie das meistert und für wen die Smartwatch geeignet ist, erfahrt ihr im Folgenden.

Verpackung und Lieferumfang

Alta HR, Charge 2 und Blaze – die Verpackungen der aktuellen Fitbit Produkte verfolgen eine einheitliche Linie und so überrascht es auch nicht, dass die Versa in einer dunkelblauen Box mit Klappdeckel und weißer Umverpackung aus dünnem Karton verkauft wird. Das dunkle Farbthema, wie es bei der Surge und der Ionic Verwendung findet, scheint den Top-Modellen vorbehalten zu sein.

Fitbit Versa – Verpackungsinhalt

Fitbit Versa – Verpackungsinhalt

Schnell die kleinen Klebesiegel gebrochen und den dünnen Karton abgezogen, hat man schon Zugriff auf die Fitbit Versa, die in der oberen Hälfte der Verpackung trohnt. Im Souterrain befinden sich Produkt- und Garantieinformationen, die USB-Ladestation und eine Armbandhälfte. Ja, du hast es richtig gelesen – eine Armbandhälfte. Fitbit verkauft seine teureren Modelle mittlerweile mit Armbändern für kleine und große Handgelenke. Und weil es Kosten spart und eigentlich auch nur eine Armbandhälfte ausgetauscht werden muss, liegt der Versa eben eine Armbandhälfte bei.

Fitbit Versa – Lieferumfang

Fitbit Versa – Lieferumfang

Beim USB-Ladekabel hat Fitbit dankbarerweise auf das Einschweißen in Folie verzichtet. Und dankbar bin ich nicht, weil die Verpackung stets so umständlich zu öffnen war, sondern alleinig weil das Einschweißen völlig unnötig war und der Plastikmüll umgehend in der Rundablage verschwunden ist.

Fitbit Versa – USB-Ladekabel

Fitbit Versa – USB-Ladekabel

Dafür bleibt Fitbit einer anderen Linie treu: Mit der Versa gibt es erneut einen neuen Anschluss zur Stromversorgung. Damit hat jedes Armband bisher seine eigene Lösung erhalten. Wahrscheinlich ziemlich unnötig und umständlich für Leute, die mehr als ein Produkt von Fitbit besitzen.

Erster Eindruck der Fitbit Versa

Dank einer Schutzfolie auf dem Display erreicht die Smartwatch den Endkunden sicher. Und so muss man sich durch ein bisschen Plastik schälen, bevor man die Versa in Formvollendung in den Händen hält. Formvollendung ist dabei ein ganz guter Punkt, um über die Optik der Versa zu sprechen und sich dem ganzen über die Ionic zu nähern.

Fitbit Versa

Fitbit Versa

Als die ersten Bilder der Ionic im Netz auftauchten war der Aufschrei groß. Bei manchen vor Begeisterung, bei anderen vor Entsetzen. Festhalten kann man, dass die Ionic mit ihrer Mischung aus kantigem Gehäuse und geschwungenem Display ein ganz besonderes Design verkörpert.

Fitbit Versa

Fitbit Versa

In meinen Augen ist das Design der Ionic gar nicht so gruselig, wie von vielen anfangs gedacht. Dennoch sagt mein Bauchgefühl, dass die Menge derer, die die Uhr hübsch finden kleiner ist, als die Menge derer, denen das Design nicht gefällt. Gerade für Frauen war das Auftreten der Ionic zu dominant.

Fitbit Versa im Profil

Fitbit Versa im Profil

Zurück zur Versa, die mit der Optik der Ionic so gar nichts gemeinsam hat. Die Versa besteht aus einem rechteckigen Uhrenkörper, dessen Ecken und Kanten großzügig angrundet sind. Ein bisschen rückt sie damit in die Nähe der Apple Watch, spricht am Ende aber doch ihre eigene Designsprache.

Apple hin oder her, die Versa macht optisch einen tollen Eindruck. Sie wirkt durch die geringeren Maße und das schlanke Profil alltagstauglicher, vor allem an schmalen Handgelenken. Mit dem Design werden Kundengruppen angesprochen, die sich von der Ionic nicht angesprochen gefühlt haben.

Das Uhrengehäuse ist aus Aluminium und gibt es in den Varianten Aluminium-Silber, Aluminium-Roségold und Aluminium-Anthrazit. In der Aluminium-Optik sieht die Versa nicht nur richtig gut aus, sondern ist auch auffällig leicht.

