Garmin vivoactive 3 Test
Im Garmin vivoactive 3 Test möchte ich von meinen Erfahrungen mit dem Produkt berichten, das zur IFA 2017 in Berlin vorgestellt wurde und doch kein wirkliches Geheimnis war.
Mit dem kreisrunden Display, einer Menge Verbesserungen im Kleinen und neuen Funktionen im Großen versucht Garmin potentielle Käufer auf das Produkt aufmerksam zu machen. Ob und wie das funktioniert und wie sich die vivoactive 3 im Vergleich zu seinem Vorgänger und der Konkurrenz schlägt, erfahrt ihr hier.
Unboxing und Lieferumfang
Dass Garmin die vivoactive 3 deutlich näher an der Garmin fenix positioniert, macht sich als erstes an der Verpackung der vivoactive 3 bemerkbar. Der Nachfolger der vivoactive HR wird nämlich in einer würfelförmigen Verpackung vertrieben, bei der nicht nur die Form, sondern auch die Farbe stark an das Premium-Modell von Garmin erinnert.
Der stabile Karton lässt sich einfach nach oben abziehen und gibt sofort den Blick auf das Objekt der Begierde frei. Die vivoactive 3 ist schön und schlicht in der Verpackung präsentiert. Ist ist halt eine andere Preisklasse als bei Garmin vivosmart 3 oder Fitbit Charge 2.
Der Lieferumfang ist dann gewohnt übersichtlich und langsam bin ich echt am Überlegen, ob ich bei künftigen Testberichten das Kapitel nur anreiße, wenn mehr Zugaben als Wearable, Lade-/Datenkabel und ein Faltblatt beiliegen. Bei der vivoactive 3 würde das Kapitel nicht auftauchen.
Der Vollständigkeit halber aber noch einmal der Lieferumfang:
- Garmin vivoactive 3
- Lade-/Datenkabel mit USB-Anschluss
- Anleitung
Also soweit nichts Spannendes, aber von der Produktpräsentation her ein vielversprechender Auftakt.
Erster Eindruck
Ich achte ja mittlerweile sehr genau darauf, was mir bei der ersten Begegnung mit einem Produkt durch den Kopf geht. Bei der vivoactive 3 ist es (abgesehen vom Design) definitiv das geringe Gewicht, das mir als erstes aufgefallen ist. Die vivoactive 3 fühlt sich nicht nur leicht an, sie ist es auch. Sowohl in der Hand, als auch am Handgelenk fällt das Gewicht von 43 Gramm kaum auf.
Einher mit dem geringen Gewicht geht aber auch die Materialwahl und das ist tatsächlich das zweite, was mir aufgefallen ist: Neben der festen Lünette aus Metall besteht die vivoactive 3 im Wesentlichen aus schwarzen Kunststoff. Vielleicht gerade durch den Mix aus Metall und Kunststoff wirkt der Kunststoff präsenter, als z.B. bei der vivoactive HR. Mir geht es jedenfalls so.
Dennoch ist die Wahl des Materials eine gute, denn es spart Gewicht und ist darüber hinaus noch leicht zu reinigen. Immerhin ist die vivoactive 3 ja ein Produkt, das den Sport verkörpert und bei eben diesem auch seinen Einsatz finden soll.
Die nächste Auffälligkeit betrifft die lockere Fixierung des Armbands am Gehäuse der vivoactive 3. Und bevor jetzt jemand aus Sorge die Hände vor dem Kopf zusammenschlägt: Das Armband sitzt bombenfest, aber eben sehr flexibel. Während beim vivoactive HR die Fixierung des Armbands am Gehäuse starr war, ist beim vivoactive 3 das Armband nur über den kleinen Uhrensteg gesichert. Lange Rede, kurzer Sinn: Das Armband ist sehr flexibel an der vivoactive 3 befestigt und das ist hinsichtlich des Tragekomforts ein Vorteil.
Abgesehen vom Kunststoff sieht die vivoactive 3 nach einer schicken, analogen Armbanduhr aus. Vielleicht bin ich ein bisschen spießig und langweilig, aber die kreisrunde Optik hat es mir einfach angetan. Vielleicht wird nach mir auch eine Generation folgen, die aufgrund der Gewöhnung an Smartphones jedweder Größe eckige Displays bei Uhren bevorzugen. Für mich haben Uhren mit dem klassisches Uhrendesign immer noch den größten Stil.
Und auch beim Verschluss des Armbands geht Garmin keine Experimente ein, sondern vertraut Form und Funktion einer klassischen Dornschließe.
Der erste Eindruck der Garmin vivoactive 3 ist zunächst natürlich ein optischer und der ist durchweg sehr gut. Nicht mal über unregelmäßige Spaltmaßen oder kleinen Versätzen, in denen sich Schmutz sammeln kann, lässt sich schreiben.
Lade- und Datenkabel ohne Klemme
Häufig äußere ich in den Tests meine Bedenken hinsichtlich des Lade- und Datenkabels. Dabei ist es eigentlich egal, welchen Hersteller man sich anschaut. Grund sind die oftmals sperrigen Ladeklemmen, die fummelig an Fitness Tracker oder Sportuhr befestigt werden müssen.
Die vivoactive 3 verzichtet auf eine Klemme und versorgt die Sportuhr per kleinem 4-poligen Stecker mit Strom oder Daten. Dabei handelt es sich offenbar um den „neuen“ Standard-Anschluss, den Garmin bereits bei Fenix 5, Approach S60, Forerunner 935, vivosport und der quatix verwendet. Entscheidend ist, dass der Stecker in beliebiger Richtung eingesteckt werden kann und satt am Steckplatz verbleibt.
Das ist auf jeden Fall ein großer Schritt in die richtige Richtung. Bei einer solchen Lösung verhallt auch der Ruf nach der Magnethalterung, der in meinen Augen momentan immer noch das Optimum darstellt.
Nahezu perfektes, transflektives MIP-Display
Die vivoactive 3 verfügt über eine transflektives Farbdisplay, d.h. das Display nutzt zur Darstellung das Umgebungslicht. Und das funktioniert bei der vivoactive 3 über alle Maße erhaben – jedenfalls in meine Augen und im Vergleich zur Konkurrenz. Zugegeben, ein LCD- oder OLED-Display löst vielleicht höher auf und fördert mehr Farben zutage, aber wer mit einer Sportuhr weitestgehend draußen unterwegs ist, dem sind solche Merkmale egal, wenn er aufgrund des Umgebungslichtes (im schlimmsten Fall des direkten Sonnenlichts) das Display nicht mehr ablesen kann.
Das Chroma-Display von Garmin ist da anders und profitiert von dem Licht, dass in der Umgebung zur Verfügung steht. Und je mehr es davon gibt, desto bessere Ergebnisse liefert das Display. Will heißen: Strahlt die Sonne direkt auf das Display, strahlen auch meine Augen, denn das Display ist bestens ablesbar.
Verglichen mit dem Vorgänger vivoactive HR sieht das Display der vivoactive 3 noch ein Stück besser aus, was auch daran liegen mag, dass es mehr Ziffernblätter und Apps gibt, die den Farbumfang und die Auflösung des Displays besser ausnutzen.
Bedienkonzept: Touchscreen, Button und Riffelrand
Das Display ist touchfähig und reagiert schnell auf die Tipp- und Wischgesten. Es reicht zwar von der Geschwindigkeit nicht an das Samsung Gear Fit 2, ist aber schneller als der Vorgänger. Dem Touchdisplay stehen ein Knopf und der Riffelrand zur Verfügung.
Der Riffelrand ist eine ebenfalls berührungsempfindliche Fläche an der linken Seite der Uhr, mit der beim Überstreichen mit dem Finger nach oben bzw. unten gescrollt werden kann. Scrollen meint hier das gleiche wie das Wischen auf dem Display nach oben, respektive unten.
War ich auf der IFA noch nicht überzeugt von dem Konzept findet es mittlerweile immer mehr Anwendung. Der Grund ist einfach: Wenn ich den Riffelrand nutzen kann, dann muss ich nicht auf dem Display rumwerkeln und mit meinen Fingern die Infos verdecken, die ich ggf. anschauen möchte. Zudem verschmiert das Display so nicht so schnell.
Eine leichte Vibration bietet haptisches Feedback über den Ansichtswechsel per Riffelrand.