Fitbit Versa – Rückseite

Fitbit Versa – Rückseite

Hinsichtlich der Fertigung und der Materialwahl hat Fitbit Großartiges geleistet: Display, Sensoren und Knöpfe sind derart bündig in das Aluminium-Gehäuse eingelassen, dass alles wie aus einem Guss wirkt. Spaltmaße sucht man vergebens. Nicht, dass die anderen Produkte des Herstellers schlecht wären, aber bei der Versa hat das US-Unternehmen gezeigt, dass es eben noch ein Stückchen besser geht.

Fitbit Versa – Wechselbares Armband

Fitbit Versa – Wechselbares Armband

Von der Qualität des Armbands hingegen bin ich eher enttäuscht. Ich kann nicht mal genau sagen, woran es liegt, aber kein Armband von Fitbit hat bisher billiger gewirkt. Obwohl es farblich toll zur Uhr passt. Es ist also nicht so, dass Fitbit irgendein Armband genommen hat, aber in meinen Augen kein sonderlich ansprechendes. Funktionell ist es allemal und verglichen mit anderen Generationen von Silikonarmbändern sammeln sich anfangs auch deutlich weniger Staub und Flusen darauf.

Einen kleinen Rückschritt gibt es meines Erachtens auch beim Mechanismus zum Wechseln der Armbänder. Seit Charge 2 und Alta können die Armbänder durch Drücken eines Mechanismus schnell von der Uhr getrennt werden. Fingerfertigkeiten braucht es dafür nicht.

Bei der Versa funktioniert das Wechseln nicht mehr ganz so schnell. Jedenfalls nicht für mich bzw. meine Finger. Das Armband der Versa ist an beiden Enden mit einem Springsteg festgemacht, der durch einen kleinen, nicht mal stecknadelkopfgroßen Anfasser geöffnet werden kann. Ich tue mich da echt schwer mit und bin im momentan dankbar, dass ich das Armband nur für den Test einmal wechseln wollte.

Abgesehen vom Armband hinterlässt die Versa einen fantastischen, ersten Eindruck.

Erste Schritte mit der Fitbit Versa

Die Fitbit Versa wird mit Hilfe der Fitbit App eingerichtet, die es für iOS und Android kostenlos im jeweiligen Store gibt. Was es neben App und Smartphone / Tablet braucht ist eigentlich nur ein Nutzerkonto bei Fitbit, WLAN und Geduld.

Das Nutzerkonto ist schnell eingerichtet und erfordert neben einer E-Mail-Adresse die Angabe von

  • Name
  • Geschlecht
  • Geburtsdatum
  • Größe
  • Gewicht

Der zweite Schritt, nämlich die Versa einzurichten, braucht mit ca. 30 Minuten schon deutlich länger. Der Grund dafür ist das Firmware-Update, das per WLAN zunächst geladen und dann installiert werden muss. Das Experiment des Firmware-Updates per Bluetooth hat Fitbit nach der Ionic schnell beendet.

Damit man nicht untätig rumsitzen muss, kann man während des Updates bereits die Funktionen der Versa in der App schon kennenlernen und grundlegende Einstellungen vornehmen. Nach ziemlich genau 30 Minuten ist dann auch diese letzte Hürde genommen und die Versa steht zur Nutzung bereit.

Grundlagen

Die Bedienung der Versa erfolgt nur per Touchscreen und den drei physischen Knöpfen, die sich auf der linken und rechten Seite des Gehäuses befinden. Ist das Display ausgeschaltet, schaltet jeder Knopf das Display wieder ein. Auch das doppelte Antippen des Display schaltet des Display an.

Der Knopf auf der linken Seite führt beim einfachen Drücken jeweils einen Schritt zurück, z.B. aus einem Menü in das darüberliegende Menü, aus einer App aus das Dashboard oder von einer Seite des Dashboard auf die Uhrenanzeige. Befindet man sich bereits dort, schaltet sich das Display beim Knopfdruck wieder aus.

Durch langes Drücken gelangt man in die Kurzeinstellungen, um das automatische Aktivieren des Displays und die Anzeige von Benachrichtigungen auf der Uhr an- bzw. abschalten. Hier kann die Versa auch mit Bluetooth-Kopfhörern und -Lautsprechern gekoppelt werden.