Durch Drücken des kleinen Knopfes an der rechten Seite der vivoactive 3 springt man entweder
- zum Ziffernblatt, falls man in einer Detailansicht war
- zum Sportmenü, wenn man vorher auf dem Ziffernblatt war
- zum Systemmenü, wenn man den Knopf lange drückt
- startet, stoppt und pausiert die Aufzeichung einer Aktivität
Und alle Angaben zu Links oder Rechts sind nur zur Hälfte richtig, denn die vivoactive 3 lässt sich an beiden Handgelenken in beliebiger Ausrichtung tragen. Über die App können die Einstellungen entsprechend angepasst werden.
Ausgangspunkt stellt das Ziffernblatt dar, das in den Standardeinstellungen eine analoge Zeigeruhr, ergänzt um die Fortschrittsanzeige von Schritte, Aktivitätsminuten und Etagen.
Wie so ziemlich jedes Ziffernblatt lässt auch dieses sich an die eigenen Vorlieben anpassen, z.B. kann statt des Garmin-Schriftzugs ein weiteres Feld eingeblendet und das Farbschema angepasst werden.
Durch Wischgesten nach oben bzw. unten oder der Nutzung des Riffelrands gelangt man zu den anderen Statistiken:
Welche Ansichten in welcher Reihenfolge sichtbar sind, lässt sich über die vivoactive 3, sowie über die App von Garmin steuern. Nur wer weitere (sogenannte) Widgets hinzufügen möchte, der muss zur App greifen. Und wer hier die Anzeige der Schritte und E-Mails vermisst – ja die habe ich einfach deaktiviert.
Fast jede diese Ansichten lässt einen detaillieren Blick zu, wenn man kurz auf das Display tippt. So erhält man z.B. für die Ansicht „Herzfrequenz“ neben der 4-Stunden-Ansicht einen Überblick über die letzten sieben Tage.
Will man auf die Ansicht davor zurückspringen, wischt man die aktuelle Ansicht einfach nach rechts weg. Dieses Konzept ist schnell erlernt und zieht sich konsequent durch die gesamte Bedienung der vivoactive 3.
Etwas ausgeprägter ist die gleiche Funktion beim Betrachten aufgezeichneter Aktivitäten direkt am Handgelenk: Über die Ansicht der letzten Aktivität gelangt man zum Kalender und kann eine einzelne Aufzeichnung gezielt auswählen. Alsdann erfolgt die Anzeige der Zusammenfassung, man kann jedoch noch weiter hinabsteigen und sich Rundenzeiten und die Verteilung der HF-Zonen anschauen.
Dafür, dass das alles direkt auf dem Gerät funktioniert, gebührt Garmin ein großes Lob. Fitbit kann das selbst mit der neuen Ionic nicht und bei Polar besteht je nach Modell zwar die Möglichkeit, aber bei Weitem nicht mit dem Komfort der vivoactive 3.
Tragekomfort der vivoactive 3
Durch das geringe Gewicht, das flexible und schmale Armband trägt dich die vivoactive 3 angenehm und völlig unauffällig. Würde das Armband nicht hin und wieder vibrieren, ich würde es glatt nicht merken.
Vorteilhaft ist auch die geringe Profiltiefe und die kreisrunde Form. So rutsch die Sportuhr auch in Jacke- oder Hemdsärmel, ohne an einer Ecke hängen zu bleiben. Das klingt vielleicht banal, wenn ich allerdings erst anfangen muss eine Uhr im Ärmel zu verstauen bzw. hervorzuziehen, ist konzeptionell etwas schiefgelaufen.
Vergleich mit der vivoactive HR
Der deutlichste Unterschied zur vivoactive HR betrifft zunächst einmal das Äußere. Wie sehr sich der Formwandel vollzogen hat, zeigt folgendes Bild.
Gerade aufgrund der unterschiedlichen Form ist ein Vergleich anzustrengen schwierig. Hinsichtlich der Profiltiefe hat die vivoactive 3 einen knappen Millimeter verloren, was sie dem bündig abschließenden HR-Sensor zu verdanken hat. Bei der vivoactive HR schaut dieser noch deutlich aus dem Uhrengehäuse heraus.
Leichter fällt es natürlich, sich einmal die Erweiterungen und Verbesserungen vor Augen zu führen.
Verbesserte Herzfrequenzmessung
Eine evolutionäre Verbesserung hat die HF-Messung der vivoactive 3 erfahren. Schon mit der vivosmart 3 und den Fenix 5-Modellen hat Garmin die „Elevate“ genannte Technologie dahingehend verbessert, dass nunmehr die Herzfrequenz im Sekundentakt bestimmt wird, und das ganze 24/7. Bei der vorherigen Version von Elevate war nie so ganz klar, in welchem Abstand die Messung erfolgte.