Die beiden Knöpfe auf der rechten Seite können mit Funktionen belegt werden. In den Werkseinstellungen öffnen sich beim Drücken die Sport-App bzw. die Alarme. Auch der rechte obere Knopf ist doppelt belegt und ruft beim langen Drücken die Benachrichtigungen auf.

Auf Eingaben per Touchscreen oder Knopf reagiert die Versa ohne merkliche Verzögerungen. Das Benutzen der Smartwatch macht richtig Spaß.

Konfiguration der Fitbit Versa

Viel braucht und gibt es nicht einzustellen, wenn man die Versa das erste Mal in Betrieb nimmt. Dennoch kann man am Handgelenk selbst ein paar grundlegende Einstellungen vornehmen. Dazu gehören

  • Display-Helligkeit
  • Backlight Delay
  • Vibration-Stärke
  • Herzfrequenzmessung
  • Anzeige von Benachrichtigungen
  • Developer Bridge

Was sich nicht an der Versa direkt einstellen lässt, findet sich in der App wieder. Dort können folgende Punkte verwaltet werden:

  • Ziffernblätter
  • Apps
  • Medien
  • Mitteilungen
  • Bewegungserinnerung
  • Hauptziel
  • Bevorzugtes Handgelenk
  • WLAN-Einstellungen
  • Schnelltasten für Training
  • Ständige Verbindung

Versa und Ionic unterscheiden sich in diesen Punkten nicht. Seitens der Software sind die Produkte immens eng beieinander.

Funktionsumfang der Fitbit Versa

Als Smartwatch steht und fällt der Funktionsumfang der Versa mit den Apps, die sich auf der Uhr befinden. Damit es halbwegs überschaubar bleibt, habe ich mir nur die Funktionen angeschaut, die die Versa von Haus aus mitbringt. Alles Weitere fällt dann in die Kategorie „Funktionserweiterung durch Apps“.

Activity Tracking

In bester Tradition der Produkte von Fitbit arbeitet die Versa als Activity Tracker und misst die Anzahl der Schritte und berechnet daraus die zurückgelegte Distanz. Sie erkennt auch die Anzahl gestiegener Etagen und kann zusammen mit den Schritten und der Herzfrequenz den Kalorienverbrauch berechnen.

Hier gehört Fitbit seit jeher zu den Wegbereitern und bietet durchweg gute Ergebnisse an. Dass auch die Versa nicht immer jeden Schritt erfässt bzw. einmal mehr Schritte erkennt, als tatsächlich getätigt wurden, ist nicht auszuschließen – nicht von Fitbit und auch von keinem anderen Hersteller.

Wichtig ist, dass das wenn ein Produkt „falsch“ zählt, dass es dann immer gleich tut, denn lassen sich über größere Zeiträume hinweg Tendenzen erkennen, die deutlich wichtiger sind, als der einzelne Tageswert.

Fitbit Versa – Tagesstatistik auf der Uhr

Fitbit Versa – Tagesstatistik auf der Uhr

Die Basisdaten des Activity Trackings lassen sich direkt auf der Uhr abrufen, können jedoch detaillierte in der App eingesehen werden. Die Anzahl der Schritte lässt sich in sowohl auf Viertelstunde-Segmente herunterbrechen, als auch auf Tages-, Wochen-, Monat-, Quartals- und Jahressichten zusammenfassen.

24/7 Herzfrequenzmessung

Ob schnaufend auf der Joggingrunde oder ruhend auf dem Sofa, die Versa misst unablässig die Herzfrequenz und überträgt sie an die App. Über den Tagesverlauf bestimmt die Versa dann auch die Ruheherzfrequenz, die bei Fitbit in der Regel höher ausfällt, als bei anderen Herstellern. Das mag daran liegen, dass Fitbit dafür nicht die Herzfrequenz während der Nacht heranzieht, sondern angibt, dass die Ruheherzfrequenz im wachen Zustand ermittelt wird.

Wie auch immer, ein erhöhter Ruhepuls lässt Rückschlüsse auf Erschöpfungszustände und sich ankündigende (Erkältungs-)Krankheiten zu. Was hingegen aus dem Herzfrequenzverlauf an einem Tag ohne Sport für Schlüsse gezogen werden, muss jeder selbst für sich entscheiden.