Ermittlung deines Stress-Niveaus
Teil der verbesserten Elevate-Technologie ist auch die Erfassung der Herzfrequenzvariabilität und der Möglichkeit daraus auf die Belastung des Körpers durch Stress zu schließen. Auch diese Feature übernimmt die vivoactive 3 von der vivosmart 3. Toi, toi, toi – momentan bin ich gesund, aber während des Tests der vivosmart 3 haben die Messwerte und Kurven sehr deutlich angezeigt, dass der Körper unter Last steht.
Der ermittelte Wert folgt einer Skala von 0 bis 100 und wird in vier Stress-Stufen eingeteilt:
- Erholung
- Niedrig
- Mittel
- Hoch
Garmin Pay – Bezahlen mit der vivoactive 3
Mit Garmin Pay soll es möglich sein, an NFC-kompatiblen Kassen und Automaten einfach mit dem Armband zu zahlen. Gesehen habe ich es bereits auf der IFA und dem dort aufgebauten Demo-Stand. Im Gebrauch ist das Feature in Deutschland leider noch nicht angekommen. Fairerweise muss man sagen, dass Garmin hierzulande mit „Garmin Pay Ready“ wirbt – nichtdestotrotz, irgendwie kauft man ja in der Hoffnung, dass die Funktion zeitnah in Erscheinung tritt.
In Großbritannien und den USA ist die Art des Bezahlens schon deutlich verbreiteter. Dass Garmin die Funktion in Deutschland noch nicht nutzbar freigeschaltet hat, liegt meines Wissens an folgenden Gründen:
- Fehlende Kooperationspartner
- Fehlende Hardware
- Fehlende Akzeptanz
Beim ersten Punkt (fehlende Kooperationspartner) sind die Banken bzw. Kreditkartenanbieter gemeint, über die am Ende die Abrechnung per Garmin Pay läuft. Letzenendes sind in der App bzw. dem Gerät nur die Kreditkartendaten hinterlegt, die beim Bezahlen an das Handelssystem übertragen werden.
Auch Fitbit konnte noch keinen Vollzug vermelden, obgleich während der IFA die zeitnahe Kooperation mit der Deutschen Bank in Aussicht gestellt wurde.
Eigentlich schade, denn interessant klingt es allemal, aber solange hier die Möglichkeiten fehlen, bleibt es auch im Test der vivoactive 3 ein Papiertiger.
vivoactive 3 – Sportlicher Begleiter
Nun würde die vivoactive 3 nicht vivoactive heißen, wenn sie nicht einen besonderen Fokus auf den Sport legen würde. Und Sport meint hier Sport im Allgemeinen, denn entgegen der Forerunner-Serie spezalisiert sich die vivoactive 3 nicht gezielt auf den Laufsport, sondern unterstützt eine breite Anzahl an Sportprofilen.
Sportprofile
In den Standardwerten sind lediglich Laufen und Radfahren als Favoriten markiert und werden entsprechend beim Starten des Sportmodus angezeigt. Ein Tippen auf die vier kleine, farbigen Kreise öffnet den Blick auf die verbleibenden Sportarten.
In Summe sind es dann aber deutlich mehr als die zwei Sportarten, die sich über die Sportuhr auswählen bzw. die App nach installieren lassen. Die nachfolgend 22 Sportarten sind der Garmin Connect App entnommen.
Ein paar weitere Sportarten gibt es von Dritten über den Garmin-IQ-Store zu beziehen, die aber wenig Neues im Vergleich zum Angebot von Garmin erkennen lassen. Nichts geändert hat sich am Fehlen bestimmter Sportarten. So finden sich weder Fußball, noch Badminton in der Liste wieder.
Schwimmen
Garmin ist einer der wenigen Hersteller, die seit eh und je für die Wasserdichtigkeit ihrer Fitnessarmbänder und Sportuhren werben. Auch mit der vivoactive 3 kann man getrost Schwimmen gehen oder sie nach dem Sport unter der Dusche umbehalten. Nicht ganz so akkurat funktioniert dann aber die Bedienung über das Touchdisplay.
Mal von der Beständigkeit im Wasser abgesehen, kann die vivoactive 3 Schwimmaktivitäten für Poolgrößen von
- 25 Meter
- 33,3 Meter
- 50 Meter
- 25 Yards
und auch benutzerdefinierte Strecken in Meter und Yards aufzeichnen. Das ganze jedoch ohne GPS. Nachvollziehbar, wenn im Schwimmbad Decken, Wände und das Wasser selbst das GPS-Signal stören.
Ich bin ja nicht so der Schwimmer, deshalb gibt es keine brauchbaren Beweise davon, wie ich durch das Wasser treibe. Auch die Fotos aus dem Schwimmbad sind immer mau. Aus diesem Grund müsst ihr darauf vertrauen, dass es stimmt das die vivoactive 3 nicht nur die Dauer der Aktivität, sondern auch die Bahnen und den Schwimmstil aufzeichnet. Gerade die Erkennung der Schwimmstile finde ich gelungen und diese hat auch ganz gut funktioniert.
Krafttraining
Ebenfalls nicht meine Stärke ist das pure Krafttraining, so dass ich hier eher wertungsfrei berichten mag. Immerhin ist die vivoactive 3 nach der vivosmart 3 eine der wenigen Sportuhren, die ein dediziertes Sportprogramm für Krafttraining anbietet. Die Sportuhr erkennt am Handgelenk getragen die Anzahl der Wiederholungen und erstaunlich häufig auch die Art der Kraftübung.
Wer noch ein bisschen mehr der Dokumentation bedarf, der kann sich über die Möglichkeit freuen, nach einem Satz die Anzahl der Wiederholungen notfalls zu korrigieren und/oder das Gewicht einzutragen.
Nach einem Wiederholungssatz geht die Uhr in den Pausenmodus, bevor durch doppeltes Antippen der nächste Satz gestartet wird. Am Ende wird das Training nach einem Wiederholungssatz beendet.
Herzfrequenz-Messung am Handgelenk
Eingangs hatte ich es bereits angerissen, möchte es hier aber gerne noch einmal aufgreifen: Die vivoactive 3 arbeitet mir einer neuen Version der HF-Technologie „Elevate“ von Garmin. Wichtigste Neuerung ist, dass die Abtastrate von 1 Hz, d.h. einmal pro Sekunde wird die Herzfrequenz ermittelt. Trotz größeren Datenaufkommens und Einsatz der grünen LED auf der Rückseite der vivoactive 3 ist der Stromverbrauch gleich geblieben.
Nun fällt es mir schwer generell die Güte der HF-Messung der vivoactive 3 zu bewerten, weil ich kein derlei medizinisches Gerät mein Eigen nenne, um die Abweichungen zwischen Ist und Soll herauszufinden. Bleibt nichts anderes übrig, als die Messung mit einem anderen Armband zu vergleichen. Hier habe ich mich für die Fitbit Ionic entschiede, die zum einen gerade ebenfalls hier im Test ist, zum anderen zu einem der aktuellsten Modelle der Konkurrenz gehört.
Ich hab den ersten Chart mal ein wenig aufgearbeitet, so dass der zweite Charte die Abweichungen zwischen den beiden Kurven zeigt. Das heißt, je mehr Blau zu sehen ist, desto größer ist die Abweichung. Idealerweise liegen beide Messungen gleichauf und die blauen Flächen verschwinden.
Das Blau zu erwarten war, war irgendwie schon vor dem Lauf klar. Abgesehen vom Beginn des Laufes in dem sich beide Produkte noch einpendeln, sowie um Minute 18 und Minute 56 liegen die Messungen sehr nach beieinander.
Da leider der Brustgurt momentan den Dienst verweigert ist ein Vergleich zur genaueren Messmethoden nicht möglich gewesen. Ich hole es aber nach, sobald Ersatz im Haus ist.
GPS / GLONASS
Nun ist es ein wenig Krankheit, Wetter und Familie geschuldet, dass ich mit der vivoactive 3 nicht die Anzahl längerer Läufe unternommen habe, die eigentlich für eine ordentliche Betrachtung der Ergebnisse notwendig sind. Nichtdestotrotz gibt es natürlich eine ganze Menge kürzerer Aktivitäten, deren Ergebnisse sich aber alle sehr schön in dem folgendem Beispiel wiederspiegeln.