Bei sportlichen Aktivitäten bekommt die Messung der Herzfrequenz natürlich ein ganz anderes Gewicht. Mehr dazu gibt es später im Abschnitt zum Sport mit der Versa.

Schlafphasen-Überwachung

In der Nacht überwacht die Versa die Schlafdauer und die Schlafqualität. Das funktioniert bei Produkten von Fitbit bereits seit langer Zeit sehr zuverlässig und nur in Ausnahmesituationen muss (und kann) in der App ein wenig nachkorrieren. Das wird z.B. dann notwendig, wenn man nach einem anstrengenden Tag abends auf dem Sofa bereits eine Stunde eingeschlafen ist, dann aber noch einmal aufwacht und erst eine weitere Stunde später ins Bett geht.

Dann kann es passieren, dass Fitbit die Nacht beginnend mit dem Sofa und einer langen Wachphase interpretiert. Bei mir passiert das aktuell ziemlich häufig, weil ich nach einem anstrengenden Tag bereits auf dem Sofa eine kleine Auszeit nehme, vor dem Schlafengehen aber noch einmal wach bin.

Dank der Unterstützung durch die HF-Messung können Wachphasen, Phasen leichten und tiefen Schlafs und REM-Phasen unterschieden werden. Natürlich erlaubt die App dabei den Rückblick auf vergangene Nächte und liefert Informationen darüber, wie das Schlafverhalten im Vergleich zur selben Altersgruppe zu sehen ist.

Mit Erschrecken kann stellt man dann leicht fest, dass die letzten Nächte sehr kurz waren. Und genau darum geht es, nämlich sich bewusster zu machen, wie aktiv bzw. erholsam Tag und Nacht verbringt. Das gelingt Fitbit mitunter am besten und es bleibt abzuwarten, inwiefern das angekündigte Feature Sleep Score noch einmal einen Mehrwert liefert kann.

Die Überwachung der Sauerstoffsättigung (SpO2) ist zum jetzigen Zeitpunkt weiterhin deaktiviert, auch wenn in der Versa alle notwendigen Sensoren verbaut sind. Das gleiche gilt für die Ionic. Wer sich umhört, bekommt dafür zwei Gründe genannt:

  • Genehmigungsprozess FDA Pre-Cert

    Die SpO2-Sensoren sollen nicht alleinig der Messung des Blutsauerstoffgehalts dienen, sondern Rückschlüsse auf bestimmte Krankheiten zulassen. Damit rücken Ionic und Versa in den Bereich von Medizinprodukten, die eine Genehmigung durch die FDA bedürfen. In einem Teil dieses Prozesses befindet sich Fitbit.

  • Klärung des Nutzererlebnisses

    Auch an der Art und Weise, wie die Informationen sinnvoll dem Nutzer präsentiert werden, wird noch gearbeitet. Das hat weniger damit zu tun, ob ein Chart in grün oder blau angezeigt wird, sondern welche Wirkung es hinterlässt – gerade dann, wenn man aus den Informationen Erkrankungen ableiten kann.

Einen konkreten Zeitplan gibt es leider nicht und an der Ionic kann man sehen, dass sich so ein Prozess offenbar lange hinziehen kann. Im Rahmen des FDA Pre-Cert steht jedoch das Unternehmen und weniger das Einzelprodukt im Fokus, so dass davon auszugehen ist, dass alle technisch vorbereiteten Produkte mit einem Mal die Funktion freigeschaltet bekommen.

Female Health Tracking

Angekündigt und lange Zeit nicht verfügbar war das Female Health Tracking. Was sich hinter dem sperrigen Namen verbirgt ist ein Menstruationskalender, der sich auf dem Smartphone deutlich stärker vertreten sieht, als auf der Uhr selbst.

Fitbit Versa – Female Health Tracking

Fitbit Versa – Female Health Tracking

Ich versuche es mal auseinanderzudividieren und alle männlichen Interessenten zu beruhigen, die Sorge haben, die Versa stilisiere sie in irgendeiner Art und Weise.

Zunächst die Beruhigung: Das Female Health Tracking lässt sich in der App als eine weitere Kachel auf dem Dashboard hinzufügen und ist dort normalerweise nicht zu sehen. Jedenfalls war das bei mir nicht der Fall.