Da habe ich mich den Tag nach dem ersten Schnee doch einmal auf eine 8km-Runde begeben und konnte diese bei Schneematsch und Glätte auf Wegen und Straßen bei sehr gemütlichen 8’/km ohne Stürze absolvieren. Mit dabei war wie auch schon bei der HF-Messung die Fitbit Ionic, die ja nicht mehr und nicht weniger von sich behauptet, dass ihr eine der branchenbesten GPS/GLONASS-Lösungen zur Verfügung stehen.
Was bleibt ist die Erkenntnis, dass sowohl Garmin vivoactive 3, als auch Fitbit Ionic weitestgehend gleiche Werte liefern. Während die vivoactive 3 am Ende 7,93 km ermittelt hat, waren es bei der Fitbit Ionic 8,01 km – also eine Differenz von ca. 40 Metern bei einer Distanz im Mittel von 7,97 km. Das ist eine Abweichung von gerade einmal 0,5 Prozent.
Natürlich sind das alles Zahlenspielereien und ohne Referenzstrecke mit genauer Vermessung ist alles Zahlenspiel graue Theorie. Ich hab mir die Auswertung deshalb mal ein bisschen genauer angeschaut und bin mit dem Ergebnis der vivoactive 3 sehr zufrieden. Natürlich zeigt auch Garmins Produkt hier und da den Weg durch Büsche oder arg eng an der Hauswand entlang. In Summe ist das Bild aber realistischer, als bei der Fitbit Ionic. Ich erkenne auf Google Maps die Streckenführung der vivoactive 3 einfach besser – teilweise deutlich besser – wieder.
Exemplarisch sind vielleicht folgende Bilder: Beide Bilder zeigen Situation in denen ich die Straße an einer roten Ampel haben queren müssen. Folglich tipple ich ein wenig an der Stelle bzw. drehe kleine Kreise, bis die Ampel endlich auf Grün springt. Und eben diese Situation spiegelt die vivoactive 3 (hier in Blau) deutlich besser wieder als die Fitbit Ionic (in Rot).
Fazit: Garmin vivoactive 3 Test
Was das aktuelle Modell von Garmin hier im vivoactive 3 Test abgeliefert hat, ist in meinen Augen eine sehr gute Leistung. Keine Sportuhr hat mich bisher in Qualität und Vielfältigkeit derart begeistert. Angefangen sicherlich über das hervorragende Display, den Funktionsumfang, die Akkulaufzeit von bis zu 7 Tagen, die Unterstützung von GPS/GLONASS und die Messung der Herzfrequenz am Handgelenk.
Das sind aber nur die großen Themen, denen viele kleine Aspekte erst zum Glanz verhelfen. Da ist vorallem die Reaktionsfreudigkeit bei Nutzereingaben genauso zu nennen, wie die durchgängige und sinnvolle Nutzerführung. Die Anzeige von Benachrichtigungen des Smartphone klappt für die wichtigsten Apps völlig problemfrei und die Unterstützung von Emoticons sind einfach zeitgemäß, aber von wenigen Herstellern als wichtig empfunden.
Dass ein Großteil der Einstellungen losgelöst von der App direkt an der Sportuhr vorgenommen werden können unterstreicht die sehr gute Vorstellung der Garmin vivoactive 3. Und was vielleicht doch noch an Funktionalität fehlt, findet sich vielleicht bei Connect-IQ als App, die nachträglich installiert werden kann.
Auf Garmin Pay kann ich aktuell gut verzichten, weil ich die Bezahlung per NFC noch nicht gewohnt bin. Mir fehlt jetzt also nicht unbedingt etwas. Wenn es dann aber Verbreitung gefunden hat, ist es sicherlich eine tolle Ergänzung.
Zu Weihnachten wird es vielleicht nichts mehr, aber die vivoactive 3 steht definitiv bei mir auf dem Wunschzettel. Eine klare Kaufempfehlung von mir. Zwar ist eine UVP von 329,99 EUR nicht wenig, das Produkt aber bereits für einen Straßenpreis von 279,99 EUR zu haben.
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Garmin vivoactive 3 - Fakten
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Offenlegung / Werbung: Das Produkt wurde mir auf meine Anfrage hin für den Test der/des Garmin vivoactive 3 von Garmin kostenlos zur Verfügung gestellt. An den Inhalt des Testberichts wurden keine Bedingungen geknüpft. Der Inhalt des Testberichts spiegelt somit vollständig meine eigene, unvoreingenommene Meinung und Erfahrung mit dem Produkt wider.
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