Erst wenn die Kachel hinzugefügt wurde, stehen die Funktionen überhaupt zur Verfügung. Und auch erst dann erscheint ein Hinweis auf der Uhr selbst. Und auch nur in der Tageszusammenfassung, die am Ende einen Hinweis auf den Zyklus gibt.

In der App hingegen lässt sich deutlich mehr erfassen. Das fängt bei den Angaben zum üblichen Zykluslänge an und erlaubt eine Vorhersage hinsichtlich der Periode und der fruchtbaren Tage. Wer möchte kann in dem Zykluskalender Tageseinträge um Informationen zur Blutungsstärke, Zervixviskosität, Begleiterscheinungen und Sex machen.

Was optisch ganz nett aufbereitet ist, bietet in den Augen meiner besseren Hälfte aber nicht mehr, als Apps mit dem gleichen Thema bereits vor Jahren zu bieten hatten. Vor dem Hintergrund möglichst viele gesundheitliche Aspekte in einer App zu adressieren, ist die Entscheidung von Fitbit sicherlich keine schlechte.

Kontaktloses Bezahlen per NFC

Die Ionic war das erste Gerät von Fitbit, das ausgestattet mit einem NFC-Chip das kontaktlose Bezahlen mit der Uhr ermöglichte. Was in den USA und in Großbritannien schnell Verbreitung gefunden hat und durch zahlreiche Banken unterstützt wurde, hat in Deutschland bis Mitte diesen Jahres warten müssen.

Mittlerweile ist das Bezahlen per Fibit Pay auch hierzulande möglich. Einen NFC-Chip (und damit Fitbit Pay) steht auch der Versa zur Verfügung. Allerdings nur in der Special Edition, die mir für den Test nicht zur Verfügung stand.

Das Prozedere ist jedoch genau das gleiche wie bei der Ionic: In der App werden Kreditkartendaten hinterlegt, die für die Abrechnung notwendig sind. Mit der Verwendung von Fitbit Pay muss die Smartwatch auch mit einem 4-stelligen Code gegen Missbrauch geschützt werden. Einmal am Tag bzw. nach jedem Ablegen der Uhr muss der Code neu eingegeben werden. Vorher ist ein Nutzen der Bezahlfunktion nicht möglich.

Um die Bezahlfunktion der Versa SE zu starten, muss der rechte Knopf lange gedrückt werden. Anschließend wird die die Uhr einfach gegen das Terminal gehalten. Schon ist die Bezahlung erfolgt.

Dank wirecard braucht es dazu nicht einmal eine besondere Kreditkarte. Ihr meldet euch einfach mit eurem Girokonto bei wirecard an und richtet dort eine virtuelle Kreditkarte ein.

Fitbit Versa als Music-Player

Genau wie die Ionic besitzt die Versa rund 2,5 GB Speicherplatz für Audiodaten. Musik, Hörbücher, Podcasts – völlig egal, die Versa nimmt alles entgegen und kann die Inhalte über Kopfhörer oder Lautsprecher wieder abspielen. Voraussetzung ist, dass diese per Bluetooth mit der Versa verbunden sind.

Lokale Audiodaten

Ein bisschen umständlich ist das Aufspielen der Audiodaten, denn dazu braucht es die Windows oder Mac App von Fitbit. Bevor die Daten übertragen werden können, muss auf dem Gerät der „Musik übertragen“-Modus aktiviert werden. Zudem muss sich die Versa im gleichen Netzwerk befinden, wie der PC/Mac, von dem die Daten übertragen werden sollen.

Fitbit Windows App – Übetragen von Musik

Fitbit Windows App – Übetragen von Musik

Sind die Voraussetzungen geschaffen, wählt man in der App Ordner aus, die die Audiodaten enthalten. Diese werden nun von der App überwacht. Einzelne Inhalte lassen sich dann per Klick auf die Uhr übertragen.

Streaming-Dienste

Neben den lokalen Audiodaten können auch Streamingdienste genutzt werden. In Deutschland steht momentan nur Deezer zur Verfügung. Ob und wann z.B. Spotify den Weg auf Versa und Ionic finden werden, steht in den Sternen.

Abgesehen von der Herkunft der Audiodaten gestaltet sich die Kopplung und Wiedergabe von Inhalten völlig problemlos. Sogar der Amazon Echo kann von der Versa mit Musik befeuert werden. Zu Verbindungsabbrüchen ist es im Test nur gekommen, wenn man Zuspieler und Wiedergabegerät zu weit voneinander entfernte. Bei der Nutzung mit Kopfhörern hat die Wiedergabe bei mir stets funktioniert.

Fitbit Gallery – Erweiterungen zum Nulltarif

Ob eine Uhr eine Smartwatch ist, lässt sich für mich immer ganz einfach an der Frage entscheiden, ob sich Apps auf dem Gerät installieren lassen, die nicht zwingend vom Hersteller angeboten werden.

Bei der Versa lässt sich das ganz klar beantworten: Fitbit bietet mit der Fitbit Gallery eine Plattform, auf der hauseigene und Apps von Dritten angeboten werden. Einen Store würde ich das ganze nicht schimpfen, denn bislang sind alle Apps kostenfrei erhältlich. Also vielleicht ein Store ohne Kassen. Nicht ausgeschlossen ist, dass manche Apps im Nachhinein eine Bezahlung verlangen.

Ziffernblätter – Von Hui bis Pfui, aber mit großer Auswahl

Auch wenn die Ziffernblätter in der Fitbit App nicht unter den Apps aufgeführt sind, sind sie dennoch Teil der Fitbit Gallery und eine spezielle Art von Apps, die dort angeboten werden. Und während es eine Herausforderung ist nutzbringende Anwendungen auf ein so kleines Gerät wie eine Uhr zu bringen, muss man sich bei Ziffernblättern meist nur Gedanken um die Darstellung von Uhrzeit, Datum und vielleicht ein paar Statistiken machen.

Das scheint mir auch der Grund dafür zu sein, warum sich in der Gallery unzählige Ziffernblätter finden. Die Qualität streut in alle Richtungen. Neben vielen „anspruchslosen“ Varianten finden sich aber auch echt tolle Ziffernblätter. Aufgrund der großen Anzahl sollte für jeden etwas dabei sein.

Apps – Mehr Funktionen am Handgelenk

Was sich auch mehr als ein Jahr nach dem Start der Ionic und der Fitbit Gallery an Apps zeigt, ist in meinen Augen enttäuschend. Ich spare mir das Zählen, aber das Angebot ist überschaubar. Wenn man dann noch die Spreu vom Weizen trennt, dann bleibt tatsächlich nur wenig Nützliches übrig.

Dabei kann jeder mit ein bisschen Programmiererfahrung am Erfolg der Plattform mitwirken, denn für die Entwicklung von Apps braucht es nur das kostenlose Fitbit-Nutzerkonto. Die Entwicklungsumgebung ist eine Online-Anwendung, kann mittlerweile aber auch lokal betrieben werden. Ich habe das mal im Selbstversuch ausprobiert. Meine Erfahrungen bei der App-Entwicklung verlinke ich zu einem späteren Zeitpunkt.

Sport mit der Fitbit Versa

Die Fitbit Versa bietet natürlich nicht nur das Vermessen des Alltags anhand von Schritten und Co. sondern unterstützt auch weitere sportliche Unternehmungen auf unterschiedliche Art und Weise.

App zur Aufzeichnung von Aktivitäten

Mit der „Übung“-App stellt Fitbit eine dedizierte App auf der Versa zur Verfügung, die sportliche Aktivitäten aufzeichnen kann. Zwar versucht die Versa manche Aktivitäten alleine zu erkennen, doch funktioniert das funktioniert häufig eher schlecht als recht.

Wer sichergehen möchte, dass die sportliche Aktivitäten von Anfang bis Ende aufgezeichnet und dabei ein paar Statistiken auf dem Armband angezeigt werden, greift lieber auf die App zurück.

Fitbit kennt folgende Sportarten, von denen maximal sieben für die Auswahl auf der Uhr ausgewählt werden können:

Sowohl in der Smartphone-App, als auch auch am Armband direkt lassen sich Einstellungen für jede der Sportarten vornehmen. Manchmal leider nur exklusiv: Die Intervalle und Pausen für ein Intervall-Training lassen sich z.B. nur in der App definieren, die Anzeige von Statistiken während des Sports nur auf der Versa.

Was im Ansatz nicht verkehrt ist, irritiert hier und da in der Verteilung. Ein Schritt in die richtige Richtung wäre es, wenn man in der Smartphone-App sämtliche Einstellungen vornehmen kann.

Sei es drum. Nach dem Starten der Aufzeichnung gestaltet sich die Anzeige von Statistiken dreigeteilt. Im oberen und unteren Drittel kann jeweils ein Wert angezeigt werden, der im Vorfeld für die Sportart am Handgelenk ausgewählt werden kann.

Im mittleren Drittel können eine Reihe von Werten ausgewählt werden, die zwar einzeln angezeigt, bei Antippen des Displays aber durchgeschaltet werden.

Selbst für ambitionierte Hobbysportler reicht das aus. Mit der Komfort und der Vielfältigkeit an Daten einer Garmin-, Suunto- oder Polar-Sportuhr hat das aber wenig zu tun.

Am Ende jeder Aufzeichnung erhält man eine kurze Zusammenfassung der aufgezeichneten Werte. Tiefergehende Einblicke bleiben der App vorbehalten und sind auf dem kleinen Display auch sinnfrei.

App zur Anleitung von Fitnessübungen

Wer ein bisschen mehr Anleitung beim Sport benötigt, der findet in der Coach-App den richtigen Trainingspartner. Dort kann aus drei Workouts mit unterschiedlichen Übungen und mit unterschiedlicher Dauer gewählt werden.

Jede Übung wird eingangs bildlich dargestellt, wobei mich die Darstellung stark ein Daumenkino erinnert. Um einen Eindruck davon zu gewinnen, welche Übung gemeint ist bzw. wie sie ausgeführt werden muss, reicht die Darstellung allemal.

Nach der genannten Zeit bzw. Wiederholungen jeder Einzelübung wird das Ende durch eine sanfte Vibration signalisiert. Nach fünf Sekunden Pause geht es mit der nächsten Übung weiter.

GPS auch ohne GPS

Neben dem Design macht der fehlende GPS-Chip den wesentlichen Unterschied zur Ionic aus. Ganz ohne GPS muss die Versa aber nicht auskommen, denn Fitbit spendiert ihr „Connected GPS“. Das meint, dass sich die Smartwatch der GPS-Koordinaten des Smartphones bedient, um Werte wie Distanz und Tempo anzuzeigen und den Streckenverlauf aufzuzeichnen. Zwingende Voraussetzung ist dann aber eben, dass das Smartphone beim Sport ständig dabei ist. Die Verbindung zum Smartphone wird bereits vor dem Start der Aufzeichnung angezeigt.

Stehen keine GPS-Informationen zur Verfügung versucht die Versa die Distanz und das Tempo anhand der Schritte zu bestimmen, die ja weiterhin über den Bewegungssensor der Uhr ermittelt werden. Das funktioniert ziemlich gut und die Werte weichen von denen der GPS-Messung gar nicht so doll ab.

Das gilt aktuell aber für mich, meine Statur und meinen Laufstil und mag sich bei jemand anderem ganz anders gestalten. Bei wem es nicht stimmig ist, der kann die Schrittweite in der App anpassen. In Folge ändern sie auch die Berechnungen von Tempo und Distanz.

Der Streckenverlauf ist bei fehlendem GPS natürlich nicht darstellbar.

Trainieren mit der Herzfrequenz

Interessanter ist die Herzfrequenzmessung mittels des optischen Sensors an der Unterseite der Versa. Die kleine grüne LED verrichtet 24/7 ihren Dienst und macht das meist sehr anständig. Die gemessenen Werte stimmen mit denen anderer optischer HF-Sensoren nach einer kleinen Aufwärmphase nahezu immer überein. Auch zu den präzisen Brustgurten, die mit Elektroden messen gibt es wenig Abweichungen. Dort ist es eher eine zeitliche Verschiebung die zu beobachten ist. Dass die optischen Sensoren immer ein bisschen hinterherhinken ist offenbar systembedingt, denn auch die Konkurrenz hat damit zu kämpfen.

Auffällig ist die Versa bisher nur einmal geworden: Beim Hockey trage ich in der Regel keine Armbänder, so dass sie in der Sporttasche auf das Ende des Sports warten. Dass nach dem Sport der Puls noch eine Weile hoch ist, ist normal – die Versa nimmt davon lange keine Notiz und zeigt stoisch Werte um 80 Schläge pro Minute an. Der kleine vivosmart 4 von Garmin, der in diesem Zeitraum ebenfalls von mir getestet wurde zeigt den deutlich realistischeren Wert sofort an. Erst Minuten später entscheidet sich die Versa wieder mitzumachen.

Das hat sich bisher nicht häufig gezeigt und auch nur, wenn das Armband vorher nicht getragen wurde. Ich werde das aber noch eine Weile beobachten.

Ergebnis des Fitbit Versa Tests

Wertung: 67%
Unsere Wertung: 67%

Die Fitbit Versa am Ende dieses Tests einzuordnen, möchte ich anhand von zwei Aspekte versuchen, nämlich der Optik und dem Funktionsumfang. Fangen wir mit der Optik an.

In meinen Augen ist die Versa verglichen mit der Versa das optisch deutlich massenkompatiblere Produkt. Das liegt an dem Design, dass sich deutlich mehr zurücknimmt und nicht zwingend auffallen möchte. Genau das lässt sie aber die Nähe des Wettbewerbs rücken – das Alleinstellungsmerkmal der Ionic büßt ein wenig ein.

Fitbit Versa – Vergleich mit Ionic

Fitbit Versa – Vergleich mit Ionic

Was andere sagen und tragen ist mir meist ziemlich egal und so kann ich für mich sagen: „Die Versa gefällt mir gut und legt in den meisten Situationen einen passenden Auftritt hin“.

Deutlich objektiver fällt die Bewertung des Funktionsumfangs aus. Die Versa ist mehr oder minder eine Ionic ohne GPS (und in der Standard-Version ohne NFC), die dafür aber zu einem Preis von nur 199 EUR angeboten werden kann. Die Ionic ist mit 299 EUR ein ganzes Stück teurer. Ansonsten gleichen sich Ionic und Versa im Funktionsumfang.

Das fehlende GPS wird einen Teil der Sportler enttäuschen, einen anderen Teil wird es schlichtweg egal sein, weil sie es nicht brauchen bzw. ihr Smartphone mitführen.

Für 199 EUR bietet Fitbit ein Produkt, das nur eine handverlesene Konkurrenz hat. Auch bei der Versa ist nicht alles Gold was glänzt, aber Fitbit poliert weiterhin kräftig an Produkt und Produktumfeld. Die Plattform zur App-Entwicklung wird stetig verbessert und nutzbringendere Apps sind nur eine Frage der Zeit.

Smartwatches mit dem gebotenen Leistungsumfang und einer Akkulaufzeit von fünf Tagen gibt es eben nicht viele. Die wenigen Schwächen sind momentan auch nicht beim Produkt, sondern beim darum gebauten Ökosystem zu suchen. Und das ist weiterhin am Werden.

Mit dem Kauf der Versa macht man definitiv nichts falsch. Wer bereits selbst bei Fitbit unterwegs war bzw. sich dort viele Freunde oder Familie dort finden, dem wird die Wahl noch einfacher gemacht.

Fitbit Versa - Fakten

1,34 Zoll
LCD (farbig)
300 × 300 Pixel
317 PPI
4Tage (typisch)
39,0 × 39,0 × 11,0 mm
38 g (mit Armband)
Funktionen
Display / Bedienung
Akkulaufzeit
Gesamt

Bewertung

Funktionsumfang

Aktivität Gesundheit Sport Smarte Funktionen Konnektivität Standort Musik 100 25 56 58 33 25 40
  • Funktionen

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  • Sportprogramme / -funktionen

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  • Sensoren

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  • Ortungsdienste

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  • Konnektivität

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  • Sonstiges

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Offenlegung / Werbung: Das Produkt wurde mir auf meine Anfrage hin für den Test der/des Fitbit Versa von Fitbit kostenlos zur Verfügung gestellt. An den Inhalt des Testberichts wurden keine Bedingungen geknüpft. Der Inhalt des Testberichts spiegelt somit vollständig meine eigene, unvoreingenommene Meinung und Erfahrung mit dem Produkt wider.

Warum der Beitrag dennoch als 'Werbung' gekennzeichnet ist, könnt ihr unter Kennzeichnungspflicht nachlesen.

Profilfoto von Florian
Florian

Ich bin die kreative und schaffende Kraft hinter dieser Seite. Meine Leidenschaft gilt dem Sport und der Technik und was liegt da näher als das eine mit dem anderen zu verbinden und hier über Wearables und Gadgets zu schreiben, die beim Sport hilfreich sind. Und weil ich selbst nur Consumer bin, immer aus den Augen eines wirklichen Nutzers.

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